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  1. Beiträge anzeigen #141
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Redsonja und Bunt sprachen relativ lange, über irgendetwas das Rafik nicht wissen sollte und ihn genauso wenig interessierte. Er saß an die Tavernenwand gelehnt, die Beine ausgestreckt und mit hinter dem Kopf verkreuzten Armen, als er Schritte hörte. Er öffnete seine geschlossenen Augen und erkannte jemanden, der das gesprächige Pärchen grüßte und sich auf Rafik zu bewegte. Sitzen zu bleiben wäre unhöflich gewesen, er stand deshalb auf, streckte sich kurz und erkannte den Ankommenden.

    "Rufus, richtig?", fragte er vorsichtshalber. Er war sich nicht mehr ganz sicher, wusste aber, dass sein Gegenüber dem Wirt einige Krüge und Bier gekostet hatte, so war es zumindest in seiner Erinnerung.
    "Training.. ja.. hattest du ein Schwert schonmal in der Hand?", fragte Rafik, was Rufus verneinte.
    "Verstehe, der Kerl dahinten, er heißt Bunt, ist zum Beispiel nur eingerostet und.. ich hatte eben ein wenig Spaß mit ihm. Ist aber auch nicht schlimm, ich habe den Schwertkampf selbst erst vor kurzem angefangen und im Vergleich zu Redsonja bewege ich mich wahrscheinlich wie ein Klumpen, aber dennoch machte ich einige Fortschritte.. Bunt wird es jetzt nicht mehr brauchen, hier", sprach Rafik und hielt dem Neuankömmling eines der Holzschwerter hin und hebte selbst eins auf.

    "Ich hoffe ich kann dir etwas beibringen, sie wird es sowieso beobachten", meinte er zu seiner Lehrmeisterin hindeutend, "greif mich an."

  2. Beiträge anzeigen #142
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Als Rufus das hölzerne Trainingsschwert bekam, schwang er es einige Male durch die Luft.
    Es war zwar nur aus Holz, aber schon etwas schwerer zu halten, als das Messer, das der Jäger besitzt.

    Auf die Aufforderung von Rafik, ihn anzugreifen, hatte Rufus nur gewartet.
    Er grinste etwas und war überzeugt, den Jungen Mann schnell besiegen zu können.

    Er hielt das Schwert ungeübt mit beiden Händen über seinen Kopf und stürmte vorran, aber Rafik schien das noch nicht zu beeindrucken.

  3. Beiträge anzeigen #143
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Er war überrascht. Etwas sehr überrascht. Zuerst traf er den Priester Adanos, den er auf Khorinis kennengelernt hatte und nun die Rothaarige junge Frau. Das waren vielleicht Zufälle.
    Er dachte kurz nach. Was war sein erstes Ziel auf Khorinis gewesen? Ah! Natürlich die Hafenstadt, aber das war nur logisch.
    Er dachte etwas weiter nach, dann kam es ihm wieder.

    „Ich ging in das Pyramidental und habe einige Monate dort gelebt, nicht sehr lange muss ich zugeben. Auf Onars Hof war ich nur einmal, dort habe ich mir einen Bogen anfertigen lassen, ein wundervolles Ding, sehr elegant, hat auch dem entsprechend gekostet. Hm. Wie hieß der Söldner nochmal? Lu...? Nein. Lo...? Nein. Le? Leto! Nein, das war der Feuermagier. Aber irgendwas mit Le... wenn ich mich recht entsinne. Ein recht eigener Name war das. Lea...? Nein. Leb...? Nein.“ So ging das noch weiter bis er endlich beim Buchstaben G ankam. „Leg...? Ja, das könnte sein. Lega...?“ Ihr könnt Euch denken was dann kam, jedoch war er recht schnell zufrieden und war endlich bei 'Lego' angekommen, dann gab er auf, aber vielleicht konnte ja die Schwertkämpferin mit den Anfangsbuchstaben etwas anfangen.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Die Art wie Rufus angriff erinnerte Rafik ein wenig an sich selbst, als er das erste mal mit Badhor kämpfte, außer dass Rafik die Waffe einhändig hielt. Rufus hiebte mit dem Schwert willkürlich auf Rafik ein, vielleicht in der Hoffnung mit purer Kraft etwas zu erreichen, auch Rafik selbst tat dies und höchstwahrscheinlich würde es fast jeder tun.

    Er ließ die Schläge zu den Seiten gleiten, indem er das auf ihn herabsausende Schwert seitlich wegdrückte und ließ Rufus dieses Tempo noch ein wenig beibehalten, bis er das ganze stoppte. Redsonja sprach noch immer mit Bunt, bemerkte er.

    "Okay, stopp", rief er laut, woraufhin Rufus die Waffe senkte.
    "Erstmal.. halt die Waffe mit einer Hand, dies ist schließlich kein Zweihandschwert. Auch ich habe anfangs versucht mit purer Kraft meinen Gegner zu bezwingen, dabei scheitert man aber eher. Du wirst merken, dass du auf diese Weise sehr offensichtlich schlägst, sodass dein Gegenüber einfach ausweichen und parieren kann, hinzu kommt dass du sehr schnell ermüden wirst. Versuch mal gezielter und einhändig anzugreifen, dann gucken wir weiter", forderte Rafik Rufus auf und machte sich bereit ihn zu beobachten.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Rufus vernahm die Worte, dachte kurz nach und schwang das Schwert erneut in der Luft, seinen linken Arm versuchte er hinter seinem Rücken zu halten, um nicht in Versuchung zu kommen, ihn erneut einzusetzen.

    Bei den Übungen machte der Jäger einige Stich und Schlagübungen, bis er sich wieder seinem Trainingspartner zuwandte.

    "So, ich probiere es nochmal," meinte er und hielt das Schwert auf Rafik gerichtet.
    Einige Momente dachte er darüber nach, wie er nun angreifen würde, versuchte es dann aber spontan zu entscheiden.

    Als Rafik sein Schwert wieder hob, machte Rufus einen schnellen Schritt nach vorne und versuchte mit einigen Hieben seinen Gegner zu erwischen.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Ruhig beobachtete Rafik wie Rufus ihn angriff und merkte, dass dieser ruhiger zuschlug. Er ließ Rufus ein wenig zuschlagen, beide tänzelten ein wenig im Kreis ehe Rafik die Defensive Rufus testen wollte.

    Er ging in den Angriff über und griff Rufus langsam an und steigerte das Tempo allmählich. Dieser parierte die ersten Angriffe, bis das Tempo zu hektisch wurde. Rafik selbst versuchte einige Finten einzubauen, um sich selbst damit trainieren und einen doppelten Nutzen aus allem zu ziehen. Nachdem seine Waffe Rufus einige male locker traf, senkte er die Waffe.

    "Ich denke du solltest nun erstmal deine Ausdauer, Präzision, Geschwindigkeit und Kraft trainieren, dafür sollte es reichen wenn wir etwas weiterüben. Also, weiter gehts, bis einer von uns fast umkippt", sagte er zu Rufus mit einem Grinsen und ließ das Kampfgeschehen weitergehen und korrigierte Kleinigkeiten. Er war sich sicher, dass Redsonja mit einem Auge auf beide schaute und eingreifen würde, falls er etwas falsches sagte. Rafik versuchte Rufus kurz vor seine Grenzen zu bringen, damit er diese langsam hinter sich lassen konnte.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Rufus war ebenfalls angekommen. Sarpedon schien ihn für einmal nicht zu knechten. Stellte sie fest und musste leicht schmunzeln.

    "Legolas."

    Sprach Redsonja. Es gab keinen Zweifel. Sie hatte mit dem Bogenbauer oft Tee getrunken und gesprochen. Wie fröhlich, wie unbeschwert diese Zeit doch trotz allem gewesen war. Auf einer kleinen Insel, den Feind klar vor Augen. Damals war das Leben einfach gewesen. Sie hatte ihre Entführer gehasst und für alles Verantwortlich gemacht. Nun, Jahre später war eines klar: Sie bestimmte über ihr Leben selber. Die Entführer hatten nur damals Macht über sie, aber von dem Zeitpunkt an, wo sie frei war, war sie wirklich frei. Sie brauchte keinen für vergangenes Leid verantwortlich zu machen, sie brauchte nicht mit der Vergangenheit zu hadern, sondern nur aus der jetzigen Situation das Beste zu machen. Das dachte sie auf jeden Fall in jenem Gespräch. Aber damals wusste sie noch nicht, dass sie bald mit einem der Entführer konfrontiert würde. Sie hatte keinen Schimmer, dass sie seit Jahr und Tag mit ihm unter einem Dach wohnte.

    "Und nun? Was möchtest du von mir?"


    Fragte sie zum Schluss, ganz direkt.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Rufus wurde einige Male getroffen, aber das war nicht das, was ihm Probleme bereitete.
    Sein Arm wurde zunehmend schwerer und ein brennender Schmerz durchfuhr ihn mit jedem weiteren Hieb, aber er wollte noch nicht zugeben, dass er fast am Ende seiner Kraft war.
    Die Schläge wurden langsamer und der Kellner atmete immer unruhiger, bis er nach einiger Zeit das Schwert fallen ließ und auf seine Knie fiel.

    "Es tut mir Leid, aber so gut bin ich wohl noch lange nicht," meinte er hastig, während er hörbar schnaufte.
    "Ich wurde noch nie so gefordert."

  9. Beiträge anzeigen #149
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    „Ah! Legolas! Genau. Wunderbarer Mann, ganz nebenbei bemerkt. Die bekannte Welt ist wahrlich klein, wenn ich das so anmerken darf. Erst Tinquilius, dann Ihr, so klein.“

    Aber ihre letzte Frage brachte ihn etwas aus dem Konzept. Was er von ihr wollte? Eigentlich wollte Sie scheinbar was von ihm, sonst wäre sie nicht so plötzlich aufgetaucht und hätte nicht so viele Fragen gestellt, die er zwar gern beantwortet hatte, aber alles in allem, ging die Intention doch von Ihr aus und nicht von Yunarik. Die Logik schob er aber erst einmal etwas beiseite, das würde nichts bringen und ihm war nicht wirklich nach Streit oder Grundsatzdiskussionen, wer eigentlich von wem was wollte.

    „Nun. Je nach dem, ob ihr, nachdem ihr jetzt einiges über mich wisst, bereit wäret mir etwas beim tanzen zu helfen. Falls Ihr bedenken habt, so könnt Ihr das...“ Verhör wollte er nicht sagen, er überlegte kurz und fand dann schließlich die richtigen Wörter, „... Gespräch gerne ausbauen, ich habe nichts so verbergen.“

  10. Beiträge anzeigen #150
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Natürlich können wir tanzen. Wir haben zwar keine Musik, aber das macht nichts. Ein Takt lässt sich auch sprechen."

    Sie hielt ihm die Hände hin und wartete ab.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Das soll dir nicht Leid tun, es soll ein Ansporn sein besser zu sein", antwortete Rafik und legte das Holzschwert behutsam auf den Boden, hockte sich dann neben Rufus.

    "Das schönste ist, wenn du nicht mehr kannst. Deine Lunge will nicht mehr atmen, dein Schwertarm fängt an zu brennen, als hätte man ihn von innen angezündet. Deine Schulter ist nur noch regungslos und die Waffe die du in der Hand hälst tut was sie will, greift nicht mehr den Gegner an und ist unkontrollierbar. Und beim nächsten mal wirst du etwas mehr durchhalten, vielleicht zwei Hiebe, vielleicht einige, wenige Atemzüge, aber du steigerst dich. Und dann hoffst du, dass du wieder ermüdet wirst und immer besser wirst. Solange du nicht in einem echten Kampf bist, ist es das beste was dir passieren kann", fügte Rafik hinzu. Er selbst hatte noch nicht um Leben und Tod gekämpft, aber irgendetwas wartete darauf. Er wollte das echte Gefühl erleben, mit einer besseren Waffe in der Hand als das rostige Schwert welches er besaß.

    "Ruh dich am besten aus, das war ein toller Anfang, ab jetzt wird es immer besser", empfahl er Rufus und nahm den rostigen Stahl in die Hand, das er sein Eigentum nennen durfte. Er schwang die Waffe wieder energiegeladen, die kleine Einheit mit Rufus hatte auch in ihm den Funken angefacht.

  12. Beiträge anzeigen #152
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Erst zog er skeptisch die Augenbraue hoch, dann musste er doch etwas lachen. Er stand auf und nahm die Hände der Rothaarigen. Er legte eine Hand um ihre Taille die andere mit ihrer Hand zusammen schräg nach vorne. Dann begann er leise den Takt vorzugeben.
    Wie lange hatte er nicht mehr getanzt? Es schien ewig her, aber seit klein auf hatte Tanzunterricht gehabt, es war wie Fahrradfahren, wobei es selbstverständlich keine Fahrräder gab, ist doch klar!
    Nach dem sie beide den Takt hatten, bewegten sie sich schwungvoll zu der nicht vorhandenen Melodie.
    Es war einfach bezaubernd. Die Stadt mit den goldenen Kuppeln. Ein Ort wo er leben könnte, ohne zweifel, hier hatte er Spaß, ergab sich nicht seinem Hass und alles in allem war er glücklich, war das zu glauben? Als er sich auf den Weg gemacht hatte, hätte er das nie gedacht und doch war es so gekommen.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Rufus nickte und versuchte zu lächeln, aber er verzog sein Gesicht aufgrund der Schmerzen wieder.

    Eine Weile blieb er noch auf dem Boden sitzen und ruhte sich aus, aber als er Durst bekam, musste er an die Taverne denken.
    Sicherlich wartet Sarpedon schon auf mich, ich sollte schnell zu ihm.
    Der Kellner stand langsam auf, bedankte sich noch einmal und verabschiedete sich von Rafik, Redsonja und dem Fremden blickte er nur etwas misstrauisch an, denn es schien, als hätte sie den Kampf garnicht realisiert.
    Und jetzt schien es, als würden sie zu Tanzen beginnen.

    Langsam und leicht gebäugt verließ Rufus den Hinterhof.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Nun, zwei Tage waren ins Land gezogen. Ihr Haus in der Stadt war verkauft. Es hatte noch einmal einen ordentlichen Batzen Geld hergegeben, aber nicht mehr so viel, wie es ursprünglich gekostet hatte. Madlen und Marcel wollten es einfach bloß loswerden. Nun gehörte es einem älteren Herrn, der dort zusammen mit seiner Frau und den sechs Kindern wohnen wollte.
    Eine Novizen Robe hatte sich die Bardin auch schon bestellt. Ein paar kleine Extras, aber nur solche, damit das Ding einfach etwas besser wirkte. Sie würde in der schnellstmöglichen Zeit fertig gestellt, hieß es in der Schneiderei.

    Vinona riss Madlen aus den Gedanken. Gerade hatte die Kleine die Brust bekommen und lag jetzt auf dem elterlichen Bett. Marcel war noch nicht ganz fertig mit der Krippe, außerdem hatte seine Verlobte immer Angst, Vinona würde dort herausfallen.
    Das Mädchen streckte gerade die Hände aus und gähnte. Ab diesem Moment war ihre Mutter in einer anderen Welt. Sie fasste die kleinen Finger und streichelte ihrem Kind über den Kopf. Dann sang sie leise, mit sanfter Stimme das Lied, dass ihr eigener Vater immer für Madlen gespielt hatte…immer dann, wenn er wieder in Krieg gezogen war.

    Gut, ich möchte, dass du bemerkst,
    bemerkst, wenn ich nicht bei Dir bin.
    Ich weiß, dass Deine Augen gerade durch mich hindurch blicken
    Und zu mir lautlos sprechen.

    Und ich möchte Dich halten,
    Dich beschützen vor all den Dingen, die ich bereits ertragen habe.
    Und ich möchte Dir all die Dinge zeigen,
    die das Leben für dich vorrätig hat.
    Ich werde Dich immer lieben.
    Auf die Art, wie eine Mutter ihre Tochter lieben sollte.

    Als ich heut Morgen gegangen bin,
    weinte ich, weil ich gehen musste.
    Ich weinte, weil ich lange wegbleiben würde.
    Ich weinte, weil ich Dich allein lassen musste

    Süße Vinona

    So, ich wollte Dir das sagen,
    weil ich nicht wusste, wo ich anfangen soll Dir zu erklären,
    was mich mit Dir verbindet; zu erklären, wo deine Mutter war
    .

    Sie sang es genau mit dem gleichen Text. Klar, ein paar Textstellen waren abgeändert, zugeschnitten auf die neuen Begebenheiten, doch der Sinn dahinter war der gleiche.
    Immer wenn Madlen endete, dann war ihre Tochter eingeschlafen.

    Durch einen Schlag oder ein Schlagen einer Tür, wurde die junge Frau wieder ihren Gedanken entrissen. Vinona machte so etwas nicht viel aus. Sie ignorierte anscheinend einfach ihre Umgebung. Seit letzter Woche hatten Madlen wieder mit dem Training begonnen. Langsam, sich wieder an ihre alte Kondition herantastend. Doch im Moment hatte sie nicht großartig Lust dazu.
    Marcel war außer Haus und so konnte die junge Frau natürlich nicht gehen. Also begann sie wieder zu singen. Alte Lieder aus vergessenen Tagen. In ihnen steckte eine eigene Magie, sie ließen die Geschichte zum Leben erwecken.

    Und die Geschichte begann zu träumen. Von einer besseren Welt, von einer Zukunft…

  15. Beiträge anzeigen #155
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Schon lange hatte sie kein Mensch mehr so berührt. Sie hatte gelernt alleine zu tanzen. Nur mit ihren zwei Klingen. Ein engeres Bündnis gab es nicht. Doch blieb das Erz kalt. Meist. Nur manchmal schienen ihre Waffen zu pulsieren. Sie schienen mit ihr zu verwachsen und nach Blut zu schreien. Wobei das schon lange nicht mehr vorgekommen war. Nicht mehr so wie früher, damals als sie sich noch niemandem versprochen hatte. Als sie sich noch frei glaubte. Es war lange her. Ein Jahr, das ihr wie eine Ewigkeit erschien. Sie tanzte und die Zeit verflog. Sie tanzte und verlor den Bezug zum hier und jetzt. Verlor den Halt und liess sich gehen. Sie flog wie ein Schmetterling davon. Ein kurzer, glücklicher Moment. Wie damals, als sie mit dem Fremden mit den grünen Augen auf dem Ball im Kastell getanzt hatte. Sie war als Elster verkleidet gewesen. Sie hatte sanft gelächelt. Bis zum Ende des nicht vorhandenen Liedes, dann war sie ohne ein Wort gegangen. Wie sie es immer tat. Immer, wenn ihr etwas nahe ging, machte sie sich aus dem Staub, denn Flucht war einfach. Doch die Welt war klein. Wieder und wieder liefen einem alte Feinde über den Weg. Aber irgendwie hatte sie sich immer heraus gewunden und würde es auch in Zukunft tun. So war das auch in der vergangenen Nacht geschehen. So würde es immer sein.

    Inzwischen war sie wieder im Hinterhof der Taverne. Dieses Mal alleine. Sie schwang ihre beiden Schwerter, merkte, wie langsam die Kraft in ihren rechten Arm zurückkehrte. Merkte, wie sie tanzen konnte und fühlte sich auf eine andere Art und Weise geborgen.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    "Hey, stehen bleiben", tönte die Stimme des Torwächters mit der ihm verliehenen Autorität. "HEEEY. Stehen bleiben hab ich gesagt, oder du fängst dir mit deinem nächsten Schritt einen hübsch gefiederten Pfeil ein."

    Der Verhüllte hielt inne wie ihm geheißen und zog den schlichten Stoff seines Umhangs enger, während seine Finger sich dabei so sehr in das Gewebe krallten, dass die Kuppen schon weiß wurden.

    "Welches Anliegen führt dich in die goldene Stadt?", begehrte der Wächter zu wissen.

    "Scherben.", entgegnete der Befragte knapp und ließ sodann drei tönerne Scherben unter dem Mantel zum Vorschein kommen.

    "Der spinnt doch total, Grell. Schmeiß den Penner raus.", tat der Kollege des Wächters seine Einschätzung kund. Das Argument schien diesem zu genügen und er machte sich daran den ungebetenen Gast am Kragen zu packen und zu Boden zu werfen. Dieser landete unsanft auf dem harten Grund und blieb dort auch erst mal liegen. Der Wächter kam wieder näher und machte sich gerade daran seine eisenbewehrten Füße in die Seite des am Boden liegenden Mannes zu rammen, als er den bläulichen Stoff unter dem verdreckten Leinen bemerkte. Seine Kinnlade klappte herunter und nachdem der erste Schock verflogen war, reichte er Ptah seine Hand und half diesem auf.

    "Ich... ich... ich hatte ja keine Ahnung. Bitte verzeiht mir. Ihr hättet Euch zu erkennen geben müssen.", mühte sich die Wache sichtlich ihren Fehler wiedergutzumachen. Der varantische Adept machte keine Anstalten ihm um die Bürde seiner Torheit zu erleichtern und schritt auf wackligen Beinen voran. Hinter ihm blieben zwei verdutzte Wachen zurück. Sein Gesicht strotzte vor Schmutz, seine Knochen taten weh, aber sein Blick war fest nach vorn gerichtet. Er hatte ihn nicht zu Gesicht bekommen, doch immerhin war er nicht mit leeren Händen wiedergekommen. Die Spur, die nahezu vollkommen erkaltet war, hatte letzten Endes doch einige unscheinbare Hoffnungsschimmer abgeworfen.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen und Marcel gingen langsam durch die Stadt. Der Abend war schön, langsam wurden die Temperaturen wieder milder. Er trug Vinona, die wieder dick eingepackt war. Ein Tipp, den das Paar damals von Aniron bekommen hatte. Kinder brauchen die Wärme, hatte sie damals gesagt. Vor allem am Anfang.
    Nachdenklich drehte die Bardin an ihrem Ring. Sie hatten viel Zeit zum Überlegen gehabt. Wie ging es jetzt weiter? Was zu tun war, das war klar…doch wie?

    „Dir ist klar, dass wir früher oder später Hilfe brauchen. Von ganz oben! Wir brauchen wieder einmal die Unterstützung der Mächtigen!“ – „Warum? Wir sind bis jetzt meistens ohne sie klar gekommen. Das Volk ist auf unserer Seite. Mehr braucht es nicht!“ – „Doch, Süße, es ist viel, viel mehr nötig. Vermögen, Waffen, Land! Ohne eine solche Grundlage können wir keine Herrschaft begründen. Wir brauchen Adlige Hilfe!“ – „Wir müssen aber endlich anfangen umzudenken. Du siehst, was ein Herrscher anrichten kann. Varant ist ein Trümmerhaufen. Argaan ist in zwei oder sogar mehr Lager gespalten…und warum? Nur weil irgendein hoher Herr meint, im Namen eines Gottes sein Vertreter auf diesem Boden zu sein! Nie hat jemand ihre Legimitierung hinterfragt.“
    Bei den letzten Worten drehten sich einige näherstehende Passanten zu ihnen um. Doch ein großes Schwert und verborgene Gesichter sind in diesen Zeiten ein starker Schutz vor allzu neugierigen Menschen.
    „Still, außer du willst noch heute eine Audienz beim König haben. Ich verstehe deine Prinzipien, doch…“ Marcel blickte zu Vinona herab, die gerade ihre Augen auf seine fixiert hatte. Aber schon nach kurzer Zeit schien sie wieder abgelenkt zu sein und sah in eine andere Richtung. Der junge Mann hob sie etwas höher, um seinen Arm zu entlasten und sprach dann weiter. „…denk an unsere Tochter. Der Zeitpunkt ist gekommen, um alte Werte über Bord zu werfen und den Blick auf den Horizont gerichtet zu halten.“

    Von da an gingen sie schweigend weiter, bogen in eine andere Straße ein und verschwanden schließlich. Ein fast leerer Marktplatz blieb zurück. Der eine Teil der Bevölkerung war daheim und genoss die Vertrautheit mit der Familie oder ertrank seinen Kummer in den Tavernen der Stadt.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon zog seine Wurfmesser aus dem Baumstamm und verstaute sie an ihren angestammten Plätzen. Es schien wirklich bezeichnend für diese Welt zu sein, dass man in dem Gewerbe, das für sich selbst den Titel der edelsten aller Künste in Anspruch nahm und von dem die meisten kleinen Jungen träumten, meist nichts anderes zu tun hatte, als tagelang zu üben, wie man am Besten Leute umbrachte, die man oft gar nicht kannte.
    Von der Akademie führte die Straße - wer konnte dem Wirt da seine Weitsicht verdenken? - ohne große Umwege zur Sturzkampfmöwe, die Straße, die jeder junge Krieger der Stadt selbstredend zuerst verinnerlichte. Edons persönliche Theorie dazu lautete ebenso, dass man in der Taverne mehr von dem mitbekam, was in der Akademie passierte, als man es im Königspalast könnte, in jedem Fall war die Wahrheit hier ungeschminkter und musste nach der richtigen Dosierung Gerstensaftes nicht einmal mehr schön geredet werden.
    Der Schankraum war gut besucht wie eigentlich jedes Mal, wenn der Dieb hier gewesen war, ebenso wie er sich diesen Ort ohne die Geräuschkulisse von munteren Gesprächen, derben Scherzen, irgendwo ein vereinzeltes Lied und als beständigster Zusatz das Geräusch von essenden und trinkenden Gästen, gar nicht mehr vorstellen konnte.
    Anders als sein Blick wanderten seine Füße jedoch nicht quer durch den Raum, sondern führten ihn zielstrebig zum Tresen, wo der Wirt sein Stammplätzchen hatte.

    "'n Abend. Hast du wen gefunden, der das Geld auch wert ist?"

  19. Beiträge anzeigen #159
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Ihm war zuviel in der Taverne los, denn je später es wurde, desto voller und unruhiger wurde es in der Sturzkampfmöwe. Er legte schnell einige Münzstücke auf den Tresen und verzog sich so schnell es ging nach draußen, an die frische Luft. Sand wirbelte dort auf, wo die Tavernenfassade in den Boden versank und ein kühler Wind strich über seine Haut, ließ seine Haare leicht wehen. Ein Stein auf den Boden der auf dem Boden lag wurde schnell zum Spielzeug und wurde bis zum Hinterhof getreten, um dort in Ruhe gelassen zu werden. Seltenerweise hörte Rafik kein Holz oder Metall aufeinandertreffen, sondern nur das Geräuscht gespalteter Luft. War Luft überhaupt zerteilbar? Es hörte sich jedenfalls so an, wenn Redsonjas Klingen durch die Luft sausten, schön und tötlich zugleich.

    "Mal weniger los, nicht wahr?", grüßte er seine Lehrmeisterin und stand mit den Händen in den Taschen an die Wand gelehnt dort, weckte sie damit aus ihrem eigenen Delirium in dem sie gefangen war, sie und ihre Klingen. Seine eigene Klinge hing an seiner Hüfte, der schlechte, rostige Stahl.

    "Es ist nun einige Zeit her, seitdem wir hier mit Badhor waren und ich das erste mal in die Schwertkunst eingewiesen wurde und doch ist es nicht lang genug her, um vergessen zu sein. Ich für meinen Teil werde es wohl nie vergessen", sprach er nostalgisch.

    "Tag für Tag laufe ich meine Runden, trainiere alleine und mache Fortschritte in den Bereichen die ich kenne, nur kleine aber.. immerhin etwas. Kannst du mir erzählen was der nächste Schritt ist besser zu werden? Der nächste Schritt, meinem Ziel näher zu kommen? Schließlich bin ich noch zu schwach um alleine Thorniaras Stadtwachen und Garde alleine zu schlagen", meinte er ironisch und grinste.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Das erste Mal seit Vinonas Geburt war Madlen alleine unterwegs. Die Kleine schlief daheim. Da sie das meistens ruhig tat, konnte die junge Frau das Haus verlassen. Marcel war ein guter Vater und er würde es zumindest einige Zeit alleine schaffen.
    Die Bardin floh nicht vor ihrer Aufgabe als Mutter, nein. Dies war eine Sache, die sie gerne tat, ein kleines Bündel, dass ein ganzes Leben bedeutete und mit jeder Zelle im Körper, wollte Madlen ihre Tochter beschützen.
    Die junge Frau floh vielmehr vor ihrer Zukunft. Sie wusste, früher oder später würde sie wieder als Fürstin auftreten, ihr Recht einfordern müssen. Freunde würden sich abwenden, da sie keine Zeit mehr für sie haben würde. Die Zahl ihrer Feinde würde stetig wachsen. Nirgendwo wäre sie mehr sicher. Und vor allem eins nicht: sie wäre nicht mehr frei. Unzählige Besprechungen, Besuche von anderen Adligen würden abgelöst von Verhandlungen und Ähnlichem unsinnigen Sachen. Die Welt wäre vielleicht manchmal besser dran, wenn sich jeder selbst regieren würde. Doch…wahrscheinlich funktioniert so etwas nicht…

    Madlen schüttelte den Kopf. Mittlerweile hatte sie den Platz vor der Taverne erreicht. Reingehen wollte sie nicht, dort war es ihr zu laut. Sie lehnte sich an eine Hauswand, stützte sich auf Aynur und Barika und blickte unter ihrer Kapuze zum Mond hinauf. Dann begann sie leise Lieder aus alter Zeit zu singen. Eine Melodie, nur in ihrem Kopf, erweckt zum Leben durch Worte. Die Stimmen der Gefallenen und der Vergangenen in einer Sprache ausgedrückt, die nur verstand, wer auch einen Sinn dafür hat.

    Der Mond stand hell am Himmel, tauchte den Marktplatz in sein weißes, reines Licht und ließ Madlens Haare, die nicht unter der Kapuze waren noch heller erscheinen…

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