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    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    „Mich von meinem Posten zu stoßen, würde nur das Gesicht ändern, welches den Motiven vorsteht.“, sprach der Schwarzhaarige und zuckte gleichmütig mit den Schultern, ehe er seine Bescheidenheit ablegte, „Aber ein Gesicht kann entscheidend sein. Das, was geschehen ist, mag schon einige Zeit zurückliegen. Doch dein Name ist nicht vergessen worden. Der Leiter steht der Akademie vor. Aber er ist nicht der Einzige, der in diese Hallen hinein wirkt. Die Meister der Akademie, jene, welche die Männer, die hierkommen, lehren, partizipieren an der Macht. Dies verhindert, dass einer alleine von Stolz und Machtgier getrieben, die Akademie ihrem Zweck entfremdet. Ihre Skepsis dir gegenüber mag nicht vollumfänglich berechtig sein. Aber sie ist dennoch vorhanden, weil dein Verschwinden als ein Grund für das Chaos, welches Siegmund brachte, angesehen wird.“

    Der Leiter wandte den Blick vom Rücken der Frau ab und richtete ihn auf die Kerzenflamme auf seinem Schreibtisch. Ihr Flackern hatte eine beruhigende Wirkung, derer er zwar nicht bedurfte, ihr jedoch nur allzu gerne beiwohnte.

    „Ich will damit nicht sagen, dass du nicht zurückkehren kannst.“, versicherte Raad ehrlich, „Aber du solltest es wissen, bevor du jemals wieder in Versuchung gerätst, erneut die Leiterin sein zu wollen. Ein solches Unterfangen könnte mehr Opfer fordern, als es unseren Zielen nützt.“

    Raad machte eine Pause und ließ seine Worte wirken. Er wusste, dass Sheila dies schon lange verstanden hatte, weil sie gut darin war, die richtigen Vermutungen anzustellen. Doch manchmal bedurfte es der Bestätigung der eigenen Vermutung, um sich etwas endgültig aus dem Kopf zu schlagen. Der ehemalige Assassine wusste dies nur zu gut. Und er meinte es nicht böse.

    „Du bist mit deinen Motiven, deinen Fähigkeiten, deiner Kraft und deinem Geist in diesen Hallen willkommen. Es gibt von meiner Seite kein Aber und keine Vorbehalte. Auch wenn die Akademie in der perfekten Vorstellung all ihre Männer vollkommen in ihren Fähigkeiten in die Welt entlässt, weicht die Realität manches Mal davon ab. Nicht alle sind fähig, sich selbst Gedanken zu machen, und manche, die es sind, kommen zum falschen Ergebnis. Wer weiß zum Beispiel, ob ohne dein Verschwinden die Verkrustungen in der Akademie jemals hätten aufgebrochen werden können. Manchmal muss man den Dingen sich selbst überlassen, bevor sie heilen können.“

    Ein Grinsen begann die Lippen des Schwarzhaarigen zu umspielen. „Bleibt nur noch eine Frage. Sind das Erreichen deiner Ziele alles, nach dem es dich verlangt?“

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    "Nein!", entgegnete sie knapp und lächelte milde. Der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers verriet, dass sie seine Erwartung bestätigte. Alles andere hätte Raad als weltfremd entlarvt, zumindest aber dafür gesprochen, dass sie doch auf unterschiedlichen Ebenen kommunizierten.
    "Es gibt eine Reihe von Bedingungen.", fuhr sie fort und begann einen gemächlichen Spaziergang durch den Raum, den sie mit dem lautlosen Trommeln ihrer, auf Brusthöhe zusammengeführten, Fingerspitzen begleitete. "Nichts maßloses.", versicherte sie. "Ich bin bescheiden!" Ein erneutes Lächeln. Dann eine Pause.

    "Niemand soll wissen, dass ICH zurück bin. Niemand!" Schattenlied taxierte den Leiter mit ihren Augen. Nicht weil sie eine Reaktion erwartete, sondern weil sie es als nötig erachtete, ihren Worten auf diese Weise Nachdruck zu verleihen. Er war nicht begriffsstutzig, er verstand es auch so, aber es war ihr ein Anliegen.

    "Natürlich benötige ich Sold. Regelmäßig und ausreichend, damit ich nicht Straffreiheit einfordern muss und mich im Rahmen der Gesetze am Leben erhalten kann." Das mit der Immunität würde sich, sofern die Dinge günstig liefen, vielleicht nach einer Weile von selbst einstellen. Unnötig hier und jetzt damit zu brüskieren. "An 'Reichtum' habe ich allerdings kein Interesse!", fügte sie an.

    "Ich erwarte freien Zugang zur Akademie und ihren Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Darunter versteht sich im Besonderen das Wissen der Bibliothek und die Nutzung von Übungsräumen." Es war dieser Punkt, der ihr nach der Anonymität als der wichtigste erschien. Sheila mochte ihre Talente auf's Höchste geschult haben, doch sie sah darüber hinaus großes Potential, das noch nicht entfesselt war und in diesen Hallen erblühen würde.

    "Darüber hinaus benötige ich eine Unterkunft in der Stadt. Nichts großes. Eine geräumige Dachkammer wäre ganz recht." Sie blieb stehen und breitete die Arme aus. "Bescheiden, nicht?"
    Sie wähnte am Ende ihrer Ausführungen, doch dann durchfuhr sie ein Gedanke, der sie dazu bewegte noch eine kleine Anmerkung zu machen.
    "Eines noch, ich halte es kaum für nötig dies zu erwähnen: Ich bin kein Diener, kein Lakai! Wir agieren auf Augenhöhe und sollte mir der Geist der Brüderlichkeit als entschwunden erscheinen ... dann bin ich wieder verschwunden."

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #203
    Krieger Avatar von nelean
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    Setarrif / Alter: 32 / Gilde: Königreich Argaan / Rang: Adept des Wassers / Skills: Einhand 2+, Magie Adanos 1, Teleport 1, Barbier / Waffe: grobes Schwert / Rüstung: Novizenrobe / Inventar: 180 Goldstücke, Ring, 4 Phiolen Menschenblut, ...
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    nelean ist offline
    Nelean überstreifte ein glückliches Gefühl. Der Frühling, obwohl schon längst zu erwarten war er noch nicht eingetroffen. Das machte den Adepten jedoch nichts aus. Er genoss diese ungewöhnlichen Umstände.
    Es waren auch ungewöhnliche Umstände, die ihn ereilten. Er war glücklich. Glücklich über sich und über die Natur und Umwelt. Selbst ein ungewöhnlich kalter Frühling für Argaan konnte ihn nichts ausmachen. Kam es dann und wann doch zu kleinen Augenblicken des Missmutes, fasste er etwas später wieder Hoffnung und empfand Schönheit in all den kleinen und großen Dingen in Adanos' Welt.
    Obwohl er seine meiste Aufmerksamkeit und seine Priorität den Studien zur Wassermagie setzte, kam es ungewöhnlicher Weise immer öfter dazu, dass andere Adepten und Novizen wie auch einfache Menschen ihn um Rat fragten. Mit angebrachter Neutralität und Wertfreiheit schaffte er es immer öfter und von Tag zu Tag häufiger dabei Spaß zu haben. Ja, die Leute munterten ihn sogar auf und machten ihn wieder glücklich, falls er für einen kleinen Augenblick das Glücklichsein verlor. In seinem Herzen war der Frühling schon da.

    "So genug für heute", sprach er zu einem Mitadepten, beide lächelten. Sie hatten sich wunderbar freundschaftlich über ein Thema "Adanos Wille" unterhalten. Sie teilten zwar unterschiedliche Auffassungen, doch oft widersprachen sie sich nicht. Der Dialog war stets angenehm.
    Nelean: "Ich werde mal mit dem Frühjahrsputz anfangen, vielleicht kommt die Jahreszeit ja dann"
    Neleans Kamarad lächelte.
    "Dann solls hoffentlich wieder ans Studium gehen, die Wassermagie hat es schon in sich"

    "Mach das, wir sehen uns", erwiderte ihm der Freund und grüßte zum Abschied.

  4. Beiträge anzeigen #204
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie nickte bedächtig. Nicht zur Bestätigung der Forderung seines Gegenübers, sondern lediglich um zu zeigen, dass er ihre Worte vernommen hatte. Langsam erhob er sich, wandte sich von der Frau ab und schritt zum Fenster hinter seinem Sessel. Dort blieb er stehen. Die Hände auf dem Rücken verschränkt und den Blick auf die Welt gelegt.

    „Jedem steht ein Sold zu, der seinen Fähigkeiten entspricht. Du wirst nicht weniger bekommen, als jemand, der dir gleichwertig ist. Aber auch nicht mehr.“, begann der ehemalige Assassinen, den Blick weiter nach draußen gerichtet, „Darüber hinaus Räumlichkeiten innerhalb der Akademie, Waffen, Rüstungen und das, was du tatsächlich brauchst. Wo die Räumlichkeiten sind ergibt sich gleichsam wie der Zugang zur Bibliothek daraus, welchen Rang du innerhalb der Akademie einnimmst. Es wird keinem Fremden gestattet, die Bibliothek zu betreten. Willst du Zugang, musst du ein Mitglied der Akademie werden. Genauer gesagt, eine Wächterin der Akademie.“

    Nun wandte sich Raad wieder um und blickte in die Augen Sheilas. Seine Miene war ernst, aber weit davon entfernt, angespannt oder verkrampft zu sein. „Wächtern und jenen, die lehren, begegne ich auf Augenhöhe. Ich höre was sie sagen. Ich wäge ab, was sie sagen. Aber eines ist ihnen allen klar und dies muss auch dir klar sein. Die letzte Instanz in jeder Entscheidung, deren Folgen die Akademie tangiert, bin ich. Ich behandle dich nicht wie einen Lakaien. Du wirst nicht angehalten, Gänge zu schrubben, einzukaufen, Wache an den Toren der Stadt zu schieben. Aber ich muss mich darauf verlassen können, dass bezüglich der Akademie und im Kampf getan wird, was ich sage. Dort ist die Grenze der Brüderlichkeit. Und sie ist notwendig und nicht verhandelbar.“, sprach Raad nachdrücklich und unterstricht die letzten Worte mit einer Geste seiner linken Hand, die darstellte, dass nichts diese Grenze verschieben würde. Er war jemand, der die Frauen und Männer der Akademie nicht in Freiheiten beschneiden wollte. Er war jemand, der Fähigkeit und Können respektierte und darauf achtete, niemandem eine Aufgabe zu geben, bei der er sich unterfordert oder ins Abseits geschoben fühlen mochte. Doch er war auch jemand, der wusste, dass er darum trotz allem nicht herumkommen konnte, wenn es hart auf hart kam. Und weil er dies wusste, war er unnachgiebig darin, Treue einzufordern, und schwieg darüber, dass es härter klang, als es die meiste Zeit sein würde. Aber jeder, der hier jemals stand und stehen würde, sollte es nicht vergessen. Sonst war mehr verloren, als der Fehler einer Person, die in einer entscheidenden Situation seine Weisung nicht respektierte, zerstören konnte.

    Er war sich bewusst, dass er ihre erste Forderung noch nicht beantwortet hatte. Aber eine Antwort darauf konnte es erst geben, wenn sie seine letzten Worte angenommen hatte.

  5. Beiträge anzeigen #205
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Die Augen der Sjadu verengten sich zu Schlitzen und auch wenn sie nichts zu sich genommen hatte, meinte sie in diesem Augenblick einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge wahrzunehmen. Es war als habe sie in eine reife Frucht gebissen, die nicht ganz so süß war, wie sie beim ersten Anblick erschien. Nun, sie war sich im Klaren darüber gewesen, dass es nicht leicht werden würde. Sie lies die Worte des Leiters sacken, auch wenn sie wusste, dass dies nicht viel an ihrer Bekömmlichkeit ändern würde.

    Es war eben jene Augenhöhe, die verloren ging, wenn sich die Assassine entschied der Forderung Raads nachzukommen. Ihre Autonomie, die der Sjadu-Sha als lebenswichtig erschien, würde an diesem Abkommen eingehen und ihr nicht mehr Handlungsfreiraum bieten, als jedem beliebigen anderen Angehörigen der Akademie. Hier tat sich ein gewaltiger Widerspruch zwischen ihrem und seinem Verständnis ihres Angebots auf und es war innerlich zu spüren, dass ihr Verstand dagegen revoltierte.

    "Wächterin der Akademie!?", wiederholte sie tonlos und spürte zugleich, wie etwas in ihr höhnisch zu lachen begann. Verletzter Stolz begann sich in ihr zu regen und aufzubegehren gegen das, was ihr Verstand inzwischen begriffen und entschieden hatte.
    Ihrer eigenen Forderung nach Anonymität und Unauffälligkeit, war so, hinsichtlich ihres Wunsches nach freiem Zugang, am besten gedient. Und wer war sie, dass es ihr unangenehm sein sollte, im Fall der Fälle ein Versprechen zu brechen?

    In den Bund hatte sie sich seinerzeit bereitwillig eingefügt, in dem Wissen, dass er ihre Freiheiten nur minimal beschränken, vielmehr jedoch ihre Ziele unterstützen würde. Damals hatte sie soetwas wie Loyalität verspürt, war darauf versessen ihrer Rolle gerecht zu werden und diese als Teil ihrer selbst anzuerkennen.
    Hier wurde ihr jedoch bewusst, dass solch hohe Tugend wohl nie wieder ihr Handeln zieren würde, sondern dass inzwischen der Zweck jegliches Mittel heiligte.

    "Ich bin bereit ein Mitglied der Akademie zu werden.", lies sie mit ruhiger Stimme verlauten, um kurz darauf anzufügen: "Sofern ich mir dessen gewiss sein kann, dass in diesem Zusammenhang niemals der Name Sheila oder Schattenlied, geschweige denn die Tatsache meiner einstigen Amtsträgerschaft zu hören sein wird!"

  6. Beiträge anzeigen #206
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Sergio hielt die Aufgabe mit der Scherbe noch immer für sinnlos, kommentierte Ptahs Erklärung dazu aber nicht. Eine Diskussion war zurzeit das Letzte, wozu er motiviert war. Zumindest war nun klar, dass der Lehrmeister ihn nicht hatte verarschen wollen, sondern die Aufgabe vollkommen ernst gemeint hatte. Was auch immer der Schüler davon hatte, sie gelöst zu haben. Wobei er vielleicht auch zu unerfahren in Sachen Magie war, um das zu verstehen, und die Erkenntnis ihn später wie ein Blitz treffen würde.
    Die Frage nach dem Lichtzauber veranlasste ihn dann doch zu einer Antwort (endlich kam mal ein wirklich wichtiges Thema an die Reihe): „Nun, ehrlich gesagt habe ich während Eurer Abwesenheit nicht mehr über den Zauber nachgedacht. Ich dachte, ich warte besser auf Euch.“ Er machte eine Pause, doch Ptah störte sich an seiner Antwort offenbar nicht und schwieg. Also fuhr der Adept fort: „Eure zweite Frage ist jedenfalls sehr interessant. Ich würde sehr gerne versuchen, den Zauber zu wirken. Hättet Ihr was dagegen, wenn ich das jetzt tue?“
    Ptah hatte keine Einwände und ließ seinen Schüler mit dem Versuch beginnen, ohne noch etwas zu erklären.
    Also konzentrierte Sergio sich darauf, die Magie wahrzunehmen. Es vergingen einige Augenblicke, bis er sie spürte. Sie war nur noch ein Hauch der Energie, die ihn in der Zeit nach seiner Rückkehr aus dem Orkwald regelrecht bedrängt hatte. Doch sie war da, eindeutig. Und sie war dort, wo zuvor nie etwas gewesen war. Er konzentrierte sich weiter, schloss seine Augen. Dann bemerkte er, dass die Magie nicht nur überall um ihn herum floss, sondern auch durch seinen Körper, in dem es offenbar keinen Ort gab, wo sie nicht zu finden war. Er wusste nicht, ob fließen das richtige Wort war, doch zumindest fühlte es sich so an. Ein langsamer, ständiger Fluss oder Strom der Magie.
    Irgendwann fiel ihm auf, dass er bis zu einem gewissen Grad beeinflussen konnte, an welcher Stelle seines Körpers der Magiefluss am stärksten war. Er versuchte es mit seiner rechten Hand und hatte das Gefühl, dass es funktionierte. Dann erinnerte er sich an die Lichtkugel, die es zu erschaffen galt. Er versuchte, alles bis auf den Gedanken an das gewünschte Ergebnis seines Zauberversuchs zu verdrängen. Dann öffnete er die Augen und die Welt bestand nur noch aus der Magie, dem Zauber und seiner Hand, deren Fläche er nach oben gedreht hatte, als erwartete er, dass ein Schmetterling darauf landete.
    Es war eine unglaubliche Willensanstrengung, und das Ergebnis war mager. Es passierte schlicht und ergreifend überhaupt nichts. Einige Minuten lang ging das so, dann war für einen Sekundenbruchteil ein winziger Funke in Sergios Handfläche zu sehen. Das überraschte ihn so sehr, dass die Konzentration ihn verließ.
    „Verdammt“, murmelte er und sagte mit lauterer Stimme zu seinem Lehrmeister: „Wartet. Bevor Ihr etwas sagt, will es noch mal probieren.“
    Der Adept begann erneut mit der Prozedur und schließlich geschah wieder minutenlang nichts. Doch plötzlich war der Funke zurück, blieb länger, und wurde ein paar weitere Sekundenbruchteile lang zu einer winzigen Kugel aus reinem Licht, die unmittelbar über der Handfläche schwebte. Dann verschwand er.
    „Habt Ihr das gesehen?“, wandte Sergio sich an Ptah. „Da war eine Lichtkugel, nur ganz kurz, aber sie war da. Es funktioniert. Unglaublich ...“
    Geändert von Sergio (21.03.2013 um 16:54 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen trug Vinona auf dem Arme, das kleine Köpfchen an ihre Schulter gelehnt. Wieder war ihre Tochter dick eingepackt. In den letzten Tagen war ein klammer Wind über das Meer gekommen und hatte die Temperaturen wieder sinken lassen. Marcel ging neben ihr her.
    Seit langem hatte die junge Frau wieder ihre Rüstung angelegt. Nun, zumindest Teile davon. Arm- und Beinschienen…trotzdem fühlte sie sich dadurch sicherer, weniger verwundbar. Natürlich gab ihr Verlobter ihr ein viel stärkeres Gefühl der Geborgenheit und des Schutzes, aber eine Rüstung konnte auch ihr Übriges dazu beitragen. Aynur und Barika wippten bei jedem Schritt leicht auf und ab. Es wurde wirklich Zeit, dass sie ihre Lehre bei Redsonja wieder aufnahm.

    Sie überquerten gerade den Marktplatz und gingen zielstrebig auf eine andere Gasse zu. Das Paar hatte immer eine bestimmte Route, wenn sie spazieren gingen, die sie durch die ganze Stadt führte.
    Heute war fast kein Durchkommen. Es schien Markt gehalten zu werden. Selbst in Kriegszeiten versuchten die Bürger ein Leben zu führen, wie sie es immer taten.
    Ein buntes Treiben herrschte auf dem Platz. Händler priesen ihre Waren an, stritten mit potentiellen Kunden um den Preis, feilschten, verkauften. Schausteller trugen ihr Können vor, jonglierten mit Fackeln, schluckten Schwerter oder tanzten zur Musik eines Kollegen. Trotz oder gerade wegen dieser gezwungenen Fröhlichkeit fiel auf, dass das Warenangebot nicht so üppig wie sonst war, die Kunden nicht so zahlreich wie sonst kamen und vor allem nicht so viel wie sonst zahlen konnten. Es gab weniger Schauspieler als üblich. Der Krieg war überall, selbst im Kern von Setarrif und vor allem in den Köpfen der Bürger.

    Gerade bogen Madlen und Marcel um die Ecke, da stieß der ehemalige Leibwächter mit jemand anderem zusammen. Ein großgewachsener Mann, mit dunkelblonden, kurzen Haaren. Es schepperte leicht, da Marcel ebenfalls eine Rüstung trug. Er fluchte laut, doch konnte seinem Ärger nicht Luft machen, da seine Verlobte ihm zuvor kam.
    Sie rückte ihr Diadem etwas zurecht, verneigte sich leicht und begann zu sprechen: „Entschuldigt vielmals das Missgeschick. Ihr müsst ihm verzeihen, manchmal kann er sehr stürmisch sein. Mein Name ist Madlen, das hier ist Marcel und unsere Tochter hier heißt Vinona.“ Es war immer noch neu, diesen Zusatz zu sagen, doch es fühlte sich mit jedem Mal besser an. „Dürfen wir Euch als Wiedergutmachung auf ein Horn in die Taverne einladen? Jetzt dürfte gerade nicht allzu viel los, erst heute Abend, wenn der Durst des Tages die Leute in die Schenke treibt.“
    Marcel hatte sich zwar noch nicht ganz beruhigt, aber er wusste, wann es besser war, seine Verlobte sprechen zu lassen.

  8. Beiträge anzeigen #208
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Er war sich bewusst gewesen, dass der ehemaligen Assassine diese Medizin nicht schmecken. Raad war sich dessen nur allzu bewusst gewesen, nachdem er den Raum betreten und die Konturen in den Schatten als Sheila erkannt hatte. Warum sonst wäre sie all die Zeit verschwunden gewesen, wenn es ihr ein Leichtes wäre, einfach so in den Dienst zurückzukehren? Weil sie sich wohlmöglich ihm verschreiben musste? Wohl kaum. Es gab Männer in der Akademie, derer sie sich wohl weit weniger bereitwillig angeboten hätte und die weit weniger bereit gewesen wären, ihrem Angebot zu lauschen. Ihre Abscheu gegen seine Worte flackerte nun offen in ihren Augen wie eine Flamme, die über lange Zeit genährt worden war. Doch nur für einen Augenblick. Einem kurzen Moment, der dem Leiter, der seinen Blick beständig auf Schattenlied gerichtet hielt, nicht entging. Ihre Worte jedoch sprachen von etwas anderem. Und waren so weit weniger vertraulich, als noch zuvor.

    „Gewiss ist nur der Tod.“, erwiderte der Schwarzhaarige grinsend und doch ohne Spott und Hohn. Und natürlich war dies eine Antwort. Gleichsam wie die ausbleibende Bestätigung seiner Worte ihrerseits eine Antwort war. „Doch aus meinem Munde und aus einer von meiner Hand geführten Feder wird niemand die Namen Sheila und Schattenlied und deine ursprüngliche Funktion in diesen Hallen vernehmen. Darauf hast du mein Wort, …“, der Leiter legte eine bedeutungsvolle Pause ein und harrte einen Augenblick, „Wie ist es der Dame denn genehm, fortan genannt zu werden?“

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #209
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Eigentlich sollte es bereits Frühling sein, aber eine eisige Gräue hielt die Perle Argaans so fest umklammert wie es auch der Krieg tat. Es lag definitiv ein beklemmendes Gefühl in der kalten Luft und was für den normalen Setarrifer Bürger sich nur als Gefühl oder Gerücht manifestierte, war für den Hofmagier ein offenes Buch. Lange hatte er nur gelernt und den Titel eher als Ehre getragen - in den letzten Wochen häuften sich die Aufträge. Kilijan hatte kaum mehr Zeit, sich um irgendetwas anderes zu kümmern. All seine guten Vorsätze, seine Lehre bei Madlen wieder aufzunehmen, waren mehr oder minder im Sande verlaufen und sein Auftragsbuch füllte sich auch zusehens. Er war fast nur noch damit befasst, sich für den Orden mit Artefakten zu befassen, bei der Detektion von versteckten Zaubern zu helfen oder magische Kleinode für mehr oder minder sinistere Zwecke selbst herzustellen. Alltagsgegenstände, die das Abhören aus der Ferne erlaubten, waren hier noch eine der harmloseren Dinge. All diese Arbeiten und vor allem das immer mehr über ihn dämmernde Bewusstsein, auf welchen Ebenen dieser Krieg geführt wurde, hatten eine steinerne Miene in das Gesicht des Magiers gemeißelt und so richtig bei der Sache war er auch nicht, als er schnellen Schrittes aus der Händlergasse auf die Lange Straße abbog und fast einen Mann umrannte.
    Man brauchte keine Magie, um klar sehen zu können, dass der ihm dafür gerne die Ohren langgezogen hätte - was aber wundersamerweise von der hübschen Frau neben ihr verhindert wurde. Kilijan brauchte einen Augenblick, um seine Gedanken geradezurücken und in der Frau - jetzt mit Kind - Madlen erkannte, für die er vor nicht allzu langer Zeit noch zwei aufwändige Schwerter gefertigt hatte. Er rang sich ein freundliches Lächeln und eine angedeutete Verbeugung ab. "Wo wären meine Manieren, wenn ich so ein Angebot abschlagen würde." Kilijan drehte sich auf dem Absatz eine Vierteldrehung nach rechts und wies den Weg und gebot "Die Dame.", weg von den Menschenmassen, die sich zum Marktplatz drängten.
    Was immer er gerade wieder für einen Auftrag hatte, es wurde dringend Zeit, dass er sich mal wieder Zeit für sich nahm, ansonsten wäre er in seiner Missmutigkeit bald zu gar nichts mehr zu gebrauchen.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Schon nach kurzer Zeit waren sie in der Taverne angekommen und hatten sich einen Platz nahe dem Feuer gesucht. Marcel hielt Vinona nun, die schon gerade wach war und ihre Umgebung immer wieder kurz fixierte und dann bald darauf wieder das Interesse verlor. Manchmal war die Kleine für Madlens Begriffe zu ruhig, doch als sie Aniron darauf angesprochen hatte, meinte diese nur, dass würde sich schon noch ändern.
    Getränke waren schnell auf dem Tisch und die Zunge konnte befeuchtet werden. Madlen begann zu sprechen: „Ihr müsst verzeihen, dass ich Euch nicht gleich erkannt habe. Doch in letzter Zeit ist viel geschehen. Viele Gesichter sind mir begegnet und davon konnte ich mir nicht alle merken. Euch habe ich selbstverständlich nur für den Moment vergessen, aber jetzt ist er mir wieder eingefallen.“ Die junge Frau lächelte. Der Meisterschmied, der ihr damals ihre Zwillingsschwerter gefertigt hatte. Nun, er traf sicherlich viele Menschen und davon waren bestimmt ein paar magischer Natur. „Verzeiht meine Direktheit – ich musste viel zu oft schon meine wahren Absichten hinter kunstvollem Satzbau verstecken – aber als Schmied kommen doch viele Kunden zu Euch, vor allem da Ihr so ein exzellenter Meister Eures Faches seid. Und in diesem Personenkreis befinden sich aller Wahrscheinlichkeit nach magiekundige Menschen. Meine Frage lautet: Kennt Ihr als jemanden, der zu so etwas fähig ist? Ihr müsst wissen, dass ich Adept des Wassers bin und nun jemanden Suche, der mich in die hohe und schwierige Kunst einweist, Magie benutzen zu können. Es soll Euer Schaden nicht sein, wenn Ihr mir Auskunft geben könnt!“

    Marcel hatte alles aufmerksam beobachtet, zwar immer wieder zu Vinona geblickt, doch waren seine Augen kurz darauf gleich wieder auf den Gegenüber gerichtet. Er konnte der Magie noch nie ganz trauen.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #211
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Kilijan seufzte, nahm einen großen Schluck und seufzte noch einmal - dieses mal unhörbar.
    "Es versteht sich, dass jedes Mitglied des Orderns jedem anderen zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Das ist keine Frage von Entlohnung, das gehört fraglos zum Kodex unseres Handelns."
    Er ließ diesen Satz ein kleines bisschen im Raum stehen, um zu unterstreichen, dass jegliche Implikation von Es soll Euer Schaden nicht sein vom Tisch gehörte und starrte dabei ein bisschen abwesend ins Feuer, um die Adeptin mit dieser Nachricht quasi für einen Moment allein zu lassen, auch aus reinem Anstand. Dann fuhr er fort: "Jeder Magier, so er denn Zeit hat, ist zumindest ermächtigt, die Ausbildung in der Magie zu übernehmen. Das unbeschränkte Recht zur Lehre, die Venia Legendi, gibt es mit der Weihe zum Magier. Außerdem können sogar Adepten als Lehrer ernannt werden."
    Kilijan konnte sehen, dass dieser kleine Ausflug in die Regeln des Ordens Madlen nicht allzu sehr befriedigte. Also ging er etwas weiter ins Detail: "Soweit ich weiß, bilden der Schneider Ptah und die Priesterin Melaine mit gewisser Regelmäßigkeit Schüler aus und gelten als gute Lehrmeister. Aber ich kann nur dazu raten, dass man sich jemanden sucht, mit dem man selbst gut zurecht kommt. Wie gesagt: Es kann jeder sein. Ich selbst habe zum Beispiel auch schon einige Schüler ausgebildet." Kilijan zuckte die Achseln und nahm einen weiteren Schluck Bier. Es tat gut, sich zurück zu lehnen und von einfachen, ehrlichen Dingen zu sprechen. "Viel mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu wissen: Suchen, fragen, anfangen."
    Kilijan lächelte erneut - diesmal fiel es ihm nicht mehr so schwer.

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Der strenge Blick der Assassine war mehr Mienenspiel als Ausdruck wahrer Emotionen und schon das Zucken ihrer Mundwinkel musste ihrem Gegenüber klar machen, dass sie die Frage, trotz ihrer tatsächlichen Relevanz, zumindest im Ansatz amüsierte.
    Selbstreden war Raad nicht der erste, der sich Gedanken darüber machte und dennoch nahm sie sich die Zeit, den Eindruck zu erwecken, sorgfältig darüber zu sinnieren. Feinfühlig und von ihren Augen gefolgt, fuhr der Daumen ihrer rechten über die die Spitzen seiner vier Brüder, während sie sich Zeit für eine Antwort nahm.

    "Sjadu-Sha!", flüsterte sie leise und kam nicht umhin, dabei einen wehmütigen Gedanken an ihre einstige Ziehmutter zu verlieren, deren sanfte Stimme ihr jenen Namen nur all zu oft voll Liebe ins Ohr geraunt hatte. "Oder einfach nur 'Sjadu'!"
    Sie blickte in das Gesicht des Leiters, als könne sie darin den Wert seines Versprechens lesen.
    Da bist du nun 'Löwentochter', fernab der Wüste, weit von der Heimat!, schoss es Sheila durch den Kopf und spürte einen Hauch von Reue, der sich jedoch im nächsten Moment in tiefe Entschlossenheit wandelte.

    "Habe ich die Ehre einer förmlichen Aufnahme oder bleibt mir dergleichen erspart?", erkundigte sie sich bei Raad und machte keinen Hehl daraus, dass ihr die inoffiziellere Variante deutlich mehr am Herzen lag.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen lächelte. Sie konnte es noch immer. Am Hofe Zubens hatte sie das ein oder andere gelernt und dazu gehörte auch, andere Menschen Ding sagen zu lassen, indem man sie mit den eigenen Worten zu etwas anstachelte. Nun, jetzt war die junge Frau schon wieder etwas weiter.
    Vinona war mittlerweile wieder bei der Bardin, da sie etwas gequengelt hatte. Marcel verließ kurz darauf den Raum, um etwas frische Luft zu schnappen. Er fühlte sich nicht so besonders.

    „Eine Priesterin namens Melaine habe ich vor einiger Zeit schon aufgesucht und auf eine Ausbildung angesprochen. Doch sie schien mir sehr beschäftigt und so kamen wir nach einem kurzen Gespräch überein, dass sie nicht die nötige Zeit aufbringen könnte, um mich richtig zu unterweisen.“ Madlen streichelte ihrer Tochter über den Kopf. „Und das ist das Wichtigste: eine fundamentale Grundausbildung. Ich möchte Euch nicht zu viel mit Dingen belasten, die vielleicht Euch irgendwann zum Nachteil gereichen, aber ein paar Informationen möchte ich Euch geben, damit Ihr versteht, warum ich eine Ausbildung in Magie benötige. Einst lag ein dunkler Zauber auf mir. Was es war oder wie er wirkte spielt keine Rolle. Die Zeit konnte mich nicht heilen, so suchte ich Hilfe und fand sie bei Danee und Aniron. Viel blieb nicht von der schwarzen Magie, doch werde ich von einem Orden gesucht, der mit mir – ich sag es mal so - ein ernsthaftes Gespräch führen möchte. Ich denke, Ihr wisst was ich meine. Nur durch die absolute Beherrschung von Nahkampf, Fernkampf und Magie kann ich den dunklen Mächten trotzen. Ich muss nicht über eine große Bandbreite von Fähigkeiten verfügen, aber die, die ich trainiere, muss ich beherrschen.“ Madlen atmete tief ein und aus. „Lange Rede, kurzer Sinn: ich muss das beschützen, was mir heilig ist. Darum stelle ich Euch eine Frage: Ihr habt damals meisterlich meine beiden Schwerter geschmiedet und sagtet gerade, dass Ihr der Magie mächtig seid. Würdet Ihr mich unterrichten, sofern Ihr die Zeit erübrigen könnt?“

    Wieder ein spannender Moment für die junge Frau. Davon gab es in letzter Zeit einfach zu viele. Ihr Puls begann zu rasen und ihr Herz hämmerte so laut, dass man es mit Sicherheit durch den ganzen Raum hörte. Sie versuchte zwar ihren Gesichtsausdruck neutral zu halten, doch manchmal entglitt er ihr und offenbarte Sehnsucht, Schmerz oder in diesem Fall Anspannung.

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    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Der Leiter der Akademie lachte trocken. Dann schüttelte er den Kopf und grinste dabei schief. Dieser Ort war vieles. Hort eines besonderen Schlages von Menschen. Seine Geschichte mochte durchaus voller Ruhm und Glorie sein und noch heute konnte die Akademie dies in den Menschen beschwören. Sie mochte sie anzustacheln und zeigen, wohin Ehre, Willenskraft und geistige Stärke führten. Und mochte die Akademie selbst auch nicht wenig prunkvoll sein in ihrem weißen, marmornen Gewand, so war sie es doch nicht mehr als der Rest der Stadt und verzichtete aus Tradition auf zusätzlichen Prunk und staubigen Rituale. Natürlich war hier und dort genehm.

    „Es gibt keine förmliche Aufnahme. Wenn du willst, mache ich dich mit den Meistern der Akademie bekannt. Aber dir steht es genauso frei, wenn du es willst, dich alleine mit ihnen bekannt zu machen. Das Recht zu erlangen, der Akademie anzugehören, ist genug, als dass auf jeden weiteren Firlefanz verzichtet werden kann. Es lässt die Leute bloß glauben, sie seien mehr, als sie tatsächlich sind. Aber das sind sie erst, wenn sie diesen Ort wieder verlassen. Schau dich um, leb dich ein, mach es dir gemütlich und werde nicht faul. Dir steht ein Raum im obersten, dritten Stockwerk zu. Hier ist der Schlüssel.“, sprach der Leiter und fuhr sich mit der Rechten in seine Manteltasche. Ein kleiner Schlüssel kam zum Vorschein, den er Sheila zuwarf. Sie fing ihn mühelos auf.

    „Wenn du die Wendeltreppe am Turm direkt neben meiner Tür hinauf gehst, ist es das dritte Zimmer auf der linken Seite. Damit ist erst einmal alles gesagt, Sjadu. Ich werde dich beim Meister der Wissens, Farquas, anmelden. Ob er dich hinein lässt, hängt von dir ab. Wenn er es nicht tut… wird er wollen, dass ich dich prüfe. Aber das sehen wir dann, wenn es soweit ist.“

    Der Leiter setzte sich wieder auf seinen Stuhl, indes Sjadu mit einem Nicken kenntlich machte, dass sie nicht nur verstanden hatte, sondern ihr auch keine weiteren Fragen auf der Zunge brannten. So verließ sie den Raum und Raad blieb zurück, sich anderen Dingen zuzuwenden.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Da waren sie also, Setarrif mal wieder. Es überraschte Kea wirklich, wie oft sie hier hinkam. Konnte sie vielleicht offiziell als Zweitwohnsitz führen, wenn es irgendjemanden auch nur ansatzweise interessierte, wo wer wohnte und seine Zeit verbrachte. Skadi führte sie nunmehr an der Leine, eine Bitte des Wachmanns am Stadttor. Kea hatte es sich gespart, ihm zu erklären, dass sie von der Natur gesegnet worden waren und sie der Katze so Befehle geben konnte. Die Leine war locker, und es war sowieso mehr als fragwürdig, ob die zierliche Kea eine Berglöwin würde aufhalten können. Darüber machte sie sich aber auch gar keine Sorgen, eher darüber, was Jarvo von ihrem eigentlichen Ansinnen halten würde. Spätestens jetzt musste sie Andrahir über den Plan informieren.

    »Also, es gibt zwei Vorgehensweisen«, erklärte sie dem Bogner. »Die Riskante und die Sicherere. Die Riskante: ich bemächtige mich nachts auf besonders leiser Sohle der Knochen. Dann muss ich aber auch ganz sicher sein, dass es in dem Haus Knochen gibt. Die sichere Methode ist die zeitaufwändige. Das Ziel beobachten, die Bewohner studieren und rein in die Hütte, wenn sie weg sind. Die Beobachtungsphase dauert einige Tage. Es liegt an dir, wie viel Zeit du opfern willst.«

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    "So wenig wie möglich, so viel wie nötig." kramte Andrahir den alten Spruch raus und warf gedanklich ein Goldstück in's Phrasenschwein. "Erstmal sehen wir uns um und gucken wo wir solchen Kram überhaupt bekommen können. Nebenbei können wir uns mit den anderen Materialien eindecken und... Jarvo? Was hast du eigentlich genau vor?"

    Der Waldläuferanführer sagte nichts und schien auch grad überhaupt nicht zugehört zu haben. Er schaute sich um, sah sich die Gebäude an und Andrahir hätte nicht sagen können, ob er das was er sah als positiv oder negativ einstufte.

    "Ähm ja... wir können Euer Hochwohlgeboren ja auch später nochmal fragen." Andrahir grinste und wandte sich wieder an Kea. "Wenn wir wissen woran wir sind, entscheiden wir weiteres. Erstmal Reisender spielen und mit großen Augen staunend gucken... Skadi kann das auch gut... siehst du?"

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    Jarvo ist offline
    Die Stadt war größer als er dachte, konnte er sie doch nur mit Vengard vergleichen, was bis dato die größte Stadt war, die er in seinem Leben besucht hatte.
    Setarrif mutete freundlicher an und hatte nicht den bitteren Nachgeschmack der ständigen Kontrolle. Man fühlte sich nicht von den patrouillierenden Wachen mit Blicken durchforstet und kritisch beäugt. Nach so langer Zeit in Tooshoo war es für den Waldläufer mehr als ungewohnt, derart befestigen Boden unter den Füßen zu spüren.
    Was er an solchen Städten immer sehr heimisch fand, waren die vielen Hütten, in denen des Nachts von draußen ein Kerzenschein gesehen werden konnte. Eine friedliche Versammlung von Menschen, die nebeneinander ihr Leben lebten. Des Nachts waren die Straßen leer und der tägliche Trubel schien vergessen.
    „Was meinst du?“, reagierte Jarvo recht verzögert und schnipste mit dem Daumen den Hut nach oben, um sein Sichtfeld zu vergrößern.
    „Habe ich etwas von Knochen gehört? Wenn ihr was essen wollt, gibt’s sicherlich etwas Besseres zu finden. Diese Stadt schläft doch sicherlich nie. Da, schaut!“
    Er zeigte beinahe kindliche lächelnd auf einen torkelnden Bierfanatiker, der sich von Regentonne zu Regentonne seine Weg nach vorne kämpfte.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Oha, oha, der Bogner wollte also auf Risiko spielen. Gut, dann würde sie also auf besonders leisen Sohlen zu Werke gehen müssen. Auch etwas, sie mochte Herausforderungen. Im Grunde mussten sie nur noch ein Haus finden, in dem man die Knochen fand, die Andrahir brauchte.

    »Knochen?«, fragte Kea und wandte sich Jarvo zu. »Es geht nicht ums Essen, es gehört zu den Materialbesorgungen. Andrahir, du musst selbst sehen, was für Knochen du brauchst. Und außerdem ... ich hoffe doch sehr, die Stadt schläft hin und wieder mal. Es würde die Sache wirklich sehr erleichtern. Wenigstens ist noch niemand in Panik verfallen wegen Skadi ... sie muss einfach nur flauschig und niedlich gucken. Hatte vergessen, dass sie verdammt auffällig sein würde ... Was für eine Sorte Mensch würde sich denn gute und stabile Knochen aufbewahren? Hier hat bestimmt keiner Lust, beim Metzger im Müll zu wühlen, oder?«

    Sie kraulte Skadi zwischen den Ohren, dort mochte sie das am liebsten. Die Berglöwin wirkte gelassen, und als der Besoffene kurz schaute, rieb sie ihren Kopf an Kea, wie um zeigen zu wollen, dass sie auch wirklich nur lieb und verschmust war. Sie würden ja sehen, wie gut sich die Katze als Schauspielerin machte.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Kämpfer Avatar von Byggwir
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    Byggwir ist offline
    Nach ein paar Tagen und Nächten in Rognors Mine und einigen Kurzbesuchen in Setarrif hatte Byggwir den bereits gefassten Entschluss, eine Weile zu bleiben, noch weiter gefestigt. Die Stadt gefiel ihm, die Menschen schienen ihm gegenüber langsam aufzutauen. Er war kein völlig Fremder mehr, auch wenn er noch immer kaum jemanden beim Namen kannte. Aber er packte mit an, das schien den meisten für den Anfang zu genügen. Wenn auch noch immer teils vorsichtige, teils wachsame Blicke geworfen wurden.
    Den Staub der Arbeit aus Haar und Bart gebürstet, die Kleidung grob abgeklopft und das Gesicht mit dem abgestandenen Wasser in einem Eimer vor dem Mineneingang gewaschen hatte der Bergmann entschieden, nach getaner Arbeit noch einen Krug Bier in der Taverne in den trockenen Hals zu schütten. Oder vielleicht auch zwei, der Tag war erfolgreich gewesen. Langsam entwickelte er ein Gefühl für den Umgang mit Gold. Die Brocken wurden ansehnlicher und pendelten sich langsam in der Größe einer geballten Faust ein. Mal größer, mal kleiner, aber keine extremen Ausfälle in Richtung zu groß oder zu mickrig mehr. Der Schürfer war zufrieden.
    Es war bereits dunkel gewesen, als er die Stadt erreicht hatte. Für den Rückweg würde er sich eine Fackel organisieren müssen, wollte er nicht vom Weg abkommen. Innos allein - oder, angesichts der zahlreichen Anhänger der Wassermagie, auch Adanos - mochte wissen, was sich abseits der ausgetretenen Pfade und bekannten Wege herumtrieb. Byggwir nahm an, dass ein Raubtier an ihm kaum Vergnügen hätte, aber tatsächlich in Erfahrung bringen wollte er das eigentlich nicht. Also aufpassen. Oder vielleicht sogar über Nacht in der Stadt bleiben. Mal schauen.
    Der Nordmann hatte die Sturzkampfmöwe betreten, über deren Namen er sich so lange amüsiert hatte, bis er sich vorgestellt hatte, was ein spitzer Vogelschnabel im Sturzflug mit einem Schädel anstellen mochte. Seitdem spähte er immer wieder in den Himmel, wenn er in der Nähe war. Grundlos hieß die Kneipe bestimmt nicht so.
    Der erste Krug war halb geleert, als Byggwir einen genaueren Blick auf die anderen Gäste warf. Keine bekannten Gesichter. Niemand, der allein da stand. Kein einziger, dem nach einem Gespräch mit dem Neuling zu sein schien. Erst am hinteren Ende der Theke fanden Byggwirs Augen schließlich einen Mann, der offenbar ohne Gesellschaft, dabei aber nicht unbedingt schlechter Stimmung zu sein schien. Im Gegenteil, das Gefäß vor ihm, was auch darin sein mochte, war wohl nicht sein erstes. Byggwir trat näher. Und stutzte. Hatte er diesen Kerl nicht schon einmal irgendwo gesehen? Hier in der Stadt vielleicht? Oder doch irgendwo anders?
    "Grüß dich" brummte der Bergmann, stellte seinen Bierkrug neben dem des Anderen ab und sah aufwärts in das nun ihm zugewandte Gesicht. Doch, den Burschen hatte er schon einmal gesehen.
    "Kann es sein, dass ich dir schonmal irgendwo begegnet bin?"

  20. Beiträge anzeigen #220
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    "Also um die Uhrzeit würde ich lieber erst einmal ein Bier trinken gehen." Frauen. Die dachten wirklich immer nur ans arbeiten. Auch Jarvo musste grinsen als Andrahir die Augen verdrehte.
    "Ist ja nun nicht so, als müssten wir morgen schon wieder abmarschieren müssten. In der Sturzkampfmöwe kann man lieber ein paar Informationen herausbekommen. Wie's genau um den Konflikt steht weiß doch keine Sau in Schwarzwasser seit dem's um die Silberseeburg wieder ruhig geworden ist."

    Kea schien sich noch nicht sicher, aber der schwarzhaarige zog sie einfach mit. Wenn sie unbedingt auf Erkundungstour gehen wollte konnte sie das später immernoch tun.
    "Mein Plan wäre ja, dass wir uns einfach mal morgen umsehen. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, dann nutzen wir sie. Achja Jarvo... wie lange wirst du denn ungefähr brauchen?"

    Schon als er die Frage gestellt hatte, winkte er wieder ab. Das war doch unwichtig.

    "Ich hab mal gehört, du hättest ne schöne Singstimme, Herr Oberst Waldläuferführer... du könntest doch in der Taverne mal was zum besten geben."

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