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  1. Beiträge anzeigen #121
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Etwas stach ihr in die Brust, als sie sich nach vorn beugte, um die Decke der Frau zu richten, die am späten Vorabend in die Heilkammer gebracht worden war. Sie gab unentwegt Schmerzenslaute von sich, stöhnte und wandte sich unruhig und verschwitzt auf der Liege hin und her. Leyla hatte ihr ein fiebersenkendes Mittel gegeben, doch das Fieber schien nicht die Ursache für ihre Schmerzen zu sein, sondern lediglich eine Reaktion ihres Körpers darauf. Woher die Schmerzen kamen, hatte sie bisher nicht feststellen können, aber es war seit dem Abend auch nicht schlimmer geworden. Daraus, dass die Frau die Nacht überstanden hatte, schloss die Ovates, dass ihre Chancen nicht schlecht standen, durchzukommen.
    Sie wendete sich ab, um nach der Ursache für das Stechen zu forschen. Unbeobachtet lüftete Leyla ihr Hemd und tastete darunter. Sie fand kein ungeliebtes Insekt und auch keinen Dorn oder etwas in der Art, spürte jedoch etwas Feuchtigkeit an ihren Fingern. Als sie die Hand unter der Kleidung hervorzog, entdeckte sie eine rote Verfärbung ihrer Fingerkuppen. Blut? Thorwyns Pfeilspitze
    Sie schluckte, schloss die Augen und umfasste den Anhänger mit ihren Fingern. Nie zuvor hatte die Pfeilspitze in ihre Haut gestochen, nie hatte sie ein anderes Blut als einmalig das des Geliebten zu Tage gefördert. Was hatte das zu bedeuten?
    Unbeholfen taumelte die Blonde einem Hocker entgegen, um das Einknicken ihrer weicher werdenden Knie zu verhindern. Der plötzliche Gedanke, auch wenn sie ihn sofort wieder verdrängt hatte, machte ihr Angst, große Angst. War ihm etwas zugestoßen? Etwas, wovor ihn nicht und niemand mehr bewahren konnte? Sie jedenfalls nicht, denn die anfangs als Gerüchte abgetanen Beobachtungen hatten sich bestätigt, dass es derzeit keinen Weg nach Schwarzwasser hinein oder wieder hinaus gab. Niemand konnte denen dort draußen zu Hilfe eilen. Und niemand ihnen hier drinnen. Was auch immer in diesem Sumpf vor sich ging, es hatte seine Bewohner erfolgreich voneinander getrennt. Ungeachtet jeglicher Verbindungen.
    Oh Thorwyn … Tränen kullerten über ihre geröteten Wangen, schniefend drückte Leyla die Finger noch fester um die Pfeilspitze und die Faust gegen ihren Körper.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Die Hand des Blondschopfes zitterte verdächtig, als sie nach einem neuen Griff suchte und der kalte Schweiß stand Kjarl auf der Stirn. Endlich hatte er eine größere Kante gefunden und griff fest zu, testete den Griff und legte dann mehr Körpergewicht auf den linken Arm. Sein linker Fuß verließ seinen festen Tritt, ähnlich zittrig wie eben die Hand, und tastete hektisch die Baumrinde ab, um irgendwo Halt zu finden. Den Blick nach unten wagte Kjarl kaum, zu weit hatte er sich schon vom Boden entfernt. Gut vier Mannslängen mochten es schon sein, doch immernoch war das Ziel seines Aufstieges weit entfernt.

    Einen Ast in 50 Meter Höhe hatte sich Artifex ausgeguckt und das beim ersten Versuch. Zwar bot die Rinde des Riesenbaumes genug Griffe und Tritte und zeigte unerwartet hohe Haltbarkeit und Belastbarkeit, immerhin war bisher noch kein Stück Rinde dieses wunderbaren und wunderlichen Baumes abgebrochen, aber allein die Höhe ließ den Blondschopf schneller atmen und machte seine Hände feucht und zittrig.

    Dann plötzlich geschah es! Beim Aufsetzen rutschte er mit dem rechten Fuß ab und war zu überrascht, um sich noch richtig fest zu halten. Er verlor den Halt, suchte hektisch nach Griffen, rutschte nach unten, versuchte den Sturz irgendwie abzubremsen und schlug schließlich am Boden auf, wo ihm für ein paar Augenblicke schwarz vor Augen wurde. So hörte er die Schreie der Gaffer nicht und nahm erst nach und nach die erschrockenen, aber seltsam faszinierten, Blicke einiger Schaulustiger wahr, die ihn anstarrten. Mühsam rappelte er sich auf, bemerkte erst jetzt die Schmerzen der aufgeschundenen Hände und musste sich kurz abstützen, bevor er wieder ohne Taumeln stehen konnte. Sein Blick fiel auf Artifex und dann auf den Baum und so langsam wurde ihm wieder klar, was so eben passiert war.

    "Da hinauf?", meinte er und es war mehr eine Feststellung, als ein Frage. Wahrscheinlich hatte er diese Frage schonmal gestellt, er war sich nicht mehr ganz sicher, was in den letzten Stunden passiert war. "Ganz schön hoch.", brummte Kjarl noch und nahm den Baum diesmal genauer in Augenschein, um sich eine bessere Stelle für einen erneuten zu suchen. Dabei ließ er sich Zeit und versuchte das Brummen im Kopf loszuwerden und seine Knochen auf Vollständigkeit und Anwesenheit zu untersuchen.
    Geändert von Kjarl (03.03.2013 um 17:53 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #123
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    In einen unbeobachteten Augenblick hatte sich Xarith aus Pritsche und Hütte gestohlen. Er hatte einfach die Schnauze voll, so eine richtige Behandlung war an ihn vorbei gegangen. Vielleicht waren die Verwundeten mit ihren blutenden Wunden einfach wichtiger, sie hatten Hilfe bitter nötig. Keiner schenkte dem Langen in irgendeiner Form Beachtung. Im Gegenteil sie machten einen großen Bogen um ihn, warfen ihm verächtliche Blicke zu. Xarith kannte den Grund dafür nicht, es redete auch keine Menschenseele mit ihm.

    Der Schwarzhaarige hatte sich die Rückkehr zu seinem Volk ganz anders vorgestellt. Die Hoffnung war groß einige bekannte Gesichter wieder zu sehen, mit ihnen über vergangene Abenteuer reden. Doch stattdessen war er hier ein Fremder, kannte keinen Menschen. Alles war fremd.

    So gesehen war diese gesamte Reise von Al Shedim bis hier nach Tooshoo ein einzigartiges Fiasko. Auf dem langen Weg dem Tot einige Mal von der Schippe gesprungen und doch wieder in seinen Fängen zu landen. Vielleicht wäre es besser gewesen im Wüstensand liegen zu bleiben, sich weiterhin den Suff zu ergeben und darauf warten bis das eigene Erbrochene im Hals stecken blieb. Auch dort hatte keiner Notiz von ihm genommen, so gesehen würde ihn auch keiner vermissen.

    Seine gesamte Situation hatte sich nicht wesentlich verbessert, zugegeben sein Schädel konnte wieder klare Gedanken fassen mehr war es aber auch nicht. Den Sand gegen sattes Grün getauscht, einem Grün was aufbegehrte.

    Xarith war satt von dem was um ihn herum passierte. Sie würden das auch ohne ihn schaffen, mit ihm würden sie untergehen sagte man hinter vorgehaltener Hand. Irgendetwas musste passiert sein ehe er im Bett der Heiler gelandet war. Was es aber auch war Xarith kam den wahren Grund einfach nicht auf die Spur.

    Er wollte zurück zu dem Ort wo die Sumpfratte aus dem Leben geschieden war. Xarith hoffte das ihm die Natur wieder ihre Pforten öffnete. Ein entgültiger Schritt hin zu einem besseren Leben. Der Sumpf schien aber nicht ganz seiner Meinung zu sein, versperrte den Weg zum gewünschten Schicksal. Ein paar Ranken überzogen mit spitzen Dornen machten ihm das Leben schwer. In die Kleidung gebohrt hielten sie den Schwarzhaarigen an Ort und Stelle fest. Durch gute Zureden versuchte Xarith diesen Busch dazu zu überreden den Weg frei zu geben. Doch ohne Ohren ein sinnlosen Unterfangen. Auch der Weg der Gedanken endete in Sackgasse. Mit der eigenen Dummheit haderte der Lange und lehnte sich einfach zurück, in der Hoffnung das nächste Monster würde ihn in Stücke reisen.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    De Schwarzhaarige hatte die Hoffnung aufgegeben, nicht ein Monster verirrte sich an diese Stelle. Vielleicht breitete sich der Geruch von angsterfülltem Fleisch nicht schnell genug aus. Konnte auch seinen dass der Geisterstaub die Tiere des Sumpfes wirklich abhielt. Darauf war der Lange gar nicht gekommen, diese Erfahrung fehlte ihm. Da er nun mal nicht gefressen wurde machte der Schwarzhaarige sich die Mühe langsam aus dem Dornbusch heraus zu kommen. Es pickte auf der Haut als die spitzen Dornen die Kleidung durchdrangen. Hässliche Wiederhacken besaßen die an sich kleinen Dinger. Kaum von einem Dorn befreit stach der nächste noch tiefer in die Haut.

    Da ein großer Kerl für gewöhnlich nicht jammert begann Xarith zu fluchen. Dabei entsprangen seinem Hirn die außergewöhnlichsten Schimpfnamen. Er steigerte sich regelrecht hinein, der Speichelfluss versagte, mit trockenem Mund und brennender Zunge ärgerte er sich und geriet dabei noch tiefer in den Busch. Erst ein stechender Schmerz am rechten Ohr brachte das tobender Kleiderbündel zur Ruhe. Aber nur äußerlich, tief in seinem Inneren brodelte es noch weiter. Jede weitere Bewegung machte die Situation noch aussichtsloser jemals diesen Dornenbusch zu verlassen.
    Blut tropfte von seiner mit vielen kleinen Schnittwunden übersäte Hand auf den Boden. Gab so dem verhassten Teil noch Nahrung. Xarith versuchte mit den Beinen seinen Körper einfach hindurch zu schieben, ganz egal wie schmerzhaft es auch werden würde. Einer dieser kleinen Widerhacken bohrte sich einen Augenblick später in sein Hinterteil und lies ihn wie einen verletzten Hund aufjaulen.
    Genau in diesen Moment des Schmerzes nahm er donnerndes Gelächter war. Unfreiwillig hatte er sich wieder einmal zum Narren gemacht. Schön für den Anderen den dieser Anblick amüsierte.

    „Sag mal Jungchen bei dir im Oberstübchen scheint irgendetwas nicht am richtigen Platz zu stehen“.

    Xarith gab keine Antwort darauf, vielmehr versuchte er weiterhin aus seinem Gefängnis zu entkommen. Danach sollten dem Busch die Äste abschlagen werden und die Wurzeln mit gelben Saft getränkt werden.

    „Erst verbreitest du Angst und Schrecken unter dem Menschen, dann tobst wie vom Affen gebissen durch den Baum. Dann versuchst du dich im Fliegen und fällst jämmerlich auf die Schnauze und gibst du den Narren. Für mich hast du einen gewaltigen Schaden“.

    „Der Narr tritt dir gleich gewaltig in den Arsch“, brummte der Schwarzhaarige zurück.

    „Versuch es doch nur. Du windest dich wie eine Schlange und die hat bekanntlich keine Beine“.

    Der Spott trieb Xarith weiter an, doch egal in welche Richtung er seinen Leib auch drehte die Dornen gaben ihn nicht frei. In dieser aufsichtlosen Stellung bemühte sich der Lange um etwas Diplomatie.

    „Was habe ich denn getan, wen habe ich Angst eingejagt. Von was redest du denn da. Ich gebe die einen aus, falls du dich überwinden kannst mir zu helfen. So das wir uns in die Augen schauen können“.

    Es dauerte eine Weile bis Schritte näher kamen und eine kurze Klinge das Sonnenlicht in seine Augen warf. Freudig lauschte der Schwarzhaarige dem Geräusch als die scharfe Schneide durch die Fasern glitt und sie durchtrennte. Es blieben nur wenige Wimpernschläge bevor erneut die Triebe nach im jagten um auf die Beine zu kommen. Mit nur einem Arm ein schwieriges Unterfangen, doch mit kräftiger Unterstützung des Fremden gelang es schließlich. Der Schwarzhaarige schaute in das Gesicht eines alten Mannes, der nun nicht mehr lachte. Sondern ihm am Schlafittchen packte und ihm drohte.

    „Solltest du wieder so einen Schwachsinn faseln wie vor ein paar Tagen auf den Stufen unter dem Baum gehst du baden“.
    Xarith war sich sicher dass dieser Alte ernst meinte, tappte aber selbst noch immer im Dunklen. Mit diesen Vorwürfen konnte er wirklich nichts anfangen.

    „Erzähl mir doch bei einem Bier was dir auf der Zunge brennt. Denn wenn ich ganz ehrlich bin weiß ich nicht wovon du redest“.

    Nach kurze Überlegung kam der Alte zu der Ansicht dass dem Genuss eines leckeren Bierchens eigentlich nichts im Wege stand.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Ihre ungewöhnliche Jagd ging nach wie vor weiter und Raminus verbrachte die meiste Zeit in den Bäumen, während der eigentliche Jagdtrupp am Boden folgte. Nach wie vor war es ein großer Vorteil einen Magiekundigen dabei zu haben, der die Geister nicht nur in der Theorie verstand, sondern ihren Aufenthaltsort zumindest in geringem Maße vorhersagen konnte. Doch noch hatte sie keinerlei echte Erfolge vorzuweisen. Dafür fand Raminus nach und nach immer mehr über ihre Gegner heraus. Schon zu Beginn hatte er eine ganze Gruppe von Geistervögeln identifizieren können, mittlerweile wusste er wie viele es ungefähr waren und welcher Art. Alles eben was einem Menschen gefährlich werden konnte. Einige große Raubvögel, einige Eulen und um das ganze abzurunden ein gutes Dutzend Blutfliegen.

    Doch sie konnten nicht die ganze Zeit nur damit verbringen den Gegner zu beobachten. Sie mussten ihren Angriff planen und ihren Vorteil ausnutzen solange sie ihn besaßen. Ein offener Kampf gegen solch wenige Gegner dürfte sich schwierig gestalten, sie mussten also entweder den Feind mit einem Überraschungsangriff dezimieren oder aber eine gesicherte Stellung beziehen und die Geister anlocken. Die Kampfstrategie lag außerhalb von Raminus’ Aufgaben, dass überließ er dann doch lieber den Waldläufern. Ebenso für das eigentliche Kämpfen war der Hüne zu unerfahren, doch er konnte immer noch nützlich sein. Zum einen mit seiner Magie und zum anderen als beweglicher Köder wie der Truppführer es genannt hatte.

    Die letzte Nacht hatten sie bereits zahlreiche Vorkehrungen getroffen. Die Bogenschützen hatten sich mehr oder weniger eingegraben, getarnt, alles eben um möglichst lange geschützt auf ihre Ziele feuern zu können. Der Sägewerker hatte derweil verdammt viel seiner Energie aufgebracht und Spinnenfäden ohne Ende produziert, vor allem die klebrige Sorte. Die so geformten Netze konnten den Feind vielleicht maßgeblich behindern. Eingespannt in nicht klebenden Fäden konnten die Waldläufer sie bei Bedarf hochziehen und die Fliegeviecher gefangen nehmen.

    So weit der Plan. Nachdem Raminus sich ausreichend ausgeruht hatte lag es nun an ihm den Feind herzulocken. Er war für diese Aufgabe ausgewählt worden, weil sie hofften, dass er mit seiner Magie den Gegner genügend provozieren konnte und in die Falle zu führen. Es wirkte fast schon ein bisschen zu selbstsicher wie der Hüne so alleine durch den Sumpf spazierte, sein Ziel ziemlich genau vor Augen. Plötzlich schimmerte ein schwaches Licht neben ihm auf. Sein kleiner Geistervogel flatterte einige Augenblicke um ihn herum ehe er in den Baumkronen verschwand. Raminus’ Idee war die ganze Horde aufzuscheuchen und sie durch seinen Geist hierher zuführen. Er wusste nicht wie der Geistervogel das anstellen würde, doch war dieser ohne sich zu beschweren davon geflogen.

    Es dauerte nicht lange bis Raminus spürte wie Bewegung in die gegnerische Gruppe aufkam und kurz darauf hörte er es auch. ‚Jetzt geht’s wohl los.’ Langsam drehte er sich um, wartete noch auf die sichtbare Bestätigung, dass die Geister ihm folgten und rannte dann zurück zum Lager. Jetzt waren die Waldläufer dran…

  6. Beiträge anzeigen #126
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Ein leckerer Tropfen entlockt doch so manches Geheimnis dachte Xarith. Zwar der Lange der Hauptdarsteller, doch schien mit dem Geschehenen die Leute nicht zum Lachen gebracht zu haben. Das ging zumindest aus diesen ersten Wortfetzen hervor.

    Endlich kam das Bier auf den Tisch, verlieb dort nur wenige Augenblicke ehe der erste Schluck gierig der Kehle herab ran. Noch zögerte der Alte fuhr mit dem Ärmel über den Mund und schnaubte in den Becher. Nur um sofort noch einen kräftigen Schluck zu nehmen. Xarith wartete darauf dass der Ärmel noch einmal über die Lippen wanderte. Doch das geschah nicht nur die Zunge gierte das den Tropfen auf der Haut.

    Der Alte krallte sich am Becher fest als ob der Schwarzhaarige ihm das Gesöff jeden Augenblick entreißen könnte. Aber der Lange kaute lieber an den Fingernägeln, liebend gerne würde er seine Zähne in einen saftigen Braten schlagen. Leider waren die endgültig letzten Münzen für das Bier drauf gegangen, vielleicht würde es für noch eins reichen. Mehr konnte Xarith dem Alten nicht bieten.

    „Du hast vom unvermeidlichen Ende gefaselt. Die Menschen hier in Schwarzwasser hätten die Natur vergiftet. Wie ein Prophet hast du von den Stufen hinab geschrien das der Kreislauf sich hier schließen würde“.
    Xarith erinnerte sich nicht daran solche Worte je in den Mund genommen zu haben. Aber er schwieg zu den Vorwürfen, versteckte sich hinter seinen Händen und kaute weiter nervös an den Nägeln.

    „Du bist der Auserwählte der für jene spricht die keine Sprache haben. So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Haben dir die Pflanzen vom Untergang der Welt erzählt. Kannst du ihre nicht vorhanden Stimmen immer noch hören“

    Xarith hörte wie der Alte mit den Zähnen knirschte und die Hand so fest an den Becher presste das die Adern hervor traten. Am liebsten würde der Lange unter den Tisch rutschen, einfach nicht hier sein und diese Worte vernehmen. Er wünschte sich zurück in den Busch, dabei könnten ihn die Dornen gleich bestrafen.

    „Also was bist du, vielleicht ein Hochstapler. Einer der Träume verkauft, den Unwissenden die hart erarbeiteten Münzen aus der Tasche ziehen. Vielleicht auch noch Amulette und Ringe verkauft die angeblich vor Gefahren schützen. Oder bist du einfach nur ein Irrer der sich nach Aufmerksamkeit sehnt“.

    Der Schwarzhaarige war mit jedem weiterem Wort kleiner geworden. Sein Hintern rutschte fast von Stuhl und die langen Beine passten nicht mehr unter den Tisch. Die Fingernägel gaben nichts mehr zum Kauen her. Selbst die Zunge dem Worten des Alten Glauben schenkend war nicht mehr so rede gewandt. Sie klebte fest, der Gaumen wollte diesen Lappen nicht frei geben. In seinen Schädel herrschte Leere. Die anstrengende Suche nach Worten der Entschuldigung zeigten sich nicht in dem dunklen Labyrinth. Egal was auch über seine Lippen kommen mochte das Geschehene konnte Xarith nicht wieder rückgängig machen. Doch so ganz ohne Worte sollte dieses klärende Gespräch nicht enden. Xarith versuchte sich daran zu erinnern was ihm davor alles wiederfahren war. Es war schwierig die Gedanken zu ordnen und den Alten nicht noch weiter zu verärgern.

    „Vielleicht bin ich irre, ich kann das nicht sagen. Alles was du erzählt hast mag der Wahrheit entsprechen. Nur kann ich mich nicht daran erinnern. Das was ich in meinen Erinnerungen finden kann ist das ich durch den Sumpf geirrt bin. Alle Pflanzen schienen sich verschworen zu haben, drängten mich zurück in die grüne Brühe. Selbst die Tiere wollte es nicht zulassen diesen Ort zu verlassen und damit den Jägern zu Hilfe zu kommen. Irgendwie habe ich einen Weg zum Baum gefunden. Unter seiner Krone habe ich auf den Stufen Ruhe gesucht, erschöpft bin ich eingeschlafen. Irgendwann tastete etwas nach meinen Geist und hüllte mich in Dunkelheit und dann lag ich auf einer Pritsche“.

    Der Alte hatte aufmerksam zugehört, doch seine Augen verrieten dass er Xariths Worten nur bedingt Glauben schenkte. Auch der letzte Tropfen Bier hatte den Weg aus dem Becher in die Kehle des Alten gefunden.

    „Junge du bist Irre. Mag sein das diese Situation hier in Schwarzwasser dir zu Kopf gestiegen ist, aber ich sage es noch einmal. Steck deinen Schädel ins Wasser, wasch dir den Kopf. Tust du es nicht werde ich dafür sorgen“.
    Nach diesen Worten verschwand der Alte durch die Tür. Der Schwarzhaarige platzierte seinen Hintern wieder mittig auf dem Stuhl und dachte nach. Auch wenn man ihm keinen Glauben schenken wollte, der Sumpf hatte ihn benutzt dessen war er sich sicher.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Wenn der Sumpf ihn der Herr des Sumpfes tatsächlich benutzt hatte war der Schwarzhaarige eine Gefahr für Schwarzwasser und die Menschen. Es konnte gar nicht anders sein, solch geistige Aussetzer hat man in der Vergangenheit gar nicht an ihn herangetragen und es war nicht so das Xarith keinen Menschenseele kannte.

    Also musste raus, weg von diesen Ort und darauf hoffen seinen Geist sauber halten zu können. Niemand durfte ihn einfach so benutzen, sein Leben einfach so in Gefahr bringen. Wer weiß was den Geist davon abgehalten hatte sein widerliches Spiel nicht fort zuführen. Als erstes verschwand der Lage ohne viel Aussehens zu erregen aus der Sumpflilie. Dann irgendwo draußen hinter einem Baum kam sein Messer zum Einsatz. Es bereitete viel Mühe mit der stumpfen Klinge den Verband zu entfernen.

    Nicht ganz frei von Schmerz konnte der rechte Arm bewegt werden. Es war nicht so das Xarith damit einen Knüppel schwingen konnte, dafür müsste die ungeübte Linke herhalten. Jedenfalls fühlte er sich wohler dabei wenn beide Gliedmassen wieder am Körper herhingen. Der Verband, nichts weiter als ein zweckentfremdetes Laken blieb als einzige Spur zurück. Vorsichtig setzte der Schwarzhaarige die Füße auf den Boden kein Abdruck sollte seinen Weg markieren.

    Eine Zaunslatte in der Hand suchte er nach einem Schlupfloch irgendwo im Dickicht. Es musste einfach einen Weg geben um seine Schuld abzutragen. Tatsächlich fand der Schwarzhaarige eine Stelle wo sein Leib hindurch passte. Unter lauten Ächzen und Stöhnen presste er sich hindurch um auf der anderen Seite wieder auf den Füßen zu stehen.

    Den Geisterstaub noch immer auf der Kleidung suchte er das große Abenteuer. Wartete auf das Monster, dessen Trophäe erbeuten und mit einem Lächeln auf den Lippen nach Tooshoo zurück kehren. Einfach den Leuten dort zeigen, seht her ich habe etwas getan. Das Stück Holz saß fest in seiner Hand was fehlte war das Monster, egal welcher Art.

  8. Beiträge anzeigen #128
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Voller Mut und mit etwas Wut im Bauch war er los gezogen. Aber mit dem schwindenden Tageslicht schien ihn der Mut zu verlassen. Die Muskeln im linken Arm brannten so fest umschloss seine Hand das Stück Holz. Xarith war jetzt nicht mehr im sicher vor Übergriffen. Der schützende grüne Gürtel der sich um Tooshoo gebildet hatte lag jetzt in seinem Rücken. So hatte es der Schwarzhaarige noch gar nicht betrachtet. Aber das würde auch erklären warum es niemanden gelungen war aus Schwarzwasser herzukommen. Das dies ausgerechnet ihm dem Irren von Tooshoo gelingen sollte war etwas verwunderlich.

    Vielleicht ließ der Geist des Sumpfes ausgerechnet diese eine Lücke für einen wie Ihn offen. Es war auch durchaus möglich das seine Fühler schon wieder an seinen Geist tasteten. Noch konnte Xarith davon nichts spüren. Aber es ihm schon einmal gelungen unbemerkt ein zudringen. Genau das machte dem Schwarzhaarigen Angst noch einmal zum Werkzeug werden.

    Xarith lauschte in den Sumpf, an diesem Ort war nichts. Nur dunkle Stille herrschte an diesen Flecken Natur. Kein Rauschen der Blätter drang an seine Ohren. Die Tiere der Nacht hüllten sich in Schweigen. Selbst die Insektenschwärme hatten sich zur Ruhe gesetzt. Unheimlich diese Stille. Xarith war im Auge des Sturm jeden Moment konnte das Chaos über ihn kommen.

    Eine Rückkehr, der Weg in die Sicherheit hatte die Dunkelheit verschluckt. Selbst die Krone des mächtigen Baumes von Tooshoo zeichnete sich nicht am Himmel ab. Alles was unter seinen Füßen breitgetreten wurde wuchs augenblicklich wieder nach. Ihm fröstelte, nicht die Kälte kroch in seinen Körper. Die Angst in urtümlichen Form hatte den Langen heimgesucht. Einfach an Ort und Stelle stehen zu bleiben war sicher nicht verkehrt, aber auf das Ende zu warten konnte nicht richtig sein.

    Erspürte eine plötzlich aufkommende Unruhe, lautlos bewegte sich die Wildnis. Ein Beben erschütterte den Boden. Der Lange schwankte. Ohne weiter auf das zu warten was in der Dunkelheit auf ihm zukam setzte er sich in Bewegung. Schon nach wenigen Metern brannte die Lunge. Xarith begann zu keuchen, der stechende Schmerz lähmte seinen Lauf. Ein Lauf der an ein krankes Tier erinnerte. Seine körperliche Verfassung war nun mal nicht die Beste. Pochende Knöchel, einen schlaff herabhängenden Arm dessen Muskeln am Gelenk zerrten.

    So kann nicht einmal der Entschlossente um sein Leben laufen. Er bot ein Bild des Jammerns. Nicht einen Meter ohne über Wurzeln zu stolpern. Es dauerte nicht lange und der Schwarzhaarige schmeckte den Dreck. Pochender Schmerz in der rechten Schulte machte ihn fast besinnungslos. Das Gelenk war wieder in die Pfanne zurück gesprungen. Verdammte Heiler, die da auf einen Knochenbruch getippt hatten.

    Keuchend setzte der Schwarzhaarige seinen Weg fort, die Angst im Nacken verlieh im Flügel. Wieder Herr seiner wichtigsten Gliedmaße, dem rechten Arm jagte Xarith durch den Sumpf. Bis ihn ein großes Hindernis zu Boden warf, sein Schrei blieb förmlich im Hals stecken. Eine große Hand verschloss mit kräftigen Druck seine Lippen. Dabei starrte ihm zwei Augen an, deren Weiß zu leuchten schien.

  9. Beiträge anzeigen #129
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline

    Tiefe Sümpfe - Tempelruine

    Hunger - das hatten sie auf vielerlei Hinsicht. Vielleicht fühlte es sich so an in einer Burg zu hocken und belagert zu werden. Vielleicht war das aber auch alles anders und das in der Burg war wesentlich lustiger mit Kaminfeuer und Kekskrümmel suchen und essen.
    Kekskrümmel suchte man hier vergeblich, auch wenn dieser Thorwyn von Stunde zu Stunde mehr danach roch.
    Es war nun die dritte Nacht die begann herein zu brechen. Das trinkbare Wasser ging zu neige und lange würden sie es hier auch nicht mehr aushalten. Ricklen schien trotz seiner Art noch der Entspannteste zu sein. Sich entspannen empfahl er auch den anderen, doch das war leichter gesagt als getan. Oder wusste er mehr? Onyx war aufgefallen, dass er immer wieder in Richtung Wälder blickte und dabei ganz leicht nickte. Onyx sah da Nichts.

    "Onyx?", sprach Ricklen an.
    "Hmm?", brummte der Hüne zurück.
    "Hört dein Vogel auf dich? Also richtige Befehle?", fragte der Waldläufer.
    "Adler nicht gegessen!", entgegnete Onyx plump.
    "Ach geh! Glaub doch nicht immer alles, was ich schwätze. Ich will wissen, ob du deinen Adler zur Jagd abgerichtet hast?", meinte der Blonde.
    "Adler kennen Kommandos. Vielleicht Adler sogar können mehr. Haben Onyx gerettet ohne Befehl.", meinte der Dunkelhäutige.
    "Das wollte ich hören. Versuchen kann man es ja. - Hört mal zu, Mädels. Ich bins Warten leid. Wenn heute Nacht wieder nichts geschieht und wir morgen noch mehr Durst haben werden, dann wird das mal ganz und gar nichts. Ein Schütze der zu wenig getrunken hat, zittert mehr und kann sich nicht genug konzentrieren. Und kommt mir nicht mit Pisse trinken. Das macht man um zu überleben, nicht um danach noch zu kämpfen. Onyx Adler fliegt los und provoziert die Viecher. Dann lassen wir sie kommen. - Ich habe da ein bestimmtes Gefühl, dass wir und die Geister nicht allein hier vor Ort sind. Wenn mein Gefühl falsch ist, wars das und ihr Drei sterbt als alte Jungfern so wie ihr euch verhaltet. Wenn es richtig ist, dann spielen wir jemanden in die Karten. - Onyx...machst du dann mal? Am besten irgendwelche Blutfliegen oder so. Und ihr denkt alle daran, was ich euch zu Distanzschüssen auf bewegliche Viecher erzählte. Jetzt zählt es.", wies Ricklen überraschend an. Nun hatten sie die Wahl dies zu machen oder sich gegen den Anführer zu stellen. doch wer Onyx kannte, kannte auch seine wohl treudoofe Loyalität. Er pfiff laut und wartete bis Adler auf seinen ledernen Armschienen landete.
    Er strich dem Vogel durch das Gefieder und blickte dann starr in die Richtung der Blutfliegen. Dann zeigte er sogar in ihre Richtung.
    "Adler helfen!", bat er und ließ dann mit einem lauten >HA!< den Greifvogel in die Luft steigen.
    Der Adler steig langsam auf und zog am rot-goldenen Himmel seine Kreise. Dann ein Schrei und er begann den mit höherem Tempo herab zu steigen. Dann stürzte der Raubvogel regelrecht herab und fuhr die Adlerklauen aus.

    "Hat er was? Oder bringt er Stöckchen?", kommentierte Ricklen, während er seinen Bogen und mehrere Pfeile bereit machte.
    Onyx sagte nichts. Er sah nur wie das Tier etwas schwerfällig in die Höhe stieg und dann plötzlich leichter in die Luft kam. Augenblicke später brummte es und das war weder Onyx noch ein Bär. Tatsächlich folgten Blutfliegen dem Raubvogel.
    Onyx pfiff erneut sehr laut. Zwei Mal - das Zeichen zurück zu kommen.
    "Los gehts...", meinte Ricklen. Sie waren nicht nur ob er Blutfliegen gespannt, sondern auch ob es genügte um alle Viecher zu reizen.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tiefe Sümpfe - Tempelruine

    Beinahe wären sie wohl aufgeflogen und das nur, weil irgend einer plötzlich umher trampeln musste.

    Seit über einem Tag harrten sie hier aus. Alle Jagdkommandos die auf die Schnelle sich zusammen finden ließen. Geführt von Mertens organisierten sie sich, spähten und fanden heraus, was dieser Ruf vor zwei Nächten sollte. Die Tiergeister sammelten sich, um ein Snapperrudel in einer der alten Tempelruinen. Erst Stunden später nach dieser Info, wussten sie auch von den Vieren die da auf dem Dach der höchstgelegenen Ruine fest saßen.
    Seither war es ein Akt der Geduld für alle. Die Jagdkommandos hielten Blickkontakt zueinander und hatten sich allesamt so getarnt, dass sie darin schon so lange warteten, bis das Kommando käme.
    Viele Stunden in einer Position ausharren, nicht sprechen, nicht trinken, nicht mal austreten und sich stets darauf zu konzentrieren, jederzeit los zu schlagen war schwierig. Doch jeder musste es, denn sonst flog der Plan auf.
    Umgekehrt faszinierte es Ornlu wie eisern sie hier warteten und wie gut die Tarnung mit der Umgebung verschmolz. Würden sie alle zu einen Kostümfest gehen, wäre es schwer das beste dieser 'Kostüme' zu bestimmen. Sein Favorit war ja Mertens mit einer kleinen Blume an der Schulter, die sonst von einen Mantel aus Hängemoos verborgen blieb. Mertens der mossbewachsene Stein.
    Ornlu selbst hatte eine liegende Lösung mit einem nicht nur per Hand geschmückten Sack parat. Als von Farnen bewachsener Boden lag er meist rum und ärgerte sich über die Wahl, denn es war ein wenig feucht geworden. Nichts da mit Waldläuferromantik.

    Doch zurück zum Jetzt. Habo, einer der wenigen Dunkelhäutigen Jäger von Schwarzwasser, hatte den Trampel ruhig gestellt. Gebot diesem still zu sein und wartete darauf, dass Gorr vom Baum herab schlich. Doch der zeigte auf Ornlu, sofern es der Druide deuten mochte. So bewegte sich der Boden langsam in die Hocke und machte vier sehr langsame Schritte rückwärts.
    Ornlu drehte den Kopf zu den beiden.
    Habo war wirklich hässlicher wie dieser Onyx, wenn man so beide verglich.
    Der Andere sah seltsam bekannt aus, doch hatte Ornlu nicht den Nerv momentan sein Gedächtnis zu bemühen.
    "Du da! Leg dich auf den Boden und krabbel ganz langsam da zum Busch. Bleib da. Sie haben sich gesammelt. Wir haben es auch. Bald entscheiden wir es. Wenn das Horn ertönt, greifen wir an. Bis dahin, bist du ein Gebüsch! Bist du es nicht, sterben durch dich alle!", flüsterte Ornlu deutlich zu den Kerl. er sah nicht so aus wie ein Jäger, aber gehörte wohl zu irgend einen Jagdkommando und war nach gekommen.

    "Himmel.", wisperte Habo und nickte langsam in die Höhe. Ornlu sah es auch. Ein Adler kreiste dort und die auf dem Dach machten sich bereit...

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Langsam wuchs die Resignation in Thorwyn, während die vier Jäger auf der Ruine ausharrten und die Umgebung im Auge behielten. Die viel zu intelligenten Geisterbestien dort draußen, die sich untereinander viel zu friedlich verhielten, setzten ihre Belagerung einfach fort und warteten. Kein erneuter Angriff erfolgte, und gleichzeitig blieben die Tiere außer Schussweite, bis die Gruppe schließlich zum Handeln gezwungen war. An eine Flucht war unter diesen Umständen wohl nicht zu denken – vermutlich standen alle Seiten des verfallenen Gebäudes unter Beobachtung –, aber auch ein Ausfall schien wenig erfolgversprechend zu sein. Ricklen jedoch dachte sich dennoch einen Plan aus, bei dem Onyx’ Adler eine wichtige Rolle spielen sollte. Gespannt folgte Thorwyn dem Flug des Vogels, Pfeile und Bogen bereits in der Hand, und in der Tat ertönte plötzlich in kurzer Entfernung ein Brummen und Summen, und wenig später erschienen Blutfliegen in Schussweite der Ruine. Mit einem raschen Blick verschaffte sich der Waldläufer einen Überblick über die Situation und gab dann fast augenblicklich das Kommando zum Angriff. Sofort schnellten mehrere Sehnen zurück, ebenso viele Pfeile durchschnitten die Luft und wurden gleich darauf gefolgt von einer zweiten Salve. Blutfliegen waren flink und nicht leicht zu treffen, doch diesem plötzlichen Beschuss konnten sie nicht vollständig ausweichen. Noch bevor der zweite Pfeil seinen Flug beendet hatte, hielt Thorwyn die nächsten beiden in der Hand – eine Übung, für die er jetzt viel Zeit gehabt hatte – und machte sich daran, erneut den Bogen zu spannen. Da lang, dachte er, schoss in die Flugbahn einer der Blutfliegen und gleich darauf auf eine Stelle etwas seitlich davon. Er hatte seine Zweifel, ob das bei einer einzelnen Fliege ein Treffer geworden wäre – woher sollte er wissen, ob das Tier nach links oder rechts ausweichen würde? –, doch der Schwarm war sich auch ein wenig gegenseitig im Weg, so dass Thorwyns Pfeil tatsächlich eins der Geisterwesen erwischte. Augenblicklich zog er die nächsten Pfeile aus dem Köcher, ließ sie aber beinahe fallen, als der ihnen nur zu bekannte Schrei des großen Snappers ertönte. Hoffentlich ein Rückzugsbefehl, dachte der Jäger, biss die Zähne zusammen und zielte … auch wenn seine Gedanken in diesen ungewissen Momenten wieder zu Leyla wanderten.

  12. Beiträge anzeigen #132
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Hätte Xarith eine Unterhose getragen er hätte sie wegschmeißen können. Dieser Inhalt würde hässliche Spuren hinterlassen, die selbst nach stunden langen Schruppen nicht weichen würden. Doch hatte der Schwarzhaarige seinen Hintern unter Kontrolle. Doch der Geruch seines eigenen Schweißes lag schon schwer in der Nase.

    Erleichterung machte sich nur für einen winzigen Augenblick breit. Das Lächeln verschwand nach den barschen Worten recht schnell. Woher bei Beliar sollte er denn wissen das hier alles am seidenen Faden hing und durch ihn fast gerissen wäre. Der Kerl der da ihn so hart anfauchte, Xarith kannte ihn. Doch für eine ausgiebige Begrüßung mit einem kräftigen Handschlag oder einen Kuss auf die Wange war keine Zeit.

    Die Anspannung kroch einem geradezu in die Nase. Der Lange hatte es geschafft, endlich an der Front. In der ersten Reihe würde er Buße tun, sich seine Trophäe holen und sie dem Alten präsentieren. Vielleicht würde der Schwarzhaarige die aufgebrachten Bewohner milde stimmen. So würde sein Kopf nicht gewaschen.

    Nichts war einfacher als nicht zu bewegen, das konnte Xarith bis hin zur Perfektion. Vorsichtig schob er sich ohne auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen kam der Busch immer näher. Wie in aller Deutlichkeit befohlen wurde der Schwarzhaarige zu einem Busch. Aber so wie er stank würde er auch als überdimensionaler Scheißhaufen durch gehen. Doch welches Tier hinterlies schon solch große Haufen.

    Egal, der Lange versuchte ein guter Busch zu sein. Die Kleidung ohnehin verdreckt, teils geschmückt mit Pflanzenresten die er auf dem unfreiwillig sammelte bewegte nicht einmal sein Atem die Blätter. Schweiß ran über die Stirn und brannte in den Augen, der schwarzhaarige musste es ertragen. Aufregung ging durch die Gruppe, wie viele Männer und Frauen es waren konnte er nicht sagen. Zum größten Teil waren sie nicht von der Wildnis zu unterscheiden. Seine Muskeln spannten sich, die Hand packte das Holz noch fester als zuvor. Gespannt wartete Xarith auf das Zeichen.

  13. Beiträge anzeigen #133
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Der Mund des Jägers war staubtrocken. Eine der Dinge, die er nicht gut vertrug waren Flüssigkeitsmangel. Sein Kopf begann schon nach einigen Stunden zu rebellieren und mit leichtem Stechen zu befehlen sein Träger möge ihm Wassernachschub bringen. Wären sie ganz ohne Vorräte hier gestrandet so hätten die andern drei ihn durch einen Sandsack ersetzen können. So aber hielt der komplette Wasserentzug erst einige Stunden an und mit etwas Konzentration konnte der Bogner die Kopfschmerzen noch ertragen. Nach Ricklens Ansage hatte er alles bereit gemacht.
    Gegen die Blutfliegen, die einmal in einem riesigen Schwarm in Schwarzwasser eingefallen waren, hatten Brandpfeile Wunder gewirkt. Doch hier hatte grad keiner ein Feuer entzündet und das würde in kurzer Zeit auch schwierig werden. Wieder eine Sache bei der Andrahir einmal einen Alchemisten ansprechen musste... vielleicht lies sich da ja irgendwas machen, wodurch man Feuerpfeile etwas spontaner einsetzen konnte.

    So stellte sich der Schütze an die Kante der Ruine. Er sah aus wie ein einziges Stück Dreck und eigentlich fühlte er sich auch so. In jeder Ecke seiner Kleidung hing die Feuchtigkeit und eine juckende Schicht bedeckte die Haut. Andrahir schob sich eines dieser erfrischenden Blätter in den Mund. Es war nichts besonderes, aber für einen Moment half es über das unangenehme Gefühl hinweg. Auch die Haare wurden nochmal zusammengebunden, damit sie nicht störten.

    Dann flatterte der Adler auch schon wieder zurück, gefolgt von den Blutfliegen. Mechanisch legte der schwarzhaarige den ersten Pfeil ein, spannte die Sehne, visierte an und schoss. Wieder nahm er den nächsten Pfeil und wiederholte das ganze. Solange die Viecher noch auf recht großer Distanz waren brachte Hektik so oder so nichts. Zunächst fiel er in eine Art Trance. Der Tag auf dem künstlichen Plateau waren zermürmbend gewesen.

    Ein Snapper brüllte. Was das hieß konnte keiner sagen. Doch wenn er die Opfer einschüchtern wollte, dann war ihm gerade dies nicht gelungen. Andrahir erwachte aus seinem Dämmerzustand und fletschte schon fast die Zähne. Er legte einen seiner letzten scharfen Pfeile ein und drehte sich in die Richtung aus der das Brüllen gekommen war. Schon brachen die ersten Snapper und anderes Getier aus dem Dickicht. Kaum war der erste ganz zu sehn, lies Andrahir die Sehne los. Der Pfeil verfehlte den Kopf, traf aber den Halsansatz und bohrte sich tief hinein. Das Geisterwesen stürzte. Da fiel aber noch einer. Andrahir runzelte die Stirn. Der Pfeil kam nicht von der Ruine.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Veteran Avatar von Onyx
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    Onyx ist offline
    Onyx war wie eine Maschine, wenn denn jemand wüsste was eine Maschine überhaupt war. Er hatte erst besorgt zugesehen wie Adler in die Höhe stieg und dann zurück kehrte. Er beschützte doch das Tier und das Tier beschützte Onyx.
    Doch als Adler scheinbar nicht viel abgekriegt hatte, flogen auch Onyx Pfeile in Richtung Blutfliegen. Trotz der Distanz versuchte Onyx gut zu zielen und nach Gefühl den Pfeil zu entlassen. Treffen tat er erst mit dem dritten Pfeil und mehr durch Zufall. Bis dahin war es ein Abtasten und ein intuitiver Irrtum in Sachen Flugrichtung.
    Natürlich erleichterte es die Schützen, da auf mehrere fliegende Ziele zu feuern, die nah beieinander flogen und kreisten, aber doch war ein jeder Treffer schon bewundernswert, trafen doch auf solch Distanz nur wenige Menschen die Onyx kannte.
    Als sein fünfter Pfeil das zweite Ziel erwischte und das Brüllen des Snappers verklungen war, kamen sie alle. Die verbliebenen Geistertiere angeführt durch den stärksten Snapper. Da war von Klein bis Groß an Tieren auch vieles dabei, jedoch zahlenmäßig nicht mehr so groß wie es wohl am Anfang deutlich war.

    Adler kreischte auf, als er seine Kurve geflogen war und sich auf eine Blutfliege gestürzte hatte. Was da geschah, sah Onyx nicht, denn gerade mussten sie die verbliebene Blutfliegen los werden. Konnte man mit Nahkampfwaffen oder indem man wie Onyx einfach den Pfeil einspannte, sich zwischen die Nahkämpfer bewegte und aus kürzester Distanz abfeuerte.
    Ricklen fluchte irgendwas, als ein Jagdhorn alles übertönte. Onyx sah sich um und hörte erst viele Menschenstimmen aufbrüllen und dann jagte eine heftige Pfeilsalve aus mehreren Dutzend Pfeilen aus dem Dickicht in Richtung der Geistertiere.

    "HAHA! Wer hat es drauf?", fragte Ricklen und sprang mit seinem Speer von der Plattform herunter.
    Der Snapper gab brüllende Kommandos , während in den Büschen Bewegung aufkam und die zweite Salve folgte.
    Auf diese folgte der Konter der Geistertiere. Snapper und andere, schnelle Tiere stürmten in Richtung der Pfeile. Onyx blieb hoch oben auf der Plattform und nahm dann die Tiere aufs Korn, welche in ihre Richtung kamen.
    Trotz des Hungers, war dieser Moment gerade regelrecht belebend.
    Wie ein Rausch aus surrenden Pfeilen, Waldläuferkommandos aus dem Unterholz und Geistertieren die nieder gestreckt wurden.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #135
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ein Rückzugsbefehl war es nicht, immer noch drangen die Blutfliegen in Richtung der Ruine vor, überbrückten rasch die verbliebene Distanz und wurden inzwischen, wie Thorwyn mit einem erschrockenen Blick feststellte, auch von anderen Geistern begleitet, die plötzlich von allen Seiten auf die Jäger eindrangen. Schon hatten es einige der Tiere bis an den Fuß des verfallenen Gebäudes geschafft, und Thorwyn musste zum Spieß greifen, um sie abzuwehren. Doch nicht bevor er einen letzten Pfeil abgefeuert hatte, für den er all seine verbliebene Konzentration aufbot. Die Entfernung war gering, aber für eine unmittelbar tödliche Wunde durfte man trotzdem nicht nachlässig zielen.
    Jetzt, dachte der Jäger, ließ die Sehne los und griff zum Spieß, während er mit einem Rest Befriedigung zusah, wie der Pfeil die Blutfliege aufspießte, die daraufhin sofort leblos zu Boden stürzte. Aber noch etwas passierte um sie herum, während er sich daran machte, die Geister von der Ruine fernzuhalten. Ein Aufruhr war unter den Tieren entstanden, Rufe und ein Horn ertönten, Pfeile kamen plötzlich aus dem Wald geflogen, und Thorwyns Herz machte einen freudigen Hüpfer, als er den ersten anderen Jäger sah, der mit seiner Waffe auf die Angreifer eindrang.
    Oh bei allen Göttern, danke, dachte der ehemalige Bauer und stach, die Müdigkeit fürs Erste vergessend, nach einem wütend schnappenden Snapper. Günstiger hätte der Zeitpunkt wohl nicht sein können, mitten in der Attacke fielen die anderen Mitglieder des Waldvolks den Geistern in die Flanke, so dass diese sich plötzlich nach mehreren Seiten hin wehren mussten, während sie fielen. Immer noch wehrten sie sich verbissen, aber sie fielen. Bitte lass es das gewesen sein, betete Thorwyn. Keine weiteren Ungeheuer mehr im Unterholz, um nun ihrerseits die Menschen im Rücken anzugreifen. Einfach nur Schluss.

  16. Beiträge anzeigen #136
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Er war der letzte, der noch Pfeil nach Pfeil auflegte von ihnen. Doch langsam gingen die brauchbaren zuneige und es blieben nur mehr Feuerpfeile und die leichten, die kaum eine Haut durchbohrten. Sie waren eher geeignet, wenn kleine Tiere gejagd werden sollten. Die letzten drei brauchbaren Pfeile drückte Andrahir Onyx in die Hand. Dann lies er den Bogen auf dem Vorsprung liegen und zog die Sumpfstahlklinge. Die anderen hatten die Geister schon etwas zurück getrieben und so hatte der Bogner unten angekommen genügend Zeit auch noch die Axt zu nehmen. Ein sehr kleiner Snapper - angeblich wurde diese Unterart zuweile von Orks auch domestiziert und übersetzt 'Beißer' genannt - kam auf den schwarzhaarigen zugerannt und knurrte. Der Jäger versetzte ihm einen Schlag mit dem Schwert und sprang sogleich hinterher um das ganze mit einem Hieb des Beils zu beenden.

    Die Geistertiere rannten chaotisch umher und kämpften in sämtlichen Richtungen. So kam es dass die drei Kämpfer nicht überrannt wurden, weil sich Snapper und Bären verstreuten und von Pfeilen gespickt wurden. Andrahir selbst stellte sich hinter Ricklen und Thorwyn, welche die Viecher mit ihren Spießen auf Entfernung hielten und wartete dann jeweils auf eine Gelegenheit sich nützlich zu machen. Bianca, wie Ryu die Axt liebevoll genannt hatte, war kein nettes Fräulein. Sie drängte sich gern in Beziehungen und zerstörte diese vollkommen. Zuerst brachte sie Hals und Kopf eines Scavengers dazu, sich zu trennen, dann wieder verführte sie das Bein eines wütendes Wildschweines, dass Ricklen nicht gleich mit dem ersten Stoß hatten töten können.

    Das ganze Spiel war so anders und so falsch. Nicht wie beim Jagen, mit einem Ziel, mit einem echten Nutzen und klaren Verhältnissen von Jäger und Gejagdem. Auch nicht wie im Krieg oder wie im Arenakampf. Es erschien unwirklich und das töten irgendwelcher Geisterviecher brachte auch keine moralischen Schwierigkeiten mit sich. Man kämpfte in einer Schlacht, bei der jetzt klar war, dass man sie nur noch gewinnen konnte. Dennoch dauerte es so lange bis alle dieser Viecher zu Staub zerfallen waren.

  17. Beiträge anzeigen #137
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline

    Tiefe Sümpfe - Tempelruine

    Zwei Pfeile hatten bei all dem Gemenge und wachsenden Chaos ihre Ziele gefunden. Den letzten Pfeil den ihm Andrahir überlassen hatte, hob sich Onyx auf. Er beobachtete den Kampf, der immer ungleicher wurde. Hier und da wurden ihre Leute erwischt, aber das Verhältnis von erwischten Geistertieren zu Menschen war deutlich für die Menschen.
    So war es nicht überraschend, als die kümmerlichen Reste der GEistertiere ihrem offensichtlichen Anführer folgten und begannen sich zurück zu ziehen. Hinter ihnen her die Meute der Waldvölkler. Pfeile flogen, Leute wurden in Richtungen geschickt, um die Beute abzufangen.

    Beute - dieser Begriff wurde nun sowas von entschlossen gebrüllt, dass Onyx spürte dass es entschieden war.
    Wenige Momente später hatte man sie gestellt und den Weg abgeschnitten. Zwei Snapper, eine Riesenspinne und sowas wie eine riesige Fangheuschrecke. Das waren die verbliebenen Geister die nun umstellt waren.

    Bögen wurden gespannt und entschlossene Blicke auf die Beute geworfen. Dann kam ein Kommando.
    Mertens gebot einzuhalten. Neben ihn stand dieser Jadewolf und zeigte auf einen nahe gelegene Turmruine.
    "Komm raus!", rief er.
    Und dann kam dieser seltsame Kauz hervor, der am Schrein diese ganze Jagd erst begonnen hatte. Wie ein Snapper bewegte er sich selbst, sprang herab und landetet dann mit beiden Beinen neben den verbliebenen Geistertieren.

    "Chuchuchucu´huktulu!...", sprach er, bevor der Anführer der Snapper und er eins wurden. Die anderen Geister zerfielen. Immer noch war dieser Schamane oder was auch immer er war einschüchternd, mit dieser Knochenmaske, mit den Tätowierungen und ein kräftigen Körper. Die Augen hinter der Maske strahlten diese Macht und Bedrohung aus.
    "...chihichichichi...gut gekämpft, Jäger. Ich gebe mich geschlagen und werde den Sumpf um eure Heimat weichen lassen. Ein nächstes Mal kommt sicher und dann werdet ihr die Beute sein. - Mein Meister wird euren Sieg noch ehren. Achtet am Schrein der göttlichen Mutter auf das Zeichen und sammelt dort die erfolgreichen Jäger....chihcichhcichi...", sprach diese hässliche Stimme aus dem Sumpf und bekam durch Mertens Befehl den Weg frei gemacht.
    Als er dann nicht mehr zu sehen war, herrschte erst einmal Stille, bevor es ein ganz gewöhnlicher Jäger von Tooshoo war, der seinen Gefühlen freien Lauf ließ.
    Laut schrie er auf, lachte wie ein kleiner Junge, hob seinen Bogen und umarmte einen seiner Jagdgefährten. Auf ihn folgten alle. Sogar Onyx bejubelte diesen Erfolg und packte sogleich Thorwyn, als auch Andrahir fast in den Schwitzkasten und machte ihnen lachend klar, dass die Jagd vorbei wäre.

    "Wir Jäger! Die Beute! WHAHAHA!"

  18. Beiträge anzeigen #138
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Xarith konnte es noch immer nicht glauben aus diesem heillosen Durcheinander lebend heraus gekommen zu sein. Wie ihm das gelungen ist kann keiner beantworten. Auf ein paar blaue Flecken mehr oder weniger kam es nun nicht mehr an. Bis auf eine stark blutende Wunde am rechten Bein ging es dem Langen ganz gut. Etwas müde, ausgelaugt vom wilden um sich schlagen mit dem Holz sank er zu Boden. Die Trophäe hatte er nicht erringen können, dazu waren die Gegner zu stark und die Pfeile zu schnell.

    Der Schwarzhaarige beneidete diese Männer und Frauen um ihr Können, sie waren die den Sieg errungen hatten. Selten waren ihm solche Freudentänze vor die Augen gekommen. Sie lagen sich in den Armen. Der Geist des Sumpfes vorerst in seinen Schranken gewiesen und somit die Zukunft im Sumpf gesichert.

    Xarith hatte gelernt ein guter Busch zu sein, dabei war er so vertieft gewesen das jenes Signal auf das alle gewartet hatten fast an ihm vorüber gegangen wäre. Eigentlich war er hier fehl am Platz mit seiner Zaunlatte. Die wie durch ein Wunder nicht gesplittert war. Durchaus möglich das auch er etwas getroffen hatte.
    Es begann schon wieder dass seine Gedanken Trübsal bliesen. Schnell schüttelte der Schwarzhaarige diese Hirngespinste ab, raffte sich auf und stieg in den Freudentanz ein. Von einem Bein auf das Andere hüpfend bewegten sie sich im Kreis. Freudenschreie jagten durch das Tal prallten von dem nahen Fels tausendfach zurück.

    Irgendwie muss der Schwarzhaarige doch ein bisschen Irre sein, der Alte lag da wohl gar nicht so falsch. Doch in diesen Augenblick der überschwänglichen Freude war es schön verrückt zu sein. Da war es auch egal wie hässlich dier Geist eigentlich war und von ihm Besitz ergriffen hatte.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Es war vorbei, Raminus war tatsächlich zurück in Schwarzwasser samt dem Großteil des Jagdtrupp den er begleitet hatte. Vom eigentlichen Kampf hatte er gestern nur wenig mitbekommen. Wie geplant hatte er die Geistertruppe in die Falle gelockt und die Waldläufer hatten sich mit den Angreifern auseinandergesetzt. Hier und da hatte der Holzfäller mit seiner Magie eingegriffen und nachgeholfen falls eins der vorgespannten Netze nicht ausreichte oder nachgab, doch ansonsten wollte er keine der Kämpfer behindern.

    So sehr die Freude über den Sieg auch überwiegte so hatten sie dennoch ihren Preis bezahlen müssen. Nicht alle Jäger aus Raminus’ Trupp waren zurückgekehrt und sicherlich gab es in den anderen Gruppen ebenfalls Verluste. Wie genau es nun weiterging war auch noch nicht klar. Schwarzwasser sah ziemlich mitgenommen aus, überall waren noch die Überreste der Überwucherung zu sehen. Es gab im Dorf also einiges aufzuräumen, am besten wäre es wenn irgendjemand das Ganze auch halbwegs leiten würde, damit nicht jeder kreuz und quer anfing Ausbesserungen vorzunehmen. Für Raminus bedeutete dies in den nächsten Tagen, wenn nicht sogar Wochen, jede Menge Arbeit. Am besten sollte er sich schnellst möglich bei Gunther melden. Der Anführer der Holzfäller war sicherlich auch froh einen seiner Arbeiter zurück zu wissen.

    Und noch eine Frage stand im Raum, die jedoch ehr von magischem Interesse war. Vielleicht konnte Ornlu ihm bei Gelegenheit ja ein bisschen was darüber erzählen. Die Gedanken des Hünen glitten zu dem seltsamen Staub den die Geister bei ihrem Ableben hinterlassen hatten. Hatte er noch irgendeinen praktischen Nutzen? Raminus wurde nämlich das Gefühl nicht los, dass der Staub zumindest für ihn noch irgendwie wichtig sein sollte. Viel hatte er nicht mitgenommen, doch irgendwas hatte ihn dazu veranlasst ganz bestimmte Überreste mitzunehmen. Ohne es eigentlich gesehen zu haben, wusste der Kahlkopf von welchem Tier der Staub stammte den er da in seine Taschen gefüllt hatte. Er hatte eigentlich auch schon die ein oder andere Idee was man damit anstellen konnte. Ehe der Staub jedoch vielleicht verging, wollte er bei Gelegenheit den Rat eines Druiden einholen, bevor er einfach damit herumexperimentierte…

  20. Beiträge anzeigen #140
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Fast unbemerkt waren die dunklen Schatten über ihren Köpfen verschwunden. Die Sonne das Licht des Lebens drängte durch das grüne Geflecht hindurch, schob es förmlich zur Seite. Der grüne Gürtel der den Sumpf in den letzten Tagen einschnürte, ihm dem Atem zum Leben nahm verlor an seiner Macht.

    Das Flechtwerk aus Wurzel und Ranken zog sich langsam zurück und wollte doch nicht ganz weichen. Mit jedem Schritt dem die Männer und Frauen in Richtung Schrein der göttlichen Mutter setzten. Vor Stunden noch säumte ein unpassierbarer grüner Wall die Wege. Ihre Sohlen berührten endlich wieder die alten Pfade. Es war herrlich anzusehen wie ihre Schritte Staub aufwühlten. Sie wurden förmlich auf einer Welle der Leichtigkeit getragen, überwog doch die Freude mehr als die Trauer um gefallene Brüder und Schwestern.

    Manch einer unter ihnen ließ verlauten dass dieser Baum und der dahinter nie an dieser Stelle ihre Wurzeln geschlagen hatten. Ein Busch vielleicht größer war als das letzte Mal Beeren von ihm genommen wurden. Manch ein Ast wies den Weg zum Schrein, sein Schatten winkte zum Abschied. Ein zerstörter Steg konnte ihnen nicht die Freude am Sieg nehmen, mit nassen Füßen marschierten sie weiter.

    Einige Männer und Frauen waren ihnen nicht gefolgt. Ein Trupp angeführt von einem Hünen folgte nicht den Weisungen des Geistes, waren nicht gewillt den Schrein der göttlichen Mutter aufzusuchen und das Zeichen zu finden.

    Xarith war das vollkommen egal, das erste Mal seit seiner Ankunft fühlte er sich als ein Teil des Waldvolkes. Auch wenn seine Taten nicht die eines Helden waren, so konnte er sagen wenigstes dabei gewesen zu sein. Im Dorf vielleicht als Irrer abgestempelt nippte er am Kelch des Sieges. Aber dieser Sieg hatte einen faden Beigeschmack, der zwischen durch immer wieder bitter aufstieß.

    Diejenigen die draußen im Sumpf gekämpft hatten kannten das Bild von einem teilweise zerstörten Schwarzwasser nicht. Sie konnten nicht wissen was die kräftigen Wurzeln alles zermalmt hatten. Das wahre Bild der Zerstörung würde sich Ihnen erst offenbaren wenn die einen Fuß nach Tooshoo hinein setzten. Der Schwarzhaarige verlor darüber kein Wort, denn der Sieg schmeckte süß.

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