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  1. #41 Zitieren
    Ritter Avatar von Hunter91
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    Zitat Zitat von Fawks Beitrag anzeigen

    Ein guter Freund von mir hat Philosophie studiert (inkl. Master), hat ein Jobangebot bei Apple (Großkundenberater) ausgeschlagen, und das bei einem Nettogehalt von 2500€ und promoviert stattdessen. Und er hatte soweit ich weiß keinen Einser-Schnitt.

    Klar ist es schwer, aber ich finds ein wenig engstirnig (und leicht demotivierend) den Leute die ihr da genannt habt absolut keine Chancen zuzuschreiben. Natürlich stehen die Chancen schlechter, ungleich schlechter, das geb ich euch sofort zu.

    Dann hat dein Freund aber mächtig Glück gehabt (oder hat eine gute Bewerbung abgeliefert). Die Chancen in diesen Studiengängen sind nunmal schlecht, da sie:

    1. Überlaufen sind
    2. in der Wirtschaft und Industrie keinen primären nutzen haben

    Signifikanter ist aber eher Punkt 1.

    Kenne ebenfalls genügend Leute, die jedoch mit ihrem Studium in diversen Geisteswissenschaften nichts mehr anfangen konnten

    Natürlich gibt es Chancen, gar keine Frage, jedoch sind diese Extrem gering.


    (neues Thema)
    Des weiteren kommt auch noch die Frage auf, welche Art von Arbeit einem eher liegt.

    Qualititative Arbeit findet man häufig in den Naturwissenschaften (analytisch, Struktur-Denken, Problemlösung, etc.)

    Quantitative Arbeit ist vor allem in den Geisteswissenschaften zu finden (viel Lesen vor allem ausgewählte Literatur, Auswendig lernen, etc.)


    Beides hat sein gutes, nur kommt eine Person mit Qualität und die andere mit Quantität ans Ziel.


    Wenn ich mal bedenke, wieviel Stunden einige Freunde von mir (Geistis) in der Uni-Bücherei verbracht haben, wogegen ich (Physiker) seit meinem Studienbeginn vielleicht nur einmal da drin war...


    ergo: vom Arbeitsaufwand sind die Branchen ziemlich ähnlich, unterscheiden sich jedoch in den Methoden.



    Mein Fazit: Wer ohnehin finanziell unabhängig ist, kann studieren, was ihm lieb ist
    Und wichtig ist: Bevor ein Studium angestrebt wird, sollte (zumindest mMn) erst nach Lukratitivität und dann nach Interesse geordnet werden. Des weiteren sollte man den Studiengang auch mindestens bis zum Master durchziehen.



    Wichtiger Hinweis: Meine Meinung (auch die vorherigen Beiträge) beruhen auf eigene Erfahrung und sind NICHT die Norm. Jeder hat seine persönlichen Erfahrungen in diversen Branchen gemacht.

    Hunter91 ist offline Geändert von Hunter91 (11.03.2013 um 23:48 Uhr)

  2. #42 Zitieren
    Ritter Avatar von lunovis
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    Zitat Zitat von Hunter91 Beitrag anzeigen
    Dann hat dein Freund aber mächtig Glück gehabt (oder hat eine gute Bewerbung abgeliefert). Die Chancen in diesen Studiengängen sind nunmal schlecht, da sie:

    1. Überlaufen sind
    2. in der Wirtschaft und Industrie keinen primären nutzen haben

    Signifikanter ist aber eher Punkt 1.
    Kenne ebenfalls genügend Leute, die jedoch mit ihrem Studium in diversen Geisteswissenschaften nichts mehr anfangen konnten
    Natürlich gibt es Chancen, gar keine Frage, jedoch sind diese Extrem gering.
    (neues Thema) Des weiteren kommt auch noch die Frage auf, welche Art von Arbeit einem eher liegt.
    Qualititative Arbeit findet man häufig in den Naturwissenschaften (analytisch, Struktur-Denken, Problemlösung, etc.)
    Quantitative Arbeit ist vor allem in den Geisteswissenschaften zu finden (viel Lesen vor allem ausgewählte Literatur, Auswendig lernen, etc.)
    Beides hat sein gutes, nur kommt eine Person mit Qualität und die andere mit Quantität ans Ziel.
    Wenn ich mal bedenke, wieviel Stunden einige Freunde von mir (Geistis) in der Uni-Bücherei verbracht haben, wogegen ich (Physiker) seit meinem Studienbeginn vielleicht nur einmal da drin war...
    ergo: vom Arbeitsaufwand sind die Branchen ziemlich ähnlich, unterscheiden sich jedoch in den Methoden.
    Mein Fazit: Wer ohnehin finanziell unabhängig ist, kann studieren, was ihm lieb ist
    Und wichtig ist: Bevor ein Studium angestrebt wird, sollte (zumindest mMn) erst nach Lukratitivität und dann nach Interesse geordnet werden. Des weiteren sollte man den Studiengang auch mindestens bis zum Master durchziehen.
    Wichtiger Hinweis: Meine Meinung (auch die vorherigen Beiträge) beruhen auf eigene Erfahrung und sind NICHT die Norm. Jeder hat seine persönlichen Erfahrungen in diversen Branchen gemacht.
    Ach die Naturwisenschaftler mal wieder mit ihrem punktförmigen Weltbild.
    Also: Das stimmt vorne und hinten nicht, gerade weil es deine Meinung ist.

    Zum Unterschied Quantität/Qualität: Nein, definitiv nicht. Analytisches Denken ist Teil vieler Geisteswissenschaften, du wirst nirgendswo bessere analytische Denker finden als in der Philosophie. Wenn ich was in meinem Studium von Auswendiglernen gehört habe, dann fast nur aus den Natur/Ingenieurswissenschaften, wo 90 Prozent Mathe I und II nur bestehen, weil sie die Klausuren aus den letzten Jahren auswendig gelernt haben. Beide Wissenschaften haben sowohl analytische als auch quantitative Anteile und das ist auch gut so. Sie unterscheiden sich weniger, als man denkt. Eigtl sollte man alle Naturwissenschaftler in eine Philosophievorlesung zur Wissenschaftstheorie setzen, damit sie überhaupt kapieren, was Wissenschaft ist, aber das ist ein anderes Kapitel...

    Was den Arbeitsmarkt angeht: Tausende Menschen schließen jedes Jahr ein geisteswissenschaftliches Studium ab und sie alle sollen Taxifahrer werden? Meine Güte, dann würde viele bestimmt bald ein Sattelschlepperunternehmen aufmachen, mit dem sie Taxifahrer in ihren Taxis taxifahren können...

    Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Absolventen geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Studiengänge: Die aus den Natur/Ingenieurswiss. arbeiten vorrangig indem Job, in dem sie ausgebildet wurden, sie werden Ingenieure, Konstruktuere, Programmiere usw.
    Geisteswissenschaftler hingegen arbeiten vorrangig nicht in dem Gebiet, in dem sie ausgebildetet wurden, weil es dort tatsächlich nur wenig Arbeit (in der Forschung) gibt. Sie arbeiten in vielen verschiedenen Aufgabengebieten, die auf das zurückgreifen, was sie an Fähigkeiten während des Studiums gelernt haben, nicht an Inhalten. Es geht also um Schlüsselqualifikationen, die man erlernt und die Naturwissenschaftlern oftmals auch fehlen.

    Deshalb entsteht auch oft der Eindruck als würden Geisteswissenschaftler direkt Taxifahrer werden: Für sie ist es sehr viel schwieriger, nach dem Studium einen Beruf zu finden, da sie auf keine vorgefertigten Berufsangebote zurückgreifen können. Sie müssen sich erst in den Arbeitsmarkt hereinfinden, was durchaus 1-2 Jahre dauern kann.

    Wir merken also: Geisteswissenschaften zu studieren führt nicht in die Langzeitarbeitslosigkeit. Es ist nur Kreativität gefragt.

    Deshalb kann man auch studieren was einem lieb ist, das ist völlig egal. Ich habe auch Philosophie studiert und trotzdem sehen meine Berufschancen gut aus. Man musst sich nur im Klaren sein, dass man später einmal nicht in ein Berufsfeld kommt, was dem Studium entspricht, außer man entscheidet sich für die Forschung, dann muss man aber extrem gut sein.

    Was wichtig ist für einen erfolgreichen Übergang zwischen Studium und Beruf in den Geisteswissenschaften sind zwei Dinge: Profil und Netzwerk. Man muss sich selbst ein Profil herausbilden, wofür man steht, was man will und welche der Fähigkeiten potenzielle Arbeitgeber interessiert. Und man sollte schon während des Studiums versuchen, in Praktika und Beschäftigungen sich ein Netzwerk aufzubauen, mit dem man arbeiten kann, um dort später eine Anstellung heraus zu generieren. Das ist ungeheuer wichtig, da die reine Bewerbung auf Stellenausschreibungen selten etwas bringt (Nur zur Info: ca. 75 Prozent der Stellen werden informell vergeben, also nicht über offizielle Ausschreibungen!)

    Und wie bei Fawks, gerade sieben Sprachen sind ja schon was, mit dem man gut arbeiten kann. Als Beispiel: Diversity Management in internationen Konzernen. Und mann muss auch nicht unbedingt einen passenden Master machen.

    Ich finde, etwas zu studieren, weil es lukrativ ist, ist der falsche Weg, weil man damit auf lange Sicht vermutlich nicht glücklicher wird...

    Also, no offense, Hunter, aber deine Erfahrungen decken sich nicht mit der Realität.
    lunovis ist offline Geändert von lunovis (12.03.2013 um 02:57 Uhr)

  3. #43 Zitieren
    Ritter Avatar von Frischmilch
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    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen
    ...
    Ich finde, etwas zu studieren, weil es lukrativ ist, ist der falsche Weg, weil man damit auf lange Sicht vermutlich nicht glücklicher wird...
    ...
    Word
    "Um fliegen zu können, braucht man sich nur auf dem Boden zu werfen... und ihn nicht zu treffen."
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    Frischmilch ist offline

  4. #44 Zitieren
    Ritter Avatar von Hunter91
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    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen

    Deshalb entsteht auch oft der Eindruck als würden Geisteswissenschaftler direkt Taxifahrer werden: Für sie ist es sehr viel schwieriger, nach dem Studium einen Beruf zu finden, da sie auf keine vorgefertigten Berufsangebote zurückgreifen können. Sie müssen sich erst in den Arbeitsmarkt hereinfinden, was durchaus 1-2 Jahre dauern kann.

    Da fängt es ja schon an mein Freund. Wir hingegen haben, obwohl wir nichtmal ganz fertig sind, schon Jobangebote bekommen, die wir im Falle eines Abschlusses entgegennehmen können, d.h. keine 2 Jahre suchen, die Unternehmer suchen uns

    Das ist der Unterschied Meistens heissen die Stellenausschreibungen in denen Akademiker in der Industrie gebraucht werden (von Managern, Designern, etc. mal abgesehen) meistens "Ingenieur oder Physiker"
    Und das Studium macht mir entsprechend Spass, gerade weil es gewinnbringend sein wird. (siehe Jobangebote vor dem Abschluss)

    Und mit Auswendiglernen schafft man ein Physikstudium nicht...da fällt man schneller durch als man "Klausur" sagen kann.


    Eigtl sollte man alle Naturwissenschaftler in eine Philosophievorlesung zur Wissenschaftstheorie setzen, damit sie überhaupt kapieren, was Wissenschaft ist, aber das ist ein anderes Kapitel...
    So geshen könnte man auch ganz frech die Behauptung aufstellen, dass alle Geistis mal in eine Physik-Vorlesung gehen sollten, damit sie den wahren Begriff von "qualitativer Arbeit" kennenlernen. Aber das kann irgendwann und irgendwo anders von anderen Personen debattiert werden. Mir solls egal sein wer was studiert. Nur muss er/sie mit den Konsequenzen, die sowohl positiv als auch negativ sein können, zurechtkommen.

    Jetzt von mir, no offense, aber Geisteswissenschaften sind keine große Herausforderung, schönreden hilft da auch nicht viel.



    Ich klink mich dann mal aus der Diskussion, da ich Geistis ohnehin noch nie ernstnehmen konnte (nicht euch persönlich gemeint)

    Hunter91 ist offline Geändert von Hunter91 (12.03.2013 um 08:38 Uhr)

  5. #45 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    Da wollte ich mich gerade daran machen, enie ausführliche Antwort auf Hunter zu schreiben, da hat lunovis das schon für mich übernommen. Ich stimme da vollkommen zu und ergänze nur noch:
    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen
    Zum Unterschied Quantität/Qualität: Nein, definitiv nicht. Analytisches Denken ist Teil vieler Geisteswissenschaften, du wirst nirgendswo bessere analytische Denker finden als in der Philosophie. Wenn ich was in meinem Studium von Auswendiglernen gehört habe, dann fast nur aus den Natur/Ingenieurswissenschaften, wo 90 Prozent Mathe I und II nur bestehen, weil sie die Klausuren aus den letzten Jahren auswendig gelernt haben. Beide Wissenschaften haben sowohl analytische als auch quantitative Anteile und das ist auch gut so. Sie unterscheiden sich weniger, als man denkt. Eigtl sollte man alle Naturwissenschaftler in eine Philosophievorlesung zur Wissenschaftstheorie setzen, damit sie überhaupt kapieren, was Wissenschaft ist, aber das ist ein anderes Kapitel...
    Genau so habe ich das auch erlebt. Ich musste einmal in meinem Studium wirklich richtig auswendig lernen und zwar bei Einführung in die Sprachwissenschaft. Sachen auswendig lernen liegt mir aber nicht, also hatte ich in der Klausur keine gute Note. Einmal im Bachelor, wohlgemerkt, im Master noch gar nicht.

    Davon abgesehen müssen die Geistis ja in den Semesterferien oft genug Hausarbeiten schreiben und man muss nicht Literaturwissenschaften studieren, um eine knallharte Analyse von Texten einbringen zu müssen - das muss jeder mindestens einmal machen. Ich konnte mich am anfang nicht so damit anfreunden, aber es gehört dazu. Sobald eine Hausarbeit über zwei literarische Werke oder Filme oder andere, sagen wir, soziokulturelle Phänomene geschrieben wird, muss man beide erst einmal analysieren, bevor man irgendwas vergleichen kann.

    Die Philosophie und die Germanistik sind da die Königsdisziplinen und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das wirklich harte Brocken sind.


    Was den Arbeitsmarkt angeht: Tausende Menschen schließen jedes Jahr ein geisteswissenschaftliches Studium ab und sie alle sollen Taxifahrer werden? Meine Güte, dann würde viele bestimmt bald ein Sattelschlepperunternehmen aufmachen, mit dem sie Taxifahrer in ihren Taxis taxifahren können...
    Ich mache ein multilinguales Taxiunternehmen auf - dann kann ich auch die Immigranten Deutschlands überall hinbringen

    Deshalb kann man auch studieren was einem lieb ist, das ist völlig egal. Ich habe auch Philosophie studiert und trotzdem sehen meine Berufschancen gut aus. Man musst sich nur im Klaren sein, dass man später einmal nicht in ein Berufsfeld kommt, was dem Studium entspricht, außer man entscheidet sich für die Forschung, dann muss man aber extrem gut sein.
    Darf ich fragen, was du nun machst oder planst zu machen?

    Mein Freund studiert Germanistik, Philosphie und Kunstgeschichte und hat sein Leben quasi bis zum 30 Lebensjahr geplant und da ist die Promotion schon drin. Der wird defintiv Literaturwissenschaftler und der hat das auch drauf. Er hat seine zweite Publikation jetzt fertig, seine BA, die er gerade abgegeben hat, wird die dritte und bietet einen komplett neuen Ansatz des Celan-Verständnisses.
    Ich mache mir kaum Hoffnungen, dass ich in der Forschung bleibe, denn ich hab im Master zwar sehr gute Noten, aber ich möchte mehr was Praktisches mit meinen Sprachen.

    Und wie bei Fawks, gerade sieben Sprachen sind ja schon was, mit dem man gut arbeiten kann. Als Beispiel: Diversity Management in internationen Konzernen. Und mann muss auch nicht unbedingt einen passenden Master machen.
    Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Ich spreche fünf, ich verstehe sieben. Als Dolmetscher macht das nen entscheidenden Unterschied

    Ich finde, etwas zu studieren, weil es lukrativ ist, ist der falsche Weg, weil man damit auf lange Sicht vermutlich nicht glücklicher wird...
    Bingo. Das dachte ich mir auch, als ich mein Studium begonnen habe.

    Zitat Zitat von Hunter91 Beitrag anzeigen
    Da fängt es ja schon an mein Freund. Wir hingegen haben, obwohl wir nichtmal ganz fertig sind, schon Jobangebote bekommen, die wir im Falle eines Abschlusses entgegennehmen können, d.h. keine 2 Jahre suchen, die Unternehmer suchen uns
    Dass ihr leichter an die Jobs kommt, ist keine Frage. Auch dass ihr die Angebote schon vorher bekommt. Im Endeffekt kann ein sehr guter Geisti aber auch schon vorzeitig Angebote von Firmen bekommen, sobald er einmal den Fuß darin hatte. Da ist eben der Unterschied, den lunovis angesprochen hat.

    Und das Studium macht mir entsprechend Spass, gerade weil es gewinnbringend sein wird. (siehe Jobangebote vor dem Abschluss)

    Und mit Auswendiglernen schafft man ein Physikstudium nicht...da fällt man schneller durch als man "Klausur" sagen kann.
    eine Freundin von mir studiert Physik und Mathe, sie sagt mir letztes Jahr, vor ihren Prüfungen, dass Auswendiglernen der Kernpunkt sei. Liegt das an den Prüfungen, am Standort Baden-Württemberg oder an der Art zu Lernen?

    Ich könnte dennoch kein Studium durchziehen, dass mich nur wenig interessiert, nur weil ich damit Geld verdiene. Mir macht es wesentlich mehr Spaß, mit etwas Geld zu verdienen, auf das ich zu Recht stolz sein kann, in das ich Leidenschaft und jahrelange Arbeit gesteckt habe und wo ich nicht zwischendurch Phasen hatte, in denen ich michfragte, ob ich nicht das Studium wechseln soll, weil es mich einfach nicht interessiert (was bei Freunden von mir vorkam, die der zukunft halber Jura und BWL studiert haben).



    So geshen könnte man auch ganz frech die Behauptung aufstellen, dass alle Geistis mal in eine Physik-Vorlesung gehen sollten, damit sie den wahren Begriff von "qualitativer Arbeit" kennenlernen.
    Wie bereits rausgestellt wurde sind die Königsdisziplinen der abstrakten Analyse vor allem Philosophie und (mit etwas Abstand) Germanistik. Dort lernt man sich zu fragen, wie alles abstrakt, vielleicht an einem praktischen Beispiel funtkioniert, man muss ein gutes Vorstellungsvermögen haben, weil man viele Sachen nicht mehr praktisch nachvollziehen kann und letztlich holt die Philosophie auch die Physik ein. Die FRage "Wie entstand die Welt" ist das beste Beispiel dafür, wenn wir von der Urknalltheorie ausgehen, dann ist die zweifelsohne der Physik zuzuordnen, aber danach weiß auch die Physik nicht mehr weiter und auf die Frage "WARUM entstand die Welt?" kann die Physik a priori keine Antwort geben, weil das nicht ihre Disziplin ist.
    Ich find das ein ungeheuer spannendes Thema, vielleicht kann man das an anderer Stelle vertiefen


    Jetzt von mir, no offense, aber Geisteswissenschaften sind keine große Herausforderung, schönreden hilft da auch nicht viel.
    Okay, keine große Herausforderung. Ich kann nur schlussfolgern, dass du dich damit nicht auseinander gesetzt hast, denn sie sind sehr wohl eine unglaubliche Herausforderung. Ich nehme als anschauliches Beispiel einmal meine BA, die den Titel "Identität und Sprache der Exilkubaner in Miami" trägt: Es ist eine große Herausforderung, ohne je in Miami gewesen zu sein, ohne je in Kuba gewesen zu sein, ohne Kenntnis der Kubanischen Sprache in der Realität, nicht in der Theorie eine für alle exilkubanischen Enwohner eine treffende Aussage zu finden, die sowohl Sprache, als auch Identität umfasst.

    Mir ist es dennoch gelungen, aufgrund von Theorie, Büchern und einem unglaublichen Interesse an Kuba und Exilkuba, das dazu führe, dass intolerantere Menschen mich als "verdammten Sozialisten" beschimpften.

    Viele meiner und von meinen Freunden geschriebene Arbeiten waren Herausforderungen und daran ist nichts kleinzureden. Es ist ungleich schwerer in Geisteswissenschaften einen wirklich gute Publikation auf die Beine zu stellen als in de Naturwissenschaften, weil immer ein riesiger Rattenschwanz daran hängt. Es trotzdem zu schaffen zeugt davon, dass es eine bestandene Herausforderung ist.

    Ich klink mich dann mal aus der Diskussion, da ich Geistis ohnehin noch nie ernstnehmen konnte (nicht euch persönlich gemeint)
    Aber wenn du Geistis noch nie ernstnehmen konntest, dann hast du dich damit wirklich nicht auseinander gesetzt. Ich glaube dir, dass du es nicht perönlich meinst und bin auch nicht angegriffen o.Ä, aber mit einer solchen aussage greifst du zwangsläufig alle an, die sich mit Geistswissenschaften identifizieren.

    Du meinst es vielleicht aufgrund der, sagen wir, zuweilen fragwürdigen Notwendigkeit solcher Arbeiten - ich nehme wieder meine BA als Beispiel, man mag zu Recht fragen, wen das denn interessiert, was für eine Identität die Exilkubaner haben. Die Exilkubaner selbst wissen es entweder oder setzen sich damit nicht auseinander, und irgendwelche Theoretiker in Europa, was haben die davon? In absehbarer Zeit, nämlich dann, wenn Das Rad der Zeit Raúl und Fidel einholt und ein umbruch auf Kuba bevorsteht, DANN wird die Arbeit von Wichtigkeit sein, weil sie Vermutungen aufstellt, wie die Exilkubaner sich verhalten werden, welchen Einfluss das auf die USA hat und demzufolge übe die USA auf die Welt.
    Aber ok, ich sehe ein, dass man immer noch mit den Achseln zucken kann und sagen kan: "Na und?"

    Dann wäre meine BA eben ein schönes Luftschloss, das keinem nutzt (was ich nciht so sehe, selbstverständlich). Aber andere Arbeiten (gerade wenn es Publikationen sind) tragen zum Stand der Forschung bei. Ich weiß nicht, ob hier HipHop-Hörer unter uns weilen, aber die gibt es mittlerweile auf derganzen Welt, auch in Lateinamerika und meine letzte Arbeit wird im Laufe des Sommers publiziert, da ich als erste eine grundlegende Analyse des lateinamerikanischen (nicht eines spezifischen Landes, sondern eines Kontinents) geliefert habe. Und wenn man in Google HiHop in Lateinamerika eingibt wird man außer einem notdürftigen Wikiartikel und zwei, drei englischen und spanischen Radiointerviews nicht viel finden. Das ist also schon ein Meilenstein, der seine Notwendigkeit hat.
    [Bild: ali_ausgeschnitten.jpg]

    "You were the Chosen One! It was said you would destroy the Sith, not join them! Bring balance to the Force, not leave it in darkness!" [Star Wars, The Revenge of the Sith]
    Fawks ist offline

  6. #46 Zitieren
    est. since 1995 Avatar von Dauganor
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    Zitat Zitat von Hunter91 Beitrag anzeigen
    Da fängt es ja schon an mein Freund. Wir hingegen haben, obwohl wir nichtmal ganz fertig sind, schon Jobangebote bekommen, die wir im Falle eines Abschlusses entgegennehmen können, d.h. keine 2 Jahre suchen, die Unternehmer suchen uns
    Das ist der Unterschied Meistens heissen die Stellenausschreibungen in denen Akademiker in der Industrie gebraucht werden (von Managern, Designern, etc. mal abgesehen) meistens "Ingenieur oder Physiker"
    Und das Studium macht mir entsprechend Spass, gerade weil es gewinnbringend sein wird. (siehe Jobangebote vor dem Abschluss)
    Das ist alles eine Sache der eigenen Einstellung und Wünsche. Wenn ich später mal unbedingt viel Geld haben will, kann ich mir die Sache mit einem lukrativen Studium sicherlich erleichtern. Manche Studiengänge kommen vielleicht auch leichter an Jobs ran als andere.
    Nun kommt es eben darauf an, ob man genau so etwas will. So wie du also nun ein Studium magst und es dir Spaß macht, weil es gewinnbringend sein wird, so wäre das bei mir nicht der Fall. Ich studiere nichts, nur weil es mir mal Geld bringen wird.
    Deine Meinung und Ansicht ist also sicherlich nicht auf jeden bezogen auch die Richtige.

    Zitat Zitat von Hunter91 Beitrag anzeigen
    So geshen könnte man auch ganz frech die Behauptung aufstellen, dass alle Geistis mal in eine Physik-Vorlesung gehen sollten, damit sie den wahren Begriff von "qualitativer Arbeit" kennenlernen. Aber das kann irgendwann und irgendwo anders von anderen Personen debattiert werden. Mir solls egal sein wer was studiert. Nur muss er/sie mit den Konsequenzen, die sowohl positiv als auch negativ sein können, zurechtkommen.
    Jetzt von mir, no offense, aber Geisteswissenschaften sind keine große Herausforderung, schönreden hilft da auch nicht viel.
    Ich bezweifle, dass du den wahren Begriff von "qualitativer Arbeit" kennst. Da arbeitet ein Geisteswissenschaftler also in keinster Weise weniger als ein Physiker.
    Genauso wenig kannst du das "Auswendiglernen" nicht derart pauschalisieren. Zu behaupten, Geisteswissenschaften seien keine Herausforderung, ist gewagt und gewissermaßen auch ein Zeugnis von Unkenntnis.
    Geisteswissenschaftler können vielerlei Dinge, die du nichts kannst. Also würdige deren Leistung nicht herab, nur weil du dich damit nicht auskennst und es sich nicht mit deinen Ansichten deckt.

    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen
    Ich finde, etwas zu studieren, weil es lukrativ ist, ist der falsche Weg, weil man damit auf lange Sicht vermutlich nicht glücklicher wird...
    Mehr ist dazu nicht zu sagen
    Aus diesem Grund schaue ich mich jetzt auch nicht nach dem Studiengang um, mit dem ich alles anstellen kann, gleich nen super Job kriege und viel Geld verdiene.
    Es soll mich interessieren und mir Spaß machen...Geld allein macht mir definitv keinen Spaß.
    Dauganor ist offline

  7. #47 Zitieren
    Ritter Avatar von lunovis
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    Zitat Zitat von Fawks Beitrag anzeigen

    Darf ich fragen, was du nun machst oder planst zu machen?
    Ich habe Geschichte der Naturwissenschaften und Technik sowie Philosophie im BA studiert und mache jetzt im MA Kulturmanagement. Damit werde ich wohl auf eine Arbeit im Kulturbereich zusteuern, später vermutlich auch in höheren Positionen, da darauf das Studium angelegt ist. Schon jetzt arbeite neben dem Studium in Kulturinstitutionen mit und versuche, bei vielen Leuten einen guten Eindruck zu hinterlassen. Da ich ziemlich gut schreibe, könnte ich z.B. als Pressereferent irgendwo etwas machen. Das wird sich aber noch zeigen, ich lasse das auf mich zukommen und schaue, was sich ergibt. Am Ende kommt es eh anders, als man denkt

    Und danke dir und Dauganor für die guten Antworten auf Hunters Kommentar. Ich hätte vermutlich etwas von Elfenbeinturm oder so fallen lassen
    lunovis ist offline

  8. #48 Zitieren
    est. since 1995 Avatar von Dauganor
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    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen
    Ich habe Geschichte der Naturwissenschaften und Technik sowie Philosophie im BA studiert und mache jetzt im MA Kulturmanagement. Damit werde ich wohl auf eine Arbeit im Kulturbereich zusteuern, später vermutlich auch in höheren Positionen, da darauf das Studium angelegt ist. Schon jetzt arbeite neben dem Studium in Kulturinstitutionen mit und versuche, bei vielen Leuten einen guten Eindruck zu hinterlassen. Da ich ziemlich gut schreibe, könnte ich z.B. als Pressereferent irgendwo etwas machen. Das wird sich aber noch zeigen, ich lasse das auf mich zukommen und schaue, was sich ergibt. Am Ende kommt es eh anders, als man denkt
    Klingt gut
    Vorallem haste damit wohl auch ziemlich viele Möglichkeiten offen, so wie ich das sehe
    Sollte bei meinem Digital Media auch so sein, umfasst schließlich im Studium etliche Gebiete:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    • Rechnersturkturen
    • Web/Publishing
    • Grundlagen Printtechnik
    • Betriebssysteme und Netze
    • Grundlagen Internettechnologien
    • Datenbanksysteme
    • Netzwerktechnik und Sicherheit
    • Analysis/Darstellende Gemoetrie/Statistik
    • Mathematik/Physik
    • Digitale Bildbearbeitung (meins, meins, meins!!!)
    • Progammierung
    • Interaktive MEdien
    • Audiovisuelle Technik
    • CMS und Workflow-Management
    • Informatik
    • Zukunftstechnologien
    • GWL/VWL
    • Kosten- Leistungsrechnung
    • Personalwirtschaft
    • Investitions- und Finanzwirtschaft
    • Unternehmensführung
    • Kalkulationsverfahren
    • Typografie/Layout
    • Wahrnehmungspsychologie
    • Fotografie
    • Medienkonzeption
    • Intermiediales Gestalten
    • Wissenschaftliches Arbeiten
    • Präsentationstechnik, Rhetorik
    • Exkursion
    • Planspiel
    • Projektmanagement
    • Grundlagen Recht
    • Marketing/E-Business
    • Werberecht und Medienrecht


    Ich denke, damit lässt sich genug anfangen

    Zitat Zitat von lunovis Beitrag anzeigen
    Und danke dir und Dauganor für die guten Antworten auf Hunters Kommentar. Ich hätte vermutlich etwas von Elfenbeinturm oder so fallen lassen
    Elfenbeinturm...musste ich auch erst googlen
    Solange hier alles auf sachlicher Ebene bleibt, ist so eine Diskussion auch völlig in Ordnung und bisher war es ja auch nie schlimm.
    Jeder hat schließlich Meinungen und Ansichten, die andere eventuell nicht teilen. Ist ja kein Grund, irgendwie ausfallen oder ähnliches zu werden.
    Nur so als Gedächtnisstütze, falls ihr je diskutieren wollt
    Dauganor ist offline

  9. #49 Zitieren
    Ritter Avatar von Missing-Link
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    Zitat Zitat von Dauganor Beitrag anzeigen
    Klingt gut
    Vorallem haste damit wohl auch ziemlich viele Möglichkeiten offen, so wie ich das sehe
    Sollte bei meinem Digital Media auch so sein, umfasst schließlich im Studium etliche Gebiete:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    • Rechnersturkturen
    • Web/Publishing
    • Grundlagen Printtechnik
    • Betriebssysteme und Netze
    • Grundlagen Internettechnologien
    • Datenbanksysteme
    • Netzwerktechnik und Sicherheit
    • Analysis/Darstellende Gemoetrie/Statistik
    • Mathematik/Physik
    • Digitale Bildbearbeitung (meins, meins, meins!!!)
    • Progammierung
    • Interaktive MEdien
    • Audiovisuelle Technik
    • CMS und Workflow-Management
    • Informatik
    • Zukunftstechnologien
    • GWL/VWL
    • Kosten- Leistungsrechnung
    • Personalwirtschaft
    • Investitions- und Finanzwirtschaft
    • Unternehmensführung
    • Kalkulationsverfahren
    • Typografie/Layout
    • Wahrnehmungspsychologie
    • Fotografie
    • Medienkonzeption
    • Intermiediales Gestalten
    • Wissenschaftliches Arbeiten
    • Präsentationstechnik, Rhetorik
    • Exkursion
    • Planspiel
    • Projektmanagement
    • Grundlagen Recht
    • Marketing/E-Business
    • Werberecht und Medienrecht


    Ich denke, damit lässt sich genug anfangen
    Der Studiengang klingt gar nicht schlecht, gerade weil Kurse wie Werbe- und Medienrecht, Projektmanagement, Unternehmensführung usw. gelehrt werden. Das sind dann auch die Kurse, die man später gut bei einem Bewerbungsgespräch verkaufen kann, da man durch diese deutlich merkt, dass der Studiengang realistischer aufs Arbeitsleben zugeschnitten ist als andere Studiengänge. Hast du dir schon dazu im Internet Erfahrungsberichte durchgelesen? Kann auch immer ganz hilfreich sein. Aber sonst klingt es wie gesagt nach einer sehr soliden Sache
    Missing-Link ist offline

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