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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Die Frage hatte Callindor nicht erwartet. Eigentlich sollte er es dem Burschen übel nehmen, ihn doch beim Umziehen beobachtet zu haben, doch als Callindor als Reaktion auf die Frage an die ursache dessen dachte, war eine Standpauke an Demron das geringste seiner Probleme.

    "Du musst mir nicht davon erzählen ...", warf Demron schließlich ein, als er merkte, wie Callindor mit sich rang, ob er von diesen Ereignissen berichten sollte oder nicht.

    "Ist schon gut", meinte Callindor leise und beide setzten sich auf das Bett.
    "Es ist jetzt schon ein paar Jahre her und doch werde ich die Zeit nie vergessen. Damals lebte ich noch in Vengard, in Myrthana. Durch Magie war es meinem Sohn Dominik gelungen, mich in seine Zukunft zu entführen. Er war zu der Zeit sehr aufgebracht und gab mir die Schuld an dem Leben, welches er führen musste.
    Wie du weißt wurde ich durch einen Vertrag zugunsten Ludmilla van Dressels mit deren Enkelin Serena zwangsverheiratet. In Dominiks Zeit hatte ich mir aus Verzweiflung das Leben genommen, am Abend unserer Hochzeitsnacht, kurz nachdem ich Serena unseren Sohn geschenkt hatte. Ich ahnte nicht, welche Auswirkungen mein Freitad auf sie alle haben würde. Serena, Ludmilla, Dominik und auch Vic, mit dem ich damals bis zu meiner Heirat zusammen gewesen war, kamen damit nicht sehr gut zurecht."

    Callindor schluckte schwer, denn obwohl es sich so phantastisch anhörte, war es für ihn Realität gewesen.

    "Als der Vic aus jener Zukunft meine Präsenz wahr nahm, entführte er mich aus der Gefangenhschaft Dominiks, nur um dann durch Vic gefoltert zu werden. Er war mit den Jahren wahnsinnig geworden und wollte mir beweisen, dass er meine wahre Liebe sei, zeigte mir seine Liebe für mich auch sehr eindringlich und wiederholt, während er mich dazwischen tagelang hungern ließ und mit Peitschenhieben folterte.
    Ich verdiente es wohl, als Folge meines gewählten, einfachen Weges, meinem Selbstmord. Ich weiß nicht."

    Callindor lächelte Demron an, als wäre all dies nicht so schlimm gewesen, wie es sich angehört hatte, doch die Wahrheit war, dass Callindor bei der Erinnerung daran kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Es war ihm, als könne er noch immer die Stöße, die durch sein Innerstes peitschten, fühlen.

    "Am Ende vernichtete sich Vic in seinem Wahnsinn selbst und alles um ihn herum. Carston versuchte, mich mit seiner Magie von den Schändigungen zu heilen, doch diese Narben und auch meine seelischen Überbleibsel werde ich wohl für ewig mit mir herumtragen müssen.
    Als ich wieder zurück in unserer Zeit war, zog ich Konsequenzen daraus, heiratete Serena und zog meinen Sohn auf. Wie konnte ich ahnen, dass Vic dennoch diesen grausamen Weg wählen und stattdessen meine ganze Familie ausgelöscht werden würde und ich allein zurück bleibe. Letztlich war es egal, wie ich mich entschied, ob nun tot oder allein zurück gelassen, es fühlt sich nicht anders an. Ich fühle nichts."

    Callindor hatte es nicht bemerkt, doch während er noch davon sprach, tropften erste Tränen von seinen Wangen herab und ließen ihn schlussendlich doch verstummen.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ritter Avatar von Konsul
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    Konsul ist offline
    Konsuls Tag war kein lustiger gewesen. Nach dem Morgengebet hatte er versucht Shakuras zu finden, jedoch ohne Erfolg, denn das Tempelviertel war groß und er hätte sonstwo sein können. Gleich danach entschuldigte er sich bei Eric, welcher zwar noch nicht ganz zu verstehen schien, aber denoch selig vor Glück war. Danach klapperte Konsul einen Wettverlierer nach dem anderen ab um ihnen ihren Einsatz zurückzugeben, und um sich bei jedem zu entschuldigen. Alle waren überrascht, ein paar taten so, als hätten sie eh schon gewusst, dass er sie nur auf den Arm nehmen will, einige nahmen es ohne jegliche Emotion zur Kenntnis, nur einer begann Konsul zu attackieren, doch dieser lief so schnell weg wie in seine Beine trugen.

    Dann war er in die Schenke gegangen - es war fast Mittag gewesen, und Coragon war immer noch nicht aus Stewark zurückgekehrt - um sich um den Betrieb zu kümmern, denn es war wie fast jeden Tag in der Woche gestopft voll, und die Gäste bestellten einer nach dem anderen. Am frühen Abend war Konsul bereits komplett ausgelaugt, aber er hielt sich tapfer hinter dem Tresen und schenkte Bier um Bier und Schnaps um Schnaps aus, immer daran denkend, dass er, um im Orden bleiben zu können, gute Taten vollbringen musste.

    Und wie es der Zufall wollte, kam plötzlich ein Soldat der Stadtwache zur Tür herein, um im Namen der Paladine eine Bestellung für Lebensmittel aufgab, um damit offensichtlich ein Lager zu versorgen.

    "Nun gut, Soldat, ich kann Euch da einen schönen Vorrat herrichten, doch Ihr müsst mir einen Tag Zeit geben. Ich hoffe das ist in deinem Sinne?" fragte Konsul unsicher nach

    "Natürlich, Wirt!" antwortete der Gefragte ohne zu Zögern.

    "Sehr schön... Womit mir noch gedient wäre, sind eine ungefähre Anzahl der Personen oder des Zeitraumes, für den diese Lebensmittel herhalten sollen. Außerdem wäre es gut wenn Ihr am Tag des Aufbruches einige Helfer auftreiben könnt, welche sich um das Beladen des Konvois kümmern."

    Konsul machte sich einige Notizen. "Bezüglich der Kosten..." Er rechnete zusammen. "... in etwa ..." Gerade wollte er eine Summe sagen, es lag ihm bereits auf der Zunge, als es ihm plötzlich wieder einfiel.

    Außer Du tust etwas, was meine Meinung über dich ändern könnte... Er hatte das Gefühl, Callindors Stimme wäre real und würde nocheinmal die mahnenden Worte aussprechen.

    Schnell fiel er sich selbst ins Wort."Natürlich freuen wir uns hier in der Marktschänke, diesen ersten Auftrag spendieren zu dürfen. Alle Lebensmittel gehen aufs Haus, ebenso die Transportkisten und Fässer." Konsul setzte ein Lächeln auf. "Unter Innosgläubigen muss man zusammenhalten. Das Leben ist so schon schwer genug, meint Ihr nicht auch?"

    Sorgfältig zapfte er zwei Bier, Trelisbräu, während er redete. "Lasst uns diesen Handel betrinken, Stadtwächter. Mein Name ist Konsul, ich bin Geselle des Wirtes und Adlatus der Feuermagier in Thorniara. Und mit wem habe ich die Ehre?"

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #103
    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    „Lobedan“, entgegnete er zufrieden über die Zustimmung und nahm dankend den Krug Bier entgegen. Mit dieser Abmachung hatte er das letzte seiner heutigen Ziele erreicht, daher durfte er sich nun auch einen Schluck gönnen. Wenngleich noch das eine oder andere Detail zu klären war.
    „Ihr braucht das keineswegs unentgeltlich tun, nicht in diesem Umfang. Ich trage eine Vollmacht des Ordens bei mir, ihr könnt die gesamte Bestellung abrechnen und bekommt jegliche Unkosten vom Orden erstattet.“ Wobei es an euch liegt, was ihr tatsächlich abrechnet und wovon ihr denkt, dass ihr es ohne Gegenleistung entbehren könnt, ließ er dabei jedoch indirekt mit anklingen, da es anscheinend eine Herzensangelegenheit Konsuls war, das ganze kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ob das im Sinne seines Meisters, dem tatsächliches Wirt der Schenke, war, kam schließlich nicht zum Tragen, was Lobedan an der Ehrlichkeit des Angebots zweifeln ließ. Doch er schenkte dem Handel dennoch Vertrauen.
    „Der Transport ist bereits in die Wege geleitet, übermorgen muss alles bereit sein. Ich kann euch bereits morgen einen Wagen vorbeibringen, um die ersten Dinge bereits aufzuladen. Was den Umfang der Lieferung angeht: Etwa drei Dutzend Männer sollten damit ungefähr vier Wochen über die Runden kommen können. Arbeitende Männer, die drei vollwertige Mahle am Tag zu sich nehmen wollen.“
    Im Prinzip war der Posten der Nahrungsversorgung der einzige, bei dem Telbors Liste ihm einen gewissen Spielraum ließ und bei dem die Abrechnung entsprechend ungenau ausfallen würde. Sämtlicher anderer Nachschub, seien es Fässer mit Lampenöl oder Werkzeuge, waren zahlenmäßig exakt festgelegt. An diesem Posten stand jedoch nur, dass die Versorgung für die nächsten vier Wochen gewährleistet sein musste und das war letzten Endes nicht gerade wenig, wenn man bedachte, was es noch alles ins Bluttal zu transportieren galt.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Stumm saß Demron da, während all die Worte aus Callindors Munde in ihn eindrangen, sich wie Gift in seinem Körper ausbreiteten, während eine Barriere gebrochen war, welche zuvor zwischen den beiden Männern gestanden hatte. War die Vergangenheit des Priesters bisher eher als Schemen wahrgenommen worden, so wusste der Stadtwächter nicht, wie er sich vor diesen schmerzhaften Erzählungen wappnen sollten. Er konnte es nicht.
    So erfuhr Demron mehr als ihm lieb wahr, besonders über Vic, der damals der Auslöser für die Schlacht beim Anwesen der van Dressels war, welche mit dem Tod Valens und allen Besessenen geendet hatte. Mehr als einmal als Callindor weiter ausfuhr, überkamen Demron schier unheimliche Parallelen zu seiner eigenen Vergangenheit, auch wenn diese auf eher subtile Art und Weiße der Seinen entsprach. War dies die bittere Ironie hinter den beiden? Waren die Wege ein paralleler Strang des Schicksals gewesen, welcher die beiden zusammengeführt hatte?
    Der Priester Innos hatte mit seiner Erzählung geendet, saß wie benommen da und einzelne Tränen sammelten sich in seinen Augen. Seine Augen wirkten wie dunkle Tunnel, in welchen Callindor sich erneut hoffnungslos verirrt hatte. Was tat Demron da? Wieso saß er nur da, unternahm nichts gegen das Leid seines Freundes?
    Ohne weitere, sinnlose, Gedankengänge stand der Stadtwächter auf und war mit wenigen Schritten bei seinem Freund angelangt, dessen Blick ihn nur verwirrt zu schweifen schien. Das alles war zu viel gewesen, das spürte Demron.
    Wenige Sekunden später fand sich Callindor in einer innigen Umarmung seines Freundes wieder, des Mannes der ihm so viel angetan hatte. Doch Demron wollte die Vergangenheit endlich ruhen lassen, strich dem Priester sanft über die Schulter. Callindor schien sich leicht zu beruhigen und seine Augen nahmen wieder an Farbe zu.
    "Dich trifft keinerlei Schuld, für alles Callindor. Ich weiß, meine Worte mögen nach all meinen Taten ein Hohn für dich sein, doch glaube mir, an alldem trifft dich keinerlei Schuld. Meine Vergangenheit war ähnlich schrecklich. Ich war über Jahre beseelt davon Rache zu üben, bin dafür über Leichen gegangen oder hätte es, wenn du nicht gewesen wärst. Jetzt, nach all der Zeit, merke ich, was diese niederen Instinkte mit mir gemacht haben. Sieh mich an.", flüsterte Demron, löste die Umarmung und der Priester sah ihn traurig an.
    "Was bin ich nun? Ein Wrack. Erst jetzt, nachdem es wahrscheinlich zu spät ist, habe ich dieses dunkle in mir erkannt und versuche das beste daraus zu machen. Es gibt keine Nacht in welchen ich keine Albträume habe oder meinen Frust im Alkohol ersticke. Doch habe ich mir geschworen zu leben, weil du mir gezeigt hast, was richtig ist. Ich bitte dich, egal was zwischen uns gewesen ist, lebe wieder, für Valen, für all jene die du liebtest.", meinte Demron heiser und Callindor schien dem Zusammenbruch nahe.
    Wenige Sekunden später fanden sich beide Gestalten eng umschlungen wieder, suchten hungrig die Lippen des jeweils anderen und der Hüne begann sich zu entkleiden.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    So gut wie möglich hatte der Schriftgelehrte versucht, sich aus den folgenden Trauertagen herauszuhalten. Er hatte von anderen Magiern und Niederrängigen gehört, dass mehrmals nach ihm verlangt wurde. Es schmerzte ihn einerseits, dass er die Trauerenden quasi abgewiesen hatte, doch gab es noch andere Dinge zu erledigen und er war nicht der einzige Magier, der Trost und Segen spenden konnte. Allerdings war er der einzige, der sich um die großen Belange des Ordens und des Viertels kümmerte. Aus diesem Grund war auch um diese Uhrzeit noch auf den Straßen der Stadt unterwegs. Seine momentane Aufgabe verlangte von ihm jedoch keine Kontrolle des Viertels, sondern des Waisenhauses. Es war an der Zeit, dass das Projekt überprüft wurde. Vieles hatte er bereits darüber gehört, aber seit dem Brand war er nicht mehr dort gewesen, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Nach schier endloser Reise durch das Armenviertel, auf dessen Straßen sich der Priester alles andere als wohl fühlte, war er an dem Waisenhaus angekommen.
    Bevor er allerdings einen Schritt über die Schwelle setzen konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein kleiner Junge rannte an ihm vorbei in Richtung Hafen.
    "Bleib stehen! Du sollst hier bleiben!", brüllte der Lehrer dem Fliehenden hinter, als er den Schriftgelehrten aber vor sich sah, wurde er ganz steif und stotterte kurz, "Innos zum Gruße, Meister Lopadas. Ich habe Euch nicht gesehen, entschuldigt, dass ich geschriehen habe. Der Junge ist ein schwieriger Fall."
    "Ich werde ihm nachgehen und schauen, ob ich ihm zur Rückkehr bewegen kann. Von dir erwarte ich aber einen umfassenden Bericht. Ich möchte ein paar Informationen über deine Arbeit und das Leben der Kinder hier.", gab der Tempelvorsteher zurück.
    Sofort machte sich der Novize an die Arbeit, während der Priester in Richtung des Hafens ging. Am Kai sah er den Jungen, der ihn gerade fast umgerannt hatte.
    "Ist es nicht etwas kalt für einen Blick aufs Meer?", fragte Lopadas den Jungen.
    "Wenn was interessantes zu sehen ist, ist mir die Kälte egal.", gab der Junge zurück, ohne weiter auf den Magier einzugehen, "Siehst du das dort im Hafen? Ist das nicht komisch?"

  6. Beiträge anzeigen #106
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    War es nicht schön, übers Meer zu treiben, die Füße sowie die Seele (Erstgenannte etwas geruchsintensiver als zweiteres) baumeln zu lassen? Nicht viel, außer vielleicht einen tiefen Zug aus einer Flasche. Welch Glück, dass sie ihren Vorrat aus dem Kastell dabei hatten! Gedankenverloren langte der Druide nach hinten, angelte sich eine Flasche, öffnete sie und setzte sie an seine Lippen. Doch welch grausames Spiel spielte das Schicksal da mit ihm? Nichts als Luft war da in der Flasche! Trocken wie der Wüstensand war die Buddel! Häresie! Meuterei!
    Erschrocken sprang er auf, blickte sich auf dem Bett um und sah, dass nicht eine volle Flasche mehr übrig war! „Scheiße!“ schrie er laut und sprang wütend auf und ab wie ein zorniges Känguruh. Lustigerweise platschte es bei jedem Sprung ein wenig, als ob da Wasser auf der Mat...
    „Céciiiiiiiiiiiiii!“ lamentierte der Druide lauthals, den Rum hatte er schon vollkommen verdrängt. „Wir haben ein Leck! Da ist Wasser in meinem Bett!“
    Experten sind sich einig, dass in diesem Moment das Wasserbett erfunden wurde. Ad jedoch hatte keine Erfindung im Kopf, sondern wollte die Mayflower schlicht und ergreifend retten. Er schnappte sich eine Bratpfanne und begann zu schippen. Dreckswasser! Mistwasser! „Wasser ist scheiße!“ brummelte er mies gelaunt vor sich hin, während Pfannenladung für Pfannenladung von Bord geschickt wurde. Doch so konnte es nicht weitergehen.
    „Schipp du weiter!“ sagte er zu Zäzilie und reichte ihr die Bratpfanne. „Ich kümmere mich um Rettung!“
    Glücklicherweise hatte er sich am Strand von Tooshoo einige Farnblätter mitgenommen, um sich auf der Fahrt von hübschen, nackten Sklavinnen zufächern zu lassen. Der Plan scheiterte an der Abwesenheit nackter Sklavinnen. Egal, so würden dieses Kraut doch noch eine Bestimmung finden. Er packte den Plüschfalken und den Farn, schloss die Augen und konzentrierte sich. Als er die Augen wieder öffnete, war der Farn sozusagen im Falken, von wo aus er nach außen wuchs und ihm somit weiche Federn aus Farn gab.“Flieg, suche jemanden der uns helfen kann und bring ihn zu uns!“ rief der Druide und warf das Tierchen in die Luft. Es stieg, stieg... und fiel senkrecht nach unten, direkt auf seine Schulter. Wie der Papagei eines Piraten.
    Das begeisterte ihn so sehr, dass er garnicht mehr daran dachte, dass sie zu versinken drohten. War auch nicht weiter schlimm, den Cécilia hatte die Bratpfanne sinnvoller genutzt. Inzwischen waren sie in Reichweite eines Pieres vor einer großen Stadt. „Sehr gut, immer weiter!“ spornte er sie an, während das Wasser immer weiter stieg.
    Schlussendlich standen sie beide auf den oberen Balken des Himmelbetts und sprangen von dortaus beherzt in Sicherheit, während im Hafenbecken von Thorniara ein Bett sank.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    In den letzten Tagen war einiges passiert. Aaron hatte wieder begonnen ein Leben zu führen, dass nicht nur daraus bestand Wache zu schieben oder darüber nachzudenken, wie man sich am besten die Zeit vertreiben konnte. Nein, er hatte Ziele und er war kein Mensch, der wenn er schon einmal ein solches hatte, dieses schleifen lies. Jeden Moment hätte er sich auf seinen Weg begeben können, doch er bereitete sich vor. Froh darüber endlich über die Previlegien zu verfügen um seine eigenen Vorhaben durchführen zu können hatte der Ordensbruder auf eine Belohnung, die ihm als einer der Verantwortungsträger bei der Assassinenausräucherung zugestanden hätte in Form von Gold verzichtet und sich dafür mit einigen Materialien eingedeckt, die er zu gebrauchen dachte. Einiges davon bedurfte jedoch Verbesserungen bevor er wirklich die Stadt verlassen konnte. Kleidung musste genäht und angepasst werden, das Assassinenschwert bedurfte neuer Gewöhnung und vor allem musste Aaron genau wissen was er wollte.

    Jetzt jedoch lief er durch die Straßen Thorniaras. In der Handwerkergasse hatte er einige Aufträge erteilt und dann hatte er eine Person entdeckt. Nur flüchtig war der Mann durch sein Blickfeld geschritten und doch hatte er ihn erkannt. Nicht nur einmal hatte Aaron das Gefühl gehabt unter Einfluss dieses Magiers richtige Entscheidungen zu treffen oder... wichtige Dinge zu erfahren. So folgte er ihm. Einige Male dachte er er hätte ihn verloren, da Lopadas einigen Vorsprung hatte, aber schließlich fand er ihn am Hafen. Gerade wollte er ihn ansprechen als er bemerkte, dass der Magier ebenso wie ein kleiner Junge, der bei ihm saß auf das Wasser hinaus spähten. Und tatsächlich. Dort war etwas, dass irgendwie merkwürdig aussah. Ein Boot... und dochwieder nicht. Aaron stellte sich wortlos neben Lopadas. Alles andere schien vorerst vergessen.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Mit großen Augen schaute Lopadas erst von dem Jungen zu den beiden Gestalten und dann wieder zurück. Das Kind schien mehr als begeistert zu sein, als die beiden Fremden auf einem Bett angesegelt kamen und gerade noch den Absprung schafften. Schlagartig hatte der Schriftgelehrte die Überprüfung vergessen. Große Blasen bildeten sich zu ihren Füßen, als auch die letzten Reste des Bettes unter der Wasseroberfläche verschwanden. Erst jetzt schaffte er es, sich die beiden näher zu betrachten. Im schwachen Licht konnte er nur ausmachen, dass es sich um eine Frau und einen Mann mit einem Vogel auf der Schulter handelte. Um die beiden besser sehen zu können, entfachte der Feuermagier kurzer Hand eine helle Lichtkugel. In den hellen Strahlen des Zaubers wirkten die Fremden noch mysteriöser als zuvor. Er hatte keine Ahnung, woher sie kamen und warum sie in einem Bett an das Hafenbecken gefahren kamen.
    "Einen schönen guten Abend.", sagte Lopadas langsam, "Ist es nicht ein bisschen kalt, um auf einem Bett über das Meer zu segeln?", sprach er weiter und versuchte sich von dem, was er gerade gesehen hatte, irgendwie selbst zu überzeugen.
    Der Junge sprang auf und stellte sich vor den Schriftgelehrten. Mit begeisterten Augen guckte er die beiden Fremdlinge an und konnte gar nicht genug sehen.
    "Das war wirklich abgefahren! Wie habt ihr das gemacht?", platzte es aus ihm heraus, "Und du? Ist das ein echter Vogel? Kann ich den mal haben? Seid ihr Piraten oder so?"
    Kurz beugte sich der Junge zum Wasser hinab und fischte eine Flasche heraus, die aufgestiegen war, als das Bett abgesunken war. Er öffnete den Verschluss und roch am Inhalt.
    "Ihr seid Piraten! Mein Vater trank so ein Zeug auch und der war der größte Pirat.", prahlte der Junge Stolz und warf dann die Flasche zurück ins Meer.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Was für ein Disaster! Hastig hatte sie den Stoffluchs in ihre Tasche getan und dann mit der Bratpfanne gerudert, statt zu schüppen. In so einem Hafenbecken wollte man nicht hoffen, irgendwie herausgefischt zu werden und schwimmen konnte man ja auch nicht ewig. Tatsächlich erreichten sie den Hafen der Stadt, in den sie hineingerudert waren, und sprangen an Land. Kurz versicherte sie sich, aber es war alles noch da. Dann konnte die Reise ja weitergehen! Und kaum waren sie da, wurden sie auch schon angesprochen. Ein Mann und ein Junge, abgesehen von Gaffern, wie es schien. Hatten die Pöbler von ihnen erzählt? Eilte ihr Ruf auf furchtlose Piraten und Zurückpöbler ihnen schon voraus?

    „Schönen Abend“, grüßte Cé den Mann fröhlich zurück. „Wieso kalt? Ich hab nicht gemerkt, dass es kalt war. Grünbart, war es kalt? Wir sind nämlich gefürchtete Seeräuber, ihr Landratten habt nur noch nie von uns gehört. Wir verbreiten Angst und Schrecken auf dem Meer, aber als Süßwassermatrosen, die ihr seid, geht es euch nur um Belange an Land. Pah! Was ist das hier überhaupt für ein Kaff?“

    Verwirrt schaute sie sich um, aber nichts schien ihr bekannt vorzukommen. Ach, wär ihnen Mayflower doch nicht abgesoffen! Sie hatten doch noch so viel mit ihr vorgehabt, so viele Meere befahren wollen, so viele Pöbler zurückpöbeln wollen! Die Erkenntnis fiel ihr wie Schuppen aus den Haaren.
    „Grünbart! Wir müssen eine Trauerfeier für Mayflower halten!“

  10. Beiträge anzeigen #110
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Naja. Eignetlich war es schon kalt gewesen. Noch dazu nachts auf dem Meer. Doch natürlich wollte man sich vor diesen Landratten nichts anmerken lassen.
    „Sehr wohl!“ sprach Ad, trat vor und straffte die Brust. „Wir sind Piraten. Die Schrecken der Meere! Dies ist mein erster Maat, Zäzilie die Zäuferin und ich bin Käptn Grünbart der Seekranke. Dies ist mein Falke Polly. Er frisst Kekse und gerne auch mal Kaninchen. Leider kann er nicht mehr fliegen, nachdem er einmal die Masern hatte. Damit ward für uns auch jede Hoffnung auf Hilfe in der Grundmauer zerstört. Unser treues Meeresross ereilte das Schicksal viel zu früh, nun liegt es am Grund des Ozeans.“
    Ad nutzte eine Pause, um sich kurz umzusehen. Zweifellos eine Stadt, nicht unbedingt die kleinste. Er war schon mal hier gewesen, da war er ganz sicher. Die Häuser, die Hafenanlage, es kam ihm alles sehr vertraut vor. Der Mann dort jedoch nicht. Ein dürres Kerlchen. Auf See hätte er keine zwei Tage überlebt, da war er sich sicher.
    „Es war das beste Schiff, dass wir je hatten, nicht wahr Zäzilie? Diese Windschnittigkeit, dieser Komfort. Ihr hättet einmal auf der Matratze liegen sollen, ihr hättet mir sofort zugestimmt.“

    Tränen schossen in die Augen des Druiden, als er an die Mayflower dachte. Er würde sie nie wieder sehen. Sie war fort, für immer. „Entschuldigt.“ brachte er hervor. „Dies ist ein sehr emotionaler Moment für mich. Es geht gleich wieder, gleich.“
    Mit dem dreckigen Ärmeln wischte er sich die Tränen aus den Augen. “Tut mir leid, es geht schon wieder. Verzeiht. Dies ist Thorniara, nicht wahr? Mayflower hätte gewollt, dass sie hier ihre letzte Ruhe findet. Doch Cécilia hat Recht. Eine Trauerfeier ist mehr als angebracht!“

  11. Beiträge anzeigen #111
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Soso. Piraten also. Aaron war noch nicht bemerkt worden und legte die Stirn in Falten. Das ganze kam ihm schon etwas suspekt vor, wenngleich er nicht davon ausging, dass diese Fremden irgendwie gefährlich waren. Eher hatte er das Gefühl, dass sie Schiffbruch erlitten und mit einer ganzen Menge Alkohol den Gefahren des Meeres ausgesetzt waren und sich so um den Verstand tranken um nicht der Angst vor dem Sterben zu verfallen und jetzt hatten sie es tatsächlich doch irgendwie an Land geschafft.

    Das schlimmste war daran, dass der Ordensbruder an seinem eigenen Verstand zweifeln musste, denn das Gefährt, das er da erblickte war wirklich kein Boot sondern... ein Bett. Ein Bett das einfach so auf dem Meer... schwamm... beziehungsweise nun nicht mehr schwamm. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn.

    "Meister Lopadas!" Nun erst bemerkte ihn der Magier und musterte ihn im Halbdunkeln unter der Kapuze um ihn erst nach einigen Augenblicken zu erkennen. "Die beiden sollten wohl mal trocken gelegt werden - meint Ihr nicht auch?"
    Geändert von Aaron (24.01.2013 um 22:06 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #112
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Ja, du hast wohl recht.", antwortete Lopadas dem Verhüllten, scheinbar einer der Soldaten des Ordens, "Behalte die beiden im Auge, falls sie irgendwelche unerwarteten Dinge anstellen wollen."
    Der Priester nahm den Jungen zurück, der sich etwas wehrte, aber es dann doch zu ließ. Er trat ein paar Schritte nach vorn, um die vermeintlichen Piraten besser in Augenschein zu nehmen.
    "Lasst uns einen wärmen Ort aufsuchen. Wenn ihr so nass bleibt, dann holt ihr euch hier draußen noch den Tod. Folgt mir.", sagte der Schriftgelehrte zu den beiden Fremden.
    Diese wiesen seine freundliche Bitte allerdings ab, da sie dem Schiff, besser gesagt dem Bett, noch eine Trauerfeier veranstalten wollten. Dem Tempelvorsteher lag nichts daran noch eine Trauerrede zu halten, aber scheinbar ließen die beiden Piraten nicht locker.
    "Wie ihr richtig erkannt habt, seid ihr in Thorniara. Hier ist eurer Schiff in guten Händen. Bei den großen Schiffen der myrtanischen Armee ist es in guter Gesellschaft und wird bis in alle Ewigkeit an der Seite großer Helden verbringen können."
    Er wusste nicht, was er über ein Bett sagen konnte, was er nicht kannte und von dem die einzigen Besitzer behaupteten, dass es ein großartiges Schiff gewesen war.
    "Möge Innos uns bei stehen.", sagte Lopadas zum einen als Segen, zum anderen als Beschwörung zur Beschwichtigung seiner Nerven.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    "BEI DEN DREI, JETZT ISTS ABER GENUG!", donnerte es nur wenige Meter entfernt vom Schwimmbecken herüber. "ERST DAS JAPSENDE GESTÖHNE ZWEIER BRÜDER IM TEMPEL UND NUN ZWEI WAHNSINNIGE PARADIESVÖGEL VON ÜBERSSE, DIE AUF IKEA ABFAHREN. WO GIBTS DENN SOWAS? WER MACHT DENN DAS??", depperte der Alte auf der Bank recht neben der kleinen Versammlung und schwang bedrohlich seinen Frust freien Lauf lassend mit seinem Gehstock. "Wer seid ihr überhaupt alle und warum schreit ihr so?"

  14. Beiträge anzeigen #114
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Sie stellten sich am Rand des Hafenbeckens auf. Trauerfeier, das bedeutete doch, man musste seinen Hut absetzen, aber Cé hatte keinen, oder? Rasch schaute sie in ihre Tasche, hatte dort aber nur den Stoffluchs. Der musste es jetzt eben auch tun. Sie tat das Stofftier auf ihren Kopf, nur um es dann feierlich runterzunehmen und an ihre Brust zu halten, wie einen Hut eben. Der Mann, der sie begrüßt hatte, bot ihnen an, sie zu einem Platz zum Aufwärmen zu bringen, aber sie mussten bei Mayflower, ihrer treuen Gefährtin, bleiben. Am Ende hielt er doch noch eine Art Trauerrede für das Schiff, immerhin. Cé wollte gerade zu ihren Worten ansetzen, da dröhnte das Gekeife eines Mannes zu ihnen rüber und sie sah rot. Erkannte der denn nicht, was für ein wichtiger Augenblick das hier war?

    „JETZT IST ES UNS GENUG! DAS HIER IST EINE TRAUERFEIER, SIE ... äh ... BRONTOSAURIER! VERSCHWINDEN SIE, SIE SIND AUSGELADEN!“, schrie Cé stocksauer zurück, dann atmete sie tief durch und fasste sich wieder, nahm sich vor, das blöde Fossil zu ignorieren. Der hatte Mayflower eh nicht gekannt, sonst hätte er sie nicht mit dem Namen eines anderen Schiffs wie Ikea angesprochen.

    Einen Moment herrschte Ruhe unter den Trauernden, dann sagte sie feierlich: „Wir haben uns hier versammelt, um Abschied von unserem treuen Bett und Boot Mayflower zu nehmen, das uns über Land und Meer begleitet hat. Mögen ihr Holz und ihre Daunen zur Mutter zurückkehren und nicht in Beliars Reich gelangen. Bewahret. Ich bitte nun um eine Minute des Schweigens zu Ehren der Gefallenen ...“
    Sie senkte den Kopf, schloss die Augen und wartete ab. Falls der Alte wieder keifte, überhörte sie das einfach. Keinen Anstand mehr, diese Alten heutzutage. Sie dachte zurück an die Zeit, die sie mit Mayflower verbracht hatten, in Setarrif, im Kastell, in Schwarzwasser, als sie ihr das Dorf gezeigt hatten und schließlich auf dem Meer. Dann schaute sie hoch, setzte sich den Stoffluchs hutmäßig wieder auf den Kopf und wandte sich den anderen (geladenen) Gästen der Trauerfeier zu.
    „Jemand hat aufwärmen erwähnt ... wo gibt's den Alkohol?“

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Sehr rührend, wirklich. Sehr rührend!“ meinte Adrastos, der Cécilias Gehabe jedoch nicht ganz verstand. Warum drückte sie ihren Luchs an die Brust? Machte man das so, wenn man trauerte? Sich Tiere an die Brust drücken? Nun, er verstand diese Sitte nicht, aber was sollte es? Er nahm den kleinen Plüschfalken von seiner Schulter und drückte ihn sich gegen die Brust. Sein Zeichen höchster Ehrerbietung. Anders als dieser schreiende Tölpel. Sah er nicht, dass sie trauerten. Demonstrativ reckte der Druide das Kinn in die Luft und blickte in die andere Richtung, während immer noch das ein oder andere Tränchen seine Wangen herunterkullerten.
    „Auch wenn sie zweifellos ein Schiff war, kein Boot. Doch möchte ich am Grabe eines Freundes nicht streiten.“
    Er nahm langsam den inzwischen etwas zerknautschten Falken von seiner Brust und wandte sich von der Ruhestätte Mayflowers und vom Hafen ab.
    „Aber lass uns die Trauer nicht mit Alkohol davonspülen. Wir stehen das durch wie echte Männer. Und Frauen.“

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Es war die Schwäche eines einzigen Moments.

    Zum Glück kam Callindor aber noch rechtzeitig zur Besinnung und verbot es Demron, zu weit zu gehen. Erfreulicher Weise verstand Demron diese Notwendigkeit und forderte sein Glück nicht weiter heraus. So kam es, dass die beiden Männer die Nacht gemeinsam verbracht hatten, ohne dass es dabei zu irgendwelchen Aktionen gekommen war. Callindor genoss die wärmende Gesellschaft des Milizers und nach der Aufarbeitung seiner Vergangenheit war der Magier auch schnell eingeschlafen.

    Am Morgen darauf brauchte er einen Augenblick, um zu eroieren, wie es dazu kam, wie es war, doch als er die Gegenwart Demrons neben sich wahr nahm, dessen Arm schützend um ihn gelegt, ihre Beine ineinander verwoben, fühlte es sich nicht falsch an. Es war inzwischen lange her, dass Callindor so etwas spüren durfte.

    Entsprechend aufgelockert verlief der Morgen, und der Innospriester bedankte sich erneut für Demrons Verständnis und Zurückhaltung. Wenn, so würden sie es langsam angehen lassen. Überhaupt war sich Callindor nicht mal sicher, dass er sich mit Demron eine gemeinsame Zukunft würde vorstellen können. Das würde die Zeit zeigen müssen.

    Zusammen genossen sie ihr Frühstück in der Marktschänke, sozusagen ihr erstes Date - Callindor verkniff sich ein Grinsen, als ihm dieser Gedanke kam - und während sie so aßen und tranken, fiel ihm auf, dass Konsul, der verstoßene Adlat des Ordens, ziemich beschäftigt war, Kisten mit Nahrungsmitteln und Getränken zu organisieren, abzurechnen und aus der Schänke rauszuschaffen. Callindor erkundigte sich bei ihm, was denn los sei, und ob er nicht wichtigeres zu tun hätte, als Kisten zu schleppen, als Konsul nur freundlich erwiderte, dass diese Kisten für die Expedition gebraucht würden, zu der auch Callindor und Demron zählten. Fast stolz berichtete er ihm, dass sich der Wirt dazu entschlossen hatte, die benötigten Waren freizügig zu spenden oder selber die anfallende Rechnung zu begleichen, auf jeden Fall die Sache mit Coragon zu klären. Egal, wie nun genau, am Ende würde es für sie kostenfrei sein.

    Diese Freigiebigkeit überraschte den Priester etwas, hatte er Konsul doch als ziemlichen Raffzahn und aufbrausenden Charakter erleben dürfen. Anscheinend hatte die Drohung des Ausschlusses doch Wirkung gezeigt und Konsul schien wahrhaftig bestrebt zu sein, seinen angerichteten Fehler zu korrigieren, ja sogar mehr noch darüber hinaus. Callindor ließ all dies unkommentiert, konnte aber nicht umhin, darüber zu lächeln, natürlich erst, als Konsul außer Sichtweite war.
    Trotzdem wollte er es dem Adlaten nicht zu einfach machen und so hatte sich Demron nach dem Frühstuck für seine Schicht fertig gemacht, während Callindor bei der Marktschänke blieb und Konsul dabei beobachtete, wie er sich vor und zurück und hin und her abrackerte.
    Leuten, die ihm unter die Arme greifen wollten, kam der Priester zuvor und wies mit hartem Ton darauf hin, dass Konsul dies allein schaffen könne und er schon wisse wieso, als dieser beim ersten Mal, als er dies hörte, nur entnervt aufstöhnte.

    Die Vorbereitungen zogen sich über den Tag, der Wagen wurde voller und voller und letztlich ging es nur mehr um Geschicklichkeit, die Posten räumlich so zu verstauen, dass sie nicht zu viel Hohlraum mit sich herum schleppen würden müssen. Am Ende holte Konsul noch ein starkes Tau und zog die Plane staff, die die Waren vor Wind und Wetter würde abschirmen dürfen.

    Man merkte Konsul an, dass es ihn ganz schön geschafft hatte und so kommentierte Callindor es am Abend nur mit einem *Gute Arbeit* und ließ für einen Moment ein Lächeln aufblitzen.
    Geändert von Callindor (25.01.2013 um 17:17 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Er las in Die Insel über Khorinis. Zwar wurde es zur Zeit der Barriere verfasst, doch leider befand sich der Autor nicht unter den Gefangenen, sodass sein Werk kaum Nenneswertes über die Minenkolonie berichtete. Jener Ort mit seinem einst gewaltigen Vorkommen magischen Erzes war der Fokus in Bakaz' Freizeit. Der Nordmarer, von dem er einen der blauen Brocken hatte, erwähnte nur, dass jener Brocken aus seiner Heimat stammte. Erste Nachforschungen ergaben, dass sich im Norden zwar ebenfalls Erzadern befanden, aber niemals waren sie so groß wie auf Khorinis. Die Barriere um das Minental war gefallen. Seitdem verließen keine erzbeladenen Schiffe mehr die Insel. Mehr hatte er nicht herausfinden können, jedenfalls nicht mit Sicherheit. Allerlei Gerüchte gab es über Beliars Wirken damals und den Verfall der Hafenstadt. Sein Magen knurrte laut. Er schlug das nutzlose Buch zu. Ein Blick aus dem kleinen Fenster der spartanisch eingerichteten Kammer genügte, um sich zu vergewissern, dass er mal wieder zu viel Zeit vertrödelt hatte. Er zog seinen Mantel über, schloss die Tür hinter sich und ging einen langen Flur hinunter an dem sich eng Tür an Tür von ähnlich minimalistischen Zimmern aneinander reihten. Den Straßen folgte er zum Markt, wo er die Schänke betrat. Einzeln an einem Tisch weiter hinten saß Mann, der ein paar Jahre älter als er selbst zu seien schien und die Robe eines Magiers trug. Ein Magier, hier? Was er hier wohl wollte? Vielleicht war das Essen im Tempelviertel ja grauenhaft. Bakaz überlegte ihn anzusprechen. Es wäre irgendwie unhöflich. Andererseits, wie oft bot sich eine derartige Gelegenheit? So näherte er sich dem Tisch und begrüßte den mutmaßlichen Priester: "Entschuldige, du bist doch einer der Feuermagier oder nicht? Dürfte ich dir vielleicht ein Fragen stellen? Wie ist es so, Magier zu sein?"
    Geändert von Bakaz (25.01.2013 um 18:30 Uhr)

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Auch dieser Tag hatte zu einem versöhnlichen Abschluss geführt, Lobedan war überrascht, wie gut es bisher lief. Nicht, dass er negative Erwartungen an Thorniara, die Stadtwache oder Handwerker an den Tag legte, aber irgendetwas verlief normalerweise immer anders, als es geplant war und so hatte er fast schon ein wenig Angst, dass unterwegs etwas schief ging.
    Selbst Konsul hatte die umfangreiche Lieferung an Proviant allem Anschein nach in der Kürze der Zeit zusammenstellen können, wie er sich bei einem kurzen abendlichen Besuch in der Marktschenke versichert hatte, nachdem er selbst einen Wagen aus dem Hafenviertel geholt hatte, der unter anderem mit zwei Fässern Lampenöl beladen war. Einer der Wagen, auf die sie unterwegs dann am besten acht geben mussten und den er auch über Nacht vorsichtshalber bewachen lassen wollte.
    Denn ihm war sehr wohl noch gut in Erinnerung, dass es das Lagerhaus mit dem Lampenöl gewesen war, auf dass die Rebellen vor einigen Wochen einen Brandanschlag verübt hatten. Ob sie in der Kürze der Zeit herausbekommen konnten, dass sich solch eine gefährliche Ladung in ihrem Transport befand, glaubte Lobedan zwar nicht, genauso wenig rechnete er überhaupt damit, dass die Rebellen sie unterwegs überfallen konnten, dennoch würde er einen der Begleiter des Transport einzig und allein damit vertrauen, auf diesen Wagen aufzupassen.
    Zufrieden überprüfte er nun noch einmal die bereits beladenen Wagen, kontrollierte die Seile, die alles zusammenhielten, warf einen Blick auf Räder und Achsen, um auch wirklich jede vorhersehbare Panne abwenden zu können.
    Nichtsdestotrotz würde eine gewisse Nervosität bleiben und die Nacht kurz werden. Sobald dann am Morgen aber die letzten Vorbereitungen getroffen waren und sie aufbrechen könnten, würde er gewiss ein wenig ruhiger werden. Ganz aufatmen konnte er aber vermutlich erst, wenn sie die Siedlung im Bluttal wohlbehalten und mit der vollständig intakten Ladung erreicht hatten.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor aß gerade zu Abend, als ihn ein junger Mann ansprach und aus heiterem Himmel wissen wollte, wie es denn so sei, ein Magier zu sein. Der Bursche hatte Glück, dass Callindor den ganzen Tag über schon gut gelaunt war, sonst hätte er ihn mit ein paar deutlichen Worten über seinen Fehltritt, ihn einfach anzusprechen, informiert.

    "Vielleicht solltest du dich erstmal setzen, denn die Antwort auf die Frage könnte etwas dauern. Darf ich wenigstens noch zu Ende aufessen?"

    Callindor lachte und nahm einen Schluck und verputzte in aller Ruhe sein Abendmahl, während der ihm fremde Kerl an dem Tisch Platz genommen hatte. Es regte sich keinerlei Ungeduld ob dieser Posse, doch schickte es sich nicht, sich während des Essens zu unterhalten. Schlussendlich schob Callindor den Teller beiseite und sammelte sich einen Moment, nach den richtigen Worten suchend.

    "Zu allererst, mein Name ist Callindor van Dressel, seines Zeichens Priester unseres Herrn Innos'. Und was deine Frage angeht, so fällt die Antwort darauf wohl bei jedem anders aus. Dem einen ist es vererbt, dem anderen offenbart sich eine Vision und der Dritte verliert eine Wette beim Würfeln."

    Nun gut, das letzte Beispiel war eher der Erheiterung gedacht, doch Callindor war sich nicht mal sicher, ob es solche Fälle nicht doch schon gegeben hatte.

    "Was mich betrifft, so waren meine Eltern beide Mitglieder des Zirkels auf Khorinis und ich lernte früh ihre Werte und Normen zu respektieren. Daher war es für mich nur richtig und gut, selbst diesen Weg einzuschlagen. Ein Diener Innos zu sein, bedeutet für mich, Ordnung und Sicherheit in ein Leben und eine Gemeinschaft zu bringen, wenn Choas vorherrscht oder sich androht. Wir sollen bewahren und beschützen. Innos gilt als Gott der Reinheit des Lichts und der Gerechtigkeit, der Wahrheit und Ordnung. Lebe dein Leben nach diesen Prinzipien, dann wirst du den Weg in unseren Orden finden, sofern dies dein Wunsch ist. Doch bedenke, dass du dem Orden dienen musst und nicht er dir. Dein Leben mag dann noch immer dir gehören, doch deine Rechte und Pflichten würden im Orden weitmehr umfassen, als nur für dich selbst zu sorgen. Arroganz, Eitelkeit und Egoismus sind Charakterzüge, die dem Orden und seinen Mitgliedern eher schaden, bedenke also von vornherein, ob du für so ein Leben gemacht bist. Sonst könnte es dir so ergehen wir manch anderem jungen Mann ..."

    Callindors Blick schwenkte über zu Konsul, der gerade dabei war, eine Bestellung eines Ehepaars aufzunehmen.

    "Durch eine Zugehörigkeit kannst du viel gewinnen - an Wissen, Einfluss, Ruhm - aber auch viel verlieren, solltest du dich deines Standes nicht würdig verhalten."

    Callindor sah sich den jungen Mann noch einmal genau an, ehe er nun seinerseits zum Fragen stellen ausholte.

    "Und nun werde ich dir eine Frage stellen. Zu Beginn eine leichte: wie ist dein Name. Und dann noch, warum du mir diese Frage gestellt hast. Verspürst du ein Bedürfnis, dein Leben dem Orden der Feuermagier anzubieten?"
    Geändert von Callindor (25.01.2013 um 18:50 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Er bemühte sich, die Narben im Gesicht seines Gegenüber möglichst zu ignorieren. Als der einen anderen jungen Mann erwähnte, folgte er dem Blick des Magier.
    "Ich heiße Bakaz", stellte er sich vor. Freut mich dich kennen zu lernen, Callindor van Dressel."
    Im Angesicht der zweiten Frage verkniff er sich gerade noch rechzeitig das Kopfschütteln. Das war seine instinktive Reaktion, aber wenn er darüber nachdachte, wollte er es einfach nicht verneinen.
    "Ich frage aus Neugier. Sicher ist es eine große Verantwortung Priester zu sein. Aber wie ist es, Magie zu wirken? Was ist das für ein Gefühl, Feuer mit bloßer Willenskraft zu erschaffen?"

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