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  1. Beiträge anzeigen #81
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    "Du brauchst mich übrigens nicht so höflich anzusprechen.", meinte Adson und nahm einen weiteren Schluck. Dann streckte er Arme und Rücken, setzte schließlich die Ellenbogen auf die Tischplatte auf und ließ das Kinn auf den Fäusten ruhen.

    "Ein einfaches 'du' reicht vollkommen aus. Bin ja keiner von den Hochwohlgeborenen oder aus dem Umfeld des Königs. Und selbst da gibt es den einen oder anderen, der dich nur böse anknurrt, wenn du ihn zu höflich ansprichst.", Adson grinste und dachte dabei ein Drakk, der mit der förmlichen Anrede auch nicht zu begeistern war.

    "Und den Schwertkampf willst du verbessern? Sehr vernünftig. Wir können ja bei Gelegenheit mal ein kleines Duell ausfechten, nur so zum Spaß. Du kannst natürlich auch immer gern in der Arena trainieren. Da hast du wenigstens Platz und notfalls auch Trainingswaffen, wenn du mal ein bisschen rumprobieren willst."

    "Hast du denn schon einen Lehrmeister gefunden?", schaltete sich an dieser Stelle Madlen wieder in das Gespräch ein. "Wir beide haben bei Redsonja gelernt, die würde dich sicherlich weiterbringen können."

  2. Beiträge anzeigen #82
    Provinzheld
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    Lydia ist offline
    Siehe da, seiner Herkunft entsprechend war Adson auch bodenständig und schnell auf Du und Du. Etwas, das Lydia an Menschen gerne schätzte. Es nahm der ganzen Runde etwas Starres, lockerte das Verhältnis zwischen den drei Anhängern des Widerstandes. Die Kriegerin hob nur die Schultern auf die Frage der Schwangeren.
    „Der Name sagt mir sicher etwas.“, sprach sie und rieb sich das Kinn, „Redsonja. Schon auf dem Festland hat man hier und da von einer rothaarigen Kriegerin gehört, einer echten Furie mit den Klingen. Sollte ich sie mal sehen, hier in der Stadt, werde ich mich mal erkundigen, ob sie ihr Wissen teilt.“
    Wieder brausten die Spieler am anderen Ende der Möwe auf. Flüche wurden laut, es wurde wieder geschubst und gestoßen, Fäuste flogen aber nicht. Ruhigere Gemüter drückten die Streithähne wieder auf die Stühle. „Das Angebot mit der Arena und dem Duell nehme ich natürlich gerne beizeiten an, Adson.“, versicherte Lydia lächelnd, die Spieler ignorierend.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Gar nicht schlecht."

    Redsonja hatte es Viraya gleich getan und sich lautlos an ihren Schüler herangeschlichen.

    "Um präziser zu werden gibt es in der Akademie einige Möglichkeiten. Du kannst aber auch einen Baum malträtieren und immer wieder in dieselbe Kerbe schlagen."

    Gab sie Rafik zu bedenken, der sich überrascht umgedreht hatte.

    "Taucht Badhor eigentlich auch noch auf?"

    Der andere Schüler wusste es nicht. Also schaute sich Redsonja um. Niemand war zu sehen. Selbst vom Dach drohte keiner zu fallen. Dann fragte sie leise und vorsichtig:

    "Und was denkst du über den toten Gesandten?"

  4. Beiträge anzeigen #84
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson erwiderte das selbstbewusste Lächeln der jungen Frau, die ihn irgendwie faszinierte. Er konnte nicht genau definieren woran das lag. Vielleicht, weil sie mal wagemutig und frech wirkte und dann wieder sensibel und verletzlich. Der junge Schreiner lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete die beiden jungen Frauen, die mit ihm am Tisch saßen. Die eine hatte er erst heute kennengelernt und doch freute er sich schon auf das Aufeinandertreffen in der Arena. Mit der anderen hatte er gekämpft, hatte Gefahren trotzen müssen und hatte sie endlich wiedergetroffen. Doch unter ganz anderen Umständen. Das Leben sorgte ständig für Veränderungen, kaum etwas war statisch und unveränderbar.

    "Dann bin ich mal gespannt, wie du dich mit der Waffe in der Hand so machst.", meinte Adson schließlich mit einem freundlichen Schmunzeln. Sie würde sicherlich die eine oder andere Überraschung für ihn bieten können und so war es auch für den Arenaleiter eine gute Übung. Unterschätzen würde er Lydia garantiert nicht.

    "Und du bekommst direkt eine Kostprobe der Ausbildung Redsonjas. Mal schauen, ob ich meiner Lehrmeisterin gerecht werden kann. Bei meinem letzten Kampf sah ich ja nicht so gut aus.", erzählte Adson fröhlich und griff sich unwillkürlich an die leicht schiefe Nase. Das Turnier hatte ihm diese Erinnerung hinterlassen.

  5. Beiträge anzeigen #85
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    Lydia ist offline
    „Man sagt zwar, dass das Leben der härteste Lehrer ist, aber menschliche Lehrmeister können oftmals noch um einiges härter sein“, stimmte die Kriegerin lachend zu. Die Nase, die bei einem Kampf zwischen Schüler und Meisterin lädiert worden war, entstellte den Arenaleiter nicht. „Ich habe die Künste der Körperbeherrschung auch nur gemeistert, weil ich den Teufel selbst als Ausbilder hatte. Katan war sein Name, ein Söldner, damals noch im Dienste von Carras. Verfolgte einen persönlichen Rachefeldzug, ich schloss mich ihm an und bereute es alsbald. Blaue Flecken, Abschürfungen und ...“ Die Akrobatin seufzte, trank aus dem Becher mit dem Bier, welches sie sich bestellt hatte, „Schlussendlich folgten wir der Spur irgendeiner seiner Feinde nach Gorthar, zu einer Ruine namens Ardaque. Scheinbar ein Ort, der Katan mehr als bekannt war, obwohl das Gemäuer sicherlich schon an die tausend Jahre vor sich her gestanden hatte. Er fand seinen Rivalen, tötete ihn und war dann wie apathisch. In dem Moment machten sich Gespenster über mich her, die wohl diese Ruine bewohnt hatten“ - sie spuckte überaus saftig aus - „Verfluchte Magier und ihre Zauberei, aber nun, ich entkam nur, weil ich es bis aufs Dach schaffte und an dessen Rand in die Wellen sprang, zwischen Felsen und Wracks. Adanos muss wohl ein Auge auf mich geworfen haben, denn ich wurde aus der See gefischt und aufgepäppelt.“ Lydia lachte. „Nun, seitdem wusste ich … ich habe gemeistert, was mit Katan auf seine Art beigebracht hat.“
    Schlagartig wurde sie wieder todernst. „Ändert aber nichts daran, dass ich ihm die Kehle aufschneiden werde, wenn ich ihn je wieder sehen werde. Scheißegal ob auf offener Straße, in der Gosse oder vor dem Thron Seiner Majestät.“, sprach die Kriegerin abermals kalt ihr altes Versprechen aus.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson antwortete nicht gleich. Zu ernst waren die letzten Worte gewesen und zu wenig passten sie zu den ersten gesprochenen Worten. Und hier hackte Adson nocheinmal ein: "Nun, so etwas wird dir mit den hiesigen Meistern wohl nicht passieren. Hofft man zumindest. Ich hab auch einige komische Übungsstunden zur Körperbeherrschung hinter mir. Mal war ich mit meinem Ausbilder schwimmen und mal sind wir in ein fremdes Gebäude eingestiegen, um Schleichen im Ernstfall zu üben. Aber die Nase kommt nicht von der Ausbildung, die hab ich mir während meines unrühmlichen Auftritts beim großem Turnier hier in Setarrif zugezogen. Soll ich dir davon erzählen?"

    Die junge Klinge nickte und so räusperte Adson sich und begann mit der Erzählung. Lieber eine komische Geschichte, bei der er sich zum Deppen machte, als irgendwelche Versprechen mit aufgeschlitzen Kehlen.

    "Also, das war damals so. Es war der erste Wettkampftag, sogar der erste Kampf, direkt nach der Eröffnungsvorstellung der Klingen. Und ich war direkt dran und nicht gegen irgendwen, sondern gegen ein Schwert Ethorns - Drakk. Nun ja, der Kampf beginnt, ich geb mein Bestes um auf Distanz zu bleiben. Erst gelingt mit das, dann gehe ich mehr auf den Kampf ein und bekomme deutliche Probleme. Ich halte solange dagegen wie ich kam, versuche meine Schnelligkeit auszuspielen, doch immer wieder werde ich an den Rand des Kampfplatzes gedrängt und schließlich bin ich einen Moment lang unachtsam und dann wird alles schwarz. Mit einem Schlag ins Reich der Träume geschickt. Die nächsten Tage bin ich mit einem mächtigen blauen Auge rumgelaufen und seitdem steht die Nase schief. Aber wenigstens hab ich gegen den späteren Turniersieger verloren."

  7. Beiträge anzeigen #87
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Dunkle Nacht empfing den Zwerg als dieser aus dem Bergwerk heraustrat und die klare, aber kalte Abendluft einatmete. Heute müsste der Schmied fertig sein. Die bestellten Fackelhalter und die Nägel müssten auf ihn warten. Natürlich war das nur eine Hoffnung von Seiten Rognor. Immerhin war es eine etwas größere Bestellung gewesen und eigentlich hatte der Schmied nicht unbedingt so viel Zeit zur Verfügung gehabt. Aber er würde für seine Schnelligkeit auch belohnt werden. Und diese Belohnung bemerkte man auch am Gewicht der beiden Lederbeutel, die der Zwerg an seiner Seite trug.
    Wie er so durch die Straßen Setarrifs maschierte, auf dem Weg zu dem Schmied seines Vertrauens bemerkte der Zwerg einige zwielichtige Gestalten. Langsam näherte er sich den vier Männern, welche etwas außerhalb des Lichtfelds einer Fackel standen. Mit jedem Schritt wurde der Steinmetz aufmerksamer und seine Muskeln spannten sich. Irgendetwas war hier ganz und gar nicht richtig. Seine Schritte lenkten den Bärtigen zu der Fackel und seine Finger umschlossen das brennende Holz um Licht in die Dunkelheit zu bringen. Als das Licht dann endlich die Gestalten traf zuckten drei von ihnen zusammen. Der vierte Mann konnte schlecht zusammen zucken. Zwei blutige Striemen im Gesicht, zwei blaue Augen und etwas Stahl zwischen den Rippen. Das erschien Rognor nicht nach Hilfe für einen Besoffenen. Und er als Klinge musste eingreifen. "HEY Ihr da. Im Namen des Königs bleibt stehen!" Und sie taten es sogar. Sie waren sogar so freundlich mit einem Lächeln auf den Zwergen zuzukommen. Die Dolche in ihren Händen waren genauso wenig wie ihr Mordwille und ihre Gier in den Augen zu übersehen. Schnell ging Rognor selber in den Kampf über. Die Fackel landete sofort im Gesicht eines der Schläger. Während die lichtspendende Fackel in einer Pfütze landetet fiel der Schläger schreiend in eine andere. Die beiden anderen Gestalten machten sich auf dem kleinen MAnn zu zeigen wie spitz ihre kleinen Zahnstocher waren und wie dünn sein Lederwams. Doch der eine Kam nichtmal soweit. Sofort griff der Zwerg die herannahende Hand und umfasste das Handgelenk des armen Bösewichts. Mit einiger Kraftanstrengung und einem hörbaren Knacken bracht das Gelenk und ließ den ehemals bedrohlichen Mann schnell zu einem winselnden Häufchen werden. Der andere hatte jetzt kapiert, dass der kleine Mann doch etwas stärker war als angenommen. Als er sich umdrehen wollte um die Flucht zu ergreifen, bekam die Klinge seinen Hosenbund zu fassen und preventionierte die Flucht mit einem starken Ruck. Der Feigling bekam schnell einen Schlag in seine Visage und wurde liegen gelassen. Der Zwerg wandte sich zum in der Pfütze Liegenden, der die Fackel ins Gesicht bekommen hatte. Am Kragen gefasst und mit erhobener Faust fragte er den Banditen aus. "So mein Freund. Du willst mir doch bestimmt erzählen, was hier los war, bevor ich kam. Oder etwa nicht? Bevor die Wache hier ist hab ich noch ein wenig Zeit." Winselnd und Angsterfüllt blickte er den Zwerg in sein faltiges und bärtiges Gesicht bevor er zu stottern anfing. "Mmmein Herr. Wiiir habbben diesennn Kerl so geffunden. Ehrlich. Wiiirr wolllten ihmmm bloooß hellfen." "So mein Freund. Ich habe deinen Dolch und wenn du nicht sofort sagst was wirklich passiert ist, kannst deine Eier im Hund eines Maules sehen." "Okkk Okkk er schuldete unnnserem Boss GGGelld undd wir sollten es holen. Abeer er hattt weder Arbeit noch Geeelddd und so wollltenn wirr ihn nunja erlllössen." Rognor seufzte und ließ den Griff des Dolches gegen die Stirn des Betroffenen sausen. Der Mann kippt ohnmächtig zur Seite, als die Wache ankam. Fünf Klingen. 3 Kannte er relativ gut und die anderen beiden vom Sehen her. "Robert und William Nehmt den Mann mit dem Messer in der Brust mit. Ich will nicht dass er verreckt. Und ihr drei kümmert euch um diese Kerle auf dem Boden. Bringt sie irgendwo hin, wo sie keinen Schaden anrichten können." Die Drei nickten knapp und schleiften die beiden Bewusstlosen mit, währen der ander mit seinem Handgelenk selber laufen durfte. Mit einem Hep hatten Robert und William den Verletzten aufgehoben und gingen dem Zwergen hinterher, welcher zu dem Quacksalber ging, der ihn auch schon hunderte Male zusammengeflickt hat. Am Haus angekommen, einige Worte und Münzen gewechselt und der Verletzte wurde behandelt. Dolch raus, Verband anlegen und Kräuter gegen eine Infektion. Diese Nacht konnte er hierbleiben, aber Rognor müsste ihn morgen wieder abholen. Nach einem gemurrten Gute Nacht ging der Zwerg zum zweiten Male in Richtugn Schmiede um seine Ware abzuholen.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Provinzheld
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    Lydia ist offline
    Lydia kicherte los, die ernsten Worte und noch ernsteren Gedanken von eben durch diese Anekdote Adsons wieder vollkommen vertrieben. Von diesem Drakk hatte sie schon gehört, ein Nordmann, hoch und breit wie ein Bär und im Kampf ebenso wild. Das der Leiter der Arena da nur mit einem Veilchen und einer schiefen Nase aus dem Kampf gegangen war – und natürlich bewusstlos – sprach aber zumindest von mehr als genug Durchhaltevermögen.
    „Aber du bist nicht vor dem Kampf geflohen oder zurückgewichen, hast dich diesem Drakk gestellt, obwohl er einer der Leibwächter unseres Königs ist.“ Sie lächelte. „Das erfordert wirklich Mut. Der würde mir wohl noch fehlen … ich belasse es bisher nur dabei, dem Leiter unserer schönen Akademie hin und wieder auf die Nerven zu gehen, was je nach Laune bei diesem Kerl ja auch harmlos oder gefährlich sein kann“, sprach sie grinsend und trank dann ihr Bier aus. Sie erhob sich und nickte ihren beiden Begleitern zu. „Gute Nacht, Adson, auf das wir bald mal die Klingen kreuzen. Schlaft gut, Madlen, und pass' auf dich auf.“
    Dann bahnte sich die Akrobatin einen Weg durch die Gäste zur Tür, machte sich auf den Heimweg, um die warmen Kissen ihres Bettes Willkommen zu heißen.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson lag in seinem Bett und starrte gegen die Decke. Er hatte die Möwe auch bald verlassen und Madlen noch nach Hause gebracht. Die Unterhaltung mir ihr und Lydia hatte ihm gut gefallen und er war gespannt, wie Lydia sich im Zweikampf präsentieren würde. Ein Schmunzeln huschte der Klinge übers Gesicht. Man würde sich in der Akademie sicher noch das eine oder andere Mal über den Weg laufen.

    Adsons Augenlider wurde schwerer und schwerer. Man hatte an diesem Abend über viele Dinge gesprochen. Den Kampf, den Krieg. Die Bedrohung durch Rhobar und dessen Truppen. Auch über das Turnier. Durch dünne Nebel sah Adson wieder den einen oder anderen Kampf ablaufen. Der bemalte Typ, der wohl irgendwo aus dem Wald gekommen war. Der mysteriöse Bogenschütze, der seinen Pfeil angeleckt hatte. Radd, Colodis und Drakk im Dreikampf. König Ethorn, wie er die Rubinklinge probierte.

    Doch noch ein ganz anderer Satz klang in Adsons Ohren. Ob er jemanden gefunden habe. Er hatte nicht gesucht. Und er würde doch auch nicht suchen, oder? In dieser unsicheren Zeit.



    Die Augen waren ihm zugefallen und ein leises Schnarchen drang durch die dünne Holztür über den Gang. Hinter der Tür träumte der Arenaleiter von verschiedensten Dingen. Von großen Helden, von schönen Frauen, ... .

  10. Beiträge anzeigen #90
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Es ist passiert was passiert ist, war kein schöner Anblick", antwortete Rafik im Flüsterton. Er ließ sich die kurze, brutale Szene nocheinmal durch den Kopf gehen, sodass ihm ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterlief.

    "Ich selbst verachte es, aber König Ethorn hatte sicher seine Gründe für seine Reaktion. Und aus Sicht der Rotröcke war es sicher Innos Wille", fügte Rafik vorsichtig hinzu.

    Er rückte seinen Hocker nah an Redsonja, damit es keinem möglich war dem Gespräch der beiden zu lauschen.

    "Ich bin nicht hier weil ich ein Sympathisant Ethorns bin, ich habe gar keine Ahnung in welcher politischen Lage wir uns hier befinden. Der einzige Beweggrund für mich hierher zu kommen war es, dass ich nicht nach Thorniara konnte und mit Setarrif den gleichen Feind teile. Ich habe zuviele nahe Menschen an Rhobar verloren, deswegen bin ich hier," erläuterte er etwas seine Geschichte und hoffte, dass sein Gefühl, ihr vertrauen zu können, richtig war.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Heisst es doch so schön. Ich müsste viele Freunde haben."

    Erwiderte Redsonja leise und leicht sarkastisch auf Rafiks Aussage. Sie musterte den Schüler aufmerksam. Sein eher kantiges Gesicht, die kurzen Haare und am wichtigsten den Ausdruck in seinen Augen. Sie glaubte darin einen Schmerz zu sehen, den sie selber einst auch verspürt hatte.

    "Wir armen Irren. Statt für eine Sache zu kämpfen, stellen wir uns einfach gegen eine. Dabei gäbe es genug Dinge für die wir kämpfen könnten."

    Sie blickte zur Mauer, die sich nicht weit vor ihren Augen erhob. Mitten in der Stadt und Redsonja hatte noch immer nicht ganz durchschaut, warum sie eigentlich da war und blieb, obwohl sie schon nächtelang nach ihren Schwertübungen Löcher hineingestarrt hatte.

    "Ich strebte immer nach der Freiheit. Darum bin ich wohl auch hier. Obwohl wir einem König folgen, so ist doch jeder frei in Glauben und Handlungen."


    Fügte sie nach kurzem Nachdenken hinzu und erwähnte nichts davon, dass sie auch schon vielen Menschen die Freunde und Verwandten entrissen hatte, dass sie die Reaktion Ethorns verstand. Rhobar hatte das Fass zum Überlaufen gebracht, als er auch noch seine Tochter forderte. Kein guter Vater opferte seine Tochter. Dachte sie und fragte sich gleichzeitig, wofür sie Darjel hergeben würde. Aus diesen Gedanken gerissen wurde sie, als Badhor auf den Hinterhof trat. Es war langsam wieder Zeit weiter zu trainieren. Sie erhob sich.

    "Traut ihr euch schon zu mit richtigen Waffen gegeneinander zu kämpfen?"

    Die Frage war an Badhor gerichtet, ob er Rafik schon genug vertraute, liess ihm aber die Möglichkeit einfach zu verneinen, ohne seinen Mitschüler zu kränken.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Seine Suche war bisher ergebnislos verlaufen; noch hatte sich kein Schmied gefunden, der fähig genug war, sich an derart detailreichen Ornamenten zu versuchen, die er für seinen Auftrag brauchte.
    Die Ablenkung von seiner eigentlichen Arbeit kam ihm also mehr als gelegen, als er ein weiteres Mal durch den Schankraum der Taverne trat, durch die Hintertür in den Innenhof gelangte und Redsonja und Rafik vorfand, die über etwas sinnierten, von dem der Jäger nur raten konnte, was es war, sich aber auch kampfbereit erhoben, als er zu ihnen heraustrat und Bogen nebst Pfeilköcher an die Hauswand lehnte.
    Einen Moment später erwartete ihn schon ein Moment der Selbsteinschätzung: wollte er mit Rafik wirklich die scharfen Klingen kreuzen, war Rafik kontrolliert genug, es nicht zu übertreiben und war Badhor gut genug, in diesem Falle unverletzt bleiben? Der Nordmarer entschied, es auf einen Versuch ankommen zu lassen und nickte, die Hand auf den Griff des Schwertes legend, dessen Schneiden frisch geschliffen waren.
    Zumindest würde ein Kampf mit scharfen Klingen ihn dazu zwingen, den Kopf von seinen anderen Problemen frei zu bekommen, ganz das, was er jetzt brauchte.
    Die Probleme des Bogners fielen in dem Moment von ihm ab, als er sein Schwert zog, er wurde wieder zum Jäger aus Nordmar mit wachen Sinnen und klarem Kopf...

  13. Beiträge anzeigen #93
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Rafik holte das Schwert das ihm der alte Mann schenkte und stellte sich wieder in den Hinterhof. Im Vergleich zu den Holzwaffen war es deutlich schwerer und nun war große Vorsicht geboten, vorallem wenn er mit Badhor trainieren sollte. Er hatte keine Angst verletzt zu werden, da er Badhor und seiner Lehrmeisterin genug vertraute, aber die Furch Fehler zu machen und seinen Traingsparter zu verletzen war groß.

    Es war ein sehr einfaches, altes Schwert, das keine besonderen Verzierungen oder Merkmale aufwieß. Rafik hatte es noch kein bisschen gepflegt, er wusste auch nicht wie und dies machte sich vom Flugrost auf der Waffe bemerkbar.

    Mit der richtigen Klinge in der Hand fühlte er sich stärker und gefährlicher als unbewaffnet. Er griff mit einem Lächeln auf dem Gesicht seinen Gegner an. Vorsichtig schwang er die Waffe, war stärker fokussiert als mit den Holzschwertern und lauschte den Klängen wenn das Eisen aufeinander traf. Beide ließen es vorerst ruhig angehen.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    "Ok wo zum Henker sind Robert und Will? Wie die sind Schlafen? Achja hatten Nachtschicht. Ok ihr beiden da. Igor, Karl kommt mit und helft mir. Ihr bekommt auch ein schönes kühles Bierchen auf meine Kosten dafür." Diese Antrieb wirkte doch immer. Und für das kleine bisschen Laufweg und tragen von einem spindeldürren Mann war das doch ein ganz guter Ausgleich. So gingen die drei Klingen zum Haus des Arztes, der den Mann von gestern verarztet hatte. Für ein wenig Gold bekam Rognor auch noch irgendeine Kräuterpaste in die Hand gedrückt, die der Mann auf seine Verletzung schmieren sollte. Dann gingen die Klingen mit Rognor an der Spitze und dem Verletzten in der Mitte getragen zu der Mine des Zwerges. Zwar hatte der Zwerg nicht herausgefunden, wer den Mann umbringen lassen wollte, doch solche Männer durften hier nicht geduldet werden. Die Stadt war zwar die Freiheit in Person, doch sobald es um Mord und Totschlag ging hörte das nette Belächeln einer Prügelei auf. Immerhin hatte der mensch nur ein Leben, welches nicht so einfach beendet werden durfte. Und bevor die Sache nicht geklärt war, musste der Zwerg davon ausgehen, dass weitere Schläger auf dem Weg waren. Und in seiner Mine würde niemand gefunden werden, solange der Bärtige es nicht wollte. Einige Fallen hinderten einige schon daran überhaupt hier einzudringen. Dazu noch einige Geheimgänge, die der Steinmetz erbaut hatte, die mit geheimtüren versehen waren konnten jedem zur Flucht verhelfen, solange es Rognors Anliegen war. Das erstecken einer gewissen Person war auch drin. Immerhin wussten nur die Toten und der Zwerg den Berg in und auswendig. Unter Tage war sein Orientierungssinn der Beste, den man finden konnte. Unterhalb der Sonne war er allerdings ohne Führer oder Karte komplett aufgeschmissen. So kannte der Bärtige in der Stadt auch nur einige markante Schlüsselpunkte. Jedes weitere Haus war in dem Verstand von ihm nonexistent. Nachdem die beiden Klingen dem Zwergen durch das verzweigte Netz aus Gängen gefolgt war und möglicherweise jetzt schon verloren waren, kamen die drei in einen dunklen Raum, der mit steinernen Betten gefüllte war. Eines dieser war mit Stroh und einer einfachen Wolldecke ausgestattet.
    "Legt ihn dort hin und dann bring ich euch raus. Ihr könnt Sarpedon sagen, dass das Bier auf meine Kosten geht. Aber wenn ich nachher die Stadt verkaufen muss um die Schulden zu bezahlen, dann seid ihr die ersten, die ich besuchen werde." Das Lachen in seinen Augen und der Witz ließen die drei lachen. Kurz nachdem Rognor die beiden rausgebracht hatte ging er zu seinem "Patienten" und setzte sich auf ein anderes Steinbett. Er schaute den Bewusstlosen lange an und murmelte dann zu sich selbst in seinen Bart. "Was soll ich nur mit dir machen? Wach erstmal auf und dann kannst du mir alles erklären." Ein Becher mit dem Seewasser stellte er neben das Bett. Dazu noch einen Kannten Brot, damit er nicht verhungern würde. Aber dann wüsste er, dass die Götter waren, die ihn tot sehen wollten. Dann wandte er sich von dem Bewusstlosen ab und machte sich wieder daran, die Fackelhalter in dem Fleisch des Berges zu verankern.

  15. Beiträge anzeigen #95
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    "Eine Karaffe Wein und und zwei Becher dazu, oder möchtest du lieber Bier?" fragte die Diebin Paul, der ihr gegenüber saß. Sie erinnerte sich nämlich dass er es mal erwähnte keine Ahnung von Wein zu haben weil er ihn nicht besonders mochte.

    Die Fässer hatte Estefania mit Pauls Hilfe in den Keller der Sturzkampfmöve transportiert und er hatte den Karren samt dem Pferd entsorgt. Wahrscheinlich hatte er es verkauft und so noch ein paar Münzen in die eigene Tasche gesteckt. Estefania hatte nichts dagegen.

    "Du hast wirklich gute Arbeit geleistet, auch wenn es etwas zu lange gedauert hat. Aber ich will nicht meckern. Immerhin hat es geklappt. Du hattest schon vorher bewiesen, dass du schwierige Schlösser knacken kannst. Der Händler hat keinen Verdacht geschöpft und hat dir die Lieferung anvertraut, das bedeutet dass du dich auch in brenzligen Situationen heraus reden kannst. Ich wüsste nicht was ich dir noch beibringen könnte."

    Sie stießen mit Bier und Wein auf das gelungene Geschäft an und Estefania schielte dabei rüber zum Tresen. Was Sarpedon wohl sagen würde wenn er die Fässer in seinem Keller entdeckt, fragte sie sich gerade.

    "Was hast du jetzt vor? Wirst du Setarrif wieder verlassen?" fragte sie Paul.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Badhors anfängliche Sorge erwies sich als unbegründet: Rafiks Kampfstil artete nicht wie beim ersten Mal in ein wildes Fuchteln aus, er war hochkonzentriert und zielte seine Schläge sehr genau, doch diesmal kämpfte er zulasten seiner Geschwindigkeit. Er war noch nicht trainiert genug, um seine Präzision auch in einem schnellen Duell zu halten. Doch auch Badhor setzte nicht alle Schnelligkeit ein, die er zu bieten hatte. Die Klinge punktgenau zum Stehen zu bekommen war eine Sache, wenn er es an einem Baum oder mit einem Holzschwert übte, mit einem scharfen Schwert nach einem Verbündeten zu Schlagen und darauf zu bauen, dass er zeitig abbremste, eine gänzlich andere.

    Der Nordmarer blockte die Schläge seines Kontrahenten ausnahmslos und baute sich eine starke Verteidigung auf, die Rafik nicht durchdringen konnte, doch verzichtete er zunächst noch darauf, seinem Gegner nachzusetzen, wenn dieser zurückweichen musste.
    Badhor blockierte noch zwei Schläge, ließ das Schwert in einem kurzen, schnittigen Hieb nach vorn springen, dass Rafik zurückweichen musste, ohne dass er Gefahr lief, sein eigenes Blut zu schmecken.
    Nun hielt Badhor Rafik auf größerem Abstand und fuhr mit der Klinge dazwischen, ehe sein Partner zu nah heran kommen konnte. Er versuchte einen schwachen Punkt in Rafiks Verteidigung zu finden und den Kampf mit einem einzigen, präzisen Angriff zu beenden...

  17. Beiträge anzeigen #97
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Seine Umgebung blendete Rafik nach und nach aus und sah wie in einem Tunnelblick nur Badhor und dessen Klinge. Er fühlte mit jedem Schwerthieb das Gewicht seiner Waffe, welches ihn nach und nach verlangsamte und an seiner Ausdauer zerrte. Sein Herz schlug schnell und stark, Rafik fühlte den Herzschlag im ganzen Körper und das daraus resultierende Pochen vermischte sich mit den Geräuschen der Klingen. Sein eigener Schweiß schien ihn ertränken zu wollen und dennoch gab er nicht einfach auf.

    Er griff immer wieder an, jeder seiner Schläge wurde jedoch pariert und je öfter seine Klinge weggeschlagen wurde, desto schwerer war es wieder Kontrolle über die Waffe zu erhalten. Rafiks Arm schien vom Boden magisch angezogen zu werden und in seiner Schulter machte sich ein leichtes Brennen breit, der Griff um die Waffe wurde zunehmend schwächer, aber den Spaß am Kämpfen verlor er keineswegs. Jede Sekunde dieser Trainingseinheit machten ihn zufriedener und so hielt er durch.

    Badhor ging plötzlich zum Angriff über, schlug kurze, viele Hiebe mit der Waffe. Es schien Rafik so, dass Badhor eine weitaus bessere Ausdauer als er selbst hatte, aber im Vergleich zum Anfang schien auch dieser Kraft zu verlieren. Gerade so stand Rafik den Angriffen seines Kontrahenden stand, in einem Kampf um Leben und Tod läge er jedoch sicherlich in seinem eigenen Blut auf dem Boden. Badhor täuschte einen Schlag an, erwischte wie Rafik versuchte die Finte zu parieren und konnte den bereits ermüdeten Rafik entwaffnen.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Waldläufer Avatar von Galen
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    Auf dem Weg zurück nach Thorniara | Waffenknecht | Dieb, Diebeskunst II, Einhand I (4/4) | derzeit un-uniformiert
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    Galen ist offline
    Recht zufrieden mit sich lehnte Galen sich zurück und trank erst einmal ein paar großzügige Schlucke Bier. Das war schon feine Arbeit gewesen, das war richtig.
    „Ich werde nicht mehr lange in Setarrif bleiben, ja.“, sagte er, „Vielleicht noch ein paar Tage.“
    Er betrachtete Estefania nachdenklich und schnalzte mit der Zunge an seinem Gaumen, um den Geschmack des Bieres noch ein wenig auszukosten. Die Dame konnte ihren Wein haben... und ja, wenn es darum ging sich zu besaufen war es ihm egal was... aber wenn er die Wahl hatte... zog er ein Bier diesem Traubenzeug vor. Und einen Schnaps würde er einem Bier vorziehen im Zweifelsfall, aber der Abend war ja noch jung.

    „Lass uns noch ein wenig über Geschäfte reden.“, meinte er schließlich zu ihr und neigte sich leicht vor, damit er nicht so laut reden musste, damit sie ihn über den Kneipenlärm verstehen konnte, „Ich fände es schade, wenn wir uns nun trennen und unsere Geschäftsbeziehungen begraben würden. Vielleicht kommt einmal die Zeit, da man sich wieder gegenseitig aushelfen kann. Du mir, falls es mich mal wieder nach Setarrif verschlagen würde... ich dir, wenn du... dich in den Norden der Insel verirrst. Was sagst du dazu?“
    Wieder nahm er einen Schluck Bier und beobachtete Estefania.
    „Mach dir keine Gedanken darüber, wem meine Loyalität gehört. Im Zweifelsfall nur mir... und der Hand, die mir hilft.“, meinte er noch erklärend.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen war wieder in der Taverne und gerade dabei zusammen mit Pherithil alles für den heutigen Abend vorzubereiten. Aber irgendwie…nun, sie war einfach nicht bei der Sache. Natürlich hoffte sie innerlich, dass sich das noch ändern würde. Der gestrige Abend beschäftigte sie doch mehr, als die werdende Mutter zugeben wollte.

    War Setarrif wirklich sicher genug? Varant war ein einziges Sumpfloch aufgrund der zahlreichen Kriege. Würde Argaan noch genauso werden? Vielleicht sollten Marcel und sie selbst außerhalb der Stadt wohnen. Sich einen abgelegenen Ort suchen, den niemand finden würde?

    Fragen über Fragen, die der jungen Frau durch den Kopf schossen, weshalb Pherithil fast die ganze Arbeit alleine zu machen schien. Doch…es machte ihm auch nichts aus, er war es gewohnt und außerdem respektierte er die Privatsphäre anderer Menschen. Er hatte sofort bemerkt, dass heute etwas nicht mit Madlen stimmte.

    Immer noch völlig in Gedanken versunken, hängte die Bardin ihren Waffengürtel über einen Hacken der an einem Stützbalken angebracht war und begab sich auf einen Stuhl. Sie ging noch einmal ein paar der wirklich wichtigen Lieder durch und summte die Melodie vor sich her. Bald würden wieder genug in der Taverne sein, um den Gesang von Pherithil und ihr lauschen zu können.

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    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Irgendwann kam Sergio wieder zu sich, setzte sich aufrecht hin und stellte fest, dass sich noch immer alles drehte, wenn auch nicht mehr so heftig wie zuvor. Auch die Kopfschmerzen leisteten weiterhin ganze Arbeit, doch zumindest waren die restlichen Beschwerden verschwunden. Allerdings war da noch immer diese merkwürdige Energie, die die gesamte Umgebung und seinen Körper auszufüllen schien – nur das Flimmern der Luft war nicht mehr zu sehen.
    Was zum Teufel war das? Hatte der Alte nicht von der Magie des Kraftfelds gesprochen? Doch wie sollte sie noch da sein, wenn ihre Quelle es nicht war? Sergio überlegte. Die Energie fühlte sich genauso an wie noch in der Zwischenwelt, aber das Kraftfeld war weg. Also musste es eine andere magische Quelle geben – eine solche war jedoch nicht erkennbar. Oder war etwa alles um ihn herum die Quelle? Sagte man nicht von Magiern, dass sie die Magie spüren konnten? Aber warum sollte es Sergio plötzlich genauso gehen? Er war nicht magiebegabt, da war er sich sicher. Doch welche Erklärung gab es dann für sein neuartiges Empfinden?
    Tausend Fragen, keine Antwort. Womöglich war das alles nur eine Halluzination. Erste Anzeichen von Wahnsinn. Rosige Zukunftsaussichten.
    Und wer war schuld an diesem Schlamassel? Joe Black, der Mistkerl. Am besten würde Sergio ihn bei ihrer nächsten Begegnung direkt ins Reich seines finsteren Herrn schicken. Das würde ein Spaß ...
    Sergio bemerkte erst jetzt die Stadtmauer, die neben ihm aufragte. Die hatte er schon mal gesehen. Das war Setarrif, eindeutig. Wenn es ihm nicht so beschissen gegangen wäre, hätte er freudige Luftsprünge gemacht. War das zu fassen? Da unternahm er einen völlig hirnverbrannten Versuch, mithilfe irgendeines magischen Kraftfeldes nach Setarrif zu gelangen, und dann funktionierte es auch noch! Offensichtlich hatte er mehr Glück als Verstand.
    Hoffentlich folgte nun keine Pechsträhne.
    Sergio kam auf die Beine und konnte gerade noch verhindern, wieder umzufallen. Dann setzte er einen Fuß vor den anderen. Er war nicht imstande, geradeaus zu laufen, schaffte es aber trotzdem, das nicht weit entfernte Stadttor anzusteuern. Dort angekommen, stellte sich ihm eine der beiden Torwachen in den Weg. Der angewiderte Gesichtsausdruck war nicht zu übersehen.
    „Halt! Wer bist du und was ist das für ein Gestank?“, blaffte der Mann und musterte Sergio von oben bis unten.
    „Mein Name ist Sergio, ich gehöre zu den Klingen“, entgegnete Sergio. „Und von was für einem Gestank redest du?“
    „Dass du Klinge bist, seh ich selbst. Ich kenne die Rüstungen. Aber warum ist deine so vollgeschmiert mit diesem stinkenden Zeug? Mir wird schon ganz anders!“
    „Vollgeschmiert? Die ist doch völlig sau...“ Sergio verstummte, als er an sich hinunterblickte. Seine gesamte Vorderseite war überzogen mit einer schwarz-grünen Schicht. Verdammt, das Blut hatte er ganz vergessen! Zuerst das Tentakelmonster und dann die Ghule. Auch in dieser ominösen Zwischenwelt musste er so ausgesehen haben, doch der Alte hatte nichts gesagt. Er berührte die Rüstung mit einem Zeigefinger und zuckte zurück, als das schleimige Blut an seinem Finger haften blieb. Igitt, das Zeug war ja gar nicht richtig getrocknet! Und was war mit dem Gestank? Er schnupperte. Da war tatsächlich ein fast unmerklicher Verwesungsgeruch. Wahrscheinlich hatte er sich daran schon gewöhnt und es darum nicht bemerkt. Für die Wachen musste es jedoch bestialisch stinken.
    „Oh ... äh ... daran hab ich gar nicht mehr gedacht. Ich war im Orkwald und habe dort gegen diverse untote Biester gekämpft, daher das Blut.“
    „Aha." Die Wache verschränkte die Arme. „Das soll ich glauben?“
    „Das bringt doch nichts. Lass ihn einfach durch“, meldete sich sein Kamerad zu Wort.
    „Ich weiß nicht ... Womöglich ist er nekrophil. Wer weiß schon, was er in der Stadt vorhat?“
    „Nekro-was?“
    „Nekrophil. Treibts mit Untoten. Wird erst scharf, wenn er eine Zombiebraut sieht. Ich will gar nicht wissen, ob da wirklich Blut an ihm klebt und nicht irgendwas, das noch widerwärtiger ist.“
    „Schwachsinn.“
    „Davon abgesehen ist er völlig besoffen, so wie er läuft!“
    „Er lallt aber nicht. Außerdem wird ihn schon jemand aufhalten, wenn er was anstellt.“
    Sergio seufzte. Das war ja nicht zu ertragen! „Mir ist schwindelig, wie soll ich da vernünftig laufen?“
    „Ja, vom Saufen!“
    „Nein, ich bin in ein magisches Kraftfeld geraten.“
    „Klar doch.“
    „Und ich habe furchtbare Kopfschmerzen. Also: Kann ich jetzt durch?“
    Der Wachmann versuchte einen Moment lang, Sergio mit seinem Blick zu durchbohren, dann sagte er: „Gut, von mir aus. Aber nur, wenn du die Rüstung noch heute putzt, kapiert?“ Er gab den Weg frei.
    „Selbstverständlich“, antwortete Sergio und machte sich schwankend auf den Weg zur Akademie. Auf ihn wartete ein ausgiebiges Schläfchen. Erst danach würde er sich der Rüstung widmen.
    Geändert von Sergio (26.01.2013 um 22:05 Uhr)

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