[Jünger des Xardas]

Sehr verehrte Damen, Herren, Unentschlossene und Haustiere!
Nach langem Warten werden wir nun endlich Zeugen des Finales unserer großartigen Speedbattle-EM! Unsere beiden Finalisten lassen sich nicht einmal vom Weltuntergang schrecken und haben es sich in den Kopf gesetzt, noch vor unser aller Ende ihren schon seit langem anstehenden Kampf auszutragen, wenn es sein muss auch inmitten ausbrechender Vulkane, aufreißender Erde, landender Aliens und den allseits beliebten Zombies, die bei keiner Apokalypse fehlen dürfen.

Der Aufschlag geht an den Vertreter Tschechiens, Laidoridas, der wie stehts ganz in orange antritt und sicherlich nur allzu begierig auf eine Revanche für seine Niederlage im WM-Finale ist! Erheben Sie sich für die Nationalhymne Tschechiens!

Auf der anderen Seite, ebenfalls in orange, steht John Irenicus, der niederländischen Speedbattle-Champion und amtierenden Weltmeister! Auch die niederländische Nationalhymne wollen wir erklingen lassen, ehe der Ring freigegeben wird!


Alles hatte damit angefangen, dass das Schaf Liesel verschwunden war. Onar war wie stets außer sich vor Wut gewesen und hatte Thekla zur Strafe Pepes Rationen kürzen lassen. Bulco hingegen hatte eine Woche lang keinen Sold bekommen, denn es war seine Aufgabe gewesen, die Schafe vor den Wölfen zu beschützen. Doch es gab keine Spuren, die darauf hindeuteten, dass ein Wolf Liesel gerissen hätte.
Zwei Tage nach diesem Vorfall vermeldete der Schmied Bennet, dass all sein Stahl über Nacht verschwunden war. Wohin, das wusste Beliar allein. Doch dass damit der Waffennachschub zusammengebrochen war, sorgte für einige Unruhe.
Am nächsten Tag vermisste Cipher sein Krautpaket. Er tat, was jeder vernünftige Mensch in dieser Situation getan hätte: Er verprügelte Dar. Doch das Paket besaß dieser nicht.
Tags darauf verschwand Marias Hochzeitsgeschenk, ein wertvoller Goldteller, den ein namenloser Abenteurer erst kürzlich aus der Stadt zurückgebracht hatte.
Als Wasili den Verlust seiner alten Münzen beklagte, nahm ihn niemand ernst.
Die Söldner erhielten dagegen mehr Aufmerksamkeit, als sie alle am nächsten Morgen ohne ihre Waffen aufwachten.
Dies war auch der Moment, da Lee beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen.

[Laidoridas]

"Und was genau soll ich mit dem Ding machen?" Verständnislos glotzte Bennet das kleine silberne Amulett an, das ihm der Söldneranführer gerade in die Hand gedrückt hatte. "Sieht doch ganz in Ordnung aus."
"Nicht so laut!", zischte Lee und blickte sich nach allen Seiten nach einem möglichen Mithörer um, aber es war niemand auszumachen. Aus diesem Grund hatte er mit dem ersten Schritt seines Plans, nämlich der Einweihung des Goldschmieds, auch schon am frühen Morgen begonnen. "Es geht gar nicht darum, dass du irgendwas reparierst - du musst bloß überall herumerzählen, dass du es tust, und das Medaillon an einem möglichst auffälligen Platz in deiner Schmiede lagern. Der Dieb wird davon Wind bekommen und sich so ein Beutestück nicht entgehen lassen. Dann aber schlage ich mit den anderen Jungs zu, und wir haben das Wiesel in der Tasche!"

Der Morgen verging quälend langsam, und ganz wie es Lee befürchtet hatte, ließ sich der unbekannte Schurke offensichtlich nicht dazu hinreißen, am hellichten Tage zuzuschlagen. Bei Anbruch der Nacht begann Lee gerade erste Zweifel an der Tauglichkeit seines Plans zu entwickeln, als er plötzlich einen Schrei hörte.
"Der Baum!", brüllte Jarvis. "Der Baum - jemand hat den Baum geklaut!"
Verwirrt guckte sich Lee um, nur um mit anzusehen, wie ein großer Busch vor seinen eigenen Augen verschwand.
"Bei Innos, die ganze Welt bricht zusammen!"

[John Irenicus]

"Jetzt sag nicht, dass ich hier auch noch stehen muss!"
"Schau mich nicht so an... setz dich einfach auf den Boden und hoff, dass der nicht auch noch verschwindet."
Lee hatte sich vor der Krisensitzung noch für einen Moment entschuldigt und war in seine Kammer in der ersten Etage verschwunden. Noch ehe der letzte Söldner Platz genommen hatte, kam er die Treppe herunter - mit einer Hand am Hosenbund.
"Ich bin mir ganz sicher, dass ich den Gürtel heute morgen noch anhatte. Er ist einfach weg!", quittierte er die leicht amüsierten Blicke seiner Söldnertruppe mit einem Murren.
"Sei froh, dass es nur dein Gürtel ist", murmelte Torlof, der barfuß auf einem wackeligen Stuhl hockte und sich die Holzsplitter aus den Sohlen pflückte.
"Das Amulett ist noch da" bekundete Bennet glücklich.
"Vergiss das Amulett", wiegelte Lee ab, "Wir haben es hier mit keinem Dieb zu tun."
"Womit dann?", fragte einer der Söldner.
"Mit dem Weltuntergang!", hauchte Dar und blickte mit seinen blaugeprügelten Augen in die Runde, "Ich habe es schon immer gewusst!"
"So ein Quatsch!", rief Jarvis dazwischen, ich..."
Der Söldner stockte. Dann verschwanden seine Hände. Dann seine Arme. Dann sein gesamter Oberkörper, und innerhalb weniger Sekunden war der Stuhl, auf dem der stattliche Söldner gehockt hatte, vollkommen leer. Stille füllte den Raum.
"Wir müssen mit den Wassermagiern sprechen", krächzte Lee hervor.

[Laidoridas]

Lee hatte in seinem Leben schon einige schwierige Märsche bewältigt, doch kein Weg war ihm jemals so lang vorgekommen wie die eigentlich sehr kurze Strecke hinauf zu den Ausgrabungsstätten: Immer wieder mussten sie Halt machen, um verschwundene Kleidungsstücke eines Söldners notdürftig zu ersetzen, und als Dar plötzlich ohne seinen rechten Arm dastand, war einiges an Überzeugungsarbeit nötig, um ihm klarzumachen, dass sich ein Krautstängel mit viel gutem Willen durchaus auch in der linken Hand halten ließ. Als sie endlich am Tempel angelangt waren, hatte sich ein Großteil des Waldes um sie herum bereits in Luft aufgelöst.
"Wenigstens ihr seid noch hier!", rief Lee den überraschten Wassermagiern entgegen. "Habt ihr eine Erklärung für all dies?"
Verwundert runzelte Saturas die Stirn. "Eine Erklärung für..." Erschrocken hielt er inne. "Nefarius, es ist doch heute nicht dieser Tag, oder?"
"Ach du meine Güte! Ich wusste doch, dass es da noch einen wichtigen Termin gab!"
Lee packte den Magier am Arm. "Was geht hier vor sich?"
"Naja, wie jeder passionierte Archäologe weiß, hat das Volk der Erbauer schon vor langer Zeit einen eklatanten Weltuntergang prophezeit... wir hatten bloß vergessen, dass der Tag schon heute ist, und weil die Erbauer ihre eigenen Tempel natürlich gegen Weltuntergänge abgesichert haben, bekommen wir hier überhaupt nichts davon mit."
"Hier ist es also sicher? - Männer, wir müssen alle hierher schaffen!"

[John Irenicus]

"Ausgeschlossen", sagte Saturas bestimmt, "Den Tempel darf nicht jeder dahergelaufene Söldner betreten! Er könnte seine Magie verlieren!"
Wäre die Waffe an seiner Seite nicht verschwunden gewesen, Lee hätte sie aus dem Affekt heraus selbst dem obersten der Wassermagier drohend entgegengehalten. So blieb es jedoch bei einem ungeschickten Griff ins Leere.
"Das kann nicht dein Ernst sein!", bellte Lee.
Der Söldneranführer machte einen energischen Schritt Richtung Tempeleingang, doch Saturas und Nefarius schnitten ihm zeitgleich den Weg ab.
"Ihr könnt hier nicht hinein", versuchte Nefarius sein Glück, "Saturas hat Recht, das ohnehin schon instabile magische Gefüge könnte gestört werden. Wir kümmern uns darum, es gibt sicher eine Lösung. Solange müsst ihr ausharren."
"Ausharren?", erhob Lee zitternd erneut seine Stimme, "Schau dir meine Männer doch an! Sie sind geradezu Wracks!"
Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, kam Torlof auf einem Bein herangehüpft. Das andere fehlte.
"Falsche Gedanken", rügte Saturas, "Wir kriegen das wieder hin. Doch dazu darf keiner in den Tempel!"
Jetzt reichte es Lee.
"Ihr verbergt da drin doch was... Weltuntergang, das ich nicht lache", knurrte er, schubste die beiden Magier zur Seite und rannte los. Augenblicklich stürmten die Magier hinterher und riefen ihn zur Ordnung. Vergebens.
Lee blieb erst stehen, als er vor dem großen Portal stand. Das bläuliche Leuchten war einem goldgelben Glühen gewichen.
"Was... was ist das?"

[Laidoridas]

"Hmm, das ist...erstaunlich!" Nefarius schien angesichts des mysteriösen Lichts gar nicht mehr daran zu denken, Lee für sein unerlaubtes Vordringen zu strafen. "Ich habe von der Existenz eines solchen Phänomens nicht gewusst, doch offenbar bezieht der Schutzzauber der Erbauer seine Energie über das Portal hinweg aus dem Herzen ihres früheren Reichs... ich hätte allerdings nie gelaubt, dass sich derartige Energien mit bloßem Auge erkennen lassen!"
Auch die übrigen Söldner waren nun nachgekommen und bestaunten das beeindruckende Leuchten.
"Ist das das Licht am Ende des Tunnels, der die Welt bedeutet?", säuselte Dar, während sich Bennet nach vorne drängte, um die Goldfärbung des Lichts als Fachmann näher zu beäugen.
"Schluss damit!", ging Saturas entschieden dazwischen. "Kein unbedarfter Laie darf mit derartigen Kräften in Kontakt kommen, die Folgen könnten -"
Er hatte den Satz noch nicht ausgesprochen, da flackerte das große Licht bedrohlich auf, und im nächsten Augenblick zogen sich die leuchtenden Partikel auf einen einzigen grell strahlenden Punkt zusammen. Alle hielten die Luft an, als der glühende Lichtfleck aus dem Portal herausschwebte, direkt auf Bennet zuflog und in seiner Tasche verschwand.
"Was hast du getan!", donnerte es aus Saturas heraus, und schon hatte er in Bennets Tasche gefasst und ein glühendes Amulett herausgezogen. "Wie konntest du nur einen Energiespeicher der Erbauer herbringen - jetzt ist der Schutz erloschen und wir alle sind verloren!"

[John Irenicus]

"Klingt ja abgefahren", keuchte Dar.
"Ich mag die bunten Lichter", setzte Cipher einträchtig hinterher.
"Energiespeicher der Erbauer?", fragte Bennet und betrachtete das Amulett. "Das hat Lee mir gegeben."
Der Schmied kratzte sich am Kopf und wollte sich das Amulett gerade umhängen, doch Saturas ging dazwischen.
"Bloß nicht anlegen!" Sonst..."
Seine Zurechtweisung wurde von einem anschwellenden Dröhnen unterbrochen, das in einem Donnern mündete und schließlich verstummte. Das Leuchten des Portals versiegte.
"NEIN!", schrie Saturas entsetzt, "Das Portal! Riordian! Er ist doch noch in der Vergangenheit! Er..."
Mit einem Mal stockte Saturas und schien sich die Hand auf den Mund schlagen zu wollen, hielt dann aber resigniert inne. Eine peinliche Pause entstand.
"Vergangenheit?", fragte Lee und trat näher, "Bei Beliar, was geht hier vor?"
Von links hörte er Nefarius seufzen.
"Wir müssen reinen Tisch machen, Saturas. Ohne ihre Hilfe schaffen wir es vermutlich ohnehin nicht."
Mit finsterer Miene blickte Saturas zu Boden. Dann nickte er schwach.
"Der Weltuntergang war nicht viel mehr als eine schlechte Lüge", gab Nefarius zu.
"So klang es auch", kommentierte Torlof lakonisch.
"Die Wahrheit ist... wir haben einen Zauber entdeckt, um aus dem Portal ein Portal in die Vergangenheit zu machen. Riordian ist vor einigen Tagen hindurchgeschritten. Offenbar hat es funktioniert. Und offenbar hat sein Verbleib dort mehr Auswirkungen in der Gegenwart, als wir zu träumen gewagt hätten..."

[Laidoridas]

"Dann seid ihr schuld an dem ganzen Ärger!", empörte sich Lee, und Cipher setzte vorwurfsvoll hinzu: "Ihr habt es doch nicht gewagt, Liesels Geburt zu verhindern?"
"Was Riordian in der Vergangenheit gemacht hat", seufzte Saturas, "wissen wir ebenso wenig wie ihr."
"Wie können wir aber helfen, wenn das Portal geschlossen ist?", wollte Torlof wissen. "Wir können doch auch nicht hinterher."
"Nunja, es gibt ja noch das Amulett...wenn es sich einer von euch überzieht, müsste genug Energie durch seinen Körper fließen, um das Portal zumindest für ihn selbst zu reaktivieren. Das ist auch so schon hochgefährlich, wenn aber ein Magier solche Kräfte in sich freisetzen würde, wären die Folgen völlig unabsehbar!"
"Also gut", verkündete Lee. "Ich werde es tun. Gib mir das Amulett, Bennet."
"Denk dran - das Amulett darf auf keinen Fall in falsche Hände geraten!", rief Nefarius, doch Lee hatte sich das Medaillon bereits um den Hals gelegt und stürzte sich im gleichen Augenblick, in dem er vom goldenen Glühen erfasst wurde, in das Portal.

Als Lee die Augen öffnete, hatte er das Gefühl, sehr lange geschlafen zu haben. Er lag auf dem Boden des Portalraums. Erst nach einiger Zeit begriff er, dass ein Mann in blauer Robe neben ihm stand, der gerade etwas vom Boden aufhob.
"Nefarius", keuchte Lee, "nicht das Amulett...!"
Doch seine Worte kamen zu spät.

[John Irenicus]

"Oh, hallo Lee, wo kommst du denn..."
Goldene Lichtstrahlen strömten aus Amulett und Portal und schienen die Luft zu zerreißen, ein metallenes Klirren tönte durch die Umgebung. Lee schloss seine Augen und presste die Hände auf den Ohren. Nutzlos, denn das Licht wurde immer Heller und das Klirren immer lauter. Lee fühlte, wie er den Boden verließ und von einem unsichtbaren Strudel in Richtung des nun endgültig wieder gülden glühenden Portals gerissen wurde. Von Nefarius war nichts mehr zu sehen, doch das Amulett flog nun auch durch die Luft, wirbelte um Lee herum. Dann fiel er rücklings durch das Portal.

Erschöpft öffnete Lee die Augen. Er fühlte sich, als hätte er sehr lange geschlafen - allerdings nicht tagelang in einem Bett, sondern in etwa drei Wochen unter Steinen. Als seine Sicht endlich klar wurde, erkannte er neben sich den charakteristisch blauen Stoff einer Wassermagierrobe. Die Gestalt bückte sich, Lee blickte hinauf. Es war Saturas. Und er griff nach dem Amulett.

"Saturas! Nicht!", wollte Lee schreien, doch der Magier hatte das Amulett längst ergriffen. Das Portal begann sich wieder zu öffnen.

Lee verstand. Die Chance, diese seltsame Zeitschleife zu unterbrechen, war gleich Null. Und spätestens, als er das nächste Mal aufwachte und diesmal Cronos nach dem Amulett greifen sah, wünschte er sich, wie Jarvis auch längst verblasst und verschwunden zu sein...

[Oblomow]

Auch wenn das Ende stark war und das Zeitportal Johns Idee war, habe ich den Eindruck, dass Laido mehr für die Geschichte gemacht hätte und witzige Dinge, wie der Krautstängel im linken Arm bei Dar sind halt auch spitze. Insgesamt habt ihr mich natürlich beide sehr gut zu unterhalten gewusst und gestern beim ersten durchlesen dachte ich noch, ich würde mich bewusst enthalten, ich werde nun aber doch für Laidoridas stimmen.

[Jünger des Xardas]

Schönes Battle, so hat ein Finale doch zu sein!

Laidos erster Post gefiel mir gleich schonmal sehr gut. Lees Plan ist naheliegend und es ist gut, dass er nicht einfach so aufgeht (klar, schon deshalb, weil das Battle ja nicht nach einem Post schon zuende gehen darf ). Ich hatte mir selbst zwar keinerlei Gedanken gemacht, was oder wer für das Verschwinden all dieser Gegenstände verantwortlich sein könnte, aber einen gewöhnlichen Dieb hätte ich dennoch als ziemlich enttäuschend empfunden und mein Lead-In liegt ja durchaus nahe, dass da mehr im Spiel ist. Gut also, dass hier dann endgültig klar gemacht wird, dass Übernatürliches im Spiel ist. Ich könnte jetzt zwar kritisieren, dass die Story im ersten Post dennoch kaum vorankommt, aber das hat mich beim Lesen nicht gestört und fiel mir erst auf, als ich zwanghaft nach einem Kritikpunkt suchte.
Johns nächster Post ist wirklich gelungen und punktet mit feinem Humor: Wie Bennet sich da freut, dass das Amulett noch da ist, wo doch längst klar ist, dass die Söldner dringendere Probleme haben, Dars Angst vor dem Weltuntergang (schön übrigens auch der Bezug zum Lead-In durch seine blaugeprügelten Augen) oder auch Lees verlorener Gürtel. Inhaltlich passiert erstmal nicht so viel, außer dass nun sogar schon Menschen verschwinden. Der letzte Satz aber bringt die Story dann endlich in Schwung. Zu den Wassermagiern soll's gehen! Gute Idee, bei so was braucht's einfach Experten.
Die Beschreibung des Marsches, ebenso wie der erneute lustige auftritt Dars haben mir in Laidos folgendem Post gut gefallen. Dann kommt aber diese Weltuntergangssache... Ja, das bot sich gestern irgendwie an. Ja, John hat das zuerst eingebracht - allerdings nur als Spinnerei des bekifften Dar, was ich noch völlig in Ordnung fand, gerade bei diesem Datum. Laidos Post driftet mir aber in der zweiten Hälfte leider zu sehr ins Alberne; die Story hatte bisher zwar schon einige komische Elemente, war aber insgesamt dennoch sehr wohl ernst zu nehmen.
Ich finde gut, dass John sich hier nicht einfach von Laido den Storyverlauf diktieren lässt und die Söldner nicht einfach im Tempel Zuflucht suchen lässt, wo sie dann gemütlich mit den Wassermagiern eine Lösung finden können. Stattdessen erklärt er den Weltuntergang einfach mal zur Farce und verlangt von Laido, sich noch mal was Besseres für die Wassermagier auszudenken. Super Trotzdem fand ich den Pst stilistisch etwas schwächer als die drei vorigen. Und Saturas' "Falsche Gedanken" wirkte an der Stelle auch recht unpassend. Wieso John da zwanghaft einen Storytitel von Laido unterbringen musste, ist mir unklar.
Den Anfang von Laidos folgendem Post fand ich etwas unpassend. Wieso ist denn das leuchtende Portal jetzt etwas Neues für Nefarius? Ich dachte, die Wassermagier hätten die Söldner gerade deswegen nicht in den Tempel lassen wollen, damit sie das nicht sehen. Kann ihnen selber doch eigentlich nicht neu sein. Ansonsten verzichtet Laido leider darauf, das ganze Gehabe der Wassermagier endlich mal zu erklären. Dafür möchte ich loben, dass er das Amulett wieder eingebracht hat. Und auch der Humor ist hier wieder gelungener: Wie Bennet da als Fachmann die Goldfärbung des Lichtes in Augenschein nehmen will, ist super
John bietet uns endlich eine Erklärung und verpasst auch nicht die Gelegenheit auf einen Seitenhieb auf seinen Kontrahenten. Beides weiß zu gefallen. mehr gibt's zu diesem Post für mich auch gar nicht zu sagen. Außer vieleicht, dass mir Ciphers Kommentar etwas aufgestoßen ist. Der bekiffte Trottel in dieser Story und allgemein ist doch eher Dar. Cipher handelt zwar mit dem Zeug, ist aber doch einigermaßen vernünftig.
Insofern störte mich auch Ciphers Liesel-Kommentar in Laidos Folgepost. Den hätte ich aber wohl sogar aus Dars Mund unpassend gefunden. Da driftet die Story wieder ins Alberne. Ansonsten aber ein solider Post. Die Rolle des Amuletts und warum die Magier das nicht selbst machen können, ist gut erklärt. Sicher geht alles etwas schnell, aber das war bei dem Wortlimit auch gar nicht anders möglich. Den letzten Absatz und was Laido sich dabei gedacht hat, habe ich allerdings nicht so wirklich verstanden.
Johns Ende gefällt mir dann ganz gut, weil er, denke ich, das Beste aus der Situation gemacht hat. Jetzt noch zu zeigen, was Riordian in der Vergangenheit macht, wieso das die Zukunft beeinflusst und wie Lee und Riordian gemeinsam eine Lösung finden und zurückreisen, wäre wohl einfach nicht möglich gewesen in nur 200 Worten. Die Zeitschleife ist da eine gute Idee, wenn auch leicht unbefriedigend, da mir nicht ganz klar ist, wie Lee überhaupt in die Schleife reinkam, also wieso da jetzt jedes Mal ein anderer Wassermagier wartet und das Amulett aufhebt.

Es ist wohl keine Überraschung, dass ich John meine Stimme gebe. Meine Kritik an Laido ist zwar durchgehend kirtik auf hohem Niveau und mir haben auch seine Posts gut gefallen, allerdings habe ich ihn schon in besserer Form erlebt. Die guten Ideen kamen eher von John und Laidos Humor, den ich sonst sehr schätze, war mir in diesem Battle, wo das aus meiner Sicht nicht gepasst hat, teilweise etwas zu albern.

[Oblomow]

Wieso ist denn das leuchtende Portal jetzt etwas Neues für Nefarius?

Hatte das so verstanden, dass das Leuchten bevor Lee in den Tempel reingestürmt ist, noch blau war und erst dann gelb wurde. Heißt, da ist etwas neues geschehen...

[MiMo]

Das fulminante Finale hat endlich stattgefunden und endlich habe ich es auch gelesen! Weder habe ich mir den aktuellen Stand der Abstimmung noch die Begründungen der anderen Juroren angeguckt, folglich kann ich ganz voreingenommen an das Battle rangehen, das durchaus ein paar geniale Stellen aufzuweisen hatte. Besonders diesen Wesenszug, das ständig Sachverhalte, von denen man dachte, sie wären in Stein gemeißelt, logisch begründet über Bord geworfen wurden fand ich klasse!
Aber nun mal zur Einzelexegese:
(Jener Soundtrack war zu der Story übrigens sehr angenehm zu hören. )

1. Runde:
Laido kommt zuerst nicht richtig in Fahrt und kommt mit einem billigen Lockvogel an den Start, den er gegen Ende seines Posts Innos sei Dank revidiert. Seine Idee, dass die Sachen einfach weltuntergangsmäßig verschwinden mag absolut richtungsweisend für die Story sein, originelle Eigenheiten lassen hier aber noch auf sich warten. Im Nachhinein frage ich mich auch, ob JüdeX auf etwas ähnliches nicht sogar mit seinem Leadin abgezielt hat. Naja, auf jeden Fall ein solider Post, an dem ich nicht viel rummeckern kann.
John zeigt Loyalität und nutzt seine Chance nicht, Laido davonzurennen. Er spinnt eigentlich nur Laidos Idee mit ein paar humoristisch veranlagten Dialogen weiter. Toll fand ich aber die Idee, die Wassermagier um Rat zu fragen: Das ist nicht nur logisch, es führt auch den Kern des Neue Lagers wieder zusammen. Atmosphäre pur, sozusagen.
In Führung geht hier in meinen Augen aber keiner.

2. Runde:
Laidos auf Komik getrimmten Passagen finde ich besser als die Johns im Post davor und dann kommt auch noch diese originelle Idee, dass der Tempel vor dem Weltuntergang sicher ist. Aber was hätten die denn danach gemacht? Den Rest ihres Lebens im Tempel gelebt, da es ja sonst nichts mehr gibt? Aber Laido kann es ja nicht lassen beinahe langweilige, stereotype Handlungen anzustoßen und will die Menschen alle in den Tempel bringen, damit sie dort in Sicherheit sind. Mal ehrlich, was hätte denn aus der Idee werden sollen? Sollte das ein Hindernis für John sein?
"Falsche Gedanken" will ich nicht verbreiten, aber ich würde sagen, dass John mit dem einbeinig heranhumpelnden Söldner schon einen eindeutigen Lacher platziert hat.
Die Idee mit dem verfärbten Licht des Portals ist zwar genau wie Laidos Einbringungen verdammt simpel, ist aber längst nicht so profan! Ich krieg da ja immer schon fast ein feuchtes Höschen, wenn es irgendwie um magische Rätsel geht, und das hier versprach ein sehr gutes zu werden. Voll und ganz wagt John es aber doch noch nicht, Laido hinter sich zu lassen. Trotzdem sehe ich ihn ab hier eine laaaaaaaaange Nasenspitze weiter vorn.

3. Runde:
Bäm! Endlich mal ein rundum genialer Post! Nicht nur Dars Kommentar, auch Nefarius Gelaber zu Beginn hat mir sehr gefallen. Ich konnte mir die Situation in dem schummrig erleuchteten Tempel richtig gut vorstellen, da war diese oft als so wichtig angepriesene "Atmosphäre" spürbar! Richtig genial fand ich den großen Auftritt des Artefakts von Bennet (oder Lee, wie mans halt sehen will). An den hatte ich in der Lage gar nicht mehr gedacht und seine Wirkungsweise ist durchaus logisch. Laido sprintet davon!
John wagt endlich die lange überflüssige Erklärung des Weltuntergangs und verkehrt das Bild der Wassermagier von den einzigen möglichen Rettern zu den Verursachern. Durchaus genial und sprachlich toll in Szene gesetzt, aber doch irgendwie zu handlungsarm. Laido hat jedenfalls noch einen gewissen Vorsprung, der aber nicht unaufholbar ist.

4. Runde:
Laido wartet nicht nur mit einem tollen Liesel-Witz auf, sondern mit richtig geschwollenem Gelaber. Da hauen die Wassermagier Wissen raus, wo einem Normalsterblichen nur die Kinnlade herunterfallen kann. Hektisch und plötzlich, angesichts des nahen Endes der Geschichte ist dieses Tempo aber auch angebracht, reist Lee durch die Zeit - und landet bei Nefarius! Was für ein Fehler auf der Zielgeraden! Riordian ist doch in der Zeit gereist, Nefarius war bei Saturas und den anderen! Und da dieser Nefarius offensichtlich keine Ahnung hat, dass er das Amulett nicht an sich nehmen darf, kann es sich ja eigentlich nur um jemanden handeln, der bei der Deaktivierung des Portals nicht dabei war. Und das gilt nun mal nur für Riordian. Oder war es doch Nefarius vergangenes selbst? Schließlich heben bei John im nächsten Post dann ja auch Cronos und Saturas das Amulett auf. Je länger ich darüber nachdenke, desto verwirrter bin ich. Vielleicht war es ja doch kein Fehler. Hm. John beendet das ganze Drama mit einer Endlosschleife, was immerhin ein amüsantes und passendes Ende ist

Trotzdem sehe ich Laido am Ende eine Nasenspitze weiter vorn. Sie waren zwar beide nicht so genial, wie sie es schon oft waren, aber Laido hat seine sonstigen Glanz meiner Meinung nach öfter aufblitzen lassen als John. Besonders zum Ende hin, war ich mit seinen Posts dann ja auch sehr zufrieden. Handlungsweisend waren sie wohl beide ungefähr gleich viel, da Laido für die Idee von verschwindenden Gegenständen und das Amulett, das die Energie aufnimmt verantwortlich war, und John die Goldfärbung des Portals und die Zeitreise als Grund für all den Weltuntergang sowie die Wassermagier an sich.
Definitiv kann ich eins sagen: Es war mal wieder knapp zwischen unseren beiden ewigen Rivalen.

[Eddie]

Wenn ich schon die ganzen einzelnen RUndne verpasst hab, will ich doch wenigstens zum Finale der Speedbattle-EM was sagen.
Erstmal natürlich wieder ein Lob an JüdeX für das Lead-In. Ich weiß zwar nicht, ob du da so drauf hingearabeitet hast, aber die Weltuntergangstheorie hat da wirklich sehr gut zu gepasst. Laido und John haben das diesmal wirklich gut verwurstet, was man ja auch nicht von jedem Battle behaupten kann. Insgesamt war Laido meiner Meinung nach aber schon stärker, weil er die Handlung, vor allem am Anfang, mehr vorangetrieben hat. Am Ende hat John zwar nochmal gut nachgelegt, mit der Zeitschleife, in der Lee dann auch hängen bleibt, aber das hat leider nichtmehr gereicht. Auf Sprache und den ganzen Kram geh ich jetzt nicht erst ein, das kann man sich bei den beiden ja wirklich sparen. Da gibts ja nie groß zu was zum meckern. Zumal beide da ja auch ziemlich gleichauf sind.
Deshalb geht meine Stimme an Laido.

[John Irenicus]

Ich gratuliere meinem ewigen Rivalen zum (verdienten) Sieg! *zähneknirsch*