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  1. Beiträge anzeigen #341
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    „Ein Himmelbett? Aber man sieht da drin den Himmel doch gar nicht! Die Reichen von den Reichen da, von den Stinkreichen, die lassen sich veräppeln!“, beharrte Cé und sah zu, wie Ad irgendwas mit dem Bett machte.

    Es war Magie im Spiel, wohl so eine Druidensache. Vermutlich nutzte er einfach nur aus, dass das Bett aus Holz war. Eines Tages musste sie wirklich mal darüber nachdenken, was gegen ihren Mangel an Verständnis für Pflanzenmagie zu machen, aber nicht jetzt.

    „Weltreise!“, jubelte sie und packte schon mal vorsorglich den "Proviant" auf das Bett.
    Huuu, alles, was sie finden konnte? Aber der meiste von dem Krempel fiel doch schon beim Angucken auseinander ... trotzdem packte sie auch noch ein paar alte Gardinen aufs Bett, die nicht ganz so zerfressen aussahen. Und da drüben war ein kleines Kästchen, ach, das konnte da auch noch rauf. Es endete in einem Sammelsurium der verschiedensten Gegenstände, die Cé da teilweise nur draufgepackt hatte, weil sie aus den Umrissen nicht hatte schlussfolgern können, was es war. Dann setzte sie sich selbst auf das Bett, schaute unter die alte Bettdecke.
    „Iiieh! Da liecht ja noch ne alte Unterhose! Wieso lässt man ne Unterhose im Lagerhaus? Eeeegal, hihi. Allohol ham wa. Wohin zuerscht? Mit dem Bett vor Ornlu angeben, bisser grün vor Neid wird, weil wir das Bett von einem gaaaanz ganz Reichen haben?“

  2. Beiträge anzeigen #342
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Das Proviant war verstaut, Sissy war auch verstaut. „Aaa... auf geht’s!“ rief der Druide seine kindliche Freude laut heraus, während das Bett durch die Magie schneller lief, als man es von einem Bett erwarten würde. Geschwind torkelte Ad voraus und öffnete die Tür des Lagerhauses und streckte den Kopf heraus. Die Luft war rein. Zielsicher wuselte das Bett durch die Tür und hinaus in die dunkle Nacht Setarrifs.
    „Dlalang!“ wies er das Bett an und setzte den Weg fort, trotz eines erhöhten Alkoholspiegels darauf bedacht, dass sie niemand sah. Immerhin sollte es eine Überraschung werden. Und wer war schon davon überrascht, wenn er es vorher sah? Immerhin so gut funktionierte sein Verstand noch.
    Und auch gut genug, sich schon einmal über die Wächter des Stadttores Gedanken zu machen.
    Denn dieses rückte immer näher und des Nachts waren diese Typen wohl besonders misstrauisch.
    „Halt! Wer läuft da?“ durchriss tatsächlich beim Tor eine Stimme die Ruhe, die sonst nur vom Bettgetrappel und Sissys Gekichere gestört wurde.
    „Nu... nur ein Wanderer und sein Bett! Aber Pssscht, ist ne Ü... Überraschung!“
    „Du hast auch schon ein paar hinter der Binde, was? Nagut, geh hindurch, aber sei vor dem Dschungel gewarnt!“

    Dankbar nickte der Druide, während Cécilia weiterkicherte. Kurz darauf war Adrastos durch das Tor und einige Momente später verschlug ein laufendes Bett den Wächtern die Sprache.
    Geändert von Adrastos (11.01.2013 um 23:43 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #343
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Wieder nickte Redsonja zufrieden. Das würde am nächsten Tag einen herrlichen Muskelkater geben. Aber mit der Zeit kam die Übung und mit der Übung liess auch die Anstrengung nach.

    "Morgen und übermorgen macht ihr dasselbe. Einfach so lange ihr mögt. Aber nicht zu lange. Ihr müsst langsam aufbauen. Jeden Tag etwas mehr und dazwischen Pausen einlegen. Die meisten glauben das nicht, aber Pausen sind fast so wichtig wie das Training selber. Wenn euer Körper ausgelaugt ist, dann lernt ihr auch nicht viel dazu."

    Sprach sie und blickte beiden Schülern tief in die Augen.

    "Und wenn ihr Fragen habt, dann wendet euch an Badhor oder mich."
    Sprach sie. Dann gähnte sie. "So ich werde jetzt aber schauen, ob ich endlich Darjel und Viraya finde."

    Sprach sie dann und merkte nicht mal, dass wohl niemand wusste, wovon sie überhaupt sprach. Aber das spielte keine Rolle. Sie hoffte ihrem Sohn ging es gut. "Ihr entschuldigt." Sprach sie noch kurz in Richtung des Magiers, dann war sie verschwunden.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    "Wunderbar!"
    Rief der Wirt begeistert, liess sich aber nicht umgehend von der Arbeit ablenken, aber sehr bald. Schliesslich hatte er nichts dagegen sich mit der durchaus hübschen Estefania zu beschäftigen und die Neuigkeiten waren wirklich gut.
    "Heute Abend wird hier noch eine Sängerin auftreten. Da werden die Gäste bestimmt begeistert sein. Hoffentlich taugt sie auch etwas."
    Fügte er noch hinzu. Wobei der letzte Satz dadurch hervorgebracht worden war, dass ihm Estefania einen überaus kritischen Blick zuwarf. Frauen in ihrer Gegenwart zu erwähnen, war unvorsichtig, denn sie hatte lange Krallen. Dachte sich der Wirt und schmunzelte. Er lächelte sie neckisch an, dachte aber an Anne. Die Piratin. Die Frau, die wusste, was sie wollte und immer wieder verschwand. Er dachte daran zurück und obwohl es bereits Jahre und einige Bettgeschichten her war, versetzte ihm der Gedanke immer noch einen leichten Stich. Keine war bisher wie Anne gewesen.
    "Hilfst du?"
    Fragte er dann und riss sich aus den trüben Gedanken. Er war wieder voll im hier und jetzt und sollte das auch geniessen.

  5. Beiträge anzeigen #345
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    "Natürlich... das war der Plan!", antwortete Estefania und verspürte so einen leichten Stich als er sie so durch eine Lücke seines Ponies anschaute. Ein Geschenk für Sarpedon, das wäre genau das was sie brauchen würden. Etwas was er sich wünschte und nicht selbst beschaffen konnte. Aber was sollte das sein? Die Diebin kannte ihn viel zu wenig und von selbst würde er ihr so etwas ganz bestimmt nicht erzählen.
    Diese Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf während sie das Rezept aus dem kleinen Buch abarbeiteten. Rum, Rotwein, Zucker, Orangen und einige Gewürze waren die Hauptbestandteile und es duftete herrlich.

    "Es ist genau das richtige Wetter..." So was Dämliches. Wieso fing sie denn jetzt vom Wetter an zu reden? Der Mann brachte sie noch um den Verstand. "... ich meine so ein Punsch schmeckt nur wenn es kalt draußen ist." versuchte sie die peinliche Situation zu retten. Es war aber auch verflixt. Meist sahen sie sich nur in der Taverne und einige Gäste beobachteten genau was der Wirt tat.

    "Was machst du eigentlich nach Feierabend?"

  6. Beiträge anzeigen #346
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    "Ich werde eine Weile weg sein. Denk an den Kram den ich aufgeschrieben habe und halt den Haufen zusammen."

    sprach Taeris im Gehen, während er sich seinen Waffengurt anlegte. Er nickte dem Rüstmeister, der sich bereit erklärt hatte für ihn die Stellung zu halten, zum Abschied zu und setzte seinen Weg den Korridor hinunter fort. Es war nicht viel los im Palast dieser Tage. Was aber primär daran lag, dass die meisten Kameraden, die Dinge außerhalb der Gemäuer zu erledigen hatten ausgeflogen waren. Mit Taeris war nun das letzte Schwert aus dem Palast verschwunden. Doch war er sich sicher, dass Ethorn ein paar Tage ohne ihn und seine Waffenbrüder klar kam. Und schließlich war der Auftrag direkt von ihm gekommen.

    Den Weg vom Palast zur taverne nahm Taeris schon garnicht mehr wissentlich war. Es war irgendwie wie einschlafen und am nächsten Morgen aufwachen, ohne dass man sicher wusste oder sich erinnerte, was man eigentlich die 8 - oder im Falle eines viel beschäftigten Schwerts - 5 Stunden über gemacht hatte. Er ging los und wenig später war er da. Einfach so.

    Und wie üblich traf er dort Redsonja an. Nur, dass sie diesmal nicht auf arme Tölpel im Hinterhof einschlug. Stattdessen war sie gerade auf dem Weg dorthin. Jedenfalls traf er sie im Schankraum an.

    "Du solltest dir vielleicht mal eine andere Bleibe suchen, wenn du hier sesshaft werden willst. Vor allem als Meisterin der Akademie."

    sprach er sie an.

    "Aber ich habe da auch schon eine Alternative aufgetan. Zwei Bedienstete im Palast haben heute auf meine Anweisung hin eines der Schwerter-Quartiere hergerichtet."

    bemüht überspielte er das Grinsen und versuchte stattdessen ernst und ein bisschen feierlich dreinzuschauen, während er auf ihre Reaktion wartete.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Redsonjas Gehirn arbeitete plötzlich fieberhaft. Meinte Taeris das wirklich ernst oder wollte er sie gerade ordentlich auf den Arm nehmen? Sein Grinsen war sehr schwer zu deuten. Irgendwann grinste sie zurück.

    "Dafür müsste ich ja ein Schwert sein." Entgegnete sie mit hochgezogenen Brauen. "Einer dieser legendären Kämpfer, die für den König bis in den Tod gehen."

    Sprach sie leicht schnippisch und musterte Taeris dabei sehr eingehend von oben bis unten. Als würde sie gerade von ihm reden und versuchen zu beurteilen, ob er dieser Beschreibung wirklich gerecht wurde.

    "Was könnte mir die Ehre dazu verschaffen?"

    Fragte sie dann, noch immer leicht skeptisch, obwohl die Mundwinkel sich verräterisch in freudigem Bogen nach oben zogen und einfach nicht bändigen liessen.

  8. Beiträge anzeigen #348
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Sarpedon berührte rein zufällig Estefanias Hand, als sie zu einer Zutat griff und er zu einer anderen. Sie streiften sich nur, doch Estefania verharrte und blickte ihn an. Ihre Augen waren dunkel und vertrauenserweckend. Zumindest für jemanden, der nicht wusste, was für eine ausgefuchste Diebin und Verführerin sie war. Ihr hatte bereits so mancher Mann nicht zu widerstehen gewusst. Was sie wohl mit denen machte, die ihr erlagen? Er war sich nicht sicher, ob er es selber herausfinden wollte.
    "Schlafen."
    Entgegnete er kurz, knapp und unromantisch, um selber wieder auf den Boden der Tatsachen zu finden. Das Blut kochte ihm gerade über, wenn er daran dachte, was sich in solchen Stunden sonst noch machen liess. Aber Sarpedon wäre nicht Sarpedon gewesen, wenn er sich das hätte anmerken lassen. Vielmehr tratschten wohl schon einige Weiber darüber, warum der Wirt so schwer zu knacken war. Aber jeder hatte seinen Ruf.
    "Und du?"
    Fragte er zurück, während er einmal mehr inne hielt zwischen der Arbeit. Es duftete herrlich. Fiel ihm in jenem Moment auf und er war gespannt auf das Rezept und den Preis, den Estefania ihm dafür nennen würde.

  9. Beiträge anzeigen #349
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    "Personalmangel."

    antwortete Taeris trocken und rückte seinen Waffengurt zurecht.

    Zu gerne hätte er sich nun beiläufig ein Bier bestellt und einfach das Gespräch zur anstehenden Mission übergeleitet, doch fehlte ihm dazu nun wirklich die nötige Selbstbeherrschung. Er musste grinsen und fuhr erklärend fort.

    "Wir brauchen tatsächlich Leute. Und auch wenn es hier durchaus ein paar passable Kämpfer und Überlebenskünstler herumlaufen, gibts eben wenig Auswahl wenn man die besten in diesen Dingen sucht."

    und bevor ihm die Lobhudelei dümmlich vorkam, setzte er noch nach.

    "Und außerdem bist du die einzige, die ich vorher nicht auf die Probe stellen brauche. Und so können wir uns das sparen und direkt zum anstehenden Auftrag übergehen."

    Der Dramaturgie wegen - und weil er warscheinlich die nächsten Tage keines mehr bekommen würde - bestellte er kurz ein Bier, ehe er weitersprach.

    "Ethorn will, dass wir uns in Thorniara umsehen. Und vielleicht auch mal wieder eingesperrte Setarrifer da rausholen. Manuele ist spurlos verschwunden. Und da dachte ich, wir könnten die guten alten Zeiten nochmal aufleben lassen."

  10. Beiträge anzeigen #350
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Gefangene befreien. Einmal das ganze Programm? Vielleicht hilft und ja Ferox wieder, was meinst du? Er ist gerade in der Stadt, falls du ihn noch nicht gesichtet hast. Ich glaube Sarpedon hat ein sehr wachsames Auge auf ihn geworfen und hat ihm auch schon etwas nachspioniert. Aber vermutlich weisst du Bescheid darüber."

    Sprach sie und schaute den alten Freund dann an.

    "Wirt, auch noch ein Bier für mich!"

    Rief sie, doch da war kein Wirt. Wo der bloss steckte? Normalerweise liess er seine Kunden nicht so lange auf dem Trockenen sitzen. Sie schüttelte den Kopf und fuhr stattdessen fort.

    "Ich bin dabei. Bei allem."

    Sprach sie dann entschlossen und stürmte in die Küche hinein, wo Estefania und Sarpedon sehr, sehr nahe beieinander standen. Schlechter Zeitpunkt, stellte sie noch fest, fragte dann aber frech.

    "Draussen warten einige durstige Leute auf Bier, unter anderem Taeris und ich."

    Dann war sie auch schon wieder verschwunden, denn sie hatte Estefania für ihre Stimme bei der Meisterprüfung versprechen müssen, dass sie die Finger von Sarpedon liess. Blieb nur zu hoffen, dass die andere das nicht überinterpretierte und als Eindingen in ihre Gehege wertete. Allerdings. Wenn sie jetzt zum Schwert Ethorns wurde, dann würde es hoffentlich auch leichter eine der Meisterinnen zu werden.
    Inzwischen setzte sie sich wieder zu Taeris.

    "Also was ist der genaue Plan? Gibt es einen?"

  11. Beiträge anzeigen #351
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    "Unter zwei Bier hier rauskommen und noch heute Abend aufbrechen."

    entgegnete Taeris knapp und trank einen tiefen Schluck aus seinem Becher.

    "Der Rest fällt uns unterwegs ein. So neu ist die Art Aufträge ja nicht. Ist die Frage ob die Steckbriefe noch hängen."

  12. Beiträge anzeigen #352
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Die Steckbriefe hängen gewiss noch. Zumindest sollten wir davon ausgehen. Zumal sie das ganze auch als Falle nutzen können. Schliesslich wurde Drakk das letzte Mal auch befreit."

    Überlegte Redsonja und trank ebenso. Sie hatte zwei Bier zu bewältigen, wenn der Plan aufgehen sollte.

    "Allerdings werde ich wohl meine Schüler mitnehmen müssen. Das heisst. Ich brauche noch Zeit bis morgen. Zumal ich nochmals nach Darjel sehen möchte."

    Fügte sie noch hinzu, stürzte das Bier und bestellte das nächste, bevor Sarpedon wieder in der Küche verschwand.

  13. Beiträge anzeigen #353
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    "Schlafen!" war nicht unbedingt die Antwort, die Estefania sich erhofft hatte.
    "Ich dachte eigentlich..." begann sie, als die rothaarige Kriegerin in die Küche kam und die beiden schonungslos daran erinnerte, dass sie sich in einer Taverne befanden und es noch Gäste gab die bedient werden wollten.
    "Was dachtest du?"
    "Das du mich mal in meinem Leuchtturm besuchst? Vielleicht bringst du noch etwas Punsch mit? Das wäre übrigens die Gegenleistung die ich von dir für das Rezept erwarte." sagte sie kurz und knapp. Es brachte nichts ihm weiter nur schöne Augen zu machen.
    "Außerdem habe ich noch etwas Wichtiges zu tun." sagte sie und verschwand aus der Küche. Sarpedon folgte ihr, aber nicht direkt ihr sondern um einige Biere an die Tische zu bringen.

    Solange sich die Kriegerin hier befand würde Paul wahrscheinlich nicht auftauchen. Da kam schon die angekündigte Bardin herein. Erst hatte sich Estefania vorgenommen sich den Gesang nicht anzutun, dann blieb sie aber doch und setzte sich in eine dunkle Ecke.

    Geändert von Estefania (12.01.2013 um 20:46 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #354
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen war schon vor einiger Zeit in die Taverne gekommen und hatte sich ein kleines Stück freien Platz geschaffen. Ein Stuhl, auf den sie sich setzen, wenn das Stehen zu viel wurde und etwas Freiraum, damit sie ein paar Schritte gehen konnte.

    Die Taverne war gut gefüllt, hier und da sah Madlen ein paar bekannte Gesichter. Ihr erster Auftritt seit langem. Etwas nervös war die junge Frau schon, doch sie hoffte, dass sie so wenig wie möglich davon zeigte.

    Madlen hatte sie ihr Haar hochgesteckt und trug ein Diadem, das ihre Stirn zierte. Dazu passte ihr Kleid ganz gut dazu. Für die Frisur hatte sie länger gebraucht, doch schließlich noch Hilfe bekommen. Eine Nachbarin war vorbeigekommen, um nach der werdenden Mutter zu sehen. Am Ende war die junge Frau zufrieden mit ihrem Äußeren gewesen und hatte sich auf den Weg gemacht.

    Eine Stunde war vergangen und jetzt wurde es Zeit endlich anzufangen. Doch wie konnte sie für Ruhe sorgen? Es würde nicht einfach werden…die Aufmerksamkeit ihres direkten Umfeld hatte sie schon. Aber es war nicht genug, sie brauchte Hilfe. Ein alter Mann erhob sich, vor dem anscheinend viele Respekt hatten…man sah es in den Augen der Gäste. Er sprach wider Erwarten mit kräftiger, deutlich Stimme. „So hört! Lange nun schwiegen die Stimmen in unseren schönen Stadt…vieles ist in Vergessenheit geraten. Eine junge Bardin möchte nun wieder Gesang nach Setarrif bringen. Stellt die Gespräche ein und lauscht ihr mit bedacht. Geschichte bedeutet Zukunft!“ Während er sprach, wurde es immer leiser im Schankraum, bis keine Stimme mehr zu hören war, selbst leises Geflüster war eingestellt worden.

    Der alte Mann drehte sich in die Richtung von Madlen, neigte kurz den Kopf und bedeutet ihr anzufangen. Sie ihrerseits dankte dem Mann und sprach: „Geschichte ist Zukunft. Vergangene Reiche, alter Reichtum, mächtige Helden…alles scheint in der Vergangenheit zu liegen. Verstaubt ist einstiges Wissen und großartige Kultur. So hört nun die Stimmen aus der Vergangenheit.“

    Die junge Frau fing leise an zu Summen. Ein melodischer Klang erfüllte langsam den Raum, ließ die Gedanken in weite Ferne schweifen. Das Feuer knisterte im Einklang mit der Stimme von Madlen. Bedächtig lauschten die Gäste, dann fing die Bardin zu singen an.

    Ein Lied über die Vergangenheit, glorreiche, geeinte Tage.
    Des starken Nordwinds Wehen,
    es bracht‘ der Kälte Tod.
    Des Königs einzge Hoffnung,
    der Schmiede heißer Schlot.

    Der Erde blaue Adern,
    geschlagen durch Manneskraft.
    Des Königs schlafende Hoffnung,
    sie wurde neu erwacht.

    Des Gesetzes hartes Los,
    traf der Männer viel.
    Der rote Saft des Lebens,
    floss hinab an der Hacke Stiel.

    Der Freiheit zu rauben,
    Magie ward erschaffen.
    Der Wege gab es einen,
    zu schmieden mächtge‘ Waffen.

    Des Tages hitzges Gefecht,
    der Waffenklang, finden ein End.
    Des Mannes einzge Hoffnung,
    sie war nur eine Legend.

    Nach der letzten Strophe, ging das Lied wieder in das Summen vom Anfang über. Der Geist kam zurück von seiner Reise. Zurück in die Gegenwart, zurück ins Hier und Jetzt. Das Feuer prasselte wieder normal, warf seine Schatten wieder an die Wand. Das erste Lied ward gesungen. Zuerst erfüllte eine unheimliche Stille den Raum, dann erklang langsam leises Flüstern, das in lautes Stimmengewirr überging. Währenddessen fuhr Madlen fort und begann ein typisches Tavernenlied zu singen.

  15. Beiträge anzeigen #355
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Es war nicht viel Zeit vergangen. Der alte Mann saß mittlerweile neben Madlen auf einem Stuhl und begleitete sie auf einer Fidel. Man sah ihm an, dass er viel erlebt hatte. Auch wenn er nicht mehr richtig gehen konnte, so spielte er das Instrument doch mit großer Präzession und Leidenschaft. Er entlockte dem Stück Holz eine wunderbare Melodie, hauchte ihm Leben ein. Aufgrund seiner schwachen Beine hatte er einen Gehstock dabei, sobald er ihn auf den Boden schlug, wurde es still. Zuerst nur im Umkreist von Madlen und dem Mann, doch dann breitete sie sich wellenartig aus. Die junge Frau fing wieder zu sprechen an.

    So höret nun die Stimme aus der Vergangenheit. Die letzten Tage waren angebrochen, die Krone sie glänzte nicht mehr. Die Hoffnung war verloren, niemand schien das Schlachtenglück noch wenden zu können. Überall herrschte Leid und Verderben. Doch in der Ferne, ein Funken Schicksal…der Horizont brachte womöglich die Erlösung…eine Geschichte von Tod und Hoffnungslosigkeit, doch soll sie euch Hoffnung in dunklen Tagen spenden…so lauschet der Stimme der Vergangenheit.“

    Wieder erklang ein sanftes Summen, begleitet von der Melodie des Instruments. Die Gäste verstummten in ihrem Flüstern und ihre Blicke schweiften in die Ferne. Nun, einige blickten auch skeptisch. Doch es war egal…es ging hier um Geschichte, nicht um Politik. Madlen schloss die Augen und ließ sich ebenfalls von der Vergangenheit davontragen. Dann begann sie zu singen.
    Des Königs Hallen leer,
    verlassen seine Räume.
    Dunkel die Feuer brennen,
    der Schmieden Hämmer stumpf,
    der Menschen Hoffnung dahin.

    Der Klang ferner Hörner,
    er schallt zur Königsburg.
    Des Reiches letzter Zufluchtsort,
    seine mächt’gen Wälle bröckeln,
    erschüttert durch des Nordens Tot.

    Der Erde violettes Herz,
    es erbaute einst ein Reich.
    Der Bauern goldne Ären,
    der Städte silberne Straßen
    verbrannt durch des Nordens Hand.

    Ein kühner letzter Gedanke,
    des Königs Mut entfacht.
    Lord Hagen soll es wagen,
    des Reiches Schlachten Glück
    zu holen in die Hallen,
    des Herrschers hoch am Berg.

    Des Mannes letztes Schiff
    mit 100 Schwertern ausgerüst‘.
    Es segelt fort zu fernen Landen,
    der Erde violettes Herz
    zu bringen in die Hallen
    des Herrschers hoch am Berg.

    Kaum war die letzte Strophe gesungen, das letzte Wort verklungen, da setzte nach kurzer Schweigen Jubel ein. Viele klatschten und riefen ihr Lob zu. Nicht alle, man konnte es natürlich nicht allen Recht machen. Doch für Madlen war es ein Erfolg. Nach dem ersten Lied dachte sie schon, es würde ein einziger Reinfall werden.

    Sie lächelte dem alten Mann zu und er erwiderte es. „Wahrlich, trotz Eures jungen Alters scheint Ihr viel erlebt zu haben.“ – „Nun, und Ihr scheint trotz Eures hohen Alters immer noch ein Meister Eures Faches zu sein. Noch nie habe ich jemanden so auf einer Fidel spielen hören!“ – „Ich merke, Ihr seid nicht auf den Mund gefallen.“ Beide lachten und stimmten wieder ein heiteres Lied an, damit sich die Gäste wieder zu trinken oder zu essen bestellen konnten. Bis jetzt schien alles gut zu laufen.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen hatte für das nächste Lied Platz genommen. Über das letzte Stück wurde noch heftig diskutiert, was es denn jetzt eigentlich aussagen wollte. Gab es keine Hoffnung mehr? Würde der Krieg bald ein Ende finden oder würde die Menschheit daran zu Grunde gehen? War es Zeit dafür, dass sich Menschen wieder verbündeten und ein neues, goldenes Zeitalter anbrach?

    Die junge Frau lächelte. Genau das war das Schöne an Musik. Die Geschichte darin konnte von jedem anders empfunden werden. Der eine mochte sie, der andere nicht…der sah einen ganz anderen Sinn in dem Lied als der andere…

    Der Stock des alten klopfte fest auf den Boden und die Stille breitete sich wieder in dem Raum aus. Nur das Knacken des brennenden Holzes und gelegentliches Flüstern war zu hören. Meistens verstummte dieses aber gleich wieder, da ein böser Blick vom Nachbartisch die Stimmen versiegen ließ.

    „Viele sagen, Vergangenheit ist vergangen. Nun, das mag stimmen, doch…Geschichte wiederholt sich gerne und dann meistens schlimmer als vorher. Reichtum war oft der Grund für Kriege. Mensch gegen Mensch, Ork gegen Mensch. Süden gegen Norden. Aus einem Freund wurde ein Feind. Aus Liebe wurde Hass. Und was erreichte man am Ende?“ Madlen blickte in die Runde. Fragende Gesichter sahen sie an und lauschten gebannt ihrer Stimme. „Man stand alleine da. Die Familie tot, niemand mehr da, der einen feiern konnte. Merkt euch meine Worte, Ehre und Vertrauen sind mehr wert als Gold und Reichtum. Sie lassen einem nicht im Stich.“ Kurz noch ließ die junge Frau die Stille nach den Worten wirken, dann gab sie dem Greis ein Zeichen.

    Diesmal fing Madlen nicht zu Summen an, sondern überließ es dem alten Mann mit der Melodie zu beginnen. Ein paar Takte später fing die werdende Mutter zu singen an.

    Der Erde violetter Schatz,
    errichtete einst ein Reich.
    Des Menschen blankes Fleisch,
    erbaute den goldnen Platz.

    Des Helden Schwertkraft,
    es wendete des Reiches Glück.
    Des Mannes Speerschaft,
    erkämpft die Freiheit zurück.

    Der Krieger fette Leiber,
    sie fielen im Kampfe.
    Der Insel alte Führer
    verloren ihre Köpfe.

    Des Menschen dunkle Seite
    nun herrscht über altes Gestein.
    Der großen Herren fein,
    längst suchten das Weite.

    Der Erde violettes Blut,
    versiegt für alle Zeit.
    Des Menschen langes Leid
    es fordert nun Tribut.

    Mit einem lauten Knacken zerbrach die Stille, die nach dem Lied eingetreten war und löste wieder Jubel aus. Madlen bedankte sich mit einem leichten Kopfnicken. Der alte Mann verbeugte sich. Dann nahm er einen Schluck aus seinem Krug.

    „Ihr müsst mir unbedingt sagen, wo Ihr so gut Spielen gelernt habt.“ – „Es wäre mir eine Ehre, doch…bringen wir erst das hier zu Ende.“ – „Ihr habt Recht!“

    Dann begann wieder ein Stück zur Aufheiterung der Gäste.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Wieder war einiges an Zeit vergangen. Die Stimmung war nicht schlecht. Doch jetzt war es wieder Zeit für ein Stück Geschichte.

    Diesmal brauchte es weder eine laute Stimme noch einen Stock, sobald die Musik aufhörte, war der Raum sofort still. Der alte Mann spiele sanft und leise auf seinem Instrument, dann fing Madlen zu sprechen an.

    „Viele von euch haben Angst davor, was der Krieg bringen mag. Wie viele Menschen wird er mir noch nehmen? Wird bald alles vorbei sein oder beginnt es jetzt erst richtig? Was geht mich das eigentlich an? Eins kann ich euch sagen: Freiheit ist das höchste Gut, was einem Menschen nicht genommen werden darf. Nur wer selbst entscheidet, was er tun und lassen möchte, der ist auch wirklich frei in seinem Handeln. Sicher, es gibt Zeiten in denen die Pflicht ruft, doch auch dann kann man diese Entscheidung für sich treffen. Denn man hat sich diese Bürde schließlich selbst aufgeladen. Doch gibt es Orte, wo nicht alles so einfach ist, wie hier. Orte, die vom Blut vieler Menschen bedeckt. Dort, wo die einzigen Sieger die Raben sind. Schwerter rosten im Wind, Schilder zerbersten wie Blätter im Herbst. Schreie hallen durchs Land und lassen die Menschen in ihren Häusern erzittern. Was geht mich das an? Nun, wie ich vorhin schon erwähnte, Geschichte wiederholt sich. So lauschet nun bedächtig, dass sie sich nicht bei uns wiederholt!“

    Der Wüste heller Sand
    getränkt vom Blute vieler.
    Der Hörner ferner Schall,
    zu hören weit durchs Land,
    verkündet der Menschen Leid.

    Das einst so stolze Reich,
    zerbrach in tausend Stücke.
    Des Königs goldne‘ Halle,
    des großen Tempels Glanz,
    zerstört durch Gier’s Hand.

    Der Hallen sind es viele,
    welche zur Macht woll‘n streben.
    Die Ären schon vertrocknet,
    Oasen längst versandet,
    die Macht sie ist versiegt.

    Der Himmel gar verdunkelt
    von Scharen schwarzer Vögel.
    Krächzend ihre Schnäbel wetzend,
    gierig ihre Augen blickend,
    wartend auf des Mannes Blut.

    Der Wüste heller Sand
    rot vom Blute vieler.
    Der Hörner naher Schall,
    übertönt von lautem Schrei,
    verkündet der Helden Tod.

    Diesmal sang Madlen noch eine ganze Weile die Melodie weiter. Dann kehrte wieder Stille ein, gefolgt von lautem Klatschen, als die Gäste wieder ins Hier und Jetzt zurückkehrten. Wieder neigte die junge Frau den Kopf zum Dank, setzte sich und sprach mit lauter Stimme, nachdem etwas Ruhe eingekehrt war. „So lasset uns nun fröhliche Lieder singen. Der Krieg schläft jetzt, die Tore sind stark und die Mauern dick. Feiern wir, solange es noch geht.“ Und da Setarrif nun einmal eine Hafenstad ist, stimmten die ganze Taverne ein altes, aber bekanntes Seemannslied ein.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Wenig Zeit war vergangen, da schien unter den Gästen eine Diskussion auszubrechen, ob Ehre wichtig war oder nicht. Zufällig hörte Madlen dies und brach in ihrem Gesang ab. Sofort kehrte Stille ein und die Männer und Frauen in der Taverne sahen zu der Bardin.

    „Ehre…viele Krieger ließen ihr Leben für diese Gut. Was hat man davon, fragt ihr euch. Man kann sie nicht essen, sich nichts davon kaufen. Aus ihr wachsen weder Pflanzen noch kann man damit Waffen schmieden. Sie eignet sich nicht zum Bauen und sie schützt einen nicht. Aber…Ehre ist das Gut, das alles zusammenhält. Nichts, nicht einmal ein unterzeichneter Vertrag bindet einen Menschen so wie Ehre. Sie hält Könige davon ab Kriege zu führen, Kämpfer davon sich gegenseitig zu töten und Magier unterwerfen nicht die Menschheit…zumindest versuchen es nicht alle. So lauschet nun dem Gesang der Geschichte und lernt, was Ehre bedeutet.“

    Es war nur ein relativ kurzes Stück, doch umso bedeutender für Madlen. Ehre war ihr sehr, sehr wichtig.

    Amroht der sie einst verflucht‘,
    ehrlos ihre Taten.
    Dunkelheit sie umfing,
    der Fluch sie band
    an irdisches Gestein.

    Die Wege der Toten Menelcar beschreitet,
    zu Höhlen tief aus vergangner‘ Zeit,
    Fordert ein uralt’n Schwur,
    zu Tragen das Schwert, den Schild
    bis die Schuld getan.

    Beglichen ist sie nun.
    Vom Könige befreit,
    so schwinden sie dahin.
    Entfliehen dieser tristen Welt,
    die Dunkelheit zu verlassen,
    Ew’ge Ruhe zu finden.

    Wenige Minuten waren nur vergangen, da verstummte die Melodie. Der Jubel blieb diesmal leiser als vorher. Zu sehr waren die Gäste in Gedanken, was Ehre nun sein und was für eine Rolle sie im Leben spielt.

    Madlen durchbrach die Gespräche und fuhr ihre Rede fort: „So, nun solltet ihr alle verstanden haben, was Ehre bedeutet und was mit einem macht, wenn man sie nicht achtet. Doch, nun sei es wirklich genug der Worte und der Geschichte. Die Nacht ist jung, lasst uns feiern und fröhlich sein.“

    Für den Rest der Nacht würde die Bardin nun Tavernengesang und Seemannslieder mit den Gästen singen. Innerlich war sie stolz. Sie konnte noch immer ihr Publikum in den Bann ziehen und eine Nachricht versteckt in ihren Liedern an das Volk übermitteln. Wer sie verstand, dem half sie vielleicht ein besserer Mensch zu werden. Es gab aber durchaus auch das Gegenteil.

    Madlen lächelte und begann wieder mit einer bekannten Melodie. Schon nach kurzer Zeit stimmten viele Gäste mit ein.

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    Ritter Avatar von Mutton
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    Mutton ist offline

    Ankunft im Hafenbecken

    Auf dem Meer #9 --->

    Die Überfahrt nach Argaan dauerte bedeutend länger, als es sich die Reisenden auf dem kleinen Handelskahn beim Auslaufen aus Vengard vorgestellt hatten. Der Sturm der letzten zwei Tage hatte sie fest in seinen kalt-nassen Fängen und hatte endlich im Verlaufe der letzten Nacht von ihnen abgelassen. Gharret und Mutton verstanden nun nur allzu gut, weshalb der Großteil der Schiffs- und Bootskapitäne überhaupt nicht daran dachte, jetzt im Winter auszulaufen. Die durch den unablässigen Wind ausgeschaukelten Wellen waren teilweise viel größer als ihr Kahn gewesen. Meistens war ihr Gefährt nur Spielball dieser Naturgewalten aber viel zu oft schlug ein Brecher gegen den Bug und überspülte die Unglückseligen an Deck. Trotz Nässe und Kälte war der Durst so noch viel schlimmer. Als unerfahrene Seefahrer hatten Gharret und Mutton zu viel Salzwasser geschluckt. Der Kapitän rieht ihnen nur schadenfroh, im Notfall den Finger in den Hals zu stecken und das Sauzeug weider dem Meer zu übergeben. Es war unangenehm aber es half. Irgendwann hatten sie dann den Dreh raus aber ihre Leiber waren ausgemergelt von den ganzen unbekannten Torturen, die eine Seefahrt für Landratten zu bieten hatte.

    Doch es sollte der Tag kommen, an dem das erlösende »Land in Sicht, ihr Schmalspurmatrosen!« von oben bis zu den Kojen unterdeck ertönte. Aufgeregt wie Mutton war, vergaß er nicht das wichtigste am Morgen: Erstmal was zu Essen auf die Hand, dann ging es weiter. Bevor er die Luke verließ, schnappte er sich einen alten aber noch genießbaren Apfel aus einer der Kisten und stieg in die frische Morgenluft hinaus. Es war kühl aber, im Vergleich zu den Vortagen, durch die klaren, unverfälschten Sonnenstrahlen angenehm belebend. Einige Seemöven zogen bereits kreisend ihre Runden über ihren Köpfen, in nicht allzu stiller Hoffnung auf eine gute Mahlzeit. Zu Mutton Verwunderung hatten die Tiere wirklich allen Grund dazu, denn auf einmal begann der sonst so mürrische, unfreundliche Kapitän, Fische an sie zu verteilen. Jeder hatte wohl einen weichen Kern und das olle Rauhbein hatte ein Strahlen in seinem Gesicht, als würde er gerade mit seinen eigenen Kindern spielen. Als Gharret nach oben kam und die Szene bereits mit einem höhnischen Witz auf das Alten Kosten kommentieren wollte, hielt ihn sein Freund Mutton davon ab. Glückseligkeit war eine tolle Sache, die man anderen gönnen musste, selbst wenn sie einem vorher schwer gemacht hatten. Beide genossen ab dann die langsame Einfahrt in das bescheidene "Hafenbecken", das eingerahmt war von dem marmorenen Glanz der Mauern und Gebäude Setarrifs. Aber noch vielmehr als von dem Stein schien Gharret von sden goldenen Kuppeln gefangen zu sein. Er hatte schon immer ein Auge auf alles Glitzernde und Glänzende. Für ihn musste diese Stadt nach dem funktionalen aber schlichten Bauten der Orks und des Krieges allgemein wie ein Paradies vorkommen.

    »Wie soll es jetzt weitergehen? Irgendwelche Ideen, was wir als ersten machen sollten?« warf Mutton ein, als sie schließlich den Steg der Anlegestelle hinunter schritten. Dem Kapitän hatten sie vorher zu seiner Überraschung noch "Alles Gute!" gewünscht ohne die zweite Hälfte der Überfahrt zu bezahlen. Dafür hatte der alte Sack seine PAssagiere zu sehr ausgenutzt. Aber zurück zur Zukunft:

    »Mmmmh, lass' mich mal überlegen. Ahja, von dem Hannes habe ich noch erfahren, dass Hannes von jemanden erfahren hat, dass -« Mutton wurde ungeduldig und winkte seinen Freund weiter. »Jaja, schon gut. Also der Freund vom Hannes meinte, man sollte sich hier irgendwie anmelden. Keine Ahnung, ob das nur für Ansässige gilt oder auch für Durchreisende.«

    »Noch wissen wir gar nicht, wie lange wir hier bleiben wollen, oder? Ich schlage vor, wir hören uns erstmal am Hafen um, ob es sowas wie eine Meldestelle gibt. Danach gehen wir vielleicht dorthin und schließlich geht es ab ins Wirtshaus.«

    »Einen heben, was?« gluckste Gharret zufrieden bei dem wohligen Gedanken an einen ordentlichen Schnaps und ein Schluck würziges Bier.

    »Naja, eher für ein Zimmer, oder willst du vor den Stadtmauern pennen, wenn dich die Wachen schlummernd auf der Straße aufgreifen?«

    Eine Weile lang blieb es still, dann fragte Gharret seinen Kameraden ganz ernst: »Mutton?« »Ja?« »Wann bist du eigentlich zu einer schrulligen, bestimmenden Mama geworden?« Mutton blieb plötzlich stehen, mit Falten der Verwunderung auf seiner Stirn. Erst sagte er ein paar Sekunden lang nichts aber schließlich schien er die passenden Worte gefunden zu haben.

    »Seitdem niemand sonst mehr auf uns aufpasst.« Etwas wehmütig berührte er währenddessen den kleinen Adanosanhänger um seinen Hals. Er erinnerte ihn aber auch Gharret an ihre gemeinsame Gefährtin, die wahrscheinlich noch immer im Schoße des Nordgebirges von Myrtana in Frieden ruhte. Sie war damals sicherlich die Erfahhrenste unter ihnen gewesen und hatte besonders ihren geliebten Mutton aus so mancher Patsche geholfen. Schon seit Jahren waren sie ohne ihren fürsorglichen Schutz ausgekommen aber dennoch war es noch immer, als würde etwas fehlen. So gingen sie noch eine Weile in Erinnerungen versunken über und in den Hafen Setarrifs hinein. Doch bald schon sollte sie sich vom Regen Treiben der Einwohner und Reisenden an diesem sonnigen Morgen mitreißen lassen. Hie und da waren ein paar Alte und Junge, die begeistert mit Würfeln spielten. An anderer Stelle legte ein Fischer pfeifend sein grobmaschiges Netz in den Kahn. Die einfache Lebendigkeit dieses Ortes steckte wahrlich an und wurde an diesem Morgen geradezu zum Selbstläufer.
    Geändert von Mutton (15.01.2013 um 07:42 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Estefania hatte Madlen unrecht getan. Ihre Lieder hatten der Diebin gefallen auch wenn sie nicht Beifall geklatscht hatte. Wahrscheinlich was es auch nur der intensive Blick des Wirtes gewesen, der sie eifersüchtig gemacht hatte. Die Bardin war in Ordnung und verstand mehr von der Musik als der Barde den sie einmal in der gespaltenen Jungfrau kennengelernt hatte.

    Im Hintergrund hörte Estefania nun Seemanslieder. Es erinnerte sie an Khorinis, an die Zeiten als es noch Piraten gab... Sie blätterte noch einmal in dem Notitzbuch des Händlers, dann fand sie eine Stelle, die sie zuvor übersehen haben musste. Es war eine Lieferung von mehreren Fässern Rum, Met und Most. Am nächsten Montag sollte sie abgeholt werden... Estefania schaute kurz hoch und überlegte. Wenn sie sich nicht verrechnet hatte wäre dieser besagte Tag morgen.

    Verdammt! Sie musste Paul finden und zwar schnell.
    Sie stürmte aus der Taverne und schaute sich um. Wo sollte sie bloß nach ihm suchen?

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