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Der hatte doch nicht mehr alle. Er gegen diese beiden wandelnden Berge. Langsam aber sicher kam ihm der Verdacht, dass sein Lehrmeister nur gebrochene Knochen von ihm sehen wollte. Vielleicht wollte er ja Heiler werden und brauchte Übungsobjekte. Doch Rognor würde sich hüten von den beiden Klötzen in die Zange nehmen zu lassen. Doch wie Wendel schon sagte. Es gab keine Regeln und irgendwie fühlte der Zwerg, dass diese beiden Kerle irgendeine Waffe in der Hinterhand hatten. Somit blieb Rognor nur noch sein Grips und seine Kraft, die nicht viel mehr als die der Gebrüder Klotz war. Also hatte er doch nur seine Arme. Als sie zu dritt in den Ring stiegen wurden Wetten abgeschlossen, dass es ihm grauste. Jeder der Anwesenden setzte auf die Brüder und der Weißhaarige sah nur Pete eine Wette auf sich abschließen. Seinen Lehrmeister sah er schon nicht mehr. Entweder war er in der Menge untergegangen oder aber er legte schon die Knochensäge bereit. Naja zumindest bekam man hier eine Betäubung, wenn man wollte. Doch die medizinische Ausbildung im Untergrund interessierte ihn einen feuchten Dreck. Es ging darum seine beiden neuen Freunde in den Staub zu schicken. Und das war ein Unterfangen welches ungefähr dem gleichkam einen Speer im Kopf zu haben und noch die Steuererklärung für König Rhobar zu machen. Doch er wollte dieses Problem trotzdem angehen und wenn er lebend rauskam, dann würde er seine Axt in den Rücken von Wendel treiben. Verdient hätte er es. Anstatt ein wenig Gold ein wenig Stahl. Und dieser Handel würde mit Blut abgeschlossen werden. Also alles in allem ganz annehmbar. Doch als die Glocke erklang schob er seine Rachepläne zur Seite und wandte sich seiner Aufgabe zu. Zwei Berge die auf ihn zurannten. Wenn es nicht so ernst wäre, hätte er bestimmt gelacht. Die beiden sahen wie übergroße Kinder aus, die ein neues Spielzeug entdeckt hätten und es zerreißen wollten. Ok letzteres war dann nicht mehr so lustig. Als beider heran waren schlug der rechte mit seiner Linken zu. Schnell beruhigte sich Rognor wieder und besann sich darauf, was er gelernt hatte. Sich locker machen, den Arm beiseite schlagen und oder abgleiten lassen. Schnell den linken Haken mit einem Schlag wie eine Fliege verscheucht und in die Schlagbahn seines Bruders geschickt. Dieser hatte entweder keinen Grips oder hatte zuviel Kraft in den
Schlag gelegt, als das er zu bremsen war. So prallte die Faust mit einem Klatschen auf den nackten Arm, doch der Bruder grunzte nur kurz und ignorierte es einfach. Sofort schoß seine linke Hand vor und fasste ihn am Bart. Das hatte er befürchtet. Zum einen tat es weh und zum anderen hatte sein Gegenüber einen schrecklichen Fehler begannen. Der Bart war mit der Mine und dem Gold eines Zwerges sein Heiligstes überhaupt es überhaupt zu berühren kam ungefähr dem Gleich zum Hohepriester zu gehen und auf den Altar von Adanos zu pissen. Natürlich wäre sein Leben verwirkt, aber Rognor war ja in guter Stimmung und würde ihm am Ende nur beide Hände brechen. Sein Hammer lag schließlich nur außerhalb der Begrenzung. Doch jetzt musste er sich erst einmal befreien. Zwei schnellöe Handgriffe und seine Hände waren an seiner Pranke, die den Bart umfasste. Ein Ruck nach rechts und noch ein stärkerer Druck auf das Handgelenk ließen den Mann aufschreien und er ließ den Bart des Zwerges los. Während er sich das Gelenk hielt griff sein zweiter Bruder mit langsamen aber präzisen Schlägen an. Doch immer ließ er sie an sich vorbeisausen oder lenkte sie mit einem Schlag ab. Solange beide ruhig sin, komm ich an keinen ran. Irgendwie muss ich sie doch wütend machen. Dann geling es mir vielleicht mit nur einem Bruch aus dem Kreis herauszukommen.
Nachdem er einem weiteren Schlag ausgewichen war ertönte seine Stimme um die beiden aus der Ruhe zu bringen. " Wollt ihr noch so weitermachen oder doch lieber anfangen zu kämpfen? Obwohl... Ich vergaß ja, dass Inzestbrüder ja meist etwas länger brauchen um zu kapieren. Aber wir wollen ja nicht gemein sein. Wenn Bruder und Schwester allein im Schiffsbauch einer Galeere sind, die Ziegen verkauft, kann es ja mal vorkommen, dass man ein wenig Nähe braucht. Und ich hab auch vollstes Verständnis dafür, dass ihr beiden euch liebt. Ist auch sehr mutig denn immerhin sind Männerliebschaften gegen die Natur. Genauso wie Inzest und der Nachwuchs daraus." Langsam wurden die beiden immer wütender und brüllten auf. Jetzt hatte er sie an den Eiern. Er musste sie nur etwas wütender machen und sie würden blind für alles sein. "Also eigentlich seid ihr beide nur Fehler der Natur. Allerdings frag ich mich warum ihr noch nicht die Tore für Rhobar geöffnet habt um den Judaslohn einzustreichen. Obwohl nein das geht ja nicht. Ihr seid geistig noch garnicht soweit, dass ihr überhaupt versteht was der böse Onkel Rhobar versucht." Jetzt war er doch etwas zu weit gegangen. Das er sie als Verräter beschimmpft hatte reichte wohl die beiden blind zu machen. Und leider bestätige sich seine Vermutung. Der eine holte einen Dolch hervor und der andere eine Kette, die er durch die Luft schwang. Und natürlich stande er beinahe zwischen ihnen. Beide rannten auf ihn in blinder Wut zu der eine wollte ihm den Dolch ins eine Ohr stoßen und beim anderen austreten lassen. Der andere würde ihn wahrscheinlich mit der Kette erwürgen wollen. Und als beide zuschlugen wurde für Rognor alles langsamer. Den Arm des einen mit dem Dolch schluge er zur Seite und legte noch ein wenig eigene Kraft rein. Er selbst bekam den Dolch nicht ab doch sein Bruder hatte nun ein wenig Stahl in der Brust. NAtürlich merkte dieser das und stockte ein bisschen. Und dieses Stocken war nicht im Plan des Zwerges vorgesehen. Er sah die Kette auf sich zukommen doch alles war so langsam. Er, die Kette, alle. Er sah die Blutstropfen in der Luft schweben. Er sah erschreckte Gesichter, die um ihren Wetteinsatz fürchteten . Er sah den Schweiß von der Stirn seines Gegenübers tropfen. Er sah die schreckensgeweiteten Augen des einen Klotz als dieser merkte, dass er seinem Bruder soeben überhalb des Magens und unterhalb der Lunge einen Dolch platziert hatte.Und er sah de Kette auf sich zukommen. Alles lief so langsam ab, dass er dachte es existiere keine Zeit. Doch als die Kette sein linkes Auge berührte explodierte die Welt. Jegliche Zeit kam zurück und die erschreckende Realität schlug zu. Die Kette traf das linke Auge und es platze. Eine Blume des Schmerzes blühte in Rognor auf. Stimmen umschwirrten ihn und sagten ihm er solle sich schlafen legen. Doch er wusste, solange der andere Klotz auf dem Feld stand, konnte dieser Schlaf tötlich enden. Er versuchte alles zur Seite zu schieben, doch ein geplatztes Auge, welches blutete war nicht leicht zur Seite zu schieben. Ohne an den Ratschlag von Wendel zu denken und das Knie zu heben, um die eigene Kniescheibe zu schützen, trat er unterhalb vom rechten Knie des stehenden Klotz zu. Er bildetet sich ein, ein lautes Bersten zu hören, doch das war wahrscheinlich garnicht da. Der Klotz schrie auf und nahm aus Unachtsamkeit den Kopf runter. Das Knie der Zwerges zuckte nach vorn und brach dem Mann die Nase mit einem hässlichen Knacken. Sein Gegner fiel nach hinten und heulte vor Schmerz auf. Einen Moment der Unachtsamkeit und ein Speer aus Schmerz zuckte durch den Kopf des Goldschmieds. Schwarze Punkte tanzten vor seinem Auge und er zitterte vor Anstrengung, doch er konnte noch nicht umfallen. "Gib mir den verfickten Hammer!" Brüllte er irgendwen an. Sein Körper zitterte und seine Blick verlosch langsam, doch seine Stimme besaß eine ungeahnte Kraft. Irgendwer reichte ihm den Hammer und der Zwerg torkelte mit ihm zu dem heulenden Klotz. Die eine Hand riss er vom Gesicht und Furcht zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er stand wohl nicht jedem Tag einem Zwerg mit einer leeren Augenhöhle, blutigem Gesicht und einem blutroten Bart gegenüber. "Gnade. Lass mich in Ruhe. Bitte!!!" Die Tränen liefen von seinem Gesicht doch Rognor ließ sich nicht erweichen. Er schlug mit dem Hammer zweimal kräftig zu, sodass er sicher war, dass die Hand gebrochen war. Kaum noch auf den Beinen haltend ging er auf die andere Seite und fixierte die Hand mit seinem Fuß. Der Hühne hatte aufgegeben und gab sich ganz seinem Schmerz hin. Bevor Rognor überhaupt einmal zuschlagen konnte war alles Schwarz. Doch er wusste wo die Hand war und schlug kräftig zu. Beim zweiten Mal kippte er während des Ausholens um. Er fiel auf den Sandboden, doch in seinem Kopf fiel er in ein grenzenloses Loch.
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Hinterhof der Sturzkampfmöwe
Langsamen Schrittes schlenderte Ptah durch das nächtliche Setarrif. Die schillernde Lichtkugel von der Farbe des Mondes, die über seinem Haupt waberte, tauchte die dunklen Gassen in silbernen Schein und schob unter die Sohlen seiner Sandalen eine satt schwarzen und rundlichen Schattenfleck. Die Unruhe des Tages hatte sich weitestgehend in die Häuser verkrochen und zurück blieb ein angenehmes Versprechen von kühler Luft, die den Geist belebte. Der Adept hatte den Tag mit einigen Ausbesserungs- und Flickarbeiten an Novizenroben zugebracht und genoss nun den sich verabschiedenden Tag bei dem Spaziergang.
Er befand sich nicht unweit der 'Sturzkampfmöwe', als er eine in eine Mauer eingelassene Tür entdeckte. Als er näher kam bemerkte er, dass sie nicht ins Schloss gefallen war und so gewann seine Neugier die Oberhand und er drückte sie ins Innere auf. Im Halbdunkel des Innenhofes, der sich nun vor ihm auftat, machte er eine Frau und drei Männer aus, die ihn bisher noch nicht bemerkt zu haben schienen. Eine der Frauen und zwei der Männer hielten Waffen in der Hand. Der andere stand in einiger Entfernung und schien das Treiben zu beobachten. In Ptah machte sich das ungute Gefühl breit, dass er gleich Zeuge eines dieser unsauberen Straßenkämpfe werden würde. Sein Gewissen meldete sich und er tat, was er für das einzige Richtige hielt. Nachdem er tief Luft geholt hatte, schritt der Adept ein.
Mit einer wischenden Bewegung vergrößerte er den Lichtzauber und steuerte ihn in die Mitte des Hofes.
"Mit Verlaub, meine Damen und Herren, aber dies ist weder die Zeit noch der Ort für den Umgang mit Waffen. Ich schlage vor, dass Ihr schon morgen den Akademieleiter aufsucht und ihn um eine Aufnahme in diese Anstalt ersucht, wo man Euch eine richtige Ausbildung zukommen lassen wird."
Geändert von Ptah (09.01.2013 um 22:29 Uhr)
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Rafik nickte kurz und nahm das hölzerne Schwert in die Hand. Dadurch, dass er einen Monat lang am Hafen fast nur Kisten schleppte hatte er eine gewisse Ausdauer in seinen Armen aufgebaut. Er griff das Holzschwert fest am Griff und schaute seinem gegenüber in die Augen.
Er hatte keine Ahnung über Techniken mit der Waffe, hatte sogar noch nie einen richtigen Kampf gesehen, daher pirschte Rafik einfach voran und hiebte auf seinen Sparringgegner mit dem Holzschwert ein. Dieser haute gegen Rafiks Waffe und parierte die Schläge so mehr oder minder.
Das ganze ging hin und her, bis das Schwert immer schwerer und die Schulter Rafiks immer müder wurde. Sein Griff lockerte sich mit der Zeit und das sonstige ruhige Atmen war zu einem Schnaufen verwandelt, seinem Gegenüber schien es nicht ganz anders zu gehen. Dennoch probierten beide auf ihre eigene Art und Weise ihren Kontrahenden zu besiegen, was sich bei Rafik durch das fehlende Wissen als schwer erwies.
Plötzlich war es hell, obwohl der Himmel immernoch tiefschwarz und bewölkt war. Rafik schaute um sich und entdeckte eine schimmernde Kugel, von der das Licht ausging. Dahinter war ein Mann erschienen der zu der kämpfenden Gruppe sprach. Die Worte konnte Rafik nicht wahrnehmen, denn er war verwirrt und wusste nicht worum es sich bei der leuchtenden Kugel handelte.
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Es war schon einige Stunden her, dass die Sonne hinter den Bergen im Westen versunken war, als Badhor die Taverne und auch seine Lehrmeisterin mitsamt Berdia und einem weiteren, ihm unbekannten Schüler fand, die eine Trainingseinheit ansetzten, bei der sich der Jäger nicht lange besinnen musste, um sie als eine der ersten zu erkennen.
Ein heilloses Gerangel war entstanden, bei dem gerade der Fremde auf den schieren Einsatz unkontrollierter Gewalt zu setzen schien, die vielleicht nicht schlecht zu einem Axtkampf gepasst hätte, mit der allgemeinen Eleganz, die man zwischen zwei wenigstens halbwegs erfahrenen Schwertkämpfern nur allzu deutlich sah.
Das ein derartiges Theater bald einen ungebetenen Zuschauer anlocken musste, erstaunte auch nur wenig, war der Lärm doch nicht gerade klein gewesen.
Seinerseits beachtete der Nordmarer den eher lästigen Neuankömmling nur wenig und wandte sich stattdessen lieber an den neuesten Schüler der Rothaarigen.
"Schlag nicht immer mit voller Wucht zu, du verschwendest nur deine Kraft. Schnelle Schläge aus dem Schwung sind leichter zu lenken und reichen bei einem scharfen Schwert ganz aus."
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Ein gequältes Husten drang aus der Lunge des Arenaleiters und erstarb in einem heiseren Keuchen. Warum musste hier auch alles so dreckig und verstaubt sein? Adson befand sich in einer Kammer auf der unteren Ebene der Arena, in welcher verschiedensten Dinge aufbewahrt wurden, die für den Trainingsbetrieb gebraucht wurden oder gebraucht werden konnten. Obwohl - es hatte sich auch eine Menge an kaputten und unbrauchbaren Gegenständen hier angesammelt, die niemand entsorgen wollte. Fast jede zweite aufbewahrte Waffe war so schwer beschädigt, dass sie nur noch verworfen werden konnte; allgemein schien die Pflege der Waffen hier bisher ein Fremdwort gewesen zu sein.
Adson fragender Blick fiel auf eine ältere Klinge, die die Räumlichkeiten der Arena schon länger kannte als der junge Schreiner. Die Antwort auf den Blick war ein Schulterzucken: "Is lange keiner mehr hier gewesen. Wusste gar nicht, dass hier überhaupt noch was brauchbares drin ist.", der Mann schaute sich nochmal um, soweit es der Schein der mitgebrachten Laternen ermöglichte. Zwar waren in den Wänden Ringe für Fackeln eingelassen, allerdings war keiner der Ringe mit einer Fackel ausgestattet; nur am Boden lagen noch hier und da Aschereste.
"Ich geh dann jetzt. Den Schlüssel behälst du?"
Adson nickte abwesend und war schließlich allein. Langsam begann er die herumliegenden Dinge zu ordnen. Die Waffen legte er auf zwei Haufen - einer mit Ausschuss, auf dem zweiten sammelte er die noch brauchbaren Objekte. Mit einem traurigen Kopfschütteln legte er eine Kiste mit Holzschwertern beiseite, die allesamt so vermodert waren, dass sie bei Berührung sicherlich zu Staub zerfallen würden. Ähnlich sah es mit Schilden aus: Viele hätten kaum einen Schwerthieb ausgehalten, einige wurden nur noch von den Lederriemen zusammengehalten. Doch auch hier fanden sich wenigstens eine Handvoll brauchbare Schilde. Außerdem fand der junge Schreiner einige grob behauene Steine in verschiedenen Größen, die offensichtlich zum Krafttraining genutzt werden konnten.
Wieder hustete Adson, als ihm Staub in die Nase stieg und schimpfte still vor sich hin. Etwas unwirsch griff er nach einem Speer und wollte ihn auf den 'Brauchbar'-Haufen legen, als er einen Widerstand verspürte. Der Speer war in einem der Fackelringe hängen geblieben und zu Adsons Erstaunen ließ sich der Ring langsam aus der Wand ziehen. Gleichzeitig sah Adson, wie sich langsam einige unordentlich zusammengeknüllte Seilrollen auf dem Boden bewegten. Erschrocken hielt er inne und nahm die kleine Laterne zur Hand. Vorsichtig bewegte er sich auf die Seilrollen zu und entdeckte einen schmalen Spalt, der sich aufgetan hatte. Ein leichter Luftzug brachte einen leicht modrigen Duft hervor, welcher jedoch in der Kammer kaum auffiel. Nachdenklich schob Adson den Ring wieder zurück und tatsächlich schloss sich der Spalt. Kurz überlegte er, ob er die Öffnung weiter untersuchen sollte, doch schließlich entschied er sich dagegen und sortierte weiter das Gerümpel, auch wenn er nicht ganz bei der Sache war. Als er schließlich fertig war verließ er die Kammer und warf nochmal einen lange Blick auf den ominösen Ring. Dann schloss sich die Tür und Adson drehte den Schlüssel im Schloss um.
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Die Situation gefiel dem Bogner schlichtweg nicht, auch wenn er selbst keinen tiefergehenden Groll gegen die Magier hegte. In diesem Fall jedoch schien die Atmosphäre schlagartig frostiger zu werden, wenn man nur Redsonja betrachtete, die den Fremden mit seiner Lichtkugel unverhohlen misstrauisch musterte. Ihre nächsten Worte umgab bereits eine unverhohlen angriffslustige Ader, die sich aus einem Groll zu speisen schienen, mit der sie wohl jedem Magier gegenüberstand.
Zumindest glaubte der Bogner nicht daran, dass Redsonja so unkontrolliert und abweisend sein würde, dass er in irgendeiner Form würde eingreifen müssen, also verabschiedete sich Badhor von ihren Schülern, nickte dem Magier wenigstens kurz zu und verschwand durch die Hintertür der Taverne in den Schankraum und nahm, nachdem er die Taverne durchquert hatte, den Weg zur Handwerkerstraße, in der auch seine Bognerei stand, von den Ereignissen des Tages wenig erbaut und in Gedanken bei dem Kampf mit dem Schwert, wie er von richtigen Kämpfern gefochten wurde, die über das stumpfe Voranpreschen des neuen Schülers hinausgelangt waren...
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Madlen strich um die Häuserwände auf der Suche nach…ja, was eigentlich? Nun, gerade hatte sie es noch gewusst, doch jetzt war ihr es entfallen.
Während sie überlegte, ließ der Wind eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht hing, tanzen. Wieder kam die junge Frau nicht recht zur Ruhe. Ihr Rücken schmerzte sie vom langen Sitzen und dem Schreiben von Liedern. Kurz und gut, sie hatte beschlossen, dass ein Spaziergang nicht schaden konnte.
Madlen befand sich gerade im Handwerkerviertel. Langsam schritt sie durch die Gassen des Teils der Stadt, der immer am geschäftigsten wirkte. Weiße Wände, der Putz fiel an manchen Stellen herunter…Alte Holzbalken hielten noch älteres Gebälk. Dann mit einem Mal blieb die werdende Mutter abrupt stehen. Es schien ihr, als hätte sie gerade etwas Wichtiges übersehen. Vor ihr war nichts, auch zu beiden Seiten erblickte sie nichts. Vorsichtig machte Madlen kehrt. Und da fiel ihr es wieder ein, was sie vorhin vergessen hatte, warum sie zu so später Stunde überhaupt noch einen Spaziergang gewagt hatte. Eine Bognerei. Ein weiterer Schachzug in ihrem Spiel mit den dunklen Mächten Varants. Der Nahkampf, der Fernkampf und die Magie. Nur in Kombination konnte sie den Sieg über ihre Vergangenheit erringen. Nun, und vielleicht konnte der ansässige Meister ihr dabei helfen. Sie hatte bei den Zeichnungen von ihrem Schwert auch eine alte Bogenskizze ihres Volkes gefunden. Eine mächtige Waffe, die den Feinden mit Sicherheit viel Angst eingeflößt hatte.
Schnell und ohne lang zu Zögern betrat Madlen die Stube und blickte unter ihrer Kapuze hervor. Im Schein der Fackeln sah man nur die untere Gesichtshälfte von ihr. Solange sie nicht wusste, wer ihr gegenüber stand, wollte sie lieber unerkannt bleiben. Zu viele Menschen wollten ihr schaden.
Dann kam auch schon ein Mann aus einem Hinterzimmer und kam auf sie zu…Madlen lächelte. Sie erkannte einen Jäger, wenn sie einem gegenüberstand. Diesen Beruf hatte sie auch lange genug ausgeübt…nun, vielleicht würde es doch ganz nett werden…
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Nicht allzu lange hatte er den Frieden des Abends für sich genießen können, ehe jemand in seine Werkstatt trat, eine junge Frau, die ganz offenkundig nicht erkannt werden wollte und deren Gestalt nur allzu untypisch für seinen Laden war. Dennoch hatte er lange genug im Schnee Nordmars gelebt und gejagt, um scheinbare Schwäche von verborgener Zähigkeit unterscheiden zu können - und sie war vermutlich wehrhafter, als man auf den ersten Blick meinen wollte.
Badhors Blick stach kurz und prüfend über den Teil des Gesichtes hinweg, an dem die Augen im Fackelschein glitzerten, obwohl sie scheinbar unter ihrer Kapuze verborgen schienen.
Der Jäger setzte zu einer knappen Verbeugung an, gerade genug, um der Höflichkeit zu entsprechen, und setzte sich auf den nächstbesten Hocker, der immer an seiner Arbeitsplatte stand.
"Guten Abend, was sucht ihr hier?"
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Ein Mann der kurzen Worte. Sehr schön. Madlen hatte damals schon am Hofe Zubens diese ewigen Floskeln gehasst, bis jemand mal zum Punkt kam. So fing die junge Frau gleich an zu sprechen: „Nun, ich bin auf der Suche nach einem fähigen Bogner. Ich sehe, Ihr seid einer. Deshalb würde ich Euch gerne eine Bitte unterbreiten. Ich habe diese Zeichnung gefunden!" Madlen legte die Skizze auf einer Arbeitsplatte aus "Wo? Ich denke, es spielt keine Rolle. Sie stammen von einem alten Volk. Welches? Auch das tut nichts zur Sache. Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, doch es würde zu lange dauern, alles zu erklären…Zu meiner Frage: Ihr seid doch mit Sicherheit fähig, so eine Waffe zu fertigen…aber was soll Euer Preis sein?“
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Langsam und ohne Hast tropfte der letzte Schluck aus Kanne und traf auf die Erde, in der der Kronstöckel wuchs und gedieh. Eigentlich wollte Naberius die Pflanze an den Alchemisten abgeben, doch bis jetzt hatte er noch keine Zeit gehabt. Naja eigentlich hatte er Zeit, doch diese Zeit verwendete er lieber darauf seine Kochkünste zu verfeinern und zu erweitern. Desweiteren hatte einer der Adeligen Geschmack an salzigem Gebäck gefunden und war zu einem Stammkunden geworden. Lars musste jeden Tag mindestens einmal zu ihm laufen, damit er auch zufrieden war. Er futterte das Salzgebäck, als ware es nur ein kleines Staubkorn. Und zu alledem wollte er nicht immer nur diese Kekse mit Salz. Diese speziellen Aufträge forderten Naberius ungemein, weil er etwas neues kreieren musste, was auch zu Salz passte. Im Backofen war gerade die neuste Kreation im Gange. Kleine Stäbchen mit Salzkörner, welche schön dunkelbraun gebacken warden sollten. Zudem arbeitet der Alte gerade daran Nüsse mit Salz zu impregnieren. Doch diese Aufgabe gestaltete sich etwas schwieriger als erwartet. Allerdings wollte er sich nicht beschweren. Seine Lordschaft bezahlte ihn gut und es gab trotz des Preises vo Salz immeroch einen schönen Profit, den Naberius einstreichen konnte. Und wenn er dann doch einmal frei Zeit zur Verfügung hatte, dann investierte er sie in Bücher aus der Bibliothek. Meisten handelte es sich um Kochbücher, doch vor kurzem hatte er ein Buch gefunden, dass auf Magie und ihr Wirken einging. Doch es stellte sich heraus, das es nur ein Buch über Magie und Katalysatoren war. Dennoch hatte er das Buch gelesen und am Ende war es doch sehr interessant gewesen. Doch bevor er sich schlafen legen wollte hatte er sich noch eine Spaziergang einfallen lassen. Am Abend war fast alles ruhig. Nur einige kleine Babys schrien und verlangten nach ihrer Mutter doch alles in allem war alles ruhig. Und obwohl er jetzt Zeit hatte sich nach den Magiern zu erkundigen machte er es nicht. Es war schön sich um fast niemanden kümmern zu müssen und jeden Tag das Gleiche zu machen. Es war entspannend.
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Badhor sah sich die Skizze kurz an und ihm wurde schnell klar, dass ein solcher Auftrag über die normalen Anforderungen hinaus gehen würde. Stabbogen mit rekursiver Form, auf Ulme oder Kirsche ausgelegt, mit Messingornamenten versehen. Er würde die Form des Bogens an die Ornamente anpassen, die Spannkraft des Holzes neu berechnen und einen Goldschmied finden müssen, der kunstfertig genug war, solch detaillierte Formen zu schaffen. Und es würde sehr lange dauern, alles aufeinander abzustimmen und fertigzustellen.
"Alleine ist es mir unmöglich. Ihr müsstet einen Goldschmied mitbezahlen. In allem 700 Goldstücke - wenn es gut läuft. Arbeitszeit wird etwa sechs Wochen dauern, plus die Suche nach einem vernünftigen Schmied."
Der Nordmarer überlegte für sich den Arbeitsaufwand, der ihm jetzt schon die Laune verdüsterte. Es würde ein gutes Stück Arbeit unter genauesten Voraussetzungen sein, bei der jeder Fehler ihn eine gute Woche kosten konnte.
"Außerdem muss ich überprüfen wie stark ihr seid und wissen, wie oft und unter welchen Bedingungen ihr den Bogen benutzen wollt."
Geändert von Badhor (10.01.2013 um 21:10 Uhr)
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700 Goldstücke waren viel, doch es kam jetzt nicht überraschend. Madlen hatte einiges angespart, von Marcel kam immer Geld, dann noch ihre zukünftigen Auftritte…nun, wahrscheinlich musste sie ihre Halskette verkaufen. Sie war sehr viel Gold wert, doch war dies auch der Bogen? Wahrscheinlich ja! Außerdem, für was spart man so viel Gold, wenn man es dann nicht brauchen konnte? Doch etwas musste sie probieren…
„Nun, 700 Goldstücke sind sehr viel. Ihr seht, in was für einen Zustand ich bin, somit muss ich auch an die Zukunft denken. Ich bin nicht unvermögend, doch könnten wir uns nicht auf einen Preis von 600 Goldstücken einigen. Eine erste Zahlung kann ich Euch gleich geben.“ Madlen holte unter ihrem Mantel einen kleinen Sack hervor, in dem es klimperte. Das war ein großer Vorteil, wenn man schwanger war. Diebe hatten immerhin noch so viel Anstand, jemanden dann nicht zu überfallen. Wahrscheinlich taten Aynur und Barikar ihr übriges. „100 Goldstücke sind in diesem Säcken. Falls Ihr mit 600 einverstanden seid, so nehmt dies als erste Anzahlung. Doch 700…das ist zu viel. Falls wir den Preis nicht ändern können, so muss ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem einfacheren Modell begnügen. Und sagt selbst…lockt es Euch nicht, so ein Meisterwerk fertigen zu wollen? Ich mache Euch den Vorschlag: Ich denke doch, dass Ihr Jäger seid.“ Der Mann nickte zustimmend. „Nun, ich selbst bin auch Jägerin einst gewesen. Es ist noch nicht lange her, da machte ich ebenfalls die Wälder unsicher. Sobald es mein Zustand erlaubt, werde ich Euch bei Eurem nächsten Streifzug behilflich sein. Was haltet Ihr davon? 600 Goldstücke und dieser eine Gefallen.“
Dann fiel Madlen noch etwas ein. „Meine Kraft können wir gerne überprüfen. Was meinen Gebrauch angeht. Ich denke, es wird kein Jagdbogen. Zumindest soll er keine Jagd auf Tiere machen. Ich denke, Ihr versteht was ich meine…“
Damit der Mann mehr Vertrauen in die junge Frau fassen konnte, schlug sie ihre Kapuze zurück...dabei fiel ihr langes Haar über ihre Schultern. Es schimmerte im Schein des Feuers, während Madlen auf eine Antwort ihres Gegenübers wartete.
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Sie schien nicht verstehen zu wollen - mit 700 Goldstücken machte auch er keinen großartigen Gewinn,würde er für den Aufwand ein paar kleinere Arbeiten erledigen, hätte er sicherlich mehr davon. Nur weil ihn der Auftrag überhaupt reizte, waren 700 Goldstücke überhaupt ein Preis. Eigentlich könnte er das Doppelte verlangen und er wäre noch im guten Rahmen geblieben.
"Ich feilsche nicht. Nehmt ihn für 700 oder geht eures Weges."
In seinem Gesicht zeigte sich keine Regung davon, dass er nicht hinter seinen Worten stand. Es wäre zwar schade, ein solches Stück wegen des leidigen Geldes nicht bauen zu können, doch er hatte auch nicht die Mittel, einen solchen Bogen nur zum Spaß anzufertigen. Es hing von ihr ab, das eine Stück, das sein Meisterwerk werden würde, war nicht dieser Bogen...
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Madlen hatte sich verschätzt. Nun gut, dann war es eben so. Einen Versuch war es wert gewesen. „Nun, ich sehe, Ihr seid nicht zum Verhandeln bereit. 700 also!“ Sie warf ihm die 100 Goldstücke zu. „Nehmt das als Anzahlung. Der Rest folgt, sobald ich die Waffe überreicht bekomme. Es wäre nett, wenn das so in Ordnung wäre. Wer kauft schon gerne die Katz im Sack! Gut, die Skizze habt Ihr. Ich denke doch, dass ich jetzt gehen kann? Oder gibt es noch etwas zu tun?“
Innerlich ärgerte sich Madlen etwas. Sie hatte sie wirklich verschätzt. Das Gold hatte sie zwar, doch…eigentlich war es für die schweren Zeiten gespart worden. Dann durchfuhr ein Gedanke ihren Kopf. Es war zwar überheblich, doch vielleicht konnte sie noch einen weiteren Gefallen von einer guten Freundin verlagen…
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Badhor war nach dem seltsamen Auftritt des Magiers verschwunden, Berdia und Rafik wichen einfach nur ein wenig zurück, während die Lehrmeisterin die Zähne fletschte und den Fremden angrinste.
"Na willst du stattdessen die Prügel einstecken?"
Fragte sie schon fast fürsorglich und blickte den Magier mit angehobenen Augenbrauen an, während sie hoffte, dass er wenigstens ein bisschen Spass verstand und ihnen nicht gleich der Hinterhof um die Ohren flog. Der Magier allerdings wurde bleich oder sie glaubte das zumindest, während Redsonja zu lachen begann und ihm kameradschaftlich, wenn auch nicht gerade zimperlich auf die Schultern klopfte.
"Werter Friedensstifter. Diese beiden sind meine Schüler. Sie lernen gerade ihre ersten Lektionen im Umgang mit einem Schwert. Ihr dürft gerne mitmachen wenn ihr möchtet und sonst einfach zuschauen. Das Licht kommt sehr gelegen."
Meinte sie nun etwas freundlicher und hiess den beiden fortzufahren.
Geändert von Redsonja (10.01.2013 um 21:37 Uhr)
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"Ich muss noch eure Kraft testen."
Dafür holte er sein Tillerbrett und einen Bogen aus Kirschenholz, von dem er glaubte, dass er grob auf sie passen würde. Innerlich schätzte er die Größe, die später ihr Bogen haben müsste und legte eine Weite auf dem Tillerbrett fest, die sie erreichen müsste, damit der Bogen seine größte Wirkung entfaltete.
Seine Kundin zog die Sehne des Kirschbogens weitestmöglich an und der Nordmarer spannte ihn auf dem Tillerbrett ein - drei Zoll fehlten zum Optimum, also musste ihr Bogen ein bisschen weniger Zugkraft haben, als der Kirschbogen.
Badhor notierte sich die benötigten Daten auf einem Stück Pergament und verstaute die 100 Goldstücke Vorschuss sicher, ehe er die junge Frau noch bis vor seine Tür begleitete.
Es war einiges an Arbeit, das nun auf ihn warten würde...
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Nicht mit voller Wucht, sondern die Kraft aus den Schwüngen mitnehmen?, sprach Rafik innerlich und attackierte nun etwas ruhiger, nicht mehr bestialisch wie vorher. Auch wenn es sich nur um Holzschwerter handelte gefiel ihm das Geräusch das sich ergab und in ihm weckte sich eine Art Lust weiter mit den Holzklingen zu kämpfen. Er schlug weniger mit seiner vollen Kraft und merkte, dass sein Arm und seine Schulter nicht so schnell ermüdeten. Der Schwung des Schwertes schien seinen Körper mitreißen zu wollen, sodass Klinge und Körper als eine Einheit kämpften. Jedoch wusste er, dass dies viel zu früh war, denn ihm fehlte die Übung und die Vertrautheit mit der Klinge und mit dem Kampf.
Sein Gegenüber griff Rafik an, sodass Rafik versuchte die Schläge zu parieren. In der Defensive fühlte er sich schwächer, die Angriffe kamen ihm wie ein unkontrollierbarer Schlaghagel vor. Trotzdem der Tatsache, dass Rafik einige Schläge stoppte, nahm er immer mehr blaue Flecken mit sich. Sein Blick wurde immer tunnelartiger und sah nur seinen Gegner und dessen Holzschwert und nachdem beide kurz mit dem Kampf stoppten erwischte er sich selbst beim Lächeln. Rafik war gegenüber Unbekannten sehr emotionslos und es brauchte eine gewisse Zeit, bis er sich jemandem öffnete, aber dieses Training machte ihm Spaß, er wollte mehr.
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"Nicht schlecht für den Anfang." Ertönte es für alle hörbar aus Redsonjas Mund. "Wollt ihr nicht auch teilnehmen? Es tut gar nicht so weh getroffen zu werden."
Versuchte sie danach den Magier etwas leiser zu locken. Er schien aber noch nicht ganz überzeugt zu sein. Also mussten ihre beiden Schüler noch etwas mehr vorführen.
"So dann greift jetzt aber mal nur Rafik an, während Berdia versucht unter keinen Umständen getroffen zu werden. Das macht ihr so lange bis Rafik drei Treffer hat. Danach wird gewechselt."
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Alles war schwarz. Schwarz wie die Nacht. Doch dann kam das Licht. Das Licht und das Leben. Beide gingen Hand in Hand. Rognor sah sich in einem Kreis wieder. Es war der gleiche Kreis, wie in der Lagerhalle, wo er die beiden Klotzbrüder geschlagen hatte. Doch was er jetzt dort sah, ließ ihn frösteln. Beide Klotzbrüder lagen rechts und links von einer kleinen Person. Auf ihrer Schulter saß ein Rabe, schwarz wie die Nacht. Als dieser sich umdrehte hatte er ein Auge im Schnabel. Und als sich die Person, auf dessen Schulter der Rabe saß, umdrehte erkannte der Zwerg sich selbst. Der Bart rötlich von Blut, welches aus einem schwarzen Loch, wo früher mal ein linkes Auge saß, aber dennoch lächelte er. Langsam fing es hinter Rognors Ebenbild an zu leuchten. Es wurde von Herzschlag zu Herzschlag heller. Irgendwann brannte es so stark, dass der Weißhaarige sich abwenden musste. Doch irgendwann konnte er sich nicht mehr abwenden und alles wurde weiß.
"Arghhh" Ein langgezogenes Stöhnen entrang sich Rognors Kehle. Schnell war ein etwas beleibter Mann zu ihm und fragte ihm nach seinem Befinden. "Verdammt geht weg. Ich bin nicht krank! Das ist nur ein kleiner Kratzer!" Mit einer Handbewegung scheuchte er den Quacksalber wie eine Fliege beiseite. obwohl er sich ein wenig schwach fühlte, hätte er es sich schlimmer vorgestellt. Nur ein leichtes Pochen im Kopf auf der linken Seite zeugte von dem verlorenen Auge. Im Spiegel erkannte Rognor, dass eine schwarze Augenklappe das verlorenen Auge verdeckte. Als er wieder auf dem Bett saß rief er nach seinem Arzt. "Bringt mir einen Schnapps. Und wenn ihr mir jetzt sagen wollt, dass ich das nicht darf dann schieb ich dir die Flasche in den Arsch. Und danach schlaf ich bis morgen und hinterlasse ein wenig Gold für deine Arbeit." Mit einer Flasche billigem Fusel und in einem bequemen Bett schlief der Zwerg ein. Morgen würde er wieder auf den Beinen sein.
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Beide nickten der Mentorin zu und begaben sich in die jeweilige Position. Rafik machte aggressiv einen Schritt nach vorne, und haute mit diesem Schwung seitlich zu. Nachdem Berdia den Hieb parierte, drehte der angreifende Lehrling seinen Körper und führte den selben Hieb aus. Durch die Drehung verlor Rafik kurz das Gleichgewicht, fing sich aber wieder als er sah, dass auch Berdia der entstandenen Kraft nicht gut widerstehen konnte.
Rafik achtete darauf, seine Hiebe kleiner zu halten und den Schwung eines parierten Schlages direkt in den nächsten Angriff zu leiten. Die Holzwaffen trafen sich immer wieder und gaben ein lautes, dumpfes Geräusch von sich wenn sie sich kreuzten. Rafik schlug die Waffe von der einen zur anderen Seite und in genau diesem Schema parierte Berdia. Als einem rechten Hieb ein weiterer folgte wurde Berdia getroffen. Die nächsten beiden Treffer ließen nicht lange auf sich warten und die Angreifer-Verteiger-Rolle wurde getauscht.
Nun war es Berdia der Rafik angriff. Die Angriffe waren schneller als Rafiks, jedoch lag nicht die ganze Wucht des Körpers dahinter. Der Waffenarm des Verteidigers war bereits müde, so konnte er nur noch gegen offensichtliche Schläge gegenhalten, als Berdia das Tempo jedoch noch einmal erhöhte traf er schnell drei mal hintereinander.
Die Lehrlinge pausierten kurz und wechselten wieder die Rolle, solange bis sie schweißgebadet voreinander standen und nur noch versuchten Luft zu holen. Was für andere sicherlich eleganzlos und grob aussah, war für die Lehrlinge ein Schritt den Umgang mit dem Schwert zu lernen.
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