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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    Der Zettel war an Wombel vorbeigegangen, doch das war nicht weiter tragisch.
    Rhen wusste wohl etwas und, wie der Holzfäller vorher schon festgestellt hatte, er kannte sich hier in der Gegend gut aus. Nun galt es darum die beiden Männer für die Such,- bzw. Befreiungsaktion zu gewinnen. Die Frage war, was hatte er denn großartig anzubieten, um die beiden anzuwerben ... Er besaß zwar ein klein wenig Gold, aber für ein Kopfgeld im eigentlichen Sinne war die Menge doch ein wenig zu bescheiden.
    Wie ein Söldner sah Phili nicht aus, Rhen schon eher. Allerdings schien Phili so etwas wie der Chef der beiden zu sein. Um an Rhens Dienste heran zu kommen, musste also der Weg wohl oder übel über Phili gehen. Dieser wedelte noch einmal mit dem Zettel, den Wombel jedoch geflissentlich ignorierte.

    Wombel atmete einmal tief durch.
    "OK, ich verstehe schon. Ihr wisst etwas, was mir weiterhelfen kann und ich würde die entsprechenden Formalitäten gerne rasch hinter mich bringen."
    Phili schaute Wombel an und legte die Fingerspitzen aneinander.
    "Fahre fort, Zimmermannsmeister Wombel." Sagte er mit einem süffisanten Grinsen.

    "Nun denn ... ich besitze ein klein wenig Gold, welches ich euch beiden geben kann, wenn ihr mir sagt was ihr wisst. Es ist wirklich nicht viel, es wäre wohl eher nur als ein Zubrot denn eine Belohnung zu sehen, aber wenn ihr mir dabei helft meine Botschaften zu übermitteln, werde ich euch das Gold geben. Solltet ihr dann gar in Betracht ziehen mir bei der Bekämpfung der Banditen zur Hand zu gehen, werde ich in Setarrif nochmal ein wenig auftreiben, welches ich euch dann zukommen lassen werde."
    Es entstand eine kurze Pause.
    Phili und Rhen wechselten ein paar Blicke miteinander und Wombel hoffte auf die Zusage der beiden Männer.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Beria

    Voller Konzentration nicht das kleinste Geräusch durfte ihn ablenken. Das Handtieren mit Nadel und Faden war wenn man eigentlich beides vereint hatte ganz einfach. Langsam schloss sich der Schnitt in seiner Tasche mit einer sauberen Naht, selbst ein Weib konnte das nicht besser.
    Die Botschaft für den Waldläufer auf Argaan musste an einem sicheren Ort verwahrt werden. Seine Provianttasche bot zwischen zwei Lagen Stoff das beste Versteck. Eingewickelt in einen Fetzenstoff getränkt mit Wachs. So konnte Schnee, Regen oder das unendlich viele Wasser des Ozeans der Tinte im Inneren nicht anhaben.

    Bei den Gedanken in wenigen Tagen über den tiefblauen Ozean zu segeln bereitete ihm Unbehagen. Es war nicht das ständige Auf und Ab der Wellenberge, es war die Angst vor dem unberechenbaren Schlund der schon so manches Schiff verschluckt hatte. Der Schwarzhaarige hatte diese dunkle Bestie schon mit eigenen Augen gesehen. Er hoffte dass die Dämonen der unergründlichen Tiefen keinen Hunger verspürten.
    Sein Rucksack gefüllt mit den wichtigsten Dingen für seine lange Reise stand schon seit Stunden am Tisch. Doch ohne Worte des Abschieds verloren zu haben konnte der Schwarzhaarige nicht gehen. In der kurzen Zeit hier Beria war so viel auf ihm eingestürzt, gute Dinge und auch schlechte Dinge.

    Vielleicht würde er eines Tages zurückkommen, den Druiden zeigen dass sie sich nicht irrten. Zurückkommen als einer von ihnen. Vivin gegenübertreten, sie einfach packen küssen und ihr dabei das Hinterteil kneten. Vielleicht wollte sie das schon immer, vielleicht aber auch nicht. Die Weiber waren wie die tiefsten Tiefen des Ozeans, einfach unergründlich. Deshalb bevorzugte der Schwarzhaarige auch die Dienste jener Damen die man bezahlen konnte. Da waren keine Gefühle im Spiel, man ging zu ihnen und bekam was das beste Stück wollte. War das Herz einmal im Spiel, verschwand der Verstand und der Trottel war geboren.

    Der Lange betrachtete seinen Botengang als seine letzte Möglichkeit in neues Leben zu beginnen. Die Druiden haben ihm nicht den Weg den er gehen soll gezeigt. Sie sprachen immer in Rätseln, die die Wahrheit immer verbargen. Doch versuchte man den tieferen Sinn ihre Worte zu ergründen wusste der aufmerksame Zuhörer was für Möglichkeiten vor ihm lagen.

    Noreia blieb am heutigen leider im Verborgenen, so dass der Schwarzhaarige ihr nicht seinen Respekt erweisen konnte. Pergament und Tinte besaß er leider nicht, die Lust auf eine Jagd nach einem Federkiel fehlte ihm. Mit einer scharfen Klinge ritzte Xarith eine Botschaft in das harte Holz vor der dunklen Höhle.

    Die Müdigkeit zerrte an seinen Augenlidern, viele Stunden ohne je richtig geschlafen zu haben, zwangen den Schwarzhaarigen in die dunkle Welt der Träume.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Sie schrak hoch und schaute sich um. Anscheinend war sie eingenickt, nachdem sie die letzten Tage zügig und mit möglichst wenig Pausen gewandert war. Nicht gut, sie brauchte ihre Konzentration. Die Seherin stand auf und streckte sich, dann machte sie einige Dehnübungen, die Aniron ihr gezeigt hatte, um klaren Kopf zu bekommen. War wohl keine gute Idee, sich im Steinkreis auszuruhen, sobald sie ihn erreicht hatte. Außerdem hatten die seltsamen Träume nicht aufgehört, auch wenn der letzte mit Abstand der seltsamste gewesen war. Wie damals, als sie ihren wahren Namen hatte suchen müssen. Jetzt konnte sie das immerhin deuten.

    Der Körper war wach, der Geist war wach, die Magie war wach. Sie war Azurhe und sie hatte zu tun, was sie jetzt tat. Sorgfältig achtete sie darauf, den Schnee in der Mitte des Steinkreises unberührt zu lassen, als sie umherging und die Steine erweckte. Sie wusste nicht genau, warum sie dies tat, ob das einen Schutzkreis für ihr Ritual sponn oder es um der Mächte Willen war, die hier ruhten. Es war ein Gefühl, das ihr sagte, dass sie genau das zu tun hatte. Mit dem Kampfstab zeichnete sie dann das Zeichen der Luchse in die Mitte des Steinkreises und legte den Stein hinein, der ihr anvertraut worden war. Ihre Augen waren offen, für sie fühlte sich die Magie an, als hockte sie im Auge eines Sturmes. Die Fingerspitzen ruhten über der in den Schnee gezogenen Linie, berührten sie jedoch nicht, als sie sprach: „Tîw en lodjur, echuio!“ Zeichen des Luchses, erwache! Sie gab ihre Magie in das Zeichen, und es reagierte auf die Worte. Der Wind, den sie spürte, schien stärker zu werden, aber sie hielt die Augen noch immer offen, war vollkommen konzentriert auf das, was geschah. Ihre Magie verband sie mit den Mächten des Steinkreises wie auch dem Zeichen im Schnee, dennoch wiederholte sie die Worte, einer Beschwörung gleich. Schließlich stand sie auf und sah sich dem Luchsgeist gegenüber.

    „Tolthanneg nin. Im si“, sagte sie ehrfürchtig. Du hast mich gerufen. Hier bin ich.
    Einen Moment lang schauten sie einander lediglich in die Augen, dann schien der Naturfürst zu nicken. Die Zeit war reif, war gekommen. Die Seherin fasste den Kampfstab fest, entschlossen. Es würde nur eine Bewegung brauchen, einen gut koordinierten Schlag, der es sofort beenden würde. Sie atmete tief durch.
    „Namárië“, murmelte sie, ehe sie den Stab hob. Lebewohl.
    Es war einer der Schläge, die sie bei Aniron gelernt hatte, einer der tödlichen Schläge. Der Luchsgeist hielt still, er wusste, was jetzt passieren würde, hatte Cé hergerufen, damit es geschehen würde. Der Kampfstab sauste auf das Genick wieder, verursachte ein markerschütterndes Knacken, das der Seherin unter die Haut zu fahren schien. Damit war aber das Ritual als solches noch nicht vorbei: Die Aufgabe hatte sie dadurch noch nicht übernommen. Ein kritischer Moment.

    „Ertho, dír tûr“, waren die nächsten Worte, die über ihre Lippen kamen. Sie beschwor die Mächte, sich zu vereinen. Der Körper des Luchsgeistes schien zu Rauch zu werden und sich aufzulösen, formte sich dann wieder zu einem stehenden Geisterluchs. Der Stein in der Mitte des Kreises schien sanft aufzuleuchten. Die Gestalt fauchte, nicht als Laut, sondern durch Magie, wie es schien. Dann floss sie in den Stein und das schwache Leuchten verebbte. Mit dem Wort sedhio ließ sie das Zeichen wieder zur Ruhe kommen und nahm dann erst den Druidenstein in die Hand, ehe sie den Schnee verwischte. Anschließend ging sie zu jedem Findling und beendete Stein für Stein die Magie des Kreises, die ihr bei diesem Ritual geholfen hatte, denn ohne sie hätte sie es vermutlich nicht einmal geschafft, den Luchsgeist zu beschwören. Ein Tiergeist, der half, war etwas anderes als ein Naturfürst, den ersten seiner Art, den Adanos einst schuf.

    Es war vollbracht. Sie war nun Hüterin eines Druidensteines. Aber Macht war nicht alles, sie war nur ein Aspekt. Ornlu hatte sie über die Pfade unterwiesen, aber sie nur zu kennen, brachte sie ebenfalls nicht weiter. Es gehörte mehr dazu, weit mehr. Liebend gern wäre sie nun nach Beria gegangen, aber sie wollte nicht dorthin zurück, ehe sie Porgans Rätsel mit der zerbrochenen Flöte gelöst hatte, das war immerhin ihre Aufgabe. Also wäre da Silden, in der Nähe davon lebte ja auch Runak. Von dort war es nicht allzu weit bis zur Falkensippe in den Monterawäldern. Klang wie ein Plan, der sich gerade formte. Sie lächelte leicht, als sie sich auf den Stab stützte und wieder zu wandern begann. Mitten in Nordmar gab es wenig Tiere, sie wollte in belebtere Gebiete kommen, wo sie leichter ein Tier finden würde, das sie dazu bringen konnte, sie bei Gefahr zu wecken. Wenn es bloß einen Anlockzauber gäbe oder so etwas ...

  4. Beiträge anzeigen #224
    Ehrengarde Avatar von Pate Phili
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    Pate Phili ist offline
    Klock!
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    Phili schlug bedächtig mit seinen Zeigefinger auf den Tisch. Die andere Hand an seine Stirn gelehnt schaute er bedächtig zu Wombel hinüber. Dieser hatte gerade eben seine Bitte geäußert. Rhen saß schweigsam da und hatte seinen Blick Phili zugewandt. Phili wusste, dass er auf seine Entscheidung wartete. Und egal was der Gildenlose antworten würde, sofort würde der Blondschopf ihn folgen. Ohne Widerrede würde der Mann Alles tun, was Phili von ihm verlangte. Er konnte jedoch die Gedankengänge des Nomaden nicht nachvollziehen und das machte diese Situationen für ihn selbst so schwierig. Es war unberechenbar was der Blondschopf anschließend auf dieser Reise machte. Seine Skrupellosigkeit und Hass kannte keine Grenzen. Immer wieder hatte Phili dies erleben müssen. Es gab nicht viele Personen, vor denen der Nordmarer Angst hatte, doch sein bester Freund gehörte definitiv dazu. Eine wirklich merkwürdige Situation. Es war wirklich glücklich, der Treue dieses Mannes sicher zu sein.
    Philis Blick wanderte wieder hinüber zu Wombel. Der Zimmermann machte keinen nervösen Eindruck, jedoch strahlte er auch keine Gelassenheit aus. Man nahm schon wahr, dass er gespannt auf die Antwort des ehemaligen Bauern wartete. Für sich hatte Phili schon längst die Antwort gefunden, doch wie er dies sagen wollte wusste er noch nicht. Es herrschte noch ein längere Moment Ruhe in dem Phili verschiedene Möglichkeiten durchgang, ohne jedoch den Blick von Wombel abzuwenden. Rhen wurde langsam nervös und rutschte auf seinen Stuhl hin und her, trank immer wieder einen Schluck Bier und schaute offensichtlich etwas irritiert zwischen den Verhandlungsparteien hin und her.
    Klock!
    Klock!
    Klock!
    Dann plötzlich brach die Stille als Phili tief Luft holte und mit einer sanften Handbewegung abwinkte. "Gold? Du bietest uns wirklich Gold an?" Phili lächelte etwas verzerrt. "Nun sieh, Gold ist etwas, was mich nicht wirklich interessiert. Gold habe ich genug." Er machte eine kurze Pause. "Ich will nicht sagen, dass ich einer reicher Mensch bin, jedoch habe ich genug um für mich selbst und meine Freunde zu sorgen." Der Nordmarer machte Kopfbewegung in Richtung Rhens. "Was für mich wirklich zählt ist Freundschaft und Kameradschaft." Er machte eine offene Geste mit seinen Händen. "Wir werden dir helfen ohne auch nur ein Stück Gold anzunehmen", sagte Phili mit ernsten Ton. Auf Wombels Miene sah man ein Hauch Erleichterung, jedoch nur kurz denn Schwarzhaarige fuhr mit seiner Erläuterung fort. "Und als Gegenleistung hätte ich gerne dass wir einen freundschaftlichen Umgang pflegen. Und irgendwann kann der Tag kommen, vielleicht aber auch nie, dass ich zu dir komme und deine Hilfe brauche und natürlich wirst du mir dann auch helfen, wie es unter Freunden so üblich ist." Phili endete mit seinen Vortrag und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.
    Klock!
    Klock!
    Klock!
    Wieder entstand eine Pause, doch dieses Mal war die Luft schwerer. Man merkte förmlich die Wichtigkeit dieser Worte. Rhen hatte genau zugehört und schaute nun gespannt zu Wombel, denn diese Entscheidung betraf ihn auch. Phili konnte nicht erkennen, was der Assassinenjäger von dieser Situation hielt. Wahrscheinlich würde er es auch nie erfahren. Phili schaute auch zu Wombel und sagte mit einer ruhigen, bedächtigen Stimme: "Also, wollen wir als Freunde zusammen auf diese Mission gehen?" Mit diesen Worten schob er den Zettel in Richtung seines Gegenübers.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Trelis einen Tagesmarsch nur entfernt, ein kurzer Weg voller Gefahren. Doch der Schwarzhaarige hatte auf eine erneute Besteigung des Fels hinter seinen Rücken verzichtet. Wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne für angenehme Wärme sorgt dann steht diesem Abenteuer nichts mehr im Wege.

    Xarith musste bei diesen Gedanken schmunzeln, es mag in den Augen anderer vielleicht lächerlich wirken sich Stunden abzurackern nur des Abenteuers wegen. Ihre majestätischen Gipfel berühren den Himmel. Dort oben steht der Thron der Götter. Einmal ein Gott sein, einmal mit Gottes Augen die herrliche Natur genießen. Doch war es ein gefährlich auf den Pfaden der über alles Erhabenen zu wandeln. Ist doch ein Kampf zwischen Mann und Fels. Ein Kriegszug auf Leben und Tod.

    Xarith war sich ganz sicher eines Tages diesen Kampf zu kämpfen um den auf dem Boden wachenden Stein niederzuringen. Einmal, nur einmal in den Genuss vollkommener Freiheit gelangen.

    Doch schnell, viel zu schnell hatte die Realität ihn wieder eingeholt. Trelis eine stinkende Festung. Xarith mochte keine Mauern, sperrten sie doch alles Leben ein. Ein Gefängnis ohne Schloss und Riegel.

    Menschen eingepfercht in engen Häuserschluchten die durch den eigenen Abfall waten. Den Besitz mit Ratten und anderen Ungeziefer teilen. Ein Leben im Gestank und Dreck. Ein Leben im bodenlosen Quell der Krankheiten. Städte sind genau die richtigen Orte für Scharlatane, Betrüger und Mörder. Die wenigen die nicht in diese Kategorie passten hatten seit Jahren nicht die bunte Farbenpracht der Natur gesehen, lebten von dem was sie den Bauern wegnahmen. Vielleicht war der Mensch das eigentliche Übel.

    Xarith mochte einfach nicht mehr darüber nachdenken, zu sehr regte es den jungen Mann auf. Die Festung entsprach zwar nicht ganz was er verabscheute und doch war es kein Ort zum Wohlfühlen. Der Bote fühlte sich beobachtet, die kalten Augen der Mauern starren auf ihn herab. Die Geister toter Seelen jagten einen kalten Wind über den Platz.

    Die Taverne der Ort für zwielichtigen Gestalten , ein Treffpunkt des Abschaums. Verloren wirkte der Schwarzhaarige in Mitten einer Wolke aus Tabakqualm, Schnaps. Auf dem Boden ein leerer Becher, daneben eine Pfütze Met. Ein Säufer lag in seinem Erbrochenen und sägte dabei ganze Fichtenwälder ab. Ausdruckslose Gesichter manchen zu hässlichen Fratzen verzogen grölten nach mehr Schnaps. Männer mit blutunterlaufenen Augen starrten auf die wabernden Fleischberge einer halbnackten Tänzerin. Einem Weib was offensichtlich Gefallen daran fand in sabbernde Fratzen zu schauen.

    Es störte ihn nicht was seine Augen sahen. Er sah sich in mitten dieser Horde hässlicher Grimassen. In dieser Gesellschaft hatte der Schwarzhaarige noch vor Monaten das Leben in vollen Zügen genossen. Angewidert von sich selbst setzte er einen Schritt nach dem andern in die Vergangenheit auf der Suche nach der Zukunft.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #226
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    Wombel sah Phili immer noch direkt in die Augen.
    Seine große, lederige Hand legte sich auf den Zettel auf dem Tisch, ergriff das Papier jedoch nicht. Ein paar Sekunden verharrte er in dieser Position.
    "Nun denn ... ich will euch ein paar Takte zu Freundschaft, so wie ich sie sehe, erklären ..." Sagte er bedächtig, immer noch den Blick in Philis Augen.
    "Meine Lebenseinstellung war stets und wird auch immer sein, dass derjenige der mir etwas Gutes tut, oder mir einen Dienst erweist, stets mehr zurück bekommt, als ich erhalten habe. Nur auf diese Weise kann ich nach meiner mir eigenen Auffassung meine Schuldigkeit begleichen. In deinem ... eurem Fall, wäre dies natürlich keinen Deut anders. Auch euch beide würde ich die selbe Vorgehensweise zukommen lassen."
    Phili schien sich nun ebenfalls ein wenig zu entspannen und wieder zeigte sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Auch Rhen entspannte sich wieder, wie der Adept aus den Augenwinkeln entdecken konnte.

    "So ihr mir denn die Ehre erweist, meine Führer zu sein und an meiner Seite kämpfen wollt, sollt ihr beide euch meiner Unterstützung gewiss sein. Es sei denn ..."
    Eine spannungsgeladene Sekunde verstrich, ehe der Zimmermann seine Ausführung fortsetzte.
    "... es sei denn ihr verlangt unmögliches oder unmoralisches von mir, was ich euch nicht gewähren kann."
    Phili lächelte. Und Rhen, der mittlerweile von hin und her schauen Muskelkater in den Augäpfeln haben musste, hellte seine Mine ebenfalls ein wenig auf. Es schien, als wären die Männer sich einig geworden.
    "So werde ich sodann den Zettel aufnehmen und weiter ins Detail gehen ... sofern ihr eurer Bitte nicht noch ein paar Ausführungen hinzuzufügen habt ..." Grinste Wombel schief.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #227
    Ritter Avatar von Rhen
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    Rhen ist offline
    Rhen war langsam etwas genervt von dieser langwirigen, teilweise auch langweiligen Unterhaltung. "So viele Worte sind doch einfach nur Zeitverschwendung", dachte sich der Gildenlose. Eigentlich hätte er genau so nach Draußen gehen und ein paar Bettlern die Seele aus dem Leib prügeln können. Das wäre ein sinnvollere Beschäftigung gewesen. Was er eigentlich gegen solche armen Leute hatte? Es war die Faulheit der Leute, die ihn so sehr ärgerte. Er wusste es am besten. Das eigene Schicksal hinzunehmen und sich dem Fluss der Zeit zu ergeben war seines Erachtens der größte Fehler den man machen konnte. Er hatte sich schon einmal fast aufgegeben, doch er hatte weitergekämpft und war zu dem geworden, was er heute verkörperte. Alle anderen, die nicht diesem Ideal folgten, waren einfach nur Menschen mit geringerer Klasse. Sein Blick wanderte zu einen Trunkenbold in zerschlissenen Lumpen, der in der Bar herumgammelte. Am liebsten wäre aus diesen Hin und Her von Worten verschwommen und hätte sich diesen Typen zur Brust genommen. Langsam wuchs wieder der Hass in ihm auf. Seine Muskeln zitterten und seine Gedanken trübten ein. Er merkte, wie sich eine Eiseskälte in seinen Herzen ausbreitete und über die großen Schlagadern in seinen ganzen Körper wanderte. Komm schon. Ich weiß, dass du es willst. Töte ihn. Es wird ganz leicht sein. Die Stimme des Dämons weckte die Gelüste in seinen Inneren. Blut, Schmerz, Tod.

    Seine kalten, grünen Augen richteten sich auf Phili und er merkte, wie der Gedanke und der Drang langsam verschwand. Es war seine Treue und auch die Dankbarkeit, die er vfür den Gildenlosen empfand, die ein Massaker in der Taverne vehinderten. Dankbarkeit empfand er aufgrund dieses Umstandes nicht. Er fühlte sich für den Moment einfach nur .... leer. "Rhen?" Durch den fragenden Aufruf von Phili wurde er aus seine Starre gerissen. "Rhen, wo hast du den Zettel gefunden?"
    Anscheinend waren sich die beiden endlich einig geworden. Das war eigentlich das wichtigste für den Nomaden. Denn alle Freunde von Phili würde er gut behandeln. Er würde sie auf jeden Fall nciht umbringen, was für den Assassinenjäger wohl einer guten Behandlung gleich kam. Der Zettel, um den es hier ging, hatte er einen Banditen abgenommen. Es war ein Botschafter gewesen, der zwischen verschiedenen Lagern pendelte. Eigentlich war es nur eine Auflistung von Waren gewesen, den die eine Gruppe besaß. Es war nichts interessantes gewesen, jedoch hatte er einen Namen auf dieser Liste entdeckt. Er hatte geschlussfolgert, dass dies ein Gefangener war. Deswegen hatte er den Zettel behalten in der Hoffnung, dass diese Information irgendetwas wert war. Jedoch hatte er in Al Shedim mit niemanden geredet und hatte den Namen sonstwie nie gehört. Dennoch war diese Liste einfach mit ihn weiter gewandert, bis er auf Phili getroffen war und dann dieses seltsamen fremden.

    Phili hatte den Zettel gezeigt und anscheinend war es der Name des Mannes gewesen, den der Zimmermann aufsuchen hatte wollen. Der Umstand der der Gefangennahme des Mannes machte die Situation doch etwas schwieriger, aber auch nicht unbedingt schwieriger. Denn es war ja logisch gewesen. Sie mussten ihn befreien. Und Rhen freute sich schon auf so eine "Rettungsaktion". Nun musste natürlich ein Plan her. Und dazu gehörte natürlich ein Ziel. Rhen konnte natürlich nicht sagen, wo das Lager der Banditen war. "Gefunden habe ich den Zettel ca. 4 km südlich von Mora Sul." Dort müssten sie wohl als erstes hin und in 1-2 Tagen würden sie aufbrechen, denn jeder von den dreien müsste noch ein paar Vorbereitungen treffen.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Nordmar

    Sie folgten einer Spur aus Blut und Trümmern.
    Die nördlichen Grenzgebiete Nordmars schienen wie von Ungeheurn verflucht zu sein. Während der Trupp den Plünderern des Wehrberghofes scheinbar dicht auf den Fersen war, schafften Stylios und seine Kameraden es bisher niemals rechtzeitig, eine Tragödie zu verhindern. Brennende Höfe und geschlachtete Menschen säumten die Pfade und selbst die Kadaver unverspeister Tiere fanden sie zu Hauf. Was waren das nur für Biester, die Beute machten, nur um diese später weder zu fressen, noch andere Teile zu entnehmen? All dies machte keinen Sinn. Der Orkjäger war ratlos.
    " Bei Innos, wir müssen diese Unholde rasch finden. Es kann so nicht weitergehen!" Donnerte einer der immer gereizter und angespannter werdenen Ritter. Es war ihnen klar anzumerken, dass dieser Kriegszug gegen die heilige Ordnung des Feuergottes ihnen sehr nahe ging. Auch Stylios verspürte eine zu seinen früheren Zeiten nie dagewesene Unruhe in seinem Innern. Es lag nicht nur daran, dass dies seine Heimat war und die Opfer seine Landsleute. Der Schmerz ging viel tiefer.
    " Keine Sorge, Sir, lange können diese Monster uns nicht mehr davonlaufen." Begann der Orktöter Kotar auf den Ritter einzureden. Diese zischte nur ungehalten und machte eine abfällige Geste.
    " Wie kommt Ihr darauf, Nordmann? Seit Tagen jagen wir nun schon von einer Ruine zur nächsten und finden nichts als Tod und Verderben! Wie könnt Ihr euch so sicher sein?"
    " Ganz einfach." Schaltete Stylios sich ein und klopfte Kotar und dem Flachländer kameradschaftlich auf die Schulter. " Wir drängen sie langsam zur Küste." Sprach er und verfiel gleichzeitig wieder in einen leichten Trab. Auch wenn die Clankrieger ihre schweren Panzerplatten trugen und die Ritter sich in ihre silbernen Rüstungen gezwängt hatten, konnte der Trupp diese Geschwindigkeit vergleichsweise lange halten. Sie alle brannten darauf, die Verantworlichten rasch zu finden und sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Barakesh

    Barakesh ein an sich farbloser Ort, gelber Sand, gelbe Kuppeln und gelber Stein. Überall Gelb, dem Schwarzhaarigen flimmerte es schon vor den Augen. Die Natur als Maler hatte die Mischpalette weggeworfen. Ganze drei Farben waren nötig um eine bunte Welt zu erschaffen.
    Xarith hatte fast vergessen wie unbarmherzig die Sonne das Land aufwärmte. Selbst der schattigste Flecken Land brachte das Blut in Wallung. Einzig in der Nähe des Meeres sorgte eine leichte Brise für etwas Abkühlung. Auch wenn es nur wenige Wimpernschläge dauerte angenehm war es allemal. Die Zeit bis die Götter ihren Atem wieder auf Reise schickten dauerte Xarith einfach zu lange. Selbst da Wasser was in Karaffen angeboten wurde schmeckte wie warme Pisse, vom Geschmack her ein bisschen besser doch die Temperatur war die gleiche.
    Jedenfalls wurde hier keine warme Mahlzeit kalt. Doch was hier auf dem Teller oder in eine Schüssel landete sah alles andere als genießbar aus. Merkwürdigen Geruch zog an seinen Nasenhaaren vorbei, seltsam dieser Duft. Fremde Gewürze brauchte der Lange nicht, Salz in der Suppe war vollkommen ausreichend. Die Suche nach einer Hühnerbrühe war so schwierig das einfacher gewesen wäre das richtige Sandkorn zu finden.
    Ein Schiff nach Argaan war schneller gefunden als erhofft. Der Schwarzhaarige mochte nicht schon wieder kotzend über das Deck kriechen. Aber leider gab es keinen anderen Weg, fliegen war den Vögeln vorbehalten. Seinem schwarzen Begleiter fehlte es ganz klar an der Kraft, was dabei aber noch viel schlimmer war er ihn das letzte Mal auf einem Wipfel in der Nähe von Trelis gesehen hatte. Als der Wind die Segel aufgeblasen hatte stieß auch Sid seinen Körper in Lüfte. Zumindest gab es so keine Tränen, Abschied nehmen mochte der Lange trotzdem nicht. Irgendwie sagte ihm eine innere Stimme diesen kleinen Racker irgendwann wieder zusehen.
    Das Schiff, ein Dreimaster vollgestopft mit Waren aller Art für Thorniara. Einer Stadt am äußersten Zipfel der Insel Argaan. Seine Münzen hatten gerade für eine Koje gereicht, die Überfahrt musste Xarith abarbeiten. Ein Seemann war nun einmal nicht, doch anpacken das konnte der Lange. Zumindest bestand eine leise Hoffnung darauf wenn die hohe See seinen Magen in Ruhe ließ.
    Mit der einkehrenden Dunkelheit staksten die Weiber mit wenig Stoff bekleidet durch die Gasse hinter dem Kai. Fleischbeschau mit lüsternen Blicken auf sandigen Boden . Es war durchaus einer Überlegung wert einer dieser Damen zu folgen und hinter der nächsten Biegung den Stofffetzen vom Leib zu reisen und sich gierig in das Fleisch zu stürzen. Bei dem Griff in die Hosentasche blieben dem Schwarzhaarigen nur die Gedanken. Die aber auch gleich, um sich seine momentanen leeren Taschen schön zu reden abschweiften. Es war nicht unbedingt schön irgendwo in einem Bett aus Sand sich der Lust hinzugeben. Das der Sand schon in Stiefeln stecke sollte doch ausreichen. Aber wenn sich zwei schwitzende Leiber über den trockenen warmen Untergrund schoben konnte ein Sandkorn an der falschen Stelle die Lust schon rauben. Doch dieser Gedankengang wollte noch fortgeführt werden, zwei panierte Fleischberge mit Füllung.
    Paah, diese Bilder die dann durch seinen Schädel zogen würden so schnell nicht mehr verschwinden. Auch ein Schlag auf die harte Außenhülle half nicht mehr. Auch durfte man nicht daran denken wer schon einmal seine letzten Münzen weggesteckt hatte. Einmal rote Pusteln am besten Stück waren so ziemlich das schlimmste was so ein Besuch für einen kurzen Moment des Glücks einbringen konnte.
    Die Folge war eine Tortur mit Tinkturen und Umschlägen getränkt mit Kräutersud. Nur nicht anfassen, was folgte war die schlimmste Erniedrigung für einen Mann. Wie ein Weib in der Hocke pissen und dabei beobachtet werden. Xarith starrte auf seine leeren Hände, die noch immer gesund und kräftig waren. Für diesen Augenblick der Erleichterung genau das richtige und umsonst.

    Xarith war dem Licht der Fackeln deren Flammen wild in einer frischen Brise zuckten gefolgt. Stand nun vor dem wackelnden Steg und kämpfte gegen seinen Widerwillen diesen Brettern zu folgen.

  10. Beiträge anzeigen #230
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Gasthaus am alten Sklavenmarkt, Bakaresh, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Dunkel erhob sich über Yared die flache Lehmdecke. Nur unmerklich zeichneten sich die Struktur der rauen Oberfläche des Putzes im fahlen Mondlicht ab. Vielleicht waren es Zeichnungen von Tieren oder Politische Schmähschriften, die der Zufall beim Bau hinterlassen oder die Zeit in den Lehm gefressen hatte, doch das interessierte den Kapitän gerade wenig. Er projizierte seine Gedanken in die Düsternis der Zimmerdecke und wie der Lichtschein eines großen Leuchtfeuers, der von einer Wolkenwand zurückgeworfen wurde, versuchte er einen Weg darin zu erkennen, einen Weg heraus aus der letzten Tage.
    Die Überfahrt von Argaan war, abgesehen von einem mittelschweren Orkan, der mit heftigem Platzregen über der See niedergegangen war, recht zügig und Ereignislos von statten gegangen. Yared, der nur Gast an Bord war, hatte wenig zu tun gehabt und die meiste Zeit mit Grübeln verbracht, ohne jedoch zu wirklich sinnvollen Erkenntnissen zu gelangen. Er hatte die traurige Pflicht übernommen Taviks Nachlass durchzusehen, aber abgesehen von etwas Ersatzkleidung, etwas übrigem Sold und einigen wenigen Alltagsgegenständen und hatte er nicht viel gefunden. Sein Freund musste die wenigen persönlichen Gegenstände, die er noch besessen hatte, am Körper mit sich geführt haben, als er in die Schlacht zog. Wahrscheinlich hatte man sie mir ihm begraben. Da Taviks Frau und Kind schon vor Jahren gestorben waren, soweit der Kapitän wusste, hätte er sowieso nicht gewusst, wem er diese hätte zukommen lassen sollen.
    In Bakaresh hatte sie die varantische Version eines Winters erwartet und kaum hatte die Karacke festgemacht, war Admiral Cruz höchstpersönlich am Kai erschienen. Ein ziemlich finster drein blickender Sir Maldun hatte hinter dem Paladin Aufstellung genommen, als dunkler Vorbote dessen, was kurz darauf passieren sollte. Man hatte Yared ohne weitere Begründung des Kommandos über die Kompanie enthoben. Die Marinepioniere sollten laut Order aus Vengard wieder der Südmeerflotte überstellt werden, jedoch - offenbar auf eigenen Entschluss des Admirals - ohne den Kapitän, der nun merklich zwischen den Stühlen saß.
    Am Abend hatte er sich mit Sianna in einer der besseren Tavernen in der Innenstadt getroffen. Doch das Gespräch mit ihr hatte seinen Verdacht nur erhärtet. Das waren die Konsequenzen, wenn man sich zwischen Hagen und Scaruder stellte. Dass Maldun ihn zur Rechenschaft zog, weil er Kolters hatte verschwinden lassen, damit hatte der Kapitän insgeheim schon gerechnet. Auch wenn er dessen Drohung mit einem Inquisitionsverfahren keinen Augenblick lang Glauben geschenkt hatte. Es gab nicht viele Inquisitoren im Myrtanischen Reich und die beschäftigten sich nicht mit Wehrkraftzersetzung oder unliebsamen Kräften in den Reihen der Militärs. Soviel hatte er zumindest schon vor Wochen von Sianna erfahren, nachdem sie ihn erstmal wegen seiner Befürchtungen ausgelacht hatte.
    Jetzt saß er auf jeden Fall vorerst in der Wüste und buchstäblich auf dem Trockenen.
    Er hatte schon überlegt mit dem nächsten Kurierboot nach Vengard zurückzukehren und im Kreise der Familie seines Cousins seine Wunden zu lecken, aber da war immer noch der Bericht von Lord Hagen an den König, der ausgerechnet dieser Tage in Bakaresh weilte, wohl um dem lokalen Statthalter auf die Finger zu sehen. Yared war befohlen worden am morgigen Tage, vor einem der, wenn nicht sogar dem mächtigsten Mann des Kontinents zu erscheinen und den Bericht persönlich abzuliefern.
    Er fühlte sich wie bei einem Sprung vom Regen in die Traufe. Irgendwie spielte die Welt verrückt. Erst verlor er aufgrund von internen Machtkämpfen seinen Posten und jetzt wurde ihm die Ehre einer Audienz beim Herrscher Myrtanas zu Teil.
    Insgeheim konnte er darüber nur lächeln. So hatte sich das Maldun, diese elende Wanze, sicher nicht vorgestellt.
    Aber nicht nur Yared hatte das Festland erreicht. Wenn Soldaten auf einem neuen Stützpunkt eintrafen, redeten sie, tauschten Klatsch mit ihren Kameraden aus und prahlten mit ihren Geschichten in den Tavernen. Mittlerweile hatte sich die Kunde von Ethorns Gesandtenmord in der ganzen Stadt verbreitet und jeder, der nur im Entferntesten das Potenzial hatte nach Sympathien mit dem Gesandtenschlächter zu riechen, ob unleidiger Händler, ehemaliger Assassinenkollaborateur oder im ganz speziellen jeder mit Beziehungen zu Nomaden oder Adanosdienern, sah sich nun ausgeprägter Feindseligkeit vor allem von Seiten der einfachen in Bakaresh stationierten Soldaten ausgesetzt.
    Es waren keine guten Tage trotz des milden Winterwetters.
    Vielleicht wurde es morgen ja besser.
    Geändert von Yared (03.02.2013 um 22:26 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Pate Phili
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    Phili blickte sich um. Das war sein ganzes Leben? Ein Hauch von Traurigkeit wehte durch seine Gefühlswelt. Er fand es durchaus merkwürdig, wie sich die ganzen Taten eines Menschen in Gegenständen widerspiegeln konnten. Mehr hatte man auch nicht, um sich an vergangene Zeiten zu erinnern. Noch schlimmer war es, wenn man Gegenstände sah und sich an die Geschichte dahinter nicht mehr erinnern konnte. Er wusste, dass sich hinter manchen Sachen eine bedeutende Vergangenheit versteckte, jedoch vermochte er sich nicht zu erinnern. Dabei dachte er speziell an einen Kamm, der auf einer kleinen Kommode lag. Er hätte diesen niemals aufgehoben, wenn nicht etwas Besonderes damit geschehen war. Er benutzte keinen Kamm. Nur selten benutzte er eine Bürste für seine, nach seinen Geschmack zu langen, Haare. "Das ganze Leben reduziert sich für mich nur auf die Gegenstände die ich besitze." Dies war für ihn ein trauriger Gedanke, jedoch dachte er ein Stück weiter und erhaschte doch noch einen Funken Hoffnung. "Und auf die Freunde, die mit mir durch Dick und Dünn gehen." Er hatte viele seiner ehemaligen Freunde in Khorinis zurückgelassen, weswegen die Zahl überschaubar war. Eigentlich war es momentan nur Rhen. Und dann hatte er noch diesen Wombel kennen gelernt. Für das kommende Abenteuer würden sie sich unterstützen und Phili würde Alles geben, um das aufrichtige Vertrauen des Mannes zu gewinnen, denn aus diesen Umstand konnte sich Treue entwickeln. Die Basis einer wirklich guten Freundschaft.

    "Vielleicht werde ich auch irgendwann die Lücke in meinen Leben füllen können, die sich so unaufhaltsam immer wieder aufdrängt", sagte er zu sich selbst. Mit einen kurzen Seufzer machte er sich daran, seine Sachen für die Reise zu packen. Was würde er mitnehmen? Das war eine Frage, welche er sich schon so oft gestellt hatte. Seine Vergangenheit bewies, dass er diese oft falsch beantwortet hatte. Er fragte sich, wieviel seiner Sachen er hatte schon zurückgelassen. Oftmals war er nur leicht bepackt aufgebrochen, um neue Gebiete zu bereisen und dann nie zurückgekehrt. So war es bei seinen Umzug nach Jharkendar gewesen. Er erinnerte sich noch wage an die damaligen Geschehnisse. Natürlich war es ein interessanter Aspekt gewesen, seine Existenz komplett neu aufzubauen und so hatte er sich auch wieder charaktermäßig verändert. Ob er das ein weiteres Mal durchmachen wollte, konnte er sich selbst nicht beantworten. Doch musste er ehrlich zu sich sein. "Was wird aus dieser Reise werden?" Eine wohl entscheidende Frage. Eigentlich wusste er es schon. Sterben wollte er nicht, aber auch hierher zurückkehren wollte er nicht. Phili war schon viel zu lange hier, in der Wüste.

    Natürlich würde er seine beiden Waffen mitnehmen. Sein Schwert und sein Bogen. Diese beiden Gegenstände waren ihn schon lange Zeit treue Gefährten gewesen, genau so wie Rhen nie einen seiner Speere zurücklassen würde. Sonst brauchte er seine Lederrüstung, das war klar. Gold, seine Kette und was noch? Sein Blick wanderte durch sein Zelt. Natürlich der Köcher. Ein Bogen ohne Pfeile war ja nichts werd, höchstens als Dekoration. Er schaute nochmal seine Kisten durch. Jedoch fand er nichts, was für ihn einen Wert hatte. Verkaufen würde er nichts. Wenn er doch irgendwann wieder hier her kam, würde er sich über seine alten Sachen freuen. Gold hatte er ja genug. Erst wollte er die Münzen zählen, jedoch überlegte er es sich anders. "Nur ein paar Sachen und diese machen schon mein ganzes Leben aus", dachte er erneut traurig. Er hätte gerne ein paar Familienerbstücke aus seiner Heimat gehabt. Jedoch war ihn der Zutritt zum Feuerclan untersagt gewesen. "Nun denn," sagte er zu sich selbst, drehte sich um und lief aus den Zelt.
    Er würde diesen Ort wohl eine längere Zeit nicht wiedersehen.

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    Ritter Avatar von Rhen
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    Die kühlen Augen Rhens wanderten abschätzend zu seinen Gegenüber. Der Assassinenjäger stand auf dem Trainingsplatz der Nomaden mit seinen Schwert in der Hand. Nachdem die Entscheidung gefallen war, hatte er sich direkt auf den Weg hier her gemacht. Er wollte die Zeit, die er noch besaß sinnvoll überbrücken. Sachen für die Reise packen, brauchte er nicht. Er hatte Alles bei sich. Schon bei seinen jahrelangen Aufenthalt in der Wüste Varants hatte er nicht dabei gehabt. Rhen war ein Überlebenskünstler. Er brauchte kaum etwas zu Essen, kein Dach über den Kopf, kaum Schlaf und auch keine Reichtümer. Solange er seine beide Speere mit sich trug, war er sich sicher, dass er überleben würde. Sein Schwert trug er auch. Seinen Bogen hatte er schon Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Er war auch nicht der Typ dafür, seine Gegner aus der Ferne zu überraschen. Er wollte im angesicht des Todes kämpfen, um sein Leben noch stärker wertschätzen zu können. Er wollte das Gesicht des Mannes sehen, wenn er merkte, dass er sterben würde. Er wollte das Blut riechen, dass aus den Wunden des Mannes spritzte. Ein Schaudern lief seinen Rücken herunter, Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen bei diesen Gedanken. Ja, so war er. So würde er auch immer sein.

    Nun stand er da und trainierte mit einen Wegelagerer seine Fähigkeiten mit dem Schwert. Der Nomade war kein Schwächling. Er war groß gewachsen und muskulös. Sein schwarzes Haar war kurz und bewegte sich kaum im Wind. Rhen war einen guten Kopf kleiner als sein Gegenüber. Umso größer war die Herausforderung, den Kampf klar ausgehen zu lassen. Bis jetzt hatte der Assassinenjäger jedoch gute Arbeit. Mehrere Wunden zierten den Körper des Mannes. Natürlich war es kein Kampf auf Leben und Tod. Es war lediglich ein Trainingskampf, weswegen sie mit stumpfen Holzschwertern kämpften, doch hatte der Blondschopf mit gezielten Schlägen ein paar Wunden in die Haut des Mannes gerissen. Noch beträchtlicher waren die viele blauen Flecken. Rhen musste unwillkürlich lächeln. Er war auch nicht ganz ohne Blessur davon gekommen. Am Anfang war er etwas übermütig gewesen und hatte prahlerisch mit der linken Hand gekämpft. Hier waren sie ebenbürdig gewesen und hatte einen Streich kassieren müssen. Danach hatte er ernst gemacht und recht schnell hatte der Wegelagerer wohl die Übermacht seines Gegenübers eingestehen müssen. Doch er hatte weitergekämpft. Dafür erhielt er auch von Rhen Respekt.

    "So wollen wir den Kampf langsam zum Ende bringen", sagte der Assassinenjäger. Er spannte seine Muskeln an und sprang nach vorne. Schnell folgten mehrere Streiche in Richtung des Kopfes des Wegelagerers. Dieser konnte zwar alle abwehren, doch den letzten Hieb, der auch mit Rhens voller Kraft auf die Brust zielte, konnte er nicht mehr abwehren. Mit lauten Knacken splitterte das Holzschwert. Rhen machte einen Schritt zurück und warf den Rest seines Schwertes auf den Boden und schaute erbarmungslos auf sein Gegenüber. Dieser war zusammengebrochen und versuche Luft in seine Lunge zu pressen. Der Schlag würde wohl eine lang andauernde Wirkung haben. Mit seinen kalten Gesichtsausdruck machte er kehrt und lief zum Treffpunkt. Die Reise würde bald starten.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Ishtar

    Wenige Stunden zuvor hatte die Sophia unweit vor der Küste den Anker fallen lassen und eines ihre Beiboote zum Strand übergesetzt. An Bord befanden sich neben einigen Matrosen, Françoise, Leonard und Mary. Nachdem sie die Nachricht aus Ishtar erhalten hatte, war die oberste Feuermagierin unverzüglich mit dem Schiff aufgebrochen. Ihre Ankunft in der ehemaligen Hauptstadt der Assassinen kam deshalb gänzlich unerwartet. Für etwaige Empfangszeremonien war sowieso nicht die richtige Zeit. Ein weiterer Mord hatte sich ereignet und diesmal war er noch abscheulicher als der letzte.
    Als Françoise im Palast der Stadt angelangte, kam ihr Rodriguez entgegen.
    »Magie zu Ehren, Françoise!«, begrüßte der Feuermagier sie höflich. »Entschuldige, dass ich dich nicht am Tor in Empfang genommen habe. Ich erfuhr erst jetzt von deiner Ankunft.«
    »Schon gut. Ich bin sofort aufgebrochen, als wir deine Nachricht in Bakaresh erhalten haben.«
    »Ja, natürlich. Nun, was soll ich sagen. Es ist eine wirklich furchtbare Angelegenheit. Ich kann dich umgehend in die Einzelheiten einweihen. Allerdings nahm ich mir die Freiheit, die verbliebenen Überreste bereits dem Feuer zu übergeben. Das Klima lässt eine Lagerung nicht zu.«
    »Eine nachvollziehbare Entscheidung.«
    Gemeinsam gingen Rodriguez und Françoise durch die weiten Hallen des Palastes, bis sie zu einem Saal gelangten, der augenscheinlich für Besprechungen diente. Eines musste man Zuben lassen; er hatte weder an Gold noch an Größe gespart. Selbst der Palast in Vengard schien nicht derartige Ausmaße zu besitzen. Genutzt hatte es dem Assassinenherrscher am Ende trotzdem nichts.
    An einem langen, reich verziertem Tisch nahmen die beiden Feuermagier Platz.
    »Du hattest geschrieben, dass der Mörder sein Opfer gegessen hat. Eine Übertreibung?«
    »Nein, ich hätte sogar besser von fressen sprechen sollen. Nur ein Monster tut so etwas. Aber ja, er hat sich über den Leichnam hergemacht. Nicht komplett. Offenbar ging es ihm um bestimmte Dinge. Unter anderem fehlte das Herz.«
    Die Priesterin nickte und versuchte das unweigerlich vor ihrem geistigen Auge auftauchende Bild zu verdrängen.
    »Wo ist der Mörder jetzt?«
    »Nicht mehr in der Stadt. Soviel steht fest. Wohin er geflohen ist, wissen wir aber nicht. Ich habe Abgesandte in die Wüste geschickt, rechne allerdings nicht mit viel Erfolg. Das Gebirge im Westen bietet unzählige Verstecke. Falls er überhaupt in die Richtung getürmt ist.«
    »Ich möchte, dass die Suche fortgesetzt wird. Solche Gräueltaten müssen bestraft werden!«
    »Absolut. Da der Mord in Bakaresh noch nicht allzu lang zurückliegt, habe ich veranlasst, das Haus des Mörders gründlich nach irgendwelchen rituellen Gegenständen zu durchsuchen. Zwar waren die Sachen gut versteckt, aber wir konnten einige Bücher über Totenbeschwörung, Leichenpräparation und Anatomie sicherstellen. Ungewöhnliche Lektüre für einen Schneider; das war er jedenfalls vorher. Außerdem gab es eine Reihe von Werkzeugen, die augenscheinlich für die Aufbereitung von Leichen gedacht sind. Seltsamerweise fanden wir keinen Schrein oder etwas derartiges. Dabei habe ich das Haus mehrmals auf den Kopf stellen lassen, um etwaige Geheimtüren zu finden. Nichts.«
    »Vielleicht ging es ihm dann nicht um eine Opfergabe für Beliar.«
    »Das kam mir auch in den Sinn. Womöglich hat dieser Wahnsinnige geglaubt, seine eigenen Kräfte zu vergrößern, indem er sein Opfer frisst.«
    »Um wen handelt es sich überhaupt bei dem Opfer?«
    »Einen Schmied. Ich habe ihn selbst nie getroffen, ließ mir aber sagen, er wäre dem Machtwechsel nicht so abgeneigt gewesen wie manch anderer hier. Das könnte durchaus ein Motiv sein. Oder die Tatsache, dass er zu Lebzeiten ein ziemlich kräftiger, gesunder Bursche war.«
    »Falls die Theorie stimmt, dass der Mörder sich die Kräfte des Schmiedes einverleiben wollte.« Françoise hielt inne und dachte über das Ganze nach. »Was für eine absurde Idee das doch ist. Hoffen wir, dass er sie sich allein ausgedacht hat.«

  14. Beiträge anzeigen #234
    General Avatar von Yared
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    Palast des Statthalters, Bakaresh, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Es war spät am Abend, als Yared von einem Bediensteten des Haushofmeisters aus dem kleinen Warteraum geholt wurde, der sonst wohl als Vorzimmer zur Amtsstube des Statthalters genutzt wurde.
    Yared hätte nicht sagen können, wer zur Zeit den Posten innehatte. Die Statthalter Varants wechselten dieser Tage, wie die Kleider einer überkandidelten Adligen. Scheinbar hielt sich niemand zu lange auf dem begehrten, weil lukrativen Posten, der immerhin die Aufsicht über die Goldminen von Ben Erai und die Abgaben aus dem Trotz des Verbotes der Sklaverei immer noch florierenden Handels in Mora Sul, Ben Sala und natürlich des Seehandels in Bakaresh mit sich brachte.
    Der Kapitän betrat den von zwei Rittern in den Farben der königlichen Garde bewachten Raum in seiner Marineuniform, den Zweispitz unter dem Linken Arm zusammengefaltet und auf dem angewinkelten Unterarm ruhend. Man hatte ihn lange warten lassen und er war sich nicht recht sicher, ob er einfach nur seine Bedeutung überschätzt oder aber die Terminauslastung des Königs unterschätzt hatte. Rhobar III. hatte wohl einfach nur sehr spät beschlossen, den Marinesoldaten im Hauptmannsrang persönlich treffen zu wollen, wohl erst kurz nach seinem Eintreffen in Bakaresh.
    Immerhin konnte das bedeuten, dass man ihn ans Ende des Tages geschoben hatte, weil der Herrscher Myrtanas sich ausreichend Zeit für die Lage auf Argaan nehmen wollte. Von den Gerüchten über Ethorns Schandtat hatte er gewiss schon gehört.
    Aber Yared interpretierte da mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach nur zu viel hinein. Mit Sicherheit würde er einfach nur die kleine Schatulle mit den Papieren übergeben und dann auch schon wieder entlassen werden.
    Verdammt, war er aufgeregt ...
    Der Raum war sicher wesentlich kleiner als Thornsaal oder Audienzhalle des vengarder Palastes, vermutete der Schiffsbauer, auch wenn er beide Räumlichkeiten nie zuvor betreten hatte. Zudem war er um diese Urzeit auch nur noch spärlich beleuchtete, vielleicht wirkte er auch dadurch weniger tief.
    Im Hintergrund vermochte Yared einen weiteren Diener und ein oder zwei Gardisten wahrzunehmen, die sich aber an die Wände zurückgezogen hatten. Rhobar der III. stand über den Schreibtisch gebeugt, der sonst den Mittelpunkt der Schaltzentrale der südlichen Kontinentalprovinz darstellte.
    "Majestät, der Bote mit dem Bericht von Lord Hagen.", kündigte ihn der Diener an.
    Man nannte also nicht mal seinen Namen. Das würde wohl wirklich nur eine Dokumentenübergabe werden.
    Er wusste nicht recht, ob er sich in einem höfischen Knicks probieren sollte oder doch lieber salutieren. Der Kapitän entschied sich - ohne sich die Abwägung im Geiste mit einem Zucken seiner Gesichtsmuskulatur anzumerken zu lassen - für Letzteres. Er war hier als Offizier der seinem Obersten Befehlshaber gegenüber trat, nicht als Hofschranze.
    Geändert von Yared (03.02.2013 um 23:36 Uhr)

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    Gut, dachte Rhobar, als der Bote eingelassen wurde. Mal sehen, was Hagen mir zu sagen hat. Gerüchte waren natürlich auch schon bis an sein Ohr gedrungen, und offenkundig war es mit der Gesandtschaft nicht so gut gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. Doch Gerüchte waren häufig übertrieben. Ein Diener nahm dem Boten, der für den Fall blieb, dass der König noch Fragen an ihn hatte, Hagens Nachricht ab und überreichte sie mit einer Verbeugung Rhobar. Er brach das Siegel, entrollte das Pergament und las mit gerunzelter Stirn, was der Statthalter Argaans ihm berichtete.
    Abgelehnt. Die Gerüchte erwiesen sich als wahr und nicht einmal als übertrieben. Ohne das Angebot anzuhören, hatte Ethorn es abgewiesen und seine Haltung durch die Ermordung eines Gesandten unterstrichen. Das bedeutete wohl, dass es nun kein Zurück mehr gab; der Rebellenanführer wollte den Krieg und würde ihn auch bekommen. Das Reich konnte sich keine Schwäche leisten.
    Ich kann aber nicht schon wieder meine Zeit auf Argaan verschwenden, sagte sich Rhobar nachdenklich. Seit etlichen Wochen nun reiste er schon auf dem Festland umher und versuchte, all die Dinge in Ordnung zu bringen, die in seiner Abwesenheit in Unordnung gebracht worden waren. Varant war schon schwierig genug zu beherrschen, Argaan mit seinen Rebellen und seinem innosfremden Glauben ebenfalls. Ob Hagen der Sache gewachsen war? Welche Unterstützung würde er noch gebrauchen können? Der König würde darüber nachdenken müssen.
    »Du kannst dich entfernen«, sagte er, in Gedanken immer noch mit seinem Problem beschäftigt, zu dem Boten. Er hatte nun alle Informationen, die er bekommen konnte. Welche Unterstützung kann ich schicken?
    Kerdric

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    »Ihr werdet uns wieder verlassen, Majestät?«, fragte der Statthalter. Rhobar nickte.
    »Ich war hier eigentlich noch nicht lange genug, aber das kann ich von keiner Provinz des Reiches sagen. Ich überlasse euch hier bald wieder die Verwaltung. Bekommt diese verdammten Südländer in den Griff und passt auf, dass es nicht zu Unruhen wegen Argaan kommt.« Varant, dachte der König grimmig. Ein Schmelztiegel der Kulturen, Innos-, Adanos- und Beliaranhänger lebten hier miteinander, und wer wusste schon, welchem Glauben die Menschen dort draußen in der Wüste noch folgten. Es war wahrlich keine einfache Situation.
    »Und Ihr fahrt wieder zu den südlichen Inseln?«
    »Ja. So kurz wie möglich. Ich hoffe, die Angelegenheiten lassen sich dort schnell regeln.« Und dann wieder Myrtana. Ich hoffe nur, die Kirche ist dieser Aufgabe gewachsen. Rhobar entließ den Statthalter mit einem Wink und dachte nach. Die oberste Feuermagierin kam am besten schnell. Im Moment weilte sie im Westen Varants, wohin der Bote, den der König geschickt hatte, eine Weile brauchen würde, aber dennoch sollte er bald ankommen. Rhobars Beschluss stand noch nicht fest – erst wollte er ihn noch mit den Oberen der Orden besprechen –, doch hielt er ihn im Moment für geeignet, um Argaan zu befrieden. Wenn die Provinz direkt der Kirche Innos’ unterstand, würde das ihre Bewohner vielleicht wieder daran erinnern, wer dort jahrzehntelang geherrscht und den Frieden gesichert hatte.
    In Varant dagegen war das Auftreten der Paladine und Feuermagier eine etwas heiklere Angelegenheit, und in Myrtana und Nordmar befanden sich die meisten ohnehin mehr oder weniger auf dem rechten Pfad. Solange die Orks weit im Norden ruhig blieben, waren die Streiter Innos’ auf Argaan, das zu einem Lehen der Kirche Innos’ werden konnte, am besten aufgehoben. Schließlich war da auch immer noch die Sache mit dem südlichen Beliartempel …
    Kerdric

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    Varant

    "Gott sei Dank, sind die Temperaturen angenehm", sagte Phili mit einen Lächeln im Gesicht. Sie waren gestern aus AlShedim aufgebrochen. Sie, das waren Phili, Rhen und Wombel, hatten sich die letzten Tage damit beschäftigt, Reisevorbereitungen zu treffen. Phili war es hierbei hauptsächlich um die Anzahl und die Art der Sachen gegangen, die er mitnehmen mochte. Rhen wiederum hatte nichts weiter mitgenommen, außer eine Flasche die wahrscheinlich mit Wasser gefüllt war. Wombel hatte die letzten Tage auch beschäftigt gewirkt, jedoch wusste der Nordmarer nicht genau, was er in AlShedim noch besorgt hatte. Aber sie würden es sicherlich auf der Reise brauchen. Der Zimmermann schien nicht jemand zun sein, der eine Reise unvorbereitet anging. Der Assassinenjäger hatte seine meiste Zeit damit vollbracht, sich fit zu machen und viel auf dem Übungplatz trainiert. So wie Phili gesehen hatte, hauptsächlich mit dem Schwert. Seine Speere hatte er kaum benutzt. Aber so wie er den Blondschopf konnte, war dies seine Meisterdisziplin und er brauchte sie nicht zu trainieren. Er war ein paar wenige Male dabei gewesen, als der Nomade noch Leute in den Künsten des Speerkampfes unterrichtet hatte. Es war meistens sehr lehrreich gewesen. Phili hatte gelernt, nie eine Lehre bei Rhen zu machen.

    Den Weg, den sie eingeschlugen hatten, war wohl einer der trostlosesten Landschaften der Wüste gewesen. Viele Dünen Sand und nur ewnig Leben. Gegener konnte man jedoch schon von weiten ausmachen, man musste sich also nicht auf Überraschungsangriffe gefasst machen. Die Bergketten, die das Land in verschiedene Gebiete teilten, waren einige Kilometer an. Im Sommer war es eine elende Odysee gewesen, hier durch zu laufen. Doch es war Winter und man merkte die deutlich geringeren Temperaturen. Auch schien die Sonne nicht ganz so viele Stunden. Die Nächte waren länger. In der ersten Nacht hatten sie jedoch nur 2 Stunden Pause gemacht. Weil sie zu dritt waren, ein kleines Lagerfeuer entzündet und Rhen hatte ein paar Schlangen gefangen, welche sie über den Feuer gebraten hatten. Phili, der sich erst gesträubt hatte, so etwas zu Essen hatte am Ende wegen seines Hungers doch eingelenkt. "So schlecht schmeckt das gar nicht", hatte er am Ende noch gesagt. Nach dieser kurzen Verschnaufpause waren sie dann weiter Richtung Westen gewandert. Sie befanden sich ca 15km von Mora Sul entfernt. Rhen hatte sich als Führer der Gruppe entpuppt. Er kannte die Wüste wohl am besten.
    "Weißt du, wie es weiter geht", fragte Phili den Blondschopf.
    Der Nomade schaute etwas skeptisch zurück. "Natürlich. Aber leider siehen in diesen gottverdammten Landstrich alle Steine und Büsche gleich aus." Nach einer kurzen Pause, fügte er noch hinzu: "Noch ein paar Kilometer und wir kommen zu den Punkt, wo ich den Banditen gefunden habe. Vielleicht liegt ja dessen Leichnam noch da."

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Silden

    Die Seherin stöhnte und richtete sich auf. Seit einigen Tagen schon war sie wieder in Silden, hatte sich ausgeruht und mit ihrer Magie vertraut gemacht. Keine großen Änderungen, vielleicht aber auch, weil sie keine wirklich schwierigen Zauber gewirkt hatte seit dem Ritual. Abgesehen von gestern, wo sie endlich begonnen hatte, sich mit Porgans nächstem Rätsel auseinanderzusetzen. Ihre Herkunft. Sie wusste, sie kam aus Beria, aber nichts weiter. Und selbst wenn, wäre es so erleichternd, zu wissen, wer ihre Eltern waren? Womöglich waren sie längst tot, Fremde, die sie nie kennengelernt hatte. Und wenn sie lebten, musste sie in der Lage sein, sie für ein höheres Ziel zu opfern, wenn sie Druidin werden wollte. Nun, sie würde es nicht wissen, ehe sie keine Nachforschungen angestellt hatte. Wenn sie tot waren, würden sie keinen Schwachpunkt für sie darstellen. Wenn sie lebten, würde sie sich ihnen nicht zu erkennen geben, wenn sie Grund zur Annahme hatte, sie würden einen Schwachpunkt darstellen. Problem gelöst, oder zumindest im Ansatz. Dennoch mehr, als sie vorher an Überlegungen angestellt hatte.
    Die Seherin sank wieder zurück auf das Bett in der Grünen Krähe. Gestern Abend hatte sie eine Vision beschworen, wie Porgan ihr geraten hatte, um mehr herauszufinden. Sie beschwor die Vision herauf, soweit das zermaterte Hirn es zuließ. Anfangs waren es Fetzen, dann setzte es sich zu einem klaren Bild zusammen.

    Ein betagter Mann, der am Feuer Holz schnitzte. Am Feuer saßen noch andere Männer, alle trugen dunkle, aber nicht schwarze Kleidung, ein paar waren bewaffnet, andere nicht. Die meisten unterhielten sich, ein junger Mann jedoch betrachtete fasziniert den Schnitzenden. Das Holz begann zwischen Hand und Messer Form anzunehmen, eine kleine Flöte. Es war offensichtlich nicht der erste Abend, den der Mann diesem Werkstück gewidmet hatte. Nun steckte der Mann das Messer weg, befühlte das Werkstück und blies einmal kurz hinein. Staub rieselte hinaus, und nach einem kurzen Augenblick erklang ein klarer Ton. Die Miene des Mannes verzog sich in Konzentration, er schrak auf, als der junge Mann ihn ansprach.
    „Sie ist doch wunderbar geworden“, sagte er, aber der alte Mann schüttelte den Kopf.
    „Das kannst du nur sagen, weil du sie nicht gefertigt hast. Für mich wird sie nie vollkommen sein“, erwiderte er belehrend. „Hier, Sidion. Du kannst sie haben, wenn du willst. Sie wird nie meine Erwartungen treffen, aber sie wird bei dir eher von Nutzen sein als bei mir. Und sei es als Signalpfeife.“
    Verwirrt nahm der junge Mann namens Sidion die kleine Flöte entgegen und bedankte sich.


    Ihr eigenes Stöhnen riss die junge Frau wieder aus den Erinnerungen. Sie hätte Vorbereitungen treffen müssen. Nicht nur eine Wachamsel am Fenster, Kopfschmerztee von Aidar. Solche Dinge. Ihr Schädel folterte sie und wollte ihr auch nicht sagen, weshalb der Name Sidion ihr entfernt bekannt vorkam. Das Rätsel würde sich mit der Zeit klären müssen, auf jeden Fall war dies nicht ihre letzte Vision von der Flöte gewesen. Das hier war eine Vision gewesen, wie sie geschaffen worden war, von jenem handwerklich begabten Mann. Die Kleidung, so bedacht, die Farben des Waldes zu imitieren, hatte Cé verraten, dass diese Männer Jäger des Waldvolks gewesen waren. Vielleicht war Sidion sogar ein Anführer gewesen, und deshalb eine Signalpfeife erhalten? Zumindest war der alte Mann nicht davon ausgegangen, er konnte Flöte spielen. Mal sehen, was die nächste Vision ergeben würde ... irgendwann würde sie aus den Visionen vielleicht ein großes Gesamtbild zusammenfügen können, über das Leben der Flöte und der Menschen, die sie gehört hatten.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #239
    Ritter Avatar von Rhen
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    Varant

    "Es ist schon spät und es ist dunkel - Lasst uns eine Pause machen", hörte Rhen Philis Stimme. Der Nomade drehte sich um und musterte seinen besten Freund. Er war nicht einverstanden, doch hatte der Gildenlose Recht. Es war schon spät. Wahrscheinlich gegen 9.00 Uhr abends. Die Sonne war schon ein paar Stunden untergegangen und man sah natürlich nicht mehr viel. Es war logisch für Heute Schluss zu machen. Doch hatte der Blondschopf nicht viele Lust darauf, denn vor ein paar Stunden hatten sie die Fährte der Banditen aufgenommen. Vielleicht noch 2-3 Stunden und sie würden ihr Ziel erreichen. Doch was würden sie dann machen? So wie seine beiden Mitkämpfer aussahen, wär die Gruppe ein Opfer.

    Nachdem sie vor 2 Tagen azfgebrochen waren, hatten sie schon einige Kilometer zurückgelegt. Es war kein leichter Weg, den sie zurücklegen mussten. Die Wüste Varant war unerbittlich und für Reisende ein schwerer Untergrund. Durch den weichen Boden, verlor man immer wieder den Halt und man benötigte viel Kraft und Konzentration um das Gleichtgewicht zu halten. Dann kam die Trockenheit dazu. Es gab nur wenige Oasen. Und die wenigen, die sich im südlichen Teil der Wüste befanden, sollte man eigentlich meiden. Banditen trieben sich gerne dort herum und einen Überraschungsangriff wären sie hilflos ausgesetzt gewesen. So waren sie eine Nacht hindurch gereist, um möglichst schnell ihr Ziel zu erreichen. Eigentlich machte sich Rhen nicht sonderlich viel aus der Situation, aber er führte die kleine Gruppe an. Natürlich achtete dabei der Blondschopf nicht auf die Mitglieder dieser kleinen Reisegemeinschaft. Doch Phili und Wombel hielten gut mit. So war der Nomade mit dem Vorankommen sehr zufrieden gewesen.

    Es war mittlerweile eine Stunde her, dass sie eine Fährte aufgenommen hatten. Es war ja ihr Ziel, den Verbleib eines Botschafters zu klären und Rhen hatte einen Hinweis schon vor 2 Wochen bei einen Banditen aus dieser Region gefunden. Der Blondschopf hatte den Ort wiedergefunden, wo er den Mann erlegt hatte, den er diesen Zettel abgenommen hatte. Der Leichnam war verschwunden. Es war anzunehmen, dass die Gefährten des Banditen ihn gefunden hatten und eine anständiges Begräbnis veranstaltet hatten. Spuren führten von der Stelle weg bis hin zu einer kleinen Ansammlung von Palmen, wo die Erde aufgelockert dagelegen hatte. Von dort aus führten Spuren in Richtung Osten, zu einer unbewohnten Region der Wüste. Dieser Spur waren sie nun am Folgen. Keiner der Gruppe war Jäger oder verstand sich auf die Kunst des Spurenlesens. Doch die Fußspuren, die sich deutlich im Wüstensand abzeichneten, waren deutlich zu erkennen.

    "Dann machen wir halt erstmal eine Pause", sagte Rhen. Gemeinsam bereiteten sie das Lager für die heutige Nacht.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Ishtar

    Leider half die Anwesenheit der obersten Feuermagierin nicht, die Untersuchungen wesentlich voranzubringen. Rodriguez und die Abgesandten hatten ganze Arbeit geleistet. Nichts anderes hatte Françoise von ihnen erwartet. Müsste sie selbst immer zugegen sein, jeden Hinweis und jede Spur selbst untersuchen, dann wäre die gesamte Organisation von vornherein überflüssig. Im Umkehrschluss bedeutete das natürlich, dass die Priesterin nun nicht viel tun konnte, als sich in Geduld zu üben und auf die Berichte der Abgesandten zu warten.
    Doch bevor sie etwas aufschlussreiches bezüglich des Mordes in die Hände bekommen konnte, erreichte Françoise eine Nachricht ganz anderer Art. Ein Bote war den ganzen Weg bis nach Ishtar gereist, um der obersten Feuermagierin einen Brief zu überbringen. Er stammte von König höchstpersönlich. Diese Tatsache war bereits ungewöhnlich genug. Was den Inhalt der Nachricht anbelangte, war der geradezu unglaublich.
    Françoise las ich die Zeilen mehrmals gründlich durch. Es war ausgeschlossen, dass man sie falsch interpretieren konnte. Als erstes kam der Priesterin in den Sinn, Rhobar könnte sich vielleicht doch noch nicht ganz von dem Schatten erholt haben. Denn derart eigentümliche Entscheidungen hatte Rhobar zuletzt unter dessen Einfluss getroffen. Andererseits hatte Françoise bald nach der Heilung des Königs bemerkt, wie tatkräftig er eigentlich war. Und unter Berücksichtigung der Umstände - nämlich, dass Ethorn das Friedensangebot ausgeschlagen hatte - war dieser Schritt des Monarchen doch nachvollziehbar.
    Die Rede war natürlich davon, die südliche Provinz der Verwaltung der Kirche zu übergeben. Dadurch besaß die Provinz eine gewisse Autonomie und gewann an Flexibilität, ohne sich vom Königreich abzuspalten oder gar auf dessen Rückhalt zu verzichten. Ohne die langen Entscheidungswege war es vielleicht möglich, die Rebellion endgültig zu beenden.
    Dennoch wusste Françoise nicht so recht, ob sie sich über diese Nachricht wirklich freuen sollte. Es bedeutete, dass sie mehr Zeit auf den südlichen Inseln verbringen müsste. Gerade mit den Unruhen in Varant und den abscheulichen Morden, die hier geschehen waren, sah sie dieser Aufgabe nicht mit großer Begeisterung entgegen. Sie tröstete sich damit, dass die Inquisition auch ohne sie gut eine Weile zurecht kam. Außerdem hätte sie in Hagen auf den südlichen Inseln einen verlässlichen Verbündeten, um die neue Aufgabe zu bewältigen.
    Bald nachdem sie die Nachricht erhalten hatte, setzte Françoise Rodriguez darüber in Kenntnis und ließ auch sogleich nach Kapitän Grant schicken. Mit der Sophia würde die Reise einige Tage dauern, aber man würde vermutlich nicht ohne Françoise anfangen.

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