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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline

    Setarrif #30

    Die Pferdekutsche setzte sich in Bewegung. Illdor konnte im Wagen das Klappern der Hufen auf dem Asphalt und das zischen der Peitsche hören. Er konnte spüren, dass sie sich vom Königsplatz entfernten und Richtung Stadttor reisten. Vorsichtig wagte der Dieb einen Blick hinaus und sah die lichtlosen Häuser, in denen die Bewohner längst schlummerten, stumm an sich vorbeiziehen. Illdor seufzte. Er hatte den ersten Teil - möglicherweise auch den leichteren Teil - der Mission unbeschadet überstanden, doch nun würde die Übergabe erfolgen und der Dieb hatte keine Ahnung, was ihn erwarten würde. Abgesehen vom Kutscher befand sich im Inneren des Wagens ein weiterer Mann. Dieser hatte seit Illdor sich hinein geschlichen hatte noch kein Wort gesprochen, sondern hatte ihn lediglich still angestarrt. Nun jedoch, streckte er seine Finger aus und griff völlig unangekündigt nach dem Beutel mit den Schätzen. Vielleicht um den Sack zu prüfen...
    Rasch griff Illdor nach seinem neuen Dolch aus der Innentasche, zog den Burschen an sich ran und drückten ihm die Klinge gegen seine Kehle.
    "Tu - tut mir leid..", stotterte der Kerl, seiner Stimme nach zu urteilen war er nicht viel älter als Illdor selbst. Eilig hob er beide Hände in die Höhe, um zu signalisieren, dass er nichts Dummes im Schilde führte. "Ich wollte nicht.."
    "Schon gut, aber bis wir angekommen sind, rührt keiner ... meinen Beutel an, verstanden?" In Illdors Stimme versteckte sich eine klare Drohung, die der Kerl sogleich mit einem stummen Nicken akzeptierte. Schließlich ließ er ihn los und lehnte sich - teilweise immer noch angespannt - zurück. "Wohin fährt dieser Wagen?"
    "In die Wälder vor der Stadt. Ihr werdet dort bereits erwartet."
    "Von wem?", fragte Illdor und zog das schwarze Stück Tuch, welches er benutzte, um Mund und Nase zu verdecken, hinunter.
    "Das weiß ich leider nicht. Tut mir leid.", erwiderte der junge Mann.
    Illdor verzog seine Miene, denn mit dieser Antwort hatte der Assassine bereits gerechnet.

    Irgendwann blieben die Pferde stehen und der Kutscher stieg vom Wagen hinab. Illdor stattdessen blieb sitzen und wartete auf eine Reaktion seines Mitreisenden in seiner Kabine, doch auch dieser rührte sich nicht. Draußen waren Stimmen zu hören, bekannte Stimmen.
    "Ich habe das wonach ihr verlangt habt.", rief Illdor, als er schließlich aus der Kutsche stieg und den Sack Curt vor die Füße warf. "Und nun kommen wir zu der Belohnung. Wie war die Abmachung? Die Hälfte? Und wenn ich fragen darf... Woher hattet ihr diesen Schlüssel?"
    Geändert von Illdor (23.09.2012 um 21:55 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Venom hatte Badhor noch geholfen den Scavenger zu dessen Haus zu tragen und hatte sich dann von ihm verabschiedet. Badhor wollte morgen erst einmal auf die Jagd gehen und ihren Übungsbereich sichern hatte er gesagt und er hatte Venom nicht erst sagen müssen, dass er diesen dafür nicht brauchen könnte. Venom war klar, dass er kein Jäger war und längst nicht so gut schießen konnte wie Badhor und erst recht nicht schleichen oder sich auch nur im Wald zu Recht finden. Ganz abgesehen davon wurde ihm vom Ausnehmen der Tiere schlecht und deswegen hatte er sich auch zügig von Badhor verabschiedet, damit er dies nicht miterleben musste. So hatten sie ausgemacht, dass Venom später dazu stoßen würde, sobald Badhor die Quelle wieder für eine sichere Umgebung halten würde.
    Nun saß er wieder einmal vor dem Feuer in der Sturzkampfmöwe, er hatte gut gegessen und erfreute sich an dem Spiel der Flammen wie sie von Holzscheit zu Holzscheit schlugen und das Holz hin und wieder knackte. Feuer fand er schon immer sehr interessant, es hatte etwas Magisches ohne magisch zu sein. Als Kind hatte er immer gern den Ofen entfacht oder mit seinem Bruder Lagerfeuer gemacht, aber diese Erinnerungen zwang er zügig wieder zur Seite. Er wollte nicht mehr daran denken und es erfüllte ihn sowieso nur mit einer ohnmächtigen Wut, die am allermeisten gefährlich für ihn selber war.
    Er rief sich lieber die Ereignisse des Tages ins Gedächtnis, die kurze Zeitspanne vom Knacken im Unterholz bis zum Auftauchen des Vogels war ungeheuer spannend und aufregend gewesen. Im Nachhinein mochte Venom das Gefühl, aber in der Situation selbst konnte er das nicht von sich behaupten, dafür war er zu angespannt gewesen.
    Als er den Blick von dem Feuer wandte und durch das Wirtshaus schweifen ließ merkte er, dass er zu den letzten gehörte die sich hier aufhielten und machte sich schließlich auf ins Bett.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson hatte sich auf dem Trainingshof der Akademie eingefunden übte sich in der Schwertkunst und im Umgang mit der Axt. Der Axtkampf ging ihm zunehmend leichter von der Hand, die Bewegungen wurden flüssiger und sicherer. Kraftvoll bearbeitete der Schreiner gerade eine wehrlose Trainigspuppe, da schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Auch für das Turnier würde man solche Puppen und verschiedene Ziele für den Fernkampfwettbewerb brauchen. Darum hatte er sich doch noch gar nicht gekümmert, an wen sollte er sich wohl wenden, um...

    Er brach den Gedanken ab und konzentrierte sich auf das Training. Die Turniervorbereitung hatte ihn in den letzten Tagen schon genug eingenommen und jetzt wollte er sich nur mit den Kampfübungen beschäftigen. Zur Beruhigung rief er sich Erinnerung, dass die Einladung auf dem Weg war und die offiziellen Aushänge zum Turnier waren auch am Vormittag angebracht worden. Jeweils einer hing nahe des Süd- und Nordtores und der Dritte war neben dem Eingang zur Akademie zu sehen. Natürlich gab es noch viel zu tun, doch in diesem Moment blendete die Klinge alles andere aus und kümmerte sich um die eigenen Kampfkünste.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Beschaulich lag der allzu winzige Teil der Welt da, den Edon gerade noch so überblicken konnte und der sich bereits auf den Innenhof der Akademie beschränkte. Mochte der weitaus größere Rest der Erde vielleicht auch nicht hinter seinem Horizont liegen, so war er doch gerade so unerreichbar, als täte er dieses.
    Nicht allzu angestrengt saß der Dieb einfach auf einer Bank und beobachtete, wie sich so manch andere Klinge daran maß, ihren Übungen nachzugehen, während er selbst kaum mehr tun konnte, als das Gelernte weiter zu routinieren, da es ihm zugegebenermaßen gerade an einem Lehrmeister mangelte... oder mangeln würde, wäre dieser nicht gerade dabei, über bereits erwähnten und überschaubaren Hof zu latschen, als sei es nur allzu natürlich, dass er dies eben nur tat, um Edon aus seinem inneren Monolog zu reißen und ihm in seiner beginnenden Theatralik jegliche Motivation zum Selbstmitleid auf schockierend subtile Weise entziehen.
    Wie es die missgelaunte Fortuna auch in ihrem bizarren Spiel von Erfolg, Misserfolg und Kompromiss einzurichten verstanden hatte, lag dort, neben dem Dieb mit dem Hang zur Pathetik auch ein ebensolches Übungsschwert, wie es eine Lehre im einhändigen Kampf voraussetzte. Sich den unbezwingbaren Mächten von Göttern, Zufall oder Determination, welche zu ergründen er sich in seinem Leben nicht verschrieben hatte, ergebend, schnallte er sich dieses also kurzerhand über die Schulter und ging sturen Schrittes, die seltsamen Mächte nicht noch um den Triumph des äußerlichen Zauderns bereichern wollend, zu seinem weißhaarigen Lehrmeister hinüber.

    "Man grüßt, Marvin. Ich würde gerne meine Lehre bei dir zu einem Ende bringen, einem erfolgreichen, wohlgemerkt."

  5. Beiträge anzeigen #5
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Ein erfolgreiches Ende einer Lehre ... es gab Kulturkreise in denen bedeutete das, dass der Schüler den Lehrer im Kampf besiegte ... nein, das meinte Edon nicht, ... oder? In letzter Zeit trieben oft solch wirren Gedanken ihr Unwesen im Hirn des Lehrmeisters, der auch diesem Amt schon seit Längerem nicht mehr nachgekommen war. Eigentlich seit er Edon das letzte Mal unterrichtet hatte, Edon und den Zwerg ... Rognar oder so ähnlich. Offenbar schien dieser dieses Mal nicht mitmachen zu wollen.

    Wollte er dieser langen Ruhezeit wirklich ein Ende bereiten, indem er diesem jungen Mann einen weiteren Teil seiner Kunst beibrachte, damit er hinausgehen konnte um noch mehr Menschen zu töten und damit das offenbar unabwendbare Schicksal der Menschheit zu erfüllen? Klang nach einem Plan! Also worauf warten?

    »Ein Ende wird sie finden, welches hängt ganz von Dir ab.« sagte Marvin, das stimmte nicht ganz, aber er war der Lehrmeister, selbst wenn ein eventuell nicht erfolgreiches Ende Marvins Schuld sein sollte, hatte er die Möglichkeit die Schuld abzuwälzen, irgendeinen Vorteil musste es schließlich haben, alt zu sein. Vielleicht zu alt für all das ...

    »Ich werde Dich nicht mit langen Wiederholungen des altbekannten nerven, wir werden ein paar neue Sachen lernen und ein bisschen in der Wildnis umherwandern. Es ist lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast Du gekämpft seitdem? Wirklich gekämpft? Hast Du zu Töten gelernt?« fragte Marvin »Wenn ja, Mensch oder Tier? Oder gar Beides?« Viele Fragen für ein Kampftraining...

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Im Mäander des illustren Irrsinns
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    Edon Mesotes ist offline
    Interessante Fragen, für die der Dieb erstmal überlegen musste, er war sich auch nicht mehr ganz sicher, wann er das letzte Mal jemanden zum Beliaren geschickt hatte. Damit war zumindest schon mal klar, dass er mehr als einmal getötet hatte - zweimal, wenn er sich recht entsann.


    "Einen richtigen Kampf hatte ich bis dato nur noch zweimal, gegen einen Gardisten aus Thorniara, den ich im Gefecht auch getötet hatte und einen Minecrawler. Damit wäre ich dann bei zwei Morden und einmal Notwehr. Was das Prinzip des Tötens an sich angeht, nun, ich hasse den Augenblick des tödlichen Streichs, aber ich zögere auch nicht lange - wenn ich den Mensch nur als Feind kenne."


    Sein Gesprächston war so, als würde er Marvin seine Erfolge beim Kuchen Backen mitteilen, dennoch zog sich etwas im Dieb bei dem Gedanken an die beiden Kämpfe gegen Menschen zusammen, so einfach ging etwas derartiges wohl nicht ins Blut über...

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    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Am Ufer lagen zwei weitere tote Scavenger, die Badhor am Vormittag erlegt hatte und denen die haut mehr in faltigen Säcken von den Knochen hing, als dass sie sich über Fleisch und Muskeln gespannt hätte. Noch mehrmals hatte der Jäger die Umgebung untersucht und nichts gefunden, ehe er Venom wieder die Erlaubnis gegeben hatte, weiter zu trainieren, Sicherheit ging nun mal vor.

    die Riesenvögel musste wohl zwischen den nördlichen Ausläufern der Berge und Thorniara vorbei hierher gekommen sein, aufgescheucht durch wer wusste schon, was. In jedem Fall hätten sie es wohl kaum versucht, über die Pässe des Weißaugengebirges zu gelangen, denn egal was sie auch verschreckt haben musste, es konnte wohl kaum etwas gewesen, für das man den unausweichlichen Tod in der Kälte auf sich nahm, um ihm zu entkommen.

    Nun saß der Nordmarer am Ufer des kleinen Bergsees und wachste seinen Bogen, sowie seine Pfeile und ölte sein Jagdmesser erneut, das ihm schon so manchen Dienst getan hatte. Es war beinahe windstill und so konnte man über dem leisen Rauschen der Blätter sogar noch seinem Schüler dabei zuhören, wie sein Bogen pfiff, die Pfeile schwirrten und er in wechselseitigen Stimmungslagen verfiel, über Erfolg oder Misserfolg...

  8. Beiträge anzeigen #8
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Entweder war Edon sich im Zählen nicht ganz sicher oder er hatte zwei Gardisten getötet, was wesentlich wahrscheinlicher war. Es schien ihn nicht allzu sehr zu bekümmern, doch war er wirklich emotional so kontrolliert, dass er klar zwischen Feind und Freund trennen konnte, wenn es ums Töten ging? Oder fühlte er sich verpflichtet, es zu sagen, weil er ein Soldat war, der, seiner Meinung nach, keine Gefühle zwischen sich und den Feind kommen lassen durfte? Oder fühlte er sich seinem Lehrmeister gegenüber verpflichtet diese Worte zu äußern, weil er es war, der ihm diese Kunst beigebracht hatte.

    Marvin hatte das Kämpfen immer geliebt und trotzdem das Töten immer verachtet. Er hatte es getan ... wenn es sein musste ... vielleicht auch zu oft, wenn nicht. Konnte er sich noch an seinen ersten "Mord" erinnern? Er wollte ihm nicht einfallen. Er hatte noch nicht viele Menschen getötet, doch es gab kaum Einen, bei dem er es richtig fand oder es sich mit Feind-Theorien besser reden konnte. Es gab für ihn genau einen Grund, der es ihm immer wieder ermöglichte einfach weiterzumachen, wenn nicht der Gegner, so wäre er selbst niedergestreckt worden. Machte es das besser? Für ihn schon ... zumindest ein wenig.

    »Verzeihe mir meine Ungläubigkeit, doch ich muss gestehen, ich bin mir nicht sicher, wie viel Wahrheit in Deinen Worten steckt. Vielleicht ist alles war, vielleicht nicht, vielleicht hältst Du es auch nur für wahr. Ich werde darüber keine Diskussion führen. Tue mir nur den Gefallen, denke über Deine Opfer nach, je leichter einem das Töten fällt, desto öfter wird man es tun ... auch wenn es nicht nötig wäre.« Gefühle sind keine Schwäche hätte er am Liebsten hinzugefügt, doch war er sich dessen nicht sicher ...

    »Sei es wie es sei, Du hast getötet, das ist eine wichtige Lektion, die ein Lehrer nicht vermitteln kann, von daher bist Du schon damit ein gutes Stück weiter, als Du es bei unserem Letzten zusammentreffen warst. Ich denke wir werden uns in Zukunft auf Finten, Tricks, Ablenkungen und effiziente Schlagkombinationen konzentrieren, ich hoffe Du hast bei Deinen Übungen Deine Balance nicht ignoriert, sie wird wichtig sein, vor Allem weil Du in Zukunft versuchen wirst, den Gegner der seinen zu berauben. Beginnen wir mit Finten, greife mich an, mit einer eindeutigen Angriffsrichtung. Ich werde diese Blocken. Versuche den spätesten Zeitpunkt zu finden, an dem Du die Richtung Deiner Klinge ändern kannst. Bist Du dabei schneller, als Dein Gegner im Ändern seiner Verteidigung, ist der Kampf sofort beendet.«

  9. Beiträge anzeigen #9
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Ging es Marvin darum, die Notwendigkeit zum Töten? Revue gesehen war Johanns Tod eigentlich eine Notwehr gewesen - im Gegensatz zu dem des Minecrawlers.
    Dennoch sah der Dieb keine Notwendigkeit darin, eine solche Diskussion auf einem gebiet, in dem er Totalversager war, noch in die Länge zu ziehen.

    Stattdessen griff er lieber zur Klinge und schwang sie in einem geradezu närrisch offensichtlichen Winkel gegen Marvins Kopf und ließ den Arm schon früh in der Bewegung nach unten gleiten, durch welches sich der Schlag neu auf dessen Hüfte fokussierte. Sein Lehrer blockte die Bewegung bereits im Ansatz, die Klinge prallte nur mit einem durchschnittlichen Plärren gegen die andere, ohne irgendetwas großartiges auszurichten.

    Ein neuerlicher Hieb gegen dessen linke Seite, der sich in Angriff auf das Knie verwandeln sollte, wurde ebenso leicht geblockt, wie sein dritter Schlag, der vom Schlüsselbein zum Ohr anstieg.
    Weitere Hiebe folgten ohne viel Zögern und wurden ebenso ohne solches pariert.

    Bisher hatte er den Zwergen immer als langsam empfunden - dass er es auch war, damit hätte er vielleicht rechnen sollen...

  10. Beiträge anzeigen #10
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Edon gab sich alle Mühe und er erzielte definitiv auch seine Ergebnisse, doch einem starken Schlag eine neue Richtung zu geben, war eine schwer zu erlernende Kunst.

    »Du schlägst mit viel Wucht, das macht es schwerer die Richtung zu ändern. Beginne mit leichten Schlägen, für's Erste ist nur die Geschwindigkeit entscheidend. Außerdem sollte die Richtungsänderung so klein wie möglich sein. Je stärker die Änderung der Richtung, desto mehr muss der Schlag abgebremst werden, um die Richtung letztendlich zu ändern. Es ist immer ein Ratespiel, je knapper man versucht an der Defensive vorbeizulenken, desto schneller gelingt der Richtungswechsel, doch desto weniger muss der Gegner seinen Block ändern um die Finte abzufangen. Man muss sowohl seine eigenen Möglichkeiten, als auch die Geschwindigkeit des Gegners richtig einschätzen können. Das wird nicht über Nacht kommen, doch mit der Erfahrung wird es leichter.«

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Der Dieb lächelte nur schal, während die Klinge durch die Luft schnitt und dabei nicht mehr Gelegenheit bekam, mehr als dieses zu zerschneiden, ehe Marvin abblockte.
    Er sprang einen kleinen Satz zurück, um eine neue Ausgangsposition zu erreichen und von dort aus sein Übungsschwert wie einen luftigen Hauch erneut gegen Marvins Hals zu lenken, während er seinen eigenen Körper komplett mitdrehte und den Hieb abflachen ließ, dass er gegen Marvins Achsel hätte gehen sollte, wäre da nicht ein Schwert im Weg gewesen.
    Irgendwie gefiel es Edon ja, nicht mehr gegen Rognor streiten zu müssen, der zwar ein guter Kämpfer, allerdings so beschaffen war, dass man kaum die Möglichkeit hatte, wirkliche Schnelligkeit zu entwickeln, da er kaum Angriffsfläche hinter seinem Schild bot und er so nicht fix von einem Punkt zum nächsten wechseln konnte.

    Weitere Schläge folgten, während Edon sich an eine solche Kampftechnik zu gewöhnen versuchte, die ihm eigentlich recht gut gefiel, sie war schneller, verschlagener, trickreicher als das, was er bisher gelernt hatte. Sicherlich war sein Gegner ihm in einem wirklichen Kampf in allen Punkten weit überlegen, doch wetzte man ein Schwert immerhin am Stein, nicht am Holz.

    Flatternd sauste Edons Schwert herum, wollte gegen Kopf, Beine, Brust schmettern, doch fand der Schlag stets an Marvins Schwert sein Ende, kam nicht dazu auf einen Körper zu treffen und dennoch entwickelte der Dieb eine eigentümliche Freude daran...

  12. Beiträge anzeigen #12
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Edon wurde besser und schien gefallen an seinen neuen Übungen zu haben. Marvin konnte das verstehen, es war schließlich der erste Schritt in der Kampf mehr zu einer wirklichen Kunst wurde, mehr als das bloße Schlagen und Stechen, sondern etwas Erhabeneres in all seiner Eleganz ... und seiner grausamen Effizienz. Wahrscheinlich würde Edon noch wesentlich mehr Freude daran haben, wenn es darum ging, verschiedene Schläge effizient zu kombinieren, sie nicht einfach nacheinander auszuführen sondern in ein Muster einzueben, dass ohne Brüche und Stocken abgespielt wurde ohne dabei an Flexibilität zu verlieren.

    »Du machst gute Fortschritte.« sagte Marvin und bedeutete ihm aufzuhören. »Es ist der erste Schritt in die höhere Kunst des Kämpfens in der das Ganze sich langsam aber sicher immer natürlicher anfühlen wird, bis Du Dir, hoffentlich, am Ende gar nicht mehr vorstellen kannst, wie es einmal war, nicht in der Lage zu sein, ein Schwert zu führen.«

    Marvin steckte sein Schwert zurück in seinen Ruheplatz, es war genug für diesen Tag.

    »Damit machen wir für heute Schluss, wir werden diese Technik immer mal wieder am Anfang des Trainings ein wenig üben, damit Du ein Gefühl für die Möglichkeiten bekommst.«

  13. Beiträge anzeigen #13
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Spinnenweben. In SEINEM Quartier. Taeris strafte die graubraunen Fäden, die in der Ecke über der Tür seines Zimmers hingen mit finsterem Blick, während er weiter die längst blank polierte Klinge seines Langschwerts mit einem Öltuch bearbeitete. Er fasste den Entschluss der Putzfrau bescheid zu geben, wenn er sie das nächste mal sah. Überhaupt. Wieso musste er überhaupt dafür sorgen, dass die verdammten Putzfrauen ihrer Arbeit nachkamen. Es gab schließlich wichtigeres. Auch wenn ihm gerade nicht einfallen wollte was genau. Aber mit Sicherheit gab es etwas.

    Es dauerte nur einige Augenblicke, ehe er dann auch noch feststellte, wie sinnlos es war die Klinge noch weiter zu pflegen. Sie hatte ohnehin seit Wochen kein Sonnenlicht mehr gesehen. Mürrisch ließ er das kostbare Schwert auf den kleinen Arbeitstisch fallen, löschte das Licht und verließ den Raum. Mit einem Knall fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen wandte der Krieger sich ab und schlug den Weg in Richtung Palasttor ein.

    Ein weiterer Abend in der Taverne. Nur er, Alkohol und die üblichen drei duzend Anwesenden mit denen er nichts zu schaffen hatte.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen war auf den Weg zu dem ansässigen Buchbinder. Sie war noch nie zuvor dort gewesen und wusste dementsprechend nicht, was sie erwartete, aber…nun, sie war mit ihrer Biografie fertig. Alles, was sie seit ihrer Entführung erlebt hatte, bis zu dem Zeitpunkt als sie Argaan erreicht hatte, war dort verewigt. Eine Warnung? Eine Lebenshilfe? Oder einfach nur eine Lektüre? Egal was, Madlen war froh, wenn sie jemanden helfen konnte, nicht die gleichen Fehler zu begehen, wie sie es einst tat. Natürlich war nicht alles enthalten, vieles auch abgeändert und an einigen Stellen hatte Marcel Kommentare vor seiner Abreise hinzugefügt. Vor allem wenn die junge Frau gar zu streng mit sich selbst war. Alles in allem waren es zweihundert Seiten.

    Während sie durch die Stadt wanderte, blickte sie sich immer wieder um. Die Schwangerschaft machte sie langsam bemerkbar. Madlen trug ihr weißes Kleid und nur noch die Arm- und Beinschienen. Sowohl Aynur als auch Barika hingen an ihrem Waffengürtel. Jagdausrüstung trug sie nicht mehr bei sich. Aughwray übernahm mittlerweile vieles. Er war ein guter Jäger und konnte jetzt viel Erfahrung sammeln. Ab und zu half sie ihm noch, doch die junge Frau musste sich immer öfter hinsetzen und ausruhen. Trotzdem wollte sie bereit sein. Es herrschte Krieg und dafür musste man gewappnet sein.

    Endlich hatte sie die Buchhandlung erreicht und betrat nach kurzem Durchatmen das Geschäft. Und was sie darin sah…nun, es überraschte sie doch etwas. „So sieht man sich wieder, Turang. Ich muss sagen, es verwundert mich doch ein wenig, wie Ihr die Zeit findet, eine Buchhandlung zu führen, wenn Ihr die ganze Zeit durch Argaan reist.“ Sie lächelte. Der Mann war mysteriös? Ja, das traf es gut. Sie kannte ihn nicht gut genug, um sich eine Meinung über ihn zu bilden, trotzdem. Aber, waren nicht alle Magier mysteriös?

  15. Beiträge anzeigen #15
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Während Venom in der Krone des Baumes stand und weiter Pfeil um Pfeil abfeuerte, dachte er über das Auftreffen der Scavenger nach. Was Badhor erzählt hatte machte auch ihn ein wenig unruhig, wenn diese Tiere hier wirklich nicht vorkamen und sie von so weit herkamen, was hatte sie dann überhaupt dazu bewegt den Weg auf sich zu nehmen. War es ein einfacher Zufall, dass die Scavenger sich verirrt hatten oder waren sie vor irgendetwas Größerem oder Gefährlicherem auf der Flucht gewesen? Egal was es war Venom beschloss nicht mehr allein in den Wald zu gehen, er legte keinen gesteigerten Wert darauf im Magen irgendeines Monsters zu landen.
    Was seine Übungen anging, so klappten diese langsam immer besser. Er hatte sich an den Wind und die Höhe gewöhnt, auch der Winkel in dem er schießen musste machte ihm keine Probleme mehr. Deswegen trafen mehrere Pfeile das Ziel, nur wenn er von einer plötzlichen Böe oder einem vorbei fliegenden Vogel überrascht wurde flogen die Pfeile weit daneben. Ansonsten gingen nur einige leicht fehl, wenn er doch den Bogen etwas zu weit nach links oder rechts ausrichtete, dafür hatte er noch kein Fingerspitzengefühl.
    Er war gerade wieder einmal am Boden um die Pfeile aufzulesen als ihm ein Gedanke kam und er zu Badhor ging.
    „Haben Scavenger eigentlich irgendwelche natürlichen Todfeinde? Ich meine irgendein Biest, dass so sehr auf die Vögel steht, dass es ihnen so weit folgen würde?“

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Der Tag hatte das Dämmerlicht der beginnenden Nacht bereits hinter sich gelassen, die Tageszeit, an der das fehlende Licht der Sonne nur notdürftig durch Kerzen und Fackeln ersetzt werden konnte und doch von den Menschen bevorzugt wurde, anstatt im stillen Dunkel vor sich hin zu brüten, zur Untätigkeit und Entbehrlichkeit verdammt. Es war der Winter, der langsam über das Land herauf zog, sicher nur das vorderste Glied eines Fingers und doch mochte schon so manch alter Mensch bereits den bevorstehenden Biss des unbarmherzigen Windes in den Knochen spüren.
    Die Feder lag in einem heimeligen Dämmerlicht, das vom flackernden Kamin herrührte, wo die Gewalt des Feuergottes auf die wohlige Wärme reduziert, der sich der Mensch aussetzen mochte, ohne zu verbrennen.
    Turang saß in einem bequemen Sessel vor dem schräg zum Kamin,die obligatorische Tasse Tee in der Hand, während ein zweiter von Haldan in Beschlag genommen worden waren, sie beide in ein Gespräch vertieft, als das Knarren der schweren Eichentür erklang, das jeden Kunden schon beim Eintreten von selbst ankündigte, doch konnte auch es nicht davon künden, wer da kam, so konnte auch der Adept vorher nicht erahnen, dass das Gesicht ein bekanntes sein würde.

    "Wer könnte besser von der Welt berichten, als der, der sie sah?"

    Er erhob sich in fließender Bewegung, während das flackernde Spiel der Flammen in seinen Zügen widerschien, während sich ein leises Lächeln auf sein Gesicht erhob.

    "Dies ist Haldan, mein Gehilfe. Haldan, das ist Madlen, eine Jägerin.

    Es mag doch wohl einen Grund geben, der euch hierhin verschlagen hat?"

  17. Beiträge anzeigen #17
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson befand sich in einer Art Rumpelkammer, in welcher verschiedene Trainingsgeräte der Akademie aufbewahrt wurden. Eine Fackel an der Wand brachte flackerndes Licht in den sonst eher düsteren Raum. An manchen Stellen lag der Staub fast fingerdick, was natürlich von den Handmaßen des jeweiligen Betrachters abhing. In den Ecken und unter der Decke hatte Spinnen sich kunstvoll ein eigenes kleines Reich geschaffen und hier und da hörte man das Trippeln kleiner, oder vielleicht doch nicht so kleiner, Pfoten. Diese Kammer war wahrlich keine Zurschaustellung (zUrshauwSTelunk) von Ordnung und Sorgfalt.

    Der Schreiner hatte sich hustend und schimpfend
    durch die gelagerten Geräte gearbeitet und dabei vor allem nach Zielscheiben und Trainingspuppen Ausschau gehalten. Einige hatte er gefunden und diese auch zur Seite gestellt, doch schienen sie ihm nicht unbedingt ausreichend. Am Besten wäre es wohl, wenn er noch einige anfertigen ließ.

    Fast hatte sich die Klinge abgewandt, als ihm ein weiterer Gegenstand aufgefallen war. Der Ärmel seiner Rüstung hatte den Staub an einer Stelle abgewischt und nun glänzte ihm eine gläserne Oberfläche entgegen. Warum lagerten hier Glasgegenstände? Waren diese für den Trainingsbetrieb nicht gänzlich ungeeignet? Vorsichtig berührte Adson den Gegenstand mit dem Finger und hielt überrascht inne, als der Glaskörper unter der Berührung nach hinten schwang.

    Die Neugier des Schreiners war geweckt und bald hatte er das Objekt freigeräumt und näher zur Fackel gestellt. Vor ihm stand ein hölzerner Aufbau, in welchem ein eigenartiger Glaskörper hing. Dieser bestand aus zwei Kugeln, welche allerdings durch eine schmale Öffnung verbunden waren, wobei die Kugeln zur Öffnung hin kegelförmig gestreckt waren. Ein starker Metallring war an der Verbindungsstelle der beiden Kugeln angebracht und hielt das Glaskonstrukt an der Holzfassung. Staunend stellte der Schreiner fest, dass der untere Glaskörper mit Sand gefüllt war und der Glaskörper um seinen Mittelpunkt gedreht werden konnte. Vorsichtig drehte der Schreiner das Konstrukt, bis die sandgefüllte Kugel nach oben kam und der Sand langsam nach unten rieselte.

    Voller Faszination beobachtete der Schreiner das Fallen der Körner, doch konnte sich den Sinn des Apparates nicht erklären. Wieder und wieder drehte er, ließ den Sand durchlaufen und wartete auf eine Reaktion der eigenartigen Konstruktion. Gab es dabei eine Trick? Langsam nervte ihn das wiederholte Warten. Jedesmal musste er ausharren, bis das letzte Sandkorn gefallen war. Dann drehte er und wieder wartete er bis zum letzten Sandkorn. Nichts passierte. Wer dachte sich so einen Unfug aus? Jedesmal das gleiche sinnlose Warten! Da schoß ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Jedes Mal das GLEICHE Warten. Immer bis zum letzten Sandkorn. Die rieselnden Körner waren ein Maß für die verflossene Zeit, so wurde dem jungen Mann plötzlich klar.

    Freudiges Staunen legte sich auf sein Gesicht und mit neuer Sorgfalt drehte er den Glaskörper ein letztes Mal, bevor er diesen 'Sand-Zeit-Apparat' vorsichtig neben die Zielscheiben und Übungspuppen stellte. Beim Gehen warf er nochmal einen Blick auf das sonderbare Konstrukt und schloss dann kopfschüttelnd die Tür. Wozu der menschliche Geist alles fähig war! Irgendwann würde man sicherlich wie die Vögel fliegen können! Er wischte den Gedanken beiseite. So ein Unsinn. Menschen werden niemals fliegen können und Karren immer von Pferden gezogen werden. Soviel war sicher.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Der Jäger lachte nur leise.

    "Wölfe, Snapper, Razor, Menschen.
    Und keines davon würde einem kleinen Rudel über die halbe Insel folgen, wenn auf der anderen Seite der Berge Dutzende von Rudeln gibt, von denen die meisten größer sind, als es dieses war."


    Er betrachtete noch einmal die Scavenger-Leichen. So ausgezehrt wie sie waren, würde jedes Tier, das ihm gefolgt sein würde, ebenso mager aussehen und vielleicht schon auf dem Weg hierher verschieden sein. Außerdem hatte er die Umgebung gründlich durchsucht, kein Zeichen von irgendwie gearteten Verfolgern.
    Dann wandte er den Blick ab zu Venom, der seine Pfeile wieder einsammeln musste. Betrachtete er sich dessen Erfolge, dann stellte er fest, dass dieser gute Fortschritte gemacht hatte, gut genug um fortzufahren.


    "Den Schuss in die Ferne solltest du nun gut genug beherrschen, wir werden also auf die nächste Aufgabe fortschreiten.Die Entfernung, auf die du schießt, ist wieder die, die du in den ersten Übungen überwinden musstest. Nur dass du dieses mal nicht stillstehst, sondern läufst."

    Badhor hob einen nahe liegenden Ast vom Boden auf und beäugte ihn mit einem düsteren Lächeln.

    ​"Und wenn du nicht läufst, werde ich dafür sorgen, dass du es tust."

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen nickte dem Gehilfen von Turang wohlwollend zu. Es ging ja nicht um ihn und deshalb schritt die junge Frau gleich zur Tat. „Ihr wisst, dass ich sowohl Jägerin als auch vieles anderes bin. Und genau darum geht es. Seht Ihr da hier?“ Ihr linker Zeigefinger lag mit der Spitze auf den Blätterstapel, den die Jägerin auf einen Tisch gelegt hatte. „Das ist eine Lebensgeschichte, eine Biografie, wenn Ihr so wollt. Sowohl Trauer und Leid, als auch Glück und Hoffnung sind darin enthalten. Mein Leben auf diesen paar Seiten. Es wird Euch vielleicht lächerlich erscheinen, doch…nun, die Zeit des Versteckens ist vorbei. Die Geheimen kommen aus ihren Löchern. Das am besten gehütete Geheimnis der Wüsten Varants wird dort geschildert. Eine Warnung? Ein verstecktes Rätsel? Oder vielleicht auch nur eine Hilfestellung? Seht darin, was Ihr wollt. Nur hätte ich zwei Bitten an Euch. Die eine ist: Könnt Ihr mir es binden? Ich denke, über den Preis werden wir uns einig. Und die andere ist: Würdet Ihr diese Buch in Eure Sammlung aufnehmen?“ Jetzt erst blickte sich Madlen um. Wehmütig blickte sie die Bücher an. Welche Schätze es doch waren. Während ihrer Reisen durch die Wüsten Varants, hatte die junge Frau zumindest immer eins dabei gehabt. „Wahrlich, Ihr habt eine großartige Sammlung und es wäre mir eine Ehre, wenn meine Lebensgeschichte in den Reihen derer aufgenommen würde. Bücher sind Geschenke, Kunstwerke. Würden die Herrscher oder Krieger heutiger Zeiten mehr lesen, so könnte man diesen unseligen Krieg beenden. Aber die Meisten von ihnen können ja nicht einmal ihren eigenen Namen schreiben oder ein ganzes Wort lesen, ohne ihre Lippen zu bewegen.“ Es war Madlen ernst damit, was sie sagte. Bücher konnten Kriege verhindern!

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Venom schwante bei diesen Worten nichts Gutes, zudem war er sich unsicher wie die Aufgabe gemeint war. Sollte er wirklich im Lauf schießen? Hatte sich schon so angehört, aber ihm kam es dennoch komisch vor.
    „Ich fang dann mal da drüben an.“, sagte er auf den Baum deutend hinter den er sich früher immer gekauert hatte und beschrieb von dort einen Halbkreis um sein altes Ziel. „Und laufe dann im Bogen um den Baum auf den ich auch bei der ersten Übung schon geschossen habe.“
    Sobald er an dem Baum angekommen war zog er seinen ersten Pfeil und setzte sich in Bewegung, wobei ihm sofort der Gedanke kam, dass ist doch unmöglich und dazu sieht’s noch bescheuert aus. Er musste ungeheuer darauf achten, dass der Bogen ihm nicht zwischen die Beine geriet und er ins Stolpern kommen würde. Es ließ sich allerdings nicht gänzlich vermeiden und so kam er mehrmals ins Straucheln bevor er auch nur den ersten Pfeil abgeschossen hatte.
    Schließlich bekam er es doch irgendwie hin zum Schuss zu kommen, der Pfeil flog jedoch meterweit neben dem Baum her und war zudem noch relativ kraftlos geschossen, da Venom sich vor allem aufs Laufen konzentriert hatte.
    Nach einer überschaubaren Anzahl von Halbkreisen um den Baum, war Venom nicht nur wieder ins Schwitzen gekommen sondern er fluchte auch wieder wie in den ersten Tagen als so gar nichts gelingen wollte, denn jetzt ging es ihm ähnlich. Als nach ein paar weiteren Versuchen sich immer noch wie der letzte Depp vorkam hielt er an und richtete eine Frage an seinen Meister: „Gibt es eine bestimmte Lauftechnik oder muss ich den Bogen anders halten? Mir kommt es irgendwie falsch vor, was ich hier mache.“

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