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    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Am Abend zuvor im Refektorium stand Elvardo vom Tisch auf, verabschiedete sich und verließ daraufhin den Saal. Somit saß Luman die restliche Zeit dort alleine, ehe er sein Glas mit Rotwein austrank und schlafen ging. Schon in der Früh stand er auf, kleidete sich an und besuchte die Bibliothek, um noch ein paar Bücher zu wälzen über die Magie Beliars. Er war bereit, aber trotzdem fehlte ihm noch der Lehrmeister, denn ohne ihn, würde er es niemals schaffen. Er schleifte durch die Flure des Kastells und war in Gedanken versunken, nachdem er die Tür der Bibliothek zum Verlassen durchquerte. Er erinnerte sich noch wage an das Gespräch mit Abaddon, er sagte ihm, dass er bei einem Hohepriester gelernt hatte, aber an den Namen konnte der Lehrling sich nicht mehr erinnern, dafür war es schon zu lange her. Er lief weiterhin im Erdgeschoss entlang, bis er den Weg einschlug zum Innenhof des Kastells. »Vielleicht fällt mir der Name ein, wenn ich ein bisschen frische Luft schnappe.« Murmelte er zu sich und lief währenddessen weiterhin auf sein geplantes Ziel zu. Er durchlief wieder einmal die Eingangshalle, die mit einem Pentagramm versehen war, bis hin zum Innenhof. Nun stand er dort und atmete kräftig ein und wieder aus und betrachtete den großen Baum. Doch er war nicht alleine, nein. Es war noch jemand anwesend, jedenfalls hatte er das Gefühl. Doch dieses Gefühl hatte ihn nicht getäuscht, denn in naher Umgebung stand tatsächlich jemand. Luman wartete noch einen Augenblick und musterte ihn aus sicherer Entfernung. Es war ein Schwarzmagier, das war nicht zu leugnen und es war bestimmt auch noch ein hohes Mitglied der Gemeinschaft, da sein Gewand Unterschiede aufwies, wenn seine Augen ihn nicht täuschen wollten, als er zum Vergleich seine eigene Robe ansah. Nach Minuten des Wartens wollte er es aber angehen und auf ihn zugehen. Dann stand auch auch schon nach wenigen Schritten vor ihm. »Beliar zum Gruß!« Begrüßte er den fremden Magier. »Mein Name ist Luman und wohne hier schon seit einer Weile im Kastell.« Mehr sagte der Lehrling nicht, er wartete erst auf eine Reaktion seitens seines Gegenübers, aber nun konnte er auch sehen, dass seine Augen ihn nicht getäuscht haben, die beiden Gewänder hatten klare Unterschiede.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Luman? Aha«, erwiderte der Magier auf die recht unprätentiöse Vorstellung seines Zirkelbruders.
    »Na egal, macht nichts. Ihr kommt trotzdem wie gerufen. Ich bräuchte da für eine kleine, ganz profane Überprüfung eine helfende Hand.«
    Er setzte sich in Bewegung, um den Garten in Richtung des Kastells zu verlassen. Bald hatten sie das Portal erreicht und liefen durch die in schummriges Licht getauchten Gänge
    »Ihr kennt doch sicher das Pentagramm in der Eingangshalle«, fragte er und fuhr dann fort, ohne eine Antwort zu erwarten. »Und zwar hatte ich schon immer den Verdacht, daß es nicht perfekt austariert ist. Ich kann mich erinnern, daß bei früheren Teleportationen so ein unangenehmes Ziehen in eine Richtung auftrat. Und deswegen ist eine Vermessung dringend notwendig.«
    Und schon waren sie fast in der Eingangshalle angelangt, als Esteban stehen blieb. »Moment. Ich habe das dumpfe Gefühl, daß Ihr etwas bestimmtes von mir wolltet. Habe in den letzten Jahren gelernt - und war sehr überrascht - daß Menschen oft irgendetwas bestimmtes wollen, obwohl sie kein Wort davon sagen, wenn sie mich ansprechen. Ein Phänomen, das auch unbedingt noch weiter untersucht werden sollte. Ich denke, die Vermessung der Welt der Teleportation kann warten.«

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Eventuell kam der Lehrling eigenartig rüber, als er sich vorstellen wollte, immerhin hatte er nicht viel gesprochen. Nur, dass er Luman hieß und schon seit einer Weile im Kastell lebte. Seinem Gegenüber schien es aber nichts auszumachen und wollte ihn direkt in die Eingangshalle mit dem Pentagramm mitnehmen, an dem eine Vermessung nötig war. Wie das genau funktionierte, wusste er nicht, trotzdem wollte er hilfsbereit sein und dem fremden Magier helfen. Dieser hatte noch nicht seinen Namen genannt, was er aber hoffentlich noch nachholen würde, damit Luman auch wusste, mit welchem Namen er ihn anzusprechen hatte. Obwohl die beiden Kastellbewohner fast an der Eingangshalle angekommen waren, blieb der Schwarzmagier plötzlich stehen und sprach davon, dass ein dumpfes Gefühl ihm vermittelt hatte, dass der Lehrling etwas Bestimmtes von ihm wollte. In der Tat wollte er ihn etwas fragen und zwar nach der Magie Beliars. Da er anscheinend die Magie beherrschte, konnte er ihm vielleicht etwas darüber was erzählen. Vielleicht wusste der fremde Magier, wer dafür zuständig wäre, die Magie Beliars zu lehren. »Da gibt es etwas, das ich tatsächlich gerne fragen würde. Ich suche nach einem Lehrmeister für die Magie Beliars, ich weiß aber nicht, an wen ich mich wenden muss. Einzig und allein weiß ich, dass es ein Hohepriester ist. Der Name ist mir allerdings gänzlich entfallen.« Er kratzte sich nachdenklich an seinem Kinn. »Wisst ihr vielleicht etwas darüber?« Er erhoffte sich einen Namen, damit wäre es dann ein Leichtes, diese Person ausfindig zu machen, denn die Dämonen des Kastells könnten ihn dann vielleicht direkt zu ihm bringen. Geduldig stand Luman da und wartete auf eine Antwort.

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Die buschigen, weißen Augenbrauen des Schwarzmagiers wanderten erfreut in die Höhe. »Aber da seid Ihr ja hier genau richtig. Ich bin Esteban und hin und wieder treffe ich tatsächlich andere Magier, um über Magie zu disputieren. Manchmal lernt der eine oder andere sogar etwas darüber. Ich immer.«
    Er strich sich über das Kinn.
    »Am besten, wir treffen uns morgen im Refektorium. Dann könnt Ihr mir auch mehr darüber erzählen, was Euch am meisten fasziniert, Luman, so daß wir uns auf diese spezifische Magie beschränken können.«
    Und damit schritt er davon, auf dem Weg zu etwas, was nur er kannte. Hoffentlich.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Als der Schwarzmagier seinen Namen genannt hatte, fiel dem jungen Lehrling der Name des Hohepriesters, von dem Abaddon gesprochen hatte, wieder ein. Er hieß Esteban und somit hatte er schon die ganze Zeit mit der Person gesprochen, die er gesucht hatte. Es war schon ein merkwürdiger Zufall und immerhin hatte er dadurch seinen Lehrmeister gefunden, der ihm die Magie beibringen könnte. Er hatte eigentlich nicht gedacht, dass er gerade an diesem Tag noch seinen Lehrmeister finden würde, aber durch diesen Zufall war es möglich oder war es etwa Schicksal? Das stand nun nicht zur Debatte. Die Freude konnte man dem jungen Mann vielleicht nicht ansehen, denn für ihn war es manchmal schwierig Emotionen zu zeigen, aber eines konnte man mit Sicherheit sagen, er freute sich, auch wenn es nur innerlich war. Um den Tag schnell zu beenden, besuchte Luman noch schnell das Refektorium und nahm eine sättigende Speise zu sich. Daraufhin verließ er den Saal auch schon wieder und steigte die Treppen hinauf und betrat nach einer Zeit des Laufens, durch die dunklen Flure des Kastells, sein Gemach. Er entkleidete sich, legte sein Gewand ordentlich zusammen und legte es auf den Tisch. Schließlich konnte er sich in sein Bett fallen lassen und letztendlich einschlafen. Der bevorstehende Tag würde besonders werden, das war ihm bewusst.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Lange war es still um den Magier gewesen und man hat nicht viel von ihm gesehen. Er war die meiste Zeit auf seinem Zimmer gewesen und hat sich tiefgründige Gedanken um das Leben und das Sein gemacht – erfolglos. Wie zu erwarten.
    Doch etwas trieb ihn an, irgendetwas in seinem Inneren strebte danach mehr zu wollen, mehr zu wissen, mehr zu erfahren, mehr Macht zu besitzen. Doch er kam nicht wirklich voran, er führte er ein tristes Dasein zwischen Sumpfkraut und etlichen Kannen Wein.
    Im Moment saß er an seinem Schreibtisch, wie üblich mit der Pfeife in der einen und einem Kelch mit Wein in der anderen Hand und las noch einmal seine Aufzeichnungen über verschiedenste Kräuter durch. Er brauchte neue Lektüre, etwas dass ihn bewegte und etwas in ihm auslöste, die Bände über Dämonenkunde hatte er eigentlich immer gern gelesen, doch sich Monate nur mit einem Thema zu befassen, ohne die Materie auch praktisch zu beherrschen war sehr... sagen wir Nerven kostend.
    Doch vielleicht kam ihm in der Bibliothek ja eine passendere Lektüre zugeflogen, oder eine spontane Idee, auf einen Versuch wollte er es ankommen lassen.
    Gesagt - getan, Yunarik schritt schnellen Schrittes und mit wehender Robe durch die Gänge des Kastells, auf schnellstmöglichen Wege zur Bibliothek.
    Dort angekommen suchte er seinen Platz auf, der ausnahmsweise einen recht ordentlichen Eindruck machte. Er überflog seine Aufzeichnungen über das letzte Thema mit dem er sich in der Bibliothek befasst hatte und räumte sie verärgert wieder weg. Er hatte jetzt keinen Nerv für alte Sprachen.
    Er lehnte sich zurück und sprach laut und deutlich: „Legenden aus den alten Tagen“.
    Irgendwo in der Bibliothek viel ein Buch zu Boden, er brauchte eine Weile bis er es gefunden und an seinen Platz gebracht hatte. Dann schlug er es auf und begann zu lesen, über längst vergessene Helden, Mythen, Sagen und Legenden. Über Helden die tapfer stritten, Magier mit unglaublicher Macht und Soldaten die Ihren Mut und Ihre Treue gegenüber Ihrem König tausendfach bewiesen haben.
    Irgendwie weckte es ihn dem Magier ein Sehnen, ein Sehnen nach einer Zeit wo noch jede Tat von Bedeutung war und es noch so etwas wie einen Heldenmythos gab.
    Und es weckte in ihm auch ein sehnen danach selbst Teil von etwas größerem zu sein, was wohl an seinem angeborenen Größenwahn lag, doch die Wahrheit die dahinter steckte war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
    Auch wenn einige Textpassagen nur so von Heldenmut strotzten und die Geschichtsschreiber wohl etwas Dick aufgetragen haben, war es doch eine Art von Lektüre, die ihm lag, woran er endlich wieder Freude hatte.
    Geändert von Nicolei (26.10.2012 um 12:27 Uhr)

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    Ritter Avatar von Luman
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    Voller freudiger Erwartung erwachte Luman aus seinem Schlaf und stand auf. Er gähnte vor Müdigkeit und nachdem er einen kurzen Blick nach draußen durch das Fenster werfen konnte und den Himmel betrachtete, legte er sein Gewand an und verließ sein Gemach. Er hatte sich für diesen Tag mit Esteban im Refektorium verabredet und wollte mit ihm über die Magie sprechen. Das hatten sie am vorherigen Tag ausgemacht und der junge Lehrling wollte den Schwarzmagier nicht warten lassen, denn eventuell saß er schon im großen Speisesaal und erwartete Luman bereits. Der Weg durch den dunklen Flur des Kastells hatte er schnell hinter sich gelassen, denn wenn er darüber nachdachte, dass Esteban vielleicht schon länger wartete, wollte er nicht als jemand gelten, der unpünktlich ist und beschleunigte deswegen sein Tempo. Nun stieg er die Wendeltreppe hinab und hatte sein Ziel auch schon fast erreicht. Während des Gehens strich er noch einmal über seinen Bart und gähnte danach leise in seine offene Handfläche. Dann betrat er auch schon den großen Speisesaal, den man Refektorium nannte und ihm fiel direkt auf, dass der Schwarzmagier tatsächlich ihn schon erwartete, dort am großen Tisch saß und ihn auch bemerkte. Der Lehrling schritt auf ihn zu und verbeugte sich kurz. »Beliar zum Gruß, Esteban!« Begrüßte er ihn und wollte es diesmal besser machen, da er am Tag zuvor vielleicht etwas eigenartig rüber kam. Langsam setzte er sich an den Tisch und vor ihm erschien auch schon eine Mahlzeit, es war ein Omelett, verfeinert mit Kräutern, ein ideales Mahl um seinen Hunger zu stillen und dazu noch ein Rotwein, den er sich munden ließ, dann aber zu sprechen begann. »Ich habe ein Buch gelesen, in denen die Zauber der Grundlagen erklärt wurden. Es interessiert mich sehr, wie diese Mechanismen der Magie funktionieren, denn ich frage mich immer wieder, wie man eine Schattenflamme erzeugt, die Todesangst über seine Feind hereinbricht oder tote Wesen wieder zum Leben erwecken kann. In diesem Buch wurde es aber nicht erklärt, lediglich was möglich ist und was nicht, wurde dort erläutert.« Kurz nippte er wieder an seinem Wein und stellte das Glas danach wieder auf dem Tisch ab. »Es würde mich freuen, wenn ihr mir etwas darüber erzählen könntet.« So wartete er auf eine Antwort von Esteban.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #108

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Esteban hatte den Gruß erwidert und sich danach schweigend angehört, was ihm Luman erzählte. »Der Zauber der Grundlagen also ...«, wiederholte er dann. »Vielleicht hättet Ihr Euch stattdessen lieber die Grundlagen der Zauber ansehen sollen. Schließlich ist es das, was Ihr wissen müßt, wenn Ihr Magie anwenden wollt.«
    Er schnippte mit dem Finger und ein Glas Wein erschien plötzlich auf dem Tisch.
    »Auch das ist Magie«, kommentierte er kurz. »Doch nicht meine eigene. Es ist die des Kastells. Um selbst Magie wirken zu können, solltet Ihr das Wesen der Magie wenigstens erahnen. Es zu verstehen ... daran arbeiten wohl alle Magier der Welt seit Jahrhunderten, forschen und experimentieren, stellen Theorien auf und verwerfen sie wieder. Das ist also ein großes und weites Feld, das wir anderen überlassen sollten. Ihr solltet euch stattdessen lieber fragen, aus welchen Quellen die Magie schöpft und wie ihr sie anzapfen könnt für Eure eigenen Zwecke.«
    Der Magier nahm einen Schluck Wein, um den durch die Rede trockenen Gaumen zu befeuchten.
    »Und dabei ist es völlig egal, welche der Zauber Ihr anwenden wollt. Denn diese sind nur eine bestimmte Art der Manifestation, der Anwendung. Eine Art, die sich als am einfachsten beherrschbar und als am nützlichsten erwiesen hat. Ich frage Euch also: Was habt Ihr bisher gehört und gelesen über Ursprung und Wesen der Magie?«

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Der Lehrling hörte interessiert zu und musste auf die Frage von Esteban erst einmal überlegen. Der Ursprung und das Wesen der Magie. Bedauerlicherweise hatte er sich nur die Zauber der Grundlagen durchgelesen. Über das Wesentliche der Magie war er sich nicht im Klaren und hatte es ausgelassen, durch seine Unwissenheit, was die Magie anging. Seine Hoffung beruhte darauf, dass es hier dran nicht scheitern würde. Noch immer blieb Luman in Gedanken versunken und überlegte angestrengt nach. In der letzten Zeit hatte er die Schwarzmagier des Kastells befragt über die Magie Beliars, durch sein Interesse und wenn er es schaffen würde, sich noch daran zu erinnern, könnte er eine vernünftige Antwort liefern, aber hatte er überhaupt mit ihnen über den Ursprung und das Wesen der Magie gesprochen? Er zweifelte daran. Das Gefühl die Magie anzuwenden, die Risiken der Magie, auf die man aufpassen musste bei der Ausführung. Solche Fragen stellte er den Schwarzmagiern oder war vielleicht doch etwas dabei, das ihm für die Zukunft weiterhalf? Esteban schien geduldig auf eine Antwort zu warten. Luman dachte aber immer noch scharf nach und sein Gedächtnis ließ ihn nicht im Stich. Er erinnerte sich dann aber an einen winzigen Teil eines Gesprächs. »Ehrlich gesagt habe ich mich nie mit dem Ursprung und dem Wesen der Magie auseinandergesetzt. Ich weiß nur, dass die Sphäre Beliars etwas damit zu tun haben könnte. Man spürt bei der Anwendung der Magie die Größe und die Macht der Sphäre Beliars, so wurde es mir gesagt.« Wenn er Zeit dafür finden würde, würde er bei der nächsten Gelegenheit die Bibliothek aufsuchen und dort dann mehr darüber erfahren. Nun wusste er aber wenigstens, wo er genau mit seinem Studium anfangen müsste, um die Magie Beliars verstehen zu können. Es könnte natürlich auch sein, dass Esteban ihm das persönlich erklären würde.

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Die Sphäre Beliars ... ja, vielleicht. Vielleicht auch nicht. wir sollten uns etwas ansehen.«
    Er stand auf und wartete gar nicht erst ab, ob Luman seinem Aufruf folgte, sondern eilte direkt aus dem Refektorium, sicher, daß ihm sein Student folgen würde.
    »Natürlich ist das Kastell eine einzige große, sichtbare Manifestation von Magie. Es ist nicht von irgendwelchen Arbeitern mühsam Stein für Stein gemauert worden, seine Räume wurden nicht mit Möbeln, die Tischler hergestellt haben, eingerichtet und sein Dach ist nicht dank der Arbeit von Zimmerleuten so dicht.«
    Er schritt weit aus, als er die Gänge durcheilte. Der Magier folgte ihm eilig.
    »Aber wenn man die Hand an die Mauern legt, spürt man die Magie nicht. Es ist, als sei es ein ganz profanes Haus. Doch es gibt einige Stellen hier - um ehrlich zu sein sogar viele - an denen man die permanente Anwesenheit der Magie und ihre Wirkung direkt beobachten kann und sie auch mit weiteren Sinnen spürt. Als Magier entwickelt man fast so etwas wie einen eigenen Sinn dafür, die Magie, die sich überall frei bewegt, zu spüren. Man sieht sie nicht, man fühlt sie nicht und doch spürt man sie. Es ist nicht mit den herkömmlichen Worten zu beschreiben.«
    Gerade hatten sie die Eingangshalle hinter sich gelassen. Esteban bog in einen weiteren Gang ein.
    »Dieser Weg führt uns zur Bibliothek. Und da sie durch ihre schiere Größe selbst in ein weitläufiges Gebäude wie das Kastell nicht so einfach hinein passt, wurde Magie benutzt, um die Dimensionen miteinander zu kreuzen. Deshalb befindet sich die Bibliothek sowohl in unserer Sphäre als auch in irgendeiner fremden, anderen. Die Übergänge zwischen den Sphären sind pure Magie, fast stofflich. Ein solcher Übergang ist das Portal in die Bibliothek.«
    Sie bogen um eine Ecke und standen nun direkt vor dem Eingang in die Bibliothek.
    »Seht Ihr das bläuliche Schimmern? Nun, vermutlich wart Ihr schon viele male in diesen Räumen, um Euch Bücher anzuschauen und Ihr achtet darum gar nicht mehr auf diesen Übergang zwischen Kastell und Bibliothek. Doch wenn Ihr näher heran geht, könnt Ihr spüren, wie die Magie mit Euch in Kontakt tritt, wie sich die Härchen auf Eurem Handrücken aufrichten, wie eine seltsame Kraft wie mit unsichtbaren Tentakeln nach Euch sucht. Spürt es, fühlt es, erfasst es. Dies ist nur eine Art, wie Ihr Magie erahnen könnt. Ein Magier muß lernen, diese mystische Kraft überall zu erspüren, nicht nur dort, wo sie millionenfach konzentriert ist, so daß sie nahezu jeder bemerken wird.
    Und dies ist nur der erste Schritt. Als nächstes müßt Ihr in Wechselwirkung treten, also die Magie nicht nur euch beeinflussen lassen, sondern sie Eurerseits beeinflussen. Das ist der erste Schritt auf dem Weg zum Magier. Denn einen Magier zeichnet aus, daß er Magie benutzt, nach seinen Vorstellungen formt, sie seinem Willen unterwirft.«
    Das Portal surrte leise. Mit den Bewegungen des Hohepriesters, mit denen er seine Worte unterstrich, veränderten sich Lautstärke und Tonhöhe unmerklich.
    »Ich bin sicher, in der Bibliothek gibt es auch viele Werke, die euch dieses und noch mehr zu den Grundlagen der Magie lehren können. Schaut Euch einige davon nach eigenem Ermessen an, berichtet mir in den nächsten Tagen, was Ihr erfahren habt.«
    Und mit diesen Worten verabschiedete sich Esteban von seinem Studenten und überließ ihn dem eigenen Forscherdrang.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Mit schmerzendem Nacken blickte er zu dem schwarzen, gefürchteten Gebäude hinauf, bekannt und leise geflüstert doch nie laut ausgesprochen - Sein Zuhause. Er hatte Rok Shar im Orkwald verabschiedet, beide hatten sich versprochen sich noch einmal zu sehen, selbst wenn es in Beliars Welt sein sollte. Auch wenn Oraks aus Morras nicht viel halten wollten, eine gewisse Wertschätzung war sehr wohl vorhanden, denn dasselbe empfand der Schwarzmagier auch für seinen ehemaligen Gefährten. Vorerst galt es, das Kastell zu erreichen, bevor er verhungerte, vor Erschöpfung zusammenbrach oder einfach dehydrierte.
    Immer noch darüber verwundert wie sein Körper in diesem Zustand weiterhin Schweiß produzieren konnte, rückte er die dreckige Magierrobe in die rechte Position, hievte den pralle, schwere Tasche auf die Schulter und erklomm stöhnend die Steile des Berges, auf welchem das Kastell thronte. Mit einem blutig-eisernen Geschmack im Mund, fand er sich vor dem Tor wieder, dass er seit einigen Monaten nicht mehr gesehen hatte. Um genau zu sein, waren es vier Monate, die er dem dunklen Gemäuer fern war.
    Eine unglaublich lange Zeit, wenn man bedachte, dass es sich hierbei um eine Reise zwischen Orak und Mensch handelte. Oder zu mindestens dem anatomischen Abbild eines Menschen. Wobei selbst das nicht mehr ganz zutreffen wollte.

    Mit einem dünnen Rinnsal Blut im Mundwinkel, sah Noxus aus, als wäre er gerade der Hölle selbst entkommen. In Schweiß, Dreck und Blut gebadet, zierten Schürfwunden durch das reiben des Rucksacks, Blasen des schlechten Schuhwerkes und Erschöpfung seinen Körper. Die Binde, welche den direkten Anblick seiner verfluchten Hand verhindern sollte, nun vielmehr des gesamten Armes, - Noxus hatte die Sekret Behandlung auf der Rückreise eingestellt - baumelte nun hilflos bis zum Boden, ebenfalls durch Schlamm und Erde gezogen. Die verfilzten, langen Haare nach hinten gekämmt, konnte er seine Füße vor Brennen nicht mehr spüren. Als ob er auf Flammen tanzen würde und das seit Tagen.

    Er hörte die beiden Skelette, welche die Kastellbesucher willkommen hießen und fragte sich für einen kurzen Moment, worüber sie wohl philosophieren. Oder tat er es nicht? Eigentlich war er gar nicht mehr sicher, wo er sich wirklich befand. Da seine Fußsohlen ihm nichts mehr außer Schmerz verraten wollten, ließ er sich ohne Halt auf die Knie hinabstürzen, den Mund geöffnet zeichnete sich ein Lächeln in seiner Fratze ab. Er war angekommen. Ein halbes Jahr war er auf Reisen, hatte seine Studien bis in das Minental gefolgt, mit einem Ork an seiner Seite. Und er war zurückgekehrt. Mit einem halben Gach Lug im Rücksack, sowie genug Material über unbekanntes Wissen um ein Buch zu schreiben. Was könnte es da schöneres geben? Ein Nickerchen auf dem weichen, weniger schmutzigen Boden, vor ihm?
    Geändert von Noxus Exitus (26.10.2012 um 21:38 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #112
    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline
    „Na endlich!“, rief das linke Skelett freudig aus.
    „Was denn?“, fragte das Rechte.
    „Na da vorne“
    „Ja und?“
    „Meine Ablösung“
    „Nein, echt?“
    „Aber wenn ichs dir doch sage“
    „Hey Reisender, wo willst du hin?“
    „Na wo soll er schon hin wollen? Natürlich zu mir, er ist meine Ablösung!“
    „Aber, aber, der hat doch noch Fleisch auf den Knochen!“
    Angewidert kreischten die Beiden Skelette gleichzeitig:
    „IHHHHH!!“
    „Nein, so kannst du mich nicht vertreten!“, rief das linke Skelett empört aus.
    „Na los schon, zieh dich aus!“
    Beide Skelette fingen an zu gackern und feuerten ihren Gegenüber an:
    „Ausziehen! Ausziehen! Ausziehen!“
    „Doch nicht die Kleidung! Was bist du denn für eine Sau?“, empörte sich nun das rechte Skelett.
    „Hier herrsch Zucht und Ordnung, ausgezogen wird nur deine sterbliche Hülle, leg nun ab all dein Fleisch!“
    Lachend ergänzte das linke Skelett: „Nun stell dich nicht so an, du bist doch eh schon halb verwest. So entsage nun deinem lasterlichen Leben als Zombie und trete ein in das Reich der Lebenden Knochen!“

    Das Tor zum Kastell schwang auf und gab dem Reisenden Zutritt ins Gemäuer.
    „Auf deinem Zimmer steht eine Wanne voller Maden bereit, nimm ein ausgiebiges Bad in ihnen und komme wieder, wenn du nur noch aus Knochen bestehst.“

  13. Beiträge anzeigen #113
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Das Gespräch mit Esteban war für den jungen Lehrling sehr lehrreich. Nun wusste er schon mehr über die Magie. Man könnte sie spüren, wenn man einen eigenen Sinn dafür entwickelt hatte und testweise stand Luman nun vor dem Eingang der Bibliothek und beobachtete seinen Handrücken, auf dem sich tatsächlich die Härchen aufrichteten. Schon oft besuchte er diese Quelle des Wissens und er konnte auch etwas spüren, das man aber schwer in Worte fassen konnte. Es wurde aber zur Normalität, sodass es ihm nach ein paar Mal des Betretens, gar nicht mehr aufgefallen war, was für eine Macht dieser Ort ausstrahlte. Er war Zeit für ein Experiment, auch wenn er sich unsicher war, dass es funktionierte. Wenn man auch nicht so stark konzentrierte Magie erahnen konnte, die in diesem Gemäuer keine Seltenheit war, wollte er versuchen, sie zu spüren. Vielleicht klappte es ja sogar. Der Lehrling schritt von der Bibliothek weg und suchte sich eine Stelle, an der man einen Versuch starten konnte. Der Ort, den er sich dafür ausgesucht hatte, war der lange Gang des Kastells im ersten Stock. Dort stand er schweigend, schloß seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren, aber er fühlte sich immer noch genauso wie vorher. Angestrengt startete er einen Neuversuch, aber auch dieses Mal konnte er nichts spüren. Es brachte also nichts und mit diesem fehlgeschlagenen Experiment besuchte er wieder die Bibliothek. Es war aber überhaupt nicht schlimm, dass es nicht funktioniert hatte, immerhin hatte er sich gerade erst richtig über die Magie unterhalten und einen Lehrmeister gefunden. Nun galt es für ihn, weiterhin Bücher zu wälzen, um vielleicht einen Ansatz für das Spüren der Magie zu finden und somit dann diese Prozedur zu lernen. In den nächsten Tagen sollte er Esteban davon berichten, was er herausgefunden hatte und seinen Lehrmeister wollte er nicht enttäuschen.

    Der Lehring wollte das ideale Buch finden, das ihm die besten Informationen liefern konnte. Welche Wörter passten am besten, die er nur aussprechen musste, um das Buch zu finden, da die entsprechenden Schriften aus den Regalen fielen. Beim Nachdenken kratzte er sich nachdenklich an seinem Kinn und blickte dann zu einem der Bücherregale in der Ferne. Ein Buch in dem Regal hatte seine Neugier geweckt. Er nahm es heraus und ging damit zu einem der Tische, dann setzte er sich hin. Dieses Werk war alt. Es hatte merkliche Gebrauchsspuren und der Titel des Buches war unleserlich. Die Seiten des Buches waren aber noch intakt und nach ein paar Seiten wurde klar, dass es sich um eine Art Tagebuch eines Mannes handelte, der sich mit der Magie auseinandersetzen wollte. Eigentlich das ideale Buch für den jungen Lehrling, der das Gleiche vorhatte, aber ihm war auch bewusst, dass noch mehr dieser Werke in der Bibliothek zu finden waren. Trotzdem wollte er wissen, ob dieser Mann, der seinen Namen nicht aufgeschrieben hatte, es auch wirklich schaffte die Magie anzuwenden. Dieser unbekannte Mann war voller Ehrgeiz auf der Suche nach Erfolg. In seinem Stadt durchblätterte er jeden Tag, in der Bibliothek, Bücher und fand so dann heraus, wie er die Magie spüren konnte. Er musste an sich glauben und musste ein Gespür für die Magie entwickeln. Es war also so, wie Esteban gesagt hatte und in den nächsten Zeilen wurde der Prozess sogar beschrieben. Der Prozess, wie man es schaffen konnte, die Magie zu spüren und so auch das Gefühl dafür zu entwickeln. Es war starke Konzentration von Nöten und man sollte erst versuchen, Orte mit starker magischer Energie zu besuchen, um damit dann auch zu merken, wie sich Magie anfühlte. Der Körper und Geist müssten sich erst an diese magische Kraft gewöhnen und wenn man dies gemeistert hatte, wäre man bereit für das Spüren der Magie in einer Gegend, an der es nicht eine solche starke Kraft magischen Ursprungs vorhanden war.

    Der Autor beschrieb, dass seine ganzen eigenen Versuche fehlschlugen, als er an einem vermeintlich starken magischen Ort versuchte, die Magie zu fühlen. Dieser Ort war aber tatsächlich nicht mit einer solchen Macht ausgestattet, deshalb schlugen auch seine Versuche fehl und so redete er sich selbst ein, dass er nicht dafür geeignet wäre die Magie zu wirken, da er wenigstens an einem starken magischen Ort etwas fühlen müsste. Doch seine Hoffnung wurde nicht vollkommen durch diesen Fehlschlag zerschlagen, denn ihm begegnete, so wie es der Zufall wollte, ein Magier, von dem auch kein Name niedergeschrieben war. Dieser half ihm aber, indem er dem Mann einen richtigen Ort zeigte, an dem eine hohe Konzentration der Magie vorhanden war. Die Hoffnung des Autors kehrte zurück, als er mit dem Fremden einen alten Ritualplatz besuchte. Die Erfolge konnten sich sehen lassen, denn zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er endlich die magische Kraft, die durch seinen ganzen Körper floß. Manche Seiten hatte der Lehrling ausgelassen, sie waren einfach uninteressant, da der Autor es für nötig hielt, seine ganzen Gefühle aufzuschreiben, durch sein Erfolgserlebnis. Als es wieder interessant wurde, las Luman weiter und erfuhr dadurch, dass der Mann, der das Buch schrieb, öfters den Ritualplatz aufsuchte, um die Magie wieder in ihm zu spüren. Von dem Magier, der ihm geholfen hatte, wurde allerdings nichts mehr geschrieben. Der Autor hielt dies wohl nicht mehr für nötig, wieso auch immer. Jedenfalls hatte er schon eine Art Sinn für das Spüren der Magie entwickelt, wenn auch nicht besonders stark ausgeprägt und um diesen Sinn zu stärken, ihn weiter auszuprägen, verließ er seine Stadt. Wieso er dafür seine Stadt verlassen wollte, stand auch wieder nicht geschrieben.

    Er versuchte aber eine Gegend zu finden, in der es zwar Magie gab, man sie aber nicht spüren konnte, wenn man nicht das Gefühl dafür entwickelt hatte, da sie in der Gegend nur schwach vorhanden war. Auf seiner Reise kam er an den verschiedensten Orten an, aber immer wenn er versuchte, seine Augen zu schließen und die Magie zu ertasten, zeigte sich nie der Erfolg, auf den er gewartet hatte. Eines Tages änderte sich dies aber, denn als er an einer uralten, zerstörten Burg ankam und es dort ausprobieren wollte, schien es diesmal zu funktionieren, denn als er seine Augen schloß und sich so stark wie möglich konzentrierte, bemerkte er wieder das Gefühl, das er immer dann spürte, wenn er an dem alten Ritualplatz stand und dort die Magie ertasten wollte, nur war die Burg anders. Am Ritualplatz machte sich das Gefühl von alleine bemerkbar, aber als er nahe der Burg stand, musste er sich schon feste konzentrieren, um diese magische Quelle wahrnehmen zu können. So hatte der Autor es geschafft, die Magie zu spüren, aber wie sein weiterer Weg aussah, wurde nicht weiter erläutert, denn dies war auch schon das Ende des Buches. Nun wusste Luman, wie er schaffen könnte, ein Gefühl für das Spüren der Magie in seiner Umgebung zu entwickeln, aber der nächste Schritt wäre dann, sie nach seiner Vorstellung zu formen, nach seinem Willen zu unterwerfen, wie es Esteban sagte und dafür würde sich bestimmt auch auf die Schnelle ein Buch finden, das ihm den Einblick dazu geben würde. Nach der Theorie, sollte er dann bereit sein, mit der Praxis anzufangen. Das hoffte er jedenfalls inständig.

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    Trotz der unglaublichen Erschöpfung und den Schmerzen, die an pure Agonie erinnerten, hielt er schnaufend zwischen den beiden, skelettieren Wächtern und lächelte. Wie er diese magisch verzerrten Stimmen vermisst hatte. Dem linken in die leeren, unwirklichen Augenhöhlen starrend, antwortete der Schwarzmagier süffisant:
    »Wenn das Beliars Wille ist, werde ich einen von euch Beiden ersetzten. Doch bei seiner Bosheit, ich hoffe für euch, dass er einen anderen Weg erhofft, mich zu nutzen. Ich kann sehr langweilig sein.«

    Das Gefühl war so überwältigend, dass er es nicht zu beschreiben vermochte. Sich wieder in den kühlen Hallen einzufinden, wo sich Raum und Zeit nach einem anderen Universum zu richten schienen. Am liebsten würde er sich auf dem Boden wälzen, die Wände ablecken und den Geruch des weilenden Staubes der Bibliothek inhalieren, wie ein Pirat seinen Grog. Doch um nicht vollkommen psychisch labil zu wirken sowie seine physische Form nicht weiter zu belasten, hievte er sich die Treppen hoch, betrat das Zimmer, dass er das eigene nannte und ließ sich direkt ins Bett fallen - Mit Klamotten und Reisetasche auf dem Rücken.

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    Erwacht, stellte er fest, sich keineswegs Müde zu fühlen - Eigentlich hätte er behauptet es sei keine Sekunde vergangen seitdem er seine Augen zugeschlagen hatte, doch der Blick auf seine Schulter, der ihm durch die extrem verfilzten Haare versperrt wurde und nur für einen kurzen Moment im Augenwinkel sichtbar war, ließ ihn solche unwichtigen Gedanken vergessen.
    Von den Fingerspitzen bis zur Schulter, fuhr er mit der gesunden Hand bis zu den abgerissenen Ärmeln hoch, schob die Robe unwirsch beiseite und betrachtete mit Panik und gleichzeitiger Neugier den Fortschritt des Fluches. Entweder er würde aufspringen, hechelnd seine Tasche nach einem Sekret durchsuchen, welches schwer aufzufinden war, sich daran einschmieren und auf Besserung warten oder zusehen, wie auch sein noch pumpendes Herz vor seinen weit aufgerissenen Augen verschrumpelte und trostlos auf das Bett fiel - Zu dem bereits kleinen, gesammelten Haufen Verderbnis. Während die trockene Zunge vergeblich versuchte die ebenfalls einer rauen Wüste ähnelnden Lippen zu befeuchten, stellte er sich als tatsächliche, wahrscheinliche Ablösung einer dieser Verdammten vor den Toren des Kastells vor. Sicherlich würde es nicht einmal auffallen, schließlich sahen sich menschliche Skelette ziemlich ähnlich, abgesehen von Größen, farblichen Unterschieden und eventuellen Mutationen, doch im Grunde würde es kaum einer merken. Die Augen schließend flüsterte er leise den Namen seines Herren und wartete darauf bewusstlos zu werden. Es war keine Furcht die ihn erfüllte, keine Angst die an seiner verwelkten Seele nagte, sondern vielmehr Enttäuschung. So sehr hatte er sich gewünscht von größerem Nutzen zu sein, vor größerer Bedeutung zu werden. Vielleicht eines Tages sogar Dienern Beliars Geheimnisse beizubringen, die er durch viel Mühe ans Licht gebracht hatte. Oder zum Erhalt des Ganzen beizutragen, dass ihn in tosender Stille umgab.

    Sekunden, gar Minuten verstrichen, ohne dass etwas passierte. Unsicher wagte Noxus einen Blick auf seine nun entkleidete Brust, doch wie immer ließ sich der Fluch Zeit - Es waren auch nun Wochen seit der letzten Behandlung. Wieder richtete sich sein Blick auf die Tasche, die das temporäre Heilmittel enthielt.

    »Nein.«

    Er würde sich hier nicht einmischen, wenn der Herr nun entschied ihn bei lebendigen Leibe verwesen zu lassen, dann sollte es so sein. Mit einem unbekannten Gefühl des Vertrauens, warf er einen Blick in die Truhe, die vor seinem Bett thronte - wie erwartet lag dort eine frische Robe bereit. Obwohl sein Oberkörper noch immer entblößt war, störte er sich nicht an die Hälfte der alten Robe, die auf seinem Gesäß hin und her schwang. Er begegnete niemanden, zu mindestens nahm er niemanden wahr, als er die Treppen hinunterstieg um in die Baderäume zu gelangen. Langsam an den Gemälden vorbei schreitend, entdeckte er ein Bild, welches er bereits vorher gesehen aber keine große Beachtung geschenkt hatte. Vielleicht weil er sich anders daran erinnerte. Das Bild zeigte einen Mann vor Schmerz auf dem Boden wälzen, die Fratze zu einem Schrei verzerrt. Keine Besonderheit, wenn man bedachte wo sich diese Zeichnung einquartiert hatte. Doch waren bestimmte Körperregionen skelettiert. Oder bildete sich das Weißauge das nur ein? In seinem Zustand sollte er besser keine großen Aufwand betreiben, solche Zufälle zu interpretieren - Zwar war die Müdigkeit verschwunden, doch sein Körper litt noch immer unter den gnadenlosen Reisebedingungen, welchen er für eine Ewigkeit ausgesetzt war und so auch sein geplagter Geist.
    Ein Stöhnen entrann seiner Kehle, als ihn das heiße Wasser begrüßte. Doch seine Glieder gewöhnten sich schnell an die Temperatur und entspannten sich. Da der Schwarzmagier sich während der Reise nur ab und an die Barthaare getrimmt hatte, entledigte er sich der Behaarung, die inzwischen beinahe einem Ork ähnelte, wusch sich getrocknetes Blut und Dreck von der Haut, schrubbte sich Erde aus den Ohren und ließ seine Haare im Wasser einweichen. Dann machte er sich eine halbe Ewigkeit daran sie zu entflechten, auszuwaschen und zu kämen. Darauf hoffend, dass die Sauerei von Haaren und Schmutz schön wieder verschwand, möglichst irgendwo hin, wo sich keiner daran störte, stellte er sich vor, was wohl passieren, wenn einer Dämonen sich einen Scherz oder einen Fehler erlauben und das ganze auf einem silbernen Tablett im Refektorium auftauchen würde? Noxus konnte sich zwischen Ekel und Schadenfreude nicht so recht entscheiden.
    Da das Bad leider keine Schürfwunden, reizende Hautstellen und juckende Schienbeine heilen konnte, verfluchte er beim Aussteigen die unglaublich große Menge an Feuernesseln auf den Wegen zwischen Stewark und Tooshoo und kleidete sich in frische Unterwäsche sowie in die neue Robe. Diese wies diverse Veränderungen auf, es war einen erhobener Kragen vorzufinden, sowie dunkle Farben im Verlauf der Hüfte zu den Füßen. Feststellend, dass Dämonen keine Sexualität besaßen spazierte er mit zusammen gezogenen Brauen nachdenklich in den Essraum und stellte nun fest, welchen gewaltigen Hunger er verspürte. Und vor allem Durst.

    Als Rehrücken, gebraten in Rotweinsauce, mit Knödeln und roter Beete geräuschlos serviert auftauchten, musste Noxus laut schlucken. Seine Henkersmahlzeit? Abermals ignorierte er die Unsicherheiten, die er sich unbewusst erdachte und holte das halbe Jahr kleiner Nahrungsportionen in Form von trockenem Brot, trockenem Fleisch und dem ein oder anderen Bier königlich nach. Man würde ihn dann wohl in die Bibliothek rollen müssen. Ob eine beschworene Fleischwanze unter seinem Gewicht zusammenbrechen würde? Aber dann würde ja wohl kaum noch jemand selbst laufen, der Beliars Magie beherrschte.

    Anstatt wie üblich begeistert Stichwörter in den Raum zu rufen, setzte er sich stattdessen an einen Tisch und legte sich eine Menge frischer Pergamente zusammen, sowie Federn und genügend Tinte um Ratten daran zu ertränken - Nicht das er sich in diesem Gebiet auskennen würde.
    Daraufhin schlenderte er abermals in sein Zimmer, packte alle Pergamente aus der Tasche, leerte den Inhalt auf dem Bett aus um diesen, welcher zum größten Teil aus Minecrawlerplatten bestand, zu sortieren, steckte sich eine kleine Flasche Gach Lug Zangensekret in die kaum sichtbare Seitentasche der Robe und schritt zurück zum vorbereiteten Platz in der Bibliothek. Dort angekommen, stellte er fest, dass das Sonnenlicht allmählich zu schwach wurde, um weiterhin zum Schreiben auszureichen, also entzündete er bei dieser Gelegenheit gleich eine Kerze und begann seine Arbeit.

    »Gesamtbericht der orkischen Kultstätte im Minental, Teil I

    Vorwort

    Ich habe mich nach langen Forschungen über die Rasse der Orks (orkisch "Orak, pl. Oraks") in den Orkwald Argaans begeben und bin darauf auf einen orkischen Schamanen gestoßen.«
    Das Rok Shar damals noch keinerlei magische Fähigkeit besaß, behielt er für sich. So klang es erstaunlicher und zudem war es ein unwichtiger Fakt in diesem Kontext.
    »Mir ist es gelungen, ihn davon zu überzeugen mich nicht sofort zu töten und anders als viele denken, sind Orks keineswegs primitiv. Dieser sogenannte "Rok Shar" befand sich in einer Meditation, welche ich in meiner Unvorsichtigkeit unterbrach. Beim schnellen Austausch verriet ich meine Stellung zu den Göttern, scheinbar hielt ihn der Fakt ich sei ein Diener Beliars zu mindestens vorerst davon ab, mich zu erschlagen. Kurze Zeit darauf ist es mich tatsächlich gelungen ihn zu einem kurzen Trip Richtung Kastell zu überreden, denn Wissensdurst ist auch bei den Orks vorhanden. So war die große Bibliothek, welche ihnen scheinbar teilweise bekannt ist, von großer Interesse und ein gutes Argument.
    Angekommen entdeckten wir bei einer gemeinsamen Recherche die Existenz der alten Orkstadt im Minental. Zwei Monate seit Start meiner Expedition sind vergangen, bis ich meinen Fuß zum ersten Mal auf Khorinis setzte. Ohne größere Probleme schafften wir es ins Tal selbst, tatsächlich hatten wir sogar Glück, unversehrt in die alten Ruinen der Stadt zu gelangen.

    Die zerstörte Brücke, die sich zentral im alten Orkgebiet finden lässt, unweit des großen Turmes, überliefert eine ausgeprägte Architekturkunst der Orks, wenn auch nur noch in Stücken. Die primitive Art dieser Wesen, die es ausschließlich in Khorinis gegeben hat, bewohnte Zelte, auch fanden wir Spuren von sehr starkem Bier - Beziehungsweise deren leere Flaschen - und einer alten, teilweise verschütteten Tempelanlage. Ein anderer Fund zeigte eine äußerst (!) beeindruckende Kunst der Geographie sowie diese auf Pergament wie Stein zu verewigen.«
    Die ordentliche Skizzierung der dort gefundenen Karte legte Noxus anbei und wies zudem auf die seltsame Aufzeichnung südlich hin, welche scheinbar von einer orkischen Errichtung zeugte.
    »Über ein demoliertes Verlies gelang uns der Eintritt in die Tempelanlage, des Schläfer (orkisch KRUSHAK), welche in vielen Aufzeichnungen beschrieben wird. Nach einem Aufeinandertreffen mit Minecrawlern (orkisch Gach Lug, pl. Gach Lugs) fanden wir uns am Ende der Anlage wieder, welche durch eine Erschütterung eingebrochen ist.«

    Die Feder, welche durch Verletzungen ungeschickt vom Schwarzmagier geführt wurde, hielt inne. Den Fund des Schwertes, welches noch immer am Rücksack gebunden in seinem Zimmer lag, ließ er aus. Sowie den Fund des Skelettes und des Stabes, welchem Rok Shar nun führte. Auch der Fluch, welchen der Weißäugige sich zugezogen hatte, würde man nicht in den Aufzeichnungen wiederfinden. Da dieser Abschnitt nur die Existenz der alten Stadt und deren Tempel beweisen soll, ließ er auch weitere Genauigkeiten aus und fuhr mit der Beschreibung des Minentals fort - Zu mindestens dem Teil, welchen er kannte. Dabei fanden viele Notizen, welche er unterwegs gemacht hatte Platz auf dem Pergament, sie könnten ihm bei seiner zweiten Reise, welche er in etwas ferner Zukunft schon geplant hatte, von Nutzen sein. Vorerst beließ er den Bericht, splittete ihn in vier Teile, heftete ihn zusammen und unterschrieb ihn mit seinem vollen Namen. Auf weiteren drei Pergamenten fand sich ein Glossar und der wahrscheinlich erste Mini-Duden der orkischen Sprache sowie Gesten und Verhaltensregeln in Gegenwart von Orks wieder. Selbstverständlich vergaß er auch nicht zu erwähnen, das davon abzuraten sei, bei der typischen Begrüßung-Methode, welche in einer gegenseitigen Kopfnuss bestand, den Helm abzunehmen. Das galt als unhöflich, Ehrenlos und feige. Somit sehr wahrscheinlich ein sofortiger Tod.
    Ohne weiter zu zögern bewegte er sich auf die Regale der Bibliothek zu, drückte mit dem gesunden Zeigefinger zwischen zwei ihm unbekannte Bücher und schob die Notizen hinein. Wie erwartet, wurde das Papier aufgesaugt, als wäre eine unbekannte Anziehungskraft im Regal vorhanden und verschwand in der Dunkelheit, welche sich hinter den Büchern befand. Noxus war sich seiner Theorie sicher, wenn er die Worte aussprach, welche sich auf den Pergamenten als Überschrift und Titel wiederfanden, würde er seinen Bericht sorgfältig in einem dünnen Buch eingebunden wiederfinden. Er würde seine Studien vervollständigen, wenn er weitere Ergebnisse gesammelt und zusammengetragen hat. Vorerst hatte sich aber alles wichtige dort eingefunden was er als sein erstes Buch bezeichnen konnte.

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    Neun Platten. Von dutzenden waren nur noch neun brauchbare Minecrawler-Platten intakt. Die meisten sind durch die beinahe inhumanen Reisebedingungen rissig getrocknet, vier waren von Fäule ergriffen worden. Wenn es etwas gebracht hätte, würde der Weißäugige die restlichen Platten einfach nur aus Wut zerstören. Wie konnte ihm so etwas passieren? Die ganze Mühe, vom abtrennen bis hin zum schweren und wie sich jetzt herausstellte, unnützen Gepäck, hatte er soviel auf sich genommen, nur um mehr als die Hälfte seiner Beute wegschmeißen zu können.
    Während die ungewohnt emotionale Unruhe wieder durch das Fenster in die frische Kälte verschwand, fuhr er mit der Inventur fort. Zwei volle Fläschchen Gach Lug Sekret, beide gefüllt mit guten 60 Zentilitern Heilmittel - Das sollte für einige Monate reichen, sofern er es überhaupt zu nutzen brauchte und es nicht verderben konnte. Da er aber keine veränderte Substanz vorfand, die auf Schimmel wies und auch der Geruch sich nicht wirklich verändert hatte, wollte er die Flüssigkeit in vier noch kleinere Fläschchen umfüllen und diese fest Verkorken. So waren sie klein genug um sie unauffällig in der Robe zu platzieren und dennoch jederzeit griffbereit zu haben. Zudem wäre das eine wohl sinnvolle Portionierung.
    Bei einem Blick in das leere Regal, bei welchem er sich vor dem Öffnen kleine Behälter wünschte, stellte er fest, dass das Kastell einem wohl nicht alle Wunsche von den Lippen las. Er würde wohl einen Dämonen fragen müssen.

    Alles innehaltend, was er zunächst begonnen hatte, fokussierte er sich auf seine Gedanken und spürte alsdann eine schmerzende Begrüßung. Ohne großartig um den Brei zu reden, bat er um die gewünschten Ingredienzien, wobei er seinen Wunsch höflich aber dennoch strikt servierte. Nur wenige Augenblicke später befand er sich allein im Raum, zu mindestens was die manifestieren Lebewesen betraf und verabschiedete mit einem Zähne-knirschen den Diener Beliars, der weiterhin darauf bestand, ihn in jeder Zeile an seine sterbliche Hülle zu erinnern.
    Vorsichtig tropfte er die Flüssigkeit in die frische Behälter, verkorkte sie anschließend so fest er konnte und stellte sie in Reihe neben den Türrahmen. Er traute solche Höhen wie einem Regal bei etwas so wichtigem nicht über. Die neun Gach Lug Platten lehnte er schräg auf den niedrigen Wandschrank, links vom Fenster, der unauffällig in der Ecke nun als Trophäen-Präsentator hinhalten musste. Zuletzt verbrannte er den Rucksack in Nichts, er war sich sicher, dass würde man ihm nicht übel nehmen, so wie das Innenleben der Tasche aussah.

    Da die Sonne am Horizont bereits verschwunden war, machte er sich auf ins Refektorium - Er würde sich nicht viel Zeit lassen, schließlich wollte er noch einige Studien über Harpyien aus der Bibliothek beziehen.

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    Ritter Avatar von Luman
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    Die Zeit für das nächste Buch war gekommen. Luman, der zuvor kurz eingeschlafen war und danach eine kleine Mahlzeit im Refektorium zu sich genommen hatte, versuchte wieder ein Werk zu finden. Diesmal ging es aber nicht um das Spüren der Magie, sondern sollte sich damit befassen, wie man die Magie nach seiner Vorstellung formen und nach seinem Willen unterwerfen konnte. Der Student schritt gemütlich durch die Bibliothek bis hin zu dem Tisch, auf dem noch die Schrift lag, die von einem unbekannten Mann geschrieben wurde, der es schaffte, einen Sinn für das Spüren der Magie zu entwickeln. Leider stand sein weiterer Weg nicht geschrieben, denn das Buch handelte ganz alleine vom Erfassen magischen Ursprungs. Vielleicht würde er es aber trotzdem herausfinden, denn eventuell war es nicht das einzige Werk, das er geschrieben hatte. Es könnte sein, dass er, für seinen weiteren Weg seiner Studien, ein neues Buch angefangen hatte. Die Bibliothek war riesig, man konnte ganz bestimmt alles erfahren und eigentlich sollte es dann auch dort zu finden sein, wenn er denn auch wirklich mehr Bücher geschrieben hatte. Die Suche würde sich aber vielleicht als schwierig erweisen, da der Name des Autors und die Herkunft nicht angegeben waren. Welche Wörter sollte er also aussprechen, damit er das nächste Buch finden konnte? Er würde sich später was dazu ausdenken, denn irgendwie musste sich das Buch doch finden lassen, es sei denn, es gab nie ein neues Buch des unbekannten Mannes.

    Luman blätterte noch einmal durch das Buch und versuchte sich die wichtigsten Informationen zu merken. Dann wollte er auch schon das Werk wieder in das Regal stellen. Er stand vom Tisch auf und stellte das Werk wieder zurück in das Regal. Danach bemerkte er ein Buch, das genauso aussah, wie das Buch, das er zuvor gelesen hatte. Er nahm es vorsichtig heraus und begab sich damit an den Tisch, schlug es auf und begann zu lesen. Der Autor wurde wieder nicht angegeben, genauso wie der Titel wieder einmal fehlte. Es war auch direkt von der Manipulation der Magie die Rede, der Schreibstil lehnte sich auch stark an das vorherige Buch. So war es eindeutig, dass es der zweite Teil des unbekannten Autors war, der nun seinen weiteren Weg seines Studiums beschrieb. Der Student war innerhalb kürzester Zeit vertieft in das Buch. Der Autor schrieb, dass er lernen wollte, die Magie zu manipulieren, denn das Ertasten der Magie beherrschte er schon recht gut, aber das alleine reichte nicht aus. Immerhin war es nur der erste Schritt. Für seine Studien wollte er alleine sein und tristete deshalb ein Einsiedlerleben in einer kleinen Höhle. Dort konnte er sich ungestört seinen Studien widmen und sich vollkommen darauf konzentrieren, die Magie zu manipulieren. Da er ein Gespür für die Magie entwickelt hatte, konnte er selbst in dieser kleinen Höhle die Magie erahnen, aber zum Manipulieren dauerte es noch, wie er schrieb. Der Autor wusste einfach nicht, wie er anfangen sollte.

    In den verschiedenen Bibliotheken der Städte fand er nämlich auch nichts heraus, was nützlich sein könnte, denn das Wissen war nicht für das einfache Fußvolk gedacht. Er musste es also alleine herausfinden, denn er wollte nicht aufgeben und versuchte sich in seiner Höhle immer wieder an Experimente. Sein Leben widmete sich nur noch seinen Studien. Eines Tages war er dann dafür bereit, er wollte es angehen und die Magie nach seinen Gunsten manipulieren. Er schrieb von fester Entschlossenheit. Er stand in seiner Höhle und versuchte sich so fest wie möglich zu konzentrieren, um dies besser zu bewerkstelligen, schloß er seine Augen und nahm schon nach sehr kurzer Zeit wieder das Gefühl wahr, dass Magie durch seinen ganzen Körper strömte. Der Autor wollte nun den nächsten Schritt wagen, den er schon vorher ausführlich studiert hatte und schaffte es auch, die Magie nach seinen Vorstellungen zu formen. Er schrieb allerdings, dass man den Prozess nur schwer beschreiben konnte, jedenfalls war es für ihn zu schwer. Seine Gefühle waren aber überwältigend, dann packte ihn aber die Angst und er hörte direkt damit auf. Die nächsten Seiten des Buches waren völlig leer, dort stand nichts mehr geschrieben. Es war also das Ende des Buches. Der Student hatte sich eigentlich mehr erhofft. Er wollte eigentlich den genauen Prozess der Manipulation erfahren und nicht nur das Beschreiben der Gefühle, die dabei entstehen können.

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    Krieger Avatar von Aaras
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    Ein kalter Wind wehte Aaras entgegen, während er weiter mühsam den steilen Berg hinauf stieg, auf dessen höchsten Punkt das Kastell der Schwarzmagier majestätisch empor ragte. Als es sich damals noch in Bakaresh befunden hatte, hatte es ihn das Bauwerk sehr beeindruckt, doch hier am äußesten Zipfel Argaans – nein, am Ende der Welt, mochte man fast schon meinen, sah es noch um einiges beeindruckender, aber auch düsterer und gefährlicher aus. Wobei die Gefahr aber in Wirklichkeit mehr vom Weg ausging, der mehr einem Trampelpfad durch die Felsen glich. Der Aufstieg würde die Strapazen mehr als Wert sein, doch im Moment keuchte der Magier nur vor Erschöpfung und wünschte sich wieder nach Setarrif zurück, wo auf jeden Fall das Wetter um einiges angenehmer war, als hier an der Küste.
    Man könnte fast denken, dass Adanos mich auf die Probe stellen will, oder mir etwas sagen möchte wie: ‚Ist es die Mühe wirklich wert? Bist du dir sicher, dass du diesen Weg gehen willst?‘ Zumindest, nach der Wetterlage zu Urteilen. Dachte Aaras, während er schnaufend die letzten Meter zum Eingangstor hinter sich ließ.
    Ich sollte weniger Theorie und mehr Praxis ausüben, oder einfach mal mehr Sport treiben. Wenn Molgadir mich so sehen würde, hätte er mich im Nu am helllichten Tage meiner Wertsachen beraubt und würde mich dann noch zu zwei Dutzend Liegestützen zwingen! Ging es ihm durch den Kopf, bevor er noch einmal etwas tiefer Luft holte und dann zu den zwei Skeletten empor schaute. Diese hingen regungslos an beiden Seiten des Tores und machten nicht die geringsten Anstalten sich zu bewegen.
    „Jaja, verspottet mich nur, wie ihr da oben so faul herum hängt und mir zusehen konntet, wie ich mich diesen Berg hinauf abrackern musste!“ entlud Aaras seinen Zorn in Richtung der blassen Gestalten und wunderte sich nicht, dass daraufhin sogleich das Tor ihm öffnete.
    „Ich wusste doch, dass ihr das hören wolltet.“ Murmelte der Magier vor sich hin, als er in die Eingangshalle trat und sich dem steinernen Wächter gegenüber stellte. Er war noch nicht allzu Oft hier gewesen, doch zumindest hatte er mitbekommen, dass man hier für seinen Eintritt bezahlen musste. So recht wusste er nicht, was er spenden sollte, doch fand er es für das angemessenste seine Notizen mit einigen seiner bisherigen Forschungsergebnisse in die Schale zu werfen. Gold und Reichtümer konnte jeder aufbringen, Wissen hingegen nicht. Als das Papier in Flammen aufging und nichts als Asche übrig ließ, war er sich nicht mehr ganz sicher, ob er auch wirklich alles noch im Gedächtnis hatte, was er da gerade eben verbrannt hatte, doch das war jetzt nicht mehr zu ändern.
    „Naja, im Grunde weis ich ja, was ich hier will und die Details fallen mir spätestens ein wenn ich wieder in Setarrif bin.“ Murmelte er vor sich her und überlegte kurz, wo sich die Bibliothek befand.

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    Noxus befand sich in Hochstimmung während er durch die Gänge lief. Einige Notizen abgeglichen, hatte er vor seinen Fund, die körperlange Klinge, zu skizzieren und anhand einiger hilfreicher Bücher der Bibliothek Stahl, Härtegrad und Schmiedefertigkeit zu bestimmen. Als wäre das hohe Gewicht des Schwertes nicht genug, hatte er zum Abendessen ordentlich zu gelangt, es war, als würde er einen Sack gefüllt mit Steinen vor sich hin schleppen. Das wäre zu mindestens vom Gewicht äquivalent.

    Mit einem gierigen Blick in den Augen, leckte er sich über die Lippen, wie ein gieriger Snapper, in Vorfreude auf ein reichliches Festmahl. Seine Gedanken wirbelten bereits um Spekulationen, Gewicht und Aussehen verrieten selbst einem Schwarzmagier bereits einige Hinweise - Falls er eine genaue Bestimmung machen konnte, würde er die Ergebnisse mit denen gefundener Orkwaffen abgleichen. Ein Waffenschmied aus Khorinis hatte dazu einige spezifische Tagebucheinträge gemacht, welche ihren Weg ins Kastell gefunden hatten.
    Das noch namenlose Monstrum von Waffe entließ einen berstenden Laut, als Noxus verdutzt die rote, bekannte Mähne vor sich erblickte sowie den Wassermagier, welcher zwangsläufig dazugehörte.

    »Bei Beliar! Aaras, nicht wahr? Wir kennen uns! Aus Setarrif - Ihr seit sicher der Bibliothek wegen hier? Kommt mit, da wollte ich ebenfalls eintrudeln.«, meinte der Schwarzmagier erregt und winkte mit dem Beidhänder in die vorher eingeschlagene Richtung. Das der Reisende sich unter Umständen erst den Magen vollschlagen wollte oder gar ruhen fiel dem Weißauge nicht ein. Dieser behaarte stattdessen hysterisch darauf die ersten Bücher aufzuschlagen, was seinem bizarren Aussehen nur noch mehr Ausdruck verlieh.

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    Krieger Avatar von Aaras
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    Der Rotschopf wusste gar nicht wie ihm geschah, als ihn eine ganz bestimmte Person in der Eingangshalle begegnete und kurzerhand in die Bibliothek verschleppte. Wenn er nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte er sich wohl gewaltig erschrocken und einen Satz nach hinten gemacht, wie ein aufgescheuchtes Reh. Denn der Anblick, den der Mann ihm bot, war zweifelsfrei nicht alltäglich. Die langen schwarzen Haare, hinter denen weißglühende Augen hervorlugten und eine dunkle Robe in Verbindung mit einer gewaltigen Waffe verliehen ihm eine äußerst bedrohliche Erscheinung. Die Skeletthand, die der Magier allerdings unter dem Ärmel immer wieder sah, setzte dem Bild eines Todesboten noch die Krone auf. Denn genau das war es, was Aaras im ersten Moment gedacht hatte: ein Bote Beliars hatte hier auf ihn gewartet und Adanos hatte Recht behalten mit seinen Bedenken hierher zukommen.
    Zum Glück, war ihm dann aber doch noch eingefallen, wen er hier vor sich hatte: Noxus Exitus.
    „Welch Freude euch zu sehen, Noxus.“ Sprach Aaras, als sie in der Bibliothek inne hielten und sich so die passende Gelegenheit zum Reden ergab. „Wenn ich mich nicht täusche, seid ihr meinem Rat gefolgt und habt euch der Magie gewidmet.“ Bemerkte er und schaute mit einem bedeutungsvollen Blick auf die skelettierte Hand. Der Rotschopf schlussfolgerte seine Vermutung allein daraus, dass Noxus sich im Kastell befand, eine schwarze Robe trug und einen Skelettarm besaß. Natürlich waren das keine eindeutigen Indizien, dass er sich mit der Magie auseinander gesetzt hat, doch glaubte er hierbei im Recht zu sein und sich nicht zu irren. In gewisser Weise war der Anblick Besorgnis erregend, doch da Noxus bisher sehr lebendig wirkte machte er sich keine weiteren Gedanken darum und hoffte viel mehr auf eine spannende Geschichte hinter dieser Erscheinung.
    Geändert von Aaras (01.11.2012 um 23:14 Uhr)

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