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Neuling
Aughwray zog erholt durch die Straßen, auch wenn er noch leicht verkatert war. Er hatte in der Taverne ein wenig zu tief in's Glas geschaut doch zum Glück hatte ihm Sarpedon ein Zimmer in der "Sturmkampfmöve" gegeben. Er wollte dies auch so schnell wie möglich zurück zahlen, hatte Madeln, die an besagtem Abend auch in der Taverne war jedoch seitdem nicht wieder gesehen. Er musste dringend jemanden finden der ihm die Jagdgebiete zeigen konnte. Vor allem Jagdgebiete die nicht zu gefährlich waren. Er hatte einiges über die Tiere die im Dschungel südlich von Setarrif hausten gehört und hatte wenig Lust mit ihnen Bekanntschaft zu schließen. Er war zwar ein akzeptabler Jäger, konnte jedoch nicht einmal im Ansatz mit einem Bogen umgehen.
Doch diese Akademie über die alle so gut sprachen hatte es Aughwray angetan. Zwar hatte er wenig Hoffnung hinein zu kommen, wollte sie aber wenigstens von außen sehen. Noch dazu hatte er eh nichts anderes zu tun, so lange sich niemand fand der ihm die Umgebung zeigte.
Setarrif ist eine schöne Stadt... dachte er sich als er sich auf dem Weg zur Akadamie befand. Er hatte sein Leben lang in Nordmar gelebt. Die Behausungen des Wolfclans standen den Behausungen der Setarrifer um einiges nach, wenn man nicht gerade im Armutsviertel hauste.
Aughwray hatte sich schon fast zur Akademie durchgefragt als er auf eine Wegkreuzung stieß die gerade von einer Frau überquert wurde die er schnell als Madeln aus der Taverne identifizierte.
"HEY!" rief Aughwray, doch Madlen reagierte nicht.
er rannte einige Schritte auf sie zu und rief erneut "MADLEN!"
Sie drehte sich um und erkannte wer sie gerufen hatte. Aughwray ging noch einige Schritte auf Madlen zu bis er fast vor ihr stand und sprach "Hallo, du bist doch Madlen, richtig? Adson meinte du könntest mir vielleicht die Jagdgebiete in der Umgebung zeigen. Ich wohne derzeit in der Sturzkampfmöve, ich bin neu in der Stadt. Ich möchte Sarpedon unter die Arme greifen und dafür sorgen dass die Leute Nordmars auch mal was anderes als Eintopf zu fressen kriegen!"
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Da hatte doch tatsächlich jemand nach ihr gerufen. Und dann auch noch so unfreundlich.
„Zuerst einmal: Das heißt nicht Hey wenn man nach einer Dame ruft!“, betonte sie extra streng. Sie war zuvor so geärgert worden, dass sie jetzt jemanden veräppeln wollte. Und es funktionierte auch. Der junge Mann – er hatte vielleicht das gleiche Alter wie sie selbst, möglicherweise auch jünger – sah sie verstört an. Um ihn nicht wieder auf der Stelle kehrt machen zu lassen, fuhr sie sogleich fort. „Das war ein Scherz. Die Zeiten, als ich auf Höflichkeiten achten musste, sind vorbei.“ Madlen stützte sich auf ihr Schwert, da ihr Rücken schmerzte. „Du hättest es nicht besser treffen können. Vor die steht die Jagdmeisterin des Königreichs. Eine Jagdmeisterin, die eine helfende Hand gut gebrauchen könnte, da ich in absehbarer Zukunft nicht mehr viel werde arbeiten können. Nun gut, wie sieht es aus: Ich zeige dir die Jagdgebiete rund um Setarrif – und wenn du etwas weiter weg willst, kann ich dir irgendwann auch den Westen Argaans zeigen – und du hilfst mir bei der Jagdausübung?“ Madlen wandte sich um und bedeutete dem jungen Mann das Gleiche zu tun. „Doch bevor du antwortest, möchte ich gerne wissen, wie viel Jagderfahrung kannst du aufweisen und von wem bis du ausgebildet worden? Kannst du mit dem Bogen umgehen oder stellst du Fallen? Und vor allem eins, damit die Vorstellung auch komplett ist: wie heißt du?“
Während Madlen wartete, drehte sie an ihrem Siegelring, wie immer, wenn sie nervös war. Vielleicht konnte sie hier tatsächlich eine helfende Hand gewinnen, die ihr im Jagdgewerbe durchaus willkommen war. Vor allem jetzt, wo sie bald nicht mehr selbst ihre Arbeit würde ausüben können.
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Raad wartete. Und er wartete lange. Die Zeit des Wartens ließ in ihm die Frage aufsteigen, ob es wirklich klug gewesen war, Adson gerade auf dem Brückengeländer zu überraschen. Aber es zeigte auch, dass die Klinge noch immer nicht mit einer Überraschung rechnete.
Der Fluss war kalt. Sein schmales Becken konnte die Kühle des Bergsees, der zu hoch gelegen war, um die Kraft der Sommersonne aufzunehmen, nicht vertreiben. Der Weg von der Brücke zur Mündung des Flusses war nicht lang, doch der Abstieg steil und die Höhe, von der aus das Wasser sich in Meer ergoss, nicht unerheblich. Hatte Adson gelernt zu fallen, dürfte selbst dies kein Problem darstellen. Vorausgesetzt natürlich, die junge Klinge konnte auch schwimmen.
Ein Schnaufen riss den an der Spitze des kleinen Holzstegs sitzenden Leiter aus seinen Gedanken. Der dunkle Schopf eines Mannes und die wenig eleganten Schwimmbewegungen ließen die Gewissheit zurückkehren, dass Adson es geschafft hatte. Er schwamm solange weiter, bis das Wasser flach genug war, sodass er sich erheben und die restliche Strecke zum Strand zu Fuß bewältigen konnte.
„Schwimmen soll gesund sein.“, sprach der ehemalige Assassine und hob die Hand zum Gruß, „Hier.“, der Leiter reichte Adson einen Beutel, in dem sich Brot und etwas Käse befanden, „Iss, damit du wieder zu Kräften kommst. Wir haben da noch etwas vor, wenn du dich wieder einigermaßen erholt hast.“
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Adson schüttelte das kalte Wasser ab und musterte den Übeltäter. Es war der Akademieleiter höchst persönlich. Offensichtlich mochte er es, seinen Mitmenschen kleine Überraschungen zu bereiten. Mit einem dankbaren Nicken nahm Adson den dargebotenen Snack entgegen und aß. Er ließ sich dabei nicht übermäßig viel Zeit, aber beeilte sich auch nicht sonderlich. Als er fertig war, schüttelte er die Krümel aus dem Beutel und gab diesen an den Leiter zurück.
"Hallo Raad.", erst jetzt war ihm aufgefallen, dass er seinen Gegenüber noch gar nicht begrüßt hatte. "Ja, schwimmen soll wirklich sehr gesund sein. Vor allem die plötzlichen Temperaturwechsel sollen sich wohl positiv auf das Immunsystem und den Kreislauf auswirken. Und sauber wird man dabei ja auch."
Er grinste seinen Lehrer kurz an, dann wurde er wieder ernst. "So, ich wäre dann jetzt fertig. Was haben wir denn heute spannendes vor?", fragte er schließlich, an den letzten Satz des Akademieleiters anknüpfend. Er schüttelte sich noch die letzten Wassertropfen aus dem linken Ohr, damit er Raad wieder ungedämpft hören konnte. Dann wartete er gespannt auf die Antwort.
Geändert von Adson Muller (04.09.2012 um 19:46 Uhr)
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Immunsystem. Der Leiter der Akademie schüttelte beim Hören dieses Wortes den Kopf und fragte sich, wie ein so junger Bursche dazu kam, sich über Dinge wie das Immunsystem Gedanken zu machen. Überhaupt hatte er dergleichen bis jetzt nur von Magiern gehört und von denen wusste er, dass nicht alles, was sie sprachen, auch wirklich in eine funktionierende Anleitung zur Gesundung des Körpers umgesetzt werden konnte. Manchmal war man besser beraten, sich auf Leute zu verlassen, die Worte benutzten, die jeder verstand.
„Wir machen da weiter, wo du aufgehört hast. Bevor du eine Runde Baden gehen musstest.“, der ehemalige Assassine grinste vielschichtig. Wie viel weiter Adson wohl wäre, hätte Raad ihn nicht in den Fluss gestoßen. Wobei stoßen auch zu viel vermutet war. Er hatte lediglich einen etwas dickeren Ast gegen die Beine der Klinge stoßen lassen. Seine Hände hatten diesen nicht einmal mehr berührt. Vermutlich konnte Raad sogar gar nichts dafür, dass der Ast eine derart bizarre Flugbahn gewählt hatte.
Trotz allem zuckte der Leiter entschuldigend mit den Schultern und ließ das Thema vergehen, indes er auf den Weg zurück in die Stadt wies. „Du hast angefangen, ein wenig auf dem Gitter der Brücke zu hüpfen. Ich nenne es mal Hüpfen. Springe wären ein wenig zu viel als Beschreibung für solche wenig waghalsigen Bewegungen. Dennoch ist es ein guter Ansatz.“
Der Weg gestaltete sich als ruhig. Da die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, waren die meisten Bewohner der Stadt bereits in ihre Häuser zurückgekehrt, speisten mit ihren Familien oder genossen den Abend bei einem kühlen Bier vor dem Kamin. Im einem kleinen Viertel der Stadt, in dem sich Lagerhaus an Lagerhaus drängte, nahm die Stille noch zu. Die letzten Stimmen waren am Rande des Lagerviertels verhallt und nur wenige Fackeln beleuchteten die breiten Straßen vor den Häusern. In den Gassen zwischen den Häusern dagegen bereitete sich eine stumme Dunkelheit aus.
Der Leiter der Akademie wies auf ein offenstehendes Lagerhaus, welches mehr erhellt war. Borwen, eine braunhaarige Klinge, die nur ein wenig älter als Raad war, stand mit strenger Miene an einem der breiten, hohen Torflügel und grunzte lediglich zur Begrüßung, als der Leiter und sein Schüler nähertraten. „Dies ist Borwen. Er hat eigentlich keinerlei Bedeutung für dich. Das ist Adson. Die Kisten sind bereit?“, fragte der Schwarzhaarige den anderen Mann und wartete kaum auf dessen Nicken, ehe er sich der großen Halle zuwandte. Die Fackeln, die jene erleuchteten, nahmen mit der zunehmenden Ferne ab. Das Meer aus Licht wirkte unregelmäßig und barg viele dunkle Ecken, die das Auge zu verwirren vermochten. Ob Adson wohl eine Vorstellung von dem Sinn dessen hatte?
Der Leiter wies auf die Kisten am Anfang der Halle. Sie waren einzeln und standen in einem Schritt Abstand zueinander auf dem Boden. Es dürfte ein leichtes sein, von einer zur nächsten zu bringen. Später wurde es schwerer. Im hinteren Teil der Halle stapelten sich stellenweise vier Kisten übereinander, bargen so Unsicherheit und wussten dadurch den Körper zu verwirren.
„Fangen wir an? Du siehst die Kisten. Bei dem, was ich auf den Weg hierhin gesagt habe, denke ich, dass du dir vorstellen kannst, was nun kommt. Spring einfach von einer Kiste zur nächsten.“
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Lucky 7
Venom hatte wieder den ganzen Tag auf der Baustelle gearbeitet und saß nun völlig erledigt in der „Sturzkampfmöwe“. Er hatte bereits den zweiten Krug Wasser vor sich, den Eintopf hatte er aber noch kaum angerührt und stocherte lustlos darin herum. Es lag jedoch nicht am Geschmack, der Eintopf was so gut wie eh und jäh, er war einfach nicht besonders hungrig.
In seiniger heutigen Mittagspause hatte er bei der Akademie ein paar Kämpfern bei ihren Übungen zugesehen. Er wollte sich auch endlich in den Kampfkünsten üben, jedoch hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben. Allerdings hatte Venom sich während seiner Arbeiten an der Arena vorgestellt er würde die verschiedenen Disziplinen des Krieges schon beherrschen um sich die Entscheidung zu erleichtern, welche er denn nun in Angriff nehmen wollte.
Mittlerweile war er zu dem Entschluss gekommen, dass das Bogenschießen ihm am meisten zusagte. Ihm gefiel der Gedanke irgendwie besser seine Feinde schon aus großer Entfernung zu erledigen als sie erst nah an sich herankommen zu lassen.
Auf einmal wurde es dunkler in der Taverne. Es lag daran, dass jemand in der Tür stand. Venom wollte schon wieder den Blick von der Gestalt abwenden als sich ein letzter Sonnenstrahl auf der Klinge an dessen Seite spiegelte und ihn blendetet. Irgendwie kam ihm das Schwert bekannt vor und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es musste dieser „Mani“ sein, der ihn letztes Mal beinahe aufgespießt hätte.
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Adson streckte sich nochmal und machte ein paar schnelle Bewegungen, um die Muskeln wieder aufzuwärmen und zu lockern. Dann stieg er auf die Kiste. Kurz prüfte er die Stabilität der Holzkonstruktion, indem einmal leicht in die Höhe sprang. Die Kiste knarrte zwar verdächtig, doch hielt sie stand und bewegte sich keinen Zoll. Also fasste Adson die nächste Kiste ins Auge und sprang mit einem leichten Satz hinüber. Seine Füße fanden einen sicheren Stand und schnell wandte sich der junge Schreiner der nächsten Kiste zu. Er hatte schnell erkannt, dass die ersten Kisten lediglich zum "Aufwärmen" gedacht waren. Die echten Herausforderungen warteten noch.
Mittlerweile hatte er die fünfte Kiste erreicht und verharrte einen Moment länger. Sein nächstes Ziel lag großteils im Dunkeln und außerdem standen zwei Kisten übereinander. Adson konnte also den genauen Landepunkt nicht erkennen und musste nur nach Gefühl und Berechnungen springen. Zweimal holte er tief Luft, dann lehnte er sich erst leicht zurück und schnellte dann nach vorn. Schon im Flug bemerkte der Schreiner, dass er den Sprung zu weit angesetzt hatte und versuchte seinen Fehler zu korrigieren. Trotzdem kam er nicht mittig auf der Kiste auf, sondern am hinteren Rand, wodurch die obere Kiste kippte. Schnell verlagerte er sein Gewicht nach hinten und hockte sich hin, so dass die Kiste mit einem lauten Knall in ihre ursprüngliche Position kippte.
Einen kurzen Moment verblieb Adson in der Hocke, dann stand er auf, um dem Leiter zu signalisieren, dass ihm nichts passiert war. Danach schüttelte er sich kurz, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Anschließend trainierte er weiter. Zwei weitere Sprünge gelangen ihm gut, doch das nächste Ziel schien sich im flackernden Licht der Fackeln zu bewegen und Adson konnte auch die genaue Höhe nicht erkennen. So setzte er den Sprung zu kurz an und schlug mit dem Knie den Kistenrand. Mit einem hörbaren Stöhnen ging der junge Mann zu Boden, doch rappelte er sich schnell wieder auf. Er ging zurück zum Anfang und wandte sich an den Leiter: "Soll ich hier vorn wieder anfangen oder dort hinten, wo ich den Sprung vergeigt habe?"
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„Hm…“, machte der Leiter und wollte schon zu einer Handbewegung ansetzten, die darauf hinwies, dass Adson wieder am Anfang beginnen sollte. Doch dann hielt er inne. Ein paar Dinge waren ihm doch aufgefallen. Zum einen war Borwen wieder gegangen. Was nicht an den Ausführungen Adsons lag, aber es gehörte zu den Dingen, die dem Akademieleiter aufgefallen waren.
„Du scheinst den Abstand nicht richtig einschätzen zu können. Sie befinden sich alle einen Schritt auseinander. Nicht mehr und nicht weniger. Was sich verändert, ist ihre Stabilität. Der Körper muss, je höher die Kisten sind, eher beginnen, das Gleichgewicht zu finden. Aber nicht nur das eigene, sondern auch das des Grundes, auf dem er steht. Dies ist die erhöhte Schwierigkeit zu dem, was du vorher gemacht hast. Zuvor war alles fest. Nun ist es dies nicht mehr. Darüber hinaus wird durch den Sprung der Zustand der Kisten verändert. Ähm…“, der Leiter der Akademie kratzte sich am Bart und tippte sich dann mit Zeigefinger und Mittelfinger gegen die Schläfe, „Je größer mehr Kisten übereinander gestapelt, desto instabiler die Konstruktion. Je mehr Kraft du aufwendest, desto instabiler die Konstruktion, auf der du landest. Versuche, immer mit der gleichen Kraft zu springen. Der Höhenunterschied und der Abstand ändert sich nicht.“, riet Raad und deutete nun wieder auf die erste Kiste, „Von vorne. Da kannst du noch etwas einfacher auf deine Kraft achten.“
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Sumpfkraut. Das war die einzige Sache mit dem sich Mani in den letzten paar Tagen beschäftigt hatte. Das Buch hat sich als wahrer Glückstreffer herausgestellt. Nichtnur das alles über dem Anbau drinnen stand, nein, auch die Zubereitung verschiedener Krautstängelarten wurden detailgetreu dargestellt und beschrieben. Wenn die Plantage erstmal steht und die ersten Pflänzchen sprießen würden, dann könnte sich der Nordmann ausruhen. Doch davon war er noch lange entfernt. Die größte Arbeit stand erst an.
Diesen Tag nutzte der Nordmann um einen geeigneten Standort für seine "kleine Geschäftsidee" zu suchen. Auf ein kleines Wäldchen außerhalb der Stadt hatte der ehemalige Söldnerführer seine Aufmerksamkeit gelegt. Es würde zwar um einiges teurer werden, wenn er die Plantage mitten im Wald bauen will, aber dafür war sie so auch um einiges besser versteckt.
Seinen Tag wollte er wie gewöhnlich in seiner Stammtaverne "Zur Sturzkampfmöwe" ausklingen lassen. Die Taverne war wie immer sehr gut besucht. Mani fragte sich, wie viel von den Einnahmen Sarpedon bekommen würde. Der Nordmarer würde ihn beizeiten mal ausquetschen. Als sich Mani mit einem vollen, mit frischgezapten Bier gefüllten Krug auf seinen Tisch hinsetzten wollte, fiel ihm fast die Kinnlade runter. Der Knilch von letztes mal saß auf seinem Tisch. Auf SEINEM Stammtisch.
"Ich glaub ich sehe wohl nicht richtig. Weißt du überhaupt wo du da sitzt? Das ist mein Stammtisch, wo ich jeden Abend zur fast selben Uhrzeit sitzte. Ist dir das bewusst? Was hast du dazu zu sagen?", fragte der Nordmann mit einem harschem Tonfall.
Natürlich hatte er nichts gegen Venom, jedoch wollte er ihn ein wenig necken.
Mal schauen, was er dazu sagt, dachte sich er.
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Lucky 7
Bei den Worten des Nordmanns bekam Venom eine Gänsehaut im Nacken, er war sich nicht sicher ob Mani es ernst meinte oder ihn nur zum Narren halten wollte. Er fand eigentlich hatten sie sich bei ihrer ersten Begegnung ganz gut verstanden. Bis auf diesen kleinen Vorfall mit dem Schwert dachte er und musste grinsen. Damit Mani sein Lächeln nicht falsch verstehen würde setzte er sofort zu einer Antwort an.
„Irgendwie glaub ich fast die Götter hätten uns beide zu ihren Spielbällen gemacht. Ist jetzt schon das zweite Mal, dass wir eine Szene machen. Diesmal sogar mit Publikum.“, sprach er auf die restlichen Gäste deutend. „Wenns dir nichts ausmacht setz dich doch, hier ist noch ein freier Platz am Tisch. Und was deine Frage betrifft, ich wusste nicht dass das dein Stammtisch ist. Ich hab den ganzen Tag gearbeitet und hab mich einfach auf den ersten Stuhl fallen lassen der mir unterkam.“
Abwartend sah er Mani an, erpicht darauf nicht auf dessen Schwert zu gucken.
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Adson hatte sich die Ausführungen von Raad genau angehört und war dann wortlos wieder zur ersten Kisten gegangen. Die ersten Sprünge gelangen wieder gut, auch weil er Raads Raadschläge beachtete. Auch den fünften Sprung, bei dem er vorhin Probleme gehabt hatte, meisterte er diesmal sicher. So turnte der junge Mann von Stapel zu Stapel, ließ sich zwischen den Sprüngen mehr Zeit als vorhin und bemühte sich um die richtige Krafteinteilung bei den Sprüngen.
Manchmal gerieten die Kistenstapel ins Wanken, doch Adson kämpfte sich konzentriert weiter voran, so dass er schon das letzte Fünftel der Halle erreicht hatte. Er stand auf zwei älteren Kisten, die beim Landen gefährlich geknarrt hatten. Vor ihm standen vier Kisten aufeinander, allerdings sah die ganze Konstruktion sehr wackelig aus. Adson holte nochmal tief Luft, fokussierte seinen Landepunkt und sprang nach vorn. Punktgenau setzten die Füße auf der obersten Kiste auf, doch brachte der Schwung des Sprunges den Stapel derart ins Wanken, dass er umzufallen drohte. Adson ruderte mit den Armen und verbog sich geradezu, um das Gleichgewicht zu halten, doch konnte er das Umstürzen des Stapels nicht verhindern. Schnell sprang er auf den nächsten Stapel, dort standen drei Kisten übereinander, doch war sein 'Rettungssprung' zu kraftvoll, so dass der junge Schreiner durch die Kistedecke brach und der nächsttieferen Kiste zum Stehen kam. Dabei rafelten ihm die gebrochenen Holzbretter an den Unterschenkel entlang, was er mit zusammengebissenen Zähnen ertrug. Gleichzeitig gingen hinter ihm die vier Kisten geräuschvoll zu Boden.
Der junge Schreiner stieg aus der zerbrochenen Kiste, tauschte sie gegen die zweite, deren Deckel noch ganz war und richtete auch den Viererstapel wieder auf. Ärgerlich schaute er auf die verbliebenen drei Stapel, die zur Vollendung des Parcours noch gefehlt hätten. Dann ging er wieder in den vorderen Bereich der Halle, wo Raad auf ihn wartete. "Nochmal von vorn.", sagte Adson und wandte sich wieder der ersten Kiste zu.
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Dass er weiter machte, musste man der jungen Klinge zu Gute halten. Vermutlich hätte Raad gleich gehandelt. Aber er war nicht von einem umfallenden Kistenstapel auf einen nächst kleineren gesprungen, um dann einzubrechen. Nein. Er hatte lediglich ein paar Augenblicken am Fenstersims gehangen, bis Manuele und Nigel ihn gefunden hatte, weil Candaal sie…
Raad seufzte vernehmlich und konzentrierte sich wieder darauf, Adson mit dem Blick zu folgen. Die Sprünge wirkten etwas kontrollierte, doch er war nahe dran, den gleichen Fehler noch einmal zu begehen. „Nicht nur ein Punkt!“, rief der Schwarzhaarige, als Adson sicher auf dem Stapel aus drei Kisten gelandet war. „Die vier Kisten sind zu wackelig. Egal, welchen Punkt du nimmst, es wird sie immer aus dem Gleichgewicht bringen und deine Reaktion ist nicht schnell genug, dies wieder auszugleichen. Nimm zwei Punkte. Für jeden Fuß einen. Oder wenn du sichergehen willst, mach es wie eine Katze. Die landet auf vier Beinen. Benutze seine Hände. Dafür musst du aber darauf achten, dass der Schwerpunkt deines Körpers beim Aufkommen genau in der Kistenmitte liegt. Je mehr du dich krümmst, desto eher dürfte dies der Fall sein. Probiere es aus!“
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"Spielball der Götter? Wenn es einen richtigen Gott gibt, dann nur Adanos. Beliar und Innos würden beide was gegen mich haben, da ich schon zu viele von ihren Streitern in die ewigen Jagdgründe geschickt habe. Aber was red ich da. Du sitzt auf MEINEM Platz und das akzeptiere ich nicht einfach so. Wo glaubst du den wo wir hier sind? In Thorniara sicherlich nicht. Bei einer Schlägerei würde gleich die Garde auftauchen und den ganzen Spaß hier beenden. Hier geht es schon ein wenig rauer zu. Ich werde es dir einbläuen, dass man sich nicht mit einem waschechten Nordmarer anlegen soll. Damals hätten wir aus dir Fischfutter gemacht", drohte Mani mit ernster Miene.
Dieser erkannte, dass Venom wirklich keinen Streit wollte. Jedoch wollte er die ganze Sache noch ein wenig ausreizen. Der Nordmann hob seine beballten Fäuste um für einen Schlag auszuholen. Sein Gegenüber riss ganz überrascht und vor erstauenen die Augen weit auf. Hätte Mani ihn wirklich verletzten wollen, dann wäre es bereits zu spät gewesen. Er holte weit aus und zielte genau auf das Gesicht des Varanters. Blitzschnell flogen seine Fäuste in Richtung der Nase. Venom hielt sich eine Hand vors Gesicht um den bevorstehenden Schlag irgendwie noch abzuwehren, doch die Faust hielten ein paar Zentimeter vorm Aufschlag an.
"Hahaha. Das war es mir wert. Keine Sorge ich werde dir schon nicht das Gesicht verunstalten", lachte der Nordmann herzlich und setzte sich neben Venom, "aber jetzt weißt du wenigstens wem der Platz hier gehört. Ist doch auch was nicht wahr? Nun, was führt dich den hierher in die goldene Stadt? Hattest du die Wüste satt?"
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Colodis Schritte führten ihn wieder einmal zum Palast, dieses Mal ohne Begleitung und imaginären Handschellen. Auch sein Aussehen schien wieder ein besseres angenommen zu haben, zwar vermutlich nicht jene Erscheinung welche jeder normale Mensch einem König darbieten wollte, aber ihm reichte dies aus. Wo würde er da hinkommen wenn er plötzlich wert auf sein Äusseres legte?
Wo sollte man da nur anfangen rumzubasteln, nein, dies konnte nur ein sinnloses Unterfangen darstellen. Also bloss nicht damit anfangen, sonst erkannten ihn die Leute am Ende nicht mehr wieder.
Das, gewissermassen rehabilitierte Schwert passierte die erste Wache, jene am Tor zum Königsplatz. Jene zeigten nicht den Hauch eines Verlangens ihn aufhalten zu wollen. Nun, die Prozedur sollte noch dreimal über ihn ergehen. Am Ende würde er tatsächlich noch stehen bleiben, wenn der Soldat ihn ankündigte und allenfalls zum Warten vertröstet. Da Ethorn VI ihn gerufen hatte sollte dies aber nicht der Fall sein.
Seine Gedanken schweiften ab, jene Richtung welche erahnen wollte was auf ihn zukommen mochte. Zwar war die Nervosität nicht ganz so hoch wie beim letzten Mal, aber irgendwie konnten es dennoch Unklarheiten oder Probleme in seinem Bericht sein. Dies jedenfalls das schlechte Szenario welches ihm am Meisten Probleme, wenn man dies nun so nennen mochte, bereitete.
Im Besten Falle hatte der König einen Auftrag an ihn, eine Aufgabe um ihn zu beschäftigen. Doch nach was konnte es ihm Verlangen, dass er ihn persönlich rufen liess und dann auch noch spontan und auf der Stelle.
Andererseits musste es dies eigentlich immer, wenn er etwas wollte, dann sofort... war ja verständlich. Immerhin konnte er es ja machen, vermutlich war man sich nach so langer Zeit das Warten nicht mehr gewohnt.
Gerade wurde der Nordmann aus den Gedanken gerissen, als die zweite Wache wieder zurückkehrte, den Türflügel einen Spalt offen liess und zur Seite trat. Dann nickte diese bedeutete ihm mit einer Geste einzutreten.
Sicheren Schrittes und stolzen Hauptes näherte er sich dem Thron, darauf verweilte der König in seiner immergleichen Postition. Konnte der Mensch sich überhaupt noch bewegen, stand der auch mal auf oder so?
Dann, den üblichen Abstand eingenommen blieb er stehen und senkte seinen Kopf ein Stück gegen den marmornen Boden des Saals. Genau soweit, um den Respekt als Schwert zu demonstrieren, aber nicht zu weit um seine Haltung einzubüssen wie er es stehts zu tun pflegte. Genau genommen gab es sehr wenig Menschen welche sich von ihm so eine Geste verdienten. Ethorn gehörte zu jenen, welche es als Herrscher über ein Königreich insofern verdienten und es deswegen natürlich gezwungenermassen angebracht war.
"Ihr wolltet mich sprechen?"
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Wie eine Katze? Naja, solange er nicht schnurren musste und Milch aus einer Schale trinken sollte. Der Gedanke ließ kurz ein Grinsen auf seinem Gesicht aufblitzen, doch schnell fand Adson seine Konzentration wieder. Er ging Raads Worte nochmal im Kopf durch, dann setzte er zum Sprung an. Seine Füße setzten gleichzeitig auf der Kiste auf, dann ging der Oberkörper nach vorn, die Hände fanden festen Halt und Adson setzten ein Knie in der Mitte der Kiste auf. Aufmerksam beobachtete er das Schwanken der Kiste und wirkte durch Verlagerung des Körpergewichts entgegen.
Nachdem der Stapel zur Ruhe gekommen war, richtete Adson sich vorsichtig auf. Die verbleibenden Sprünge waren schwierig und brauchten Zeit und Konzentration, doch endlich hatte der junge Schreiner den vorletzten Stapel erreicht. Ein letztes Mal fasste er sein Ziel ins Auge, dann stieß er sich ab, landete mit einer federnden Bewegung auf den beiden letzten Kisten und brachte den Stapel durch geschickte Bewegungen zur Ruhe. Er schloss die Augen und gönnte sich drei Sekunden der Ruhe, während sich ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht Raum schaffte. Dann öffnete er die Augen und sah sich in der Halle um. Mit einem kräftig Stoß schnellte er langgestreckt von der Kiste in Richtung Eingang, seine Hände fanden den Boden, geschickt rollte die Klinge sich ab und kam schwungvoll wieder auf die Beine. Offensichtlich hatte er bei Nigel doch etwas gelernt.
Adson lockerte Arme und Beine und kehrte an den Halleneingang zurück. Raads Blick schien zufrieden, doch war Adson sich nicht sicher, bisher hatte er sich beim Lesen von Gesichter meistens schwer getan.
"Bist du mit mir zufrieden?", fragte er den Leiter. "Und kann ich den Schuppen auch so zum Üben besuchen oder nur auf deine Anweisung?"
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Der Wind pfiff durch die hohen Fenster des Saales und rauschte echoend zwischen den marmornen Säulen entlang. Es klang wie tausend Stimmen, die flatterhaft durch den Raum schwirrten. Es erinnerte ihn daran, was am Nachmittag in diesem Saal gewesen war und was auch am nächsten Tag wieder sein würde. Wenn die Leiber der Menschen, die sich seine Untertanen nannten, sich dicht an dicht in den Raum zwängten und ihre Ausdünstungen sich säuerlich mit dem Geruch jener Duftstoffe vermischten, den die Hofschranzen zu tragen pflegten. Es ergab eine Komposition, die, so vermutete der König es manchmal, absichtlich geschaffen worden war, um seinen Geist zu vernebeln. Hätte er das Gold und die Zeit gehabt, hätte er sich einen größeren Saal geschaffen. Aber er wusste, dass dies nicht die Lösung des Problems wäre. Denn es würden einfach mehr Leute kommen und der Saal wäre noch immer zu voll, als dass man seine eigene Stimme klar und deutlich vernehmen könnte.
Ethorn seufzte leise, als sich zwischen dem Rauschen des Windes eine Stimme erhob. Das Schwert, welches vom Namen das seine sein sollte und doch schon wegen seiner Herkunft dies niemals zu sein vermochte, trat mit langsamen, etwas zu lässigen Schritten an den Thron heran. Ethorn bestätigte die Frage mit einem Wink seiner Hand, bevor er sich langsam von dem Stuhl erhob und die wenigen Stufen zum Boden hinabstieg.
„Nein.“, antwortete Ethorn der Sechste ehrlich, wie er es an manchen Tagen, die ihm zu viel seiner auf einem Thron versauernden Kraft genommen hatte, zu tun pflegte. Eine Geste seiner Hand deutete darauf hin, dass Colodis dennoch an dem Platz, an dem er stand, verweilen sollte. „Es ist immer wieder eine Überraschung, wen man mir schickt, wenn ich einen Befehl gebe. Denjenigen, der gerade Zeit hat, vermute ich. Vielleicht lost ihr auch. Ich weiß es nicht. Da es aber nun dich getroffen hat…
Ach… deinen Bericht habe ich bekommen und gelesen. Gute Arbeit. Auch, wenn mir nicht alles gefällt, was darin steht. Ich vermute, da der Bericht erst vor einigen Tagen eingetroffen ist, dass du noch nicht dazu gekommen bist, dich weiter mit dem Lösen der Bindung auseinander zu setzen. Sollte es jemals unter den Schwertern einen Verräter gäben, so sollte dies bis dahin bekannt sein.
Dennoch. Da du aber nun schon einmal hier bist. Es geht um eine andere Sache. Setarrif hat die Silberseeburg zurückerobert. Mir sind Berichte zu Ohren gekommen, nach denen Thorniara einige Verstärkung vom Festland erhalten hat. Das gefällt mir nicht. Es braucht etwas, mit dem die Stärke dieser Stadt demonstriert werden kann, ohne, dass wir direkt gegen Thorniara marschieren. Und vielleicht lockt dies auch ein paar unserer Feine hierher, die wir… nun… bei einem kühlen Bier nett bitten können, uns zu erzählen, was unter Innos‘ frommen Licht zu ihnen in die Stadt geschifft worden ist.“, erklärte der König und ließ an seinem Tonfall erkennen, dass die letzten Worte mindestens der Ironie, wenn nicht gar dem Sarkasmus angedient worden waren. „Ich dachte an ein Turnier unter dem Vorwand, der Eroberung der Silberseeburg einen gediegenen, passenden Rahmen zu geben und unsere Helden zu feiern.“
Raad
Geändert von König Ethorn VI (04.09.2012 um 22:09 Uhr)
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Lucky 7
Ich werde niemals nach Nordmar reisen wenn die da alle so drauf sind, dachte Venom. Mani’s Humor fand er mehr als gewöhnungsbedürftig. Selbst jetzt nachdem die Situation wesentlich ruhiger war konnte er sich nicht richtig entspannen. Mani war wie ein Pulverfass, das bei der kleinsten Provokation hochging oder einfach mal wenn es Lust dazu hatte. Jetzt strahlten seine Augen aber eher Freundlichkeit aus und etwas, dass den Eindruck von einem Kind erweckte welches gerade bei einem Streich erwischt wurde. Venom nahm einen weiteren Schluck aus seinem Krug um sich noch ein wenig mehr zu beruhigen.
„Hmm, auf eine gewisse Art und Weise hatte ich die Wüste wirklich satt. Varant wird ja von Rhobar beherrscht und dementsprechend wimmelt es dort von Gardisten. Deshalb hielt mich dort nichts mehr, ansonsten habe ich nichts gegen die Wüste. Sie mag zwar ein wenig gefährlich sein, aber eigentlich nur wenn man sich dort nicht auskennt und unvorbereitet ist.“, berichtete Venom und in Gedanken konnte er Varant beinahe wieder sehen. „Sag mal, du gehörst doch auch zum Widerstand, nicht wahr? Welchen Rang bekleidest du? Was ich eigentlich wissen will ist, kennst du dich in der Akademie aus? Ich würd nämlich gern mehr darüber erfahren.“
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„Solange du es nicht abreißt.“, erwiderte Raad grinsend und winkte die Bemerkung beiseite, „Dies ist ein altes, ungenutztes Lagerhaus, dass einst einem meiner Männer gehört hat, der nun verschwunden ist. Du kannst es nutzen, um weiter zu trainieren. Und genau dies solltest du auch tun.“
Der Leiter der Akademie trat näher an eine Kiste heran und bestieg diese langsam, als suchte ein Redner ein Podium, um besser gesehen und besser gehört zu werden. Stattdessen sprang er leichtfüßig auf die nebenstehende Kiste und landete allein auf den Zehenspitzen des rechten Fußes. Beim nächsten Sprung war es der Linke und für die ersten zwei Kisten, die übereinandergestapelt waren, suchte er sich die Hände zur Landung, den Schwung nutzend, um den Körper weiter voran zu treiben und so, ähnlich wie Adson auf allen vieren, das Knie in der Mitte der Kiste, auf einem Stapel aus drei Kisten zu landen, der für den ersten Blick erschien, als sei er viel zu weit weg.
Der Leiter richtete sich auf und breitete die Arme aus. „Zugeben. Soweit werde ich dich nicht bringen. Eine Lehre kann immer nur bis zu einem gewissen Punkt gehen, von dem aus dein Wille und deine Disziplin dich selbst weiter voran bringen. Aber eine Grundlage dafür ist, dass dir die Bewegungen, die du heute genutzt hast, ins Blut übergehen. Dein Körper muss sich an sie gewöhnen und sie ausführen können, ohne, dass du viel darüber nachdenken musst. Wir werden das morgen weiter verfolgen. Bis dahin kannst du es alleine probieren.“, schloss Raad seine Demonstration und sprang vom Stapel. Statt sich abzurollen, landete er beinahe federnd auf den Boden. Seine Rechte berührte diesen, als wollte sie ihm abklatschen, dann richtete er sich wieder auf.
„Aber für heute solltest du dir etwas Ruhe. Du siehst erschöpft aus.“, forderte der Schwarzhaarige und winkte Adson hinaus in die Nacht.
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Bevor Mani auf Venoms Frage antwortete, steckte er sich einen Krautstängel an. Bald würde er sein eigenes Kraut haben, doch jetzt müsste das noch reichen. Nach dem die ersten Rauchschwaden zur Decke der Taverne aufstiegen antwortete der Nordmarer:
"Nun ja zurzeit gehöre ich noch niemanden an. Ich war vor einiger Zeit Söldnerführer hier in der Stadt, aber ich hatte die Nase voll von dem ganzen Verein und bin wieder zurück aufs Festland gezogen. Dort hat sich die ganze Situation allerdings von meiner Sicht aus verschlechtert. Es hat den Anschein das der Rhobar den ganzen Kontinent fest im Griff hatte. So wurde es mir dort auch bald zu bunt. Vor einer Woche bin ich wieder zurückgekehrt. Damals hatte ich auch einen hohen Rang in der Akademie, aber ich weiß nicht wie die derzeitige Lage dort ist. Da musst du dich an den Akademieleiter wenden. Falls sich nichts geändert hat dürfte Raad noch immer der Leiter der Akademie sein", erzählte Mani
Was wollte Venom den in der Akademie. Das waren seine ersten Gedanken. Wenn er in der Akademie auch so verweichlicht auftretten würde, dann würde man mit einem hohen Bogen wieder rausfliegen. Dort zögerte man wirklich nicht. Es kamen nur die Besten der Besten rein. Kämpfer und Krieger die die Elite des Königs bildete.
"Was willst du den in der Akademie? Wenn du dort mitmachen willst geb ich dir einen Rat. Du darfst auf keine Fälle so verweichlicht wirken. Das ist ein ganz anderes Pflaster", teilte Mani seinem Gesprächspartner mit.
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Adson trat hinaus auf die Straße und ein leichter Wind wehte ihm erfrischend ins Gesicht. So langsam spürte er die Strapazen der letzten Stunden. Sein Knie schmerzten, seine Beine zittert kaum merklich. Er war nun doch froh, dass er für heute pausieren konnte.
"Dann werd ich morgen Vormittag wohl wieder hier vorbeischauen.", sagte Adson, ohne auf den letzten Satz des Akademieleiters einzugehen. "Danke für das Training. Wenn ich dir bei irgendwas helfen kann, Papierkram oder was auch immer, dann tu ich das gern.", sagte Adson zur Verabschiedung. Grinsend fügte er schließlich noch hinzu: "Ich geh noch ne Runde schwimmen. Das soll ja angeblich gesund sein."
Dann hob Adson nochmal die Hand zum Gruß, drehte sich um und lief zügig zum Strand hinunter, um mit weiten Schritten ins Meer zu springen. Nach dem Training gab es wohl kaum eine bessere Erfrischung.
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