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Adson griff unsicher nach dem angebotenen Becher und bedankte sich, wobei ihm das Lächeln wahrhaft schwerfiel. Eigentlich trank er ja keinen Alkohol, aber er traute es sich nicht, das Getränk abzulehnen. Zu allem Überfluss schien dieser Trunk noch besonders gefährlich zu sein, zumindest ließen die Blicke von Raad und Colodis, die halb lauernd und halb amüsiert auf Adson gerichtet waren, darauf schließen. Er bedankte sich nochmals, dann hob er den Becher an und roch daran.
Schnell schob er das Trinkgefäß wieder weg, schon jetzt schien ihm das Gebräu die Nasenschleimhäute wegzubrennen. Doch er wollte sich vor den beiden Anderen nicht blamieren und setzte er den viel zu gut gefüllten Becher langsam an die Lippen und versuchte vorsichtig zu nippen.
Doch dazu kam es nicht. "Nen Schluck für richtige Männer!", hörte er einen der beiden sagen, dann kippte eine fremde Hand den Becher nach vorn. Der Schnaps floss unerwartet schnell in Adsons Mundhöhle und Rachen, reflexartige schluckte er einmal, zweimal, dreimal, plötzlich brannte sein ganzer Rachen wie Feuer, die Kehle schien zu glühen, Adson verschluckte sich, nahm den Becher vom Mund, versuchte sich seitlich wegzudrehen und prustete los. Ein unkontrolliertes Husten setzte ein, die Klinge keuchte und japste, die Augen tränten ihm und schienen aus den Höhlen fallen zu wollen, während Adson keuchend von seinem Sitz rutschte. Er brauchte einige Augenblicke, bis er sich einigermaßen gefangen hatte. Er versuchte etwas zu sagen, doch erst nach einigen Versuchen und kräftigen Hustenattacken gelangen ihm ein paar krächzende Worte:
"Was ist das denn für ein furchtbares Gebräu? Ich fühle mich, als hätte es mir Mund und Hals weggeschmolzen."
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Raad lachte Tränen. Auch, weil er sich daran erinnerte, wie es ihm ergangen war, als er diesen Dreck das erste Mal genießen durfte. Dass Adson jedoch gleich den ganzen Becher runter stürzen musste. Bloß weil Raad nicht gefallen hatte, dass die Klinge daran lediglich zu nippen versuchte und etwas Anstoß gegeben hatte.
„Schnaps aus Nordmar. Da es dort so kalt ist, dass selbst die breiten Kamine in den Hütten nicht genug Wärme bieten. Und das trotz dicker Kleidung. So braucht es etwas, dass sicher von innen wärmt. Gibt nichts Besseres, wenn dir mal wirklich kalt ist. Auch in drei Tagen wirst du davon noch schwitzen.“, erwiderte der Leiter auf die Frage seines ehemaligen Schülers und grinste breit, bevor er sich den Inhalt des Bechers einverleibte.
Ein plötzlicher Hustenreiz und ein markantes Röcheln erinnerten ihn daran, dass er seine Aussage durchaus ernst gemeint hatte. „Immer wieder eine Freude.“, brachte der ehemalige Assassine mühsam hervor, „Aber nichts gegen Löwentod, den Schnaps der Wüste.“, höhnte der Schwarzhaarige und war sich bewusst, wie wenig überzeugend dies mit einer krächzenden Stimme klingen musste.
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Der Trupp setzte sich in Bewegung, Demron wurde von zwei Männern gestützt. Kjarl hatte kurz die Lichtkugel bewundert, doch nun lief er neben dem fremden Magier her und versuchte die Situation schnell zu erklären.
"Also das Ganze ist so passiert.", der Blondschopf sprach so laut, dass auch Sir Iwein es hören konnte, der die beiden mit wenig freundlichem Blick musterte. "Demron, so heißt der Mann, und ich sind in den Wald um zu jagen. Leider haben wir kein Wild gefunden und als wir gerade umkehren wollten, wurden wir von Räubern überfallen."
Er hielt kurz inne. Mittlerweile waren sie in der Stadt angekommen, hatten einen schmalen Fluss überquert und hielten sich nun nach links. Noch immer prasselte der Regen und hin und wieder erhellte ein Blitz die sonst dunkle Szenerie.
"Demron wurde niedergeschlagen und wir wurde gefesselt, konnten uns aber immer befreien und mussten dann um unser Leben kämpfen. Fasst hätte mich einer der Banditen erschlagen, doch Demron warf sich heldenhaft dazwischen, so dass der Schlag nicht meinen Kopf spalten konnte, sondern lediglich sein Ohr abtrennte. Dann sind wir schnellstmöglich zurück gekommen."
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Missbilligend beobachtete der Paladin, wie Tinquilius mit ein paar Handbewegungen Demrons Blutung stoppte. Es mochte sein, dass die Magier des Wassers für ihre Heilkünste gerühmt wurden. Doch die Magie selbst war von zerbrechlichem und gefährlichem Wesen, und nur durch Innos als Geschenk gegeben durfte sie überhaupt zur Anwendung gebracht werden. Leider ließ sie sich allzu leicht von machthungrigen Wahnsinnigen missbrauchen, und ob diese blaue oder schwarze Roben trugen, machte in Iweins Augen keinen großen Unterschied mehr.
Doch Demron ließ den Heilzauber mit sich geschehen, und so war es Iwein einerlei. Als Knecht war ihm der Adlige bislang ohnehin mehr eine Last als Nutzen gewesen.
Einen schwächlichen Geist hat dieser arme Demron, dachte der Paladin, während sie durch die Dämmerung zum Haus der Magier eilten. Er war sich sicher, wäre er an Demrons Stelle gewesen, er hätte lieber sein Ohr verloren gegeben, als sich von den Abtrünnigen und ihrer unreinen Magie berühren zu lassen.
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Es beruhigte Adson ein wenig, dass der Akademieleiter auch nicht deutlich besser klang, trotzdem sagte der junge Schreiner kaum noch ein Wort. Sein Hals brannte noch immer wie Feuer, oder war es sogar schlimmer geworden, und Adson schwitzte mittlerweile am ganzen Körper. Er hatte sich wieder auf seinen Platz gehievt und fühlte sich ziemlich elend. In die Fachsimpeleien über die Qualität oder auch die Zerstörungskraft der verschiedenen Schnäpse mischte Adson sich nicht ein, schließlich hatte er auf diesem Gebiet keinerlei Erfahrung. Zum Thema Most hätte er vielleicht was sagen können, aber das schien für seine Gesprächspartner wohl wenig interessant zu sein.
Außerdem brauchte der junge Schreiner noch einige Zeit, um sich von dem starken Getränk zu erholen, doch dann stimmte er doch noch Raads Aussage zu:
"Wärmt definitiv besser als jeder Kamin. Am liebsten würde ich jetzt entkleidet durch den Regen rennen, aber diesen Anblick will ich weder euch noch der restlichen Stadt antun.", die kratzende Stimme der Klinge unterstrich den sinnfreien Inhalt des Satzes. "Dafür braucht man ja einen Gaumen wie ne Schuhsohle. Allerdings dürfte man nach diesem Genuss lange keine Verdauungsprobleme haben."
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Der Oberste Wassermagier bedeutete den Wachen auf Seite zu gehen, als sie in die Stadt kamen. Die zwei Wachen vom Vortag schritten neben ihm, ihre Anspannung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Während sie sich dem Haus der Magier näherten, lauschte er den Worten des gesunden Knechts.
„Es könnte Demrons Glück sein, dass es ein Schwert war, welches sein Ohr abgetrennt hat“, meinte er nach kurzer Weile. „Es…“, begann er, hielt jedoch inne, als ein gleißender Blitz durch den Himmel fuhr, gefolgt von einem heftigen Donner. „Das klingt nicht gut, wir sollten schnell…“ Doch erneut konnte er seinen Satz nicht beenden. Ein weiterer Blitz erhellte die stockfinstere Nacht, das Donnern zerriss ihnen fast das Trommelfell und zu allem Überfluss prasselte mit einem Mal ein heftiger Schauer hernieder.
„Es ist nicht mehr weit“, sprach er und ließ die beiden Wachen voraus eilen, um Danee und dem Rat Bescheid zu geben. „Dort vorne ist das Haus der Magier, dort finden wir Schutz und ich kann mich seiner annehmen.“
Es dauerte nur noch ein paar Minuten, doch als sie ankamen, war zumindest der Oberste Wassermagier nass. Er ließ sie eintreten, bat dann jedoch, dass sie ihre Waffen an die beiden Wachen geben sollten.
„Die Heilkammer befindet sich im Keller. Wenn ihr mögt, könnt ihr mitkommen, ansonsten kann ich auch veranlassen, euch eure Zimmer zeigen zu lassen, damit ihr euch vom Regen und den Anstrengungen erholen könnt. Doch ich muss nun hinunter.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, bedeutete er einer der Wachen oben zu warten und der anderen ihm zu folgen. Dann stützte er zusammen mit dem zweiten Knecht den Verletzten und begleitete ihn schnellstmöglich zur Heilkammer. Als sie eintraten, stand Danee bereits bereit. „Ah, Danee, gut, dass du da bist. Wir haben hier einen Soldaten aus Thorniara, dessen eines Ohr abgeschlagen wurde.“
„Legt ihn dort vorne hin“, meinte die Blinde, deren Mimik sich nur kurz verzogen hatte, als er den Namen Thorniara benutzte, und deutete zielsicher auf eines der Betten. „Womit, Tinquilius?“
„Einem Schwert. Es sollte also kein Problem darstellen, doch vielleicht brauche ich deine Hilfe.“
Die alte Heilerin nickte, machte sich sogleich daran, frisches Wasser in eine Schüssel zu geben und zum Obersten Magier zu bringen, der sich neben Demrons Bett gesetzt hatte. Vorsichtig wusch er Dreck und Blut vom Gesicht und von der Wunde und betrachtete den Schaden. Es war ein klarer Schnitt. Das Trommelfell war ebenfalls beschädigt worden, es schien jedoch nur ein kleiner Riss zu sein. Als er sich zur Seite drehte, reichte ihm die alte Heilerin einen Becher. „Hier, nehmt davon einen Schluck, damit ihr euch ausruhen könnt“, meinte er zu Demron und half dem zunächst widerwilligen Patienten zu einem ordentlichen Schluck. Kurz darauf wurde sein Atem langsamer, regelmäßiger. „Keine Sorge, er ist nur in Schlaf versunken“, meinte er in die Runde.
Dann machte er sich an die Arbeit. Vorsichtig nahm er das abgetrennte Ohr in seine Hand und wusch auch dieses. Er betrachtete kurz die Schnittwunde, dann legte er es vorsichtig an die vorgesehene Stelle. Während eine Hand das Ohr an den Kopf hielt, lag die andere auf der Stirn des Verletzten. Der Oberste Magier schloss die Augen und konzentrierte sich einen Moment nur auf seine eigene Magie. Pochend floss sie aus allen Teilen seines Körpers in seine Hände. Er hörte ein Murren der um ihn herum stehenden Männer. Seine Hände mussten in einem tiefen Blau leuchten, so wie sie es immer taten. Doch dies interessierte ihn nicht, er konzentrierte sich stattdessen nun auf Demron, der durch seinen Schlaf keinerlei Widerstand zeigte. Kurz prüfte er, wie weit er gehen konnte, doch von Demrons Seite aus kam nichts.
Wo fange ich am besten an? Welche Stelle ist am wichtigsten?
Zunächst zögerlich entsandte er einen ersten Schub seiner Magie, die sich gleich zum Ohr begab. Ein Teil sammelte sich im abgetrennten Bereich, ein Teil an der Wunde im Kopf. Langsam öffnete er seine Augen: Beide Wundränder leuchteten magisch auf. Die Wunden behielten noch für einen Moment ihre Form, dann schossen aus beiden Seiten kleine, silbrig-weiße Fäden. Zunächst bäumten sie sich auf wie Schlangen, bewegten sich dann jedoch aufeinander zu. Dort wo sie aufeinander trafen, verschmolzen sie zu einem einzigen Faden. Magie floss nun von beiden Seiten ungehindert durch Demrons Körper, auch seine Stirn begann nun zu erstrahlen. Die Fäden jedoch verdickten sich und zogen sich langsam zusammen. Dabei führten sie die Wundränder vorsichtig aufeinander zu, bis sie sich komplett berührten. Es dauerte noch einen Moment bis nur noch ein silbriger Schein aus der ehemaligen Wunde strahlte. Dieser verlor auch an Kraft und versiegte anschließend komplett. Langsam ließ der Priester seine Hand vom Ohr gleiten und betrachtete sein Werk. Auf dem ersten Blick alles wie es sein sollte.
Hoffentlich auch genau an der richtigen Stelle und nicht versetzt.
„Er wird die Nacht hier verbleiben müssen. Ich werde hier bleiben und mich höchstpersönlich um ihn kümmern. Was eine Antwort betrifft: Ich werde mich zunächst mit dem Rat des Wasser beraten müssen, dann jedoch auch mit den für die Festnahme Verantwortlichen. Ich hoffe, dies schnellstmöglich regeln zu können.“
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„Du kannst gerne durch den Regen rennen.“, erwiderte der Schwarzhaarige mit einem Grinsen, „Wir bleiben einfach hier sitzen. Und da es hier nicht regnet… du verstehst? Wir werden nichts sehen. Aber wundere dich nicht, wenn deine Kleidung nachher weg ist.“
Zugegeben. Das war etwas kindisch. Schlimmer jedoch war, dass dies nicht am Alkohol lag. Der Alkohol sorgte noch eher dafür, dass Raad zu faul wurde, es wirklich zu tun. Derart bescheuerte Ideen kamen dem Schwarzhaarigen auch, wenn er nicht trank. Der Einstieg in das Haus von Hildegard und Hans hatte dies nur eindrucksvoll belegt.
„Aber trink doch noch etwas. Dann geht es dir wieder besser.“, log der Leiter der Akademie und schob Adson mit ernstem Gesichtsausdruck einen weiteren Becher hin. Das konnte noch ewig so weiter gehen. Vermutlich jedoch nicht lange. Nordmarer Nebelgeist und die Züge der Männer waren nicht dafür geschaffen, lange beieinander zu sein. Der Schnaps jedoch wäre es nicht, der aufgeben würde. Der lockte lieber mit seiner Abart.
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Diesmal lehnte Adson den Trank dankend ab. Er hatte gerade die erste Portion einigermaßen überstanden und wollte es wahrlich nicht übertreiben. Schließlich würde er auch derjenige sein, der am längsten mit den Folgen des Alkohols zu kämpfen haben würde. Viel mehr wünschte sich der junge Schreiner jetzt einen deftigen Eintopf und einen kühlen Schluck Wasser, um seiner Kehle und seinem Magen etwas Gutes zu tun. Ob die Sturzkampfmöwe wohl noch geöffnet hatte? Oder sollte er einfach warten, bis es in der Akademie wieder etwas frisches gab?
Adson packte erstmal sein Notizbuch ein, er wollte es dann nicht später auch noch vergessen. Auf dem Buchdeckel waren noch ein paar kleine Spritzer des Gebräus, die Adson mit dem Ärmel wegwischte. Einige Zeit saßen die Männer noch beisammen, doch irgendwann erhob sich Adson und verabschiedete sich von Raad und Colodis und ließ die beiden mit dem Nebelgeist allein. Adsons Beine fühlten sich ungewohnt schwer an und irgendwie war ihm leicht schwindelig, doch er schleppte sich zielstrebig zur Akademie. Der Wächter an der Akademie sog argwöhnig die Luft ein, als die Klinge beim Vorbeigehen grüßte, doch sparte er sich wenigstens einen Kommentar.
Schwer fiel Adson auf sein Bett. Noch immer glühte er von innen heraus. Schnell verabschiedete er sich in einen traumlosen Schlaf.
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Mit großen Augen hatte Kjarl dem Magier zugeschaut. Erst das blaue Leuchten, dann die eigenartigen Fäden und plötzlich hielt das Ohr wieder am Kopf. Wie war so etwas möglich? Kjarl schaute immer wieder ungläubig auf Demrons Kopf. Die ganze Sache wollte ihm nicht in den Kopf.
So langsam senkte sich der Adrenalinspiegel des Blondschopfes und sein Kopf wurde wieder klarer. Er warf einen kurzen Blick auf Demron, dann verabschiedete er sich höflich von den Magiern und verließ leise die Heilkammer. Zuerst sah er sich nach Demrons Sachen um, danach verließ er das Magierhaus wieder. Er wollte sich nicht wirklich mit den Anderen unterhalten und sah sich eigentlich auch nicht mehr als Teil der Gruppe. Außerdem hatte er Rhob seit der ganzen Aufregung nicht mehr gesehen. Ob der Vogel wohl noch hier in der Nähe war? Oder war er im Wald geblieben?
Kjarl trat hinaus in den Regen und schloss kurz die Augen. Sein Gedanken drehten sich noch immer um die leuchtenden Hände des Magiers. Vielleicht würde er ihn in den nächsten Tagen einmal darauf ansprechen. Langsam setzte er sich in Bewegung und ging langsam über den Platz. Er wollte in die nahe Taverne und noch etwas essen, schließlich war aus dem versprochenen Fleisch mit Met ja nichts geworden. Auf dem Weg zur Taverne wäre er fast mit einem Uniformierten zusammengestoßen, der deutlich nach Alkohol roch, so dass Kjarl nur mit dem Kopf schüttlen konnte. Scheinbar konnte man sich hier nicht auf die Stadtwache verlassen.
In der Taverne angekommen bestellte Kjarl sich ein Bier und setzte sich an einen ruhigen Tisch. Er musste sich den ganzen Tag nochmal durch den Kopf gehen lassen.
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"Wir machen es folgendermaßen", Curt und Vielor saßen auf den Betten ihres kleinen Doppelzimmers im Hotel von Setarrif und waren dabei, sich zu überlegen, wie sie weiter vorgehen wollten. Das Ziel war klar: so viele Wertsachen wie möglich aus dem Anwesen des ehemaligen Wassermagiers zu entwenden und dann so schnell wie möglich nach Thorniara zurück reisen. Ein Problem an der Sache war wohl, dass sie den Rest der Gruppe verloren hatten und damit auf der Rückreise den meisten Wildtieren schutzlos ausgeliefert waren. Wenn sie sich über die Rückreise später Gedanken machen wollten, müssten sie auch Mittel und Wege finden, die Schätze zu horten bis eine günstige Gelegenheit angerückt war, wieder aufzubrechen. Sie mussten jemanden finden, der bestechlich war und gleichzeitig dumm genug, mit dem Gewinn nicht über alle Berge zu verschwinden. Jemandem mit der Gutherzigkeit wie Vielor. Und da kam der abgerissene Fischer ins Spiel.
"Du kennst dich besser mit den Leuten der unteren Klasse..., des Armenviertels meine ich, aus. Ich möchte, dass du los gehst und dich auf die Suche nach jemandem machst, der sich für krumme Geschäfte nicht zu schade ist. Jemand, der Mittel und Wege findet, zwei Wachen und einen lästigen Nachmieter zu umgehen und mir mein teuer verdientes Geld zurück zu beschaffen. Jemand, der sich auch nur mit einem Anteil der Reichtümer zufrieden gibt, die ich versteckt halte. Wenn du das schaffst, sollst du ebenso reich wie der Dieb für diese... Arbeit... belohnt werden."
Curt flüsterte die ganze Zeit, immerhin hatten gerade in so einem Hotel die Wände besonders große Ohren. Vielor erschien zwar mit der Aufgabe etwas überfordert, doch nach eindringlichem Bitten und der Betonung des vielen Goldes erklärte er sich schließlich bereit, sich mal ein wenig umzuhören. Für Curt wäre das nichts. Als ob jemand ihn mit seinem Anliegen ernst nahm, wenn er mit so einer schicken Robe in diese dreckige Gegend wagte. Das stank geradezu nach Prügel und solange er nicht in der Lage war, sich selbst angemessen zu verteidigen, mussten halt andere die Drecksarbeit erledigen.
"Bring in zu besagtem Treffpunkt, dem kleinen Steg unten am Strand. Ich überlege mir derweil, wie wir die Sachen unbemerkt aus der Stadt schmuggeln können."
Nachdem alle Details geklärt waren, eilten beide Männer aus. Curt würde Vielor später am Strand erwarten...
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Um wieder auf die Beine zu kommen, hatte Salia ihm angeordnet kleinere Aufgaben zu übernehmen. Eine besonders interessante Zeitüberbrückung bis zur richtigen Mission war es nicht gewesen, zumahl er im Leben noch nie so viele Briefe und geheime Botschaften übermittelt hatte. Von Früh bis Spät wurde er beauftragt kleine Pakete und Nachrichten zu transportieren und sicher der Zielperson zu überbringen oder Tauben einzufangen, die eine Papierbotschaft am Bein trugen. Das Schlimmste an der ganzen Sachen war, dass Illdor die Nachrichten nicht einmal lesen durfte und Salia wusste genau, ob er nicht doch einen raschen Blick auf den Inhalt dieser Botschaften geworfen hatte oder nicht. Insgesamt fühlte er sich in die Lage eines dummen kleinen Jungen zurückversetzt, von dem man nur Blödsinn im Kopf erwartete. Wahrscheinlich wurde er - obwohl er ohnehin schon ein Frischling war - sogar nochmals degradiert. Auf den Rang eines... Kakerlaken?
Als er schließlich das letzte Päckchen "Irgendwas" ausgeliefert hatte und sich die Zielperson von ihm mit einem bedrohlichen Blick verabschiedete, war Illdor an dem Punkt angekommen, wo er innerlich so genervt war, dass er alles hinschmeißen wollte. Sollte Salia sich doch einen anderen Laufburschen suchen, den sie quälen und foltern konnte, den nach ihren Angaben würden angeblich so viele Rekruten sich um die Aufgaben, die Illdor nun erledigen durfte, streiten. Im nächsten Moment bereute der Dieb sein Gedanke jedoch wieder. Er wusste, dass Salia ihm einen großen Gefallen getan hatte, ihn überhaupt am Leben zu lassen und ihm eine zweite Chance zu geben, sich als würdig zu erweisen.
In einer Taverne im Armenviertel beschloss der Assassine den Abend mit einer warmen Mahlzeit auszuklingen. Auch wenn es hier nichts sonderlich Exklusives gab als Eintopf, so war es für Illdor bereits genug gewesen. Er wollte sich lediglich den Magen füllen den der Hunger wurde langsam unerträglich.
Die Gaststätte war einer von denen gewesen, die nach Sonnenuntergang zu obszönen Tumulten neigte. Als Illdor sie betrat stieg ihm ein sonderbarer Schweißgeruch in die Nase. Auch der Duft von Rauch und Alkohol reizten seine Sinne, aber dadurch, dass er in dieser Gesellschaft aufwuchs, war er auch schneller in der Lage gewesen, sich an diese Umstände zu gewöhnen.
Die Besucher waren meist Gauner oder Hinterwäldler gewesen. Diebe, wie Illdor selbst es war, prahlten hier über ihre Taschendiebstähle. Es schien, als würde es zur Tagesordnung gehören, den anderen zu berichten, welche krummen Geschäfte man nun wieder plante oder bereits erledigt hatte. Das Merkwürdige war jedoch, dass sich die Gesetzeshüter kaum um diese Angelegenheiten scherten - oder zumindest schien es so, als wäre es Gang und Gebe gewesen, mit anderen sich über Raubzüge auszulassen. Nun, vielleicht hatte Illdor es auch einfach vergessen, wie es im Armenviertel zuging, denn immerhin hatte er sich ne Zeit lang im anderen Milieu aufgehalten.
Der Dieb bemerkte ein paar Augen, die auf ihn ruhten, wobei sich die Person, zu der die Augen gehörten, sich bereits erhob und auf ihn zukam. Ein rasches Lächeln huschte über seine Lippen. War er nun derjenige, der eine Nachricht oder ein Päckchen bekam? Und was würde sich darin befinden? Noch mehr Botschaften, die er irgendwelchen Undankbaren überbringen musste? Innerlich verfluchte er Salia, hielt sich oberflächlich aber dennoch zurück.
Mit einem lauten Rums wurde der Stuhl auf der anderen Tischseite zurückgezogen und ein junger Kerl, etwa im Alter von Illdor selbst, schmiss seinen Hinterteil auf das klappernde Stück Holz. Leicht verwirrt warf er dem Fremden einen kurzen Blick zu, musterte ihn von oben bis zum Tischrand. Er sah nicht viel anders aus, als die meisten hier im Bezirk, trug etwas abgenutzte Kleidung und hatte auf Illdor den Eindruck von Übermüdung. Vielleicht lag es aber auch am dämmrigen Licht in der Taverne.
Der Kerl rührte sich nicht, obwohl Illdor ihn zunächst nur für einen angetrunkenen Raufbold hielt, der sich aufgrund des Alkohols am Tisch geirrt hatte, doch scheinbar war dem nicht so. Mit einem kleinen Lächeln grüßte der Dieb seinen Gegenüber und wartete auf eine Antworte. "Ist was?"
Der Fremde wirkte etwas nervös, besann sich aber dennoch vom Anliegen zu berichten. Seine Wortwahl war eher direkt, und wie ungeduldige Menschen nun einmal waren, kam er auch ohne viel Ausschweifung zum Punkt.
"Nun, warum denkst du sollte ich so etwas machen?" Illdor merkte eine leichte Unruhe in den Augen seines Gegenübers und das wahrscheinlich fehlende Vertrauen, doch es kümmerte ihn nicht. Er hatte ihm eine Aufgabe angeboten, bei der es scheinbar um Wertvolles ging. Auch wenn sich der Dieb kaum vorstellen konnte, dass am Ende wirklich etwas Wertvolles für ihn rausspringen würde, so war er dennoch froh für das Angebot. Und die plausible Erklärung, dass er nicht wie die anderen Halunken hier in der Taverne war, die alle ihre schmutzigen Geheimnisse mit der Welt teilten, schmeichelte ihn umso mehr. "Nun gut. Und wo ist dieser Ort?"
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Lucky 7
Venom war wieder auf dem Weg zu Badhors Werkstatt. Er hatte den Tag über schon etwas trainiert da er, als er gegen Mittag bei seinem Lehrer vorbeigeschaut hatte, niemanden angetroffen hatte.
Er war nun auf dem Weg zu ihm da er wollte, dass Badhor ihn bei seinen Übungen beobachtete und ihm vielleicht noch einmal seine Schwächen verdeutlichen konnte. Er war immer noch nicht wirklich zufrieden mit seinen Fortschritten.
Es wollte einfach nicht so richtig klappen, ihm kam es so vor als ob irgendeine unsichtbare Blockade ihn davon abhielt besser zu werden.
Schließlich stand er wieder vor Badhors Tür und klopfte.
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Der Bogen war fertig.
In seinen Händen hielt Badhor einen Reiterbogen aus Holunder, widerstandsfähig und für den schnellen Schuss ausgelegt, von der Zugkraft her lag der Bogen etwa im Mittelfeld für einen männlichen Schützen, auch wenn er eine Nuance zu lang für die Durchschnittsgröße schien. Der Bogner hatte das Mittelteil mit einem dünnen Streifen Leder umwickelt und mit der einer Sehne von Rotwild bespannt.
Der Nordmarer war eben damit fertig, den Bogen zu wachsen und so vor Schädlingsbefall und Fäulnis zu schützen, als es an seiner Tür klopfte. Herein trat Venom, wie er bereits erwartet hatte. Auf seinem Rücken befand sich der Pfeilköcher, den der Bogner ihm geliehen hatte, in der Hand der dazugehörige Kurzbogen.
Den Reiterbogen legte Badhor kurzerhand beiseite und nahm seinen eigenen Ulmenbogen zur Hand, schwang sich den Köcher über den Rücken und blickte seinen Auszubildenden nur gelassen an, lag es immerhin an ihm, irgendwelche Fragen oder Bitten zu stellen...
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Lucky 7
„Hallo!“, grüßte Venom seinen Lehrmeister. „Ich hatte gehofft, dass du noch mal mit mir hoch zur Quelle gehst. Ich habe das Gefühl als ob ich noch irgendwas falsch mache. Ich bemerke einfach keine Verbesserung.“
Badhor gestikulierte Venom, das sie sich auf den Weg machen würden und schloss noch rasch hinter sich die Tür.
Venom beobachtete auf ihrem Weg durch die Straßen Setarrifs die anderen Passanten. Die meisten waren einfache Händler oder Handwerker, die ihre Ware austrugen oder irgendwelche Besorgungen erledigten. Dann war da noch eine Patrouille der Stadtwache, die sich gelangweilt das Klagen eines offenbar bestohlenen Händlers anhörte. Bei dem Anblick musste Venom unfreiwillig an seinen eigenen Zusammenstoß mit der Stadtwache denken. Immerhin war das gut ausgegangen, ging ihm durch den Kopf als sie gerade das Stadttor passierten.
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Den Blick fest auf keinen bestimmten Punkt gerichtet, ging Badhor neben Venom zum Bergsee, nahe der Stadt. Er hatte zwar noch etliches an Arbeit vor sich, dem er sich noch stellen musste, doch konnte er diesen Teil seines Tagwerkes nicht einfach vernachlässigen, wenn er schon einmal die Möglichkeit bekam, sich seine Kunden selbst auszubilden.
Die "Quell" lag ruhig und unerschütterlich wie immer da, selten von einem Menschen durchquert und daher beinahe unangetastet, umrahmt von dunklen Wäldern, klarem Gewässer, hohen Bergen und den Stadtmauern der Hauptstadt der Freiheitskämpfer.
Badhor spannte seinen Ulmenbogen, legte eine Pfeil in die Sehne ein, fixierte einen nahen Baum und schoss in fließender Bewegung nach den Regeln der Kunst den Pfeil direkt in den Stamm, etwa fünf Fuß über dem Erdboden.
"Dann zeige mir doch mal, wie weit du bist und woran es hapert."
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Vielor ließ sich gewaltig Zeit. Das konnte man natürlich im gutmütigen Sinne so interpretieren, dass er besonders gründlich bei der Auswahl derer war, die für die Mission in Frage kamen. Oder aber, das war Curts Vermutung, er war einfach zu schüchtern oder zu verträumt. Die Sonne war schon längst hinter dem gewaltigen Bergmassiv im Westen untergegangen und der Robenträger erwartete angespannt, dass sein Gefährte zu ihm an den Steg am Strand kam.
Gerade als Curt fertig war, aus Langeweile die Bretter im Steg zu zählen, hörte er, wie jemand über ebendiese rannte. Nicht nur jemand, es waren zwei Personen, genauer gesagt, Vielor und ein Fremder. Ein junger Mann, dunkel gekleidet, kurze Haare, unscheinbar. Ja, sein Gesicht hatte etwas unnahbares, die Augen strahlten eine gewisse Lebensfreude aus. Oder vielmehr Abenteuerlust.
"Was hat er dir gesagt?", fragte Curt den Fremden, doch dieser verstand nicht, was er meinte. Vielor hatte dicht gehalten.
"Na gut. Der Höflichkeit halber möchte ich mich gerne vorstellen. Mein Name ist Damien und das dort ist Oli. Wir sind auf der Suche nach jemandem, der mir helfen kann, Verborgenes wieder ans Licht zu bringen. Ein lukratives Geschäft, das kann ich euch versichern. Doch ehe ich euch mehr erzähle, will ich eines wissen und seid bitte, wenn ihr mich mit allerlei Worten, die noch kommen mögen, anlügt, wenigstens dabei ehrlich. Seid ihr ein gläubiger Mensch? Und wenn dem so sei, zu welchem Gott bekennt ihr euch?"
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Lucky 7
Venom hatte Badhor sehr genau beobachtet als dieser seinen Pfeil abgeschossen hatte und nun machte er sich selbst wieder bereit mit dem Schießen anzufangen.
„Ich mache gleich mal einen ganzen Durchgang mit allen Stationen.“
Er schoss in kurzer Zeit zwei Pfeile auf den Baum, einer blieb in einem tiefer hängenden Ast stecken und der andere in dem Baum links daneben. Beide Pfeile hatten einen gewissen Drall nach links gehabt, war Venom aufgefallen. Er hatte es gerade zum ersten Mal bemerkt und fragte sich ob es schon immer so gewesen war.
Er verschwendete doch keine weitere Zeit um darüber nachzudenken und machte sich auf zu seinem Baum um auf ihn zu klettern und von dort zu schießen. Den Weg dorthin kannte er mittlerweile mehr oder weniger auswendig und er sprang wie im Schlaf über einen Felsen hinweg, der im Weg lag. Bei dem Aufstieg nahm er dieselben Äste wie gewohnt zur Hilfe und gelangte relativ zügig und sicher zu seiner Schussposition.
Auch von dort wollte er zwei Pfeile auf den selben Baum wie vorhin schießen, gerade als er versuchte darauf zu achten ob auch sie einen Linksdrall hatten, rutschte er mit seinem linken Fuß ab und wäre beinahe vom Baum gefallen. Nur ein weiterer Ast, der etwas tiefer lag, bremste nicht gerade sanft seinen Fall. Fluchend stellte er sich wieder hin und sah sich um wo der Pfeil gelandet war, den er im Fall im Bogen eingelegt hatte. Auf die schnelle konnte er ihn nirgends entdecken und so nahm er einen zweiten und feuerte ihn auf den Baum, der Pfeil blieb in einer Wurzel des Baumes stecken.
Als er im Begriff war wieder herunterzuklettern fiel sein Blick auf einen Ast schräg über ihm und zu seiner Überraschung sah er dort den Pfeil von vorhin stecken. Mit einem leichten Grinsen nahm er in mit und legte in ein sobald er auf dem Boden war um ihn von dort abzuschießen.
Dieser Pfeil flog nun deutlich rechts an dem Baum vorbei, da er bewusst weiter nach rechts gezielt hatte um den Linksdrall auszugleichen. Ziemlich verärgert zog Venom einen weiteren und schoss ihn ohne groß nachzudenken oder zu zielen ab. Zu Venoms völliger Verwunderung schlug der Pfeil fast optimal in den Baum ein.
Kopfschüttelnd machte er sich auf zurück zu Badhor.
„Irgendwie hat es heute noch schlechter geklappt als sonst. Aber ich weiß nicht woran es liegt, eben ist mir nur kurz aufgefallen, dass einige Pfeile nach links ziehen. Ich hab versucht es zu korrigieren, das hat aber auch nicht wirklich funktioniert.“
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Der Botenfalke war wieder auf dem Weg zu Marcel. In ein paar Tagen würde er wieder zurück sein und eine Antwort aus Übersee dabei haben.
So komisch es auch war, aber Madlen hatte diese Insel langsam satt. Umgeben von Meer mit den zwei Lagern, die ihren banalen Kampf ausfochten. Sie hielten sich für große Nationen, Länder, Untertanen einer Gottheit, die noch nie jemand gesehen hatte. Sie kämpften für das, was sie für das Richtige hielten und doch waren sie bloß Spielfiguren im kosmischen Schachspiel. Sie pflasterten ihren Weg mit Tod und Verderben und nannten sich Gerechtigkeit, Freiheit und Ruhm. Und was hinterließen sie: Verachtung, Leid und Abscheu. Sicher, sie verhielten sich im Moment ruhig, niemand wagte es, den ersten Schritt zu machen und doch…
Aber, wer waren eigentlich „sie“? Nun, man könnte genauso gut fragen: „Warum bin ich hier?“ Sie waren einfach alle, die sich für von einer Gottheit gesandte Krieger, Magier oder sonst was hielten. Sie führten einen heiligen Krieg auf dem Rücken eines Landes, nur um ihre Machtbesessenheit zu demonstrieren, öffentlich zur Schau zu stellen und damit ihre Banalität zu zeigen. Jeder konnte einen Krieg führen, wenn man ihn mit einer Gottheit begründete. Doch konnte man einen Krieg auch ohne eine heilige Figur, die man als Sündenbock hernehmen konnte? Ha, das war etwas anderes.
Und genau diese Frage beschäftigte Madlen schon mehrere Tage lang. Mittlerweile war ihr klar, entweder sie führte offen Krieg gegen ihre Feinde oder sie würde für immer davonlaufen müssen. Nun, dafür bräuchte sie Hilfe und genau darum betrat sie die Taverne. Vielleicht war der Geheimnisvolle heute da, von dem Marcel ihr geschrieben hatte. Wer weiß?
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Ohne sich in irgendeiner Art groß zu rühren, beobachtete Badhor seinen Schüler dabei, wie er die ihm gestellte Übungen in einem nicht gerade mustergültigen Durchlauf absolvierte. Dabei wirkte er deutlich angespannt und überschlug sich fast in seinen Aufgaben - er war bereits beim nächsten Schritt, bevor er den ersten gemacht hatte, da war es nur allzu offensichtlich, dass er stolpern würde.
Etwas derartiges hätte Badhor vielleicht einkalkulieren und entsprechendes in sein Programm mit einbinden sollen - im Bezug auf eine neue Waffe empfand man wohl von Natur aus großen Respekt, der schnell in Furcht umschlagen konnte. In Badhors Fall war es zwar etwas Anderes gewesen - er war unter Bogenschützen groß geworden und hatte oft genug mit Bögen zu tun gehabt - dennoch schalt er sich selbst dafür, dies überhaupt nicht berücksichtigt zu haben.
"Dir fehlt die Ruhe beim Schuss."
Während seiner Worte dachte er bereits darüber nach, wie er diesen mentalen Mangel beheben konnte, beziehungsweise es Venom ermöglichen konnte, diesen auszumerzen.
"Du solltest den Bogen einmal intensiv studieren, dich mit Form und Kontur bekannt machen. Ich vermute, in dir steckt immer noch ein wenig Angst vor der Waffe und das müssen wir beheben."
Badhor ging hinüber zum See, hockte sich am Ufer nieder und blickte gedankenverloren in das klare Wasser, er wollte nicht, dass Venom sich beobachtet oder unter Druck gesetzt fühlte...
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Die Frage über dem Glauben wunderte Illdor zunächst, doch Damien schien es ernst zu meinen und wartete auf eine Antwort. Was für eine Rolle spielte es für dem Mann und warum wollte er es wissen? Kurz hielt Illdor inne, sah dem Mann, der scheinbar einige Jahre älter war als er selbst, nur lächelnd in die Augen. "Ja, ich habe einen Glauben, aber spielt es den eine Rolle, was für das für einer ist? Im Moment glaube ich daran, dass ich euch nützlich sein kann - und zwar in ganz bestimmte Dingen, denn sonst hättet ihr gewiss einen anderen ausgesucht, als jemand aus dem Rattenloch des Armenviertels."
Lächelnd sah er zu dem Mann, der ihn in der Taverne aufgegabelt hatte. Oli war sein Name gewesen und der totale Kontrast zu jenen in der schicken Robe. Möglicherweise war er ja der Herr gewesen und dieser Oli sein Diener. Wie auch immer. Allzu viele Gedanken wollte sich Illdor um die Identität und den Beziehungen seiner Auftragsgeber auch nicht machen. Solange das Geschäft gewinnbringend war, hätte es auch gerne zwei Affen sein können.
"Ihr seht für mich wie ein Edelmann aus und ich glaube euch aufs Wort, dass es ein lukratives Geschäft ist. Und ihr könnt mich Finn nennen. Sollte meine Antwort euch nicht gefallen, kann ich das leider auch nicht ändern. Doch seid versichert, dass ihr keinen Besseren finden werdet in...was auch immer."
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