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  1. Beiträge anzeigen #1
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline

    Westliches Argaan #11

    Die klaren, grauen Augen des jungen Magiers blickten den Barbier durchdringend an, während dieser sprach. Es schien ihm, als flackere in seinem Blick hinter vorgehaltener Freundlichkeit eine Abneigung gegen den Adepten auf, die er sich nicht so recht erklären konnte, doch glaubte er zumindest das Gefühl in dessen Blick kurz erkennen zu können, jedoch zu kurz, um zu erkennen, was ihn bewegte.
    Ihm war nicht gänzlich wohl dabei, ihn in seiner Nähe zu wissen, als hätte der Adept die dumpfe, unterschwellige Ahnung, dass Koryew vor ihm eine Maske trug.
    Statt ihn direkt zu den Krankenzimmern zu führen, holte Turang lieber seine Schreibmappe aus der Tasche hervor und begann auf ein leeres Blatt Pergament zu schreiben:

    Brüder des Ordens und Heiler der Burg Silbersee.
    Der Überbringer dieses Schreibens ist als gelernter Barbier dazu bereit und ersucht darum, die verbliebenen Verletzten als Teil seines Handwerkes (daher entgeltlich) ebenfalls zu behandeln. Diese Bitte möchte ich mit diesem Schreiben unterstützen, allerdings sei mein Urteil im Hinblick auf alles darüber hinausgehende als neutral zu betrachten.
    Dieses Schreiben soll nur Gültigkeit besitzen, wenn es versiegelt überbracht wird, andernfalls entfällt jegliche Unterstützung seiner Bitte durch mich.

    Turang, Adept des Wassers

    Im Anschluss zog der Adept noch eine rote Kerze Hervor und entzündete sie an einer nahen Fackel, während er das Pergament zusammenrollte und versiegelte es mit dem tropfenden Wachs der Kerze, ehe er seinen Ring mit dem Hexagram auf das Wachs drückte und so sein Siegel hinterließ. Das Schreiben reichte er an Koryew weiter und wies ihm mit wenigen Worten den Weg zum Krankenlager.

    "Übergebt den leitenden Ordensbrüdern dieses Schreiben von mir, doch öffnet nicht das Siegel darauf. Von ihnen werdet ihr alles erfahren und auch eure Bezahlung aushandeln. Adanos sei mit euch!"

  2. Beiträge anzeigen #2
    Lehrling
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    Koryew ist offline
    Koryew nahm das versiegelte Schreiben entgegen und verbeugte sich vor dem Adepten. "Mag auch euch die Hand Adanos' schützen", verabschiedete er siich seinerseits von Turang. Der Magier zog von dannen und kreuzte damit den Weg jener Wache, die Koryews Koffer verstaut hatte. "Ah, warum sind Sie denn nicht mit mir gekommen", kam diese auf Koryew zu. "Ich hatte ein paar erste Gespräche mit einigen Verantwortlichen dieser Burg, die nicht warten konnten", rechtfertigte er sich und wedelte etwas mit dem erhaltenen Schrieb. Die Wache schien davon jedoch recht unbeeindruckt zu bleiben. "Nun gut, dann hoffe ich, dass Sie Ihr Zimmer auch so finden werden. "Wenn Sie in den ersten Stock gehen, müssen Sie nach rechts. Beim zweiten gang biegen sie dann links ab. Folgen sie dem Gang dann bis zu einem runden Raum, dort müssen Sie dann halbrechts abbiegen und fünf Gänge weiter links. Der zweite Raum auf der linken Seite ist dann Ihrer, hier ist der Schlüssel", beschrieb die Wache den Weg und überreichte ihm einen güldenen, kleinen Schlüssel, um sich dann wieder auf ihren Wachposten zu begeben. Eigentlich hatte Karyow noch vorgehabt, auf der Krankenstion vorbeizuschauen, doch sollte er dies tun, würde er wohl bis zum nächsten Morgen brauchen, um noch in sein Gemach zu kommen. Schon jetzt wollte sein Kopf sich die ellenlange Wegbeschreibung nicht mehr merken. Er beeilte sich zu seinem Zimmer zu kommen und wiederholte seine Gedanken immer wieder, während er hinauf in den ersten Stock schritt. "Dann jetzt rechts", wiederholte er und drehte sich sogleich in diese Richtung. Er ließ einen Gang hinter sich und bog danach wie erklärt links ein, bevor er in dem runden Raum, in welchem mehrere Büsten ihn anstartten halbrechts abbog. Dann begann das ausprobieren. "Irgendwo links", hatte er noch im Kopf und steckte den Schlüssel in ein Schloss. Fehlversuch. Er wiederholten den Vorgang beim nächsten. Wieder daneben. Etwa fünfzig Schlösser Weiter hatte er endlich seinen Raum gefunden. Er war nicht größer als eine Abstellkammer, die Platz für seinen Koffer und eine billige Pritsche bot, doch das war Koryew nun auch egal. Müde ließ er sich auf die Pritsche fallen. Er dachte an Gold, an Arbeit, an Moleratkeule und für einen Moment noch an die Wertlosigkeit seines Seins, doch unmittelbar danach war er auch schon eingeschlafen.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Nach seinen ersten Versuchen musste Badhor feststellen, dass ihm von Onyx' Übungen wohl am meisten die Treppe lag, dort hatte er am ehesten Erfolg, seine Pfeile auch ins Ziel zu bringen, wenn auch dieser bescheiden ausfiel, geschuldet durch den Zeitdruck und auch durch die ewigen Unterbrechungen seines Lehrers, der ihm keine Ruhe gönnte.
    Der Nordmarer konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass die Bogenschützen auf den Mauern ein ähnliches Training durchlebt hatten, eine Vorstellung die von ihren anfänglich verdutzten Gesichtern bestärkt wurde, die sie ihm bei seinem Training zugeworfen hatte. Es war eben, wie der Waldläufer es gesagt hatte: es waren Soldaten, keine Jäger, wie es die in Tooshoo waren. Das bekräftigte den jungen Jäger in seiner Entscheidung, von den Waldläufern und nicht in der Akademie zu lernen.
    Geduckt lief Badhor hinüber zu den Kisten, während seine rechte Hand schon nach dem Pfeil tastete. Noch ehe er sein Ziel erreicht hatte, hatte er den Pfeil eingelegt und spannte, als er die Kiste erreichte schon den Bogen zum "Jägerschuss", wie es Onyx genannt hatte. Ob nun Glück oder seiner Zuversicht geschuldet konnte Badhor nicht sagen, in jedem Fall traf der Pfeil sein Ziel. Der nächste Schuss jedoch zeigte es dem Jäger sehr deutlich: es war Glück gewesen, der zweite Pfeil versank wieder im Staub der Burg, während er sich wieder aufrappelte und weiter lief...

  4. Beiträge anzeigen #4
    Lehrling
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    Koryew ist offline
    Gegen Mittag erst, hatte Koryew es geschtt, den Weg zur Krankenstation zu finden. Einige Ärzte liefen langsam durch die reihen und besahen sich die Patienten. Von seiner linken Seite trat plötzlich eine Schwester an ihn heran. "Kann ich etwas für Sie tun?", fragte sie ihn freundlich und schreckte damit Koryew auf, der sie nicht kommen gesehen hatte. "Äh ja, ich bin Barbier und sollte mich mit diesem Schreiben an einen der leitenden Ordensbrüdern wenden", erklärte er seinen Belang und zeigte das versiegelte Schreiben her. "Gut, dann folgen Sie mir bitte", forderte sie ihn darauf auf und gemeinsam liefen Sie zu einem kleinen glatzköpfigen Mann, der beschäftigt schien, allerdings vor Allem mit sich selbst. "Doktor Railen, dieser Herr möchte mit Ihnen sprechen", tippte sie den Mann an, der ebenso wie Koryew zuvor aufschreckte. "Ja, nein, was soll das denn. Sehen Sie nicht, dass ich beschäftigt bin. Ich muss nachdenken, wie wir die Leute hier versorgen, jetzt wo das Lazarett mitsamt Ärzten umgezogen ist", beschwerte sich der alte Mann über die Störung. "Deswegen bin ich ja hier, ich bin Barbier", wand Koryew nun ein. Der Mann musterte ihn. "Sie könnten genauso gut ein Penner von der Straße sein. Ungepflegter Bart, verschlissener Mantel, Wams geklaut zum warm halten", lästerte der Doktor los. "Allerdings ist der Unterschied zwischen Penner und Barbier ohnehin marginal", fuhr er fort. Koryew ballte seine Fäuste. "Brauchen Sie jetzt Hilfe oder nicht?", brüllte er den Arzt nun fast schon an. "Ungezogen ist er auch noch", bemerkte der Arzt. Koryew schnaubte. "Wenn Sie was von mir wollen, gehen Sie zu Turang, der soll", versuchte er darauf den barbier abzuwimmeln. "Mit ihm habe ich bereits gesprochen, er hat mir dieses Schreiben an die Hand gegeben", sprang Koryew jedoch schnell dazwischen und hielt dem Arzt das versiegelte Schreiben hin. Unbeeindruckt und langsam nahm dieser den Zettel entgegen und brach das Siegel, um einen Blick auf das Geschriebene zu werfen. "Soso, wie viel wollen Sie denn hier verdienen?", erkundigte sich der Doktor als er fertig war. "100 Münzen pro Tag", forderte der Barbier. Der Arzt begann zu lachen, bis sich sein Gesicht wieder verfinsterte. "Zehn und keine Münze mehr. Seien Sie froh, dass sie hier umsonst ein Zimmer bekommen haben", erwiderte der Glatzkopf. "Das ist eine verdammte Abstellkammer", stellte Koryew verärgert fest. "Wahrscheinlich besser als all das, was Sie sonst bekommen", höhnte der Arzt jedoch nur weiter.

    "Das reicht, ich habe es nicht nötig mir sowas bieten zu lassen. Dann lassen Sie halt Ihre Patienten verrecken. Auch ich habe meinen Stolz", brüllte er den Arzt an, grabschte ihm den Schrieb aus den Händen und schubste ihn zurück, dass er fast auf den Boden fiel. "Herr Doktor!", schrie die Schwester laut auf und rannte zu ihm, um ihm Stütze zu geben. Koryew stampfte wütend gen Eingang, von dem ein weiterer Arzt wohl angelockt durch das Geschrei hereinstürmte. "Was ist hier los", fragte er laut, halb an Koryew gewandt. "Ihr Kollege ist ein Arschloch, das ist los", erboste sich Koryew und versuchte am Arzt vorbeizukommen. Der andere Arzt griff ihn am Arm. "Warten Sie, was wollten Sie denn?", hielt er den barbier auf. "Ich wollte hier mein Handwer als Barbier ausüben, aber offenbar besteht hier keine Nachfrage mehr." Er versuchte sich loszureißen. Der Arzt hielt ihn fest und setzte einen bösen Blick gen Railen ab. "Ich entschuldige mich für meinen Kollegen, er ist manchmal etwas unausstehlich. Haben Sie denn ein Empfehlung?", redete der Arzt auf ihn ein und Koryew beruhigte sich wieder etwas, um ihm den Zettel zu reichen. Der Arzt las ihn sich in Ruhe durch. "Na dann ist ja alles klar, sie bleiben jetzt erstmal hier und wechseln die Verbände. Wären 70 Münzen pro Tag genehm? Die Burg ist derzeit etwas knapp bei Kasse", bot der Arzt ihm an. Koryew zögerte einen Moment, dann atmete er tief durch. "Alles klar, ich fange gleich an", nahm er schließlich das Angebot an.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline

    Büßerschlucht

    Adson betrachtete mal wieder das Bauwerk. Mittlerweile waren die Bauarbeiten abgeschlossen worden und die Burgwachen hatten auf den Palisaden Stellung bezogen. Der Blick des jungen Schreiners fiel auf den Firstbalken, welcher hoch über der Schucht thronte und die gesamte Konstruktion trug. Mit einem leichten Lächeln erinnerte er sich an die Strapazen, die der riesige Balken ihnen beschert hatte.

    Doch nun war alles an Ort und Stelle. Das große Tor, von der Gestalt her ähnlich einer Zugbrücke, erlaubte Wanderern, Reitern und auch Karren den Durchgang. Über der Toröffnung ragten die Palisaden noch weiter in die Höhe, einige Schießscharten garantierten den Wächtern den Überblick über den Ausgang der Schlucht und die Anfänge des Bluttals, bis sich der Blick im dichter werdenden Grün verlor. Über dem Tor hatte man eine kleine Falltür eingebaut, so dass einzelne Personen auch bei geschlossenem Tor passieren konnten. Zu diesem Zweck lag oben eine stabile Strickleiter bereit. Nachts wurde das Tor geschlossen und konnte nur durch diesen 'Notdurchgang' überwunden werden.

    Adson warf einen letzten Blick auf die Konstruktion an, der er mitgewirkt hatte. Ein stolzes Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, dann machte er sich auf den Weg zur Burg. Den Lohn für die Arbeiten hatte er schon kassiert, nun wurde es langsam Zeit, dass er endlich nach Setarrif zurückkehrte. Schließlich wollte er die Akademie kennenlernen und ein paar geordnetere Wochen würden dem jungen Schreiner sicherlich auch gut tun.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Badhor wäre es im Grunde lieber gewesen, wenn die Übungen langatmiger und dafür weniger erschöpfend gewesen wären, dann hätte er wenigstens als seine Zeit darin investieren können. So jedoch war er gezwungen immer wieder inne zu halten und neue Kraft zu tanken, ehe er sich wieder dem Bogenschießen widmen konnte. Diese Zeit verbrachte er meist in ehernem Schweigen an einem Feuer oder auf der Burgmauer um den Leuten auszuweichen, die ihn auf einen Plausch hätten ansprechen wollen.
    Nur jetzt, dieses eine Mal, als der Jäger wieder einer Pause bedurfte, sprach er leise und abseits mit einem der Händler, die sich selbst damit rühmten, die verschiedenste Ware zu besten Preisen auftreiben zu können. Es war für ihn an der Zeit, etwas zu besorgen, mit dem er seinen Lehrer auszahlen konnte und dafür kamen ihm drei Dinge in den Sinn, die angemessen und bezahlbar waren. Und diese Dinge zu besorgen war der Auftrag, den der Händler, Bolgard mit Namen, erhielt: einen Köcher mit Seilschneidern, Pfeile, deren Spitze sichelförmig geschliffen war und die breite und saubere Wunden zufügten, ein paar lederne Handschuhe samt Armschienen, wie sie bei manchen Bogenarten getragen wurden um die Hände zu schützen und die auch den Krallen von Greifvögeln mühelos standhielten - das Geschäft der Falknerei war auch unter einigen Jägern verbreitet - und zu guter Letzt ein Langmesser aus gutem Stahl, von vielen Jägern wegen seiner Funktionalität und auch wegen den Verteidigungsmöglichkeiten, die ein solches Werkzeug bot, sehr geschätzt. Damit hätte er in jedem Fall etwas, was Onyx zufrieden stimmen dürfte und da in ihrer Abmachung stets von einem Gegenstand die Rede gewesen war, konnte der Nordmarer die anderen beiden direkt behalten - ihm würden sie sicherlich auch nützen können.

    Seine Pause, die er für dieses kleine Geschäft genutzt hatte, war nun beendet und er machte sich auch wieder daran, seinen Übungen nachzukommen - zwei Distanzschüsse, zwei Schuss von der Treppe, zwei Jägerschüsse hinter den Kisten kauernd, das alles im Akkord und genug Lärm um ihn herum, dass er seine Umgebung ausblenden musste, um überhaupt treffen zu können.

    Seine anfängliche Eingebung schien sich zu bestätigen: der Schuss von der Treppe hinab lag ihm meisten, wo bei den anderen beiden Techniken noch keine wirkliche Trefferquote zu verzeichnen war, da traf er von der Treppe hinab wenigstens mit der Hälfte aller Schüsse - in der Regel zumindest...

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ritter Avatar von Turang
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    Der Strudel des Surrealen
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    Turang ist offline
    Sein Aufenthalt in Burg Silbersee hatte sich nun schon weit länger hingezogen, als es Turang ursprünglich erwartet hätte - ein Umstand über den ihn die reichhaltigen Geheimnisse der Bibliothek jedoch leicht hinwegtrösten konnten. Obwohl sie sich an Größe nicht auch nur annähernd mit der des Adanos-Tempels hätte messen können, waren in ihr auch einige Machwerke verborgen, die er in der Bibliothek der Wassermagier noch nicht hatte finden können, nicht wenige die von der alten Heimat seiner Familie, Jharkendar, berichteten.
    Gerade solche, die sich mit der untergegangenen Kultur der ersten Adanos-Priester beschäftigten zogen den Adepten in ihren Bann. Er war zwar einige Male im alten Tal gewesen, jedoch in jenem Alter, in dem er zu jung war, um im artefaktreichen Tal historische oder kulturelle Entdeckungsreisen zu betreiben, ein alter Traum, den er baldigst nachholen wollte, sobald seine magischen Kenntnisse tiefgreifend genug waren, um etwaige Überbleibsel alter Magie zu analysieren.

    Doch auch der junge Magier konnte sich zu seinem größten Bedauern auch nicht den ganzen Tag lang in der Bibliothek verschanzen, so schlenderte er auch hin und wieder durch den Innenhof, oft genug etwas zu essen in der Hand und den Blick durch die Höfe und die Menschen darin streifend. Er beobachtete die Wachen auf dem Tor, die übrigen Mitglieder seiner Reisegruppe, den jungen Mann, der ihm einmal beim Teleport assistiert hatte und der sich wohl den Waldläufern angeschlossen hatte, seinen Lehrmeister, wie er ihn über den Hof scheuchte und dabei wenig Ruhe gönnte, jene Rothaarige, die sich gestern noch mit Redsonja unterhalten hatte, Jäger aus dem Bluttal und aus Tooshoo, die Handwerker aus Setarrif, die die Büßerschlucht befestigt hatten und noch manche andere, von denen er nicht wusste, was sie hier taten und vielleicht wussten sie das auch selbst nicht.
    Sah man die Burg so in ihrem teils geschäftigen, teils gemächlichen Treiben, dann mochte man kaum glauben, wie wenig Zeit erst seit der zweiten Schlacht um den Silbersee vergangen war, in der die Argaaner die Burg wieder in ihren Besitz gebracht hatten, die Ruhe die nach dem Sturm kam und vielleicht auch jene, vor dem nächsten war...

  8. Beiträge anzeigen #8
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    "Onyx nicht gefallen.", meinte der Hüne, während er, Gundas, Hjalti sowie Badhor unweit dieses Tores standen, dass nun das Bluttal versperrte.
    "Hab mal gefragt und die machen wohl jeden Abend dicht. Na toll, wenn dich dann ne Bestie jagt kannst du vergessen zru Burg zu flüchten. Die Schisser machen sicher nicht auf, wenn da ein Schattenläufer rumwütet.", meinte Hjalti.
    "Onyx nicht gefallen.", entgegnete der Jäger brummig.
    "Ich hab auch gehört, dass sie kontrollieren. Am Ende muss man so einen der dir an den Eiern rumkitzelt noch bestechen, damit man durch kommt. Der letzte Scheiß.", klagte Gundas mit verschränkten Armen.
    "Onyx nicht gefallen.", entgegnete Onyx darauf.
    "Am Ende gibts nur Theater, irgendwer spielt sich auf und dann wird sich geprügelt und gezündelt, bis einer weint. So wie immer bei den Deppen aus den Städten.", warf Hjalti ein.
    "Wenn du mich fragst, sollten wir das Ding anzünden. Einfach bei Morgengrauen mal paar Brandpfeile und dann behaupten das wären die Myrtaner gewesen, weil man ja das Bluttal meint nicht bewachen zu müssen.", fügte Gundas an und Onyx nickte.
    "Onyx gefallen.", brummte er und wandte sich ab. Heute würden sie eh nicht mehr großartig ins Tal latschen. Gundas und Hjalti wollten gen Tooshoo aufbrechen und mit zwei Freunden zurückkehren, bevor es auf Gobbojagd ging. Onyx inde würde hier bleiben und Badhor wohl noch was beibringen und den anderen Jäger im Bunde - Jorgen sein Name - etwas im Auge behalten. Er mochte sagen er wäre Jäger, aber viel mehr wirkte er wie ein Seemann oder sowas. Er hatte gar davon gejammert, das er gestrandet wäre und ein Bauer ihn davon gejagt hatte, als er alles weg gegessen hatte was in der Vorratskammer war. Aber wie sagte man so schön - in der Not fraß Beliar Blutfliegen und für die Gobbojagd und den Plan der Waldvölkler brauchte es eben noch ein paar "Mitstreiter".


    "Wir brechen dann mal auf und berichten in Schwarzwasser. Lass die Burg stehen, Onyx. Bewahre, Bruder!", wünschte Gundas, ehe auch Hjalti sich verabschiedete.
    "Bewahren, Jagdbrüder!", wünschte der Onyx und sah ihnen noch hinterher, bis sie in den Wäldern am Wegesrand verschwanden. Vielleicht würden sie ja Andrahir mitbringen oder zumindest einen richtigen Waldläufer, der Ahnung von der Gobbojagd hatte.

    "Wir heute nicht üben in Burg. Soldaten sollen nicht sehen ganze Tricks von Waldvolk. Am Ende sie sich nur selbst wehtun, wenn wollen schießen wie Onyx.", meinte der Hüne und wies den Weg in Richtung eines größeren Holzfällerlagers. Die unterstanden der Burg, lagerten aber meist im Freien. Dort wurde auch viel geschmuggelt wie Onyx wusste, doch darum gings dem Hünen soweit nicht.

    "Wir da müssen hoch. Gutes Stück, aber ganz nett da. Was Badhor wissen über Pfeile, über Qualität von Holz von Bogen, über Sehnen und Regeln allgemein was Schütze ausmacht und helfen, um gut vorbereitet zu sein?", fragte er und und pfiff dann laut auf, als er zwei Finger in den Mund steckte. Augenblicke später kreischte am Himmel Adler und zog über den beiden seine Kreise. Oben würde er sicher landen.
    "Das sein Adler. Sein Sohn von Onyx."

  9. Beiträge anzeigen #9
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Innerlich betete Badhor, dass sich Onyx mit einer kurzen Antwort begnügen würde, bis er mit der langen fertig war, würden sie nicht am Ziel sein, sondern hätten den Silbersee ein paar Mal umrundet.


    "Erstmal im Groben. Für einen Pfeil wird meist das Holz einer Kiefer verwendet, weil es sehr widerstandsfähig und resistent gegen Schädlingsbefall ist, alternativ dazu auch Fichten- und Zedernpfeile, weil sie noch etwas leichter sind.

    Für den Bau eines Bogens gibt es so einige Hölzer, die sich gut eignen, allen voran Eibe und Ulme, sehr flexibel und leicht zu bearbeiten. Manch ein fauler Bogner nimmt auch gerne Haselnuss, weil sie frisch geschlagen sehr gut zu bearbeiten ist und vergleichsweise wenig Zeit zum Trocknen braucht, allerdings sind die Resultate meisten nicht ganz so überzeugend wie ein Bogen aus anderen Hölzern. Kirsche, Birke und Eberesche erzielen zwar im Endeffekt gute Resultate, sind aber weniger verbreitet, weil sie schwer zu spalten sind und das viele Bogenbauer abschreckt.

    Für Sehnen werden oft solche von Rotwild genommen, da diese schon recht stabil und ohnehin begehrte Jagdbeute sind.

    Tja, was einen Schützen ausmacht ist nicht so einfach zu sagen, er braucht die nötige Ruhe, ein gutes Auge, muss sich konzentrieren können, eine Unabhängigkeit von seiner Umgebung, muss sich anpassen und noch so einiges mehr.

    Und zu guter Letzt würde ich jedem Schützen, der was auf sich hält, raten, sich seinen eigenen Bogen und Pfeile in der richtigen Länge anfertigen zu lassen oder auch selbst anzufertigen. Der Bogen sollte zur Langlebigkeit eben immer nach einem Streifzug entspannt werden und was auch wichtig ist, ist den Bogen in regelmäßigen Abständen zu wachsen, um ihn vor Schädlingen und natürlichem Verfall zu schützen."


    Badhor beendete seinen kleinen Vortag wieder mit seinem üblichen Schweigen, um dem Waldläufer auch Zeit zum Antworten zu lassen, vielleicht reichte der Einblick ja schon...

  10. Beiträge anzeigen #10
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    "Hmm, du nicht so dumm wie aussehen.", meinte Onyx und nickte brummig. Badhor wusste ja was über Bögen. Mehr als viele andere.

    "Onyx dir nicht sagen können, besorgen dies, besorgen das und du unbesiegbar mit Bogen. Onyx dir auch nur sagen können, dass du für das was du sein wollen sein, du immer streben an beste Material zu haben. Du geben Leben in Kunst mit Bogen, du also sollen wissen wie wert dir dein Leben. Und wenn Erkenntnis noch wollen: Lieber Pfeil und Bogen teuer, als Schwert und werden getötet von einfache Pfeil. Bogen sein überlegen, wenn auch überlegen denken und handeln. So lange leben.", meinte der Hüne, ehe sie kurz danach oben waren. Es brannte da ein Lagerfeuer und ein halbes Dutzend Holzfäller hockte da. Als man sich zu erkennen gab, ließ man die beiden soweit auch in Ruhe. Onyx kannten manche ja sogar schon und vielleicht war ihnen ein Jäger ganz lieb hier.

    "Wir beginnen. Du hier sehen viele Baumstämme. Viele Baumstümpfe und viele Bäume die noch stehen. Hier sein Gebiet wo du werden üben weiter. Egal was du bisher gelernt, du alles hier üben können solange nicht schießen auf Holzfäller. Wir machen folgendes: Onyx und Badhor werden pirschen. Onyx werden immer schießen vor Badhor. Ziele werden sein wo Pfeil schlagen ein. Badhor treffen oder treffen nicht. Auch in Tagen Morgen und nächste Morgen du werden Ziel haben mit Onyx Pfeil was stecken in Baum. Wir jetzt beginnen. Du denken dir in Kopf wir jagen Wild in Wald. Denken dir in Kopf wir verfolgen mit Tempo, bis Beute denken alles wieder ruhig. Werden intensiv, aber du lernen dabei anwenden alles was bis heute können jetzt auch in Wald.", meinte der Onyx und machte sich bereit. in leichter Hocke ging es dann pirschend zwischen die Baumreihen.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Die beiden waren schon vom Beruf her Jäger, so waren sie auch dementsprechend still im Wald.Sie übten eben, wie Onyx es gesagt hatte: er gab mit seinem Pfeil das Ziel vor, Badhors Pfeil folgte. Bei seinem ersten Versuch zischte sein Pfeil haarscharf am Baum vorbei und hinterließ nach einige Abdrücke in der Rinde, im Endeffekt jedoch war er im Baum dahinter gelandet, wo er auch verharrte, doch viel Zeit, um ihn zurückzuholen blieb dem jungen Nordmarer nicht, denn Onyx bahnte sich bereits auf Katzenpfoten weiter seinen Weg durchs dunkle Grün.
    Der Waldläufer ließ seinem Schüler auch nicht allzu viel Zeit, sich vor seinem Schuss zu besinnen, er erwartete stur, dass Badhors Pfeil ohne große Umschweife folgte. Seine anfänglichen Probleme damit, die Sehne zu spannen und ruhig zu halten waren bereits im Wind verflogen, die entsprechenden Muskeln hatten sich bereits aufgebaut. Allein seine Zielgenauigkeit hatte noch nicht den Grad erreicht, der einem echten Schützen würdig gewesen wäre, obwohl er sich auf einem guten Weg befand: er hatte sich nach seinem intensiveren Training nochmals an der einfachen Grundlage versucht und feststellen müssen, dass von fünf Pfeilen immerhin vier ihr Ziel fanden, im gänzlichen Gegensatz zum Beginn seiner Ausbildung.
    Ein weiterer Pfeil des Mannes aus Schwarzwasser flog auf einen Baum zu und verharrte, des Heimatlosen Pfeil folgte unmittelbar und traf sein Ziel, obwohl es doch in guter Distanz stand. Ein kleines Lächeln fand den Weg in Badhors Züge. Es wurde so langsam...

  12. Beiträge anzeigen #12
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Es nieselte leicht. Dunkelheit umhüllte die Burg. Es war Nacht und natürlich musste dieser verdammte Regen jetzt kommen. Er half unentdeckt zu bleiben, das auf jeden Fall, aber er war nervig. Vier Gestalten gingen zielstrebig auf eine baufällige Hütte zu. Offenbar wollten sie dort Schutz suchen. Es war ein altes, einsturzgefährdetes Haus, das sich in die Ecke drängte, als ob es nicht von den anderen Bauten gesehen werden wollte. Der Dachbalken war in der Mitte durch den Zahn der Zeit eingeknickt und somit bildeten die Ziegel einen Bogen. Fenster waren keine mehr zu sehen, alle waren vernagelt.

    Die Gruppe erreichte die Haustür. Eine Person in einem weißen Mantel sprach kurz auf eine andere ein. Der Wind trug einige Gesprächsfetzen auf den Burghof.

    …wartest…vielleicht tarnst…Raucher...müsste schnell…wenn die Luft…“

    „…sein muss…kalt…“

    „…beeilen…jetzt…Luft rein…“

    Die Tür wurde von einer dritten Person eingetreten. Ihr hohes Alter gereichte ihr in diesem Fall nicht gerade zum Vorteil. Mit einem ächzenden Geräusch schwang sie auf. Die Wucht riss sie aus einer der beiden Angeln, doch die andere hielt. Ein weißer und zwei schwarze Mäntel verschwanden in dem Gebäude. Ein anderer setzte sich auf eine Holzbank vor der Hütte. Ein Unterstand schützte ihn notdürftig vor dem immer stärker werdenden Regen. Die Kapuze zündete sich einen Stengl an und lehnte sich zurück. Sie schien sich auszuruhen, zog dabei immer wieder gemütlich an dem Kraut an und blies den Rauch in die Luft. Aus dem Haus drang kein Lärm, kein Laut, nur ein leichter gelblich-rötlicher Schimmer sah man durch die geschlossene Tür, wie vom einen Feuer, hervorscheinen.

    Madlen, Xeratos und Marcel befanden sich im Inneren des zweistöckigen Gebäudes. Die drei waren alle erstarrt, als sie eine Person vor einem Kamin sitzen sahen. Es war nicht Dead Priest, aber wer es auch war, er musste sie bemerkt haben, so laut wie sie die Tür aufgebrochen hatten. Ihre Hände ruhten auf halb gezogenen Waffen.

    Wer bist du?“

    „Oh, warum so unfreundlich?“ Der Mann hatte sich umgedreht und blickte die Gruppe an. Es war nichts Besonderes an ihm, was man normalerweise erwartet hätte. „Dead Priest schickt mich und er lässt dich grüßen. Er war gar nicht erfreut darüber zu erfahren, dass du seinen Zauber besiegt hast. Aber das ist nicht der Grund, warum ich hier bin.“ Langsam stand der Mann auf und ging auf Madlen zu. „Ich soll dir ausrichten, dass er die sehen will. In Stewark. Deine rothaarige Freundin weiß mit Sicherheit, wo das ist. Und zwar bald. Du weißt ja, er wartet nicht gerne!“

    Da griff der Sprecher in seinen Mantel. Doch bevor er die Hand auch nur wieder daraus hervorgebracht hatte, riss Marcel sein Schwert heraus und hielt den Mann mit der anderen Hand fest. Das Schwert so an die Kehle gedrückt, dass ein feiner Rinnsal von Blut daraus hervorkam, sprach der junge Mann: „Eine weitere Bewegung und du bist des Todes. Los, Xeratos, geh du nach oben, such dort nach weiteren Personen und vor allem nach irgendwelchen Blättern, Zetteln oder sonst was, irgendwas, was uns weiterhilft…“

    Der Trainingskamerad von Madlen verschwand nach oben. Marcel hatte den Gefangenen mittlerweile auf den Stuhl zurück gezwungen und verband ihm gerade die Hände auf dem Rücken des Möbelstücks.

    Ok! Wer bist du und vor allem, wieso bist du hier?“

    „Ich versteh gar nicht, warum mein Meister hinter einer Frau wie dir her ist!“ Schamlos blickte er an Madlen rauf und runter. Er schien keine Angst zu haben. Trotzdem es stimmte noch etwas anderes nicht. Er wirkte etwas abwesend. Hatte sich nicht richtig gewehrt, als Marcel in festgebunden hatte.

    Nimm das sofort zurück.“, flüsterte der junge Mann dem Gefesselten ins Ohr und schlug ihm danach mit der Faust ins Gesicht. Dessen Kopf schlug mit voller Wucht zurück. Außerdem vernahm man ein leises Knacksen, ein sicheres Zeichen für eine gebrochene Nase.

    Ungerührt blickte der Blutende weiterhin Madlen an. Sie bekam es mit der Angst zu tun. Der Mann blutet aus dem Hinterkopf, aus der Nase und dem Mund und kann trotzdem noch lachen? Da stimmt doch etwas nicht. Langsam, ihre Gefühle immer wieder runterschluckend, ging sie auf ihn zu, beugte sich leicht nach vorne und blickte dem Gefangenen tief in die Augen. Diese zuckten immer von oben nach unten, von rechts nach links, manchmal schräg. Seine Pupillen waren erweitert. Als die junge Frau den Gestank von Schweiß, Blut und sonstigen Gerüchen nicht mehr aushielt, ging sie schnell wieder mit ihrem Kopf weg.

    Ich kenne mich zwar damit nicht aus…“ Irgendetwas krachte oben und leises Fluchen war zu hören. „…aber wenn ich tippen müsste: er ist auf Drogen. Dann ist er uns zu nichts nütze, im Gegenteil, er ist eine Gefahr.“

    Madlen nahm ihr Schwert ganz aus der Scheide, nahm es in beide Hände und atmete tief durch. Durch den Schein des Feuers sah man die Hälft ihres Gesichtes. Ihre Lippen zuckten leicht, ihre Nase schien etwas zu beben. Dieser Teil zeigte deutliche Anspannungen, der Rest wurde durch die Kapuze verdeckt und war damit verdunkelt. Es sah doch immer so leicht aus. Dauernd habe ich es gesehen, wenn Zuben oder ein anderer wieder ausgerastet ist. Es war schlimm, aber man gewöhnt sich an alles. Irgendwann verfolgen dich die Toten nicht mehr! Und jetzt, er ist eine Gefahr für Marcel, für Redsonja und ihr Kind, für alle die ich kenne und gern habe. Also los…Noch einmal atmete sie tief durch und schlug dann zu. Ein Kopf rollte über den Boden und verschwand in der Dunkelheit. Ein lebloser Torso ruhte auf dem Stuhl. Etwas kullerte über den Boden, dass aus der Hand des Toten gefallen war. Eine gläserne Kugel, völlig rein und mit feinen Linien durchzogen.

    Marcel hob es schnell auf. Er hatte sich schneller als Madlen erholt. Der junge Mann rief nach Xeratos, der mit ein paar Manuskripten in der Hand kam, schockiert auf die Leiche blickte, dann zu seiner Trainingspartnerin und dann wieder zur Leiche. Kein Laut kam über seinen offenen Mund.

    Drei Personen verließen das Haus. Einer trug etwas. Nach einem kurzen Wortwechsel stand die vor der Hütte sitzende Person und folgte der Gruppe, die sich hastig von dem Gebäude entfernte. Der Regen war mittlerweile noch stärker geworden und die Dunkelheit war nass, kalt und klamm. Kurze Zeit später verschluckte sie die vier und es war wieder ein verlassener Ort vor der baufälligen Hütte, so als wäre nie etwas geschehen. Nie würde jemand etwas davon mitkriegen. Wer sucht schon in einem Haus, in dem keiner mehr wohnt?

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Es war schon spät als Rognor das schlichte Steinhaus in der Wildnis entdeckte. Es war schwierig gewesen das kleine Haus wiederzufinden und so hatte er einige Zeit mit dem suchen des Hauses verbracht. Zwar war er äußerlich total erschöpft und ihm fehlte auch noch eine gehörige Portion Schlaf aber er hatte es geschafft. Und innerlich war er hellwach und bis zum zerreißen gespannt. Warum hatte ih sein Meister angeschrieben? Was wollte er wohl von Rognor wollte. Langsam und zögerlich ging der Zwerg auf die Holztür der kleinen Behausung zu, welche, was nur Rognor und sein Ohm wussten, an eine riesige Mine angeschlossen war. Der andere Zwerg hatte immer behauptet, dass er dies alles selbst erbaut hätte. Und, dass er viele Monarchen kommen und gehen gesehen hatte. Und Rognor glaubte ihm das alles, da er auch sein komplettes Wissen über seinesgleichen von ihm hatte. Dennoch war das Häuschen, welches augenscheinlich maximal ein halbes Jahr stand, wohl schon die Raststätte seines Ohms seit Jahrhunderten gewesen. Und er hatte auch die Mine erbaut und die Fallen darin eingerichtet. Und an der Tür diese Häuschens klopfte Rognor. Kurze Zeit nachdem er gegen das Holz der Tür gehämmert hatte öffnete ein genauso kleiner Mann wie er und einem wesentlich längerem Bart die Tür. Sein strenger Gesichtsausdruck legte sich für einen kurzen Moment und wich dem Wohlwollen. Allerdings währte dies nur eine Sekunde. Sofort nahm das faltige Gesicht wieder seinen strengen Ausdruck an und der andere Zwerg blaffte Rognor an. "Was brauchst du denn solange um hierher zu kommen? Häh. Hattest unterwegs wohl ein paar Schläfchen eingelegt oder was? Unglaublich die Zwerge von Heute. Früher da wäre ein Zwerg hier gewesen ne Stunde nach dem er den Brief bekommen hätte. Aber du brauchst mal wieder einen Tag!!" Ungläubig schüttelte sein Ohm den Kopf. Und Rognor nahm die Schelte ganz gelassen, da sein Meister eh den ganzen Tag am verfluchen und meckern war. Nichts konnte ihn befriedigen und alles, was nicht er machte war in seinen Augen unperfekt. Selten machte er eine Ausnahme. Der alte Zwerg drehte sich um und ging ins inner des Hauses. Als Rognorr keine Anstalten machte das Hau auf die schnelle zu betreten wurde er wiederholt angeblufft. "Verdammt Hammerfaust! Willst du da noch länger rumstehen? Jetzt komm endlich. Es hat auch seinen Grund warum ich die gerufen habe." Mit diesen Worten betrat der Zwerg das schlicht möbilierte Haus. Obwohl nichts darauf schließen ließ, dass dieses Haus der Eingang zu einem riesigen Minenkomplex war. Der Hebel, welcher den Geheimgang öffnete war gut zwischen den Möbeln versteckt. Beim ersten Mal war Rognor über die plötzlich verschwindende Wand total erstaunt gewesen. Aber nachdem er erst einmal die grundlegene Mechanik vo Fallen und solchen Türen verstanden hatte, war sein Erstaunen verschwunden. Genauso wie das Erstaunen über die anderen Fallen geschwunden war. Langsam öffnete sich der geheime Eingang und gab den Blick auf die dahinter liegende Mine frei. Beide durchschritten die Geheimtür und gingen den Gang entlang. Allerdings nicht ohne den Fallen auszuweichen, welche von seinem Meister verlegt und gelegt wurden. Manche waren so simpel, dass sie auf den ersten Blick sofort auffielen und andere waren so kompliziert, dass sie schon wieder simpel aussahen. Als die beiden endlich in der Kammer für die Schlafgemächer angekommen drehte sich sein Meister udn Führer um und sah in aus unergründlichen Augen an. "So und jetzt werd ich dir erklären warum du hier bist. Ein jeder Zwerg muss sich eines Zwerges würdig erweisen. Und diese Prüfung wirst du noch in dieser Woche ablegen."


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    Abenteurer Avatar von Xeratos
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    Xeratos ist offline
    Blättern, Zetteln oder sonst was, irgendwas, was weiterhilftweiterhilft... wiederholte er noch mal Geistig. Xeratos fand einige Blätter, aber die meisten waren leer oder er konnte nichts darauf sehen weil es zu dunkel war. Manche waren auch ihn einer komischer Schrift, sowas wie eine Geheimschrift oder vielleicht auch eine sehr alten Schrift.Er nahm einfach so viel mit wie er konnte. Ganz vorsichtig durchsuchte er die Schränke, Tische, Regale und was es sondst noch gab, immer bereit irgendeine Falle auszulösen. Als er ein Blatt Papier genauer betrachtete sah er nicht das sein Umhang an einem kleinen Tisch fest hang und so passierte es das er hinflog und sein geliebter Umhang fast komplett in zwei hälften zerissen wurde. Sein Umhang hatte schon ein paar risse und löcher bekommen die er geflickt hatte oder einfach so gelassen hatte, aber jetzt ist er unbrachbar geworden. Sicherlich würde ihn so keine Torwache in Setarrif oder sondst wo durch lassen. ''Verdammte sch....!'' murmelte er vielleicht etwas zu laut. Hinter sich, dort wo der Fremde, Madlen und der andere, Marcel oder sowas war konnte er hören wie jemand sein Schwert zog und kurz daruf etwas auf den boden fiel. Kurz darauf wurde er auch gerufen. Xeratos zog den Umhang von sich und nahm ihn die andere Hand alles was er an wichtiges gefunden hatte. Bei den anderen angekommen sah er das der Fremde ohne Kopf da saß. Xeratos war erst mal erstaunt. Die beiden hätten vieles sein können, aber eiskalte Mörder? Warscheinlich hatten sie gute gründe dafür und auch wen er es gerne gewusste hätte fragte er lieber nicht.

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Ronor wurde irgendwann am Morgen geweckt. Eine Zeiteinteilung war in den nur von Fackeln erhellten Gängen der Mine kaum möglich. Und dennoch war sich Rognor sicher, dass es Morgen war. Und nachdem er ein kräftiges Zwergenfrühstück verputzt hatte, welches von seinem Meister im Raum stehen gelassen wurde, ging der Zwerg in die Schmiede, wo sein Meister stets war um neue Fallen zu konzipieren ud zu bauen. In dieser Schmiede entstanden täglich hunderte Meter Draht. Und was übrig blieb wurde in den Lagerraum gepackt. Und anstatt die Vorräte anzubrechen schmiedete Rognors Meister immer mehr und so füllte sich der Lagerraum beständig und seit Jahren. Der Zwerg hatte Rognor einmal dazu verdonnert den gesamten Lagerraum zu putzen. Nach drei Monaten hatte er es endlich geschafft alle Vorräte und den Lagerraum auf Hochglaz zu polieren. Und jetzt war er wieder hier. Und nachdem er sich aufgemacht hatte seinen Meister zu suchen ging er schnurgerade den Weg zur Schmiede. Wie erwartet stand sein Ohm mit freiem Oberkörper an der Schmiede und erhitzte gerade einen Klumpen Eisen, welcher wohl etwas Draht oder sonst was werden sollte. Nachdem er bemerkt hatte, wie sein Schüler in die Schmiede getreten war, drehte sich sein Meister um und bedachte ihn mit einem strengen Blick. Langsam fing sein Meister an ihn anzusprechen. "Na endlich bist du aufgewacht. So und jetzt werd ich dich in etwas einweisen, was jeder Zwerg wissen musst. Allerdings hoffe ich für dich, dass du schon etwas in der Kampfkunst gelernt hast. So und in der nächsten Zeit werd ich dich in das Wesen der Steinmetzkunst und in das Wesen des Bergwerkskunst einweisen. Und dann fangen wir auch gleich an. Nimm dir den Meißel der dort hinten liegt und folg mir. Vielleicht solltest du dir auch die Spitzhacke mitnehmen." Sofort nahm Rognor den Meißel und fragte sich welche Spitzhacke hier wohl liegen würde nach mehrfacher Suche fand er eine Spithacke, welche n einer dunklen Ecke stand. Sofort rannte Rognor hinter seinem Meister her. Nach einigen hundert Biegungen und einigen Kilometern unter der Erde kamen die Beiden in einen Gang, welcher eine Sackgasse war. "So und jetzt hör genau zu Hammerfaust. Dieser Gang is noch lange nicht fertig. Und hier werd ich dich lehren, was jeder Zwerg wissen musst. Zuerst zum Grundlegenen. Es gibt verschiedene Mineralien, welche für einen Zwerg wichtig sind und heraus gebrochen werden müssen. Zuerst natürlich Gold, Eisen und Kupfer. Natürlich auch noch das blaue und rote Erz und auch Silber. In diesem Gang ist eine versteckte Goldader. Du wirst jetzt ein wenig mit der Spitzhacke den Gang entlang graben. Wenn du sie entdeckt hast kommst du zu mir und bringst mir das Erz. Und vergiss nicht. Versuch gleichmäßig, präzise und kraftvolle Schläge durch zuführen. Ansonsten ist alles gesagt. Nebenan ist eine Schmelze. Dort werde ich sein. Und jetzt FANG AN!" Sofort machte Rognor sich daran nach den Befehlen seines Meisters Folge zu leisten. Nach nur einigen Schlägen brach das Gestein und gab den Blick auf eine goldgelbe Erzader frei. Nach nur einigen Schlägen fing auch das Erz an zu bröckeln. Nach nur kurzer Zeit hatte er die Ader komplett abgebaut und ging zu seinem Meister. Der wiederum schmolz das Gold ein und fertigt einen kleinen Golfbarren. " So und jetzt wirst du weiter graben. Aber nicht mit der Spitzhacke. Zuerst wirst du mit Meißel und Hammer die Wände des Ganges glätten. Danach bekommst du weitere Aufgaben." Mit diesen Worten schickte er Rognor in den Gang zurück.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Die Gruppe saß in der Taverne. Es war ein neuer Tag, mit neuen Taten. Nichts schien an gestern zu erinnern. Zwar blickte Xeratos immer wieder zu Madlen und Marcel hin, die noch enger zusammen saßen als sonst.

    Redsonja schien nichts zu bemerken, doch es war nicht alles genauso wie gestern. Innerlich war die Welt der Jägerin und ihres Gefährten erschüttert worden. Hatten sie wirklich geglaubt, dass ihre Vergangenheit weit weg war? Alles hinter sich lassen? Es war zu einfach gewesen. Mit einem kurzen Schlag war alles vorbei? Wohl kaum! Und doch waren es schöne Tage gewesen.

    Draußen nieselte es nur noch leicht. Drinnen quengelte der Sohn von Redsonja und die wusste natürlich sofort, was los war. Er hatte Hunger. Sie zog sich mit einer Entschuldigung zurück und Madlen, Marcel und Xeratos waren jetzt endlich ungestört.

    Sie fingen ein belangloses Gespräch an.

    „Und, war irgendetwas wichtiges auf den Blättern und Manuskripten?“

    „Kam noch nicht dazu, sie zu lesen! Tja, und mehr war nicht zu finden?“

    „Es war stockfinster, ich hab meinen Mantel fast ganz zerrissen und…“

    „Gut, dass du es sagst, hier“ Marcel reichte dem Mann einen neuen, dunkelbraunen Umhang. „Wollte es dir eigentlich schon gestern geben. Es ist ein kleines Dankeschön für…für alles was du gestern getan hast. Auch wenn es längst nicht reicht, für das, was du mit ansehen musstest und was du riskiert hast.“

    „Ich will versuchen dir zu erklären, warum es gestern so enden musste.“, schaltete sich Madlen ein. Sie hatte beide Arme um den Oberarm von Marcel geschlungen und schien sehr angespannt zu sein. Ständig blickte sie zur Tür, ob jemand hereinkam oder nicht. Xeratos hatte den Umhang gerade dankend angenommen, da fuhr die junge Frau fort. „Er war eine Gefahr. Vermutlich stand er unter Drogen. Er konnte uns auf keine Fragen antworten und nachdem er seinen Auftrag erfüllt hatte, nämlich mir eine Botschaft zu übermitteln, war er überhaupt nicht mehr ansprechbar. Er konnte vielleicht nicht mehr antworten, doch er nahm noch alles war. Somit kannte er dich, Redsonja, ihren Sohn und alle, die mit mir in Verbindung stehen. Eine Gefahr für euch alle. Wir wusste gestern nicht, ob er ein Magier, Krieger oder sonst was war. Aber er hätte euch töten können oder zu Dead Priest verschleppen können…und das galt es zu verhindern. Egal, was dafür nötig wäre. Ich will nicht, dass jemand für meine Fehler zahlen muss. Denke von mir, was du willst.“ Sie lächelte Xeratos kurz an. „Aber ich hab zu viel gesehen, zu viel erlebt, um auch nur noch einmal ein Gefahr für meine Freunde sein zu wollen. Das ist es nicht wert, egal, was man dafür bekommt.“ Die junge Frau amtete noch kurz ein und aus. „Wie gesagt, denke was du möchtest. Ich wollte dir bloß die Dinge aus meiner Sicht aufzeigen.“

  17. Beiträge anzeigen #17
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Am Morgen nach ihrem Aufbruch zum Holzfällerlager durchstreifte Badhor den Wald alleine. Er durchdachte noch einmal alle Situationen, die Onyx ihm gezeigt hatte und die er beherrschen sollte und versuchte sie in jenem ungleich Terrain anzuwenden. Zwecks dessen kletterte er hie und da auf einen Baum, um von dort aus auf sein Ziel zu schießen, verbarg sich hinter einer Deckung, feuerte einfache Schüsse auf mittlere Distanz ab und blieb dabei fortwährend auf der Lauer.
    Viele Schüsse unter verschärften Bedingungen verfehlten ihr Ziel, gingen meist knapp daneben, doch auch so mancher Pfeil stak am Ende in ebenjenen Bäumen, die er sich als sein Ziel erkoren hatte. Es wurde besser mit ihm, die meisten Waldläufer würden wohl noch über solche Bogenkünste lachen, doch wo solche weniger verbreitet war, in der Stadt, im Kastell oder sonstwo, da hätten sie vielleicht schon als passabel durchgehen können. Doch ein passabel von der Mittelklasse zu hören konnte einfach kein Ziel sein, das sich der Nordmarer aus einem Jägerclan setzen konnte. Der eigene Ehrgeiz wurde durch so etwas kaum gestillt. Er, wenn er allein, mit seinem Schuss zufrieden war, dann würde er sich als wahren Schützen sehen und der Weg bis dahin war ein langer...

  18. Beiträge anzeigen #18
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Es hatte ein wenig etwas von einem närrischen Kinderspiel wie Badhor mit erhobenem Bogen und aufgelegtem Pfeil durch den Wald schlich, während er vorsichtig nach Bäumen mit einem Astloch Ausschau hielt. So musste er nicht willkürlich durch den Wald schießen und hatte gleichzeitig ein besser begrenztes Ziel, dass ihm dazu noch alle Möglichkeiten bot, verschiedene Schusstechniken zu proben, da solche Löcher in praktisch allen Höhen vorhanden waren.
    Allerdings wäre es dem Jäger eindeutig lieber gewesen, wenn er ein besserer Kletterer gewesen wäre, dann hätte er weit weniger Probleme mit dem Holen verschossener Pfeile gehabt. Erblickte er aus gegebener Höhe jedoch ein weiteres Astloch, konnte er sich dies auch gleich zunutze machen und einen Schuss von oben statt von unten abfeuern.
    Alles in allem war es ein seltsam befreiendes Training, in dem er endlich wieder etwas für sich zu tun hatte, an dem er in gewissem Maße sogar eine kindliche Freude hatte.

    Doch sein Enthusiasmus wurde jäh getrübt, nämlich dann, als er feststellen musste, dass nicht jeder Baum unbewohnt war. Ein Schuss von einem hohen Ast auf ein Astloch aus schreckte mit eilendem Schrecken eine Eule aus ihrem Zuhause. Dem Vogel, den die Unterbrechung seines Nickerchens natürlich gar nicht behagte, zögerte auch nicht lange damit, sein Unbehagen dem Schützen kundzutun. Mit hastigem Flattern umschwirrte der Nachtvogel den Nordmarer kreischend und brachte ihn fast von seinem Ast herunter.
    Nur ein entnervter Faustschlag gegen die aufdringliche Unausgeschlafene, brachte den Vogel dazu, sich zu verziehen und erst einmal das Weite zu suchen, während Badhor nach seinem Pfeil kramen konnte. Mit Glück konnte er davon reden, dass ihn niemand gesehen hatte...

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Burg Silbersee

    Adson schnürte sein Bündel fester und ließ dabei seinen Blick nochmals über die Burg schweifen. Noch immer wurde am Burgtor gearbeitet, doch auch dieses würde wohl bald fertiggestellt werden. Der Schreiner hatte sich nicht an den Arbeiten am Burgtor beteiligt, schließlich hatte die Befestigung der Schlucht an seinen Kräften gezehrt und auch die Wochen vor den Reparaturarbeiten waren anstregend gewesen.

    Nun war alles bereit, um endlich die Rückreise nach Setarrif anzutreten. Die Werkzeuge hatte Adson gereinigt und sorgfältig verpackt, das Schwert hatte er nach den letzten Übungen nochmal geölt und nun hing es an seiner Seite. Den alten Bogen und Köcher hatte er sich über den Rücken geschnallt und die Haare ordentlich zum Zopf gebunden. Der gefüllte Geldbeutel hing am Gürtel, der die lockere Leinenhose hielt. Dazu trug der Schreiner ein helles Hemd und eine leichte Lederjacke, da seine alte Kleidung nicht mehr zu gebrauchen gewesen war. Sorgfältig wog er das Bündel in der Hand. Darin befand sich neben Werkzeugen, Verpflegung und einigen Kleinigkeiten auch der Schwertknauf von Adsons altem Schwert. Er hatte ihn beim Aufräumen gefunden und als Andenken an seinen ersten bestandenen Kampf behalten.

    Tief sog er die frische Luft ein, die warm und würzig über der Burg lag. Er schmunzelte und nickte zufrieden. Die Reise konnte beginnen. Mit kräftigem Schritt wandte er sich dem Burgtor zu.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Abenteurerin Avatar von Robina
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    Robina ist offline
    "Angel, Messer, Proviant, Wasserflasche,..."
    In Gedanken ging Robina erneut ihr Gepäck durch und überlegte krampfhaft, ob sie noch etwas für die Reise benötigen würde. Währenddessen schritt sie schnurstracks auf das Burgtor zu, mit dem Plan, noch heute gen Setarrif aufzubrechen- notfalls ohne Begleitung.
    Die letzten Tage hatte sie in der Küche ausgeholfen, geputzt, die Verletzten so gut es eben ging versorgt und sich damit ein paar Münzen verdient. Doch HEUTE, so hatte sie es sich vorgenommen, würde sie diesen Ort verlassen, ohnehin war die junge Frau bereits viel zu lange hier. Beim Packen jedoch war die Zeit derartig schnell fortgeschritten, dass aus dem Aufbruch am Morgen einer am Mittag, am frühen Abend und schließlich in finsterster Nacht geworden war- sei's drum.

    Scheinbar war sie nicht die Einzige, die zu solch später Stunde ins Umland aufzubrechen gedachte. Ein junger Mann mit zum Zopf gebundenen Haaren verließ soeben die Silberseeburg. Wenn der Zufall heute gnädig gesinnt war, könnte sie ihn vielleicht ein Stück des Weges begleiten? Forsch wandte sie das Wort an den Burschen.

    "Heyhey, Ihr da mit dem Zopf! Wartet! Geht Ihr zufällig in Richtung Setarrif?"

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