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    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Von nun an nahm Narzuhl wieder einen passiveren Part ein. Es war von Anfang klar, dass er bei den tatsächlichen Schmiedearbeiten aufgrund fehlender Erfahrung kaum mithelfen konnte. Seine Aufgabe beschränkte sich auf das Beschaffen der nötigen Arbeitskräfte und genau das hatte er bis jetzt getan. Kilijan schien während der Ausübung seines Handwerks außerordentlich konzentriert und doch auch freudiger Erwartung auf das was noch vor ihm lag. Nach wie vor unterstand der Dämon in letzter Instanz dem Schwarzmagier und über diese Brücke verfolgte er die Anweisungen des Schmieds. Weniger aus Interesse an dem Handwerk, sonder vielmehr aus reiner Vorsicht. Es konnte zu keiner Zeit schaden, zu wissen was sein Diener gerade tat, warum er es tat und ob sich daraus Probleme entwickeln könnten. Kilijan war ebenfalls Magier und sich der besonderen Situation sicherlich bewusst und würde sicherlich einschätzen können welche Anweisungen er der Kreatur Beliars geben konnte und welche nicht. Jedoch waren diese Wesen immer etwas speziell und konnten unvorhergesehen auf scheinbar unbedeutende Dinge reagieren und genau deswegen verfolgte der Beschwörer den ganzen Prozess mit.

    Gleichzeitig hatte er schon noch die Freiheit um mit einem Auge die tatsächliche Schmiedearbeit zu verfolgen. Der glühende Stahl erschien so unnatürlich in seinem Licht, wie aus einer anderen Sphäre. Nur der Gewalt des Hammers und der Kraft des Feuers beugte sich das Material und ließ den Willen des Schmiedes in sich hineinfließen. Narzuhl hielt es für unangebracht und ebenso unnötig den Schmied jetzt zu stören. Er würde weiterhin alles aus dem Hintergrund überwachen, sie konnten auch nach getaner Arbeit über die Einzelheiten des Handwerks sprechen, denn zugegeben hatte das ganze etwas unglaublich faszinierendes an sich. Lediglich die Hitze, die man noch in einiger Entfernung spürte empfand der Magier als etwas unangenehm. Der Dämon schien davon wenig beeindruckt, doch Kilijan verdiente Anerkennung für das was er da leistete. ‚Ob es auch dämonische Schmiede im Kastell oder im Reich des Dunklen gibt. Ich bin mir sicher, nicht nur ich fände diese Möglichkeit hochgradig ansprechend.’ dachte sich der Bleiche und genoss seine Rolle als Zuschauer…

  2. Beiträge anzeigen #142
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Wenn man eines über die Sturzkampfmöve wissen sollte, dann dass sich dort allerlei Gauner herumtrieben, angefangen bei Nichtsnutzen, die eine goldene Schale klauen konnten, aber sie verschenken mussten, weil sie zum Rechnen zu dämlich waren, den einfachen Dieben, die vielleicht zu etwas zu gebrauchen waren, aber leider mit einem kleinen Defizit in der Herkunft aufwarteten, wie beispielsweise Edon, über Steuerhinterzieher und Rechtsverdreher, die sich behände die halbe Staatskasse in den eigenen Rachen schoben, bis hin zum Wirt - der eigentlich der größte Gauner in ganz Setarrif war und mit seinem Bier mehr verdiente als Ethorn mit seinen Steuern und dazu noch ein vielfaches mehr wusste.

    Und wenn man es sich genau bedachte, dann hatten dort angesehene Händler und dekadente Adlige nicht allzu viel verloren und stachen auch dementsprechend aus der Masse heraus. Ganz im Gegenteil zum einfachen Dieb - der sich den Aushang eingesteckt hatte und der hörte, was am Tresen gesprochen wurde. Den Wirt verdächtigte niemand, der ganz genau wusste, wer ihn eingesammelt hatte, aber das niemals ohne Bezahlung zugeben würde. Und ganz unten in dieser Hierarchie von Sehen und Gesehen Werden stand die Reiche, die von jedem Gauner gesehen wurde aber in jedem den Gauner übersah. Ein klein wenig darüber stand allerdings noch der Hauptmann, der sie zwar sah, aber von ihr nicht gesehen wurde.

    Der Dieb jedoch sah
    ihn und wusste,
    wer er sein musste,
    denn das war klar.

    Der Dieb, der nun jedoch mit dem Reimen aufhören sollte, ging auch direkt auf den eben erwähnten, reiche Tochter doch nicht Gauner sehenden Hauptmann zu und hielt ihm den abgerissenen Zettel nahezu direkt unter den Richkolben.

    ​"Ich gehe einfach mal davon aus, dass ihr den hier aufgehängt habt. Und ich bin auch mal so frei und bewerbe mich auf diesen Posten."

    Während er noch sprach winkte er schon fröhlich nach der Adeligen und zeigte auch auf den so soliden Herrn Hauptmann.

    "Lassen wir sie auch ein Wort mitsprechen. Mein Name ist übrigens Brogan."

  3. Beiträge anzeigen #143
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Setarrifs Gassen

    Olivia war noch nicht weit gewandert, da erblickte sich auch schon Johann, wie er anscheinend ein nettes Pläuschchen mit Irgendjemandem hielt. Der Typ war recht groß aber sonst unscheinbar, jedoch trug er eine lederne Rüstung und Waffen bei sich. Vielleicht ein Söldner? Ihr Verdacht erhärtete sich, als sie das Pergament sah, mit welchem der Fremde Johann unter der Nase herumwedelte.
    „Jooohann! Wo ward Ihr? Ich warte schon den ganzen Tag in der ‚Möwe‘ auf Euch. Ihr wolltet doch nur kurz weg. Und jetzt finde ich Euch hier? Plauschend? Was soll das? Wollt ihr mich ärgern?“ Energisch drängelte sich Olivia zwischen Johann und den Fremden. Ihr waren heute schon genügend Unhöflichkeiten wiederfahren, sodass sie jetzt keine weitere Schmähung ertragen konnte.
    Johann brach den Satz ab, den er wohl an den unbekannten Mann richten wollte und trat einen Schritt respektvoll zurück. „Herrin, dies war gewiss nicht mein Anliegen. Ich habe die Zeit damit verbracht nach weiteren fähigen Männern Ausschau zu halten. Doch bisher hatte ich noch kein Glück.“ Johann wandte sich zur Seite und machte Anstalten zu gehen. „Wir sollten zurück zur Taverne gehen und darauf hoffen, dass sich doch noch ein bis zwei richtige Kämpfer bei uns melden.“
    Olivia bemerkte den Blick des jungen Kämpfers, der unverändert neben ihrem Gardehauptmann stand. „Und was ist mit Ihm?“, fragte sie. „Er ist bewaffnet und trägt eine Rüstung. Stellt mich vor, Johann!“
    Wiederwillig drehte sich Johann zu dem Fremden um. Seinen zerknirschten Gesichtsausdruck ignorierte Olivia. Sie wollte die Stadt verlassen, da war ihr jeder Kämpfer recht. Johann holte tief Luft und sah zu dem anderen Mann. „Dies hier ist meine junge Herrin, Olivia Rabenweil, sie stammt aus der ehrwürdigen Familie Rabenweil aus Thorniara. Ihr Vater ist ein ehrbarer Kaufmann. Ihr habt bestimmt von ihm gehört. Junge Herrin, dies hier ist Brogan ‚Nichtsweiter‘, augenscheinlich ein Vagabund.“
    Vernichtende Blicke trafen Brogan. Johann hatte seiner Meinung nach nur wieder einen Tunichtgut aufgegriffen. Doch Olivia sah die Sache anders.
    „Gut, eingestellt!“, bestimmte sie. „Wenn ihr es schafft mich unversehrt in den Süden bis zum Kastell zu bringen dann wird Euer Lohn zwanzig Goldmünzen für jeden Reisetag sein.“ Sie hoffte darauf, dass der Kämpfer diesem Angebot nicht widerstehen konnte und sie endlich die Hauptstadt verlassen konnten. Johann wurde kreidebleich.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Kleine Briefe sprachen manchmal Bände. Nicht, dass er von irgendwelchen Rabenweils schon mal was gehört hätte, aber dass sie mit ihrem Familiennamen gleich voran durch eine Wand rannte, war schon mehr als nur ausreichend, um alles zu bestätigen, was sich Edon zusammen gereimt hatte: nervtötend, weltvergessen, viel zu reich und auch noch unsagbar dämlich.

    "Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich nicht mit einem solchen Namen und schon gar nicht mit seiner Herkunft hausieren gehen, ansonsten stehen alle Wetten gegen euch, dass ihr auch nur durchs Südtor kommt."


    Der Dieb holte seine altgediente Pfeife aus seinem Mantel hervor und stopfte sie sich in aller Gemütlichkeit während sie zurück zur Taverne gingen, was ihm den bösen Blick des "Jooohann" einbrachte. Im Gasthaus bediente er sich auch gleich der nächsten Kerze, um einen Glimmspan daran zu entzünden, der wiederum die Pfeife in Brand setzte, allerdings die, die er im Mund hatte und nicht die, die neben ihm lief, was ein allzu schlechtes Bild abgegeben hätte.

    "Nachdem ich jedoch Vagabund aus eurem Bild von mir gestrichen und es durch berufsmäßigen Söldner ersetzt habe, möchte ich noch hinzufügen, dass ich den Job annehme und euch weiterhin auch noch den guten Ratschlag gebe, lieber mich mit allen unnötig neugierigen Wachen sprechen zu lassen, denn offen gestanden, war eure Offenheit mir gegenüber nicht nur einfältig sondern auch noch verdammt gefährlich, solltet ihr mal auf einen Kriegstreiber treffen."

  5. Beiträge anzeigen #145
    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Elvardos Gesicht erhellt sich als Olivia und Johann zusammen mit einem Söldner die Taverne betraten. Das konnte nur eines Bedeuten; Es ging bald los.
    Er nam einige volle Bierkrüge und brachte sie zu dem Tisch. "Ich hoffe ihr dürft ausnahmsweise im Dienst trinken!" Zwinkerte er Johann zu und schob ihm einen Krug herüber. Der Blick des Gardisten war tödlicher den Jeh, irgendetwas schien ihn ziemlich zu ärgern.
    "Ihr auch einen, Herr...?"

  6. Beiträge anzeigen #146
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Einfältig??? Wie nennt ihr mich? Zügelt Eure Zunge, oder ihr seid genauso schnell raus, wie ihr gekommen seid. Ich habe keine Probleme damit Euch von meinen Männern vor die Tür setzten zu lassen.“ Sie sah Brogan finster an. Was erlaubte sich dieser Rüpel eigentlich? Noch nie hatte es sich jemand erlaubt Olivia Rabenweiler ‚einfältig‘ zu nennen.
    Mit einem Lächeln wandte sie sich an Elvardo. „Vielen Dank, stell deine Biere hier ab. Und dann setzt dich zu uns, denn wir haben unsere Abfahrt zu besprechen.“
    Nun wandte sie sich wieder an den Neuen. „Also gut. Dieses hier ist Johann, der Hauptmann meiner Garde. Ihr werden Euch ihm unterstellen, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass ihr mitkommen dürft. Und ich glaube nicht, dass es hier irgendeiner wagen wird, uns in der Stadt zu halten. Immerhin sind wir friedliche Reisende und haben nichts mit diesem blöden Krieg zu tuen. Johann ist in dieser Stadt sogar aufgewachsen. Und reingekommen sind wir ja auch. Ihr scheint nicht von hier zu stammen, oder? Das Handelshaus Rabenweil ist auf der ganzen Insel bekannt und beliebt.“
    „Johann richtete seine kalten Augen auf Brogan. „Habt ihr ein Pferd?“, fragte er ihn.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo stellte die restlichen Bierkrüge auf den Tisch, Johann folgte ihm mit seinem tötenden Blick wären der mit einer Hand seinen eigenen Umschloss. Elvardo wunderte sich das er nicht schon längst Tod umgefallen war!

    „Welche Fleischwanze ist euch den über die Leber gelaufen, Joohhaaan?“ Fragte er zynisch. Der Blick des Gardisten konnte tatsächlich noch böser werden als zuvor! Wer hätte das gedacht?

    Ohne weiter auf ihn zu achten zog er einen Hocker zu sich heran und setzte sich darauf.
    „Also schön! Wie sieht der Plan für heute Abend aus?“

  8. Beiträge anzeigen #148
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Es fühlte sich an als würde irgendwas gewaltsam aus ihm herausgerissen werden. Ein erneutes, kaltes Verschwinde welches drohend und unmissverständlich zu ihm geschleudert wurde.
    Dieses Mal schien sie nicht warten zu wollen, sondern drehte sich direkt um und mit einer gefühlvollen Handbewegung bewegte sich die Tür. Nicht im minderen so gefühlvoll, sondern provokativ schien das massive Holz sich vor seiner Nase schliessen zu wollen. Der Türgriff wirkte nun wie eine Zunge in einem frechen Gesicht.
    Der Spalt schrumpfte, wurde kleiner, die Chance überhaupt noch etwas zu erreichen rückte in weite Ferne.
    Bis sie mit einem leisen Klonk in Schloss fiel und für immer geschlossen sein würde...

    ...die Szene spulte zurück, ehe er sich versah, stolperte er in die Tür mit zitternden Knien. Es sah mehr so aus als würde er sich an der Tür festhalten, als sie aufzuhalten.
    Entweder hatte sie das Geräusch gehört, oder den Gegendruck gespürt, jedenfalls drehte sie sich mit der selben Drohung im Blick um.
    "Na schön, hier bin ich. Wenn du deine Drohung wahr machen willst bleibe ich genau hier stehen. Solltest du mir aber keine runterhauen wollen, dann leg die Hülle ab und hör mir zu."

    Es war gefährlich, um nicht zu sagen lebensgefährlich. Aber im Moment hatte er die Schnauze voll, er wusste, dass sie irgendwo tief drinnen nicht so sein wollte, aber den Schutzschild noch oben hielt, weil sie nicht erneut verletzt werden wollte.
    Paradox, im selben Atemzug wo er sie schützen wollte, hatte er sie mehr verletzt als irgendjemand es hätte tun können.
    Er wusste, dass sie eine starke Frau und eine exzellente Magierin war, trotzdem musste er alleine nach Nordmar gehen, um sich selber wieder zu finden. Warum zum Teufel nahmen ihm alle seine guten Absichten so übel?
    Verräter wurde er geschimpft, beinahe eingefroren und mit Blicken gestraft welche er nicht verdiente.
    Nur seine Blutsbrüder hatten nie ein Problem damit, trotzdem er immer alles auf sich genommen hatte. Der ganze Zorn des Ahnen, um alle zu schützen, mussten sie es mitkriegen. Niemand ertränkte ihn in einem Schwall Wasser, oder schuf aus ihm eine Eisskulptur.
    Er hätte zum König gehen können und längst Absolution verlangen können. Es war längst nicht mehr wichtig zu erfahren wie er drauf war, SO jedenfalls nicht.
    Dies war nur ein Vorwand um hier her zu kommen, zweimal wurde er aufgefordert, quasi bedroht und keinen Fuss hatte er zurückgesetzt.
    Warum?
    Weil er noch nie vor einem Kampf zurückgewichen war?
    Weil er sich gerne bis auf die Haut durchnässen liess, immer mal wieder nach Mitternacht wenn er lustig war?
    Nein, weil er genau mit der Person sprechen wollte, welche ihn in den nächsten zwei Augenblicken vermutlich einfror und auf dem Balkon ausstellte, oder ganz runterschmiss.
    Aber er blieb stehen, gespannt was als nächstes passierte. Bereit zu reagieren, obwohl es nichts nützen würde.

  9. Beiträge anzeigen #149
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon fiel es schwer, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, doch ein amüsiertes Prusten konnte er sich nicht verkneifen, es war einfach zu amüsant, wie naiv sie war.

    "Wie mir scheint habt ihr eure Situation auch nicht nur annähernd begriffen. Was auch immer euer Name in Thorniara bedeuten mag, gilt hier nicht. Allein eure Ansiedlung dort macht euch hier zu Verrätern und Kriegsverbrechern und euer Gold zu Kriegsbeute. Der Dienst eures Johann an euch macht ihn zum Deserteur und der eurer Garde zur Mittäterschaft. Etwas anderes als den Galgen hat keiner von euch zu erwarten, wenn er hier bliebt oder sich noch dümmer offen zeigt."


    Der Dieb nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und ließ den Rauch durch die Nase wieder entweichen, es schien fast zum Hohn auf ihre Dummheit, überhaupt jemandem gesagt zu haben, wer sie war.

    "Ich kann euch helfen in den Süden zu kommen und bin wohl auch einer der wenigen, die das auch tun werden. Der Rest würde euch an den König verkaufen oder im günstigsten Fall noch mal laufen lassen mit dem Ratschlag nie wieder zu kehren.

    Und hier ist meine Bedingung: tut, bis wir aus Setarrif raus sind, nichts was euch an den Galgen oder ins Gefängnis bringen wird, danach geleite ich euch meinetwegen in den Süden und das für 15 Goldstücke am Tag. Trefft mich am Königsplatz, sobald ihr bereit seid, ich werde dort beritten auf euch warten."


    ​Ohne eine langatmige und großspurige Antwort abzuwarten verließ der Dieb die Taverne um sich ein Pferd zu stehlen...

  10. Beiträge anzeigen #150
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    "Und was ist der Grund, dass ich das mache?", fragte Illdor Salia, die rechte Hand der Madame. Geschickt versuchte er seine Emotionen zu verbergen, aber man konnte es ihm ansehen, dass er leicht genervt war. Immerhin hatte man ihn herbestellt - für eine ganz andere Aufgabe, doch jetzt riet man ihn davon ab - oder besser gesagt - zwang ihn die Aufgabe an jemand anderes abzutreten, weil er scheinbar noch nicht "reif" dafür war...

    "Es geht darum, dass du dich beweisen musst. Meisterst du die Aufgabe, die ich dir nun stelle, so wird niemand mehr Zweifel daran haben, dass du später auch Missionen übernehmen kannst, die von der Schwierigkeit weitaus über dem hier steht." Salia blieb ganz ruhig, obwohl sich Illdor teils wie ein verärgertes Kind auffuhr. "Wenn du bereit bist, dann folge mir. Ich werde alles weitere im Hinterzimmer mit dir besprechen. Außerdem hattest du einen weiten Weg von Thorniara bis hierher und wirklich erholt hast du dich noch nicht. Dein Körper sieht müde aus. Vielleicht möchtest du heute Nacht doch noch hier bleiben und dich pflegen lassen? Ylvina würde dich sicherlich auch gerne wiedersehen..."

    Ein leichtes Schmunzeln am Mundwinkel von Salia und sofort war dem Myrtaner klar, was sie damit meinte. Nun, Lust hatte er sicherlich, aber ihm war seine Arbeit in dem Moment doch wichtiger. "Richte doch bitte meinen Gruß aus, Salia, aber ich denke, ich werde meine Aufgabe zunächst erledigen und nochmal auf dein Angebot zurückkommen."

    "Nun gut. Sicherlich wird Ylvina darüber enttäuscht sein, aber das wird sie wohl oder übel...verkraften müssen." Die rechte Hand der Madame gab ein einzelnes Zeichen von sich und deutete, dass Illdor ihr folgen sollte. Im Hinterzimmer angekommen, nahm sie wie gewohnt in ihrem Sessel Platz und forderte den Myrtaner auf, sich ebenfalls zu setzen. "Illdor, es geht auch dieses Mal um Informationen. Unser Orden hat ein wachsames Auge auf eine gewisse Adlige geworfen. Scheinbar hat ihr Vater mehr Einfluss auf dieser Insel, als manchen Menschen es lieb wäre. Deine Aufgabe besteht darin, ihre Tochter ausfindig zu machen, um den Standort ihres Vaters zu ermitteln. Doch sein gewarnt. Das Mädchen ist nach unseren Spionen gut bewacht, also dürfte es schwierig werden an sie ranzukommen. Überleg dir etwas. Noch Fragen?"

    "Nein.", sagte Illdor kurz und knapp.

    "Gut. Ich gebe dir eine genaue Beschreibung des Mädchens. Sie ist zurzeit in der Stadt, doch denkt sie bald - vielleicht noch heute aufzubrechen. Du wirst dich also beeilen müssen..."

  11. Beiträge anzeigen #151
    Mythos Avatar von Elvardo
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    "Wow, das war aber mal ne Rede!"
    Murmelte Elvardo und nam einen kleinen Schluck Bier zu sich. Wenn er den Blick des Söldners richtig gedeutet hatte, hielt er Olivia für ziemlich Naiv und da musste er ihm Teilweise zustimmen! Aber das war für reiche Töchter nicht ungewöhnlich, eher im Gegenteil!
    Wenn er ehrlich war gefiel ihmdie Art des Söldners nicht und das Brogan seine eigene Bezahlung reduziert hatte, verstärkte sein Vertrauen zu ihm auch nicht wirklich!

    Aber selbst wenn man ihm nicht trauen kann, Johann ist ja noch da! Der passt doch auf wie ein Schießhund!

    Dachte er sich und blickte Nachdenklich durch den Schankraum.
    Er hatte irgendwie ein echt ungutes Gefühl bei der Sache und hoffte das sich sein Instink diesmal gründlich verschätze!

  12. Beiträge anzeigen #152
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Johanns Laune kam auf einem noch nie dagewesenen Tiefpunkt an. Nachdem Brogan gegangen war, wandte er sich mit alarmierend ruhiger Stimme seinen Männern zu. „Raus mit Euch, ich will in Kürze die Kutsche vor der Tür stehen haben.“ Diese erkannten die brenzliche Situation und entfernten sich schnell.
    Nun lag Johanns Blick auf Elvardo. „Sieh zu, dass du deine Sachen zusammen bekommst. Solltest du nicht fertig sein, wenn wir fahren, dann bleibst du hier.“
    Schließlich griff er Olivias Arm und zog sie auf ihre Füße. Sie war von seiner Grobheit entsetzt und holte tief Luft, um ihm auf seinen Platz zu verweisen, da holte Johann aus und verpasse ihr eine saftige Backpfeife mit der Rückhand. Olivia blieb die Luft weg. Zuerst verspürte sie Garnichts, dann kam der brennende Schmerz in ihr Gesicht. Während sie noch versuchte die Situation zu begreifen, zog Johann sie auch schon auf ihr Zimmer. Dort angekommen stieß er sie von sich und baute sich vor ihr auf. Er zeigte keinerlei Mitleid über die stummen Tränen, die über ihre Wangen liefen.
    „Dummes Mädchen!“, polterte es aus ihm heraus. Mühsam zwang er sich dazu nicht zu schreien, doch es fiel ihm zunehmend schwerer. „Auch wenn ich diesen Brogan nicht leiden kann, er hat Recht! Ich bin in den Augen mancher Leute hier ein Verräter. Ich bin nach Thorniara gekommen und habe mich in den Dienst Eurer Familie stellen lassen um Euch zu beschützen. Doch Ihr macht mir das zunehmend unmöglich. Ich sage es nur einmal: Haltet von jetzt an den Mund. Wenn Ihr jemals dieses verfluchte Kastell erreichen wollt, dann werdet Ihr Euch jetzt zurücknehmen und still sein. Ich will kein Wort mehr von Euch hören. Besonders diesem zwielichtigen Söldner gegenüber nicht mehr und auch zu diesem Schankgehilfen kein Wort mehr. Verstanden?
    Olivia war wie vor den Kopf gestoßen. Unfähig zu weinen oder zu schreien stand sie völlig verängstigt vor ihrer Leibgarde. So außer sich hatte sie ihn noch nie erlebt. Eigentlich war Johann für sein ruhiges Gemüt bekannt.
    Es sah sie noch einige Augenblicke sprachlos an und drehte sich dann zur Tür. „Ihr wartet hier. Ich werde Euch holen, wenn die Kutsche bereit ist.“ Die Tür fiel lautstark hinter ihm ins Schloss.
    Als er verschwunden war, ließ sich Olivia auf ihr Bett fallen und begann zu weinen.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Magierin strich gemächlich mit den Fingerspitzen der Rechte über die Handfläche der Linken und beobachtete ohne weitere Regung in Folge dieser Geste das Verschwinden der Magie an der Tür, woraufhin diese der Kraft des Nordmannes nachgab und laut krachend gegen die dahinterliegende Wand schlug. Das Holz zersprang nicht, der Marmor der Wand erlitt keine Risse und auch der Nordmann bedurfte nur eines kleinen Schrittes nach vorne, um die plötzliche Störung seines Gleichgewichtes wieder aufzufangen.

    Melaine ärgerte sich, weil sie ihn neuerlich hatte fallen sehen wollen und er nicht gefallen war, sie ihn leiden sehen wollte und er nicht wirklich litt und all dies eigentlich nicht wirklich wollte, doch in diesem Moment ob ihrer Verwirrung nicht rational zu einer Entscheidung darüber, was sie wollte, fähig war. Behutsam strich sie, wie, als könnte sie sich damit selbst ablenken oder zumindest innerlich wieder beruhige, eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht zurück hinters Ohr, bevor bedächtig die Schritte zum Tisch lenkte. Ihre Linke streckte sich dem Stuhl entgegen, der sich spielerisch vom Boden erhob, nur eine Handbreit, und langsam um das kleine Metallgestell herum schwebte, ehe er sich vor der Balustrade des Balkons niederließ. Geschmeidig folgte die Rothaarige dem ihrem Willen unterworfenen Stuhl und ließ sich in einer geschmeidigen Bewegung, ohne inne zu halten, auf diesem nieder, den Blick, nachdem sie saß, langsam hebend und die Augen des Kriegers darin fangend.

    Eine weitere Geste, zwei Finger ihrer Rechten, die sich wie zwei Schlangen umfingen, und die Kanne erhob sich vom Tisch, neigte sich langsam und füllte sein mittlerweile erkaltetes Gut in die Tasse ein. Sie war nicht achtsam genug gewesen, als dass die Entbindung der Kanne von der vorherigen, eisigen Landschaft ihres Zimmers hatte aufrecht erhalten können. Doch auch für dieses kleine Problem kannte sie Mittel und Wege, es zu beseitigen, indem sie, nachdem die Tasse auf ein weiteres Zeichen ihrer Finger hin, in ihre Hand geschwebt war, der Umgebung um die Tasse herum Wärme entzog, die sie dann sorgsam in den Tee lenkte, bis dieser zumindest schwach einige Schwaden Nebel auf seiner Oberfläche tanzen ließ.

    Langsam, den Blick noch immer auf den Nordmann gerichtet, nahm sie einen Schluck. „Ich höre.“, sprach die Magierin ruhevoll, „Mehr nicht. Das Eindringen in die Räumlichkeiten eines Magiers steht unter Strafe. Ich hätte von einem Schwert Ethorns etwas sittsamere Methoden erwartet. Aber das zählt wohl nicht für einen Mann, der glaubt, dadurch, dass er alleine zu überleben fähig ist, sich alles erlauben kann.“, Melaine hob die Tasse und nippte vorsichtig an dem Tee, „Sprich. Was ist so wichtig, dass meine Arbeit dafür ruhen muss?“

  14. Beiträge anzeigen #154
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    In irgendwelchen Stallungen in Setarrif

    Brogan, wie sich Edon neuerdings offenbar nannte, war nun schon so weit, dass er das mehr zum Zeichen als zum Schutz dienende Holzgatter einer Stallung aufbrach, um rechtzeitig am Königsplatz zu sein. Er selber wusste zwar nicht so genau, wie man blöd genug sein konnte, Zaumzeug gleich bei Pferden zu lagern, aber in diesem Moment sollte es ihm recht sein.

    Einen Augenblick später wusste auch er dann, welchem Zweck solches diente: die nächstgelegene Sattelunterlage stellte sich als doch recht unhandlich und dazu auch noch bissig heraus, wie er mit schmerzender Hand festzustellen hatte, während das Hottehüh ein belustigtes Schnauben ausstieß und damit gleichzeitig lehrte, warum Edon nie ein Pferd unterm Arsch hatte.
    Wenigstens war das nächste so blöd genug, ihn nicht zu verletzen, als er es vor eine lustig dreinschauende Konstruktion anspannte, die ein Gemisch aus Hängematte und Karren darstellte. Er hatte Johann nicht gleich unter die Nase gerieben, dass er gar nicht reiten konnte und als solches war das Ding, dass er hinter dem Gerät Pferd anspannte eine echte Alternative
    In ein paar Minuten war der aufgemotzte Esel dann auch startklar und er wandte es mit mehr Willenskraft als Geschick aus dem viel zu engen Gatter raus und ritt, verhüllt unter seiner Kapuze, damit der Zeter und Mordio schreiende Besitzer, der sich auch in die kleine Angelegenheit einzumischen erdreistete, ihn nicht direkt erkannte und ritt unter ein paar Umwegen auf den Königsplatz, wartend darauf, dass die feinen Herren endlich mal in die Sandalen kamen...
    Geändert von Edon Mesotes (13.08.2012 um 09:17 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #155
    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Elvardo grinste. Der Gardist hatte ihn dazu aufgefordert seine Sachen zusammen zu packen.
    Welche Sachen?
    Hätte er ihn am liebsten gefragt, aber er war schneller mit der Händlerstocher verschwunden als er den Namen der Taverne hätte aufsagen können.
    Trotzdem blickte er noch mal in seinen winzigen Lederbeutel, ja er hatte alles dabei was er brauchte.
    Er nahm seinen noch halbvollen Bierkrug und Trank ihn langsam leer, dann stand er auf und ging schonmal nach draußen.
    Die Sonne verschwand grade entgültig hinter dem Horizont und ein kühler Wind wehte durch die Gassen....

  16. Beiträge anzeigen #156
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Das werde ich als Kompliment verbuchen müssen. Schwert Ethorns wurde ich bisher noch nicht genannt, das beschränkte sich auf Verräter und oder desertiert geglaubtes Schwert Ethorns", erwiderte er nüchtern.
    Es war einer der Momente, wenn man suchte und dem Wollknäuel kein Anfang und kein Ende zuordnen konnte. Worte zerfielen in seinem Mund wie Staub, der Nordmann hätte wohl seinen Mund auf und zuspringen lassen können, doch würde es die Luft nicht mit Schwingungen erfüllen.
    "Ich weiss, dass du mich begleiten wolltest."
    Colodis versuchte ihren Blick zu erwidern, so standfest und eisern wie die mächtige Magierin es tat. Ob es ihm gelang?
    In gewisser Weise begriff er erst jetzt, dass sie nicht beschützt werden musste, nicht auf die Art jedenfalls.
    "Dies konnte ich keinem zumuten, es war meine Aufgabe zu mir selber zu finden. Ich hab dir seit unserem Zusammentreffen so viel aufgebürdet. Dann das Blutband, den Blutsbrüdern. Ich hab meine Brüder zurückgelassen, zum wiederholten Male. Erneut, um sie zu beschützen, um einen Konflikt zu bestreiten, welcher nicht der Ihre war. Ich habe es bereut, beim ersten Mal und auch bei diesem und es hört nicht auf, so scheint mein Schicksal zu sein. Schwüre und Versprechen zu brechen.
    Brüder, Gefährten, all jene die mir immer nur helfen wollten im Stich zu lassen."

    Längst schweifte er ab in eine Richtung in die er nicht gehen wollte, eine Miene die nicht brökeln sollte. Ereignisse, welche nicht wieder ausgegraben werden wollten, immer und immer wieder.
    Colodis lehnte sich an die Wand und setzte sich wieder auf den Boden, dieses Mal im Zimmer und nicht mit Wasser übergossen. Es sei denn er würde in den nächsten Minuten anfangen sich mit seinen eigenen Tränen zu übergiessen. Davon war er allerdings noch genug weit weg, zum Glück.
    Der Nordmann liess den Kopf zurück sinken und betrachtete die Decke, schloss einen Moment die Augen um sich zu sammeln.
    "Alle guten Absichten scheinen Konsequenzen mit sich zu bringen. Jede Aufgabe ihre Opfer und immer sind sie schmerzlich."

    Er fühlte seine Axt im Rücken und an seinem Hinterkopf, ja selbst hier trug er sie bei sich und fühlte sich gerade unwürdig sie zu tragen.
    Sie wollten ihm doch nur helfen und offensichtlich begriff er es keines der Male. Man bezahlte mit dem Leben, mit Leid und Qualen, seinetwegen. Erst jetzt begriff er den Zusammenhang, die beiden Geschichten, manchmal verstrickt aber einzeln zum Ende gekommen, wiesen gewisse Ähnlichkeiten auf.
    Wenn dies tatsächlich so war und nicht nur gerade in seinem verrückten Hirn Sinn ergab. Dann würde keine Entschuldigung der Welt rechtfertigen was er getan hatte.
    "Es tut mir Leid", flüsterte er nachdem sein Kopf wieder die gewohnte Lage erreicht und sein Blick jenen der Magierin kreuzte.
    Vermutlich gab dies alles gerade keinen Sinn, für ihn vielleicht, mehr aber nicht...

  17. Beiträge anzeigen #157
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia wusste nicht wie lange sie weinend auf dem Bett gelegen hatte, doch irgendwann riss sie ein Klopfen an der Tür aus ihrem Selbstmitleid. Hastig raufte sie ihre Sachen und die paar Habe zusammen, die sie mit auf die Kammer genommen hatte und lies den Mann mit einem „Herein“ eintreten. Es war Gorah, der das kleine Zimmer betrat. „Herrin, ich bin hier um Euch abzuholen.“
    Sie nickte nur wortlos und zeigte auf ihre Sachen, die sie in einem unordentlichen Bündel zusammengeschnürt hatte. „Ja, ich werde auch Eure Sachen tragen.“, fuhr der jüngste ihrer Leibwächter genervt fort. Damit nahm er das Bündel und stellte sich neben die Tür. Olivia verstand die Aufforderung und verließ langsam das Zimmer. So eingesperrt und unter ständiger Beobachtung kam sie sich eher vor wie eine Gefangene, anstatt eines Mädchens aus guten Hause. Doch ihre Wange schmerze immer noch und sie wollte nicht weiteren Ärger herauf beschwören. Dennoch schwor sie Rache an Johann. Sobald sie das Kastell erreichet hatte, würde sie einen langen und ausführlichen Brief an ihren Vater schreiben. Darin wollte sie ihm ausführlich über Johanns Unbetragen unterrichten und darum bitten ihn angemessen zu bestrafen. So konnte ihr der verräterische Kämpfer fast leidtun. Ihr Vater würde sein Leben in einen Pfad durch Belias Reich verwandeln.

    Schließlich kam sie, gefolgt von Gorah auf dem Platz vor der Taverne an. Das spärliche Licht aus den Tavernenfenstern tauchte den gepflasterten Platz in ein tückisches Zwielicht. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie den ganz in dunkle Tücher gehüllten Brogan auf seinem Rappen. Er stand etwas abseits in einer Gasse und schien zu warten.
    Kurze Zeit später kündigte sich die Kutsche mit einem lauten Rumpeln an. Der prächtige Vierspänner bog langsam um die Ecke. Die Pferde wirkten nervös und tänzelten unruhig in ihren Geschirren. Rego, der die Leinen hielt, versuchte sie mit Worten zu beruhigen. Hinten drein folgten Johann und Arcoi auf ihren Pferden. Nur der Schimmel war in der Dunkelheit gut zu erkennen. Johann auf seinem Braunen verschmolz fast gänzlich mit ihr.
    „Nun gut, alles ein- oder aufsteigen und dann raus aus dieser Stadt.“

  18. Beiträge anzeigen #158
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Die kleine Gesellschaft hatte sich nun schlussendlich doch mal zusammen gefunden und trat den langen Weg gen Süden an, wo sie sich am Arsch der Welt im ungemütlichen Kastell niederlassen würden - oder eben nicht, wenn Edons Plan aufging, dann würde er niemals bis dahin reiten müssen, sondern konnte sich gleich viel früher absetzen.
    Mittlerweile hatte sich der Dieb eine Fackel besorgt, sie entzündet und ritt gemächlich vorne weg, was dem Johann imer noch ziemlich gegen den Strich zu gehen schien, doch alles, was von ihm, einem Fremden hätte kommen können, hätte nur unnötiges Aufsehen erregt, während nicht wenige Krieger Edon noch als ziemlich verrückt aber auch als einen der Ihren kannten.
    Doch ob er nun von Glück, dass sie beim Tor an einen gerieten, der den Dieb kannte, oder von Pech, dass es nun gerade der sein musste, dessen Namen Edon geklaut hatte, sprechen konnte, dass stand auf einem anderen Blatt, das er vermutlich schon wieder verbummelt hatte.
    Langsam schwang sich der Dieb vom Pferd und trat den Wachen mitsamt Fackel, die sein Gesicht beleuchtete entgegen, während er an den Wachposten die Worte nur so richtete, dass die Reiter hinter ihm sie nicht vernehmen konnten.

    "N'Abend, Brogan! Reisekolone zum Kastell, ein paar Zivilisten samt Begleitung, keine Ware, die mehr einbringt als deine Spielschulden bei mir. Sprich, wir sind quitt."




    Der bärtige Söldner grinste nur dreckig und gab den Befehl, sie passieren zu lassen. Wann lernten die reichen Leute wohl endlich, warum die Gräber voller Optimisten und Ehrenmännern waren?

  19. Beiträge anzeigen #159
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Darin pflichte ich dir ohne Widerworte bei. Es gibt so viele Wege sich der Magie zu nähern, wie es Menschen gibt. Was ich allerdings zum Ausdruck bringen wollte, ist dieses, dass die Heilungsmagie eine Art der Wirkung darstellt, die von jeglicher Magieschule unabhängig zu sein scheint. Wenn ich als Feuermagier mich an einen eurer Zauber herantraue, dann wird dabei wahrscheinlich im besten Falle nichts passieren und im schlimmsten, wird sich die Magie für meine Unwissenheit rächen. Aber wer auch immer, aus welcher Magieschule auch immer sich der Heilungsmagie nähert, wird einen sicheren Weg zu ihr finden. Sicherlich birgt sie ebenso Gefahren wie jede andere Form der magischen Wirkung, aber keinesfalls ist sie durch das Denken innerhalb der Schulen begrenzt. Genau in dieser Eigenschaft sehe ich die Chance für die Forschung, die uns durch die Heilungsmagie gegeben wird. Ob mein Wissen wegen eines solchen Gedankenexperimentes nun größer ist, vermag ich nicht zu sagen. Niemand konnte bisher das Wesen der Magie ausfindig machen oder beschreiben. Vielleicht bin ich trotz meiner vielen Studien weiter davon entfernt als du es bist oder jemand anderes.
    Zum Beispiel werde ich dir beim Thema der Geburtshilfe keine große Hilfe sein können. Ich habe schon so einige Wunden geheilt, körperlich als auch mental, aber noch nie war ich bei einer Geburt dabei oder in der Nähe einer schwangeren Frau. Ehrlich gesagt habe ich mich auch gar nicht weiter mit den Frauengeschlecht beschäftigt. Für mich ist ein Mensch ein Mensch, egal welches Geschlecht er hat. Deswegen hielt ich es bisher nicht für notwendig irgendwelche Studien in Richtung geschlechterspezifischer Eigenschaften zu betreiben. Wahrscheinlich würden solche auch keine Veränderung in meiner Art und Weise der Behandlung meiner Patienten ergeben. Oder glaubst du etwa, dass mir durch dieses Versäumnis einiges an wichtigen Informationen bezüglich der Heilungsmagie verloren gegangen sein könnten?"

  20. Beiträge anzeigen #160
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Magierin hörte die Worte und wartete ihr Ende ab, bis der Strom versiegt war, die Quelle leer, ohne Kraft, noch weitere Argumente hervorzubringen, die, wären sie gesprochen worden, sowieso nur dem einzigen Zweck dienten, mehr zu sagen, wo nicht mehr nötig war. Eine einzelne Stimme vermochte einen Raum gänzlich zu erfüllen, ihn für sich einzunehmen und zu beherrschen, doch nicht immer war der Träger dieser Stimme es wert oder die Worte, die sich erhoben, gehört zu werden, wahrhaftig und rechtens an einem Ort, der ihnen nicht gebührte. Wie es hier gelegen war, war eine Frage, die zu beantworten niemanden der Anwesenden zustand, sondern sich aus dem ergeben musste, was in Folge der Worte geschehen würde.

    Melaine hob die Tasse und drang nachdenklich von ihrem Tee, der warm genug war, dass ihre Zunge dies zu erkennen vermochte, aber nicht heiß, wie sie ihn lieber in diesem Augenblick genossen hätte. Ihre Kraft war noch nicht aufgebraucht, aber sie weigerte sich, weitere Magie für einen Zweck einzusetzen, der keinen Sinn hatte. Sie war sparsam mit der Kraft, die ihr gegeben worden war, welchem Sinn sie auch immer dienen sollte, seit sie denken konnte, aber es gab Augenblicke, in denen es aus ihr herausbrach, in denen sie sich mit dieser geheimnisvollen Woge erfüllte, hoffend, dass Leben so deutlicher zu spüren, Geschmäcke, Geräusche und Gefühle so mehr, intensiver wahrnehmen zu können, als es sonst der Fall gewesen wäre.

    „Es gibt keinen Grund, dich anders zu nennen, als ein Schwert Ethorns.“, erwiderte die Magierin schließlich mit ruhiger Stimme, obgleich die Ruhe etwas Schneidendes besitzen musste, „Denn es ist kein Kompliment. Es spricht von einem Eid, einem Schwur, der geleistet worden ist, einen einzelnen Mann und jene, die ebenso verbunden sind, bis in den Tod zu schützen. Dies.“, die Rothaarige stellte die Tasse vorsichtig zurück auf den Tisch, „Meint, dass alles Weltliche dahinter zurückzustehen hat. Ich.“, die Magierin faltete die Hände in ihrem Schoß, „Weiß sehr genau, was dies bedeutet. Du hingegen, obwohl du diesen Weg gegangen bist, scheinst es nicht zu wissen. Oder das Wissen ist in dir, aber dein Vermögen, deine Entscheidung darüber zu akzeptieren, die Konsequenzen zu tragen und damit zu leben, nicht groß genug.“

    Melaine schüttelte sachte den Kopf, bevor sie sich erhob und hinter den Stuhl an die Balustrade trat, den Blick in die Ferne gerichtet, dort, wo in der Finsternis Himmel und Meer einander ungesehen begegnen mussten, nicht länger fähig, dem Nordmann in die Augen zu schauen. „Ich war bereit, dies zu akzeptieren. Doch es braucht Zeit und Geduld und… Kraft… viel Kraft. Das ist der Grund, warum du gehen solltest. Es wird sich nicht mehr ändern. Und wenn du erst vor den König getreten bist, wird es keinen Platz mehr für etwas anderes geben. Pflicht bindet. Bei dir und den Männern, die im Blutband verschworen, noch mehr als bei jedem anderen.“

    Die Zauberin seufzte leise, ließ die Hände sachte über den Stein streifen und einander berühren, die tiefe Müdigkeit erkennend, die nicht bloß ihren Körper umfangen hatte.

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