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  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von THTHT
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    Ok, mal angenommen PB entscheidet sich für ein komplett neues Rollenspiel. Kein Gothic, denn dann würden vermutlich die Erwartungen ins Unermessliche steigen aber auch kein Risen mehr, da diese Serie nie wirklich überzeugen konnte.

    Ein Neuanfang liegt hier also nahe, aber ist dies wirklich die beste Entscheidung?

    Ich meine, wenn man so die aktuellen "Trends" betrachtet und diese mit den Stärken und Schwächen der PBs abgleicht, dann sehe ich einfach eine gewisse Gefahr aufkeimen. Denn was sollen/wollen Spiele von heute sein? Interaktive Filme, d. h. es geht um eine gute Präsentation und eine mitreißende Story, die kurzweilig unterhält. Böse ausgedrückt könnte man dies als Effekthascherei zusammenfassen, denn man stellt visuelle Dinge, wie Grafik oder Animationen deutlich vor inhaltlicher Qualität. Und gerade in einem Rollenspiel ist diese Gewichtung natürlich übel.

    Man muss ja jetzt kein Experte sein um festzustellen, dass Präsentation und Story nie zu den großen Stärken der PBs gehören (meiner Ansicht nach gehen die Stärken eher in Richtung glaubwürdige und lebendige Welt samt NPCs sowie viele Interaktionsmöglichkeiten). Gothic 1 stellt erzählerisch noch eine Ausnahme dar aber alles danach war eher solide. Und wie oft wurde nach dem erzählerisch sehr dünnen Gothic 3 nach mehr Hintergrundstory und wieder "besseren" NPCs gebeten? Die Ignoranz, die sich in der Risen-Serie widerspiegelt, macht, meiner Ansicht nach, deutlich, dass die PBs überhaupt kein Interesse daran haben, ihr geschaffenes Universum auch nur annähernd mit erzählerischer Tiefe und Leben zu füllen. Ich bezweifle stark, dass sie sich selbst damit großartig identifizieren können.

    Sicher werden sich die PBs etwas dabei gedacht haben aber das warum, wieso, weshalb kann nicht einfach nur damit erklärt werden, dass der Spieler selbst, Kraft seiner Gedanken, das Universum mit Leben füllen soll. Damit macht man es sich ein bisschen zu einfach. Zudem schätze ich, dass gerade, weil das Risen-Universum so dünn und beliebig gehalten ist, sich nach wie vor das Gerücht hält, dass es letzten Endes doch nur ein Teil des Gothic-Univerums ist. Scheinbar wird dem Risen-Universum keine Eigenständigkeit zutraut.

    Also, angenommen, PB startet mit seinem neuen Projekt, nennen wir es mal RPB 3, ein komplett neues Spiel mit neuem Universum und neuem Helden. Rollenspielypische Interaktions- und Entscheidungsmöglichkeiten sprechen ja eigentlich gegen den aktuellen Rollenspiel-Trend also wird vermutlich wieder alles auf Präsentation und Story getrimmt. Darin liegt der Schwerpunkt, nur warum sollte PB plötzlich eine gute Geschichte erzählen können, die nicht nur darin besteht, die Welt zu retten, 5 Items zu besorgen und sich zwischen zwei oder drei Gilden entscheiden zu müssen?

    Wenn die PBs also dem aktuellen Trend folgen, werden sie wieder ihre eigentlichen Stärken nicht entfalten können und die nächste Bruchlandung erleben. Oder sollte sich doch etwas geändert haben? Ich stehe dem zumindest sehr skeptisch gegenüber. Wie seht ihr das?
    MfG
    THTHT

    Alte Vorsätze

    - Wir wollen eine Welt erschaffen, in der sich der Spieler frei bewegen kann und seine eigenen Entscheidungen Auswirkungen auf die Geschichte haben.
    - Eine Welt, die dem Spieler die Freiheit einräumt, das zu tun, was er will - wobei er aber auch mit den Konsequenzen rechnen muss.
    - Eine Welt, in der menschliche Charaktere lebendig dargestellt werden, ihren eigenen Problemen und Bedürfnissen nachgehen und nicht bloß rumstehen und dich angreifen.
    - Eine Welt, die einen durch ihre Vielfältigkeit und Größe in den Bann zieht.
    THTHT ist offline Geändert von THTHT (24.07.2012 um 18:29 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Rethon
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    Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass unabhängig davon, ob das nächste Spiel ein Risen, Gothic oder etwas Anderes wird, die Piranhas sich entscheiden müssten, für welche Zielgruppe sie das nächste Spiel entwickeln wollen. Wobei dabei wohl auch der Publisher mitreden wird.
    Also wollen sie keine bestimmte Zielgruppe sondern den Massenmarkt bedienen, oder wollen sie eine bestimmte Zielgruppe bedienen und (auf) eine Fanbase aufbauen, so wie mit Gothic. Also volles Risiko, oder eher Sicherheit.
    Und abhängig davon könnten sie das neue Projekt aufbauen.
    Bei Risen 2 ist es mir vorgekommen, dass man über Zielgruppen gar nicht nachgedacht hatte. Man entwickelte einfach darauf los und hoffte, das wird schon möglichst vielen gefallen.
    Also solange das mit der Zielgruppe nicht geklärt ist, ist es mir persönlich eigentlich völlig egal, wie das nächste Spiel heißen wird und in welchem Universum es spielen wird.
    Rethon ist offline

  3. #3 Zitieren
    General Avatar von Nihonmaru
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    Ich denke etwas neues würde noch am meisten Sinn machen, in den nächsten 3 Jahren dürften ja auch wieder genügend neue IPs "aufkeimen". Allerdings würde ich schauen, was man da noch so alles umkrempeln könnte, um die verhältnismäßig kleine "Manpower sinnvoll" zu nutzen.

    Im Leveldesign ist man zum Beispiel ja eigentlich noch ganz gut dabei, beim erstellen von Quests bzw füllen dieser Welt jedoch weniger, sodass ich an ihrer Stelle hier eine Schnittstelle (mit Rücksicht auf "Laien", so dass man das zu programmierte Visuell darstellt, wie eben in LBP oder Infamous 2) für von Nutzern generierten Inhalt einbauen würde.

    Quasi in allen Bereichen "lose" Vorgaben schaffen (böse Zungen würden sogar "wie bisher auch" sagen *fg*) und dieses Grundgerüst halbwegs günstig (20-30€) an den interessierten Spieler bringen und diese über Steamworks verbreiten lassen.

    Ich sehe da in diesem Sektor jedenfalls noch eine Nische, die nicht ganz von anderen abgedeckt wird (TES CK scheint auch nicht so schwer zu sein, aber dies noch einen Tick verständlicher/eingängiger zu machen würde nicht schaden). Heutzutage passt doch den wenigsten Rollenspielern alles, warum also ums verrecken es allen recht machen, wenn man gleich alles offen gestaltet? Am PC habe ich jedoch keine Lust mich "umständlich" für selbsterstellte Waffen/Häuser/Zauber/Landschafts-/Questdesign (und Programme von dritten) reinarbeiten zu müssen, wenn ich das alles ohne Hilfe über Youtube oder Foren in einem Little Big Planet 2 in relativ kurzer Zeit schaffen kann.

    Ein etwas "komplexeres" als auch hübscheres Minecraft, welches mehr auf Rollenspieler zugeschnitten wäre und in denen man die gewünschten Inhalte alle in einer Welt unterbringen könnte (zum Beispiel die Landschaft von XY herunterladen und mit Städten von Spieler YZ füllen), wäre meiner Meinung nach jedenfalls nicht weniger beliebt.

    Vielleicht könnte man dann damit irgendwann sogar ein "rundenbasiertes Mittelalter-Fantasy RPG auf dem Mars" spielen, würde jedenfalls Möglichkeiten bieten, die sonst von kaum jemanden erfüllt werden, denn wo kann man sich schon Kampfsystem, Figuren, Setting etc. aussuchen?
    Nihonmaru ist offline Geändert von Nihonmaru (24.07.2012 um 19:41 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Kämpfer Avatar von helimane
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    Ein "Neuanfang" fängt nach diesem Spiel erstmal damit an, dass man anderes Personal oder zusätzliches Personal einstellt. Zuviele der kreativen und mutigen haben das PB Schiff seit G1 verlassen.
    Diese halbgaren Ankündigungen, ein düsteres Piratenspiel bla bla bla... Mit dieser Comicgrafik der Charaktere und deren unterirdischen Bewegungsabläufe verkauft man eben keine 1 Mio Spiele. Weder in Deutschland, Russland oder USA. Das hat nichts mit XBox Kiddies zu tun, denen man mittels Questmarker wie bei einem Navi den Weg weist oder den selbsternannten Hardcore Gothic 1 Puristen, die am liebsten nichtmal Lebensbalken hätten. Qualität setzt sich immer durch, egal bei welcher Zielgruppe. Beispiel ist Witcher 2. Das Spiel ist sowohl bei älteren als auch jüngeren, sowohl am PC als auch auf der X-Box beliebt.
    Leider hat seit G3 PB nicht mehr die Qualität, um Spiele in hoher Zahl zu verkaufen. Das ist natürlich traurig und nicht ganz nachvollziehbar nach dem grandiosen G2 DndR. Ich werde auch nie verstehen, warum jedes andere Spiel es schafft, Frauen gut aussehen zu lassen, nur PB seit G2 beständig dabei versagt. Und da schließt sich der Kreis zu meinem Einleitungssatz. Der Neuanfang wird mMn nicht ohne Personalrochade auskommen. Sonst wird es in 3-4 Jahren kein PB mehr geben
    helimane ist offline

  5. #5 Zitieren
    Legende Avatar von JFaron
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    Zitat Zitat von helimane Beitrag anzeigen
    Ein "Neuanfang" fängt nach diesem Spiel erstmal damit an, dass man anderes Personal oder zusätzliches Personal einstellt. Zuviele der kreativen und mutigen haben das PB Schiff seit G1 verlassen.
    Kurz vor R2 Release wurden doch einige neue Leute eingestellt, und zwar durchaus im Hinblick auf das nächste Projekt. (Story und Animationen!)

    [...] Das hat nichts mit XBox Kiddies zu tun, denen man mittels Questmarker wie bei einem Navi den Weg weist oder den selbsternannten Hardcore Gothic 1 Puristen, die am liebsten nichtmal Lebensbalken hätten.
    Meinst du nicht, dass du stark übertreibst?

    Qualität setzt sich immer durch, egal bei welcher Zielgruppe.
    Wie meinste das? Du meinst, ein Spiel muss nur qualitativ gut sein, um bei allen Zielgruppen zu landen? Das ist nämlich Schwachsinn!
    Battlefield 3 ist, soweit ich das mitbekommen habe, qualitativ gut (Grafik, Bewegungen, Spielmechaniken, Support... Was immer du davon auch zur Qualität zählen willst ), trotzdem wird das Spiel von vielen ignoriert, die nun gerne ganz andere Spiele spielen und somit auch nicht zur Zielgruppe gehören

    Beispiel ist Witcher 2. Das Spiel ist sowohl bei älteren als auch jüngeren, sowohl am PC als auch auf der X-Box beliebt.
    ... sowohl bei Shooter Fans, als auch bei FIFA Fans... Moment mal

    Leider hat seit G3 PB nicht mehr die Qualität, um Spiele in hoher Zahl zu verkaufen.
    Leider liefert PB seit G2 nicht mehr entsprechende Qualität.
    G3 wurde oft verkauft, weil die Vorgänger so unglaublich gut waren.
    Risen war solide, Risen 2... für mich so gerade eben auch noch solide

    Das ist natürlich traurig und nicht ganz nachvollziehbar nach dem grandiosen G2 DndR. [...]
    Es ist nicht nachvollziehbar, dass qualitativ schlechtere Produkte weniger gekauft werden, als Meisterwerke des Genres? Gut zu wissen, ich danke dir
    JFaron ist offline

  6. #6 Zitieren
    Deus Avatar von Gothaholic
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    Zitat Zitat von Nihonmaru Beitrag anzeigen
    Im Leveldesign ist man zum Beispiel ja eigentlich noch ganz gut dabei, beim erstellen von Quests bzw füllen dieser Welt jedoch weniger, sodass ich an ihrer Stelle hier eine Schnittstelle (mit Rücksicht auf "Laien", so dass man das zu programmierte Visuell darstellt, wie eben in LBP oder Infamous 2) für von Nutzern generierten Inhalt einbauen würde.

    Quasi in allen Bereichen "lose" Vorgaben schaffen (böse Zungen würden sogar "wie bisher auch" sagen *fg*) und dieses Grundgerüst halbwegs günstig (20-30€) an den interessierten Spieler bringen und diese über Steamworks verbreiten lassen.
    ganz ehrlich? dann wäre ich raus, das ist so ziemlich genau das Gegenteil was ich von einem gelungenen PB-Titel erwarte.
    Gothaholic ist offline

  7. #7 Zitieren
    Kämpfer Avatar von helimane
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    Zitat Zitat von JFaron Beitrag anzeigen


    Wie meinste das? Du meinst, ein Spiel muss nur qualitativ gut sein, um bei allen Zielgruppen zu landen? Das ist nämlich Schwachsinn!
    Battlefield 3 ist, soweit ich das mitbekommen habe, qualitativ gut (Grafik, Bewegungen, Spielmechaniken, Support... Was immer du davon auch zur Qualität zählen willst ), trotzdem wird das Spiel von vielen ignoriert, die nun gerne ganz andere Spiele spielen und somit auch nicht zur Zielgruppe gehören


    ... sowohl bei Shooter Fans, als auch bei FIFA Fans... Moment mal

    Es ist nicht nachvollziehbar, dass qualitativ schlechtere Produkte weniger gekauft werden, als Meisterwerke des Genres? Gut zu wissen, ich danke dir
    Ich meinte mit meinen Ausführungen logischerweise nur die Zielgruppe Rollenspieler. Egal wie gut ein neues FIFA wäre, ich würd es mir nie kaufen, weil mich das gar nicht interessiert.
    Zu deinem letzten Satz: die Nachvollziehbarkeit bezieht sich nicht darauf, dass sich schleche Produkte schlechter verkaufen, sondern warum PB trotz immer mehr Erfahrung sich bei ihren Produkten verschlechtert. Und das mMn auf ganzer Linie: Story, Design (bessere Grafik ja, aber zB bei G3 die Schrumpfköpfe, der Comiclook...) Nice to have features.
    helimane ist offline

  8. #8 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Käsetoast
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    Zitat Zitat von THTHT Beitrag anzeigen
    Ok, mal angenommen PB entscheidet sich für ein komplett neues Rollenspiel. Kein Gothic, denn dann würden vermutlich die Erwartungen ins Unermessliche steigen aber auch kein Risen mehr, da diese Serie nie wirklich überzeugen konnte.
    Ich denke nicht, dass die Erwartungen dann ins Unermessliche steigen, allerdings ist quasi alles was mehr oder weniger unmittelbar an Risen 2 anschließt schon von vornherein verpfuscht weil die Ausgangslage was Lore, Story und Charaktere angeht nunmal denkbar schlecht ist. Wenn wirklich ein Risen 3 kommen soll, das versucht der Geschichte zu einem runden Ende zu verhelfen, dann hege ich da nur wenig Hoffnung, dass da ein für mich interessantes Spiel bei rauskommt, eben weil die Vorgänger viele Dinge an die Wand gefahren haben. Einem Neuanfang (oder zumindest etwas, das irgendwo noch im Risen Universum spielt aber sagen wir mal 100 Jahre später, so dass von den alten Charakteren außer vielleicht Ursegor & Co keiner mehr vorkommen kann und man auch in Punkto Locations und Setting mehr freie Hand hat) würde ich aber zumindest Chancen einräumen wieder ein guter Titel zu werden. Nach Risen 1 und 2 hat man aber ja genug Dämpfer bekommen was die Erwartungen an einen "Neuanfang" oder Settingwechsel betrifft...

    Zitat Zitat von THTHT Beitrag anzeigen
    Ich meine, wenn man so die aktuellen "Trends" betrachtet und diese mit den Stärken und Schwächen der PBs abgleicht, dann sehe ich einfach eine gewisse Gefahr aufkeimen. Denn was sollen/wollen Spiele von heute sein? Interaktive Filme, d. h. es geht um eine gute Präsentation und eine mitreißende Story, die kurzweilig unterhält. Böse ausgedrückt könnte man dies als Effekthascherei zusammenfassen, denn man stellt visuelle Dinge, wie Grafik oder Animationen deutlich vor inhaltlicher Qualität. Und gerade in einem Rollenspiel ist diese Gewichtung natürlich übel.
    Hierauf darf PB sich keinesfalls einlassen und ich denke da machen sich auch Leute wie Björn Pankratz keine Illusionen: Für eine cineastische Inszenierung ist PB zu klein. Das kann man mal als Fakt festhalten denke ich. Sich nun in ein arbeitsintensives Projekt zu stürzen, das eben jene Inszenierung als Hauptaugenmerk hat wäre Selbstmord. Diesen Sektor der RPG-Spiele muss man den ganz großen Studios überlassen. Ich würde das Ganze auch nicht als Effekthascherei auf Kosten der Qualität bezeichnen - Spiele dieser Art haben durchaus ihre Berechtigung, vor allem da ja noch gar nicht so lange die technischen Voraussetzungen bestehen um sagen wir mal eine Mimik grafisch überzeugend darstellen zu können. PB kann auf diesem Sektor aber nicht konkurrieren und muss sich dementsprechend ein anderes RPG-Subgenre aussuchen...

    Zitat Zitat von THTHT Beitrag anzeigen
    Und wie oft wurde nach dem erzählerisch sehr dünnen Gothic 3 nach mehr Hintergrundstory und wieder "besseren" NPCs gebeten? Die Ignoranz, die sich in der Risen-Serie widerspiegelt, macht, meiner Ansicht nach, deutlich, dass die PBs überhaupt kein Interesse daran haben, ihr geschaffenes Universum auch nur annähernd mit erzählerischer Tiefe und Leben zu füllen. Ich bezweifle stark, dass sie sich selbst damit großartig identifizieren können.
    Das ist in der Tat etwas, wo sich PB weiterentwickeln muss. Wenn das nicht passiert, oder man sich in diesem Bereich sogar im Vergleich zu den alten Zeiten verschlechtert (was sich bei Risen 1 andeutete und in Risen 2 dann voll ausbildete), wird man kaum konkurrieren können, da das Qualitätsniveau in der Branche seit den Gothic 1 Tagen dann ja doch enorm gestiegen ist. Da muss man sich schon weiterentwickeln anstatt ein und dasselbe immer neu aufbrühen (und dann je nachdem auch noch einen eher schlechten Aufguss abzuliefern)...

    Zitat Zitat von THTHT Beitrag anzeigen
    Also, angenommen, PB startet mit seinem neuen Projekt, nennen wir es mal RPB 3, ein komplett neues Spiel mit neuem Universum und neuem Helden. Rollenspielypische Interaktions- und Entscheidungsmöglichkeiten sprechen ja eigentlich gegen den aktuellen Rollenspiel-Trend also wird vermutlich wieder alles auf Präsentation und Story getrimmt. Darin liegt der Schwerpunkt, nur warum sollte PB plötzlich eine gute Geschichte erzählen können, die nicht nur darin besteht, die Welt zu retten, 5 Items zu besorgen und sich zwischen zwei oder drei Gilden entscheiden zu müssen?
    Ich finde nicht, dass das RPG Genre derartig zurechtgestutzt ist. Klar erregen die eher cineastisch angelegten Rollenspiele große Aufmerksamkeit, aber ich denke nicht, dass es links und rechts davon keinen Platz gibt. Das zeigt sich ja auch in der enormen Zahl an Unterstützer vom Kickstarter-Projekt für Wasteland 2...

    Was aber natürlich stimmt ist, dass PB sich in gewisser Weise neu erfinden muss. Man wird nicht ewiglich Spiele ähnlich wie Gothic 1 und 2 abliefern können. Man muss aber eben auch nicht gleich in ein Mass Effect 3 Extrem verfallen. PB braucht ein Spiel mit einem Alleinstellungsmerkmal, bei dem der Funke überspringt. Beides sicherlich nicht ganz einfach umzusetzen, allerdings finde ich, dass PB das definitiv besser kann als bei Risen 2 geschehen. Dort war vieles einfach schon von Anfang an verkorkst. Damit meine ich nicht nur die unterwältigenden Bereiche Story und Lore, sondern auch Aspekte die nicht gut harmonieren und eher grundsätzliche Probleme sind. Allen voran wahrscheinlich das Problem, dass das Piratensetting überhaupt nicht zur gewünschten Story passen will. Ich finde nach wie vor die Idee abenteuerlich ein Piratensetting zu wählen und dann in eine Welt zu setzen wo die Seefahrt quasi nicht möglich ist. Das beißt sich einfach...

    Aus meiner Sicht muss PB den Arsch hochkriegen was die Dynamik ihrer Welt angeht. Es wurde im Vorfeld der Risen Spiele zwar immer gesagt, dass man sich auf die eigenen Stärken konzentrieren will, aber meiner Meinung wurde zu häufig genau daran vorbei gearbeitet. Gothic 1 war aus vielen Gründen sehr gut, aber was besonders herausragte war dann doch die Möglichkeit sich Fraktionen anzuschließen und so auch den Spielverlauf zu ändern. Klar, das war in Gothic 1 und 2 noch relativ beschränkt, aber hier ist dann halt die evolutionäre Weiterentwicklung gefragt die ich derzeit bei PB so sehr vermisse...

    Meiner Meinung nach müsste im nächsten PB Titel folgendes als Alleinstellungsmerkmal kommen: Eine sehr dynamische Spielwelt. Der Spieler muss echten Einfluss nehmen und Entscheidungen treffen können. Das kann durch die Unterstützung einer Fraktion geschehen, aber auch schon durch andere Entscheidungen wie, ob man jemanden leben lässt oder nicht. Die Spielwelt verändert sich in gewisser Weise je nachdem was der Spieler tut und so sollte es dann auch eine handvoll unterschiedlicher Enden für das Spiel geben. Dafür braucht man natürlich einen "Baum" für die Story, wo sich die unterschiedlichen Entscheidungen und Wege die man einschlägt auswirken. Dazu braucht's keine gigantischen Änderungen in der Spielwelt an sich (man muss also etwa nicht einmal eine intakte Stadt und einmal eine niedergebrannte Stadt erstellen), aber was die Schlüsselcharaktere angeht (von denen es dann natürlich ein wenig mehr geben muss) muss man viel Einfluss auf deren Schicksal haben. Das ist nicht nur ein sehr interessanter Ansatz, sondern kommt ja auch dem Problem der Teamstärke sehr entgegen: Dadurch, dass je nachdem was der Spieler macht immer was anders ist, kann man ein und dieselben Locations wiederverwenden und je nachdem sogar ganze Questreihen für mehrere Handlungsstränge beibehalten. Das bietet also maximale Spielzeit bei relativ wenig Umgebungen die gebaut werden müssen. Gleichzeitig schießt natürlich auch der Wiederspielwert in die Höhe, da man so nicht nur als neue Klasse spielen kann, sondern eben auch die Geschichte in eine andere Richtung lenken kann und vielleicht mal nicht den edlen Paladin, sondern einen egoistischen Magiehasser spielen kann. Das ist für mich der Weg, den PB einschlagen sollte - die Geschichte die erzählt wird muss einfach dynamisch sein und sollte wenn möglich nicht wie bei Gothic 1 immer auf ein und denselben Endkampf hinauslaufen. Dazu wäre es im Gegensatz zu allen vorherigen Titeln mal angesagt, dass es "ausnahmsweise" mal nicht um das Ende der Welt geht, sondern sagen wir mal um die Fehde zwischen zwei oder mehr Königreichen, deren Krieg dann je nachdem was der Spieler macht zu einem anderen Ende kommt. Das ist vielleicht auch ein sehr wichtiger Aspekt: Nicht mehr der Weltenretter sein. Das war auch etwas, das in Risen 2 nicht ideal war - der Wechsel vom Säufer zum Überhelden passt auch nicht so richtig und wirkt ausgelutscht. Da wünsche ich mir lieber ein "armes Schwein", das mit der Situation in der er ist zurechtkommen muss (wie etwa der Krieg zwischen Königreichen) und einfach nur versucht das Beste daraus zu machen und am Ende groß rauskommt, ohne aber ein ultimativer Held zu sein, der als einziger in der Lage ist Titanen zu schnetzeln und oberböse Titanenlords zu besiegen. Das mit dem großen Helden beißt sich inzwischen nämlich auch ein wenig mit der Teamstärke, denn so ein Weltenretter will heutzutage ja auch gut in Szene gesetzt werden, sonst wirken die "Heldentaten" irgendwie billig, was sich in den "Bosskämpfen" von Risen 2 ja auch irgendwo genau in dieser Form widerspiegelt...

    Vielleicht wäre es echt Zeit für ein eigenes Thema hier im Forum, wo PB ganz konkrete Vorschläge gemacht werden, seien es alternative Storylines wie ein Risen 3 möglichst glimpflich davonkommt, oder Anregungen für einen Neuanfang ähnlich wie ich sie nun kurz geschildert habe...
    Käsetoast ist offline

  9. #9 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Gorn12
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    durch eure langen texte konnte ich daraus spiegeln das es wieder um gothic geht!
    Ihr seit alle voreingenommen Von GOTHIC ! deswegen meckern viele herum!

    Risen ist ne andere serie also: - kein gothic
    Gorn12 ist offline

  10. #10 Zitieren
    Legende Avatar von JFaron
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    Zitat Zitat von Gorn12 Beitrag anzeigen
    durch eure langen texte konnte ich daraus spiegeln das es wieder um gothic geht! [..]
    Dann kauf' dir einen neuen Spiegel, aber lass' uns in Ruhe!
    JFaron ist offline

  11. #11 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Gorn12
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    Zitat Zitat von JFaron Beitrag anzeigen
    Dann kauf' dir einen neuen Spiegel, aber lass' uns in Ruhe!

    nö warum ,wenn ihr jedes mal das gleiche erzält (und jedes mal das gleiche heraus kommt - nähmlich gothic geht es irgend wann en auf die nerven>)>!

    einer muss ja mal was sagen .
    Gorn12 ist offline

  12. #12 Zitieren
    Held Avatar von Ulukai
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    Zitat Zitat von Gorn12 Beitrag anzeigen
    nö warum ,wenn ihr jedes mal das gleiche dabei heraus kommt - nähmlich gothic geht es irgend wann en auf die nerven!

    einer muss ja mal was sagen .
    Mal so gefragt: Wenn wir uns alle relativ einig sind, dass die "guten" Spiele von PB nur Gothic-Teile sind, worüber sollen wir dann reden? Etwa über Risen?

    Auch ich wäre für einen Neuanfang. Ein weiteres Risen(das dann vllt. im wilden Westen spielt ) könnte ich nicht verkraften...


    MfG Ulukai
    "In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain)
    Ulukai ist offline

  13. #13 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Gorn12
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    Zitat Zitat von Ulukai Beitrag anzeigen
    Mal so gefragt: Wenn wir uns alle relativ einig sind, dass die "guten" Spiele von PB nur Gothic-Teile sind, worüber sollen wir dann reden? Etwa über Risen?

    Auch ich wäre für einen Neuanfang. Ein weiteres Risen(das dann vllt. im wilden Westen spielt ) könnte ich nicht verkraften...


    MfG Ulukai
    also heißt das du risen mittelalter flair wieder ist!
    mal so gefragt was gefällt dir an karibik flair nicht
    Gorn12 ist offline

  14. #14 Zitieren
    Legende Avatar von JFaron
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    Gorn, es geht hier um einen Neuanfang. Das in dem Zusammenhang der Name "Gothic" fällt, ist klar, denn mit "Gothic" hat schließlich alles mal begonnen.
    Und jetzt drück' mal [STRG]+[F], gib Gothic ein und drücke dann [ENTER]. Du wirst feststellen, dass keiner, der Gothic erwähnt hat, etwas im Sinne "Gothic ist geil und Risen ist scheiße" schreibt!

    edit: Und achte wenigstens ein ganz kleines bisschen auf deine Posts... "also heißt das du risen mittelalter flair wieder ist!" ist einfach kein Satz! Ein deutscher Satz besteht standardmäßig aus Subjekt und Prädikat, beispielsweise "Gorn tötet." Hierbei ist Gorn das Subjekt und töten das Prädikat. Zusätzlich dazu kannst du noch Objekte verwenden, z. B. "Gorn tötet Orks." oder "Gorn tötet mit großer Gewalt Orks." Adjektive und Adverbien kommen dann nächstes mal. Vllt. auch noch Kojunktionen und Präpositionen
    JFaron ist offline Geändert von JFaron (24.07.2012 um 23:55 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    General Avatar von Nihonmaru
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    Zitat Zitat von Gothaholic Beitrag anzeigen
    ganz ehrlich? dann wäre ich raus, das ist so ziemlich genau das Gegenteil was ich von einem gelungenen PB-Titel erwarte.

    Kann ja gut sein, dass meine Idee total bescheuert ist, aber ich sehe PB in den letzten Jahren auch nicht mehr in einer Position etwas abzuliefern, was auch nur im entferntesten noch "Konkurrenzfähig" oder gelungen wäre. Sie sind bestimmt noch ein rentables Studio, aber überzeugen konnte mich eben schon lange keines ihrer Spiele, in welcher Hinsicht auch immer und ein weiteres Gothic oder Risen wird da wohl auch nichts mehr ändern.

    Mittlerweile finde ich nur, dass es besser für das nächste Spiel wäre, je weniger es mit den genannten Reihen am Hut hat.
    Nihonmaru ist offline

  16. #16 Zitieren
    Waldläufer Avatar von FallenStar
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    Lang ist's her seit meinem letzten Post im Forum, aber hier konnte ich schlichtweg nicht widerstehen.

    Was bei vielen hier anscheinend noch nicht richtig anzukommen scheint ist, dass Gamedevelopement Kunst ist. Ich ziehe bei sowas gerne den Vergleich zu Musikern. Ein Musiker, welcher ein Album released, welches von der entsprechenden Szene gefeiert wird, der wird so eines in genau der Art nie wieder herausbringen. Denn Kunst ist stets Entwicklungen unterworfen. Natürlich kann man jedes Mal das Selbe machen, aber ganz ehrlich, würde PB alle paar Jahre ein G1 mit aufpolierter Grafik rausbringen, das würde irgendwann auch niemand mehr kaufen.

    Natürlich sollte man sich auf seine Stärken konzentrieren und denen sukzessive neue, weiterentwickelte künstlerische Aspekte beimischen.

    Beim beibehalten von Stärken ist erade Dynamik da ein passendes Stichwort. Auch wenn ich, wie viele andere hierbei wieder auf G1 verweisen muss, es geht leider nicht anders. Ich entsinne mich noch genau des Tages, an dem ich G1 das erste Mal gespielt habe. Als ich das alte Lager betrat fielen mir direkt die sich unterhaltenden, kochenden, patroullierenden, sich waschenden oder die Häuser reparierenden NPCs auf. Es wirkte real. Auch in G2 war das noch vorhanden, danach allerdings nicht mehr, oder nur in unbefriedigender Form. Solch eine Lebendigkeit wie in G1 gibt es in Skyrim nicht. Auch überraschende Wendungen, wie damals der Tod der Feuermagier (welcher mich damals schon sehr schockiert hatte, da er unerwartet kam) sind heute selten.

    Jedoch sind auch neue Elemente, Schritte nach vorne, seitens der PBs relativ (Betonung liegt da leider auf relativ) gut gelungen. So etwa der Settingwechsel von G3 auf R1. Der Sprung war nicht riesig, aber er war auch nicht zu übersehen. Ich für meinen Teil kam gut damit klar.

    Dennoch ist ein Neuanfang immer mit großen Risiken verbunden. Und genau hier liegt das Paradoxon: Einerseits wird eine Weiterentwicklung gefordert, andererseits wird auf das Behalten der Stärken gepocht. Einen Mittelweg zu finden, oder gar beides zu kombinieren ist nicht leicht und nur selten zu erreichen. Auch der bereits angesprochene über die Jahre vollzogene Personalwechsel bei PB nährt das Paradoxon: Wenn eine Band ein neues Mitglied erhält, dann werden deren Lieder auch ein wenig anders klingen als sonst, da jemand neue und vielleicht auch frische Ideen mit reinbringt.

    Aber wie dem auch sei, wenn die Jungs (und die Dame) von PB sich sagen: "Wir haben jetzt Bock auf ein Piratensetting mit Schusswaffen, Papageien etc.", dann ist dem so. Warum sollte jemand das, worauf er Lust hat zugunsten der "Masse" (in diesem Fall nur die Foren-Community) und deren Forderungen aufgeben? Wenn man selbst auf einer Straße geradeaus gehen will und es steht ein Mob vor einem der verlangt, dass man rechts abbiegt, würde man es tun? Im Regelfall nicht. Die Marschrichtung ist klar, nur der Ausgang des Marsches liegt noch im Dunkeln.
    It's often remarked that diplomacy is just a warfare by other means. Our battles are no less desperate for being bloodless, but at least we get wine and finger food
    FallenStar ist offline

  17. #17 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Käsetoast
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    Zitat Zitat von FallenStar Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man jedes Mal das Selbe machen, aber ganz ehrlich, würde PB alle paar Jahre ein G1 mit aufpolierter Grafik rausbringen, das würde irgendwann auch niemand mehr kaufen.

    Natürlich sollte man sich auf seine Stärken konzentrieren und denen sukzessive neue, weiterentwickelte künstlerische Aspekte beimischen.
    Sehe ich ebenfalls so. Man sollte die Stärken von Gothic 1 etwa wie von mir beschrieben versuchen auszubauen und sich auf dem Gebiet weiterentwickeln. Dabei verlangt natürlich niemand das Rad neu zu erfinden...

    Zitat Zitat von FallenStar Beitrag anzeigen
    Dennoch ist ein Neuanfang immer mit großen Risiken verbunden. Und genau hier liegt das Paradoxon: Einerseits wird eine Weiterentwicklung gefordert, andererseits wird auf das Behalten der Stärken gepocht. Einen Mittelweg zu finden, oder gar beides zu kombinieren ist nicht leicht und nur selten zu erreichen.
    Eigentlich sollte das Weitergehen eines eingeschlagenen Weges verhältnismäßig leicht fallen. Ich finde die Konzepte von Gothic 1 und 2 funktionieren auch heute noch hervorragend und sollten erweitert werden. Das sollte auch wesentlich leichter fallen als von Grund auf ein neues RPG zu ersinnen und dabei konzeptuell alles in Frage zu stellen im Hinblick auf ein Konzept, das auch beim Kunden ankommt...


    Zitat Zitat von FallenStar Beitrag anzeigen
    Aber wie dem auch sei, wenn die Jungs (und die Dame) von PB sich sagen: "Wir haben jetzt Bock auf ein Piratensetting mit Schusswaffen, Papageien etc.", dann ist dem so. Warum sollte jemand das, worauf er Lust hat zugunsten der "Masse" (in diesem Fall nur die Foren-Community) und deren Forderungen aufgeben? Wenn man selbst auf einer Straße geradeaus gehen will und es steht ein Mob vor einem der verlangt, dass man rechts abbiegt, würde man es tun? Im Regelfall nicht. Die Marschrichtung ist klar, nur der Ausgang des Marsches liegt noch im Dunkeln.
    Ich muss zwar gestehen, dass das Piratenthema mir nur mäßig gefällt, allerdings verstehe ich die Idee dahinter und sehe auch das Potential im Sinne eines (in Computerspielen) relativ unverbrauchten Settings. Was mir bei Risen 2 dann aber aufstößt ist die Umsetzung sowohl mit den ganzen Problemchen im Sinne des Kampfsystems (langweiliger da spielerisch anspruchsloser und wohl auch unbalancierter Nahkampf und grobes in die Richtung des Gegners Zielen bei den teils wohl übermächtigen Schusswaffen) und der Story-Lore-Setting-Abteilung (sowohl inhaltlich als auch grundsätzlich wie etwa die Piraten-ohne-Seefahrt Geschichte). Ich denke PB sollte aber durchaus was das Setting angeht möglichst frei denken (wobei ich Mittelalter natürlich gerne wieder sehen würde - vor allem da mir der sehr realistisch gehaltene Stil mit wenig Fantasy-Elementen gut gefallen hat). Es muss halt alles hinter dem Setting stimmen sowohl was Gameplay, Story&Lore als auch spielrelevante Aspekte wie die Entscheidungsfreiheit angeht - dann lässt sich aus quasi jedem Setting ein gutes Spiel machen. So gesehen finde ich es gut, dass PB mit Risen 2 gezeigt hat, das man sich nicht nur auf's Mittelalter festnageln lassen will...
    Käsetoast ist offline Geändert von Käsetoast (25.07.2012 um 00:40 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Phael
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    Zitat Zitat von FallenStar Beitrag anzeigen
    Und genau hier liegt das Paradoxon: Einerseits wird eine Weiterentwicklung gefordert, andererseits wird auf das Behalten der Stärken gepocht.
    Eigentlich wird immer von "Weiterentwicklung der alten Stärken" gepocht. Also zum Beispiel die von dir schon angesprochene Lebendigkeit der Spielwelt. Hier wäre dann eine Weiterentwicklung gegenüber Gothic 1 & 2 gewesen, dass die Tagesabläufe noch komplexer werden, dass es noch mehr "sinnlose" Animationen gibt (auch für den Spieler), dass die NPC-Gespräche mehr Sinn bekommen, und sich auf aktuelle Vorkommnisse in der Spielwelt beziehen, dass man Jäger eventuell aktiv bei der Jagd beobachten können, dass die Tiere und Monster noch mehr miteinander interagieren usw.

    Stattdessen ist aber das Gegenteil eingetreten, und diese Stärken (von denen die Lebendigkeit nur eine ist) wurden nicht nur nicht weiter entwickelt, sondern sogar abgebaut, so dass sie nun teilweise nicht mehr vorhanden sind.

    Also verstehe ich nicht, was daran ein Paradoxon sein soll.

    Aber wie dem auch sei, wenn die Jungs (und die Dame) von PB sich sagen: "Wir haben jetzt Bock auf ein Piratensetting mit Schusswaffen, Papageien etc.", dann ist dem so. Warum sollte jemand das, worauf er Lust hat zugunsten der "Masse" (in diesem Fall nur die Foren-Community) und deren Forderungen aufgeben? Wenn man selbst auf einer Straße geradeaus gehen will und es steht ein Mob vor einem der verlangt, dass man rechts abbiegt, würde man es tun? Im Regelfall nicht. Die Marschrichtung ist klar, nur der Ausgang des Marsches liegt noch im Dunkeln.
    Wer kritisiert denn das Piratensetting? Das ist doch dem Großteil der Leute hier egal, das ist ja schließlich nur der Anstrich.
    Kritisiert werden eigentlich fast ausschließlich die Spielmechaniken.
    Phael ist offline

  19. #19 Zitieren
    Abenteurer
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    Wenn ich mir die letzten pb Spiele und die dazugehoerigen interviews angucke muss ich einfach sagen: die sind satt. die sind alt. die haben keine energie mehr. es fehlt die leidenschaft. das problem is ja nichmal, dass pb ne schlechte story oder praesentation liefert, sondern dass es an all den hochgeloben details mitterweile doch sehr hapert. ich meine, die welten sind einfach nich so interessant designt, der forschdrang hat dadurch, sowie durch das entfernen der adventure-elemente schwimmen und (richtigem) klettern, arg gelitten. charatere und dialoge sind ueberhaupt nich mehr so kernig und voll von trockenen und subtilen humor. heute muss ich bei risen 2 fast schon so oft fremdschaemen wie wenn ich mit meiner freundin eine von den endlosseifenopern im tv gucke. ja es ist hart, aber die dialoge zwischen patty, ihrem vater und dem helden haben etwa das gleiche niveau. wenn das spiel nich von pb waer haette ich direkt nach dem ersten treffen mit patty an strand das spiel geloescht. da es von pb ist, habe ich es immerhin bis zu dem 'dramatischen' tod von stahlbart ausgehalten. ich frag mich, fuer welches publikum risen 2 eigentlich gemacht worden ist. unter erwachsener unterhaltung versteh ich etwas anderes.

    zum piraten setting allgemein kann ich eigentlich nichts negatives sagen. es gaebe da auch ein paar sehr coole vorlagen mit einem ernsten setting aus film(Robert Surcouf unter der flagge des tigers) und buch (stoertebeker), aber diese bunte fluch der karibik kiddie rotze is totaler muell. Da haette man uebrigens auch dialoge finden koennen, die etwa dem humor des namenlosen aus g1/2 entsprechen und nicht diesen nervensaegen-humor aus risen 2...
    Degenhardt ist offline Geändert von Degenhardt (25.07.2012 um 01:47 Uhr)

  20. #20 Zitieren
    Waldläufer Avatar von FallenStar
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    Zitat Zitat von Phael Beitrag anzeigen
    Also verstehe ich nicht, was daran ein Paradoxon sein soll.

    Wer kritisiert denn das Piratensetting? Das ist doch dem Großteil der Leute hier egal, das ist ja schließlich nur der Anstrich.
    Kritisiert werden eigentlich fast ausschließlich die Spielmechaniken.
    Diese beiden Punkte hätte ich wohl noch ein wenig weiter ausführen sollen.

    Zu ersterem: Natürlich fordert die Community, dass das Bewährte auch weiterverwendet und ausgebaut wird. Das ist schließlich auch logisch, denn wenn ich ein Haus habe, was alle toll finden, dann kann ich es zwar weiter ausbauen, sollte es aber vermeiden die Grundmauern zu entfernen. Weiterentwicklungen werden indirekt von der Masse und von der Zeit gefordert. Beispiel: Minimap und Questmarker. Suche heute mal ein Spiel, speziell RPGs, welche auf eines der beiden verzichten. Ich weiß nicht wie es bei R2 aussieht, ich habe es bislang noch nicht spielen dürfen, aber o.g. dürfte eigentlich ein Paradebeispiel darstellen.

    Wobei ich dazu sagen muss, dass ich die Lösung in G1 und G2 klasse fand. Bis man da eine Karte der kompletten Insel/des kompletten Minentals hatte dauerte es, man musste sich so zurechtfinden und Karten waren teuer. Und das Wichtigste: Man musste den NPCs zuhören, um etwas zu finden. Heute läuft man dem Questmarker nach und liest sich die Questkurzbechreibung durch... Aber das ist ein anderes Thema.

    Zu zweiterem: Hier hätte ich vielleicht sagen sollen, dass ich, als ich den Begriff "Piratensetting" verwendet habe damit auch noch Lore, Kampfsystem, etc. inkludiert habe (auch wenn Setting und letztgenannteres natürlich zwei paar Schuhe sind). Also um den Satz anders zu bauen: "Wir haben jetzt Bock auf ein Piratenspiel mit folgender Story, folgendem Lore, übermächtigen Schusswaffen und einem ausbaubaren Kampfsystem", dann ist dem leider so.
    It's often remarked that diplomacy is just a warfare by other means. Our battles are no less desperate for being bloodless, but at least we get wine and finger food
    FallenStar ist offline

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