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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #81
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Aufbrechen … ja, sicher …“, erwiderte Thorwyn ein wenig zerstreut, während er sich gerade noch darüber klarzuwerden versuchte, was Bartimäus damit meinte, dass die Rinder bei ihrem Besitzer Schaden anrichten könnten. Allerdings kam ihm in diesem Moment noch eine andere Idee, so dass er den Gedanken vorerst verscheuchte.
    „Sag mal, hast du schon mal Sumpfkraut verkauft?“, fragte er. „Ich meine, in Setarrif ist das ja nicht verboten, soweit ich weiß, und wenn man schon mal in der Nähe ist … vielleicht können die da welches gebrauchen. Hier gibt es genug davon, und so lässt sich nebenbei noch etwas Geld verdienen. Ich nehme am besten auch noch ein paar Felle und so was mit, die noch rumliegen. Die Händler, die hierherkommen, zahlen nicht besonders viel dafür. Und ich würde übrigens noch Leyla fragen, ob sie mitkommen will. In der Heilkammer ist zurzeit so wenig los, dass Osmo das auch alleine schafft, und es könnte unterwegs ziemlich nützlich sein, sie dabeizuhaben. Nicht nur, wenn einer von uns sich ein Bein bricht oder so.“

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Da hast du Recht!"
    Eine Druidin konnte in der Tat nicht schaden und auch die anderen Ideen waren gut.
    "Nein, gemacht habe ich es noch nie, aber es ist durchaus ein guter Gedanke! Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die ziemlich gut dort dafür zahlen. Ich wüsste zumindest nicht, wo die Setarrifer ihr eigenes Sumpfkraut anpflanzen und zu uns kommen auch nicht so besonders oft Leute deswegen. Und es ist einfach zu transportieren, lass uns also was davon mitnehmen!"
    Das Vorhaben schien immer größere Ausmaße anzunehmen, aber das war ja nichts Schlechtes, die Frage war nur, ob die Jagdtrupps nicht dann vielleicht sogar vor ihnen wieder zurück waren. Aber nun gut, es würde sich schon irgendwie ausgehen.
    "Also sagst du Leyla bescheid und holst deine Sachen und ich organisiere etwas Sumpfkraut und wir treffen uns dann... ähm... vor Tooshoo? Oder braucht ihr noch mehr Zeit? Von mir aus könnten wir eigentlich jeder Zeit los!"
    Viel braucht er ja auch nicht, aber da Leyla im Moment noch nicht einmal wusste was ihr bevor stand, würde sie vielleicht etwas länger brauchen.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #83
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Bogen? Vorhanden. Spieß? Ebenfalls. Reichsbürgerurkunde? Lieber nicht. Felle? Die schon. Proviant? Nachdenklich ging Thorwyn noch einmal sein gesamtes Gepäck durch, das er mitnehmen wollte oder musste, und hoffte, dass er nichts vergessen hatte. Sie konnten schließlich kaum umkehren, wenn sie auf halbem Weg feststellten, dass sie etwas vergessen hatten, es sei denn, es war wirklich wichtig.
    Als er der Meinung war, fertig zu sein, schulterte er seine Ausrüstung und wartete. Leyla war zwar mehr oder weniger sofort damit einverstanden gewesen mitzukommen, aber nun ließ sie sich doch etwas Zeit. „Na, endlich fertig?“, grinste der Jäger schließlich, als sie so weit war. „Man steht sich hier ja die Beine in den Bauch … aber was tut man nicht alles dafür, eine Heilerin dabeizuhaben.“
    Mit einem stillen Kichern eilte er dann der Geliebten voraus die Treppe hinunter, damit sie draußen auf Bartimäus treffen konnten. „Auch fertig? Wunderbar“, meinte Thorwyn und schnupperte. Das Sumpfkrautpaket, das der Waldläufer mit sich führte, war zwar vielleicht zu übersehen, aber garantiert nicht zu überriechen. Gut, dass sie das Zeug nur in Setarrif und nicht in Thorniara verkaufen wollten. „Hm, übrigens“, fügte er beiläufig hinzu, „hat es eigentlich einen bestimmten Grund, dass du nicht auch im Bluttal bist? Oder, hm, einfach Zufall, weil irgendjemand ja auch hier die Stellung halten muss?“

  4. Beiträge anzeigen #84
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Bewahret!", grüßte der Waldläufer schließlich die beiden, als sie aus dem Baum traten.
    "Schön dich dabei zu haben, Leyla! Und nein, einen bestimmten Grund hat es eigentlich nicht. Aber es stimmt natürlich, dass irgendjemand hier bleiben muss und eigentlich bin ich auch relativ froh darüber, denn ich hege ehrlich gesagt nicht wirklich Rachegelüste gegen die Innosler, auch wenn sie mir nicht sonderlich sympathisch sind und Schlachtfelder sind auch nicht meine Lieblingsumgebung.
    Ich nehme mal an, dass euch ähnlich geht, denn wenn ihr Ruhm und Ehre in der Schlacht suchen -und so wie ich euer Können einschätze wahrscheinlich auch finden- würdet, wärt ihr jetzt wohl kaum hier."
    Noch während er geredet hatte, hatten sie sich auch schon in Bewegung gesetzt und verließen das Dorf gen Osten, wo sie die Stege zuerst in trockeneres Terrain und dann zur Brücke über die Schlucht bringen würde.
    Als der Neugierige ihre Route im Kopf abging, kam ihm plötzlich eine wohl ziemlich absurde Idee.
    "Sagt mal, auf der anderen Seite steht ja auch dieses Kastell. Ward ihr darin schon einmal? Es hat doch diesen Speiseraum in dem man sich das Esser 'erwünschen' kann. Glaubt ihr kann man dort auch größere Mengen zum Mitnehmen bestellen?", fragte er mehr scherzhaft als ernst gemeint, aber schließlich hatten sie doch ein gutes Stück an Weg vor sich, irgendwie musste man sich da ja unterhalten.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #85
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld … Thorwyn lächelte schief bei diesem Gedanken. Es gab Menschen auf dieser Welt, die für derartige Heldentaten geboren waren und ihre Erfüllung darin fanden, mit einer Waffe in der Hand ihre Ziele zu verteidigen und schließlich zu sterben, aber er war keiner von ihnen. Und er hatte auch nicht das Zeug dazu.
    „Ich bezweifle irgendwie, dass ich wirklich so viel ausrichten könnte“, meinte er nachdenklich. „Ich bin Jäger, das kann ich am besten … na gut, vielleicht noch ein paar andere Sachen. Aber ich habe erst …“ Er dachte nach. „Hm, einmal? Einmal mit dem Bogen auf einen Menschen geschossen, und einmal mit dem Speer gegen einen gekämpft. Hat sich nicht so toll angefühlt, das hebe ich mir lieber für die Zeiten auf, in denen es wirklich sein muss. Und außerdem … ich weiß ja nicht, was mit den Eltern der ganzen anderen Mitglieder des Waldvolks ist, aber meine wohnen auf dem Festland, bei Kap Dun. Es würde sich irgendwie … komisch anfühlen, auf die Soldaten zu schießen, die meinen Eltern sonst die Feldräuber vom Hals halten.“
    Er verstummte und dachte einen Moment darüber nach, ob er auch noch etwas zum Thema Innos sagen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Das Thema wurde ihm schon jetzt fast zu viel. Stattdessen kam er lieber auf das Kastell zu sprechen. „Im Kastell waren wir schon mal, ja. Es war auch, hm, in Ordnung da, aber irgendwie auch … unheimlich? Ist jedenfalls kein Ort, den ich einfach so zum Spaß besuchen würde, jedenfalls nicht zu dritt.“ Er grinste flüchtig. „Wobei es sicher einen Versuch wert wäre, mit fünfzig Leuten vorbeizuschauen und sich so richtig satt zu essen.“

  6. Beiträge anzeigen #86
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Ein Essenstourismus ins Kastell, da würden die Schwarzmagier aber schön schauen. Und diese beiden komischen sprechenden Skelettdinger am Eingang wohl auch, sofern sie überhaupt noch irgendwie schauen konnten, aber offenbar konnten sie das. Wie dem auch sei, der Waldläufer wollte sich nicht länger mit der Frage beschäftigen, wie tote Gebeine ohne jeglichen Organen noch irgendwie die Funktionen Lebendiger ausführen konnten. Und selbst wenn, die einzige Antwort auf die er hätte kommen können war 'Magie'!
    "Ja, das Kastell ist wirklich unheimlich, da gebe ich dir recht. Ich habe auch das Gefühl, dass die Spaß nicht wirklich so gut verstehen, also vielleicht sollten wir das lieber lassen. Am Ende verfluchen sie uns noch oder so und dann haben wir alles nichts davon!"
    Es bestand zwar natürlich auch die Möglichkeit, dass böse Flüche und so nur Gerüchte waren und die Schwarzmagier gar nicht so mächtig waren wie man glauben mochte, aber der Neugierige hielt sie für eher unwahrscheinlich und würde sich so auf keinen Fall darauf verlassen wollen.
    Noch dazu hatte Ad gemeint, dass das ganze Gebäude früher Kilometer von hier in der Wüste gestanden ist und das zeugte wohl wirklich von Macht, wenn sie einfach mal Tonnen von Stein von einen Moment auf den anderen versetzt hatten.
    "So, da wären wir auch schon", kommentierte Bartimäus was die anderen beiden wohl unweigerlich gesehen haben mussten. Die Brücke lag vor ihnen und das Wasser klatschte weit unter ihnen geruhsam auf die Felsen.
    "Noch ist sie ja nicht so ein großes Problem, am Rückweg wird das wohl komplizierter."

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Mit hoher Geschwindigkeit und begleitet von einem seltsam ploppenden Geräusch verließ das klebrige Knäuel aus zerkauten Sumpfkrautblättern seinen Mund. Es landete direkt vor Daryn auf dem Boden, der an einem der Bäume auf trockenem Gelände lehnte, eines der Beine angezogen, das zweite ausgestreckt. Zwischen ihnen lag nun das Objekt der Übung. Teilweise zu einer Pampe zerkaut, lagen die Überreste der Blätter nun wie die Hinterlassenschaft eines Pferdes vor ihm - nur in grün, kleiner und nicht ganz so übel riechend.

    Ihm ging es weder um den Geschmack noch die Wirkung, die die Blätter in seinem Mund erzeugt hatten, auch die Optik konnte ihn nicht wirklich überzeugen. Vielmehr interessierte ihn, was für das gewöhnliche Auge verborgen blieb. Schritt für Schritt wollte Daryn an die Aufgabe herangehen, die ihm Ornlu schon vor einer ganzen Weile gestellt hatte. Mittlerweile beherrschte er den magischen Odem schon ganz passabel und auch die Wirkstoffe des Sumpfkraut, die sich nach dem Kauen wie eine kleine Wolke um die Blätter legten, ließen sich einfach durch seine Magie bewegen. Nun fehlte ihm nur noch ein letzter entscheidender Schritt: Den gesamten magischen Odem mit den Wirkstoffen des Krautes zu füllen. Dafür war der Lehrling nun hier, dafür hatte er das Sumpfkraut vor sich. Ob es dann letztendlich in seinem Mund war oder vor ihm auf dem Boden lag, schien ihm nicht relevant.

    Nun denn.. Der junge Kerl atmete ein paar mal tief ein und füllte seine Lungen mit Luft, sowie auch mit Magie. Beides verbunden konnte dann in Form einer großen, goldenen Dunstwolke entweichen - dachte er. Er fühlte es nicht, hatte es nicht in Form einer Erschöpfung gefühlt, wie es früher war. Die Kraft in ihm war verbraucht und die Leere, die für gewöhnlich entstand, durch die Wirkung des Sumpfkrautes überdeckt. Statt einem ansehnlichen Nebel aus Magie hatte sich nur ein kleines Wölkchen gebildet, welches auf das Sumpfkraut flog. Zwar war die Größe nicht den Vorstellungen entsprechend, doch immernoch brauchbar. Mit seinem zutun trug die Magie die Wirkstoffe mit sich, manifestierte sich sogar in Form eines blassgrünen Dampfes, welcher ungefähr die Größe einer Faust besaß.

    Triumphierend blickte der Vengarder auf seine Schöpfung hinab, sah wie sich das Grün immer weiter verdünnte und sich nach einer Weile in Luft aufgelöst hatte.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Sein Umhang ruhte auf den Schultern des Jägers und verhüllte seinen gesamtes Hab und Gut vor den neugierigen Blicken von manch einer zwielichtigen Gestalt, die es hier in den Sümpfen sonder Zahl zu geben schien. Der Nordmarer ging bedächtig über einen Markt, der sich im Norden der Siedlung befand, nahe dem Eingang, durch den Badhor "Schwarzwasser", wie dieser Ort wohl genannt wurde, betreten hatte. Für den Reisenden hätte es kaum einer Warnung bedurft, vorsichtig zu sein, man hätte schon blind und taub sein müssen, um die gierigen Gestalten nicht zu bemerken, die sich an jeder Ecke herumdrückten. Unter seinem Mantel schloss sich Badhors Rechte fest um sein Messer, seinen wertvollsten Besitz und zugleich seinen vermutlich besten Schutz gegen übereifrige Gauner.
    Hierhin zurückkehren würde Badhor wohl nur im Vollbesitz seiner geistigen kräfte und wenn es etwas Dringliches gab, das er besorgen musste.

    Je weiter er sich jedoch dem Herz von Schwarzwasser näherte und sich damit weiter vom Markt entfernte, wurde es doch gleichermaßen ruhiger und gewann auch an einem eigentümlichen Charme, den sich der Jäger kaum erklären konnte, doch der dennoch nicht seine Vorsicht schmälerte, denn er erwartete immer noch nicht, an ein ehrliches Pflaster geraten zu sein...

  9. Beiträge anzeigen #89
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Außerhalb von Schwarzwasser

    Es waren ein paar wenige Tage vergangen, seitdem Cyrith sich von Rethus getrennt hatte. Der Glatzkopf nahm allerdings stark an, dass sich sein Waffengefährte nicht für lange Zeit verabschiedet hat. Immerhin wollte er nach Schwarzwasser. Es machte wenig Sinn, wenn Cyrith jetzt sobald wieder aufbrechen wollte. Dann hätten sie sich den gefährlichen Weg durch den Orkwald sparen können. Und Cyrith wusste von Rethus‘ Anwesenheit in der Nähe von Schwarzwasser. Da sich der Glatzkopf genauso vorgenommen hatte in Schwarzwasser vorbeizuschauen wie Cyrith, machte es auch bei ihm wenig Sinn gleich wieder zu verschwinden. Nein, die beiden würden sich früher oder später wieder hier irgendwo treffen.

    Vor zwei Tagen begann Rethus mit dem Training. Er hatte sich nun fest entschlossen das Selbststudium durchzuziehen. Jetzt wo er den Kampf mit dem Schwert in der linken Hand beherrschte, war das Erlernen zwei Schwerter in den Kampf zu führen wesentlich einfacher geworden. Blieb nur die Frage wie lange das dauerte. Aber Rethus war lernfähig.
    Er hatte die beiden Bälle, die er aus Schafsmägen gemacht hat, in beiden Händen. Der Sinn dieser Übung bestand darin seine Hände gleichzeitig aber unabhängig voneinander zu verwenden. Jeder Idiot konnte einen Ball auf den harten Boden werfen und ihn auffangen, sobald dieser auf ihn zurückschnellte. Allerdings mit zwei Bällen zu trippeln lag eine ganze Messlatte höher. Wenn man das konnte, hatte man beide Arme völlig unter Kontrolle, selbst wenn sie völlig unterschiedliche Sachen machten.
    Rethus ließ den Ball in der rechten Hand fallen und begann damit zu trippeln. Als das Ding etwa zum zehnten Mal wieder nach oben kam, fing er ihn auf. Anschließend setzte er dieselbe Übung mit der linken Hand fort. Dabei merkte er, wie gut die Lektion bei Trilo geholfen hatte. Die Führung des Balls in der linken Hand war der in der Rechten entsprechend. Gut, wieder stoppte er die Übung ab. Jetzt ließ er beide Bälle fallen. Dreimal federten sie gleichzeitig nach oben, bis einer von beiden aus der Bahn fiel und Rethus völlig aus dem Konzept kam. Den Ball für die linke Hand konnte er noch auffangen. Allerdings sprang der andere weg… Mist! Aber der Anfang war gut. Er sollte tatsächlich anfangen sie gleichzeitig und gleichförmig zu trippeln, bevor er sie versetzt zu einander anspielte.

    Wieder ließ er beide Bälle fallen. Parallel zueinander begann er die Bälle gleichförmig zu trippeln. Sehr gut, dieses Mal gelang ihm das etwas geschickter. Aber er bemerkte schnell, dass es überfordernd sein konnte auf beide Bälle gleichzeitig zu achten. Immerhin schlug er sich recht wacker. Acht, neun, zehn, elf… sehr gut… fünfzehn, Mist… Wieder kam einer der beiden Bälle außer Kontrolle. Der Glatzkopf konnte ihn nicht mehr retten. Aber fünfzehn waren schon einmal nicht schlecht. Erst wenn er das ohne hinzugucken und fünfzig Mal geschafft hat, wollte er zum nächsten Schritt übergehen.
    Also weiter…

  10. Beiträge anzeigen #90
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Geschafft warf der Glatzkopf einen der Bälle ein letztes Mal auf den Boden, sodass dieser gegen einen Baum federte und von da aus zu Rethus zurück kam. Reicht für heute! Vierunddreißig war sein Rekord. Diese hohe Zahl für diese Übung war für die ersten Tage eine beachtliche Leistung. Wenn er so weiter trainiert würde er die fünfzig in wenigen Tagen erreichen. Dann ging es weiter mit dem versetzten Trippeln der Bälle.
    Er packte die beiden Bälle zwischen ein paar Ästen und dem umgekippten Baum. Anschließend legte er noch ein paar Zweige und Blätter darüber, damit am nächsten Tag keine Kinder auf dumme Gedanken kamen.
    Alles klar, Feierabend für heute. Rethus war müde geworden. Er freute sich jetzt schon auf ein heißes Bad und das Bett in der ‚Lilie‘. Aber zuvor würde ihm wohl noch ein Bier gut tun. Wie schon oft angemerkt war das Bier in Schwarzwasser zwar Mist, aber besser als nichts. Das blonde Gebräu war eben deutlich lascher als das Paladiner der Rotröcke. Paladiner hatte Rethus ja schon seit einer Ewigkeit nicht mehr getrunken. Das war eines der guten Biere für Genießer. Aber jenes in Schwarzwasser wurde so süffig und lasch gebraut, dass es eigentlich nur zum hinter schütten gut war – eben ein Bier zum Saufen als zum Genießen.

    Soeben betrat der Schwarzgekleidete das Dorf. Mittlerweile war in dem Ort Ruhe eingekehrt. Dennoch gab es einige Gestalten, die noch ihres Weges gingen. Der meiste Trubel befand sich selbstverständlich noch in und vor der ‚Sumpflilie‘. Morgen war der freie Tag. Das merkte man sofort. In der Kneipe war einiges los. Man hörte herzhaftes Gelächter. Selbst vor der Kneipe tummelten sich zwei kleine Gruppen. Manche von ihnen rauchten genüsslich. Andere wiederum erzählten sich lustige Geschichten, wovon jedoch fast nichts mehr zu verstehen war. Der Witz, also warum auch immer sie lachten, wurde gänzlich durch ihr Lallen zerstört.
    Rethus öffnete die Tür. Tatsächlich, die Taverne war brechend voll. Fand hier ein Konzert statt oder was? Langsam arbeitete sich der Glatzkopf zum Tresen vor. Dort bestellte er sich so schnell wie möglich ein Bier. Solche Abende in Tavernen waren herrlich. Das Raunen der Leute sorgte ordentlich für Stimmung. Und die Mama konnte sich bei diesem Umsatz auch nicht beklagen.
    Das letzte Mal als Rethus so eine Stimmung genoss, befand er sich auf dem Fest in Vengard, als sie mit der Armee den letzten Feuerkelch gefunden hatten. Mensch, wie das vermisst hatte. Vielleicht war auch Cyrith hier irgendwo.
    Sogleich schaute er sich um. Bei dem Gedränge und den herumlaufenden Leuten hatte man allerdings einen schlechten Überblick. Nichtsdestotrotz löste sich Rethus mit seinem Humpen von der Bar. Vielleicht musste er einfach nur etwas herumlaufen um auf Cyrith zu treffen. Oder der Kerl hatte ihn bereits gesehen und wartete nur darauf die Augen von ihm zu erwischen… immerhin fühlte sich der Schwarzgekleidete beobachtet… doch gut war ihm dabei nicht zu mute. Seine Stimmung schlug gerade mit einem Schlag um. Hier, in dieser Taverne, war jemand, der nicht hierher gehörte. Der Glatzkopf spürte das.
    Er nahm einen kleinen Schluck von seinem Bier und schaute sich dabei um. Es gestaltet sich schwierig unter all den Leuten etwas Auffälliges zu beobachten. Langsam drehte er sich und hielt stetig die Besucher im Blick. Irgendjemand sollte nicht hier sein… Plötzlich spürte Rethus etwas. Tatsächlich… wenn Rethus etwas Unnatürliches spürte, dann konnte das nur etwas Magisches sein. Doch diese hier war ihm nicht vertraut. Sie gab ihm zu bedenken… Dann hörte er das Zufallen der Tür, das nur leicht vom Feiern der Leute übertönt wurde.
    So schnell wie möglich eilte der ehemalige Gardist zur Tür und schließlich nach draußen. Dort befanden sich nach wie vor die betrunkenen Typen, die sich unterhielten. Da Rethus nicht erwartete Etwas von den Typen zu erfahren, spähte er in die Dunkelheit. Im letzten Moment konnte er noch eine Gestalt erkennen, die einen Mantel trug. Er war gänzlich schwarz, aber war mit aufgenähten Symbolen überseht. Im Licht der letzten Fackel erkannte Rethus die Symbole… oder das Symbol, das mehrfach über den ganzen Mantel verstreut war… Pentagramme.

    Dann verschwand die Gestalt in der Dunkelheit…

  11. Beiträge anzeigen #91
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Am Morgen war Badhor aus einem tiefen und traumlosen Schlaf erwacht an einem Ort, den er seit dem gestrigen Tage nicht gekannt hatte, der aber zweifelsfrei als Taverne zu identifieren war. Un den Räumen hatte der schwere, sumpfige Geruch von Alkohol, Schweiß und Sumpfkraut gelegen, der dem Jäger stetig auf den Kopf schlug und ihn un bleierner Schwermütigkeit hielt. Bisher hatte er noch keinen Ort in Schwarzwasser gefunden, dem der bedrückende Eindruck abging, der sich mit der schwülen Hitze und dem penetranten Geruch des Sumpfes verband.

    So fremdartig und gegensätzlich zu seiner Heimat dies auch alles war, hatte der Nordmarer dennoch den Eindruck, dass sich die Siedlung um Tooshoo auf eine befremdlcieh Weise doch mit einem seltsamen Gefühl von Freiheit verbinden konnte, wen auch nicht gerade in dem alten Sinne, den er noch aus älteren Tagen her kannte.

    Irgendwo auf dem Markt hatte sich der Jäger noch einen Bissen Brot erstehen können, das sicher nicht den Hochgenuss dieser Welt verkörperte, aber dennoch besser war, als mit knurrendem Magen durch die Stadt zu laufen, obwohl dies vielleicht ein paar Dieben den Eindruck vermittelt hätte, dass es bei ihm nichts zu holen gab.

    Gerade hier beschlich Badhor immer mehr das Gefühl, eine andere Welt betreten zu haben, die der alten im stärksten Gegensatz gegenüber stand...

  12. Beiträge anzeigen #92
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Alles ging irgendwie schleppend in den letzten Tagen, die Arbeit, die Magieübungen, ja die Zeit selbst schien nur langsam zu vergehen. Seit einige der Dorfbewohner anscheinend in den Krieg gezogen waren oder sich zumindest daran beteiligten war Raminus etwas missmutig und ruhiger geworden. Nichts was ewig anhalten würde, aber es dauerte immer ein wenig bis er wieder zu seiner alten Fröhlichkeit gefunden hatte. Nachdem er jedoch trotzdem einige Fortschritte mit dieser Telekinese-Sache gemacht hatte, hielt er es für ganz sinnvoll sich mal wieder mit Ornlu zu treffen.

    Der Hüne war bereits auf dem Weg zu dem großen Baum als ihn ein ehr finsterer Gedanke ereilte. Woher wusste er eigentlich, dass der Druide noch da war? Er konnte ja ebenso beschlossen haben an den Kämpfen teilzunehmen, das hieß es bestand keinerlei Garantie, dass er Ornlu überhaupt finden würde, geschweige denn je wieder sehen würde. Noch betrübter als sonst erklomm Raminus daher die Treppen zur Baumkrone. Wie zu erwarten, war zunächst niemand zu sehen, aber zumeist tauchte der Druide oder sein Rabe kurze Zeit später auf. Als jedoch überhaupt nichts dergleichen geschah wusste sich der Handwerker nicht anderes zu helfen, als einfach mal nach dem Druiden zu rufen, vielleicht tauchte er oder jemand anderes ja auf, der ihm weiterhelfen konnte. Ansonsten müsste er sich einmal quer durch den ganzen Baum fragen. Hallo? Ornlu bist du da? Oder sonst irgendjemand? Raminus versuchte sich an die Namen derer zu erinnern, die Ornlu ihnen gesagt hatte. Andere Druiden an die sie sich ebenfalls wenden könnten, aber der Sägewerker würde die Namen wohl erst wieder erkennen, wenn man sie ihm erneut nannte…

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Kra, schallte es ihm von der Stange entgegen. "Schusch", erwiderte Corax genervt. Kra, kam es wieder zurück. "Elende Nervensäge...", sagte Corax und rieb sich die Schläfen. Nervensäge war der Name den er diesem Raben gegeben hatte, aus offensichtlichen Gründen. Der große, schwarze Vogel hoppste mit einem Flattern von der Stange und landete schwer auf seiner Schulter. "Korn", sagte er und grub seine Füße schmerzhaft tiefer in die Schulter des Druiden. Der Rabe konnte nur einige Worte sprechen und hatte Corax damit äußerst überrascht. Er musste sie sich selbst beigebracht haben, nur durch scharfes beobachten. Corax hatte das Potential in dem Vogel erkannt und ihn bei sich behalten, doch wie sich zu seinem Leidwesen herausstellte gingen offenbar große Intelligenz und große Nervigkeit Hand in Hand. Er öffnete eine Schublade in seinem fein gearbeiteten Tisch und holte einen kleinen Beutel hervor. Er griff mit einer Hand hinein und verteilte den Inhalt auf dem Tisch. "Hier bitte, friss und sei glücklich.", murmelte er, während der Rabe fröhlich krächzend auf den Tisch hüpfte.

    Corax stand auf, ein wenig frische Luft würde ihm gut tun. Nicht das es in seiner Behausung jemals an frischer Luft mangelte. Doch ohne den Wind fühlte sie sich nicht so an wie frische Luft sich anfühlen sollte.
    Als er nach draußen schritt hörte er eine Stimme über die Baumkrone rufen. Ein großer Mann mit Glatze verlangte nach dem populärsten Druiden Tooshoos. Und wie immer wenn er nicht zur Stelle war fiel es wohl an Corax zu übernehmen. Er bevorzugte es wenn Ornlu da war.
    War er aber nicht und so machte er sich auf den Weg. "Bewahre.", rief er dem unbekannten entgegen, "Ornlu ist nicht ausgezogen und soweit ich weiß", er machte eine Pause und horchte nach dem Wind, "wird er nicht allzu bald zurückkehren, fürchte ich. Doch wenn es dir recht ist kannst du mir von deinem Begehren erzählen, vielleicht kann ich dir helfen." Er musterte den Mann vor sich erneut. Er hatte ein äußeres das von harter Arbeit geformt war, doch schien es ihm als hätte er eine sanfte Natur vor sich. Doch der zweite Eindruck war genauso trügerisch wie der erste und so hielt er sein Urteil zurück. "Ah, mein Name ist überigens Corax."

  14. Beiträge anzeigen #94
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Bewahre grüßte er freundlich den Aufgetauchten. Ornlu war es in der Tat nicht, obwohl Raminus für einen kurzen Moment zuvor dachte einen Raben krächzen gehört zu haben. Doch dieser Corax schien ebenso hilfsbereit und…Corax? Wenn sich der Kahlkopf nicht täuschte dann hatte Ornlu eben diesen Namen mit als einen der ersten erwähnt, neben Suzuran, die Raminus zwar noch nicht getroffen, jedoch von Andrahir einiges über sie gehört hatte. Ein leichtes Grinsen setzte sich auf seinem Gesicht durch, die Kunde das Ornlu tatsächlich für einige Zeit weg war ließ ihn nichts Gutes ahnen, dennoch freute er sich über den Zufall einen anderen Druiden gefunden zu haben. Die fast schon ungewöhnlich grünen Augen des Gegenübers ruhten ruhig und doch durchdringend auf dem Lehrling, ganz als ob er sich gerade einen umfassenden ersten Eindruck verschaffen wollte.

    Ich bin Raminus. Ich weiß nicht ob du überhaupt schon mal von mir gehört hast, aber Ornlu erwähnte deinen Namen bereits einmal. Eigentlich bin ich mit zwei anderen zusammen sein Lehrling und wollte ihn jetzt um Rat bitten. Ich hab zwar schon vermutet, dass er eventuell dem Ruf des Kampfes gefolgt ist, aber jetzt hab ich zumindest Gewissheit. Seine Freundlichkeit verschwand zwar nicht aus seiner Stimme, doch das Lächeln verging. Entschuldige, das wirkt jetzt fast schon wie ein Überfall, aber könntest du mir bei einem Problem mit einem Zauber helfen? Große Geheimnistuerei war hier unangebracht. Raminus wusste, dass es sich bei Corax um einen Druiden handelte und er selbst hatte sich als Lehrling eines solchen zu erkennen gegeben. Sofern du Zeit hast versteht sich, ansonsten schau ich einfach später einmal wieder vorbei. Ich weiß ja auch gar nicht wie lange Ornlu weg bleibt. Wieder meinte der Hüne irgendwo ein Krächzen zu hören, gefolgt von etwas Gepolter, doch das Geräusch verstummte alsbald wieder, so dass er nicht weiter beachtete…

  15. Beiträge anzeigen #95
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    "Ein Schüler von Ornlu? Mhh ja das passt. Ich glaube er hat dich mal erwähnt.", dieser Raminus hatte die Ausstrahlung von jemandem der dabei war sich auf den Pfad zu begeben. "Du solltest allerdings besser aufpassen.", tadelte er leicht, "Ich habe nie gesagt das Ornlu in den Kampf gezogen ist, nur, dass er momentan nicht hier ist." Wenn er schon dabei war konnte er Raminus gleich noch ein wenig Sinn fürs Detail einbleuen. "Aber nun gut, ein Zauber sagst du? Was hat Ornlu dir beigebracht und was ist dein Problem, erzähle."

  16. Beiträge anzeigen #96
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Nun er scheint aber genau wie einige andere aus Schwarzwasser genau zu dem Zeitpunkt verschwunden zu sein, als Mertens in der Kundgebung den Konflikt erwähnt hat, davon abgesehen war Ornlu ebenfalls bei der Bekanntgabe dabei. Zusammen mit deiner Aussage, dass Ornlu für einige Zeit abwesend sei, kam ich zu dem Schluss, dass er ebenfalls in den Kampf gezogen sei. Ich kann es zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber unwahrscheinlich ist es nicht gerade. Ein bisschen seiner Fröhlichkeit kam wieder und er merkte, er sollte einfach mal wieder unter Menschen gehen, sich unterhalten, zusammen etwas trinken.

    Lächelnd fuhr er fort: Aber gut lassen wir das Thema ruhen, deshalb bin ich nicht hier. Bisher beigebracht hat OOrnlu mir, wie ich mit Tieren auf einfache Art und Weise kommunizieren kann und wie ich ein Licht erschaffen kann. Beides klappt soweit ganz gut, etwas regelmäßige Anwendung fehlt mir zwar noch, aber ich weiß von den Zaubern ja erst seit ein paar Wochen. Als letztes war jetzt ein Zauber dran, den er Telekinese nannte. Mir war zwar das Wort fremd, aber worum es dabei geht ist mir schon klar. Ich habe jedoch Schwierigkeiten dabei das volle Potential des Zaubers auszuschöpfen. Kleine Dinge auf kurze Distanz ja, aber soweit ich weiß, sollte die Grenze doch meine eigene Kraft sein. Wenn ich das einmal mit meiner täglichen Arbeit vergleiche, einen kleinen bis mittleren Baumstamm ist so kein Problem für mich, aber mit dem Zauber schaffe ich es höchstens dass das Holz etwas herumwackelt. Fehlt mir da magische Kraft, oder muss ich zum Beispiel mit der Magie den Baumstamm ebenso geschickt hochheben, wie ich es sonst auch tue…

  17. Beiträge anzeigen #97
    Kämpfer Avatar von Putorius
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    Putorius ist offline
    Nun saß er wieder hier, genau wie am vorigen Tag und an dem davor. Wie lange war er eigentlich schon in Schwarzwasser und tat nichts sinvolleres, als Abends in der Sumpflillie zu hocken und ein Bier zu trinken? Er wusste es ehrlich gesagt nicht und bis vor kurzem hatte es ihn auch nicht sonderlich interessiert. Doch seit vor ein paar Tagen die Jagdtrupps losgezogen waren hatte ihn eine Unruhe befallen, und er hatte sich verflucht, immer noch nicht kämpfen zu können und ausserdem auch seine Lehre bei Cécilia nicht weiter verfolgt zu haben. Doch als er voller Reuhe zu ihr gehen wollte um sie um wiederaufnahme der Lehre zu bitten war sie bereits aufgebrochen und so erwartete er hier wie auf glühenden Kohlen die Rückkehr der Kämpfer, oder zumindest eine Nachricht von der Front.
    Die Sumpflilie wirkte heute seltsam leer, ob das nun daran lag, dass ein Teil des Waldvolkes im Bluttal war, oder daran, dass Putorius Keinen, der Anwesenden, näher kannte, und so war es nicht verwunderlich, dass ihm die etwas auffällige Gestalt am Nebentisch wieder ins Auge fiel. Relativ groß dazu aber erstaunlich mager, wohnte seit ein paar Tagen auch in dem Schlafsaal, in dem Putorius lebte, und es war ihm anzusehen, wie wenig er mit der Lebensart des Waldvolkes anfangen konnte.
    Und als sich der Schwarzhaarige sein zweites Bier holte, beschloss er, dass es an der Zeit wäre diese dem Fremden nahezubringen und so setzte er sich mit seinem Krug an dessen Tisch:"Bewahre", grüßte er nach der Sitte der Sumpfbewohner, "Noch nicht lang da, was?" und musterte sein Gegenüber unverholen.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Manchmal fragte sich der Jäger, warum er eigentlich gegangen war. Wenn ihm seit seiner letzten großen Jagd nur Nordmar zu klein gewesen war, dann war es heute schon die Welt, die am Ende nur ein zu kleines Zelt für zu viele Leute zu sein schien. Jetzt saß er schon seit ein paar Tagen nur in einer Taverne, hatte das Gespräch mit jedem bisher gemieden und trank ein paar wenige Bier am Abend ohne zu wissen, wohin er gehen sollte.

    Ehe er sich wieder an einen Tisch setzen konnte, sprach ihn dann auch noch irgendjemand an, der wohl schon länger hier lebte doch kaum älter sein konnte als er selbst.

    Badhor ließ sich wieder auf seinem Stuhl niedergleiten, nachdem er auch dem anderen einen am selben Tisch angeboten hatte.

    "Friede mit euch! Nein, aber ihr seid es. Und ihr wollt wissen, wie ich heiße, ohne euch selbst vorgestellt zu haben?"

  19. Beiträge anzeigen #99
    Provinzheld Avatar von Bengar Ulfson
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    Bengar Ulfson ist offline
    Der tag war fast zu Ende, aber immerhin hatte er alles erreicht, was er hatte erreichen sollen. Er und ein paar andere 'Wasserträger' waren beautragt worden, eben dies zu tun, nämlich Vorräte zu holen. Zwar gab es auch das meiste da, wo gab es viel da, wo das Waldvolk lagerte, aber der ein oder andere hatte auch Lust auf ein wenig Luxus - wobei das eher die weniger abgehärteten waren. Vielleicht wollten sie aber auch die Frischlinge für einige Zeit aus den Füßen haben, wer weiß, wer weiß.

    Wie auch immer, das Zeug war gepackt und teilweise unterwegs, sie sollten ja keinen großen, leicht zu entdeckenden und damit zu überfallenden Tross bilden. Bengar Ulfson jedoch hatte nicht vor, so gleich loszuziehen, sondern sich erstmal ein oder zwei Bier zu kümmern. Das ein oder andere Goldstück hatte er ja von dem ein oder anderen Myrtanerer ja erbeutet, das es auszugeben galt.

    So betrat er also die Sumpflinie, das wohl edelste Etablissment der Stadt, wohl auch, weil es so ziemlich das einzige war. Es war wenig los, kaum verwunderlich ob der Ereignisse im Bluttal, das sich seinen Namen einmal mehr verdient hatte. Dennoch lungerten da auch zwei Typen rum, die eigentlich so aussahen, als könnten auch sie anpacken in jenem Tal.

    Wie auch immer, er grüßte sie und setzte sich zu ihnen, ein Bier bestellend, auf die nun folgende Begrüßungsrunde wartend.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Kämpfer Avatar von Putorius
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    Putorius ist offline
    Fast schon bereute Putorius sich zu dem Fremden gesetzt zu haben, der ihm nur etwas griesgrämig antwortete. "Also erstmal bist hier in Schwarzwasser, wenn du nach draussen schaust gibts hauptsächlich Dreck und Gestank, hier kümmert sich keiner um ein hochgestochenes -ihr- oder -euch-, zumindest wenn du nicht mit einem hochrangigen Sprichst. Denn mit deiner Ausdrucksweise erntest du hier höchstens Gespött", noch zu gut erinnerte er sich daran, wie er am Anfang versucht hatte, mit hochgestochener Sprache hier zurechtzukommen. Das Ergebnis war, dass sich Andrahir und Griffin köstlich darüber amüsiert hatten. Also waren seine Worte, auch wenn sie Barsch klangen, eigentlich als guter Rat gemeint.
    Gemächlich holte er seine Pfeife hervor, began diese zu stopfen und wollte gerade auf die Frage des Fremden eingehen, als ein weiterer vereinzelter Gast hereinkam und sich zu ihnen gesellte. Auf den ersten Blick ein typischer Sumpfbewohner, ein wenig unordentlich und schmuddelig, wie jeder hier, und auch er verwendete den typischen Gruß des Waldvolkes. Auf den zweiten Blick viel Putorius jedoch ein Verband auf, der dessen Unterarm zierte und erstaunlich professionell wirkte, auf jedenfall nicht so, wie eine selber verartztete Wunde, die man sich auf der Jagd zugezogen hatte. War das etwa ein Bote aus dem Bluttal?
    "Bewahre, du kommst nicht zufällig vom Silbersee?",dabei zeigte er auf die Verletzung,"Ich bin übrigens Putorius und er ist der grisgrämige Reisende. Aber erzähl, was gibt es neues vom Krieg, haben wir schon verloren?"

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