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Zunächst ärgerte sich der Zimmermannsmeister über die Stimme, die ihn zu seiner Rechten ansprach.
Als er jedoch aufschaute, änderte sich seine Stimmung schlagartig, obgleich der Inhalt der Frage ihm nicht behagte.
Er blickte der jungen, hübschen rothaarigen Frau in die Augen. Gesehen hatte er die Frau schon, konnte sich aber nicht an ihren Namen erinnern, aber die roten Harre und die grünen Augen waren ihm in Erinnerung geblieben.
"Erfreut dich zu sehen, und ... nein, ich habe nichts derartiges gehört ... wenn ich ehrlich bin, möchte ich diesen Ort so schnell auch nicht mehr betreten." Er nahm einen tiefen Schluck aus dem großen Humpen und stellte das Gefäß behutsam wieder auf die Theke zurück.
Er musterte sein Gegenüber ein wenig mit Argwohn und fügte erklärend hinzu:
"Ich war bei der letzten Schlacht dabei und habe mitgekämpft. Ich wünschte ich hätte es nicht getan. In Adanos Namen, ich bin ein Handwerker und Adept und habe dennoch gekämpft und getötet."
Er nahm einen weiteren tiefen Schluck und spülte erneut die düsteren Gedanken hinunter.
"... auch wenn ich so erscheine, ich bin Zimmermannsmeister und mein Kampfstab dient zur Verteidigung. Wenn du Kämpfer suchst, bin ich momentan die schlechteste Wahl."
Erneut schaute er sein Gegenüber ein wenig müde und traurig an.
"Mit was genau sollte ich denn als Handwerker also an diesem Ort weiterhelfen können?"
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"Bewahre die Schlacht ist erstmals vorbei. Aber natürlich hast du Recht, dass man das niemals genau weiss."
Entgegnete Redsonja und nahm auch nochmals einen Schluck.
"Aber um das erstmals zu verhindern soll die Büsserschlucht befestigt werden. Was genau gebaut wird weiss ich nicht. Ich habe nur von einem grossen Tor reden hören. Aber sie haben zu viele Söldner und zu wenige richtige Handwerker. Zimmerleute, Schmiede,... Du weisst. Auch beim Tor der Burg muss wohl nochmals Hand angelegt werden."
Vermutete sie dann noch und blickte in Wombels Augen. Sie waren schwierig zu beschreiben. Stumpf oder dumpf hätte es wohl getroffen. Der Schmerz war darin zu erkennen. So hatte sie sich selbst nach dem Massaker in Silvenheim aus dem Spiegelbild des Sees angestarrt. Damals hatte sie noch Skrupel gehabt zu töten. Sie hatte sich übergeben. Das wusste sie noch genau. Das und der Blick des kleinen jungen, ehe sie... Sie schüttelte den Kopf. Das war lange her und alles nur eine Illusion gewesen. Vielleicht. Nun brauchte Wombel ihren Zuspruch eher, als dass sie an längst Vergangenem nagen konnte.
"Sie brauchen Leute wie dich und es wird dich auf andere Gedanken bringen. Etwas zu schaffen hilft gegen Zerstörung. Der Schmerz wird vorüber gehen, auch wenn es gut ist niemals zu vergessen. So lange du gegen bewaffnete Männer kämpfst haben sie den Tod selbst gewählt."
Der Junge war nicht bewaffnet gewesen. Aber nur eine Illusion. Eine lebensgrosse, echte Illusion. Wiederholte sie ihr Mantra.
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Endlich war der Trupp in Setarrif angekommen. Sein Muskelkater hat zum größtenteils nachgelassen und seine Wunde am Rücken sah wider besser aus. Jetzt war es endlich vorbei. Er wollte einfach die Schlacht vergessen, ohne lange darüber Nachzudenken. Es würde ihm sowieso nichts außer leid bringen.
Sofort ging er Richtung Taverne. Auch wen er nicht lange weg war hatte er sich erst einige male verlaufen bevor er vor der Taverne stand. Drinnen erkannte er sofort Sarpedon und auch Redsonja. Er ging zu dem Platz an dem er auch schon letztes mal saß und sagte zu Sarpedon "Endlich sind wir nach langem zurück. So wie du wahrscheinlich weist war der Plan erfolgreich, aber jetzt will ich erst einmal etwas essen. Am besten das von letzten mal und ein Krug Wasser" Er hatte seit Tagen nur etwas Brot gegessen. Deswegen wollte er wider etwas anderes essen. Grinsend fügte er noch hinzu. "Diesmal kann ich es bezahlen."
Es war viel in der Taverne los den er war nicht der einzige mit der Idee nach den ganzen Ereignisse erst mal den Bauch vollzuschlagen. Am liebsten würde Xeratos ihm Helfen um sich für die letzte Suppe zu Revanchieren, aber er war zu erledigt um jetzt für ein paar Stunden zu arbeiten. Er wollte einfach essen und sich ausruhen von der langen Reise und der Schlacht.
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"Dann geht der Sturm bei mir wohl gleich los." Der Wirt verzog den Mund. "Aber dein Essen schaffe ich noch. - ... - .... - Aber Wasser? Pfui."
Schnorrte er vor sich hin, während er in der Küche verschwand. Er wurde dem Klischee eines nicht immer höflichen Wirts doch immer mehr gerecht. Stellte der Schuft fast ein bisschen zufrieden fest. Mann musste sich nur genug gut in die Rolle hinein leben.
"Soo da und schlecht, dass du bezahlen kannst. Adson ist schon ewig nicht mehr hier aufgetaucht. Ich suche jemanden, der mir etwas zur Hand geht. Nicht heute aber bald. Kannst es dir ja mal überlegen."
Schlug der Wirt noch vor, dann kümmerte er sich um die weiteren Gäste.
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Wahrscheinlich war der große Mann einen Tick zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen, es sollte ergo nicht um eine Milizabwerbung gehen, sondern um die Befestigung der eroberten Anlage. Mit einem Mal standen dem Handwerker die Gegebenheiten vor den Augen, das Tor der Burg, die Anlage selbst, die er zur Genüge hatte inspizieren können und auch die Büßerschlucht, die er ebenso durchschritten hatte.
Die Worte klangen zunächst wie Rechtfertigungen, immerhin waren die damaligen Gegner zwar bewaffnet, aber der Angriff war nicht von deren Seite ausgegangen. Doch die weiteren Erklärungen machten ihn neugierig und hoffnungsvoll.
Ein wenig erstaunt und zugleich ein wenig erfreut blickte er auf und fragte froh:
"Befestigungen? Palisaden und Tore? Reparaturen?"
Sein Gegenüber nickte bestimmend, auch wenn die Augen einen seltsamen, traurigen Glanz bei den letzten Worten angenommen hatten.
Er grinste und hob den Humpen an, den er seinem Gegenüber zum Prosten hinhielt.
"Wenns darum geht, dann kann ich dir sagen, dass du tatsächlich den richtigen Mann gefunden hast." Er zwinkerte mit dem Auge.
Eine kleine Pause, die jedoch nicht unangenehm war entstand.
Ein paar kleine Wortwechsel gingen hin und her und Wombel hatte das Gefühl, dass die Unterhaltung sich entspannte und sehr angenehm verlief.
"Nun denn ... " sagte der müde und geschundene Mann.
"Ich werde morgen in aller Frühe aufbrechen und meinen Gesellen, Werkzeuge und Rohstoffe mitnehmen. Mal sehen, ob wir da nicht war dauerhafteres hinstellen können, als das alte, baufällige Gemäuer."
Zum ersten mal seit langem grinste er wieder, ohne dass ihn im Hinterkopf etwas anderes beschäftigte ...
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Auch wen er etwas gerne etwas anderes getrunken hätte brauchte er das Wasser. Er musste wider seine Medizin zu sich nehmen. Jedes mal wen er die Medizin nimmt fühlte er sich besser, aber weil er sein Wasser das er extra dafür hatte beim Trainieren liegen lassen hatte musste er den halben Fußmarsch lange darauf verzichten.
Die Suppe schmeckte wirklich gut. Auch wen den Wirt etwas unfreundlich machte hatte er ein gutes Herz, auch wen er das vielleicht nicht zugeben würde. Lange dachte er über Sarpedon's Angebot nicht nach. Er brauchte Gold und er hatte sowieso Zuviel Zeit. Als Sarpedon wider an Xeratos vorbei lief sagt Xeratos zu ihm "Warum nicht. Ich habe vor ein paar Jahre auch schon in einer Taverne gearbeitet, also Erfahrung hätte ich."
Unfreiwillig musste er an die Schlacht Denken. Er konnte es einfach nicht vergessen. Möglichkeiten jemand zu töten hatte er. Aber er konnte und wollte es nicht. Er war einfach nicht dafür gemacht ein Krieger zu sein. Die andere Möglichkeit wäre Magier. Bei dem Gedanken in irgendein Staubigen Keller mit Pflanzen Experimentieren oder den ganzen Tag Bücher zu lesen war für ihn auch nicht wirklich das was er sich Vorstellen würde. Aber besser als töten zu müssen. Er hatte aber nicht viel Gold. Und er hatte nicht die geringste Ahnung was ihm erwarten würde als Magier.
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"Tut mir Leid. Das mit den Handwerkern war dringend und danach musste ich mich erst um Darjel kümmern, aber nun habe ich Zeit für dich. Wie ist es dir denn ergangen? Wo wurdest du getroffen?"
Fragte Redsonja ihre Schülerin, als sie mit Darjel auf dem linken Arm die Wirtsstube betrat und sich zu Madlen und ihrem Begleiter, dessen Namen ihr leider entfallen war, an den Tisch gesellte. Auch Xeratos war wieder da. Er unterhielt sich gerade mit dem Wirt.
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„Kein Problem. Die Familie geht immer vor und auch wichtige Themen, die für den Krieg entscheidend sind…“ Madlen seufzte einmal kurz. „Wie es mir ergangen ist, möchtest du wissen? Sagen wir es mal so, nicht gut. Die Verletzung wurde mir in der Schlacht durch einen Speer zugefügt. Sie war tief und tat höllisch weh, fast wäre ich durch den Blutverlust gestorben, aber zumindest waren keine Organe und Knochen erwischt worden.
Viel schlimmer war eine Begegnung mit einem ehemaligen Freund meines toten Mannes: Dead Priest!“
Bei diesen Worten sog Marcel die Luft scharf ein und konnte nur den Kopf schütteln. „Dieser Hundesohn von einem Magier ist auch auf Argaan. Dann haben wir ein ernsthaftes Problem. Entweder wir töten ihn oder er tötet uns.“
„Ich weiß, Marcel, ich hätte es dir sagen müssen, aber ich wusste genau, wie du darauf reagierst! Deshalb habe ich nichts verlauten lassen. Er ist zu gefährlich, als dass wir ihn zu zweit töten könnten. Selbst zehn erfahrene Krieger könnten nicht genug sein und das weißt du. Aber wie dem auch sei, die Kurzfassung für dich Redsonja, da ich heute nicht für eine lange Geschichte aufgelegt bin: Er war ein Einsiedler im Dienste meines toten Mannes und ist im Moment wahrscheinlich der gefährlichste Magier auf Argaan. Siehst du diese Überreste einer Narbe?“ Madlen hielt ihre Hand hoch, wo man noch die Spiralform des Zaubers erkennen konnte. „Das war er. Er hat mich in meine Vergangenheit zurück versetzt und mich dort festgesetzt. Nur durch Anirons Hilfe konnte ich fliehen, den Bann brechen.“ Die junge Frau versuchte zu lächeln. „Und jetzt bin ich hier, habe Marcel wieder, trainiere mit ihm und versuche einen möglichst normalen Alltag zu haben. Und bei dir? Ist alles gut gegangen oder gab es große Verluste?“
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"Aber dass du mir nicht auf die Idee kommst dich an meinem Geldbeutel zu vergreifen."
Mahnte der Wirt noch, dann schlug er ein.
"Morgen kannst du mit der Arbeit hier beginnen. Bezahlt wird jeden Abend. Wasser trinken kannst du so viel zu willst. Kochen kann ich dir auch beibringen. Das beeindruckt die Frauen."
Er grinste Schelmisch und musterte seinen neuen Gehilfen. Wo der wohl schon in einem Wirtshaus gearbeitet hatte, fragte er nicht. Stattdessen brachte er einem Gast das Bier und schaute in der Küche nach dem Eintopf.
Als Xeratos danach immer noch da stand, fügte er noch hinzu:
"Erst morgen, geniess deinen freien Tag noch."
Dann lachte er.
"Danach scheucht dich das ganze Volk hier drinnen von der Küche zu den Tischen, in den Keller und zurück."
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"Wir haben uns wacker geschlagen. Sogar unglaublich gut. Nur wenige Verluste beim Sturm der Silberseeburg. Leider hat uns das leichtfertig gemacht. Wir wollten ein Ablenkungsmanöver machen und haben Thorniara angegriffen. Das war einfach nur hochmütig und dumm."
Sprach sie.
"Aber im nachhinein ist man immer klüger. Die meisten haben zum Glück überlebt. Auch mein neuer Schüler. Xeratos. Der dort drüben, der gerade am trinken ist."
Sie winkte ihn zu sich.
"Darf ich vorstellen? Xeratos, das ist Madlen, Malden Xeratos. Oder kennt ihr euch schon?"
Beide schüttelten den Kopf.
"Ihr werdet die neuen Trainingspartner sein. Von mir aus könnten wir etwas in den Hinterhof. Oder wollt ihr lieber in die Akademie zum Training?"
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Xeratos war gerade am Trinken als Redsonja ihn zu sich winkte und ihm seine neue Trainingspartnerin vorstellte.Er kannte sich noch nicht gut in Setarrif aus also war es ihm egal wohin sie gehen würden. "Wir können gerne in den Hinterhof gehen." Immer noch dachte Xeratos darüber nach welchen Weg er gehen sollte.
Er sollte sich bald entscheiden aber jetzt wollte er erst einmal Trainieren. Auch wen er gerne noch sich etwas Ausgeruht hätte.Wenigstens könnte er sich auf etwas anderes konzentrieren als die schwere Wahl. Heute sollte er es aber nicht wider übertreiben mit dem Training, er musste schließlich morgen Sarpedon helfen und da wäre es sehr schlecht wen er mit Muskelkater auftauchen würde.
Ohne lange Zeit zu verlieren gingen sie zum Hinterhof.
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Als erstes bettete Redsonja den Säugling in den Korb, den sie mit sich trug. Er gluckste zufrieden, als sie ihm das Spielzeug von Sergio in die Händchen drückte und begann damit zu spielen. Dann zog sie ihr Schwert. Jene dunkle Waffe, die einst in der Schmiede von Nordmar gefertigt worden war. Sie hatte eine Zwillingsschwester. Gleich grazil und schmal wie sie selbst. Beide schimmerte leicht bläulich. Sie hob jene eine Klinge über den Kopf und stellte die Beine gespreizt auf den Boden. Dann drehte sie Oberkörper und erhobene Waffe seitlich und schnellte mit dem Arm nach vorne.
"Ich zeige euch nun ein paar Trockenübungen, die ihr auch alleine ausführen könnt, denn ihr werdet oft alleine trainieren müssen und ihr solltet beweglich bleiben. Dafür sind diese Bewegungen da, auch wenn sie mehr einem Tanz gleichen. Je nachdem, wie ihr sie ausführt zumindest."
Damit zeigte sie den Schülern eine Variation der Abfolge, wie jene, die sie in der Büsserschlucht vor den Gesprächen mit Jarvo und Raad geübt hatte.
"Wiederholt es regelmässig aber trainiert nicht zu lange an einem Tag. Ihr könnt diese Muskeln, die ihr hier braucht noch einfacher überanstrengen, als jene, die wir im normalen Zweikampf meist einsetzen. Es ist nur eine Ergänzungsübung. Ach ja noch etwas. Wenn ihr diese seitliche Bewegung durchführt und gleichzeitig die Schnelligkeit trainieren wollt, dann tut dies nur aufgewärmt. Sonst holt ihr euch am Ende noch eine Zerrung."
Mit diesen Worten ging sie in die Knie und führte noch ein paar andere Übungen aus. Ein schneller Ausfall nach vorne, eine Drehung um die eigene Achse, gleich übergehend in den Stand auf einem Bein. So verharrte sie einen Augenblick und rollte sich dann nach hinten ab, ohne dabei über das eigene Schwert zu stolpern.
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Bevor Xeratos anfing zu trainieren machte er sich erst warm. Er wollte seine Geschwindigkeit verbessern also machte er die Bewegungen die Redsonja gerade den beiden gezeigt hatte nach. Auch wen er versuchte sich auf das Training zu Konzentrieren musste er immer wider an die Entscheidung Magier oder Krieger werden denken. Außerdem ging es ihm schlecht. Vielleicht lässt die Medizin langsam nach.
Er war schnell erschöpft nach dem er die Übung einige male ausgeführt hatte. Heute war wirklich nicht der beste Tag für Xeratos zum Trainieren, auch wen er versuchte sein bestes zu geben.
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Redsonja versuchte ihre Schüler zu motivieren, achtete aber besonders darauf, dass Madlen sich nicht zu sehr anstrengte. Ihre Wunde war etwas anderes, als jene von Redsonja. Sie war frisch und konnte wieder aufspringen. Der rechte Arm der Lehrmeisterin war hingegen einfach mehr oder weniger lahm. Mehr oder weniger weil ihr die Übungen eine gewisse Beweglichkeit zurückgegeben hatten.
"So und zum Abschluss..." Sie nahm vier Blätter vom Boden auf. "Legt die Waffe weg und streckt die Arme rechten Winkel von eurem Körper weg. Ja genau horizontal. Handflächen nach oben. Nun stemmen wir Blätter. Mal schauen wie lange ihr das schafft."
Sprach sie, dann überliess sie ihren Schüler die scheinbar einfache Aufgabe, während sie sich neben den Korb mit Darjel setze, ihn anlächelte und ihm den Zeigefinger zum spielen gab. Gerne ersetzte er damit Sergios Spielzeugrassel.
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Blätter Stämmen? Das klingt viel zu einfach dachte sich Xeratos. Er hob eine Handvoll Blätter auf und hob sein Arm rechtwinklig. Immer noch machte er sich innerlich lustig über die Aufgabe den Blätter zu heben ist keine Kunst. "Was soll es uns bringen die leichten Blätter zu stemmen?" fragte er Redsonja aber sie lächelte ihn nur an und antwortete "Wen es so einfach ist dann versuch es doch 10 Minuten lang durchzuhalten." immer noch kaum beeindruckt stemmte er die Blätter.
Seit ungefähr der vierte Minute schmerzte Xeratos Arm stark. Er hatte die Aufgabe wirklich unterschätzt. Es fühlte sich so an als würde sein Arm jeden Moment abfallen. Am liebsten hätte er jetzt schon aufgegeben aber wollte Redsonja und besonders sich selbst beweisen das er es schaffen würde. Ab der sechsten Minute gab er auf. "Na, war wohl doch nicht so einfach" als Ausrede sagte Xeratos "Wen ich nicht vom Training erledigt wäre hätte ich es bestimmt geschafft. Es ist schon spät und ich will auch noch Sarpedon morgen helfen." Er verabschiedete sich noch von beiden und ging los.
Wohin er gehen sollte war im nicht klar, er hatte immer noch kein Schlafplatz noch genug Gold dafür. Wahrscheinlich würde er wider irgendwo auf der Straße oder in Kisten schlafen...
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Die Diebin hatte Angst. Seit dem Tag, es war schon etwas her, als sie glaubte Joe in Setarrif gesehen zu haben, sah sie den Hüter des Kastells hinter jeder Hausecke stehen. Er wollte sie sicher wieder in seinen Bann ziehen und Joe hatte er als Lockvogel geschickt... Eiskalt lief ihr ein Schauder über den Rücken. So groß die Versuchung auch war, eine oder vielleicht auch mehrere Nächte mit dem 'alten' Joe verbringen zu können, zog sie es vor die Stadt zu verlassen. Ehe sie auch noch von Beliar besessen in einer Ecke kauern würde um irgendetwas zu beschützen, was ihr im Grunde scheiß egal war.
Schnell hatte sie ein paar Sachen gepackt. Ein paar Edelsteine und Goldmünzen eingesteckt. Dem alten Leuchturmwächter hatte sie Bescheid gegeben, damit er sich um das Leuchtfeuer während ihrer Abwesenheit kümmerte.
"Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen.", log sie. "Es könnte eine Weile dauern bis ich zurück bin." Das könnte allerdings der Wahrheit entsprechen.... sie wusste es selbst nicht so genau.
Erst mal weg hier.
Erst war sie auf dem Weg zum südlichen Stadttor gewesen, überlegte es sich dann aber doch anders und lief sich gefühlte hundertmal umschauend, ob sie nicht verfolgt würde weiter zu dem Höhlendurchgang der durch das Weißaugengebirge auf die westliche Seite Argaans führte.
Möglichst weit weg, vom Kastell und leider auch von Setarrif.
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Ahhh. Das war doch mal wieder schön. Endlich wieder in Setarrif und dazu auch noch ein kühles Bier in der Sturzkampfmöwe. So etwas war doch mal wieder schön. Dennoch wollte er nochmal Marvin über seine Ausbildung reden. Zudem schuldete ein gewisser Herr Söldneranführer ein Beutel Gold einem gewissen Herr Zwerg. Rognor wollte ihm zwar nichts vorwerfen, aber da Nigel ja wieder zur Burg zurück gekehrt konnte dieser ihm auch keinen Beutel voll Gold geben. Und bei Gold hörte bei fast alll und vor allem bei Zwergen der Spaß auf. Aber Nigel würde schon zurück kommen. Ansonsten müsste der Weißhaarige zur Burg marschieren und den Söldneranführer nach seinem Geld fragen. Doch das konnte warten. Vielleicht würde Nigel auch in ein paar Tagen zurück kommen. Und bis dahin mmusste er sich keine Sorgen machen. Dennoch würde er sich eine Notiz im Hinterkopf machen. Nicht das er es unglücklicherweise vergas.
Doch endlich oder besser gesagt leider war sein Bier jetzt leer und er hatte keine Lust sich ein neues bringen zu lassen. So zwang er sich selber nach seinem Lehrmeister zu suchen, welcher bestimmt in der Akademie herum spukte oder in den Straßen umherwandelte. Zuerst würde er in der Akademie nach dem weißhaarigen Schwertkämpfer suchen. Gesagt getan schlenderte Rognor durch die Straßen der goldenen Stadt, welche zu seine zweite Heimat geworden ist. Obwohl zweite schlecht gesagt ist, da er seine normale Heimat nur aus Geschichten und selbstgezeichneten Bildern seine Ohm kannte. Doch im Herzen jedes ZWerg war dies seine wirkliche Heimat. Wie er so durch die Straßen von Setarrif in Richtung Akademie ging sah er den Leuten beim Ein- und Verkaufen zu, wie Kinder mit Stöcken Krieg spielten und wie manch hagere Gestalt in die Beutel fremder Menschen griff. Doch jetzt hatte er die Akademie erreicht. Die Ausbildungsstätte der besten Kriegers Argaans besaß eine eigene Pracht, die sich mit keiner anderen messen konnte. Vielleicht war es auch nur das Wissen, dass in diesem Gebäude Männer und Frauen zu gefährlichen Kämpfern ausgebildet wurden, welches die Schule der Kampfkünste so mysteriös und ehrfurchtgebietend erscheinen ließ. Die Wachen ließen den Zwerg durch nachdem er nach Marvin gefragt hatte. Dieser befand sich auf dem Hof der Akademie und ruhte sich aus. Rognor ging zu ihm und sprach seinen Lehrmeister an. "Guten Morgen Marvin. Wir haben uns seit der Silberseeburg nicht mehr gesehen. Ich wollte fragen, ob wir das Training wieder aufnehmen könnten?"
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Die Morgendstund hatte ja bekanntermaßen Gold im Mund, doch da diese schon verstrichen zu sein schien, hatte Edon das Gold lieber in der Hand - auch wenn dessen Besitzer es wohl lieber in seiner Tasche gesehen hätte. Und zugegebenermaßen wollte es dieser nicht gänzlich sympathische Kerl auch so dringend dort sehen, dass er sich dazu bemüßigt sah, dem Dieb nachzustellen.
Das war nun mal die traurige Angewohnheit der meisten Kunden, mit denen Edon in seinem Metier verkehrte: sie waren oft dem Geschäftlichen derart abgeneigt, dass sie jenen Austausch von Ware - ihr Geldbeutel gegen dasselbe Ausmaß weiterer Luft in ihrer Tasche - gerne zu widerrufen versuchten und dabei unbedacht übersahen, dass sie gar keinen Anspruch auf einen Widerruf besaßen. Doch versuchte dieser hier jenes dennoch, weshalb Edon seine geschäftliche Position nur durch eine Sache vertreten konnte: Laufen.
Und diese Fertigkeit beherrschte der Dieb zu Genüge, dass sich ein Laie nur schwer dagegen hätte behaupten können. Ein paar Straßen später ging der Atem des Diebes nur ein wenig schwerer, während sein Verfolger schon gar nicht mehr zu sehen war, wogegen sich nun jedoch die Akademie Setarrifs vor ihm erhob. Mit diesem freundlichen Anblick nur allzu vertraut band sich der Edon seinen kürzlichst verdienten Geldbeutel um den Gürtel und schob das Trainigsschwert, dass er fast immer mit sich führte zurecht, während er den Innenhof betrat, wo bereits die bekannten Gesichter Marvins und Rognors Aufstellung genommen hatten, die er mit einem fröhlichen Winken begrüßte.
"Morgen ihr beiden, wollen wir mit dem Training fortfahren?"
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Training? Das schien Erinnerungen in ihm zu wecken. Vielleicht war es ein Trick. Aber es waren zwei Leute, die davon sprachen, zumindest eineinhalb. Vielleicht war ein Stückchen Wahrheit daran. Zumindest bildete er sich ein, die beiden Leute zu kennen, aber das musste schon mindestens zwei Wochen her sein, keiner konnte von ihm verlangen, dass er sich daran erinnern sollte ... obwohl eigentlich doch.
Edon und Rognor ... nein, der Kleine war Rognor, der dunkle war Edon. Namen waren ein guter Anfang. Nur was wollten die Beiden nochmal genau von ihm ... trainieren ... es würde wohl ziemlich komisch wirken, würde er nachfragen, was sie trainieren mussten.
Doch dann kamen seine Erinnerungen an diverse Trainingsstunden wieder. Die beiden hatten bei ihm das gehobene Metzgerhandwerk des vom Menschen gemachten Krieges erlernt, oder zumindest damit begonnen, bevor andere Pflichten sie riefen.
»Aber gerne, beginnen wir damit, dass ihr mir nochmal die einfachen Übungen zeigt, Schläge und Blocken hauptsächlich, damit ich sehe, dass ihr nicht alles wieder vergessen habt.«
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Einfache Schlagübungen waren kein Problem für Rognor. Zudem glaubte er, dass auch Edon damit keine Probleme haben dürfte. Immerhin hatte der Zwerg den jungen Mann im Kmap um die Silberseeburg beobachtet und man konnte schon sagen, dass dieser schon geübt mit dem Schwert umgehen konnte. Und er konnte auch schon gut mit seiner Axt umgehen. Zumindest ist er in einem Stück wieder in Setarrif angekommen und hatte den Kampf mit einigen Soldaten überlebt. Obwohl das mehr seinem Schild zu verdanken war, als seiner Axt. Das Blocken mit der Axt war enorm schwer und der Schild hatte Rognor mehr als einmal den Arsch gerettet. Doch jetzt konzentrierte sich der Zwerg wieder auf Edon und seine Übung. Es war eine Art Wechselspiel, in dem Rognor Edon zuerst immer weiter nach hinten schlug um dann den Schwertschlägen seines Kameradens aus zuweichen. Obwohl beide eher zögerlich angefangen hatten erhöhte sich das Tempo der Schläge und auch deren Präzision. Beide mussten mehr Geschick darauf legen die Schäge des anderen abzufangen oder ihnen auszuweichen. Da hatte Rognor einen Vorteil mit seinem Schild, welcher ja mehr Verteidigungsfläche bot als das Schwert von Edon. Dennoch parierte auch Edon jeden Schlag oder wich ihm in einigen Fällen einfach aus. Doch das Tempo der Schläge und die damit verbundene Anstrengung erhöhte sich Schlag um Schlag. Rognor wollte zeigen was er gelernt hatte. Bei Edon war es nicht klar ob er das auch wollte oder er sich nur dem Tempo von Rognor anpasste. Doch der Zwerg verfiel langsam in Ekstase. Seine Umgebung wurde vollkomen ausgeblendet und es existierte nur noch er, Edon und die Waffen der beiden. Der Stahl vom Schwert seines Trainingspartners blitze auf und schrammte über den Metallrand des Schildes. Langsam artete das Training in einen handfesten Kampf aus, welcher maximal unentschieden ausgehen konnte, da beide mit einer Hingabe ihre Waffen führten. Am Ende würde der mit der höheren Ausdauer gewinnen. Und wer wusste schon wer das war? Der Kampf konnte nur durch das Einschreiten seitens Marvins beendet werden. Denn die beiden Kämpfenden machten nicht den Eindruck als würden sie von alleine aufhören.
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