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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #281
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    Gath ist offline
    Hatte er gestern gesagt, er sei fertig?
    Nunja, so ganz stimmte das dann wohl doch noch nicht, denn es standen eigentlich noch drei Aufgaben an: Mit Iain über den Preis verhandeln, das Ding zurück ins Wasser bekommen - und vorher, das ganze noch dicht bekommen.
    Zwar hatte Gath schon sein menschenmögliches getan, um alle Planken wirklich so zu setzen, dass kein Wasser eindringen konnte, aber wirklich sicher konnte man sich da erst sein, wenn man das Boot mit einer Art Lack aus einigen Kräuter und jeder Menge Harz bestrichen war - und der fehlte noch. Aber irgendwie hatte der junge Bootsbauer zur Zeit nicht so wirklich die Lust, die Stadt zu verlassen und außerhalb zu versuchen, die nötigen Zutaten zu finden.
    Dementsprechend war er hoch erfreut, als eine ganz bestimmte Novizin des Wassers an der nicht vorhandenen Türe klopfte und fragte, ob sie stören dürfe.
    "Hallo Selina!", grüßte er freudig zurück. "Ob du stören darfst? Selbstverständlich immer, immerhin bin ich doch eh nie so gravierend überbeschäftigt. Was gibt es?"

  2. Beiträge anzeigen #282
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    "Eigentlich nichts Bestimmtes", begann sie und schritt vorsichtig in das Reich des Handwerkers, "ich hatte nur gerade an dich gedacht und dachte, ich könnte mal zu dir schauen. Das sieht toll aus, was du da gebaut hast!"
    Sie vermied es das Wasserfahrzeug zu benennen, da es für sie einfach nur ein Boot war, aber sie keine Ahnung hatte, inwiefern man sie noch weiter untergliedern und kategorisieren musste. Dennoch sah es gut und durchaus seetüchtig aus.
    "In meinen laienhaften Augen könnte man meinen, dass es schon fertig wäre, aber das ist es wohl nicht, sonst würde es nicht hier stehen oder? Hat es eigentlich einen Namen? Oder ist das nur bei größeren Schiffen üblich sie zu benennen?"
    Und warum benannte man Schiffe überhaupt? Es war ja nicht so, dass sie auf ihren Namen hören und man sie rufen könnte oder so. Ein Wassermagier vermochte es vielleicht, ein Boot zu sich zu bewegen, aber das lag dann auch nicht am Gehorsam des Schiffes. Wie auch immer, das war nun wirklich nicht ihr Metier!

    Magie war da schon eher ihrs, doch selbst darüber hatte Gath ihr letztes Mal neues erzählt. Einerseits eventuelle Teleportpunkte und andererseits diese Sache mit Rekhyt. Ganz verstanden hatte sie letzteres ja nicht und noch einige Male hatte sie darüber nachgedacht, aber sie befürchtete, dass sie da mit ihrem Bruder persönlich reden müsste.
    "Du hast mich nur etwas verwirrt mit dem was du über Rekhyt erzählt hast. Was genau hat er mit Magie zu tun? Er hat sie sonst immer... mehr oder weniger gehasst! Und wer oder was sind Druiden?"

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #283
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    Gath ist offline
    "Nunja, das Boot ist auch quasi fertig", stellte Gath fest. "Auch wenn das kein Neubau ist, das Boot gehört Iain und viel bis vor ein paar Wochen, fiel das Ding noch komplett auseinander. Jetzt habe ich mich der Sache angenommen und das ganze mal repariert. Nur bisher ist das Ding noch nicht ganz dicht, ich muss da noch ein bischen dran rumwerkeln. Aber das hat Zeit, denn dafür müsste ich erstmal die Stadt verlassen, um irgendwelche Kräuter zu sammeln, von denen ich nicht mal weiß, ob die hier in diesen Breiten überhaupt wächst...
    Und Namen..." Gath schaute von seinem Boot hinauf in den sternenklaren Himmel und dann zurück zu Selina, während er angestrengt nachdachte. "Iain hat mir nie etwas über einen Namen erzählt. Keine Ahnung. Und ob man seinem Boot einen gibt oder nicht, liegt beim Besitzer. Mein eigenes Boot hatte nur so halb einen. Es war einfach meine Nussschale - auch wenn ich gespannt bin, ob es das noch gibt. Eigentlich müsste es irgendwo in Bakaresh im Hafen liegen..."
    Er machte eine kurze Pause.
    "Lust auf einen kleinen Spaziergang?", fragte er die Novizin, die auch gleich einwilligte.
    "Also um nochmal auf deinen Bruder zu sprechen zu kommen, denn ich vermute mal ganz stark, dass du deswegen im Wesentlich zu mir gekommen bist.", fing er an, sobald sie die Werkstatt verlassen hatten und sich auf den Weg in Richtung Meer begaben.
    Er erhielt keine Antwort, aber Gath glaubte sie zu wissen.
    "Rekhyt wird einer der so genannten Druiden - mich wundert es eigentlich, dass du noch nichts davon gehört hast, ich dachte, Magier wären über Magie einigermaßen informiert. Druiden sind so eine Art Naturmagier, die irgendwie an den Pflanzen herumpfuschen und - frag mich nicht. Ich habe mit Magie absolut nichts am Hut. Aber es ist eine äußerst verschwiegene Gemeinschaft, von der man selbst in Schwarzwasser nicht so wirklich viel hört.
    Und wie der Herr jetzt dazu gekommen ist, weiß ich. Dass mit dem Magierhassen hat er ja nachhaltig abgelegt gehabt, wie ich dir schonmal erzählt habe. Überhaupt... Ich weiß nicht, wie Rekhyt früher war, ich kenne ihn nur so, wie er jetzt ist, als relativ menschenscheu, auch wenn er sich einigen, wenigen Leuten anvertraut. Und ich habe ja Rekhyt sogar mal in einer Gruppe von Freunden erlebt.
    Ich glaube, es wäre durchaus nicht schlecht, wenn wir ihn mal wieder besuchen würden."

  4. Beiträge anzeigen #284
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    So ähnlich und doch so verschieden! Menschenscheu, so kannte Selina ihn auch, dass er sich ein paar wenigen Personen öffnete sah sie als gewisse Besserung, aber immer noch zu seinem Charakter passend, nur das ganze Magie- und Naturzeug passte nicht zu ihm, aber wahrscheinlich hatte Gath recht, sie sollte ihn einmal besuchen gehen, wenn der Stadtmensch sich nicht dazu bewegen lassen konnte aus dem Sumpf rauszukommen. Jaja, verkehrte Welt!
    "Ja, das wäre wahrscheinlich wirklich nicht schlecht! Dann komme ich auch endlich einmal aus Setarrif hinaus. Nicht dass es mir hier nicht gefallen würde oder so, nein, ich bin sogar sehr zufrieden, aber ich wollte ja an meinem Teleport arbeiten und dazu muss ich zuerst einmal ein wenig herumkommen. Du hast mir mit deinen Vermutungen ja schon gute Anhaltspunkte gegeben, ich weiß nur nicht, wie ich das alles schaffen soll. Ich hab keine Ahnung vom Weg, kenne nur Beschreibung aus der Bibliothek und die klingen im Süden sehr gefährlich! Und der Weg nach Norden, der vielleicht etwas kürzer und ein klein wenig ungefährlicher wäre ist dafür politisch problematisch und spätestens in Thorniara würde ich wohl ernsthaft Gefahr laufen als 'Feind' enttarnt zu werden. Nicht nur wegen meiner Robe, die könnte ich auch ablegen, aber ich befürchte, dass sich durch mein mangelhaftes Wissen über die restliche Insel in jede erfundene Geschichte über meine Herkunft relativ schnell ein Fehler einschleichen könnte."
    Hach, so viel zu tun und dabei war die Insel gar nicht so übertrieben groß, besonders verglichen mit dem Festland war sie ja fast schon winzig.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #285
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    Gath ist offline
    "Das kann ich durchaus bestätigen, der Süden ist nicht gerade einladen.", stimmte Gath zu, wenn auch aus wirklich purem Eigennutz. Wenn man von hier aus nach Süden lief, kam man unweigerlich am Kastell vorbei und da Selina und Lucia sich nicht allzu schlecht verstanden, würde die eine Novizen die andere garantiert suchen gehen - und der junge Bootsbauer hatte ein verdammt großes Interesse daran, der Schwarzmagierin eben nicht über den Weg zu laufen, denn wenn man dieser Person einen Gefallen schuldete, war es ratsam, einen sehr großen Bogen um sie zu machen.
    "Also gen Norden, auch wenn man dort über Wassermagier nicht so wirklich erfreut sein dürfte, da hast du durchaus recht. Aber ich glaube, da lässt sich was machen, denn immerhin bin ich Bürger des Königreiches Myrtana - was man hier aber nicht so laut sagen darf, sonst fliege hochkant raus oder ins Gefängnis. Also mich lassen die Torwachen unter Garantie durch. Und dann bin ich äußerst optimistisch, dass sie dich ebenfalls reinlassen.
    Als bauerstocher gehst du zwar nicht durch -", meinte er mit einem skeptischen Blick an ihr herunter, "- aber ich bin mir sicher, dass wir da etwas finden würden. Immerhin haben wir ja einige Tage Zeit. Und mit etwas Glück und Gold findet sich auch immer ein Fischer, der einen mit in den Hafen nimmt oder sowas und dann muss man nur sagen, man wäre aus Stewark oder sowas...
    Also, wie du siehst, ich habe das schon ein paar Mal gemacht, wir finden da schon was.", meinte Gath aufmunternd. Das klang irgendwie nach einer interessanten Reise, einmal mit Selina nach Thorniara.
    "Nur muss ich vorher noch Iain sein Boot übergeben.", stellte er fest.

  6. Beiträge anzeigen #286
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Bürger des myrtanischen Königreichs!? Selina rechnete schon fast damit irgendwen wo laut 'Verräter!' rufen zu hören, doch das blieb zum Glück aus.
    "Oh! Das ist natürlich praktisch! Damit hätte ich nicht gerechnet, schließlich bist du hier doch eigentlich relativ sesshaft. Aber als Handwerker stell ich es mir äußerst angenehm vor nicht nur auf eine Stadt beschränkt zu sein und sich von dem Krieg nicht beeinflussen zu lassen."
    Einmal dachte sie noch an das was er soeben gesagt hatte.
    "So wie du sprichst, klingt das ja schon fast wie beschlossene Sache! Nicht dass es mich stören würde, ich bin nur etwas überrascht, freue mich aber natürlich. Genaugenommen könnte es eigentlich kaum besser sein! Du bist immer eine angenehme Gesellschaft, kennst den Weg, kommst durch die Tore, ich könnte dir blind vertrauen und noch dazu habe ich die Möglichkeit etwas zu lernen!
    Bezüglich meiner Tarnung müssen wir uns aber wirklich noch etwas überlegen! Du kannst dir gerne alles in meinem Kasten anschauen, aber etwas für eine Bauerntochter wirst du wohl nicht finden."
    Vieles andere befand sich darin. Ein Pelzmantel den sie in der plötzlichen Kälte im Winter gekauft hatte, ihr altes Gewand aus Al Shedim was für die Wüste gedacht war, einige Kleider, die sie nur selten angehabt hatte, weil es kaum die passende Gelegenheit dafür gegeben hatte und natürlich ihre Robe, doch wie hilfreich das alles war, war die andere Sache.
    "Aber ich bin zuversichtlich dass wir das irgendwie schaffen werden. Schlimmstenfalls kaufe ich mir noch etwas bäuerliches und schmiere wenn's sein muss sogar etwas Dreck in die Haare oder so. Es würde mich zwar nicht freuen, aber ein wirkliches Drama wäre es auch nicht!"
    Die Frage war, wie sie sich in Thorniara dann wieder sauber kriegen würde, schließlich kannte sie sich dort überhaupt nicht aus und... nein! Darüber brauchte sie sich nun wirklich keien Gedanken machen.
    "Aber ich möchte dich natürlich nicht von deiner Arbeit abhalten, lass dir nur Zeit!"

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #287
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    Gath ist offline
    "Naja, also zum Dreck müssen wir schon nicht greifen, da fällt uns irgendwas besseres ein. Ich mein, auch mit schmutzigen Haaren und einfachen Klamotten würde ich dir nicht abnehmen, dass du aus so einfachem Hause kommst und noch nie was anderes als diese Insel hier gesehen hast...
    Aber nunja, wir haben ja noch ein Weilchen Zeit, uns darüber Gedanken zu machen - sofern ich dich jetzt nicht völlig überfahren habe und du doch nicht mehr mit willst. Ich sehe das nur so: Ich bin hier quasi fertig mit meiner Arbeit und hätte dementsprechend nichts mehr zu tun. Da ist eine Runde reisen garantiert nicht die schlechteste Idee - vor allem, wenn ich diesesmal eine Abreise planen kann und nicht einfach so per Teleport von hier verschwinde, um dann Monate später wieder zurückzukommen...
    Und wegen meiner Urkunde: Ich bin in Khorinis gebohren, habe mein Handwerk in Vengard gelernt - als ich mal in der Nachbarstadt war " Gath wollte den Namen Thorniara gerade nicht so laut aussprechen, denn trotz der erstaunlich späten Stunde liefen hier, auf dem Marktplatz, auf den sie geschlendert waren, noch einige Leute herum, "habe ich das dann zusammen mit ein paar Goldmünzen bei einem Beamten vorgelegt und siehe da: Ich habe so einen lustigen Zettel, mit dem ich ohne zu große Fragen rein und wieder raus komme.
    Und bin ich hier sesshaft? Ich weiß es nicht. Ich habe hier dank Manuele eine Werkstatt, aber der ist ja irgendwie nie aufzutreiben... Nunja, er bezahlt die Miete und solange ist es mir relativ recht, wenn er seinen eigenen Geschäften nachgeht. In dieser Werkstatt habe ich dann auch ein Zimmer - aber im Prinzip hatte ich so ein Zimmer auch in Vengard und auch hier habe ich erstmal über einen Monat in der Taverne gelebt, genau wie in Bakaresh und Schwarzwasser... Sesshaft ist so eine Sache. Nur weil meine Werkzeuge hier sind und hier ein Bett steht, das mir gehört, heißt das noch lange nicht, dass ich das hier mein Zuhause nennen kann...
    Wahrscheinlich gibt es das dank den Orks nicht mehr...", meinte Gath und blickte hinauf zu den Sternen. Diesen Lichtpunkten, die wohl auch zugesehen hatten, als sein Zuhause vor die Hunde ging...

  8. Beiträge anzeigen #288
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Das klang für sie ja alles recht viel versprechend, doch es stimmte sie ein bisschen traurig, dass Gath die ganze Insel kannte, überall zumindest akzeptiert wurde ohne sich irgendwelche Ausreden ausdenken zu müssen und dennoch kein wirkliches zu Hause hatte. Die Adeptin konnte sich das kaum vorstellen, sie hatte sich sowohl in Al Shedim als auch in Setarrif ziemlich bald heimisch gefühlt und hatte wohl auch besonders durch den Anschluss an die Wassermagier die jeweiligen Orte sehr schnell zu ihrem neuen zu Hause auserkoren.
    Aber gut, Gath schien ganz gut damit leben zu können und auch wenn er nicht seine vier Wände hatte, die für ihn ein dauerhaftes Heim boten, so hatte er zumindest Freunde und Leute die ihn mochten und das sogar mehr oder weniger überall.
    "Nein nein, du hast mich nicht überfahren! Ich bin immer noch begeistert von der Idee! Ich werde dann aber wieder zurück zum Hause der Magier gehen und mir überlegen, was ich so alles mitnehmen kann und was unter Umständen vielleicht doch eher entbehrlich ist... Schließlich möchte ich dir nicht zu viel Gepäck zumuten! Du trägst es doch, oder?", scherzte sie frech.
    "Nein ernsthaft, ich werde schauen mehr oder weniger reisefertig zu sein, dass wir jederzeit gehen können wenn du bereit bist, stress dich aber nicht. Ich wünsche dir noch viel Erfolg mit Iains Boot, bis demnächst!"
    Verabschiedete sie sich schließlich und ging in Gedanken schon all ihre Sachen durch und versuchte sich zu entscheiden was sie auf der Reise möglicherweise nicht unbedingt brauchen würde, während sie sich auf den Rückweg machte.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Der Kutscher hatte das arme Tier bis an den Rand des Todes getrieben und so hatten er und Madlen noch am selben Abend Setarrif erreicht. Die Wachen hatte sie ohne große Probleme passieren lassen und das Haus der Magier war dann schnell erreicht. Die Notlage wurde auch sogleich erkannt und die junge Frau wurde in ein Zimmer gebracht und mit dem allernötigsten versorgt. Jetzt hieß es erst einmal Ruhe und viel Schlaf. Doch die Heilerinnen hatte das Mal an der Hand der Jägerin bemerkt und wusste nichts damit anzufangen. Stundenlang hatte sie debattiert und diskutiert und sich schließlich dafür entschieden, dass nur ein Magier oder eine Magierin diese Wunde würde entfernen können. Sogleich machten sie sich auf die Suche.

    Madlen träumte indes wieder ihre schlimmen Erinnerungen aus der Vergangenheit. Ständig schreckte sie hoch, nur um ein paar Minuten später wieder in einen unruhigen Traum zurückzufallen. Es gab keine Entkommen und kein Entrinnen. Während eines besonders wilden Albtraums, musste sich die junge Frau ihren Siegelring vom Finger gerissen und ihn laut schreiend davon geworfen haben. Als eine Heilerin dies bemerkte, legte sie das wertvolle Kleinod auf die Anrichte neben dem Krankenbett und versorgte danach wieder die Wunden von Madlen.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    "Ich kenne sie", sagte Aniron zu Danee und beugte sich über die junge Frau. Danee nickte. "Der Husten."
    "Genau", erwiderte Aniron. "Ich werde mich um sie kümmern."
    Danee schlurfte davon. Ihr gebrochener Arm war inzwischen wieder verheilt und sie schwang das Zepter in der Heilkammer wie eh und je.
    Aniron hingenen zerbrach sich indessen den Kopf über ihren Lebenszustand. Die Kinder waren nun zwei Jahre alt, Runa konnte schon sprechen, wenn auch nicht ganz verständlich. Sinan hing seiner Schwester wie immer etwas hinterher, er war dafür anhänglicher.
    Maris beschäftigte sich mit den Kindern, während Aniron ihrer Arbeit nachging, doch sie wusste, dass Maris nicht wirklich zufrieden war. Das große Haus konnten sie auch nicht allein bewirtschaften.
    Vielleicht sollten sie sich wirklich eine Haushälterin suchen oder jemanden, der sich wenigstens um die Kinder kümmerte. Es gab keine Großmutter für die Zwillinge und Danee war Heilerin und keim Omaersatz.

    Anirons Patientin - ihr Name war ihr inzwischen wieder eingefallen, Madlen - schien sich in einer Art von Fieberwahn zu befinden. Nur ohne Fieber.
    Die Wunde war sauber verbunden worden, auch wenn sie tief war, waren keine wichtigen Organe getroffen worden und die Wunde selber hatte sich nicht entzündet. Dennoch war Madlen fast ständig ohne Bewusstsein, was der angehenden Heilerin Sorgen bereitete.
    Sie wechselte den Verband und legte ein sauberes Leinen um die Verletzung am Bauch. Kein Wundbrand, sehr gut.
    Erneut fasste Aniron an die Stirn der jungen Frau. Nichts, keine Temperatur. Und doch stöhnte sie und wandt sich immer wieder. Alpträume schienen sie ebenfalls zu plagen, in einem Anfall hatte sie sich einen Ring von Finger gerissen und durch die Heilkammer geworfen.

    "Was habt Ihr nur?", flüsterte Aniron gedankenversunken.
    "Das Mal", erwiderte eine Stimme.
    Aniron erschrak und sah Rufus' Schwester neben sich stehen.
    "Welches Mal?", hakte sie nach.
    Die junge Novizin nahm die Hand der Komatösen und zeigte sie Aniron. Verdutzt blickte die Wehmutter auf.
    "Kam sie damit schon an?"
    Die Novizin nickte.
    Aniron beugte sich zu der Hand und untersuchte das Mal genauer. Dann rief sie nach Danee.

    "Was spürst du?", fragte sie ihre Mentorin. Die blinde Heilerin schaute ernst drein.
    "Mir scheint, dass etwas von ihrem Körper Besitz ergriffen hat, eine magische Aura, die ihr schadet", sagte sie schließlich und Aniron ahnte nichts gutes.
    "Sollen wir auf Tinquilius warten, bis er wieder da ist?", fragte sie verunsichert.
    "Nein, das arme Ding geht uns sonst daran ein. Wir werden es gemeinsam probieren."
    Aniron schluckte.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In der Heilkammer

    "Du nimmst die Hand. Ich möchte", sagte Danee, "dass du ihren Körper von dem Zauber reinigst, indem du einen stetigen Strom an Magie durch sie hindurchfließen lässt. Das Mal sollte so verschwinden."
    Aniron nickte.
    "Ich werde mich um ihren Geist kümmern, der von dem Bann ergriffen ist. Es ist besser zu zweit, alleine würde das eine Menge Magie brauchen, die auch meine Geist überfordern könnte."
    Danee setzte sich auf Madlens Liege in der Höhe ihres Kopfes und legte die Hände um den Kopf der Verletzten. Sie spürte sofort die Unruhe im Geist der jungen Frau. Das würde sicherlich nicht einfach werden.

    Der Strom der Magie war unruhig in dem Mädchen, erst nach einer Weile fühlte Danee Anirons Magie, die den Körper mehr in Einklang brachte. Danee selber ließ ihre Magie direkt in den Körper der Verletzten fließen, ohne, dass diese wieder aus ihm herauströmte. Langsam, wie ein Maulwurf in der dunklen erden, arbeitete sie sich am Funken des Lebens in Madlen vorbei, denn sie wollte weiter. Der Funke war unruhig, als würde Wind an ihm rütteln. Stille umgab den Geist der Blinden. Für eine sehr lange Weile war es still. Die Magie strömte weiter, langam, unendlich langsam. Ein gedehntes Pochen in Danees Ohren, dass bald verstummte.

    Mit einem Ruck drängte sie nach vorn und fiel... auf Sand. Hitze. Die Sonne prasselte auf sie hinunter. Vor ihr war das junge Ding. Aufgebracht, verängstigt. Sie hielt Ausschau.
    Danee war in Madlens Geist und so in ihren Traum eingedrungen.
    "Was ist los?", fragte sie schließlich laut. Scheinbar erschrocken drehte Madlen sich zu ihr um.

    Aniron

  12. Beiträge anzeigen #292
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen fuhr erschrocken herum und blickte in das Gesicht einer alten Frau. Irgendwie kam ihr die Frau bekannt vor. Aus einer fernen Zeit in einem anderen Land aus längst vergessenen Tagen. Doch der Fürstin fiel beim besten Willen nicht ein, woher sie das Gesicht kannte.

    „Wie kommt Ihr hierher? Und vor allem eins, wer seid Ihr?“

    Die alte Frau versuchte Madlen zu erklären wer sie war und woher sie kam. Immer ungläubiger hörte sie zu und ab eine gewissen Punkt unterbrach sie ihren Gesprächspartner barsch, ganz so, als würde die junge Frau einem Sklaven das Wort abschneiden.

    „Genug! Ihr kommt mit und werdet mir erklären, wer Ihr wirklich seid!“ Mit diesen Worten drehte sich die Fürstin wieder um und blickte wieder in die Richtung, in der eine große Stadt lag. Sie waren irgendwo am Rande der Wüste, in der Nähe eines Gebirges.

    Plötzlich kam ein schwer bewaffneter Wächter hinter einem nahen Felsen hervor, ging auf Madlen zu und kniete vor ihr nieder: „Mylady, es ist schön Euch zu sehen, doch zugleich ist es traurig, dass Ihr hier seid. Warum seid Ihr zurückgekommen?“

    „Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst mich nicht immer so förmlich anreden, Marcel! Und warum ich wieder hier bin? Ich muss etwas erledigen, was ich beim letzten Mal vergessen hatte. Wo ist er?“

    „Mylady, tut es nicht. Er wird Euch umbringen!“

    „Ich habe keine Wahl, das weißt du!“ Mit etwas lauterer Stimme fuhr sie fort: „Komm heraus, wo immer du auch bist!“

    Die ersten Minuten passierte nichts, nur der Wind säuselte leicht durch die niedrigen, ausgedörrten Gebüsche, wirbelte den Sand auf. Über ihnen kreischte ein Falke, seine Beute immer im Auge.
    Auf einmal knirschende Schritte auf dem Wüstenboden. Langsam, aber unerbittlich. Hinter dem Felsen kam erneut ein Mann hervor, groß, heroisch, stattlich. In den Händen hielt er ein breites, scharfes Krummschwert. Hoch erhoben und mit wehendem Umhang ging er auf die drei Personen los, die dort standen.

    „Mylady, ich kann das nicht zu lassen!“ Mit einer einzigen fließenden Bewegung war Marcel vor Madlen gesprungen und stellte sich vor ihr mit seinem eigenen Schwert schützend auf.

    „Nein!“, schrie Madlen in die Nacht hinaus. „Lauf weg, lauf weit weg…!“ Doch es war zu spät, mit einem riesen Schlag hatte der Mann Marcel den Kopf abgeschlagen und ging ohne den blutenden Rumpf zu beachten weiter auf Madlen zu.
    „Jetzt wirst du für das bezahlen, was du mir angetan hast. Spüre die Schmerzen, die du mir zugefügt hast. Warum, Madlen? Warum? Du hattest alles, ich hätte die bis zum Ende beschützt, stattdessen…“

    Der Mann konnte nicht mehr weitersprechen, da ihm die Tränen über das Gesicht flossen.

    „Weil ich dich liebe…“

    „Dann stirb jetzt!“ Mit diesen Worten rammte er der jungen Frau das Schwert in den Bauch, stoß es so weit in den zierlichen Körper, bis es am Rücken wieder heraustrat. „Weil ich die liebe…“

    Mit einem Keuchen schrak Madlen aus dem Alptraum. Hoch aufgerichtet und in Schweiß gebadet lag sie in einem Bett, in einem Raum, wo sie sich schon einmal befunden hat. Sie war in der Heilkammer. Aniron war neben ihr, genauso wie eine alte Frau. Es war die Gleiche, die die Jägerin gerade eben noch in der Wüste gesehen hatte.

    Schwer atmend fiel Madlen auf das Bett zurück und keuchte immer wieder schwer. Die beiden Magierinnen redeten beruhigend auf sie ein und so verfiel die junge Frau bald wieder in einen unsanften Schlaf.

  13. Beiträge anzeigen #293
    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Das Stadttor wurde von zwei mit goldenen Kuppeln gekrönten Türmen gesäumt. Schon nach ein paar Metern stieg ihm der strenge Geruch der Gerbereien in die Nase und er folgte ihm die Handwerksstraße hinunter. Männer in Schürzen standen vor Holzböcken und schabten Felle mit breiten Klingen in beiden Händen bis das Haar zu Boden fiel und die blasse Haut darunter zum Vorschein kam. Andere standen knietief in stinkender Brühe in Becken, die in den Boden eingelassen waren und stampften auf dem Leder herum. Wieder andere hockten auf großen Steinplatten und rieben dort eine Lederhaut nach der anderen mit einer gelben Flüssigkeit ein. Der erste Gerber an den er die Wolfsfelle des Jägers verkaufen wollte, bot ihm 11 Gold und ließ keinen großen Spielraum für Verhandlungen. Der zweite bot 12 Gold pro Fell. Bakaz handelte nach etwas hin und her einen Preis von 85 für alle sechs aus, änderte dann aber seine Meinung. Stattdessen bezahlte er einen Lehrling heimlich dafür, die Felle weiterzuverarbeiten, einen Hälfte im voraus, die andere nach getaner Arbeit. Anschließend machte er seinen Weg zurück durch das Händlerviertel über den Fluss an der Arena vorbei und verließ die Stadt durch das südliche Stadttor.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Nun stand er in Setarrif und es war Nacht geworden. Durch die Dunkelheit konnte er sich die Stadt nicht mehr ansehen, es sah noch nicht mal seine eigene Hand vor Augen. Das war ihm aber egal, solange er ein günstiges Zimmer finden würde, in dem er übernachten könnte, denn an Luman nagte die Müdigkeit. Er schlenderte durch das Händlerviertel und in der Nähe vom Königsplatz fand er endlich das, was er gesucht hatte, eine Taverne. Mit langsamen Schritten, immer noch von der Müdigkeit geschwächt, betrat er das Gebäude und näherte sich dem Tresen und fing an, mit dem Wirt zu sprechen.
    "Hallo, ich suche ein günstiges Zimmer. Hast du noch eins frei?"
    "Natürlich ist eins frei und günstig ist es auch. Das macht dann 5 Goldmünzen pro Tag."
    "Gut, ich würde gerne ein Zimmer für diese Nacht mieten."
    "Sehr gut! Hier ist der Schlüssel. Dein Zimmer ist oben, am Ende des Ganges."
    Luman bedankte sich und legte das Gold auf den Tresen, dann ging er zu seinem Zimmer und legte sich in sein Bett. Endlich wieder in einem ordentlichen Bett schlafen. Dachte Luman sich und schlief ein.

  15. Beiträge anzeigen #295
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen schrak aus ihrem Schlaf hoch. Blickte zuerst an die Zimmerdecke und merkte dann plötzlich, dass sich jemand an ihr zu schaffen machte. Vorsichtig hob die junge Frau den Kopf und sah Aniron, die gerade dabei war den alten Verband durch neuen zu ersetzen. Sie ging dabei sehr behutsam und bedächtig vor, damit dem zierlichen Körper der Jägerin nicht noch mehr Schmerz und Leid zugefügt wurde.

    Langsam, aber bestimmt hob Madlen ihren Arm und griff der Magierin. Diese zuckte zusammen, da sich nicht bemerkt hatte, wie die junge Frau erwacht war. Ihre Augen richteten sich auf die Jägerin und Aniron sprach beruhigend auf sie ein: „Hört, Ihr müsst Euch ausruhen! Ihr seid zu sehr geschwächt! Schlaft weiter!“

    „Zuerst muss ich Euch noch etwas mitteilen! Ihr müsst mir gut zuhören, es ist sehr wichtig für mich! Seht Ihr den Ring, der auf dem Tisch dort neben dem Bett liegt? Gut! Dies ist ein Siegelring Varants. Er ist weder gestohlen noch anderweitig entwendet worden. Ich bin sind rechtmäßige Besitzerin. Doch höret: Ich bin eine Fürstin Varants im Exil. Das Mal auf meiner Hand wurde von einem dunklen Magier namens Dead Priest erschaffen und ermöglicht den Schergen Zubens mich überall zu finden und zu jagen. Ihr müsst unter allen Umständen verhindern, dass sie in dieses Gebäude kommen. Nur so habe ich noch eine Chance meine Unschuld zu bew…“

    Ein plötzlicher, von der Bauchseite beginnender Schmerz durchzuckte Madlen. Sie verzog das Gesicht, ließ sich auf das Bett zurückfallen und keuchte schwer. Erst nach ein paar Minuten verging das Pochen wieder.

    „Versprecht mir, dass kein Varanter diesen Raum betreten kann oder wird! Nur so habe ich ein Möglichkeit zu überleben!“

    Dann verfiel die junge Frau wieder in einen unruhigen Schlaf aus vergangenen Tagen und alten Erinnerungen. Überlies Aniron ihren eigenen Gedanken.

  16. Beiträge anzeigen #296
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Luman wachte auf und fühlte sich fitter denn je. Er gähnte laut und zog seinen Umhang wieder an, die Kapuze setzte er auf, verabschiedete sich vom Wirt und verließ die Taverne. Nun konnte er die Stadt in ihrer vollen Pracht erkunden. Prüfend ging er umher und schaute sich die verschiedenen tollen Bauten an. Luman konnte sich gar nicht genug an der Stadt sattsehen. Da Luman aber weiter wollte, ging er ins Händlerviertel und suchte einen Händler für Lebensmittel, da seine Vorräte aufgebraucht waren. Er schaute umher und sah sich nach einem um. Dort gab es Waffenhändler, Rüstungshändler, einfach alles was das Herz begehrte. Ein paar Stände weiter war auch schon jemand, der seine Lebensmittel anpreiste. Lumans Magen fing schon an zu knurren und so stand er auch schon am besagten Stand und kaufte ein paar Lebensmittel ein. Fleisch, Wasser, etwas Obst sollte reichen, dachte er sich und verließ das Händlerviertel auch schon, dann ging er an der Arena vorbei zum Königsplatz und ging durch das südliche Stadttor hindurch.

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ritter Avatar von Turang
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    Der Strudel des Surrealen
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    Turang ist offline
    Die Sonne war schon über ihrem Zenit auf dem Weg in den Westen, als Turang und Fenris die Ausläufer des Weißaugengebirges hinter sich ließen und wieder Fuß nach Setarrif setzten. Während der Wolf jedoch wieder gen Norden trottete, zurück zur Klippe betrat der Adept hingegen über die Gebirgsquell die Hauptstadt Argaans. Eine leichte Brise wehte vom Meer her, die den frischen Geruch unendlicher Weiten in die Stadt brachte und Turang für einen Augenblick seine Sorgen vergessen ließ.
    Es war der letzte Tag der Woche und so wurde in Setarrif nur das Notwendigste gearbeitet, während die meisten sich von einer harten Woche erholen mussten.
    Einen Moment war Turang unschlüssig, in welche Richtung er gehen sollte, zur Feder, um nachzusehen, wie es um sie bestellt war, zum Tempel, um Nachrichten aus dem Orden zu empfangen, oder einfach zur Taverne, um zu lauschen, was die Stadt gerade beschäftigte.
    Am Ende war es doch einmal die Taverne, die obsiegte, es war schon zu lange her, dass er gegessen hatte, ohne selber zu kochen, und die Kunde von der Burg musste sich schon lange in der Stadt verbreitet haben...

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #298
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Die schwarzen Schluchten waren zwar wirklich nicht der bequemste Ort für eine Übernachtung, doch im Angesicht der fortgeschrittenen Stunde hatte es am vergangenen Tag nicht viele Alternativen gegeben. Immerhin waren sie durch ein ganz gutes Geschäft für die entstandene Mühe entschädigt worden, da der fremde Wanderer eine ordentliche Portion Sumpfkraut gekauft hatte. Wenn sie es in Setarrif für einen ähnlichen Preis loswerden konnten – und womöglich konnte man dort im Norden sogar weit mehr verlangen –, dann würde das schon eine erhebliche Menge Gold bedeuten. Allerdings brauchten sie natürlich auch einen Abnehmer. Und mussten in die Stadt hinein.
    „Hm, die werden uns schon reinlassen“, meinte Thorwyn nachdenklich auf Bartimäus’ Überlegung hin, während sie sich dem Stadttor näherten. „Ich meine, ein paar Jäger sind ja wirklich nichts Besonderes, und solange wir uns nicht irgendwo rumtreiben, wo wir uns nicht rumtreiben dürfen, oder den Palast anzünden …“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber wo wir das Kraut loswerden könnten, weiß ich gerade auch nicht. Felle und so was haben wir schon ein paar Mal verkauft, das dürfte kein so großes Problem sein, wenn wir die Händler erst mal wiedergefunden haben. Ansonsten … kann man wegen des Krauts sicher auch irgendwelche Händler fragen. Vielleicht nimmt uns einer gleich alles ab. Wir würden zwar sicher mehr bekommen, wenn wir alle Käufer selbst finden, aber das kostet ja auch Zeit …“
    Die Stadtmauer ragte nun vor ihnen auf, und die drei Sumpfbewohner hielten geradewegs auf das Tor zu. Gut, dass ich die Reichsbürgerurkunde nicht mitgenommen habe, dachte Thorwyn. Wenn die jeden durchsuchen, könnte das sonst schwierig werden.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Ich denke mal, solange unsere Leute an der Burg nicht dafür gesorgt haben, dass Ethorn und seine Leute nun einen Groll auf jeden hegen, der mit einem Bogen bewaffnet ist oder nach Jäger aussieht, werden sie uns am Tor schon keinen Ärger machen. Das ist nicht Thorniara, wo jeder Fremde nur in die Stadt darf, wenn er seine Waffen draußen lässt. Und gibts dort nicht sogar Vorschriften, was man alles nicht verkaufen darf als Fremder? In der Hinsicht ist Setarrif wirklich besser. Aber wo ihr euer Kraut loswerdet ...“, Leyla zuckte ahnungslos mit den Schultern, „das müsst ihr schon selber rausfinden, ist schließlich euer Zeug.“
    Ein kurzes Blickduell mit Thorwyn folgte, das darauf hinauslief, dass sie sich beide wohl am liebsten gegenseitig die Zunge rausgestreckt hätten, vor Barti ließen sie das jedoch tunlichst bleiben. Die eine oder andere persönliche Geste ließ sich zwar gewiss nicht vermeiden und das wollte sie auch ganz sicher nicht, aber deswegen mussten sie es in seiner Gegenwart ja nicht übertreiben. Und dann kam ohnehin das Tor der Stadt schon in Hörweite.
    „Waidmanns Heil“, grüßte die Blonde die Wachen mit einem für Schwarzwasser definitiv ungewöhnliche Gruß, den sie irgendwann auf dem Festland mal als jägertypisch kennengelernt hatte, ohne ihn selbst jedoch allzu oft zu benutzen. Eigentlich erst seit ihrer Zeit in Schwarzwasser nutzte sie überhaupt regelmäßig dieselbe Begrüßungsform, die auch Rückschlüsse auf ihre Zugehörigkeit erlaubte.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #300
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Wie die Wanderer erwartet und erhofft hatten, gab es mit den Torwachen in der Tat keine besonders großen Probleme. Ein kurzer Wortwechsel entspann sich, man zeigte sogar noch ein paar der Jagdtrophäen, die man verkaufen wollte und wurde dann eingelassen. Wirklich viel unkomplizierter als in Thorniara, befand Thorwyn, während die kleine Gruppe den Torbogen durchschritt.
    „Hm, die meisten Händler waren so ziemlich am anderen Ende der Stadt, wenn ich mich richtig erinnere“, meinte der Jäger und ließ den Blick über den vor ihnen liegenden Platz schweifen. „Schauen wir am besten gleich mal nach, ist ja noch nicht so spät … auch wenn wir wohl sicher trotzdem ein Bett für die Nacht brauchen werden, wenn wir nicht irgendwo draußen schlafen wollen. Ach ja, und ich würde gut auf das Geld und überhaupt alles aufpassen“, fügte er an Bartimäus gewandt hinzu. „Als wir das erste Mal hier waren, hat mir ein Dieb gleich den Geldbeutel geklaut … haben es zum Glück zurückbekommen.“
    Auch Thorwyn konzentrierte sich nun gut auf die nähere Umgebung und wunderte sich dabei darüber, dass man mitten in einer großen Stadt teilweise besser auf sich aufpassen musste als in der Wildnis, die voller wilder Tiere war. Das sprach nicht gerade für die Errungenschaften des Städtebaus. „Hm, das dort vorne könnte es sein, wo wir den Kram letztes Mal verkauft haben“, meinte der Jäger irgendwann nachdenklich. „Übrigens, ob man es bei den Magiern auch mit dem Sumpfkraut versuchen könnte? Vielleicht haben die irgendwelche Alchemisten, die es brauchen.“

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