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  1. Beiträge anzeigen #1
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Das Land Gorthar #9

    Der Südländer wusste, dass die Frage von Redsonja rhetorischer Natur gewesen war. Und auch ihre letzte Antwort hatte er bereits erwartet. Das sachte Wippen seiner Klinge erstarb, als sich seine Finger fester um den mit Leder umwickelten Griff schlossen. Er hatte das Gefühl, als würde gleich ein Knoten platzen, der ihm schon so lange den Atem abgeschnürt hatte. Dass dem nicht der Fall sein würde, sollte ihm erst später klar werden.
    „Konzentriert euch auf die anderen“, hielt er Garlen zurück, der vor getreten war. „Nehmt sie fest, sie wurden gewarnt. Und kommt der Rothaarigen nicht zu nahe.“
    Mit Sicherheit würden sie diese Warnung gleich verstehen. Für Medin war damit alles gesagt und auch er begann sich so viel wie möglich auf Redsonja zu konzentrieren, während er einige Schritte nach vorne machte. Sie wartete in einiger Entfernung auf ihn und schätzte wahrscheinlich seine effektive Reichweite bei einem Ausfallschritt.
    „Ich bedauere nur, dass ich sie mir nicht schon bei unserer ersten Begegnung geholt habe. Das hätte uns beiden wohl so viel erspart.“ In seiner Stimme lag aufrichtiges Bedauern – weder direkt um ihn oder sie, sondern um die Sache an sich. Dann hob er die Klinge und griff an.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Sie hatten tatsächlich einen Hintereingang gefunden, der allem Anschein nach in das überraschend große Gebäude geführt hatte, zu dem der finstere Kellereingang gehörte. Sergio hätte sich selbst für die Idee ohrfeigen können, einfach in das Gewölbe zu marschieren. So dumm konnte eigentlich niemand sein, doch er war es gewesen. Ein Glück, dass zumindest Taeris sein Hirn benutzt und ihn vor dieser Dummheit bewahrt hatte.
    Blieb zu hoffen, dass das Brett vor Sergios Kopf nun wirklich verschwunden war.
    Ein ganz anderes Problem war, dass jemand die Tür des Hintereingangs bereits aufgebrochen hatte, bevor die Gruppe diesen entdeckt hatte. Es schwer zu sagen, wie lange diese brachiale Aktion her war, doch sie waren zu dem Schluss gekommen, dass es nicht länger als ein paar Stunden zurückliegen konnte.
    Mit einer geradezu unverschämten Menge Glück hatten sie es dann geschafft, in den dunklen Gewölben Redsonja zu finden, wobei ihnen auf den letzten Metern des Weges natürlich der plötzliche Lärm geholfen hatte, der sich nach berstendem Holz angehört hatte.
    Leider hatten sie nichts davon, ihr Ziel erreicht zu haben.
    Das Bild, das sich den vier Gefährten der rothaarigen Kriegerin nun bot, sah so aus: Fünf schwer gerüstete Typen, die irgendwie nach Ordnungsmacht aussahen, dazu einige Männer, die wie Redsonjas Entführer aussahen und sich schützend vor einer Frau aufgebaut hatten, und schließlich Sergios Lieblingskriegerin.
    Und genau in diesem Moment kreuzte einer der Ordnungshüter die Klingen mit Redsonja, während um die beiden herum ebenfalls ein Kampf entbrannte.
    Überrascht stellte Sergio fest, dass die rothaarige Kriegerin offenbar auf Seiten ihrer Entführer kämpfte. Was sollte das? Hatte man sie irgendwie willenlos gemacht oder tat sie es aus freien Stücken?
    Egal. Da keine Zeit für Überlegungen war und Sergio nicht untätig zusehen wollte, wie sie von diesem Kerl angegriffen wurde, entschied er sich, ihr beizustehen und zog sein Schwert.
    Dumm nur, dass da noch vier weitere schwer gerüstete Herrschaften waren, von denen einer jetzt den blonden Setarrifer bemerkte.
    Sergio kümmerte sich nicht um die Meinung der drei anderen und ging ohne Zögern zum Angriff über.
    Dabei hörte er nicht die Schritte, die sich näherten und keineswegs zu seinen Gefährten gehörten...
    Geändert von Sergio (01.05.2012 um 16:43 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #3
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Um sie herum hörte alles auf zu existieren. Ausser ihr, dem Gegner und ihren Schwertern gab es nichts mehr. Dieser Zustand erschütterte selbst Zeit und Raum. Sie spürte Medins Schwert, wo es sie als nächstes attackieren würde und schob ihre beiden dunklen Klingen just in dem Moment in den Weg, in welchem der Innostreue gesiegt zu haben glaubte. Sie spielte mit ihm auf grausame Weise. Aber der Tanz gefiel ihr. Die Nähe, die Verbundenheit, bis in den Tod und die Vervollkommnung dessen indem sie sein Blut leckte oder er das ihre. Die Schwerter als Teil von ihr, viel perfekter, als sie jemals sein konnte. Sie fühlte sich frei, wandelte in einer anderen Welt.

    Daher mag es nicht verwundern, dass sie nicht registrierte, dass ihre Gefährten ankamen. Sie hatte sich auch davor nicht damit beschäftigt, dass Dimosas Diener sie alleine im Raum stehen liessen. In diesem Zustand hätte sie sich jeder Übermacht gestellt. Andreia mochte das mit Interesse verfolgen. Vielleicht überraschte es selbst die Frau, die sich ein halbes Leben lang mit der Klingenmystik beschäftigt hatte. Warum hatte sie das eigentlich getan, mag man sich fragen. Schade hatte sich Redsonja auch dafür nicht interessiert. Zumindest bisher. Sie ging einzig und alleine im Kampf auf. Da glaubte sie das Leben zu spüren. Und sie genoss es in vollen Zügen, in eleganten Bewegungen. Als hinge nichts davon ab, aber sie war es auch nicht gewohnt zu verlieren.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Im Laufen hatte Taeris die beiden Schwerter aus seinen Gurten gezogen und eilte Sergio hinterher. Vor Ihnen drang das Klirren und Rasseln von Stahl durch die engen Gemäuer. Die beiden Waffen wogen schwer in seinen Händen. Eigentlich Irrsinn mit solchen Waffen auf derart beengtem Raum zu kämpfen, dachte er bei sich. Dabei war er noch froh, dass er ein Kurzschwert bei sich führte. Doch das Erzlangschwert würde sich als eher hinderlich erweisen. Da war er sich sicher.

    An der Quelle des Lärms angekommen bot sich ein ausgesprochen unübersichtliches Bild. In einem schlecht ausgeleuchteten Gewölbe kämpften zwei gute Hand voller Menschen gegeneinander oder schienen kurz davor. Die einen versuchten sich niederzuschreien, die anderen sich niederzukämpfen. Irgendwo sah man rote Haare. Und irgendwo das Gesicht eines Taeris wohl bekannten Generals der Innosler. Oder Ex-Generals. Oder was auch immer. Auf jeden Fall schien er Redsonja ans Leder zu wollen. Doch zwischen ihm und Taeris und Sergio standen nicht nur Medins Leute sondern auch einige andere - ihm unbekannte Gestalten - die von den uniformierten bei Seite geschoben worden waren.

    Taeris und Sergio hatten ihre Aufmerksamkeit recht schnell auf sich gezogen.

    "Ich versuche mich rechts zu halten."

    warf Taeris Sergio lakonisch zu, als die gerüsteten Kämpfer auf sie zu steuerten. Drei an der Zahl. Solange sie nicht ihren Kollegen herbei holten, der gerade noch Medin zur Seite stand. Einer hatte sich bereits Sergio entgegen gestellt. Die beiden anderen hielten auf Taeris zu. Einer hielt eine furchteinflüßende Bartaxt in der Hand, der andere ein Schwert und einen Buckler, den er an der Seite trug.

    Taeris versuchte nicht noch weitere Zeit zu vertrödeln. Es galt zu Sonja durch zu kommen. Schnaubend schlug er seine beiden Klingen aneinander und stürzte sich ins Geschehen. Es war einige Zeit her gewesen, dass er das letzte mal auf kurze Distanz - Mann gegen Mann - gekämpft hatte. Der Geruch von Eisen, Blut und kalten modrigen Steinen lag in der Luft.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Eigentlich war es eine Ungerechtigkeit, dass sie doppelt so viele Klingen wie er benutzen konnte. Aber er empfand es nicht so. Selbst als sie die todbringenden Schwerter gegen ihn führte, bewunderte er die Vollkommenheit ihrer Bewegung. Ihre Bewegungen glichen einem unaufhaltsam friedlichen Fluss – obwohl er wusste, welche Gefahr von ihr ausging. Diese Schwerter, die er schon bei ihrer ersten Begegnung hatte an sich nehmen wollen, gehörten zu ihr wie all die anderen Gliedmaßen. Das sollte den Kampf so schwierig machen.
    Der ehemalige Oberbefehlshaber der myrtanischen Truppen versuchte standzuhalten. Er kämpfte mit seinem Einhänder – einer Waffe, die er seit sieben Jahren beinahe ununterbrochen führte und den Umgang mit ihr beständig perfektionierte. Ihre Hiebe kamen schnell auf ihn zu, seine Paraden mussten ebenso schnell sein. Er war sehr schnell … und doch trieb ihn ihre Agilität langsam aber sicher zurück. Links sah er ihren Stahl aufblitzen und führte sein Schwert zum Block, drehte sich mit einer halben Drehung zur Seite und führte anschließend seine Waffe zu einem Schlag von oben, nur um an ihrem anderen Schwert abzuperlen. Ein paar einsame Funken sprühten auf, dann fing er sich wieder. Der Kampfeslärm um ihn herum drang nicht zu ihm durch.
    Wieder kam ein Schlag, wieder machte er einen Schritt aus ihrer Reichweite heraus. Und dann passierte ihm ein Fehler. Er tat etwas, was er vor wenigen Augenblicken schon einmal so gemacht hatte. Er täuschte einen Schlag von oben an, drehte dann den Griff und führte die Klinge in einem Halbkreis von unten nach oben zwischen ihre Schwerter. Doch dieses Mal konterte sie. Redsonja setzte zu einer Drehung an, schlug sein Schwert zur Seite, bewegte sich weiter und ließ am Ende der Bewegung ihre andere Waffe auf ihn zu sausen. Medin warf sich zur Seite und folgte seiner Waffe, doch ihre Klinge fand seine Schulter. Metall kreischte auf dem Kettenhemd und er spürte den dumpfen Schmerz, als sie die Ringe für einen Augenblick durch den Stoff auf seine Haut presste. Dann zog sie ihr Schwert nach oben und küsste mit dessen Spitze seine Wange bis fast zum Auge. Ein dünner, roter Strich blieb zurück.
    Ja, jetzt ist wirklich Blut geflossen, kam es ihm in den Sinn, doch für einen Kommentar fehlte ihm der Atem, als er mit seinem Schwert ihren nächsten Schlag blocken musste.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Sergios Klinge und die seines Gegners prallten aufeinander. Es war ihm unmöglich, Taeris gegen dessen zwei Kontrahenten zu helfen. Und nur eine Sekunde später wäre er um ein Haar aufgespießt worden, denn er war doch sehr überrascht davon, was geschah.
    Denn plötzlich machte es Plopp! und im nächsten Moment standen da eins, zwei, drei, vier, fünf und noch mehr (zählen war so schwierig angesichts eines Schwertes, das einen abstechen wollte) weitere Kämpfer.
    Und er hatte den Verdacht, dass die nicht hier waren, um Redsonja beizustehen. Soweit er es in dieser lebensgefährlichen Situation feststellen konnte, guckten die eher so, als wollten sie ihr die Haare abschneiden. Oder Schlimmeres tun, zum Beispiel abmurksen.
    Die Neuankömmlinge befanden sich viel zu nah an Sergio, also hechtete er seinem Gegner davon und positionierte sich in der Nähe der seltsamen Frau und ihrer Beschützer. Währenddessen setzte sich genau diese finstere Truppe unverhofft in Bewegung.
    Schlaue Burschen. Hatten wohl kapiert, dass Sergio, Taeris und Redsonjas andere Gefährten von der Verstärkung der Ordnungshüter dahingemetzelt würden, wenn sie nicht eingriffen.
    Sergio konnte sich nun wieder besser auf seinen eigenen Feind konzentrieren. Es war ein starker Krieger, den man nicht einfach in Beliars Reich schicken konnte. Die Banditen auf dem Bauernhof in der Nähe von Setarrif, die Sergio zuletzt bekämpft hatte, waren zwar durchaus kampfstark gewesen, doch dieser Typ hier schien ein ganz harter Junge zu sein.
    Wahrscheinlich Elitekrieger. Was für ein Spaß.
    Womöglich wartete Beliar schon auf die neuen ewigen Gäste an seiner Tafel. Denn die würde es zweifellos gleich geben. Hoffentlich würde von denen niemand rote Haare haben...
    Geändert von Sergio (01.05.2012 um 19:08 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #7
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Bereits nach den ersten wenigen Schlägen hatte Taeris festgestellt, dass die beiden Soldaten mehr drauf hatten, als die typischen Wachsoldaten. Diese Männer waren keine tumben Türaufhalter. Dies waren rauhbeinige Krieger, denen man bunte Uniformen angezogen hatte.

    Abermals duckte Taeris sich unter dem Blatt der schweren Axt hinweg, die wenig später krachend in ein altes Regal hinter ihm einschlug. Während der breitschultrige Kerl damit beschäftigt war die Axt zu befreien, drang auch schon sein Nebenmann mit dem Schwert auf Taeris ein. Guter Stahl, der nur matt den Fackelschein reflektierte. Die Klinge übersäht mit Scharten und ausgeschliffenen Stellen. Ein Schwert das vielfach im Kampf eingesetzt worden war und dabei dennoch gut in Schuss gehalten wurde. Wie scharf diese war, demonstrierte der braungebrannte Mann, als er Taeris am Ärmel erwischte. Rechtzeitig erkannte Taeris die Gelegenheit, den überstreckten Arm und hakte sich mit der Parierstange seines Kurzschwerts in einer geschickten Bewegung ein. Die Schwerter verkanteten sich, doch genügte die Wucht nicht, um den Mann zu entwaffnen. Er fasste nach, behielt die Waffe und taumelte nur ein wenig.

    Zeit, kostbare Zeit, die das Schwert Ethorns wie ein Schwamm aufsog und sammelte, um sie schließlich für eigene Angriffe zu nutzen. Dabei kam ihm die zweite Klinge in seinen Händen gelegen, denn er konnte schneller nachsetzen als seine beiden Gegenüber, die zusätzlich noch das Problem hatten, ihre Angriffe miteinander koordinieren zu müssen, um sich nicht gegenseitig über den Haufen zu laufen. Auch dies machte Taeris sich zu Nutze, ließ den mit der Axt ins Leere laufen, der daraufhin beinahe in den Angriff seines Partners stolperte. Mit Müh und Not fing Taeris dabei einen weiteren Hieb des Axtkämpfers ab, wobei die Wucht des Schlags seinen Schwertarm erzittern ließ. Mit aufeinandergepressten Zähnen hielt Taeris dagegen und holte mit dem Schwert in seiner linken aus. Knapp verfehlte er den Hieb des Schwertkämpfers, doch war der Axtkämpfer bereits aus der Gefahrenzone und so reichte die Wucht der Klinge nicht aus um dessen Armpanzerung zu durchdringen.

    Ein flüchtig in Richtung Redsonja geworfener Blick erinnerte Taeris an das Buch, das er gelesen hatte. Doch wollte ihm einfach nichts brauchbares daraus einfallen. Skizzen und krakelige Buchstaben passierten sein inneres Auge. Doch war ohnehin kaum Zeit für Gedanken. Wie in Trance parierte er die Schläge seiner Gegner, tauchte unter Klingen weg, wich anderen aus.

    Schwer atmend beschloss er die Lehren des Buches aus seinem Kopf zu verbannen. Es war ohnehin oft besser seinen eigenen Stil zu finden. Das hatte er bereits duzenden Schülern gelehrt. Abermals schlug er einen Axtstil aus dem Weg, ehe er sich schließlich mit seinem ganzen Gewicht in den Angriff warf. Den Schmerz in seiner Schulter, als er sich in die Brust des Axtkämpfers warf spürte er noch. Und dann verschwamm alles in einem Wust aus Klingen... und Blut.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Sie waren schließlich doch noch in das Gebäude gelangt und mehr oder weniger dem Ziel näher gekommen. Als sie dem Kampfeslärm dann gefolgt waren, war klar: das hier wir kein Wunschkonzert. Der ganze Raum war voll mit Kriegern, die sich gegenseitig eins über den Schädel zogen und als Sergio dann noch Redsonja erblickte, die mitten im Raum mit einem großen, kräftigen Mann focht, stürzten sich er und Taeris auch ins Getümmel.

    Madlen wusste natürlich, sie würde es hier nicht gerade reißen. Sie war klein, vielleicht nicht schwach, aber auf keinen Fall eine Kämpferin oder Kriegerin. Sie stand noch am allervordersten Anfang ihrer Ausbildung und konnte gerade das Schwert halten. Die junge Frau wusste, wie man in Wildnis überlebte, aber nicht, wie man einen Kampf mit blank gezogenen Waffen überlebte.

    Ihr Blick viel auf Kortis. Er war mit der Gruppe mitgekommen und jetzt sozusagen ihre Leibwache. Er war nicht muskelbepackt, wie ihre ehemaligen Wachen, sondern zäh und drahtig, er wusste mit Sicherheit wie man kämpft.
    Die beiden hatten sich an den Rand des Kampfes zurückgezogen. Trotz aller Vorsicht nicht eingreifen zu wollen, sondern nur, wenn es unbedingt notwendig war, gerieten auf einmal zwei Krieger direkt vor Kortis und Madlen. Der Krieger stoß die junge Frau zurück, die auf dem Boden ausrutschte und hinfiel, sich dabei auch noch den Kopf an der Wand stieß und leicht benommen wurde.
    Heißer Wüstensand wurde unter den Hufen der Pferde ins Gesicht der vier Reiter geschleudert. Sie flohen vor einem wütenden Sandsturm aus zehn Kriegern. Sie waren schnell wie der Wind, doch ihre Verfolger holten beständig auf. Es war klar, über kurz oder lang, würden sie eingeholt werden. Es gab kein Entkommen, sondern nur den sicheren Tod. Eiskalt lief es der jungen Frau den Rücken runter, trotz der unmenschlichen Temperaturen. Hier und heute, dass wusste sie, würde sie sterben. Unaufhaltsam kam die Staubwolke mit den totbringenden Schwertern näher.

    Ein scharfes Rauschen und plötzlich wieherte eins der Pferde laut auf und geriet ins Straucheln, ein zweiter Pfeil und das Tier viel schwer verletzt zu Boden. Der Krieger wurde zu Boden geschleudert und blieb liegen. Die anderen wendeten und hielten neben den gestürzten Mann.

    Madlen nahm ein Schaben von Schwertern wahr. Einer der Angreifer schrie auf und viel verletzt zu Boden. Doch er würde nur kurz außer Gefecht gesetzt sein. Sein Kumpane griff nun umso heftiger an.

    „Geht es Euch gut, Vincent?“, meinte die junge Frau zu dem altgedienten Leibwächter. Er war der Kopf der Leibwache und ein enger Vertrauter der Fürstin.

    Der Krieger rappelte sich auf, fluchte kurz und meinte dann: „Ihr müsst weiter, Mylady. Für mich ist die Zeit gekommen, reitet weiter!“

    Doch Madlen versuchte nur ihr Pferd zu beruhigen, das unruhig im Kreis tanzte.
    Einer ihrer Gefährten meinte: „Mylady, wir müssen weiter, sie kommen immer näher. Los!“
    Traurig blickte die junge Frau ihren alten Freund an, als ein anderer Leibwächter, der Sohn des Mannes rief: „Ich bleibe ebenfalls!“ und vom Pferd stieg. Mit einem kräftigen Schlag auf das Hinterteil schickte er das Tier weg.

    Kortis hatte schon einige Treffer einstecken müssen, war aber anscheinend nicht gerade beeindruckt davon. Er holte aus und entwaffnete einen der beiden Krieger, konnte aber keinen tödlichen Schlag ausführen, da der andere Krieger sofort von der Seite Kortis attackierte.

    „Sohn, nein…“ Vincent blickte in die entschlossenen Augen seines Sohnes und wusste, dieser Mann würde bleiben. „Mylady, jetzt oder nie.“ Dann schlug er dem Tier ebenfalls auf die Seite und es galoppierte davon. „Es war mir eine Ehre Euch beschützt zu haben!“, schrie er hinterher und verbeugte sich genauso wie sein Sohn.

    Marcel, der letzte Leibwächter spornte die beiden Pferde an, die schon Schaum vor den Mäulern hatten. Keine Meile mehr und sie hätten die Sicherheit der Berge erreicht. Doch plötzlich blieb Madlen stehen und blickte zurück.
    Vincent und sein Sohn kämpften, nicht um ihr Leben, sondern um die Sicherheit ihrer Fürstin. Kurz war das Zeichen der Wächter zu sehen, die Blume der Nacht, die auch auf dem Siegelring von Madlen war. Sie hatten es geschafft, die Verfolger aufzuhalten, nur zwei folgten ihnen noch und sie waren jetzt zu weit entfernt. Doch dann ein Schrei.
    „Fürstin, wir…“

    Doch Madlen achtete nicht darauf. Kurzerhand packte Marcel die Zügel ihres Pferds und spornte die beiden Tiere an.
    „Mylady, kommt…“

    „Madlen, wacht auf. Sie sind weg, ich konnte sie besiegen!“ Irgendjemand rief etwas und Kortis hob den Kopf. Doch gerade als Madlen dies ebenfalls vorhatte und aufstehen wollte, wurde ihr schwarz vor Augen und sie wurde bewusstlos.

    Dann sah sie, wie zuerst Vincent und dann sein Sohn fielen und von den Pferden zertrampelt wurden…Tränen traten ihr in die Augen und sie ritt wie in Trance weiter. Wieder nahm ihr das Schicksal zwei geliebte Menschen…Warum?

    Kortis schüttelte die Jägerin und schlug ihr vorsichtig mit der flachen Hand gegen die Wangen. Plötzlich wurde die junge Frau mit einem lauten Keuchen aus ihrer Ohnmacht gerissen und spürte eine stechenden Schmerz am Kopf. Blut sickerte aus einer Hinterkopf Wunde, war aber anscheinend nicht so schlimm. Dann blickte sich Madlen schnell um.

    „Jägerin!“, meinte Kortis. „Wie geht es Euch? Keine Sorge, wir sind in Sicherheit, ich konnte die Angreifer verjagen, nachdem sie merkten, dass wir uns nur zurückziehen! Einer unserer Gefährten rief mir noch zu, wir sollten noch jemanden suchen. Wer es war, keine Ahnung! Warum? Weiß ich nicht, aber wir sollten zuerst Euren Kopf verbinden!“ Und so machte sich der Krieger, der ihr das Leben gerettet hat, ans Werk…Mittlerweile waren sie nicht mehr bei den Zimmer, wo der Kampf stattfand, sondern waren nur noch in der Nähe, aber außer Gefahr.

    „Danke, ich stehe tief in Eurer Schuld, Kortis!“, flüsterte Madlen schwach.
    „Das ist meine Aufgabe!“

    Genau das war der letzte Satz von Vincent. Das ist meine Aufgabe. Warum?

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Das Herz. Es ging nur darum dieses pumpende Etwas zu treffen und Redsonja hatte es zweifellos auf jenes von Medin abgesehen. Sie wollte ihn ausbluten, nachdem sie von dem betörenden Saft gekostet hatte. Seine Wange, liebkost. Dazu schloss sie die Augen und umgarnte sein Schwert, schaffte es an ihm vorbei ohne, dass er den geringsten Fehler beging, denn er war zweifellos gut gewesen und noch besser geworden. Die Spitze der Waffe in der rechten Hand der Waffenmeisterin stach einen Schnitt ins Kettenhemd des Generals und riss den trainierten Körper darunter auf. Allerdings bedurfte es mindestens eines weiteren Stosses, ehe das Erz tief genug unter die Haut gehen konnte.

    Der General stöhnte auf und wehrte zur Überraschung Redsonjas das linke Schwert der rothaarigen Kriegerin ab. Er klammerte sich an sein Leben, setzte gar zum Gegenangriff an. Eine Finte, die selbst die Waffenmeisterin kaum parieren konnte. So folgte Schlag auf Schlag im unterbittlichen Kampf. Einem Kampf, der einen Sieger brauchte.

    Irgendwo her drang ein "Stopp" an ihre Ohren. Es kam von Andreia deren Stimme dazu gemacht war, um gehört zu werden, doch sie drang nicht bis in Redsonjas Bewusstsein vor. Vielleicht realisierte die Dame in grün da, warum die rothaarige Kriegerin die Verbindung zu ihren Schwertern aufheben wollte, vielleicht hatte sie es auch schon lange gewusst und nur abgewartet. Nun jedoch erhob die zierliche Frau mit einem sanften, entschlossenen Lächeln die Hand und öffnete die Lippen mehrfach. Keiner hörte ein Wort, doch mit einem Mal war eine Veränderung in dem Raum zu spüren.

    Die Verbindung zwischen Redsonja und ihren Klingen riss und sie war zum ersten Mal seit Jahren frei, während Andreia das, was von der Klingenmystik übrig blieb auf die Anwesenden verteilte und so verpuffen liess. Oder etwas, was dem nahe kam. Nur wusste wohl keiner ausser Andreia, was diese eben getan hatte. Selbst die rothaarige Kriegerin brauchte einige Momente, um sich zu orientieren.

    Dann sog sie die Luft der Freiheit ein, denn sie hatte bisher nicht gewusst, dass modrige Steine, Blut und Eisen so gut riechen konnten. Doch viel Zeit blieb dafür nicht. Denn Medin trachtete ihr mehr denn je nach dem Leben und die Waffenmeisterin musste anders kämpfen. Ein seltsames Gefühl. Ihre Instinkte und Reflexe waren zwar gut und sie war trainierter, als die meisten Menschen, doch fühlte sie eine unglaubliche Leere, einen nicht zu beschreibenden Verlust. Ihr Kopf wollte zudem vor Schmerzen zerspringen. Immer wieder kämpfte sie mit mangelnder Konzentration. Wo sie zuvor noch eindeutig dominiert hatte, musste sie sich nun Medins Klinge mit allen Mitteln vom Leib halten und sie züngelte nach der Frau ohne Rüstung und er war nicht der Mann, der verzieh.

    Am Ende kam das, was kommen musste. Medin erwischte Redsonja auf dem falschen Fuss, sein Schwert hob und senkte sich unbarmherzig. Ein besonders wuchtiger Schlag drohte zu ihrer Brust durch zu dringen, doch sie schob eine ihrer dunklen Schwestern dazwischen. Sie vermochte sie den Angriff nicht abzuwehren, sondern einzig und allein abzuleiten. Die beiden Waffen landeten gemeinsam in Redsonjas Oberarm. Ihre rechte Hand erschlaffte und liess die Klinge fallen, während die rothaarige Kriegerin einen Schmerzensschrei ausstiess. Sie taumelte, versuchte sich so gut wie möglich mit der Linken zu schützen, während Blut aus ihrem leblos nach unten hängenden Arm sprudelte. Es floss über die helle Haut der Kriegerin nach unten und tropfte von den Fingern auf den Boden, während der General versuchte nachzutreten, doch auch Taeris hatte sich losgerissen und befand sich auf dem Weg in ihre Richtung.
    Geändert von Redsonja (01.05.2012 um 19:45 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edons Zelle war in der Zeit seiner Gefangenschaft reichlich schlecht besucht gewesen. Um genau zu sein gar nicht. Nichtmal ein paar Ratten hatten sich hierhin verirrt und irgendwelche Leute, die ihm was zu Essen bringen würden schon dreimal nicht. Das war, angesichts der Tatsache, dass er schon vorher zwei Tage nichts gefuttert hatte, schon ein bisschen scheiße, aber dank eines gesunden Wasservorkommens noch zu verkraften. Viel blöder war, dass das Wasservorkommen so reichlich war, dass Edon knietief darin waten konnte und damit ziemlich gute Aussichten auf eine Unterkühlung hatte.

    Gut, es wäre ja jetzt nicht so, dass er dadurch zum ersten Mal krank würde, ohne einen Arzt aufsuchen zu können, aber das bedeutete ja nicht gleich, dass es unbedingt schön war, sich hier jetzt noch was wegzufangen um dann in diesem stinkenden Loch langsam vor sich hin zu niesen, bis er nicht mehr in Wasser, sondern in Rotz badete.

    Und das Dumme daran war, dass die Chancen hier wieder rauszukommen nicht sonderlich gut standen: die wenigen, die davon wussten, dass er hier vor sich hindümpelte war ziemlich überschaubar: Eine Adelige aus Quasar, die ihn hier hatte hinschaffen lassen, ihre Lakaien, die sich eine Genehmigung von ihr einholen mussten, bevor sie sterben durften, Redsonja, die jetzt scheinbar auch noch zu Dimosas Speichelleckerin geworden war, Raad, den sie wer weiß wohin geschleift hatten, Blondköpfchen konnte sich vielleicht denken, wo er gerade war, der würde sich aber eher einen ablachen als ihn hier rauszuholen, und Redsonjas restliches Anhängsel, das für ihn vermutlich auch nicht mal den Kopf drehen würde, wenn er ihnen dafür nicht ein Goldklumpen nach dem anderen servierte.

    Alles in allem recht blöde Aussichten, hier wieder rauszukommen, aber der Dieb hatte auch schon immer schlechtere Aussichten gehabt, den nächsten Morgen zu erleben, also konnte man das hier nicht mal als die mieseste Situation bezeichnen, in die er geraten war.


    Im trüben Dämmerlicht seiner verschollenen Erinnerungen leuchtete noch einmal kurz eine Erinnerung an das alte Khorinis wieder auf, wo ihm mal jemand, Edon weiß nicht mehr wer, eine Geschichte über einen alten Zauberspruch erzählt und ihm diesen Spruch mal beigebracht hatte. Dieser Kerl hatte damals gemeint, dass es eigentlich nur ein altes Ammenmärchen war, aber für den Fall, dass er mal wieder hinter Gittern sitzen würde, könnte Edon es ja mal damit versuchen, der Spruch war nämlich dafür gemacht, um überall ausbrechen zu können.

    Und da Edon in den nächsten paar Wochen ohnehin eine ziemlich heisere Stimme haben musste, konnte das genau so gut vom Mantra eines Zauberspruches herrühren, den man singen musste, wenn Edon recht in seinem Vakuum wühlte, wo bei manchen vielleicht das Hirn saß. Die Melodie im Kopf und die Worte auf der Zunge konnte Edon es ja mal damit probieren und so vielleicht die Wachen ein wenig erfreuen, falls man sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, extra für ihn welche aufzustellen.


    "Eiris sâzun idisi, sâzun hêra duoder.
    suma hapt heptidun, suma heri lezidun,
    suma clûbôdun umbi cuoniouuidi:
    insprinc haptbandum, inuar uîgandun !"


    Jetzt hatte Edon wenigstens mal eine Beschäftigung für seine Zellenzeit.
    Geändert von Edon Mesotes (04.05.2012 um 19:30 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #11
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Je länger der Kampf mit den beiden Soldaten andauerte, desto größer wuchs die Verzweiflung. Ein gehetzter Blick hinüber zu Sergio, ein weiterer längerer zu Redsonja, die weiter in Bedrängnis geraten schien. Ihm lief die Zeit davon. Er konnte sich nicht weiter mit den beiden Soldaten aufhalten. Bauern auf dem Schachbrett, die nur hinhalten sollten, bis die anderen am Zug waren. Schreie, Klirren und Scheppern, dumpfe Schläge, Stiefel die über steinigen Boden oder abgewetzten Teppich rutschten.

    Taeris Schläge wurden unkontrollierter und schneller, verbissener. Diesmal hatte er die Klinge seines Gegenübers richtig getroffen. Ruckartig zog er die verhackten Klingen zur Seite, riss den ganzen Mann herum und schob sich an der herabsausenden Axt des Anderen vorbei. In Ermangelung einer Klinge schlug der Schwertkämpfer mit dem Schild um sich, erwischte Taeris am Unterarm. Doch Taeris bekam mit der freien Hand den Schild zu fassen, stieß es zurück und brach dem Angreifer das Nasenbein. Blut quoll hervor, benetzte Taeris´ Arm. Der Mann taumelte zurück, empfing einen weiteren Schlag seines eigenen Schilds in Richtung Kehlkopf und ging schließlich bewusstlos zu Boden. Ohne nach Luft zu ringen fuhr Taeris herum. Die Klinge des Kontrahenten, zwischen den beiden anderen Klingen des Setarrifers verhakt flog durch die luft und blieb klirrend auf dem steinernen Boden liegen. Wie vom BLutdurst gepackt stoben die Klingen vor, fraßen sich in das Holz des ruckartig zur Verteidigung hoch gerissenen Axtschafts. Ein weiterer Schlag, noch ein Schlag. Dann musste der Soldat nachfassen... ehe Eisschneide sich neben dem Schulterpanzer ins Fleisch fraß und erst durch das Schlüsselbein abgebremst wurde. Taeris registrierte nicht mehr, ob die Wunde tödlich war oder nicht. Er zog die Klinge zurück und stieß den Kontrahenten mit einem beherzten Tritt zu Boden. Ohne Zeit zu verlieren sprang oder vielmehr stolperte er über die am Boden liegenden hinweg in Richtung Redsonja, die nun am anderen Ende des Raumes stark in Bedrängnis geraten zu sein schien. Der General hatte Sie in die Ecke gedrängt und hieb in schneller Abfolge auf sie ein.

    Ohne zu überlegen lief Taeris auf Medin zu, der ihm den Rücken zugekehrt hatte und stürzte sich auf ihn.

    "DAS REICHT!"

    rief er noch, ehe beide unsanft in einem Handgemenge zu Boden gingen.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen und Kortis waren einen Gang langmarschiert und hatten immer wieder verschieden Zimmer kontrolliert, ob sich die gesuchte Person finden ließe. Doch nichts, alles war leer, nicht einmal irgendwelche Wächter…gar nichts. Alles und jeder schien sich bei dem Kampf zu befinden.

    Umso besser!“, meinte der Krieger. „Dann können wir in Ruhe suchen gehen. Falls es dir schlechter geht, sag Bescheid. Deine Kopfwunde sah schlimm aus. Tut mir wirklich leid, wegen dem Stoß.
    Ach, Schwamm drüber…ich bin am Leben, da macht so eine leichte Gehirnerschütt…“ Die junge Frau hielt inne. „Was war das, hörst du das auch? Da spricht doch jemand!“

    Ich höre ni…“ Dann vernahm auch Kortis die Worte. Hinter der nächsten Tür schien sich zumindest eine Person zu befinden. Der Krieger schob die junge Frau hinter sich und öffnete vorsichtig die alte Holztür. Doch dort war niemand. Es war ein einfach, heruntergekommener Raum, sehr spärlich möbliert. Es gab nur zwei alte Holzstühle und einen kleinen, aber massiven Holztisch mit einer Kerze darauf. Diese brannte jedoch nicht, da sie umgestoßen worden war. Es sah aus, als wäre dieser Raum sehr hektisch verlassen worden. Aber für was er diente, war klar. Es war ein Wachzimmer, da zwei weitere Räume angrenzten, die mit einer Eisengittertür versperrt waren.
    Sei leise, hier ist noch jemand.“ Kortis deutete auf die rechte Gefängnistür. Von dort kam die Stimme. Langsam bewegten sich die beiden auf den Gefangenen zu, da sie nicht wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Doch dann erreichte der Schein der Fackel, die Madlen trug, den Mann hinter den Eisenstäben und sie atmete erleichtert auf. Es war nur dieser Dieb oder was auch immer er war. Redsonja wollte damals ja unbedingt, dass der Mann nach Gorthar mitkommt.

    Schnell steckte Madlen die Fackel in eine Halterung und meinte zu dem Gefangenen: „Na, wen haben wir denn da? Euch trifft man auch an den komischsten Orten. Wobei mich das nicht weiter wundert!“

    Als Antwort bekam sie nur ein Schnauben und ein Schwall Wasser kam ihr entgegen.
    Nun gut, bevor Ihr Madlen noch weiter nassmacht, werde ich Euch befreien!“, unterbrach Kortis die Sache gleich am Anfang. „Die Türen sind verschlossen, ganz klar und einen Schlüssel zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber, die Eisengitter sind nur Scharniere mit halbem Stift, also?“
    „Hebelwirkung!“, vollendeten Madlen und Edon den Satz.

    Richtig! Draußen war doch eine Bank, die holen wir schnell und im Handumdrehen seid Ihr frei, mein Freund!“

    Gesagt getan, war Edon wieder ein freier Mensch und die drei standen nun verlassen im Raum. Kein Wächter war plötzlich aufgekreuzt, niemand der sie aufhalten wollte.
    Was nun?“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Ein bisschen verdutzt war Edon schon, als er in das Gesicht von Redsonjas Schülerin blickte. Hätte er einen Notizblock zur Hand gehabt, dann hätte er darauf wohl nun "Zauberspruch hat funktioniert" draufgeschrieben und sich den Text nochmals gut ins Gedächtnis gebrannt.

    In Ermangelung eines Notizblockes, trockener Kleidung und etwas zu essen, ließ sich Edon erstmal notdürftig über die Situation aufklären, was gekonnt dadurch vereinfacht wurde, dass sich wohl die gesamte Redsonja-Kompanie an einem Ort aufhielt. Es passte ziemlich gut zu Raads Beschreibung von der Rothaarigen, dass sie sich mitten im Kampfgeschehen befand, an dem der Dieb und seine beiden neuen Begleiter wohl nicht teilnehmen würden, was sich durch das Interesse an der Vollständigkeit ihres Körpers erklärte.

    Er und Madlen würden dort wohl nur als Kanonenfutter herhalten können und auch wenn er sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass ihn die Kriegerin genau als solches eigentlich mitgenommen hatte, hegte er doch nicht das kleinste Interesse, wirklich als solches zu fungieren. Folglich würde er sich geschickt aus dem Kampf dort heraushalten und insgeheim hoffen, dass er für Dimosa ein tödliches Ende hatte.

    Stattdessen fing er lieber an, nach Raad zu suchen, den weder das Mädel noch ihr Begleiter gesehen zu haben schienen. Doch bevor sie das in Angriff nehmen konnten, würde sich Edon erstmal umziehen müssen, bevor er sich am Ende doch noch den Tod holte.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Vielleicht war Medin kurz davor sich die Frage zu stellen, ob er ihr wirklich so ohne weiteres den Todesstoß versetzen würde, oder ob er es bei einem Sieg und der Festnahme belassen würde. Tot würde sie seinen Ruf nie reinwaschen können. Aber zu diesen Gedanken kam er nicht mehr, denn gerade als er ihrem rechten Arm eine tiefe, vielleicht fatale Wunde zugefügt hatte, wurde er von den Beinen gestoßen. Unsanft ging er zu Boden und ein brennender Schmerz schoss durch die Verletzung auf seiner Brust. Für einen kurzen Moment verlor er sein Schwert aus der Hand, griff aber gleich wieder danach und richtete sich auf. Dann sah er Taeris, der sich vor Redsonja geschoben hatte.
    „Immer noch in schlechter Gesellschaft unterwegs“, stellte er keuchend fest und erlaubte sich einen kurzen Blick zur Seite. Noch immer herrschte allgemeines Getümmel. Qhorin war mit drei weiteren Männern dazu gestoßen. Einer der Gardisten lag regungslos am Boden, während ein anderer – Medin glaubte, es war Waymar – sich blutüberströmt auf den Beinen zu halten versuchte. Von den anderen Kämpfern, die sie hier vorgefunden hatten, waren ebenfalls zwei zu Boden gegangen.
    „Und jetzt? Weiter machen, bis keiner mehr steht? Ist es euch das wert?“, fragte Medin die beiden, das Schwert fest umklammert. Seine Brust schmerzte, aber er war dennoch nicht bereit, klein bei zu geben.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Erst jetzt holte Taeris die Atemlosigkeit und das Erschöpfungsgefühl ein. Als er den Mund öffnete um etwas zu entgegnen, schnappte er nach Luft und nur ein Keuchen war zu hören. Es brauchte einige Augenblicke ehe er antworten konnte. Er spürte, wie Sonja hinter ihm ebenso nach Fassung rang.

    Gleichzeitig lockerte er seine Hände die sich krampfartig um die Schwertgriffe geklammert hatten. Drohend schwang er die beiden Klingen, bereit zum Angriff.

    "Ist es."

    spuckte er dem Ritter entgegen.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Schmerzen, unerträgliche Schmerzen und die Angst ihren Arm ganz zu verlieren, gepaart mit einem Schockzustand, der sich plötzlich eingestellt hatte. Mechanisch blickte sich die rothaarige Kriegerin um, versuchte sich zu orientieren. Sie steckte ihr Schwert ein, beugte sich nach dem anderen und steckte es ebenfalls weg, um sich hinter die Schutzlinie von Andreias Gefolge zurück zu ziehen. Der Redensführer des Gefolges kniete sich neben sie und band den Arm notdürftig fest.

    „Den wirst du vielleicht nie mehr verwenden können.“

    Meinte er und sie glaubte, dass ein gewisses Bedauern mitschwang. Blieb nur die Frage, ob es Redsonja galt oder eher dem, dass Andreias Handel nur noch halb so lukrativ wirkte.

    „Laufen kannst du ja noch, oder?“ Redsonja nickte. „Dann wird es wohl Zeit für einen geordneten Rückzug. Einige deiner Gefährten scheinen ja bereits Reissaus genommen zu haben.“

    Dabei deutete er auf eine unscheinbare Tür hinter der Dame in Grün und ihren Wächtern. Blieb nur noch zu hoffen, dass sich Taeris, Sergio und Gor na Jan auch rechtzeitig von ihren Gegnern losreissen konnten.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Als Redsonjas Schmerzensschrei durch den Raum gehallt war, hätte Sergio fast die Klinge seines Gegners ins Gesicht bekommen. Mit einem flüchtigen Blick zur Seite hatte er dann festgestellt, dass die Kriegerin nicht am Boden lag, aber trotzdem eine Menge Blut verloren hatte. Mehr Zeit war ihm nicht geblieben, denn der Gegner schien unermüdlich.
    Obwohl er nicht genau wusste, was Redsonjas Feind ihr angetan hatte, hätte er dem Kerl am liebsten den Kopf abgeschlagen, denn offensichtlich hatte er ihr große Schmerzen zugefügt. Leider hatte er dazu keine Gelegenheit.
    Umso dankbarer war er Taeris, dass dieser ihrer Gefährtin zu Hilfe eilte, auch wenn er ihm damit einen weiteren Gegner bescherte.
    Und genau der stand nach wenigen Sekunden wieder auf, konzentrierte sich dann auf Sergio und fuchtelte mit einer beeindruckenden Axt vor dessen Nase herum. Dabei schien er gar nicht zu bemerken, dass das Blut fröhlich aus einer Wunde an der Schulter sprudelte.
    Sergio duckte sich und entging so einem gewaltigen Axthieb, während aus der anderen Richtung eine Schwertklinge heransauste, die er mühsam abwehrte, nur um feststellen zu müssen, dass ihm die Axt schon wieder entgegenkam.
    Warum konnte dieser verdammte Axtkämpfer nicht einfach liegenbleiben und verbluten? Stattdessen turnte er weiter in der Gegend herum.
    Das Gefolge der seltsamen Frau (jedenfalls sah es so aus, als hätte sie hier das Sagen) heizte den Feinden mächtig ein, schaffte es aber nicht, auch nur einen von ihnen umzulegen, während bereits zwei der dunkel gekleideten Gestalten am Boden lagen, jeder umgeben von einer beachtlichen Blutlache. Langsam aber sicher wurden sie zurückgedrängt, was auch daran lag, dass die Truppe der Ordnungshüter ständig Nachschub zu bekommen schien.
    Irgendwo musste hier ein Nest sein.
    Sergio schaffte es irgendwie, eine winzige Unachtsamkeit des Axtkämpfers auszunutzen und dessen verletzte Schulter zu treffen. Der Mann schrie auf, ließ seine Waffe sinken und hielt sich mit der freigewordenen Hand die Schulter.
    Das machte seinen Kameraden erst richtig wütend. Er sprang vor, hämmerte sein Schwert mit einer solchen Wucht gegen Sergios Klinge, dass diesem beim Abwehren der Schmerz in die Arme schoss, und drängte seinen Gegner zurück, indem er ihn mit heftigen Schlägen eindeckte.
    Sergio wich zurück, während er verzweifelt die Schwerthiebe abwehrte. Plötzlich gab es eine Lücke in seiner Verteidigung und die Waffe seines Gegners berührte seinen Arm, durchbrach aber nicht die Rüstung. Im nächsten Moment trat ihm der Gardist gegen das Schienbein, so dass er ins Straucheln geriet.
    Dann sprang von irgendwoher eine der Gestalten herbei, die ursprünglich Redsonja entführt hatten, und verwickelte den Gardisten in einen Kampf.
    „Rückzug! Jetzt!“, brüllte die Gestalt in Sergios Richtung. Er war überrascht, überlegte sich dann aber, dass er der Aufforderung besser nachkommen sollte. Also hechtete er davon, in Richtung Sicherheit.
    Wie sehr Sergio es doch hasste, einen Kampf zu verlieren!
    Geändert von Sergio (02.05.2012 um 16:04 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #18
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die beiden Fronten, die sich inzwischen in dem Raum gebildet hatten, verliefen nicht wie geplant. Der Garde war es nicht gelungen, den Eingang dauerhaft abzuschirmen, sodass Redsonja und ihre bunt gemischte wie teilweise rätselhafte Truppe nun mit dem Rückzug begannen.
    Während einer nach dem anderen – auch Taeris direkt hinter Redsonja – den Raum durch die zerstörte Tür verließ, eilte Medin zu den Verletzten. Der eine schien noch zu atmen, aber bewusstlos, während der andere mit der Schulterwunde inzwischen auf die Knie gegangen war.
    „Qhorin!“, bellte der Hauptmann nach seiner rechten Hand, der gerade einem Flüchtenden nachsetzen wollte, nun aber zu ihm herüber kam. „Nimm dir einen der Männer und versuch die beiden zur Burg zu schaffen. Geh voran und mach Pandrons Leute mobil. Mehr Wachen an den Toren, ein paar Patrouillen und ein dutzend Männer zum Hafen. Und beeil dich!“
    Der Angesprochene nickte und Medin raffte sich keuchend auf.
    „Verfolgung aufnehmen!“, presste er hervor und der Ruf schickte ihm einen stechenden Schmerz durch die Brust. „Mindestens zu zweit.“
    Dann eilte er zusammen mit den restlichen Gardisten aus dem Raum und in das Kellergewölbe hinaus. Das versprach eine lange Nacht zu werden.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Raad hatte wirklich die Frechheit besessen, nicht wieder aufzutauchen. Ob er einfach weggeblieben oder weggeblieben worden ist, stand dabei auf dem selben Papier. Wenn Redsonja samt Anhängsel das bisschen Hirn aufwies, um sich nicht zu lange mit unnützem Blutvergießen zu amüsieren, dann würden sie schnellstmöglich zum Schiff traben und sobald sie alle auf dieser Nussschale versammelt waren, sollten sie sich kurzerhand verdrücken, bevor noch mehr Leuten hier auffiel, dass sie alle ohne ihren Kopf doch viel dekorativer waren.

    Alles, was Edon in dieser Situation hatte tun können, war die Piraten in Alarmbereitschaft zu setzen. Sollten die, wer auch immer Redsonjas Kampftruppe angegriffen hatte, wirklich bis zum Hafen kommen, dann würden sie nochmal eine hübsche Überraschung erleben...wobei Überraschung wahrscheinlicher als hübsch war.

    Auf jeden Fall hatte Edon nun alles getan, womit er die Rothaarige hätte unterstützen können, auch wenn sie vermutlich nur auf ihm rumhacken würde, dass er vor Dimosa nicht hatte die Schnauze halten können. Aber sei's drum, er war ja nicht mitgekommen, um sich hier mit Lorbeeren einzudecken, sondern um...das war dem Dieb schon wieder entfallen, aber Tatsache war, dass er mitgekommen, eingesperrt und verdammt schlecht auf eine gewisse Adelige im grünen Gewand war.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Jeder für sich. Oder so ähnlich. Taeris hatte zu spät realisiert, dass es Zeit gewesen war die Flucht anzutreten. Wer auch immer entschieden hatte das dem so war. Zu gerne hätte er Medin endlich ein letztes Mal gegenübergetreten und dem ganzen Treiben ein Ende bereitet. Doch schien auch diesmal nicht der Tag gewesen zu sein.

    Hinter vorgehaltener Hand zog er an einem Glimmstängel und starrte in die finstere Nacht hinaus. Die Schreie der Wachen und das Wiederhallen ihrer Stiefel auf den Straßen drang von überall an ihn heran. So verharrte er in der dunklen Niesche in einer Seitengasse und lugte auf die Straße ohne sich blicken zu lassen. Die anderen hatte er längst aus den Augen verloren. Jeder für sich... irgendwie glaubte er sich an andere Zeiten zu erinnern. Kälte durchfuhr ihn. Er hatte keine Ahnung, wie er zum Schiff zurück finden sollte. Und ob er alleine die Fahrt zurück antreten konnte war mehr als unwahrscheinlich. Fremde fielen auf in solchen Städten. Auch wenn er incognito hier war.

    Leise fluchend trat Taeris den Glimmstängel aus und blickte sich ein letztes Mal um, ehe er verschwand. Viel Zeit blieb ihm nicht, wenn er noch zu den anderen aufschließen wollte.

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