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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Warum irgendwelche Offiziere sich immer meine Leute ausborgen, weiß ich auch nicht. Aber das sind, wie schon gesagt, Paladine, da habe ich nichts zu klingeln...
    Aber nunja. Sie sind zu irgendeiner Spezialmission aufgebrochen, hielten es aber nicht für nötig, mit mitzuteilen, wohin.", Flarke nahm einen bedächtigen Schluck aus seinem Krug, während er nochmals über die militärische auf der Insel nachdachte.
    "Eigentlich denkt man ja spontan, dass du recht haben müsstest. Das ist eine Stadt und wir haben das ganze Heer Myrtanas hinter uns. Aber irgendwie habe ich des Öfteren das Gefühl, dass der König seine Soldaten wohl auf dem Festland braucht, um dort die Leute in Schach zu halten, die den Orks hinterhertrauern, nichts vom König wissen wollen, oder Beliar hinterherrennen... Auf jeden Fall sind wir hier ja nicht so die riesen Armee, die wir eigentlich sein müssten, um souverän zu gewinnen.
    Eigentlich wären wir aber trotzdem genug Leute, das Problem liegt, finde ich, viel mehr in der einfach nicht vorhandenen Disziplin dieser Truppe. Dieser Laden ist so dermaßen verweichlicht, was auch immer du anstellst, es verpufft... Das ist echt kein schönes Gefühl. Ich meine, ich bin niemand, der mit dem absolut stählernen Besen kehren möchte, aber manchmal habe ich so das Gefühl, dass nicht mal das hier helfen würde.
    Mal ganz abgesehen davon, dass die Leitung der kompletten Miliz zur Zeit bei Oberst Mansk, der eigentlich der mobile Arbeiter dieser Truppe ist, der immer dort unterwegs ist, wo er gebraucht wird, und mir - und das ist effektiv eine Person zu wenig. Uns fehlt ein Wachtmeister, aber irgendwie weigert man sich noch, da einen neuen Kadidaten zu suchen. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass das ganze unter Silothar, Mansk und mir besser funktioniert hat, als jetzt, obwohl eben jener Silothar ja nicht so wirklich was Produktives gemacht hat...", klagte Flarke mehr oder minder sein Leid über den Zustand der Stadtwache. Lange hatte er das schon keinem mehr erzählt - außer Hannes und Keri, die das nicht mehr hören konnten - aber Lodrick war auch einer der Soldaten, dem man ganz offen sagen konnte, wo die Probleme lagen.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    "Da hast du vollkommen Recht! Wenn ich zurückdenke, hatten wir Rebellen mehr Disziplin und Courage als die Meisten dieser "Soldaten" hier auf der Insel.
    Und wenn man bedenkt, dass ein paar von uns damals kriminell waren, ist das eigentlich zutiefst erschütternd. Überleg doch einfach mal, was für Möglichkeiten wir hier eigentlich haben. Allein wir Milizsoldaten könnten viel bewirken. Wir könnten ein paar der Höfe besser sichern, sodass wir eventuell noch mehr der setarrifischen Höfe einnehmen könnten. Klar insgesamt gesehen ist das nicht viel, aber im kleineren Dimensionen gedacht ein riesiger Fortschritt für Myrtana. Ich kann nur weiterhin sagen, dass sich etwas bewegen muss.
    Das die Probleme in der Führung der Miliz so groß sind, wusste ich gar nicht. Und Flarke, wenn du, als Hauptmann, jemanden brauchst, der dir hilft, dann wüsste ich nicht warum du dich nicht auf die Suche nach einem solchen machen solltest. Finanziell kann das Problem ja nicht sein. Ich mein schau dir mal die Schatzkammern an. Die sind allesamt bis zum Bersten gefüllt. "

    Im selben Moment kam eine Bedienung vorbei, bei der der Milizsoldat zwei Schnäpse bestellte.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #103
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Tztztz, Lodi, die olle Schnapsdrossel! Du weißt doch noch, wie sowas enden kann", spotte Flarke angesichts dieser Bestellung, bevor er wieder ernst wurde.
    "Nunja, jedenfalls hatten wir es gerade von dem, was wir machen könnten. Es stimmt, ein paar Milizsoldaten mal auf einige der Höfe abkommandieren, sodass sie dort die Bauern beschützen, wäre eigentlich mal eine durchus gute Idee. Wir müssten halt nur gucken, wem wir die Leitung für so ein Unterfangen anvertrauen, denn irgendwie vertraue ich dem Großteil unserer Kammeraden nicht so ganz...
    Und das Problem, warum ich nicht am Suchen nach einem neuen Wachtmeister bin, ist eigentlich ganz einfach: Ich muss dazu erstmal die hohen Herren Paladine überzeugen, dass wir diesen Posten brauchen. Und ich habe dort ja augenscheinlich nicht gerade den besten Stand..."
    Die Bedienung war heute wirklich erstaunlich flott: Kaum hatte man bestellt, schon hielt man zwei kleine Gläschen mit verdächtig klarer Füllung in den Händen. Da Lodrick gleich die komplette Runde bezahlte, musste Flarke doch gleich ziehen und bestellte ebenfalls zwei Gläschen mit identischer Füllung.
    "Aber ich würde sagen, du hast Recht: Ich werde mal bei unserem werten Lord Hagen anmelden, dass ich einen neuen Wachtmeister brauche - und dann mal suchen gehen, wen man dazu machen könnte. Du hast nicht zufällig Lust, oder?", fragte der Hauptmann, sein Glas schon in den Händen haltend.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    "Ich?"
    Lodrick musste über diese Worte nachdenken.
    Niemals hatte er auch nur annähernd das Amt eines Offiziers bekleidet.
    Nie hatte er Ambitionen auf ein solches Amt gehabt. Doch wenn er so direkt angesprochen wurde...

    "Naja, ich weiß nicht so recht. Ich meine ich denke durchaus, dass ich es auf die Reihe bekommen würde und ich würde dir wirklich sehr gerne helfen, aber ich weiß nicht ob dieses... naja Büroleben etwas für mich ist. Ich bin eben sehr gerne unterwegs. Außerdem denke ich das dort draußen viel geeignetere Kandidaten herumlaufen. Wenn du die Sache genehmigt bekommst und du partout niemanden findest kannst du mich gerne nochmal Fragen."

    "Also..." Lodrick erhob sein Glas.
    "Auf den Hauptmann! Und darauf,dass er bald einen Gehilfen finden möge!"

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #105
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Das ist immer ein guter Grund zum Anstoßen!", stimmte Flarke zu, woraufhin beide ihre Gläser mit dem dummerweise echt nicht so schlecht schmeckenden klaren Inhalt in ihre Münder hinein entleerten.
    "Aber gut, ich werde auf dich zurückkommen, wenn ich wirklich niemanden finde - auch wenn ich der Meinung bin, dass du durchaus geeignet wärst. Denn vor allem: Der Depp für den Bürokram bin ich - eine Tatsache, die mir zwar ziemlich gegen den Strich geht, aber nunja...
    Der Wachtmeister ist eigentlich in der Regel viel, viel praktischer unterwegs, kümmert sich mehr um die Soldaten selbst. Immerhin bist du als Wachtmeister zwar auf der einen Seite mein Stellvertreter und damit ein ziemlich hohes Tier, andererseits lässt einen der Fakt, dass jeder Milizionär sieht, dass du einen wirklich direkten, ebenfalls des Öfteren präsenten Vorgesetzten hast, nicht als so unglaublich hohes Tier rüberkommen, vor dem erstmal jeder salutiert. Ich gewöhne mich zwar langsam daran, dass ich mit den meisten Soldaten, die ich nicht näher kenne, nicht mehr so wirklich normal unterhalten kann, da diese mich immer als obersten Chef sehen, aber nunja... Es ist ziemlich hart, das zu lernen. Und man freut sich dann umso mehr, wenn man noch Leute hat wie dich, die sich um diese Autorität so überhaupt nicht scheren."

  6. Beiträge anzeigen #106
    Kämpfer Avatar von Macus
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    Macus ist offline
    Macus hatte einen erfolgreichen Jagd-Tag hinter sich. Nachdem er vor einigen Tagen seine Fallen nicht hatte kontrollieren können, weil das Stadttor bereits geschlossen war, hatte er dies am heutigen Tage nachholen können. Drei Scavenger hatte er gefangen und ein Molerat. Das war ein ganzer Haufen Fleisch!
    Perbos, der Händler im Handwerkerviertel, kaufte gern Felle und Krallen von Macus, doch so viel Fleisch würde selbst er nicht haben wollen.
    Das war doch mal ein Problem, das ein Jäger gern hatte: er hatte so viel Beute, dass er nicht wusste, wo er sie loswerden sollte.

    Macus erinnerte sich an die Schänke, in der er neulich zu Abend gegessen hatte. Es hatte wirklich köstlichen Eintopf gegeben und gutes Bier. So etwas Gutes wollte er sich heute wieder zu Gemüte führen. Daher ging er wieder einmal in das große Gasthaus. Vielleicht würde er ja auch den Gesellen des Wirts, Konsul, nochmals treffen. Es konnte ja auch gut sein, dass eben dieser Interesse an dem ganzen Fleisch hatte.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Kämpfer Avatar von Macus
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    Macus ist offline
    Macus hatte die Marktschänke betreten, sich in einer ruhigen Ecke einen freien Tisch gesucht und nun einen leckeren, dampfenden Eintopf vor sich stehen. Konsul sah er gerade nicht, der Wirt selber hatte ihm das Essen gebracht. Doch es war gut besucht und er rannte direkt wieder davon, noch bevor Macus das Fleisch ansprechen konnte, dass er loswerden wollte.

    Einige Zeit saß Macus vor seinem dampfenden Eintopf. Um ihn herum waren einige Tische besetzt, mit Bauern, Stadtbewohnern, lauter unbekannten Gesichtern. Allgemein herrschte lautes Gerede und Gelächter.
    Vom Nachbartisch hörte Macus plötzlich den Lärm eines fallenden Tellers. Ein Bauer schaute schockiert auf sein Essen, das auf dem Boden lag, während ein ziemlich bulliger Typ vor ihm stand, die Hand noch ausgestreckt. Offenbar hatte er den Teller des Bauern absichtlich heruntergeworfen.
    "Verpiss dich.", knurrte der bullige Typ. "Das hier ist mein Platz. Was setzt du dich hier einfach hin?!"
    Der Bauer war eingeschüchtert. "Entschuldigung, das wusste ich nicht...", stammelte er, doch dem anderen war das ganz egal. Scheinbar ging es ihm nicht um den Platz, er suchte einfach Streit. "Du Penner!", rief er und schlug den Bauern mit einem mächtigen Hieb vom Stuhl. Dieser schlug hart auf dem Boden auf.
    Von den übrigen Gästen schien niemand Kenntnis von dieser Situation genommen zu haben. Allgemeines Gelächter und die vielen Gespräche brachen nicht ab. Coragon, der Wirt, war irgendwo mit Bedienen beschäftigt. Auch er hatte nichts mitbekommen. In der unmittelbaren Nähe saßen auch keine Milizen.
    "Na du Penner?!", schnaubte der massige Kerl den Bauern an, "willst du jetzt immer noch anderen ihren Platz klauen?" Er trat den Bauern auf dem Boden.
    Dieser gab nur ein Stöhnen von sich und verlieh so seinem Schmerz Ausdruck.
    "Dacht ich mir.", murmelte der Raufbold und setzte sich auf den Platz, der nun frei war. Den Bauern ließ er einfach unbeachtet liegen.

    Wut stieg in Macus hoch. Am liebsten hätte er diesem Typen ebenso eine verpasst, wie jener es eben bei dem Bauern getan hatte. Doch Macus wusste leider, dass er so etwas nicht konnte. Er war viel schwächer als dieser Typ und würde nur ebenfalls Schläge kassieren.

    Coragon kam an den Nachbartisch. Der Bauer war bereits davongekrochen, sodass der Wirt nichts von den Geschehnissen mitbekam. Kurz darauf brachte er dem Schläger ein Bier, dass dieser bestellt hatte. Macus bekam das alles still mit, aß aber unbemerkt seinen Eintopf weiter.
    Der Schläger trank mit großen Schlucken gierig sein Bier aus. Er stand auf, legte einige Goldmünzen auf den Tisch. "Was für eine Drecks-Pinte. Das Bier schmeckt wie warme Pisse!", meckerte er. Vollkommen unbegründet, denn eigentlich war das Bier ziemlich gut.
    Dann ging er. Auf dem Weg zur Tür rempelte er einige Leute an, doch weil er so bullig war, regte sich keiner weiter darüber auf. Endlich war er weg.

    Macus hatte diesen Typen bloß beobachtet, hatte nicht einmal selbst mit ihm zu tun gehabt, doch innerlich war er wahnsinnig wütend. Gut, dass er sehr beherrscht war und sich nicht zu unüberlegten Aktionen hinreißen ließ. Dieser Typ war echt das Allerletzte. Macus wünschte, er wäre in der Lage solchen Widerlingen Paroli zu bieten. Doch leider war er es nicht.
    So blieb er den Rest des Abends weiterhin still an seinem Tisch sitzen, stillschweigend, nachdenkend.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Viel Vorsicht waltend lassen, hob Françoise den metallenen Arm vom Tisch und trug ihn zur anderen Seite des Raumes. Dort befand sich eine schlicht aussehende Holztruhe, deren Inhalt aus dem Gegenstück des Arms bestand. Im Grunde war die Vorsicht der Priesterin unnötig. Ihr Seidenstahl war robust und widerstandsfähig. Sollte er ihr aus der Hand gleiten und zu Boden fallen, würde kaum ein Kratzer zu sehen sein. Allerdings hatte Françoise viel Arbeit hineingesteckt und gab deshalb besonders Obacht.
    Als der linke Metallarm endlich neben dem rechten lag, schloss die Priesterin die Truhe und schob sie in das geräumige Fach eines Regals. Gleich daneben befand sich eine weitere ähnlich große Kiste. Im Augenblick brauchte Françoise die beiden Metallarme nicht. Zwar war sie war sie weit davon entfernt, aufzugeben, doch fehlte es am entscheidenden Geistesblitz, um den nächsten Schritt zu bewältigen.
    Um den Kopf frei zu bekommen - was in solchen Situationen oftmals sehr hilfreich ist - wandte sich Françoise anderen Dingen zu. Zu ihrem großen Bedauern war Lopadas noch nicht wieder zurückgekehrt, um zu berichten, was es in den Bergen zu finden gab. Deshalb waren es einfachere Dinge, mit denen sie sich vorerst beschäftige.
    Kräuterkunde war eines davon. Ohnehin hatte die Priesterin noch vor, Mary darin zu unterweisen. So rief Françoise die Novizin gleich zu sich. Neben den vielen Lektionen über zerstörerische Magie, waren Lehrstunden in der Heilkunst nicht weniger wichtig. Sich mit den Kräutern der Umgebung vertraut zu machen, schien Françoise ein guter Einstieg. So lernte sie selbst auch etwas dabei. Wenngleich ihr eine große Anzahl der Heilpflanzen bereits bekannt war. Doch es gab immer den ein oder anderen Unterschied zu den verwandten Arten auf dem Festland oder anderen Inseln. Und manchmal stieß man auf ein Kraut, das einzigartig war.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Waldläufer Avatar von Landfari
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    Landfari ist offline

    Handwerkerviertel

    Der alte Mann lief gemächlich über das Pflaster und musterte die Läden an denen er vorbei kam. Hier und da blieb er stehen, betrachtete die ausgestellte Ware genauer, nur um dann kopfschüttelnd ob des Preises weiterzulaufen. In seiner Heimat war stets getauscht worden - Ware gegen Ware. Er war Honig und Wachs zu jeder Zeit losgworden und hatte damit für sich und seine Frau alles erwerben können, was sie selbst nicht herzustellen vermochten - metallene Werkzeuge, größere Möbel, Fleisch. Doch hier war alles anders - ein jeder wollte nur Gold, kleine runde Scheiben aus Blech mit einer mehr oder minder ansehnlich Prägung, dass man weder essen noch als Werkzeug verwenden konnte. Mit Mühe und Not hatte er die Tage seit seiner Ankunft überstanden. Mit dem ersten Sonnenstrahl verließ er die Stadt auf der Suche nach Bienenstöcken und essbaren Pflanzen um am späten Nachmittag zurückzukehren und den Honig mit allerlei Mühe aus den Waben zu holen. Der Zeidler hatte weder Werkzeug noch ordentliche Gefäße. Zum Abfüllen verwandte er ein paar rissige tönerne Krüge, die er im Müll gefunden hatte. Des Abends lief er umher auf der Suche nach Käufern, doch vergebens. Die Bettler hatten nichts was er gebrauchen konnte, die Handwerker wollten nur Münzen sehen und vom Markplatz hatte man ihn schon, ob seines vermeintlich heruntergekommenen Äußeren, wie einen Bettler weggejagd. So blieb ihm nichts anderes übrig als den Honig selbst zu verzehren, was zumindest die bitteren Wurzeln die er zumeist kaute, etwas erträglicher machten.

    Lange werde ich das nicht mehr durchhalten, murmelte der Grauhaarige. Zwar würde er gerade so nicht verhungern oder erfrieren - dank der milder werdenden Nächte und dem Verschlag im Armenviertel, den er sich mit drei weiteren teilte - doch es fehlte eine Aufgabe, ein Ziel, eine Perspektive, die seinem erlöschenden Lebensfunken neue Kraft gab.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Ritter Avatar von Konsul
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    Konsul ist offline
    Vier Tage war er jetzt krank im Bett gelegen, Coragon machte ihm keine Vorwürfe, doch er selbst fühlte sich, als ob er den Wirt verraten hätte. Dieser pflegte ihn jedoch gesund, Konsuls Fieber klang bereits nach dem zweiten Tag ab, doch das Krankheitsgefühl war bis heute morgen noch da.

    Es hat mir gefehlt.

    Konsul stand wieder im Schankraum, lachte, scherzte und schlug die Laute an. Die Gäste freuten sich über den Eintopf, das Fleisch und die Suppe; sie sangen zu den Liedern und einige klopften Konsul auf die Schulter, obwohl er sie eigentlich noch gar nicht kannte. Und doch freute er sich darüber, er war glücklich wieder in seinem Element sein zu dürfen, glücklich wieder Teil dieses Lebens zu sein.

    Als er bereits das dritte Mal im Schankraum stand, um abzurechnen und Bier auszuschenken, sah er plötzlich einen Mann hinten im Eck still über einem Bier sitzen. Der Kopf lag im Schatten und Konsul ging neugierig zu ihm. Als dieser aufstand, erkannte er einen der Männer der Stadwache.

    Ich glaube er heißt Macus... oder so ähnlich.

    Er nahm den Lappen von der Schulter und wischte den Tisch von dem Mann auf. "Darf ich dir noch etwas bringen? Ein Bier, oder was zu essen?"

  11. Beiträge anzeigen #111
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    „Holt die Segel ein, stinkendes Pack Fischfutter! Alle Mann auf Position! Entzündet die Feuer! Raus mit den Rudern und rein ins Gewässer! Hochkant, ihr Lappen!“ Blauzahns Stimme donnerte über das Deck und riss jeden und alles mit sich, der kein Knoten im Taschentuch hatte. Organisierte Panik brach unter den Männern und denen, die es noch werden wollten, aus. Wie aufgescheuchte Hühner hetzten sie zu den Seilen und Segeln, glitschten über Planken und stolperten an den Stiegen unter Deck. Aber nicht lang, dann brachen wirr die Ruder aus dem prallen Leib des Schiffes hervor, zogen erst ohne Ziel torkelnd ihre Bahnen im schwarzen Wasser, ehe es lauthals hieß „Hau Ruck!“ und zwar rückwärts. Licht entzündete sich. Erst brannte eine Fackel, dann brannte ein Dutzend. Ein Eilfeuer. Kurz darauf hangen die Segel in Falten und wurden eingeholt. „Schneller Ihr Maden! Schneller!“ Jetzt hieß es bloß keine Zeit verlieren und das Beste hoffen. Der Seewolf war dem Hafen Thorniaras gefährlich Nahe gekommen. Vielleicht zu Nahe. „Smie! Wieviel noch?“ „Einiges, Käptn! Sieben, wenn nicht Acht, Käptn!“, antwortete ein fetter, schmieriger Zwerg mit Brille auf der Nase. „Zuviel! Zuviel! Setzt den Anker!“ „Den Anker? Der wird uns noch zerreiß..“ „Sofort! Auf mein Befehl!“, spuckte Sigurd Blauzahn aus, dass Smies Brille auf halb Neun hing. Wildes Getrampel und Schreie folgten, das schwere Rasseln von Eisenketten setzte ein. So Laut wie in Rage hämmerte ein namenloser Schmachthaken nicht unweit der Führung gegen die angefressene Schiffsglocke. Alarmzustand! Thorniara lag keine Meile mehr entfernt. Ein suchender Blick nach Links, nein, doch Rechts. Rechts auf hoher Ebene stand ein Mann, sich sichernd an der Brüstung, gewandet in einem langen grauen Kapuzenmantel und einem zerschlissenen Schattenläuferfell als Überwurf. „Sprecht schon mal Eure Gebete, Shakuras, und sichert mir einen Platz da wo auch immer! Ha ..“ Zeichen von Resignation. Blauzahn überlegte, wartete ab, wurde nervös. Er müsste gleich den Befehl für die Setzung geben. Vielleicht den Letzten, sonst würden sie in Thorniara einen dicken Keil treiben. Das könnte unschuldige Opfer bedeu… „Bis die Flamme des Lebens erlischt und wir einkehren in sein Reich.“ Es wurde schlagartig hell wie am lichten Tage, ehe es kurz darauf dämmerte und die beschworene Lichtkugel still und schnell geradewegs gen Stadt raste. Ein letztes Warnsignal. Sie konnten den Lärm jetzt deutlich hören, der auf Thorniara regelrecht explodierte. Rufe, Männerstimmen, Frauenstimmen, Kinder, schrille Glocken, Stahl. Sie sahen auch das Chaos, die erst klein wirkenden Menschen und wie sie mit jedem zurückgelegten Meter immer größer wurden, wie sie wie scheue Tiere nach allen Seiten ausschlugen und einige wie Fische sich wieder sammelten. Das Rauschen der See quoll in den Ohren an, die Wellen schlugen höher. „Es ist Zeit, Sigurd.“ Der Mann an der Brüstung blickte offen zum Kapitän. Leuchttürme. Blauzahn blinzelte, erfasste den Novizen, erfasste mit seinen trunkenen Sinnen wieder die Situation und riss herum. „Macht Euch bereit! Alle Mann bereit!“, und leiser, „Das kann unser Ende sein…“ „ANKER SETZEN!!!“ Es surrte die Kette, zerschnitt die Nacht. Der Anker war los. Geheul! Berstendes Holz! Frieden!



    Dumpf drangen aufgeregte Laute an die Ohren des Gläubigen.
    Shakuras schlug die Augen auf. Er lag auf Deck. Mehrere Männer in Rot und mit Waffen und Fackeln waren auf dem Schiff. Das Schiff! Unter Schmerzen lehnte er sich zur Seite, versuchte Halt zu finden, um Aufstehen zu können. Seinen Geist zwang er indes wieder unter Kontrolle. Just in diesen Moment rückte sich eine auf den zweiten Blick bekannte Person in den Vordergrund seiner Wahrnehmung und bot ihm den Arm. „Ha! Hahahaha! Wir haben es geschafft, Shakuras! Man man man man man … Du hättest dich mal sehen sollen! Gut, ich hab’s auch nicht wirklich, aber dein Sprung war klasse! Damit hättest du jeden beschissenen Hecht Konkurrenz gemacht! Hahahahaha.“ Nun da er wieder stand und einigermaßen sicheren Boden unter den Füßen hatte, wurde er auch dem Ausmaß der Verwüstung gewahr. Das Schiff hatte den Pier des Hafens zerschmettert und war weiter bis auf den Kai gefahren!
    Der Bug ragte erhöht in den gemauerten Hafen der Stadt hinein und war deutlich beschädigt. Ein Großteil des Hecks hatte der Belastung nicht Stand gehalten und war aufgerissen. Im Hafenwasser trieben Zeugnisse der Katastrophe und auf Land sah es nicht besser aus. „Au weia! - Gibt es Tote?“ Sigurd Blauzahn zuckte mit den Achseln. „Ich danke dir jedenfalls. Wenn auch tragischer Natur und es soll nicht so klingen, aber eine Ankunft wie diese und das auf fremdem Land habe selbst ich noch nicht erlebt. Wir sollten uns jetzt besser einbringen, meinst du nicht, Käptn?!“ „Geh’ du nur, du sagtest doch, da gäbe es noch was mit der Obersten. Das hier geht auf meinen Kopf und so wie es aussieht, sind schon genug Helfer da. Soldaten und einige deiner Ordensbrüder sind ja schon hier.“ Blauzahn überreichte dem alten Novizen seinen Gehstab und hob noch eine weite Umhängetasche auf, die zu Füßen der Beiden lag, und übergab auch diese, nachdem er eben kurz und flink in seine eigene Brusttasche gegriffen, daraus etwas Raschelndes gezogen und es wiederum in die Tasche von Shakuras hatte hineingleiten lassen. „Das bin ich dir noch schuldig! Mach dir ein paar nette Stunden damit, wenn all das hier erstmal vorbei ist.“ „Gut. Ich werde sobald es mir möglich ist hierher zurückkehren. Sieht ja ganz danach aus, als ob du länger Anlegen willst.“ Das Aufblitzen eines traurig-schelmischen Lächelns, das irgendwie Mut und Linderung zuzusprechen gedachte. Und es gelang und Shakuras verließ wankenden Schrittes das gestrandete Wrack, betrat unter Aufruhr und Trubel eine Stadt, die er noch nie erblickt.

    Thorniara !

  12. Beiträge anzeigen #112
    Waldläufer Avatar von Landfari
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    Landfari ist offline
    Es war keine erholsame Nacht gewesen. Erst hatte er sich am Abend mit einem senilen, zahnlosen Knochengerüst fast prügeln müssen um den Schlafplatz und dann war sein Schlaf abrupt beendet wurden. Schreie, Licht, Fußgetrappel ein wahrer Lärmschwall schwappte wellengleich über ihn herein und drohte ihn zu versenken. Es dauerte einige Minuten ehe Landfari grob die Lage erfassen konnte, als ein lauter Knall erklang. Er glaubte sogar, dass die Erde unter seinen Füßen gebebt hatte, doch schob er das auf seine Müdigkeit. Während der Zeidler - er war ohnehin einmal wach - gen Quell des Trubel lief, wich das wüste Chaotische allmählich einem geordneten Durcheinander. Die Stadtwache, sowie seltsam in rot gewandte Männer und Frauen waren erschienen und versuchten die Lage unter Kontrolle zu bringen. Schaulustige wurden mal mehr mal weniger freundlich vertrieben, Verletzte versorgt und Waren aus dem Schiff geborgen. Welcher Idiot fährt ein Schiff mitten in die Hafenmauer...

    "Hey du Bettler", erklang eine barsche Stimme hinter ihm. "Willst dir eine warme Mahlzeit verdienen?" Der Grauhaarige wandte sich um und sah vor sich einen Milizinär mittleren Alters. Bevor er etwas erwidern konnte fuhr die Wache fort: "Jeder der Helfen kann und will soll sich da vorn melden". Er deutete in Richtung einer kleinen Menschentraube. "Als Lohn gibts etwas zu Essen." Und schon war der Mann auch schon wieder entschwunden.

    Warum nicht. Landfari trat zu der Meute und blickte gen Mitte, wo ein alter Haudegen über die Menge ragte und Gruppen einteilte und Anweisungen gab. Als die Traube kleiner wurde und der Zeidler näher zum Redner rückte, konnte er sehen, dass dieser auf einer hölzernen Kiste stand, neben ihm ein junger Mann mit Klemmbrett und Feder, der eifrig notierte und zustimmend murmelte. "Alter, traust du dir das zu?" Landfari brauchte einen Moment ehe er begriff dass man ihn angesprochen hatte. Hastig nickte er. "Na gut. Ihr fünf zu Vilkas und Trümmer aus dem Becken sammeln. Abmarsch"

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #113
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline

    Gestern Abend im Arbeitszimmer des Hauptmanns

    "Was erzählst du mir hier?!? Irgendein Vollidiot ist gegen die Hafenmauern gefahren?!?", brüllte Flarke durch den Raum während er sich gerade von dem Milizsodaten in dessen mitte entfernte, um hinter seinen Schreibtisch zu gehen.
    "Ja... Sir....", erwiderte der arme Knopf sichtlich eingeschüchtert. Selten hatte man den Hauptmann mal wirklich in Rage erlebt, denn dass sein Tonfall mal schneidend wurde, konnte durchaus passierte, aber dass er so komplett ausrastete, kam wirlich so gut wie nie vor.
    "Diesen verdammten Trottel von Kapitän sollte man eigentlich sofort aufhängen, das gibt es doch nicht!", schimpfte er weiter vor sich hin, während er sich langsam wieder gen des gerade unglücklicherweise vor ihm stehenden Soldaten umdrehte, der ihm Meldung gemacht hatte.
    "Also gut."
    Der Hauptmann atmete einmal tief durch, setzte sich hinter seinen Schreibtisch, atmete nochmals tief durch und wies den Milizionär an, Platz zu nehmen.
    "Dann nochmal in aller Ruhe.", fuhr er dann tatsächlich etwas ruhiger, wenn auch mit deutlich unterdrückter Wut in der Stimme fort. "Was haben diese Helden von Seemännern da unten jetzt angestellt?"
    "Das weiß ich selbst nicht so genau, Sir, da wir gerade in einer Seitenstraße auf Patroulie waren. Allerdings erschein plötzlich eine Lichtkugel, die von See hergeflogen war, wie uns berichtet wurde, und sobald wir in diese Richtung schauten, sahen wir ein ziemlich großes Schiff in einem sehr hohen Tempo direkt auf die Stadt zuhalten. Wir wiesen erstmal alle immernoch am Kai verblieben Leute an, sich so schnell wie möglich zurückzuziehen und läuteten die Alarmglocke, was wir durchaus für angebracht hielten. Danach schlug das Schiff in den Kai ein und nunja... Wir haben versucht, die entstehende Panik etwas abzumildern. Mehr kann ich nicht berichten, da man mich dann zu Euch hier hoch geschickt hat. Ich weiß nur noch, dass der Hafen wohl recht zerstört sein muss."
    Schnaubend kommentierte Flarke diesen betont sachlichen Bericht des Milizsoldaten, der eigentlich nicht wirklich etwas dafür konnte, dass dies passiert war und es dementsprechend eigentlich nicht verdient hatte, so angeschriehen zu werden. Aber er hatte sich einfach angesichts dieser Situation nicht beherschen können. Wie sah das denn jetzt aus, der Hafen der Stadt Thorniara total zerstört, und das nicht mal auf Grund eines Angriffs seitens der Rebellen, sondern aufgrund der Unfähigkeit eines Kapitäns, der sein Handwerk so überhaupt nicht beherschte...
    Bei den Göttern, das würde Wasser auf den Mühlen aller Kritiker sein und er würde als militärischer Hauptverantwortlicher ein verdammt großes Problem bekommen, immerhin konnte jetzt kein Nachschub vom Festland mehr anlangen und die Obrigkeiten würden selbstverständlich alles auf ihn abwälzen. Das hieß, er würde die nächsten Tage etliches zu tun haben.
    "Gut.", nahm er den Bericht mit sehr missmutiger Stimme ab. "Geh schonmal zurück, ich komme gleich nach und werde für die nächsten Tage mal die Miliz zu Sonderschichten einteilen, um hier etwas Aufbau vorranzutreiben."
    Nicht, dass er das nicht auch schon in Kap Dun als helfende Hand gemacht hatte, aber damals hatten sie den Hafen der Orkflotte angegriffen und nciht irgendein Vollidiot von Seemann...

    einige Stunden später
    Ein Klopfen an der Tür des Hauptmanns, der sich trotz der Nachtzeit noch immer in seinem Arbeitszimmer befand.
    "Herein!", ertönte auch sogleich eine keinesfalls gut gelaunte, aber bei weitem nicht so zornige Stimme.
    "Sir?", ein Milizsoldat erschien in der Tür und saltutierte.
    "Ihr wolltet mich sprechen?"
    "Du bist einer der Patroullien aus dem Hafen?"
    "Ja, Sir."
    Anscheinend hatte es sich herumgesprochen, dass Flarke etwas ausgerastet war, denn so viele 'Sirs' bekam er sonst nicht zu hören.
    "Gut, folgender Auftrag. Schnapp dir alle Leute, die im Hafen irgendwie herumlungern. Versprich ihnen eine warme Mahlzeit und zieh sie deswegen zum Arbeit heran. Ihr bekommt Vollmacht, so viele Leute zu beschäftigen, wie ihr denkt, dass ihr braucht. Aber nur freiwillige. Außerdem werde ich einige zusätzliche Milizen aufscheuchen, die euch helfen werden. Fragen?"
    "Werdet Ihr mitkommen, Sir?"
    "Ich komme morgen früh. Jetzt muss ich mich erstmal hier mit allen wesentlichen Sachen herumschlagen und mir was langfristiges Überlegen, wie wir fundiert aufräumen können.
    Und eines noch:"
    "Ja, Sir?"
    "passt auf, dass euch kein einziger der Seemänner und vor allem nicht der Hornochse von Kapitän entwischt. Die gehören alle festgenommen und in den Kerker geworfen. Ich sage denen unten bescheind."
    "Jawohl, Sir."
    Ein weiteres Mal saltutierte der Milizsodat, bevor er eiligst das Arbeitszimmer verließ, wahrscheinlich froh, dass ihm der Hauptmann nur halbwegs sachliche Befehle erteilt hatte und er dementsprechend relativ ungeschoren davon gekommen war - im Gegenteil zu seinem Kammeraden einige Stunden zuvor.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Ein lautes Zischen tönte durch die Schmiede, als Lodrick den glühenden Stahl ein letztes Mal zum Härten in Öl tauchte.
    Die letzten Tage hatte er komplett am Amboss verbracht um die Klinge für seinen Freund und Hauptmann zu schaffen.

    Der Milizsoldat erhob die Waffe und besah sie sich im fahlen Licht der Esse genauestens. Kein Detail, keine Unebenheit entging seinem geschulten Blick.
    Der Stahrohling hatte durchaus Form angenommen. Lodrick schätze, dass es noch 2 vielleicht 3 Tage dauern würde, bis er Flarke das Schwert, welche einem Hauptmann würdig sein würde, überreichen könnte.

    Doch für diesen Tag sollte es der Arbeit genug gewesen sein. Somit löschte Lodrick das Feuer, räumte etwas auf und wusch sich sein Gesicht in einer Schale mit Wasser um sich kurz darauf in der Marktschänke wiederzufinden.
    Er saß sich an einen freuen Tisch, bestellte sich etwas zu Essen und einen Humpen und schweifte beim ersten Schluck in Gedanken ab.
    Zurück in die Zeit, als er der Knappe von Odinson, dem Admiral der Flotte von Vengard war. Erstaunlich wie schnell die Zeit doch verging. Nun war er wieder eine einfache Stadtwache. Ein einfacher Soldat. Weit davon entfernt ein Mitglied des Ordens zu werden. Nichtsdestotrotz keimte in ihm weiterhin der Wunsch danach.
    So bestellte sich der junge Mann nach einiger Zeit einen neuen Humpen und sinnierte weiter.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Waldläufer Avatar von Landfari
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    Landfari ist offline
    Drei Tage! Drei lange Tage, kurze Nächte, viel Arbeit und noch mehr Müdigkeit. Die Aufräumarbeiten gingen mehr oder minder schnell voran. Noch immer war sein Trupp damit beschäftigt die Trümmer aus dem Hafenbecken zu holen, was ob des kalten Wassers eine regelrechte Tortur war. Zum Glück hatte man ihn aufgrund seines Alters das Schwimmen selbst erspart und er nahm die Überreste am Kai entgegen - dort wo er nicht zerstört war - doch das war hart genug. Wäre das Essen nicht so schmackhaft gewesen hätte er sich sicherlich schon längst verdrückt in die Ruhe des Waldes. Doch noch ein weitere Grund hielt ihn an Ort und Stelle. In den Gesprächen während der Pausen und der Mahlzeiten hatte er immer wieder das Wort Reichsbürgerurkunde aufgeschnappt. Offenbar benötigte man diese für einige Privilegien in der Stadt. Der ältere Mann spielte mit dem Gedanken vielleicht leichter an eine solche zu kommen, wenn er sich um die Stadt verdingt machte und wer weiß, vielleicht würde man ihn im Marktviertel auch nicht mehr wie einen gemeinen Bettler davonjagen. Es würde sicherlich noch einige Zeit dauern bis die Arbeiten vorrüber waren und Lan würde weiter die Ohren aufhalten. Mit etwas Glück konnte er auch einen der Milizen in ein Gespräch verwickeln oder gar einen der seltsam Gewandeten, die unter den Armen als Feuermagier betitelt wurden.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Ritter Avatar von Konsul
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    Konsul ist offline
    Konsul lachte in sich hinein. Dann kippte er das Bier, sorgsam bedacht sich nicht anzuschütten oder etwas von dem kostbaren Gerstensaft auf den Boden rinnen zu lassen. Er liebte das Gefühl, wenn das goldgelbe Getränk über seine Zunge rann; den letzten Schluck immer genüsslich über den Gaumen rollend um den hinreißenden Abgang zu genießen.

    Ächzend stand er auf, es war wieder mal Zeit an die Arbeit zu gehen und die Listen durchzugehen. Wissend, dass er sich gleich wieder grün und blau ärgern würde holte er so langsam wie möglich seine Notizen und setzte sich dann ebenso langsam wieder zum Tisch.
    Donnernd krachte die Faust auf diesen, als er erneut Coragons Notiz las: „Der Weinhändler war immer noch nicht da.“ Verdammte Scheisse. Manche Individuen ließen sich wirklich sehr viel Zeit. Und schon so lange. Allerdings gab es auch keinen Schnaps: das Schiff dass in die Kaimauer geprallt war hatte angeblich welchen an Bord. Konsul war noch nicht hinunter in den Hafen gegangen und er hatte auch keine große Lust dazu. Trotzdem ärgerte es ihn. Er pfefferte die Zettel auf den Boden. „Wie soll man unter solchen Umständen vernünftig arbeiten!“

    Das war natürlich übertrieben, schließlich lebte er wie eine Made im Speck, auch wenn er dafür hart arbeiten musste; kochen, ausschenken und kassieren war kein Zuckerschlecken. Doch Konsul liebte es, und es machte ihn reich. Mittlerweile bereits stolzer Besitzer von tausenddreihundert Goldmünzen war er glücklich und zufrieden.

    Langsam hob er die Zettel wieder vom Boden auf – sie lagen in der ganzen Küche verstreut – bevor er sich zu den Kesseln und Feuern begab. Mit deutlich gebesserter Stimmung machte er sich an die Arbeit: heute soll es Gemüsesuppe, gebratenes Fleisch, Eintopf und Holzhackerjause geben. Und von allein kocht es sich nicht.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Flarkes Klinge war so gut wie fertig. Es fehlte nur noch ein letzter Schliff, dann würde Lodrick seinem Freund die neue Waffe übergeben.

    Der junge Mann befand sich gerade auf einem kleinen Spaziergang durch die Stadt. Auf den allabendlichen Besuch in der Marktschänke wollte er heute verzichten. Warum genau jedoch, konnte er sich nicht erklären.
    So begutachtete er die letzten Menschen, welche von der Arbeit nach Hause oder in die Tavernen liefen um sich hin zu ihrer Familie zu begeben oder eben dem Bier hinzugeben.
    Lodrick bewunderte diese Menschen fast schon ein bisschen. Klar, ihnen war wohl nichts Großes vorbestimmt und sie waren vielleicht auch nicht begeistert oder zufrieden mit ihrem Dasein. Jedoch wussten diese Personen, wo sie hingehörten. Ob das jetzt in den Armen ihrer Kinder oder an der Bar ist, war egal.

    So schlenderte Lodrick weiterhin tief in gedanken versunken durch die Stadt.

  18. Beiträge anzeigen #118
    Neuling Avatar von Thoroldir
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    Thoroldir ist offline
    Thoroldir hatte einen anstrengenden Tag gehabt, Werkzeuge reparieren, neue schmieden. So ging es die letzten Tage, Arbeit, Arbeit, Arbeit. Immerhin verdiente er daran gut. Und so konnte er sich heute einen schönen Trunk in der Schenke genehmigen. So schloss er die Schmiede ab und macht sich auf den Weg zur Taverne. Dort angekommen, bot sich ihm der selbe Anblick wie jedes mal, betrunkene Arbeiter und Taugenichtse, die Lieder sangen und sich unterhielten. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht, welches daher rührte, dass sich nichts verändert hatte ging er an die Bar und bestellte sich einen Krug Bier. Thoroldir suchte sich einen Platz, der noch halbwegs ruhig gelegen war und genoss das Bier in vollen Zügen. Nach seinem ersten Krug begab er sich zu anderen Handwerkern um Neuigkeiten auszutauschen und sich über die üblichen Probleme zu beschweren. Nach seinem 3 Krug merkte Thoroldir nun langsam die Wirkung, was ihn sofort veranlasste wieder nach Hause zu gehen, denn morgen wartet noch ein Haufen Werkzeug auf ihn, welches repariert werden muss. Zu Hause angekommen legte er sich mit diesem letzten ihn nervenden Gedanken ins Bett.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Es war ein schöner Tag im April. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel herab und der Westwind trug salzige Seeluft in die Stadt. Zusammen mit Mary nutzte Françoise dies wunderbare Wetter und spazierte mit der Novizin durch die Kräutergärten am Fuß des Tempelberges. Inzwischen hatte der Frühling dafür gesorgt, dass alles grünte und blühte, und der Garten ein wunderbarer Anblick war. Keinen besseren Zeitpunkt hätte man wählen können, um sich mit ausgiebig mit den vielen verschiedenen Kräutern bekannt zu machen, die hier gezüchtet wurden.
    Françoise hatte als Novizin mehr Zeit in der Bibliothek über Büchern verbracht und erst später mit ihrer Berufung zur Heilerin sich den Gewächsen im Klostergarten von Khorinis gewidmet. Ihr Wissen um die Gärtnerei war deshalb nicht so umfassend wie es bei manch anderen Themen der Fall war. Dennoch wusste die Priesterin um die Heilwirkung vieler Kräuter Bescheid, und das war der vorrangige Grund, weshalb sie Mary in den Garten mitnahm. Françoise erwartete nicht von ihr, dass sie Samen eingrub, die Beete jätete und die Pflanzen regelmäßig wässerte. Die Novizin sollte lernen, welche Kräuter nützlich waren, wie sie aussahen und was man mit ihnen bewirken konnte. Was die Gärtnerei anbelangte, überließ das Françoise denjenigen, die ein besonderes Händchen dafür hatten.
    Nach stundenlangem Schlendern und Stehenbleiben, Hocken und Erklären, legten sie nun eine Pause ein. Inmitten des Gartens setzte sich Françoise auf eine Bank, nahm die Wärme der Sonne in sich auf und lauschte dem Gesang der Vögel. Pflichtbewusste wie Mary war, hatte die Novizin etwas zu essen mitgenommen und zauberte es zum rechten Zeitpunkt hervor.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens, wo es keine Beete gab, sondern Bäume standen, entdeckte Françoise zwei Novizen. Sie waren in einen Kampf miteinander verwickelt. Das laute Aufeinandertreffen ihrer Holzstäbe hatte die Priesterin aufmerken lassen. Natürlich war es nur ein Kampf zu Übungszwecken und so wie es aussah, waren sie gar nicht schlecht. Ihre Schläge waren schnell und kräftig. Einem der Novizen ran Schweiß von seinem kahlgeschorenen Kopf. Sein blonder Kontrahent sah nicht weniger erschöpft aus und hatte das Oberteil seiner Robe geöffnet. Noch ein paar Schläge mehr, dann setzte der Kahlköpfige zu einer List an. Zuerst sah es so aus, als verfehle er sein Ziel, ja, als ob er ganz daran vorbei stolpere. Tatsächlich brachte ihn dieses ungeschickt anmutende Verhalten in die Lage, seinem siegessicheren Gegner mit einem kräftigen Schlag von hinten gegen die Beine den Boden unter den Füßen wegzureißen. Der blonde Novize fiel unweigerlich der Länge nach auf den Rücken und blieb schnaufend liegen. Erschöpft setzte sich sein kahlköpfiger Novizenbruder neben ihm auf den Boden, wischte sich den Schweiß von der Stirn und lachte laut.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Neuling Avatar von Thoroldir
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    Thoroldir ist offline
    Thoroldir war heute früh aufgestanden, um die Aufträge die er erhalten hatte auszführen, darunter war mal wieder nichts besonderes wie schönes Besteck mit Verzierungen, nichts was ihn gefordert hätte. Also machte er sich an die Arbeit. Die Stunden vergingen und ihm war langweilig wie nie zuvor. Er hoffte inständig, dass eine der Personen die an seiner Schmiede vorbeigingen einen Auftrag hatte, einen anderen als Werkzeug zu reparieren selbstverständlich, oder jemand mit dem er sich unterhalten könnte.

    Nachdem keiner auf seinen stummen Wunsch reagiert hatte, beschloss er sich etwas durch die Stadt zu schlendern, um endlich mal was um die Ohren zu haben...

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