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Südküste
Onyx stutzte ein wenig als er sah was da war. Es war Jahre, nein gut zwei Jahrzehnte her, seit er so ein Tier zuletzt gesehen hatte. Das letzte Mal war es in Varant, als er ein Sklavenkind war und sie nach Bakaresh gebracht wurden. Dort auf dem Markt wurden auch diese Tiere verkauft. Eingepfercht in Käfigen oder an der Kette gehalten, waren sie zur Belustigung der Reichen da.
Was sie hier suchten konnte Onyx sich noch nicht ganz reimen, doch schien es womöglich was mit dem Schiffswrack zu tun zu haben. Oder lebten auf Argaan diese Viecher? Die Frage blieb offen, wenn man nur ein Exemplar sah.
Ein kurzer Blick zu Bengar, dessen Nicken in Richtung Büsche und schon waren es mehr von diesen Tieren. Da kamen dann zuerst zwei und dann nochmal zwei, von denen eines ein Jungtier an sich hängen hatte.
"Onyx schon sowas gesehen. Sein Affe was Name nicht kennen. Waren Kind und Sklave in Varant. Männchen sehr gefährlich und schnell. Wenn töten aber Männchen, dann Affenbande flüchten. Wollen beobachten und lernen wie sich verhalten. Warten bis essen satt, dann wir nehmen Ziel. Große Männchen gute Beute für Zwei. Vielleicht wir folgen dann Bande zu Versteck.", flüsterte Onyx und senkte fürs Erste den Bogen.
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Eine ganze Bande dieser Wesen, die Onyx Affen nannte. Bengar Ulfson hatte solche Tiere jedenfalls noch nicht gesehen. Immer wieder erstaunlich, was es so auf der Erdenscheibe alles an Wesen gab. Hätte ihm wer noch gestern von Tieren wie diesen erzählt, hätte er ihn für verrückt gehalten. Nun ja, zunächst war aber abwarten angesagt, denn de Schwarzwasserer wollte ihr Verhalten studieren und dann eventuell später erst zuschlagen und die Bande dann zu ihrem Versteck verfolgen. Anscheinend zogen diese Tiere also nicht von Ort, sondern hatten sowas wie ein festes Zuhause - zumindest zeitweise.
Nun ja, seine Waffe ließ er nicht ganz so entspannt ruhen wie Onyx. Zum einen, da er noch nicht so ganz viel Vertrauen in sie hatte, zum anderen, weil er die Wesen nicht kannst. Anderseits verhielten sie sich nicht wie wilde und brutale Monster, sondern zeigten Anzeichen von sozialen Gepflogenheiten. Aber gut, sowas kam auch bei Wölfen oder anderen Tieren vor und selbst der Mensch war ein soziales Wesen, auch wenn er nicht unerhebliche Teile seiner Zeit damit verbrachte, anderer seiner Art zu töten.
Der Köder schien jenen jedenfalls zu schmecken und es würde wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis die Affen ihren Festschmaus verputzt hätten. So langsam machte sich Bengar daher bereit, auf eines der größeren Affenwesen, die wohl Männchen waren, zu schießen.
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Südküste
Satt gefressen waren sie und hatten gespeist, wie man es von Tieren und irgendwie auch Menschen kannte. Die Dominaten zuerst, die Schwachen danach. Nebenbei konnte man aber auch andere Dinge sehen, die nicht so ganz bei allen Tieren zu sehen waren. Sie pflegten sich gegenseitig. Die Schwachen die Starken, um sich dann ihren Anteil der Beute zu nehmen. Onyx fand den Gedanken das irgend einer in seinem Haar rumfummelt und dann ein Stück vom Essen abkriegt befremdlich und zugleich amüsant. Er wäre wohl eher einer der dann zuhaut. War er damit primitiver als diese Affen?
Vielleicht aber das interessierte Onyx eigentlich auch nicht. Genauso interessierte es ihn nicht ob er jetzt diese kleine Familie die sie beobachteten nun zerstören würde. Es gab Jäger und Beute. So einfach war das und so war auch die Handbewegung, um zum Jäger zu werden.
"Onyx werden erste Schuss machen. Bengar machen zweite Schuss. Machen auf den Großen da. Der zäh genug für ein Schuss aushalten ich schätzen. Natürlich nur wenn Onyx nicht treffen ganz genau. Dann wir jagen Rest. Wichtig sein den Großen zu erlegen.", murmelte Onyx und hob seinen Bogen leicht an, bevor er ganz langsam ein paar Schritte vor machte. Die ENtfernung würde zwar eine mittlere Reichweite bleiben, aber näher ging es bei mehrere Tieren gar nicht. Sie waren wachsam und stets hielt einer ausschau. Möglichst leise zog der Jäger nun den Pfeil an. Das dünne Holz glitt an der Handkante entlang und stoppte, als die Spitze des Pfeils nah war. Das Holz des Starkbogens bog sich und Onyx atmete noch einmal ein und dann aus, um mit dem nächsten Atemzug zu schießen...
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"Irllicht" Mit einem Schnauben flammte das stahlblaue Feuer seines Auges in die Dunkelheit hinaus. Balthur setzte sich aus der liegenden Haltung auf in der er sich befand wobei er auf halben Wege zur Umkehr gezwungen wurde, es schwindelte ihm einfach zu sehr. Mit den Händen seine Schläfen massierend die erregt zuckten dachte der Sprössling über den Alptraum nach den er gerade durchlebt hatte. Nur wenige Zentimeter hinter der Holzwand in seinem Rücken verkündete eine Grille lauthals ihre Lust am Leben und der Bettler wünschte sich von Herzen sie würde verstummen. Sie folgte seinem Befehl.
Offenbar war er wieder bewusstlos geworden während er versucht hatte Ornlus Ratschlag wahr zu nehmen, zu meditieren und ordentlich ein Rohr zu verlegen. Im methaporischen Sinne gesehen versteht sich, soweit man Balthurs Psyche den Status einer eigenen Realität absprach. Im Zuge der schwerern Umbauarbeiten war er heute bereits drei mal in den Dämmerzustand des Nichtbewusstseins abgedriftet und jedesmal mit rasenden Kopfschmerzen und irritierenden Wortfetzen aufgewacht. Was "Irrlicht" wohl für eine tiefere Bedeutung haben mochte? Ein Gutes hatte es aber ganz sicher gebracht, wenn er es brauchte würde der Kessel seiner Magie genau den Druck aufbauen den er benötigte. Eine einfache Konstruktion war seinem Ideenreichtum und Entschlossenheit entsprungen. Die Holzscheite welche den Funken des Geschenks beinhalteten würden zeitlebens höher schlagen als sie brauchten, am Ende dieses Tages würde das jedoch ein Puffer als Zwischenspeicher ausgleichen. Stetig halbgefüllt war es seine Aufgabe im entscheidenden Moment Kraft hinzuzuführen oder abzuleiten um einen konstanten Druck für das Ventil zu erzeugen, nicht durchgängig zwar, doch genug um die schlimmsten Berge und Täler zu bezwingen.
Balthur hatte es nicht geschafft sich innerhalb eines Tages zum Herren des Feuers aufzuschwingen. Darum benutzte er eben das nächstbeste das ihm in den Sinn kam. Wortwörtlich gesprochen. Und egal was andere von dem hielten das er sich da über Stunden zusammengeschustert hatte, das erreichte Ergebnis war das gleiche, ein gleichmäßiger Strom von Magie bereit für seinen Abruf. Empörtes Magenknurren trieb den Bettler aus seinem Bett der Sprösslingsgemeinschaftshütte hinüber zur Lilie. So gut der Fliegeneintopf auch geschmeckt hatte, ein zweites Mal wollte er sich der Gefahr einer akuten Vergiftung nicht unterwerfen wo er wohl schon beim ersten Mal nur in Teilen davongekommen war. Es bestand der dringende Verdacht das die zeitweisen Ohnmachtsanfälle der letzten Stunden nicht nur magiebedingt gewesen waren.
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Mir durchaus gemischten Gefühlen hatte Raminus die letzten Tage erlebt. Zum einen war er überaus froh sichtbare, oder genauer gesagt fühlbare, Fortschritte in Bezug auf die Magie zu machen. Zum anderen hatte er noch immer keine richtige Lösung für sein Problem mit seiner Arbeit gefunden. Es war nicht gerade einfach Bäume umzustürzen, sie zu zerhacken, zersägen, zerteilen…daher hatte er sich hauptsächlich für die ganzen anderen Aufgaben drum herum freiwillig gemeldet. Transport, Auslieferung, Reparatur, aber auf Dauer war das keine befriedigende Lösung. Hoffentlich würde er am Ende der Magieausbildung wissen wie er damit umzugehen hatte, am besten noch vorher.
Doch es gab eben auch Grund zur Freude. Der Tipp von Ornlu das Wirken der Magie an mehr Bewegung zu koppeln funktionierte fantastisch. Es sah zwar durchaus etwas ulkig aus wie ein kahlköpfiger Hüne über die Stege von Schwarzwasser marschierte und dabei seltsame Verrenkungen mit den Armen zum Besten gab, doch dem Sägewerker war das vollkommen egal. Früher hatte man ihn auch nur ungläubig angestarrt, als er immer noch ein bisschen stärker werden wollte und nun sollten sie eben glotzen, weil immer noch ein bisschen magischer werden wollte.
Mittlerweile kam seine Magie auch ordentlich in Schwung und das bedrückenden Gefühl der Schwere, verflog allmählich. Aber er konnte ruhig noch ein wenig weiter üben. Morgen würde er vielleicht auch einmal den nächsten Schritt wagen und wie von dem Druiden vorgeschlagen, versuchen die Magie in seiner Hand zu binden. Vermutlich war das essenziell für das Wirken von echten Zaubern und wenn man es durch stetiges Üben verbessern konnte, dann würde Raminus auch weiterhin hart daran arbeiten…
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Der große Kerl sollte also sterben. Gut, dass würde den Rest der Gruppe hoffentlich entmutigen, denn sollten diese Biester ausrasten und sie angreifen, würde es wohl kein allzu angenehmer Kampf für die beiden Menschen werden. Doch gut, es sollte machbar sein. Wie angewiesen machte sich auch Bengar Ulfson bereit zum Schuss, denn so ein Affenvieh würde nicht so leicht umfallen wie eine Ratte - jedenfalls nicht, wenn man nicht perfekt treffen sollte. Da es auch keine allzu kleine Entfernung war, wäre die Wahrscheinlichkeit für einen perfekten Schuss aber gering.
Ein Pfeil war schnell dem Köcher entnommen und am hölzernen Bogen angelegt. Die Sehen spannt der Jäger schon mal etwas vor, jedoch nicht vollständig, da er zunächst schauen musste, was sein Lehrmeister trieb, um abschätzen zu können, wie er am Besten vorzugehen hatte, um kurz nach ihm seinen Pfeil abschießen zu können. Nur wenige Augenblicke genügten dazu und schnell lag sein Fokus wieder auf dem Hauptmann der Affen.
Seine Augen ruhten auf dem Brustkorb des Affen. Dies war ein einigermaßen großes Ziel, in dessen Bereich tödliche Treffer möglich waren. Am Kopf selbst würde er mit seinem Bogen auf die Entfernung eher weniger Schaden anrichten, sofern das Tier keine ausgewiesene Weichbirne war oder er zufällig ins Auge treffen sollte. Dies war jedoch ein viel zu kleines Ziel, daher fasste er, wie gesagt, den Brustkorb ins Auge.
Bald schon war die Sehne vollständig gespannt, die Wurfarme hatten in ihrer elatsischen Verformungen die maximale Energie gespeichert. Ein leises Geräusch zu seiner grünen Seite, dies musste der Pfeil Onyx' gewesen sein und damit das Startsignal für jenen des Dunkelblonden. Er ließ die Sehne los und sein Pfeil zischte nur kurz hinter dem seines Lehrmeisters davon. Hoffentlich würden beide Pfeile ihren Weg zu den beabsichtigten Zielen finden.
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Die Luft in der Sumpflilie vibrierte in angespannter Stimmung. Es hatte mal wieder Ärger am Spieltisch gegeben vermutete Balthur und blickte instinktiv zu Boden. Nicht weil man nach solchen Auseinandersetzungen auch noch nach Stunden allgemeiner Ruhe durch einen falschen Huster weitere Schlägereien anzetteln konnte, der wichtigste Grund war ganz offensichtlich die Suche nach Goldzähnen. Es entsprach dem Regelfall das in Streitereien bei dem Karten oder Würfel involviert gewesen sind nicht nur Fäuste sondern auch Zähne flogen die im Anschluss hässliche Lücken hinterliesen. Lücken die jeder gute Spieler mit Gold oder ähnlichem füllte um seine Überlegenheit im Bereich des Glücks zu präsentieren. Verhängnis dein Name ist Stolz.
Zu seinem Missmut wurde er im Licht keiner Kerze fündig. Enttäuscht darüber das der spürbare Konflikt mehr oder minder friedlich von statten gegangen war setzte er sich an einen der Tische im Mittelpunkt des allgemeinen Trubels wo sich bemerkenswert viele Informationen in kürzester Zeit erhaschen liesen. Zwar war er nicht auf der Suche nach speziellen Neuigkeiten, eine allgemeine Zusammenfassung der letzten Gerüchte und Neuigkeiten würde ihm aber sicher nicht schaden. Es brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis ihm die schale Gemüsebrühe gebracht wurden für die er sich zuvor entschieden hatte, da sie erschwinglich im Preis und unbemerkt im Abgang war. Genau das worauf Balthur gerade wert legte.
Die Suppe ran süffig die Kehle herunter und in den aufgebrachten Magen hinein. Er verlangte nach mehr und deftigerem was der Bettler mit einem Kopfschütteln quittierte. Heute reichts nicht für mehr. Der Organismus bettelte nach mehr und verwies auf die anstrengende Arbeit die der Tag gebracht hatte. Balthur schloss die Augen, strich mit seiner Hand über den geflickten bauchigen Kessel und drehte die Flammenzungen nach oben. Bereits Sekunden später fühlte er wie sein rechter Unterarm bis zum Ellenbogen in warmes Wasser getaucht wurde und sich die Hand mit unvorstellbarer Macht füllte. Macht die Blumen erblühen und Gebirge zerschmettern konnte wenn dereinst der Befehl ertönen sollte. Der neue Rücklauf erfüllte seinen Dienst sinngemäß wobei ein Poltern und Röhren auf lockere Schrauben hinwies die es noch festzuziehen galt. Ach was, stört doch keinen wenn bei mir ein paar Schrauben locker sind.
Die Magie fand ihren Weg zurück in den rußgeschwärzten Kessel aus dem sie kam und stoppte das eifrige brodeln. Ihre heiße Antriebsquelle war vom Glatzkopf zurückbeordert wurden. Wie er so mit der einen Hand die Brühe löffelte und die andere in Mana pulsieren lies hatten seine Füße nichts zu tun. Sie erforschten den Boden unter ihm auf der Suche nach einer Beschäftigung bis sie wieder zum Dienst gerufen wurden. Ein sechsseitiges Objekt erweckte während des Tastens ihre Aufmerksamkeit und diente als williger Spielball bis Balthur selbst eingriff und den Gegenstand ins Lampenlicht zurück holte. Der einsame Zwilling machte es sich auf seiner Handfläche bequem und verlangte nach seinem Bruder der irgendwo am Boden zurückgelassen worden war. Eine Hand wäscht die andere dachte der Glücksspieler sich, hielt den Umstand ein solch feines Kleinod in den Fingern zu halten für Bestimmung und machte sich zwischen Staub, Schweis und Straßendeck auf die Suche nach dem verschollenen Doppelgänger des einsamen Knochenwürfels.
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Ein Krächzen ließ ihn aufblicken. Der Schrei der Krähen, welche auf den Stangen im Eingangsraum seiner Wohnhöhle saßen, warnte ihn stets zeitig vor Besuchern jeder Art. Er verließ die durch eine Tür vom Eingangsraum getrennte, kleine Schlafkammer und trat in den Eingangsraum. Ein Mann stand im Eingangsloch und starrte die dunklen Vögel an. "Bewahret, kommt hinein.", sagte Corax nachdem er den Mann kurz gemustert hatte. Kennen tat er ihn jedenfalls nicht. "Was treibt euch zu mir?"
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Fast lautlos war es was da durch die Luft jagte. Niemals lauter als die Umgebung selbst hier in der Wildnis und so nah am Meer. Umso lauter wurde es als Fleisch durchbohrt wurde und erst der Pfeil von Onyx und dann jener Bengars dieses einschlagende Geräusch verursachte.
Der Affe brüllte auf und kippte zur Seite. Er versuchte den Pfeil rauszureißen, brüllte abermals auf und vertrieb seine Mitaffen irgendwie. Keiner der Menschen konnte schnell genug reagieren, als das Tier dann plötzlich aufsprang, ihnen wohl verfluchendes Gebrüll widmete und mit der Kraft eines Tieres das überleben wollte davon rannte, als wäre Beliar hinter diesem her. Dabei waren die Treffer durchaus den Tod herbei führend. Jener von Onyx ging in die Lunge, während jener Bengars dann mehr in den Unterbauch gegangen war. Er hatte nicht ganz bedacht, dass sich das Ziel etwas bewegte, bevor sein Pfeil auch traf. Umgekehrt konnte auch so ein Treffer effektiv sein.
Doch tot war dieser Affe dem Anschein noch nicht und so war es natürlich klar, dass beide hinterher jagten. Es war diesmal nicht wie mit den Ratten. Nein, nun ging es in die Wälder und lange blieb es auch nicht mehr so hell.
"Bengar halt!", rief Onyx und stoppte selbst seinen Lauf.
"Wir folgen Blutspur hier. Treffen schnelle Ziel in Wald sein unmöglich.", sprach der Hüne und kommentierte nicht den Schuss de Schülers. Das war natürlich ganz gut, aber es galt sich darauf zu konzentrieren nun den großen Affen noch zu erwischen.
Sie betraten den Sumpfwald und bewegten sich stets bereit zum Schuss. Die Augen offen für alles und natürlich auf die Spur gerichtet die doch deutlich war, wenn man sie am Boden oder an Blättern fand.
Es vergingen Minuten, bevor die Spur am Boden verschwand. Sie hielten und just erfuhren sie auch wo ihre Beute sich befand. Oben auf einem Baum und er war wütend trotz Verwundungen. Er warf mit Ästen die er abriss nach ihnen.
"Lassen Mistvieh ausschalten!", gab Onyx vor und nahm Deckung, kam dann hervor und schoss ohne lange Zeit zu haben oder exakt zu zielen. Eine Sache die auch Bengar im Ansatz schon geübt hatte. Der Schuss von Onyx traf jedoch nicht, da der Affe einfach auswich oder mehr selbst in Deckung ging.
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Dieses verfluchte Mistvieh war zäher als erwartete. Nicht nur, dass es sich weigerte, ins Reich Beliars einzugehen, nein, dass dumme Vieh bewarf sie jetzt auch noch mit Gestrüpp. Also, dass konnte ja jetzt nun wirklich nicht wahr sein.
»In letzter Zeit scheint Adanos ja auf einem Affentripp zu sein«
dachte sich der Jäger bei sich, während er das Vieh versuchte im Blick zu halten, während er nach einem Pfeil tastete. Ein paar hatte er noch, auch wenn er sich nicht unbedingt darauf verlassen würde, mit dieser Anzahl noch Kriege führen zu können. Aber gut, diesen Affen würde er schon noch vom Baum runter holen, und wenn er mit Ästchen nach ihm schießen müsste.
Leider hampelte und zappelte das Drecksvieh hin und her, hüpfte auf und ab und warf immer wieder mit Zeugs nach ihnen, wobei das ein oder andere nicht unbedingt so aussah oder roch, als hätte es noch keinen Verdauungstrakt durchquert. Zielen war so praktisch unmöglich, weshalb den Jägern auch nicht viel mehr übrig blieb, als nur grob zu schätzen und dann einen Pfeil nach der anderen hoch zu jagen, bis einer endlich tödlich traf - oder der Affe an den bisher zugefügten Wunden starb.
Zisch, war ein weiterer Pfeil verschossen. Einige Blätter durchschlug er, bis er letztlich und endlich (es war nicht unbedingt der erste, der heute auf dieses Tier abgefeuert worden war) in den Körper des Rotarschaffen eindrang und den seidenen Faden, an dem das Leben dieses Wesens noch gehangen hatte, endgültig durchtrennte. Blätter raschelnd und Äste brechend fiel der tote Leib zu Boden.
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Der Treffer saß endlich. Zähes Vieh - so konnte man dieses rotarschigen Affen bezeichnen. Bengar und Onyx sahen sich um und traten dann an den toten Affen. Vorsichtshalber stocherte Onyx mit einem Ast erst mal um zu gucken ob der nun wirklich tot war. Und das war er. Der letzte Pfeil hatte auch die Lunge erwischt und ließ die Beute dann kollabieren. Beide begannen dann kurzerhand Pfeile einzusammeln, bevor es zu Dunkel wurde.
"Onyx sein gespannt wie Affenfleisch schmecken.", sagte der Hüne, bevor nicht nur er stoppte. Im Grunde war es nur hinter dem Gebüsch beim Baum wo der Affe herab fiel und doch nicht so einfach zu sehen. Es ging von hier etwas herab und wirkte trotz des Wildwuchses doch irgendwie geplant in der Bauweise. Da war sowas wie ein steinerner Tempel. Ein runder Steinzaun umgab diesen. Die Mauern waren teils jedoch längst nicht mehr intakt oder einfach durch Wurzelwerk aufgebrochen.
Interessanter war natürlich was da im Wesentlichen war und das wollten sich beide anschauen. So wurde die Beute reisefertig gemacht und man ging dann in Richtung dieses Gebäudes, das im Grundrirs viereckig war und drei Ebenen besaß die natürlich auch viereckig waren. Eine Treppe führte hinauf und oben befand sich eine Art Dach, welches von vier Säulen getragen wurde. Diese vier Säulen waren aber nicht so wie man sie sich gewöhnlich vorstellte. Sie glichen Figuren.
Als sie dann vor dem Bau standen, fanden sie dann auf einer Ebene sowas wie Spuren von den Affen. Kaum beschritten sie dann die Treppenstufen ein Stückchen weiter, hörten sie unter dem Dach diese Affen wieder. Mit schussbereiten Bögen näherten sie sich und mussten feststellen, dass die Affen nicht da waren. Nein viel mehr führte ein Loch hinab in den Bau. Die wenigen Stufen mochten wohl nur helfen abzusteigen und wieder rauf zu kommen.
Klar das es regelrecht einlud hinab zu steigen. Doch nicht in dieser Nacht.
Beide waren sich da einig und würden überlegen müssen, ob sie es riskieren.
Stattdessen begutachteten sie die tragenden Säulen. Es waren Affenartige Figuren die das Dach stemmten.
"Onyx nicht wissen was das heißen, aber Onyx nicht übernachten auf Tempel, wenn geschossen Tier von Tempel. Das nur rufen böse Geister! Lassen bauen Lager bei Strand. Morgen wir hier wieder schauen.", sprach der Hüne und hatte damit kein Problem Angst vor alten Gottheiten oder sowas zu haben. Die Waldläufer erzählten genug davon. Über die Geister der Tiere und Wälder.
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Von außen wirkte der riesige Baum bereits überwältigend, aber geradezu atemlos machten einen erst die unzähligen Treppenstufen im Inneren. Seufzend hielt Dúran für einen Moment inne und atmete aus. Irgendetwas sagte ihm, dass er nach diesem Tag keine Treppenstufen mehr sehen konnte und genauso wie ihm bewusst war, wie viele er schon wendeltreppenförmig hinter sich gelassen hatte, genauso wusste er, wie viele ihm noch bevorstanden. „Warum können diese Leute nicht einfach im Erdgeschoss wohnen?“
Ziemlich erschöpft, aber darauf bedacht sich nichts davon anmerken zu lassen, erreichte er eine Wohnhöhle, in welcher nach Beschreibung der Wächter, die am Eingang Wache schoben, Corax wohnte, der Grund, warum er diesen beschwerlichen Weg auf sich genommen hatte. Jener Druide, der hoffentlich auch anwesend war, hatte zu dieser Expedition aufgerufen.
Langsam schritt er über die Eingangsschwelle zur Höhle und schaute sich um. Sofort fingen einige Vögel, welche auf Stangen in dem Raum saßen, an rumzukrähen. „Doch nicht etwa unliebsame Besucher, die zur Strafe in Tiere verwandelt wurden?“ Ein unheimliches Gefühl breitete sich in ihm aus, kombiniert mit einem wahrlich kalten Schauer, der ihm den Rücken runterlief. Fast schon hatte er sich mit dem Gedanken angefreundet trotz der Anstrengung des Aufstiegs einfach kehrt zu machen und seinem Vorgesetzten zu sagen, er hätte den Druiden einfach nicht aufgefunden, als er plötzlich angesprochen wurde.
»Bewahret, kommt hinein!«
Der Waldstreicher wollte nicht unhöflich erscheinen, außerdem konnte er jetzt nicht mehr angeben, er hätte diesen Corax nicht gefunden, also überwand er sich und trat ein. Sein Gegenüber sah aus, wie er es von Druiden gewohnt war. Dúran konnte nicht benennen, was einen Druiden äußerlich ausmachte, aber irgendetwas hatten sie an sich, dass sie für ihn wie solche wirkten.
»Verzeiht, dass ich hier einfach reinplatze«, brach er das Schweigen, dass nach seinem Eintritt entstanden war, »ich nehme an, Ihr seit Corax? Mein Name ist Dúran, ich bin ein Waldstreicher Schwarzwassers. Mir wurde erzählt, dass Ihr Mitstreiter für eine Expedition in die Tiefen Sümpfe sucht und ich bin hier, um euch in kämpferischer Hinsicht zu unterstützen.«
Er untermalte seine Vorstellung mit einer angedeuteten Verbeugung und wartete auf eine Reaktion des Druiden. Auch wenn seine anfänglichen Sorgen mittlerweile verflogen waren, ein flaues Gefühl im Magen blieb dennoch zurück, wenn er die Krähen anstarrte. Sie waren verstummt, doch das hieß nicht, dass er ihnen nicht bald Gesellschaft leisten konnte.
Idun
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Corax musste leicht lächeln als der Waldstreicher eine Verbeugung andeutete. Es war lange her das er solche Manieren erlebt hatte, erst recht von Waldvölklern. Die Art wie er sprach ließ vermuten, dass ihn jemand hergeschickt hatte. Corax hatte mit ein paar Leuten gesprochen und einer schien tatsächlich mal einen Finger gekrümmt zu haben. "Dúran, so? Nun wäre unsere Unternehmung ein Schiff, würde ich sagen willkommen an Bord." Der Mann wirkte ein wenig unsicher und schielte von Zeit zu Zeit unsicher zu den Sitzstangen an den Wänden hinüber, von wo aus ihn eine Elster mit den Augen neugierig nach glitzerndem Nestmaterial absuchte. Als sie Anstalten machte zu ihm fliegen zu wollen schnalzte Corax misbilligend mit der Zunge und die Elster plusterte sich beleidigt auf, blieb jedoch auf der Stange. "Welche Waffen bevorzugst du? Und was weist du über unser Unterfagen?"
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Ihre dunklen, fast pechschwarzen Augen glitzerten in dem schwachen Mittagslicht, welches die Höhle durchflutete. Das Paar schien von einer seltsamen Intelligenz erfüllt, die er Vögeln sonst nie zugetraut hatte. Vielleicht sollte er seine Position noch mal überdenken, denn irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ihn heimlich beobachteten, wenn er nicht hinschaute.
»Meine bevorzugte Waffe ist der Bogen«, antwortete er auf Corax’ Frage mit einem Wink auf seinen Rücken und auf den Köcher, den er seitlich trug, »Ich habe ihn schon vor langer Zeit gewählt und momentan bin ich dabei sein Potenzial zu meistern.«
Mittlerweile hatte sich sein Körper entspannt und er war sich sicher, falls der Druide tatsächlich jemals vorhatte ihn zu seiner Sammlung hinzuzufügen, dann hätte er das bestimmt schon längst getan.
»Über die Art oder das Ziel eurer Reise wurde mir nichts berichtet, doch ich bin überzeugt, dass ihr nicht grundlos dieses gefährliche Gebiet aufsuchen wollt. Wenn es unserer Gemeinschaft dienlich ist, dann bin ich gerne bereit Euch mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen!«
Tatsächlich besaß Dúran nicht den blassesten Schimmer, was ihn in den Tiefen Sümpfen erwartete, aber er vertraute seiner umfassenden Grundausbildung bei den Wächtern, dass er für solche Eskapaden gewappnet war. Aufgrund der möglichen Gefahren wurde er schon etwas nachdenklich, doch schob er diese Gedanken weit von sich. Das Wohl des Waldvolkes war, was ihm am Herzen lag und solange er für eine gute Sache kämpfte, war er bereits sämtliche Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen.
Idun
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Wiedereinmal Sumpf.
Tja, was war die Meeresluft doch schön gewesen...
Nicht, dass sich Gath nicht wieder an den Geruch Schwarzwassers gewöhnen konnte, immerhin hatte er hier jetzt schon ein paar Monate zugebracht, aber doch, es war einfach nicht der Duft der See. Nunja, er war ja eigentlich auch nicht umbedingt hier, um einen längerfristigen Aufenthalt hinzulegen, auch wenn er eigentlich noch mit Myra beplaudern wollte, ob er bei der Schneiderin gegen ein bischen Gold - oder sonstigen Wertgegenständen, die Gath hier deponiert hatte - zu einem neuen Outfit kam, aber nunja... Man konnte nicht alles haben.
Nicht mal sein Werkzeug.
Denn Gath hatte ziemlich schnell feststellen müssen, dass er zwar haargenau wusste, wo sein Werkzeug lag - auf dem Dachboden von Kealas Werkstatt - aber dummerweise war die junge Dame gerade nicht da und in Abwesenheit in die Räume einer Schlosserin reinzukommen, war ziemlich schwer, schließlich war da mit einem durchaus haltbarem Schloss abgeschlossen. Eigentlich wäre das jetzt ein Auftrag für Rekhyt gewesen, schließlich müsste der, wenn man ihm einen Dietrich in die Hand drückte, durchaus fähig sein, in das Gebäude einzusteigen, doch wenn man den Herrn mal suchte, war er nicht da...
Und jetzt musste sich Gath schwer überlegen, wie er es anstellen sollte, in dieses Gebäude einzusteigen. Eine spontane Idee hatte er nicht, auch nach zehn Runden rundherum, aber er war optimistisch, dass sie in absehbarer Zeit einen Weg finden würden, wie man da rein kam, sofern man keinen Schlüssel hatte.
Nur Iain hatte er jetzt wegen der ganzen Aufregung etwas allein gelassen, was doch für ein erstaunlich schlechtes Gewissen bei dem jungen Bootsbauer sorgte...
Also beschloss er ganz einfach, den heutigen Abend mal etwas außerhalb von Schwarzwasser zu verbringen, dort, wo Iain sammt Karren sein Lager aufgeschlagen hatte, und mal seine Probleme darzulegen, warum sich die ganze Sache noch soweit verzögerte, sowie den Fischer dazu zu überreden, in die Taverne umzuziehen - auch wenn das wahrscheinlich abhängig vom Esel war, der den Stegen nich so ganz traute...
"Hallo Iain.", begrüßte er seinen Freund auch, sobald er halbwegs in Sichtweite des kleinen Lagers beim Karren kam - und zugegeben, so kurz vor Sonnenuntergang im Sumpf waren die Lichtverhältnisse alles andere als optimal.
"Ich muss doch auch mal wieder vorbeischauen, nachdem ich dich so lange hier alleine sitzen lassen habe... Tut mir leid... Ich hoffe, dir ergeht es hier nicht allzu schlecht, denn ich fürchte, wir müssen noch ein Weilchen in Schwarzwasser bleiben, denn wir haben - oder besser gesagt, ich habe - leider ein kleines Problem..."
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Na das kann ja heiter werden, dachte der Fischer bei sich als Gath ihm Probleme offenbarte. Nicht, dass er in dessen Abwesenheit nicht selbst, das ein oder andere gehabt hätte. Nachdem er eine Weile den Baum angestarrte hatte waren nämlich einige merkwürdige Gestalten aufgetaucht - offenbar Bewohner - die ein merkwürdig riechender Nebel umhüllte. Was genau sie da rauchten vermochte er nicht zu erkennen, doch offenbar hatte es eine leicht andere Wirkung als das der Setarrifer Tabak hatte. Mit Mühe und Not hatte der Braunhaarige versucht den beiden Waldlern klar zu machen, dass sein Esel kein Gold schiss wenn man ihm am Schwanz zog. Paul unterstütze seine Argumentation in dem er dem einen - gerade als der nachsehen wollte - einen deftigen Fladen ins Auge drückte während er dem zweiten in den Fuß biss. Nun wollten die beiden Raucher dem armen Esel ans Leder, doch das schlaue Kerlchen rannte schnell genug davon und sie ließen von einer Verfolgung ab. Nachdem sie verschwunden waren machte sich Iain auf den Weg sein Maultier zu suchen - inmitten des Sumpfes fernab jeglichen bekannten Terrains und ohne die geringste Orientierung.
Hier saß er nun. Die Kleider dreckig vom watend durch den Morast und Pauls Fell hatte auch schon bessere Tage gesehen. In die Siedlung konnte er nicht, da der Esel schrecklich zu Jaulen anfing wenn er auch nur einen Schritt zu viel von ihm wegging. Sodann sprach er zu Gath. "Viel schlimmer kann es ja kaum noch werden. Doch setzt dich erstmal und erzähl mir was uns länger an diesen....schönen Ort bindet?"
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Iain sah irgendwie nicht so aus, als wäre er unglaublich von diesem Ort begeistert...
Genau genommen sah er aus, als wäre er in dem Sumpf gefallen.
Vielleicht sollte Gath das nochmal ergründen, aber erstmal wollte er ganz nüchtern sein Problem schildern:
"Ich komme spontan nicht an mein Werkzeug ran, da das Zeug auf dem Dachboden der Werkstatt liegt, die ich gebaut habe. Nun gehört die aber jetzt einer Schlosserin und die ist gerade nicht da...
Oder kurz: Das Ganze ist gerade absolut einbruchsicher verschlossen und ich muss nochmal ziemlich meinen Kopf anstrengen, wie ich da jetzt reinkomme. Eventuell können mir ein paar Freunde hier helfen, aber das ist auch noch nicht so ganz sicher. Oder ich muss nochmal gucken, immerhin habe ich den Laden gebaut und sollte eigentlich auch noch die Schlupfwinkel kennen, die man eben nie vermeiden kann.
Aber was hast du hier eigentlich angestellt? Du schaust aus, als wärst du in den Sumpf gefallen - sammt Esel."
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Auch wenn Iain eher ungern davon erzählte und entsprechend die Nase rümpfte erzählte er was geschehen war. Von den beiden Männern, ihrem komischen Tabak und ihrer weniger freundlichen Art. "Weißt du zufällig was die rauchen? Bei meiner Suche nach Paul bin ich auch etwas südlich von hier an einem Ort vorbei gekommen der ähnlich gerochen hat, trotz des dominanten Morastgestanks, doch ich hatte keine Lust noch mehr solchen Typen zu begegnen und bin nicht näher ran.", sprach der Braunhaarige während er dem Esel sanft durchs dreckige Fell strich, der sich allmählich zu beruhigen schien. "Wie du ja siehst ist das Maultier hier nicht sonderlich angetan davon näher zu den Hütten zu gehen, doch habe ich genauso wenig Lust Wochen hier auf dem Karren zu schlafen zumal ich eigentlich gehofft hatte bald wieder heim zu kehren. Meine Familie ist zwar erstmal versorgt, aber ..." Die Gedanken an Mutter und Schwester ließen ihn verstummen. Noch nie war er so lang von ihnen fort. Ein wenig vermisste er sogar bereits seinen Vater, trotz der vielen Streitereien in letzter Zeit. Ob es ihm wieder besser geht? Er schloss die Augen und sandte ein stummen Gebet zu Adanos - er möge über seine Familie wachen.
"Kann ich dir irgendwie helfen ihn die Werkstatt zu kommen?", fuhr er schließlich an Gath gewandt fort.
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"Hmm... Ich wüsste nicht, wie mir zur Zeit zu helfen ist...", meinte Gath etwas ratlos.
"Ich muss mir das Haus morgen nochmal anschauen und dann eine fleißige Runde darauf rumkraxeln, um so zu versuchen, ob ich eventuell irgendwie in den Dachboden direkt einsteigen kann, aber dabei ist mir so spontan noch nicht zu helfen. Ich versuche aber, so schnell es geht, hier wieder weg zu kommen, denn hier draußen zu sitzen ist wirklich nicht das allerschönste...
Und wegen der Typen:"
Gath ging nochmal Iain Erzählung kurz im Kopf durch. Es war wirklich besonders, dass ihm so etwas nie passierte. Vielleicht auch, weil er ebenfalls mal zu diesen Typen gehört hatte... So vor ein paar Jahren, verwahrlost am Strand von Ardea...
Lieber nicht darüber nachdenken. Aber es war glasklar, was die Kerle geraucht hatten.
"Die haben Sumpfkraut geraucht - ein hier nicht allzu seltenes Hobby, auch wenn einem das in der Regel nicht besonders gut bekommt. Ungefähr wie sturzbetrunken, nur dass man seine Koordinationsfähigkeit einigermaßen behält und dafür seine Wahrnehmung nicht mehr ganz auf die Reihe bekommt - oder eben so abstruse Ideen hat.
Aber kann man dir hier irgendwie was verschaffen, was dir die noch verbleibenden Nächte etwas erleichtern würde? Ich hoffe mal, es werden nicht mehr allzu viele sein."
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Der Fischer überlegte einen Moment. Er würde die Nächte auf dem Karren schon vertragen. So viel Zuwendung wie Paul gerade brauchte würde er es auch warm haben. "Eigentlich nur zwei Dinge. Frisches Wasser wäre nicht schlecht um mich ein wenig sauber zu machen und etwas zu trinken und außerdem...Kannst du vielleicht einen Feuerstein auftreiben oder eine brennende Fackel? Ich denke Holz werde ich hier schon für ein Feuerchen finden, aber entzünden ist mir momentan nicht möglich. Dann wären die Nächte deutlich erträglich und ich könnte meine Essen nochmal erwärmen." Dabei hatte er speziell das schon hart werdende Brot im Sinn und den gesalzenen Fisch. "Wird dich eigentlich niemand aufhalten, wenn du offensichtlich versuchst in ein Haus einzubrechen? Hier muss es doch irgend eine Art Stadtwache geben, oder nicht?", kam es Iain in den Sinn. Doch so Ernst ihm die Frage war, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen, ob dem Gedanken des schlaksigen Gaths der verzweifelt versuchte auf das Dach eines Hauses zu klettern und durchs Fenster zu steigen.
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