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  1. Beiträge anzeigen #361
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Bluttal

    Das war’s. Diese Mistkerle hatten ihn. Anscheinend war Rethus‘ Gesicht bekannter als er zuerst angenommen hatte. Als er dachte, wenigstens einer kannte ihn immer, sollte das die Zufälle der Vergangenheit beschreiben. Aber anscheinend galt dies der Wirklichkeit.
    Um sicher zu gehen holte sein Gegenüber die andere Stadtwache heran… Rick hieß diese Pfeife.
    „Kommt der dir nicht auch vor wie dieser… Retos?“ erkundigte sich der Rotrock bei seinem Kollegen.
    Der andere machte ein aufgeregtes Gesicht. Scheinbar erkannte dieser ihn auch.

    „Mein Name ist nicht Retos, ihr Idioten“, entgegnete der Glatzkopf matt und öffnete leicht seinen Umhang um vorbereitet zu sein. „Mein Name ist Rethus und werde von eurer Stadtwache gesucht. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es sogar ein kleines Sümmchen auf meinen Kopf.“
    Der andere zog nun auch sein Schwert.
    „Ach ja, dieses ‚im Namen des Königs‘ und so weiter könnt ihr euch sparen. Ich pfeife auf diese Beamtenfloskeln. Ich weiß, wieso ich gesucht werde. Daher dürftet ihr bestimmt auch wissen, dass ich sogar mal einer von euch war.
    Wie dem auch sei, freiwillig komme ich jedenfalls nicht mit. Ihr habt eh keine Chance gegen mich.“
    Der Glatzkopf warf seinen Umhang ab und löste den Waffengurt gänzlich. Während dieser von seinem Rücken glitt, packte er in letzter Sekunde eine der Chimären und zog es aus ihrem Scheid. Die andere landete im Gurt auf dem Umhang.

  2. Beiträge anzeigen #362
    Waldläufer Avatar von Naberius
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    Naberius ist offline
    Es wurde langsam Nacht. Dies konnte Naberius an zwei... nein sogar drei sachen fest machen. Zum einen wurde es dunkel. Zum anderen war die Wärme der Sonne nicht mehr zu spüren und langsam zog die Kalte Nacht in Argaan ein. Und zum Schluss wurde Schuhu extrem hibbelig. Oder zumindest aktiver als Tagsüber. Zwar war er Tagsüber auchmal wach doch die meiste Zeit, in der er wach war, saß er passiv auf Naberius Schulter und reagierte nur wenn ihm etwas wichtig erschien. Doch Nachts blühte der Vogel auf. Sein Kopf ruckte alle zwei sekunden nach rechts um in den nächsten 2 Sekunden wieder nach links zu schauen. Als würde er immer wieder etwas neues sehen. Doch man konnte es auch als Wächterfunktion ansehen. Der Vogel würde den Alten und seinen jungen Begleiter rechtzeitig warnen, wenn irgendein unvorhergesehenes Monster auf sie zu käme. Langsam sollten wir uns einen Schlafplatz suchen. Sofort sprach er den Gedanken laut aus, um Sothen, wie sich der junge Mann nannte auf die neue Aufgabe aufmerksam zu machen. Sie hatten schon einen weiten Weg hinter sich und eine Pause würde den beiden gut tun. Nach nur kurzer Zeit sah Sothen einen gut aussehenden Rastplatz. Was anderes wäre auch nicht möglich gewesen. Denn das Alter forderte auch seinen Tribut. Zwar konnte der Babier am Tage kristallklar sehen aber in der Nacht galten andere Gesetze. Er war so gut wie blind in der Nacht oder besser gesagt ohne Lichtquelle. Er hätte gegen einen Baum rennen können ohne zusehen gegen was er gerannt ist. Selbst vor einem Ork hätte er des Nachts keine Angst. Weil er ihn nicht sehen würde. So obließ er Sothen die Aufgabe das Lagefeuer zu entfachen. NAch einiger Zeit, in der Sothen das Feuerholz gesammelt hatte gab der alte Mann dem Jungen die Zunderbox um das Lager zu entzünden. Langsam aber kontinuierlich entbrannte ein kleines Feuer. Zuerst kräftigte es sich an dem Reisig um danach gierig die anderen Holzstücke zu verschlingen. Nachdenklich betrachte Naberius seinen Weggefährten. Warum war dieser mit gekommen? Nur weil ich ihn gebeten habe? Oder liegt dahinter ein tieferer Sinn, welchen ich noch nicht zu entdecken wagte? Während er so nachdenklich da saß kam ihm die grandiose Idee Sothen einfach zu fragen. Während er den Mund öffnete um seine Frage in die Freiheit zu entlassen entdeckte er etwas versteckt hinter einigen Büschen auf einem kleinen Hügel etwas unglaubliches. Kronstöckel?! Ich fass es nicht. Gelobt sei Adanos der Herr des Gleichgewichts. Mein Adanos wen ich diese Pflanze einem Alchemisten bringe, kann ich schonmal ein paar Tage über die Runden kommen. Sofort wollte Naberius sich aufmachen die Pflanze zu holen bevor ihm auffiel, dass er seine Frage beinahe vergessen hätte. "Apropos Sothen. Wenn du mir die Frage erlaubst. Warum bist du meinem Ruf gefolgt? Warum gehst du mit einem alten Mann wie mir mit, welcher einfach so Leute in der Taverne anspricht? Lass dir ruhig Zeit bei der Antwort ich bin dahinten und hol mir den Kronstöckel mal runter. Mein Adanos heute ist mein Glückstag." Fröhlich pfeifen ließ er den nachdenklich dreinblickenden Sothen beim Feuer sitzen und ging auf den Kronstöckel zu.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Er war es, daran bestand nun kein Zweifel mehr. Doch Rumbold hatte nicht so lange in der Armee gedient und überlebt, weil er ungestüm und unbedacht handelte, und so attackierte er auch nicht, als der Deserteur zur Waffe griff, sondern machte stattdessen einen weiteren Satz nach hinten, während Rick, ebenfalls mit dem Schwert in der Hand, nachrückte.
    »In die Zange nehmen!«, stieß er hervor. Man wurde in der Armee auch nicht alt, wenn man seine Gegner unterschätzte, und so wollte er den Glatzkopf auf keinen Fall alleine angehen, wenn es auch zu zweit ging. Vorsichtig machte er ein paar Schritte nach links, während sein Kamerad nach rechts glitt. Auch dieser Kerl hatte nur zwei Arme und konnte sich nicht in beiden Richtungen gleichzeitig verteidigen. Und eine schwere Rüstung, die ihn von hinten gut genug schützte, um einige Schläge aushalten und einen Soldaten nach dem anderen erledigen zu können, besaß er anscheinend auch nicht.
    »Los!« Mit diesem Ausruf sprang Rumbold vor und schlug zu.
    Kerdric

  4. Beiträge anzeigen #364
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    So ging der Kampf doch noch los. Die beiden Rotröcke griffen von zwei völlig unterschiedlichen Seiten an. Der Glatzkopf brauchte nicht lange zu überlegen. Seine Stärke in diesem Kampf war tatsächlich seine neue Kampftechnik. Schon früher konnte er mehrere Gegner gleichzeitig bekämpfen. Die Tatsache, dass sein linker Arm mit machen konnte, half ungemein.
    Das Schwert seines ersten Gegners sauste heran. Rethus wich diesem schnell aus, machte dabei eine kleine Drehung um den Angriff des anderen Angreifers, Rick, abzuwehren. Rick machte ein paar Hiebe, bis sein Kollege wieder bei der Sache war. Der Glatzkopf sollte besser nicht allen Angriffen ausweichen. Er musste auch testen wie gut ihre Kampfkraft war.
    Der nächste Hieb seitens Ricks fiel. Rethus parierte zügig und schweifte die Waffe seines Gegners nach unten ab. So konnte er sich um seinen anderen Widersacher kümmern. Dieser kam im selben Moment auf ihn zu und schlug mit dem Schwert nach ihm. Der ehemalige Gardist wehrte den von oben kommenden Angriff ab und hielt das Schwert seines Feindes so in Schach. Rick stand bereits wieder neben ihm. Doch bevor dieser angreifen konnte, trat der Glatzkopf diesem heftig in die Seite. Kurz darauf rammte er dem anderen die freie Faust in den Bauch. Dieser krümmte sich nach vorn, sodass Rethus nun die Gelegenheit hatte, um ihm die Füße mit dem linken Bein wegzuziehen. Der Soldat landete im Dreck.
    Lange konnte sich der Glatzkopf dennoch nicht ausruhen. Schon wieder stand dieser Rick hinter ihm. Man merkte, dass seine Gegner langsam sauer wurden. Den nächsten Angriff parierte Rethus abermals. Doch dieses Mal machte sein Gegenüber in dieser Stellung eine Drehung und hämmerte Rethus den Ellenbogen in die Richtung seines Gesichts. Der Abtrünnige konnte noch ausweichen, bekam den Ellenbogen aber stattdessen in die Rippen. Kurz musste er nach Luft ringen und taumelte zurück.

  5. Beiträge anzeigen #365
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Verdammt, der Kerl war schnell! Rick und Rumbold versuchten, ihn möglichst gleichzeitig anzugreifen, doch der Deserteur hüpfte flink umher und teilte dabei geschickt Hiebe und Tritte aus, die die beiden Soldaten nicht wirklich zum Zug kommen ließen. Verbissen versuchten sie immer wieder, einen Treffer zu landen, aber auf langwierige Duelle ließ der Glatzkopf sich nicht ein, sondern attackierte nur immer wieder mit kurzen, schnellen Angriffen.
    Rumbold geriet nun allmählich ins Schwitzen und machte angespannt einen Satz nach hinten, um einem Hieb zu entgehen – eine Gelegenheit, die sein Kontrahent sogleich nutzte, um in Richtung Rick herumzuwirbeln und ihn mit Schlägen einzudecken. »Scheiße«, knurrte Rumbold und kam seinem Kameraden zu Hilfe, der ebenfalls eilig zurückstolperte, womöglich verletzt. »Zusammenrücken!«, rief er ihm zu und grunzte angestrengt, als der Deserteur ihn attackierte. Vielleicht sollten sie es doch lieber Schulter an Schulter versuchen, damit dieser Penner nicht immer von einem zum anderen hüpfen konnte, damit sie ihm gemeinsam die Stirn bieten konnten.
    Kerdric

  6. Beiträge anzeigen #366
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Jeder von ihnen hatte in diesem Kampf nun seine Höhen und Tiefen gehabt. Doch jetzt galt es den Kampf nicht länger weiterlaufen zu lassen, als er ohnehin schon lief. Rethus interessierte sich sehr dafür, wie seine neue Kampftechnik gegen zwei ernst zu nehmende Feinde aussah.
    Beide kamen wieder auf ihn zugerannt. Sie versuchten es anscheinend nun mit einem geplanten doppelten Angriff. Der Glatzkopf reagierte schnell. Sofort wirbelte er dem linken Angreifer mit dem Fuß Sand entgegen, sodass dieser verlangsamt wurde. Das gab ihm genügend Zeit für den anderen. Sogleich parierte Rethus einen Hieb. Daraufhin kam ihm die Faust des Gegners entgegnen. Somit drehte sich der Abtrünnige einfach aus dem Angriff heraus und trat dem Rotrock noch zusätzlich in den Hinter um diesen nach vorn stolpern zu lassen.

    Nun war wieder der andere an der Reihe. Dieser griff ihn abermals zuerst an. Der Glatzkopf wehrte den Angriff ab und wollte noch zusätzlich einen Fausthieb dazu machen, der allerdings danebenging. Diese Gelegenheit nutzten die beiden Soldaten, um erneut gleichzeitig anzugreifen. Rethus wich dem ersten Angriff aus. Wenig später folgte der des anderen, sodass sich Rethus drehen musste um letzteren richtig gegenüber zustehen. Diesen Angriff parierte er mit dem Schwert, ließ dieses los, drehte sich noch einmal blitzschnell und fing es mit der linken Hand auf. Das sah der Soldat nicht kommen. Denn die Richtung, die das Schwert nun annahm, war der Rücken des Feindes. Letzterer versuchte auszuweichen, musste aber einen Treffer in der Hüfte einstecken. Der getroffene stolperte nach vorne.

    Rick eilte seinem Kumpanen zu Hilfe. Dennoch schaute dieser etwas verwirrt drein, da Rethus sein Schwert in der linken Hand hielt. Gekonnt wehrte er den nächsten Angriff des Soldaten ab. Dann setzte er mit einem Tritt gegen das linke Bein seines Gegenübers nach. Kurz darauf setzte er zum Stich an, aber der Kerl konnte noch ausweichen.
    Der andere, der wieder auf den Beinen war, machte den nächsten Zug. Rethus wirbelte herum und schlug absichtlich gegen dessen Waffe um den Angriff so gänzlich abzulenken. Bei dieser Drehung wechselte Rethus sein Schwert wieder in die rechte Hand. So konnte er den nächsten Hieb von Rick parieren. Dabei zog er sein rechtes Bein nach und trat noch einmal gegen das linke Bein des Mannes. Doch jetzt musste er wieder zurück. Der andere Gegner war immerhin nur für sehr kurze Zeit abgelenkt. Seine Parade kam somit in allerletzter Sekunde. Rethus nutzte die Drehung sogar gleich, indem er sich ein kleines Stück weiter in die Richtung des Rotrockes bewegte. Dabei versenkte er diesem nun die Faust in der Seite. Jetzt hörte er Rick wieder von hinten heran kommen.
    So schnell wie möglich drehte sich der Glatzkopf, wechselte die Klinge wieder in die linke Hand und nutzte den Schwung um tief in den Oberschenkel desselben Feindes zu schneiden, dem er eben einen Fausthieb verpasst hatte. Die Drehung aber war genau in der richtigen Richtung und das Schwert in der richtigen Hand, sodass er nahtlos den nächsten Angriff von Rick abwehren konnte. Gerade mit diesem Angriff eben zeigte sich, wie praktisch diese Kampftechnik eigentlich war. Und noch ein Pluspunkt. In diesem Fall waren auch die beiden Gegenüber spiegelverkehrt, sodass die andere Seite schutzlos war. Der ehemalige Glatzkopf boxte Rick einfach ins Gesicht, sodass Blut aus dessen Nase rann. Mit dem anderen Soldaten war momentan noch nicht zu rechnen. Der letzte Schwertstreich von Rethus konnte diesen in Schach halten.
    Es war an der Zeit den Kampf zu beenden. Rick wich zurück. Rethus machte eine Linksdrehung, wechselte das Schwert abermals in die rechte Hand und machte den nächsten Hieb. Dieser wurde wie erwartet pariert. Somit drehte sich Rethus noch einmal, und zwar links an Rick vorbei. Jetzt glitt das Schwert ein weiteres Mal von der rechten in die linke Hand. So raste es ruck zuck gegen die Wade des Feindes. Rick schrie auf. Auch er besaß nun eine tiefe Schnittwunde. Geradeso konnte er sich noch auf den Beinen halten. Mit geballter Kraft machte er den nächsten Zug. Der Glatzkopf wehrte diesen Angriff ab, boxte dem Kerl noch einmal ins Gesicht und drehte sich wieder an ihm vorbei. Ein letztes Mal glitt die Chimäre in die rechte Hand des Abtrünnigen. Als er genug Schwung hatte und direkt vor dem Rücken des Rotrockes stand, versenkte er die Klinge darin.
    Die Spitze des Schwertes kam auf der anderen Seite wieder heraus. Blut triefte an dem silbernen Stahl entlang. Rick schien viel zu entsetzt zu sein um schreien zu können. Stattdessen schrie sein Gefolgsmann der auf ihn zu humpeln wollte. Dann kippte der Kerl wie ein nasser Sack nach vorne und landete regungslos auf dem Erdboden.
    Der andere Soldat blieb wie angewurzelt stehen. Rethus nahm ein Tuch aus seiner Tasche und wischte das Blut von der Klinge. Anschließend warf er das Tuch einfach weg.
    „Ich bin kein Mörder“, entgegnete er dem anderen. „Auch wenn ich euch zu meinen Feinden zähle, verschone ich dich. Doch ich rate dir, mir nicht zu folgen.“
    Geändert von Rethus (27.06.2012 um 23:59 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #367
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

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    " Wann bin ich die Fetzen endlich los? Innos, ich kann`s nicht mehr aushalten!" Stylios` Laune war mal wieder im Keller. Grimmig vor sich hinmurrend saß er nun schon viel zu lange in der muffigen Krankenkammer herum und leckte seine Wunden. Die Wände der besseren Kerkerzelle schienen ihm immer näher zu kommen und allmählich verlor er auch noch jegliches Zeitgefühl. Das grässligste an diesem Käfigleben war zudem das Phänomän, dass Stylios sich, obwohl er sich mitten in einer lauten, hektischen Burg befand, immer mehr verlassen und allein fühlte. Das Gegröhle von abends Bier und Met in sich hineinschüttenden Säufern, oder das Geschrei der Burgbevölkerung am Tage...der Nordmann bekam alles nur vom Innern seiner Zelle mit. Der Heiler schien seit Tagen schon einen großen Bogen um die Kammer des schlecht gelaunten Clankriegers zu schlagen und Neraidas immer noch andauernde Gesellschaft machte die ganze Geschichte auch nicht viel besser. So gesehen war es eigentlich auch allein die Schuld der kleinen Edelmagd, dass Stylios ans Krankenbett gefesselt verblieb. Hätte das Mädchen ein wenig mehr Rückgrat bewiesen und wäre sie angesichts des letzten Wutausbruches des Nordmannes nicht in Tränen ausgebrochen, hätte sein Gewissen wie sonst auch immer einfach vor sich hinschnarchen können und er wäre - von der plappernden und sich ständig um ihn sorgenden Edelmagd befreit - glücklich seiner Wege gezogen.
    Stylios seufzte, ließ die Schultern hängen und betrachtete den schmutzigen Boden der Kammer. Die ausgestreuten Binsen waren lange nicht mehr ausgetauscht worden und an manchen Stellen waren dunkle Flecken eingetrockneten Blutes zu sehen.
    " Noch zwei Wochen Ruhe und Fleischbrühe und keine hastigen Bewegungen oder Anstrengungen. Das ist die Anweisung des Heilers. Danach bist du wieder munter wie ein Fisch im..." Begann Neraida einen ihrer erschöpfenden Aufmunterungsversuche. Stylios konnte sie mittlerweile allesamt mitsprechen.
    " Zu Beliar mit diesem Heiler und seiner Kräuterhexe und zu Beliar mit den Fischen!" Brummte er und schaute wehmütig zu seiner Rüstung und seinen Waffen hinüber, die viel zu lange schon in einer dunklen Ecke der düsteren Kammer verstaubten.
    " In Nordmar wird man nach so einem kleinen Geplänkel mit den Grünfellen kurz von seinen Jungs wieder auf die Beine gehoben und dann geht`s direkt wieder los. Vorher vielleicht noch ein, zwei gute Schlücke aus dem Methorn und auf in den Kampf!" Sprach Stylios verächtlich und spuckte auf den dreckigen Steinboden.
    " Sobald meine eiserne Wärterin mich wieder von der Kette lässt." Begann Stylios mit einem bösen Blick zu Neraida. " Werde ich diesen Gorbag jagen und aus seinem stinkenden Fell eine Decke für die Obdachlosen der Hauptstadt machen!"

  8. Beiträge anzeigen #368
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline

    Silberseeburg

    Adson tunkte ein Stück hartes Brot in die Schüssel mit Fleischbrühe, die er in der Burgküche bekommen hatte. Er saß irgendwo auf dem Burghof und schaute sich um. Einige Soldaten gingen ihren Pflichten auf der Mauer nach und behielten die umliegende Gegend im Auge. Andere trainierten oder pflegten ihre Waffen. Doch sah das meist recht behäbig aus, vielleicht war die Müdigkeit aufgrund von Unterbesetzung der Grund dafür. Auch Adson fühlte sich träge und schwerfällig. Grund dafür war die künstliche verzögerte Arbeit und unsichere Warten in den letzten Tagen. Mehrfach täglich war er an den nahen See gegangen und hatte sich eine Weile dort aufgehalten, doch hatte bisher keiner seiner Gefährten Kontakt zu ihm aufgenommen. Ob es wohl irgendwelche Probleme gab? War das Lager entdeckt worden? Oder gab es Auseinandersetzungen in Setarrif? Adson wusste es nicht. Ersteres schloss er zwar aus, schließlich hätte er das bestimmt mitbekommen, doch zehrte das Warten auf die Verstärkung an seiner Geduld. Er wollte die ganze Geschichte hinter sich bringen, wieder bei Sarpedon durch den Schankraum hetzen oder ein paar ruhige Stunden in der Bibliothek verbringen. Und er wollte wieder trainieren können, ohne dass er sich verstecken musste.

    Die Schüssel war inzwischen leer geworden und auch das Stück Brot hatte den Weg durch die Mundhöhle in Richtung Gaster gefunden. Adson erhob sich langsam, streckte sich und brachte das Geschirr zurück in die Küche. Sein Dank wurde mit einem desinteressierten Knurren entgegengenommen und so machte sich der junge Schreiner wieder an die Arbeit. Er steuerte auf den Mauerturm zu, schwang sich am Seil nach oben und betrat das geräumige Turmzimmer. Vor ihm standen nur noch zwei Tische und vier Stühle. Alle waren nur wenig beschädigt und würden sich ohne großen Aufwand reparieren lassen. 'Mehr als einen Tag kann ich damit nicht mehr rausholen', dachte Adson, während er sein Werkzeug ordnete und sich schließlich dem ersten Tisch zuwandte.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Silberseeburg

    Nach einer langen Zeit der Stille und der Ruhe setzte sich Stylios schwerfällig auf und hievte seinen geschundenen Körper mit zusammen gebissenen Zähnen zurück auf das mehr oder weniger bequeme Bett. Neraida folgte kurze Zeit später seinem Beispiel und ließ sich auf einem kleinen Schemel - ihrem Stammplatz in der Kammer - neben dem Ruhelager nieder. Seit der Nordmann dazu gezwungen war, so viel Zeit mit der überfürsorglichen Edelmagd zu verbringen, hatte eine bestimmte Angewohnheit des Mädchens auf ihn abgefärbt. Neraida war so fromm wie die Oberste Feuermagierin selbst! Mindestens drei Mal täglich kniete sie nieder, um ein stummes Gebet zu sprechen. Ab und an betete sie auch laut und innbrünstig und forderte Stylios auf, es ihr gleichzutun und gemeinsam mit ihr die Worte zu sprechen.
    Während Neraida nun gerade munter drauflos plapperte und von ihrem Tag erzählte, dachte Stylios mit hinter dem Kopf gelegten Armen daran, wie stark man von Menschen beeinflusst wurde, wenn man Tage lang mit ihnen in einen kleinen Raum gezwängt wurde und sich ihr Gerede anhören musste. Stylios bei weitem keiner der gottlosen Heiden, wie manch ein Feuermagier sagen würde. Er achtete die drei Götter und sprach oft zu Innos, dankte ihm durch Gaben und erbat dessen Hilfe. Solch einen Gebetsmarathon hatte er dennoch noch nie hingelegt.
    " Wie lange hast du eigentlich vor, auf meinen kaputten Kadaver aufzupassen. Gibt`s für Edelmägde auf diesen drei Mal verfluchten Inseln keine Pflichten mehr?" Unterbrach Stylios gerade einen Vortrag über Waschweiber und Bohnen und musterte das arg zerschundene Gesicht von Neraida. Bei allen Ahnen, solche Narben, wie sie das Antlitz der jungen Frau zierten, hatten nicht einmal die grimmigsten Orktöter des Feuerclans vorzuweisen!
    " Mir wurde vom Anführer der Wache und somit auch von Kommandant Tronter der Befehl gegeben, ein Auge auf dich zu haben und dich bei deiner Suche zu unterstützen." Piepste Neraida mit leiser Stimme. Wenn man sie etwas Schwung holen ließ, redete sie bald wie ein Wasserfall. Richtete man jedoch eine direkte Frage an sie oder sah sie zu lange an, war das Mädchen wieder der kleine, schüchterne Bach. " Außerdem hast du mich vor den Orks beschützt und so eine Schuld ist größer als jede auferlegte Pflicht."
    " Also habe ich dich noch lange an der Backe, oder?" Sprach Stylios und schloss seufzend die Augen.
    " So will es Innos."

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Westlich des Silbersees; vor dem Orkwald

    Gewollt oder ungewollt… dass Rethus vor einigen Tagen einen Soldaten von Thorniara getötet hatte, wird wohl nicht ungehört bleiben. Der Typ, den er verletzt seinem Schicksal überließ, würde hundertprozentig dafür sorgen. Das klang zwar etwas gewagt und lebensmüde, aber falls nun wirklich Kopfgeldjäger und auch Soldaten aus Thorniara losmarschieren würden, hätte der Glatzkopf endlich mal wieder eine sinnvolle Chance seine Kampfkünste zu trainieren.
    Momentan befand er sich auf dem Weg nach Süden. Er hatte sich dafür entschlossen doch mal wieder in Schwarzwasser vorbeizuschauen. Vor zwei Tagen hatte er dafür eine Rast im Gasthaus ‚Zur gespaltenen Jungfrau‘ eingelegt. Jetzt befand er sich auf dem Pfad westlich vom Silbersee. Den direkten Weg an der Burg vorbei konnte er vergessen. Dort wimmelte es nur so von Rotröcken. Auf einen Kampf hätte er sich auf jeden Fall eingelassen, aber lebensmüde war Rethus auch nicht. Daher überzeugte es ihn viel mehr das Gebiet zu umgehen…

    Gut, dieser Ort kam dem ehemaligen Gardisten ziemlich bekannt vor. Er befand sich nun ziemlich in der Nähe des orkischen Gebiets. Zwei Biegungen weiter musste die Brücke sein, die die Grünlinge erbaut haben, damit man von hier aus Richtung Süden gelangen konnte. Zeit eine Rast einzulegen…
    Allerdings nicht um sich auszuruhen. Rethus wollte sich überlegen wie er das Kämpfen mit zwei Schwertern allein meistern konnte. Er war vor langer Zeit in der Armee des Königs selbst mal ein Ausbilder des Schwertkampfes. Zwar gehörte er nicht zu den besten Lehrmeistern, aber um sich selbst etwas beizubringen müsste er doch was zustande kriegen…

  11. Beiträge anzeigen #371
    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Bluttal, Jägersiedlung

    "Wo bleiben die Dummköpfe?", brummte es in Onyx' Gedankengängen, während er mit seinem Messer an einem Holzstück rumschnitzte.
    Eigentlich gefiel es dem Hünen so wie es war. In der Jägersiedlung des Bluttals war es ruhig und soweit sicher. Die heißen Tage hatten dazu gesorgt, dass viele der ansässigen Jäger nun im Tal unterwegs waren um zu jagen und die myrtanischen Soldaten pflegten es mehr irgendwelchen Gespenstern die sich im Tal aufhalten sollten nachzujagen, als Onyx oder die anderen beiden vom Waldvolk zu belästigen. Natürlich trugen die Drei vom Waldvolk Kleidung wie alle Jäger und ihre Tarnung hatte genug Hintergrund. Immerhin waren die Drei mehr oder minder schon paar Mal hier gewesen und gaben sich stets als umherziehende Jäger aus. Man kannte sie sozusagen vom Sehen und wenn die Bewohner hier schon glaubten, dass die drei Waldvölkler einfach nur freie Jäger waren die durch Argaan zogen, dann war das gut.

    Als am hölzernen Tor Stimmen zu hören waren, blickte Onyx auf, wurde jedoch nicht mit dem konfrontiert was er sich erhoffte. Andere Jäger kamen zurück und zogen Gesichter, als ob sie einen Oger gesehen hätten.
    Nachdem sie dann erzählten was passiert war, war es doch tatsächlich ein Oger und die Angst oder mehr Sorge stand auch den Jägern zu Gesicht, die die Rückkehrer empfangen hatten.

    "Ein Oger?! Wir müssen in der Burg um Hilfe ersuchen. Wir sind keine Krieger die es gegen einen Oger aufnehmen.", sprach einer von ihnen. Man stimmte zu und prompt machten sich zwei Jäger auf gen Burg. Onyx juckte es nun etwas weniger, ob da ein Oger da war oder nicht. Würde der hier aufkreuzen, würde er einfach abhauen. Das war das klügste. Und doch fragte er sich ob es der Oger war, den er mit Andrahir traf, als sie mit den Gobbojägern Gobbos jagten.

    "Was du denken, Adler?", fragte er seinen Greifvogel, den er einfach Adler getauft hatte. Viele Menschen verplemperten ihre Zeit damit sich dümmliche Namen für ihre Tiere auszudenken. Onyx aber war einfacher Natur und wenn der Adler den er nun seit einiger Zeit aufgezogen hatte, eben Adler hieß, dann war dem so.
    Adlers Antwort war eindeutig - nichts. Der Greifvogel blickte Onyx mit einem Auge an und flatterte dann mit den Schwingen kurz auf.

    "Onyx auch so sehen.", erwiderte er und schnitzte weiter. Er würde gleich wohl aufbrechen, sobald die Dämmerung einsetzen würde. Es hieß mit Adler zu üben, solange er warten musste und im Bluttal, an den Lichtungen und in den Auen, gab es für einen Greifvogel so manch Beute. Als Falkner war Onyx da natürlich selbst noch unerfahren, aber die Kommandos mit denen der Vogel geprägt wurde, kannte er und hoffte, dass es so funktionieren würde, wie beim Waldläufer der Adler eben ausbildete und Onyx vorführte was der Vogel kann.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Silberseeburg

    Frische Luft und warmes Sonnenlicht. Hatte Stylios diese beiden Geschenke der Götter jemals so intensiv wahrgenommen wie in diesem Moment? Viele Tage - in der sich nie verändernden Dunkelheit der Krankenkammer konnte man nicht sagen, wie viele genau - hatte er vor sich hingelegen und an die Welt außerhalb der schweren, ständig geschlossenen Holztür gedacht. Nun war er in sie zurück gekehrt und genoss jeden Augenblick.
    " Ich schwöre dir bei allem, was die Ahnen lieben: Ich geh` nie mehr in diesen stinkenden Knast." Raunte Stylios lachend und schloss die Augen, während er sich weiterhin bei Neirada aufstützte. Heute endlich hatte sie dem Nordmann die Erlaubnis gegeben, sich von seinem verhassten Bett zu erheben, durch die verhasste Tür zu gehen und die verhasste Kammer zu verlassen. Mit dem Einverständnis der Edelmagd war also auch die letzte Hürde, die Schuld gegenüber Neraida, verschwunden, sodass Stylios regelrecht ins Freie gehetzt war. Einzig allein das Problem, dass er immer noch arg geschwächt war und seine Wunden sicherlich noch nicht vollständig verheilt waren, hatte ihn davon abgehalten, wie es sich für einen echten Krieger gehörte, in voller Rüstung das Krankenbett zu verlassen.
    " Einmal wirst du dann wohl deine Vorfahren noch enttäuschen müssen." Erwiderte Neraida, der bisher noch nichts von der Last auf ihren Schultern anzumerken war, fröhlich. " Deine dicke Rüstung und den Rest werde ich dir bestimmt nicht auf den Hof tragen." Daraufhin musste Stylios schmunzeln. Es war schon seltsam, wie sehr Neraidas Auftreten von seinem eigenen abhing. Während seiner Zeit in der Krankenkammer hatte der Clankrieger so manches Mal seine schlechte Laune ins Freie entlassen. In solchen Momenten wurde die Edelmagd wieder zum schüchternen Mädchen und schien jeden Augenblick aus der Kammer fliehen zu wollen. Hatte Stylios jedoch gute Laune und lachte und scherzte, so war auch Neraida wie ausgewechselt. Ein seltsames Ding die Kleine...
    " Man wird es mir verzeihen. Und jetzt woll`n wir doch mal sehen, wie weit mich meine Beine noch tragen wollen. Bald schon werde ich hier abhaun, ich kann die verdammte Burg nicht mehr sehen. Ich verschwinde hier und das mit oder ohne Beine!"

  13. Beiträge anzeigen #373
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Am Silbersee

    Adsons Arbeit war abgeschlossen. Alle Tische und Stühle waren entweder wieder funktionsfähig, oder hatte ihr ehrenvolles Ende als Feuerholz gefunden. Seine Werkzeuge hatte er gereinigt und sortiert, dann hatte er den Arbeitsabschluss gemeldet. Unerwarteterweise hatte dafür nicht bloß ein paar dankenden Worte, sonder auch einen dünnen Geldbeutel bekommen. Ein paar schüchterne Goldmünzen verbargen sich darin, nicht viele, aber besser als gar nichts.

    Nun war Adson auf dem Weg zum Silbersee. Er wollte ein kühles Bad nehmen, auch wenn die Hitze der letzten Tage nachgelassen hatte. Außerdem konnte er am See ungestört trainieren. Auf dem Weg zum See ließ er seinen Blick über die nahen Gebirgshänge streifen, doch konnte er nichts und niemanden entdecken. Die setarrifer Truppen hatten sich gut versteckt! Oder waren sie noch gar nicht in der Nähe der Burg angekommen? Hatte es unterwegs Komplikationen gegeben? Der junge Söldner hatte den See erreicht, schüttelte die Gedanken ab und glitt ins kühle Wasser. Er würde sich auf seine Kameraden verlassen müssen. Irgendjemand würde ihn schon rechtzeitig informieren. Adson tauchte unter und tat ein paar Züge, dann ließ er sich einige Zeit ein wenig treiben und ruhte sich aus.

    Endlich stieg er triefnass aus dem Wasser und griff zum hölzernen Übungsschwert. Ein mitleidiger Blick traf das Holz. 'Hoffentlich spielen die mir auch mein Schwert rechtzeitig zu', dachte Adson. 'Mit diesem alten Brett kann ich weder mich noch andere verteidigen.'
    Leicht wog er das Schwert in der Hand, dann folgte spielerisch die ersten Schlagkombinationen. Er vollführte einen weiten Hieb von rechts oben nach links unten, nahm den Schwung der Waffe mit in einem Überkopfschlag und tat einen gewaltigen Hieb nach vorn. Schneller und schneller führte er seine Schläge aus, dabei bewegte er elegant den Oberkörper und tänzelte leichtfüßig. Doch nach wie vor fand nicht jeder Schritt optimalen Halt und so mancher Schlag fügte sich nicht in Adsons Führung.

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    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline

    Bluttal, Jägersiedlung

    "Hrrrmmmmm...", knurrte Onyx und musste doch tatenlos zusehen. Wie konnte es nur passieren? Woran hatte dieses Schwein die beiden erkannt? Onyx fragte sich vieles und wusste, dass er eh keine Antwort findet, wenn er getrieben von Zorn nur an ein Massaker dachte.
    Ja, Zorn, denn die myrtanischen Soldaten waren hier in der Jägersiedlung eingetroffen und sie hatten gejagt. Ihre Beute waren die beiden Jagdgefährten des Onyx und ihr Urteil alles andere als angemessen.
    Hätte er die Möglichkeit, hätte er die beiden befreit. Doch jede Aktion, wäre bei dieser Überzahl sein Tod ebenso gewesen.
    So hatte er die Kapuze über sein Hauptgezogen, hielt Adler an den behandschuhten Arm und konnte nur zusehen, wie der Typ in der Rüstung alle versammeln ließ, um die Anklage zu verlauten.

    "Im Namen König Rhobars des III., Herrscher der vier Reiche und Bezwinger der Orkhorden - ergeht folgendes Urteil. Die beiden Angeklagten machten sich des Hochverrats schuldig, als sie der Zugehörigkeit bei den verräterischen Rebellen des Waldvolkes überführt wurden. Als Beweismittel dienen ihre Bögen waldvölkischer Machart, die Dolche die sie mit sich führten und diverse Beweismittel, die ich nicht weiter aufführen werde, doch den myrtanischen Soldaten all zu gut bekannt sind. Als Zeugen werden Gardist Hunbo und Gardist Faran, sowie meine Person, Sir Berengar, aufgeführt. Alle Drei bezeugten vor Innos, dass diese Männer dem Waldvolk angehören und beriefen sich auf ihre große Erfahrung bezüglich des Kampfes gegen diese Verräter. Nach Edikt des Königs und seiner Berater und dem myrtanischen Recht, sieht das Strafmaß vor Angehörige des sogenannten Waldvolkes zu hängen, sobald sie gefasst und als jene erkannt wurden. Das Urteil ist direkt durchzuführen und ist unanfichtbar! Gleichzeitig werden alle Jäger diese Siedlung unter Arrest gestellt, bis herausgefunden wurde, wie weit sie mit den Machenschaften dieser zwei Verurteilten verbunden sind.", sprach diese Blechbüchse. Jon, einer der Waldläufer, spuckte in dessen Richtung, während Ganwyn eh kaum noch was mitbekam. Die klaffende Wunde am Kopf machte ihn eh schon benommen und einzig die Hände der Soldaten, stützten ihn noch.
    Unter den vielen Jägern vor Ort kam Gemurmel auf, man fragte wie man denn auf Argaan nun auf sowas käme und das dies doch in Myrtana, aber nicht auf Argaan bisher war. Man wusste doch kaum was über dieses Waldvolk. Doch den Ritter interessierte es einen feuchten Dreck. Er meinte er sei hierher versetzt worden und myrtanisches Recht herrsche von den höchsten Bergen Nordmars, über jedes Sandkorn Varants bis hin nach Argaan.
    "Sowas verlautbarte aber keiner aus Thorniara, als er mal mit Gesetzen und Steuerforderungen ankam, Herr Ritter.", meinte ein älterer Mann.
    "Guter Mann, was war interessiert mich nicht. Es zählt was ist und solange ich diese Kompanie führe, solange wird das Recht ausgeführt, das mir der Orden verliehen hat. - Bereit machen!", rief dieser Berengar und kurzerhand wurden den beiden Waldläufern Schlingen um den Hals gelegt. Hängen würden sie am Ast eines mächtigen Baumes. Welch Ironie irgendwie.
    Nun sollten sie auf einen Stuhl steigen und die Stricke wurden am anderen Ende passend befestigt und gekürzt. Getrommel erklang und dann hob Sir Berengar den Panzerhandschuh. Sein Blick schweifte in Richtung der Jäger die natürlich gezwungen waren zuzusehen oder es auch gar gerne taten. Dann senkte er den Arm, das Getrommel endete und die beidne Gardisten traten die Stühle weg.

    Onyx senkte nicht sein Haupt und hörte sich die röchelnden Geräusche an, bis nicht mal mehr die Beine zuckten. Seine Gefühle mochte er nicht beschreiben. Es war wie immer in dieser Welt die er kannte - nicht gerecht.
    "Adler wir gehen.", flüsterte er dem Greifvogel zu und wartete bis die Soldaten nun die Jägersiedlung hier annektierten. Wachen an den Ausgängen besetzten und begannen Jäger zu verhören. Onyx indes dachte nicht daran sich verhören zu lassen. Sein Zeug hatte er am Leib und ein Tritt gegen die hölzerne Palisade und da war ein neuer Ausgang. Natürlich wurde es bemerkt, doch wenn er eines gelernt hatte, seit er dem Waldvolk angehörte, dann wie man Nachts in die Wildnis entkam. Sein Ziel war der Silbersee, von wo er sich gen Tooshoo aufmachen würde. Boss Jarvo musste davon erfahren...

  15. Beiträge anzeigen #375
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Westlich des Silbersees, Kurz vor dem Orkwald

    Seit Tagen war es unangenehm schwül. Das Training wurde dadurch nicht einfacher. Entrüstet nahm der Glatzkopf neben seinem Lagerfeuer Platz. Wie sollte man bei diesem Mistwetter trainieren, ohne dass man schwitzte wie ein Schwein? Mit verärgerte Miene packte er die gegrillte Keule von einem Scavenger, den er am Tag zuvor erlegt hat und biss ein großes Stück Fleisch ab.
    Was diese verfluchten Magier von seiner Heimatinsel wohl gerade machten? Hatten die überhaupt noch einen Anhaltspunkt um ihren Plan fortsetzen zu können? Mit Sicherheit... vermutlich nutzten sie im Moment die Zeit um andere Dinge zu erledigen, die nichts mit der Jagd auf Rethus und seinem Vater zu tun hatten.
    Was auch immer sie taten. Rethus hatte noch nicht aufgegeben diese Klappsköpfe zu beseitigen. Er bezweifelte es stark, dass es fünf Magiern gelang die Götter zu töten. Welcher Gott würde es zulassen sich von einem selbsterschaffenen Wesen töten zu lassen? Nein, darüber machte sich der ehemalige Gardist keine Sorgen. Ihn besorgte es viel mehr, was geschah wenn sie merkten, dass ihr Plan nicht funktionierte.
    Rethus war nicht der Magie fähig... auch wenn er Interesse durch Trilo gewonnen hat... Wer weiß, vielleicht fand er auch einen Weg die gottlose Magie zu bekommen. Aber bis es soweit war, wollte er die Kunst des Kampfes mit zwei Schwertern erlernen. Doch wie stellte er das an? Zunächst sollte er sich im Klaren sein, dass er in der vergangenen Lektion nichts weiter gelernt hat als mit dem linken Arm genauso gut zu kämpfen wie mit dem Rechten. Doch jetzt mussten es beide sein. Das bedeutete, die Konzentration musste sich auf zwei Dinge gleichzeitig richten. Rethus musste lernen beide Arme gleichzeitig aber unabhängig von einander zu führen. Aber wie?
    Sein Blick heftete auf den ekelerregenden Innereien des ausgenommenen Scavengers, die er neben einen Felsen gelegt hatte. Oben drauf lag der Magen... der Magen! Das war die Lösung. Rethus erinnerte sich wie Kinder auf den Höfen Myrtanas Bälle aus Schafsmäge, gebastelt haben. Wenn er zwei solche Bälle herstellen könnte und mit beiden unabhängig mit beiden Armen spielen könnte... ja, das war die Lösung.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Ritter Avatar von Stylios
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    Silberseeburg

    Kritisch schweifte sein Blick über die äußeren Verteidigungsanlagen der Festung. Nicht gerade glücklich damit, was er sah, verschränkte Stylios die Arme vor der Brust. Wie konnte man eine derart gute Stellung nur so sehr verkommen lassen, dachte er sich und spuckte verärgert aus. So waren sie, die Flachländer! Taten nichts lieber, als Berge aus Gestein aufzutürmen und ihre bunten Banner auf unnatürlich hohe Türme zu spießen, doch schafften es nicht, ihre Bollwerke so zu sichern, wie es nötig wäre. Wieso baute und besetzte man überhaupt Burgen, wenn man später dann nur wieder das Interesse an ihnen verlor? Das mächtige Gotha der Blecheimer, das starke Faring an der Grenze zu Nordmar! Festungen, die von den Flachländern erbaut worden waren und die später in die Hände - oder eher Pranken - des Feindes fielen. Und nun schien der neue König die schlechten Angewohnheiten seines Vorgängers einfach nachzuahmen...
    Mit immer noch etwas mühselig wirkenden Schritten stapfte Stylios an der Brustwehr entlang auf dem runden Turm hin und her. Er hatte sich den etwas abseits von den anderen drei stehenden Turm ausgesucht, um sich einen Überblick über die Verteidigungsstärke der Festung zu machen. Der erste Eindruck war auch nicht schlecht gewesen: Eine dicke äußere Mauer mit vier hohen Türmen und ein nur schwer zugängliches Tor. Würde ein Angreifer sich auf dem engen Weg am Ufer des Silbersees entlang der Burg nähern, würde er schnell entdeckt werden. Egal ob aus Richtung Bluttal und Büßerschlucht, oder aber über die weiten Wiesen gen Orkwald: Die Wachen konnten am Tage weit über das Land blicken. Wären die Mauern erst einmal besetzt, würden dem Feind auf seinem Weg zum Tor von mehreren Seiten Geschosse und Steine entgegen fliegen, denn der schmale Pfad zum gesicherten Eingang hinauf führte geradewegs an dem Teil der Mauer entlang, den Stylios gerade abschritt.
    Dies waren rosige Aussichten...zu rosig für die Wirklichkeit. Abschätzig betrachtete der Clankrieger die schlechte Ausstattung auf den Wehrgängen um ihn herum. Pfeile, Bolzen und Steine wurden in der Festung nur in dem einen überdachten Turm gelagert. Um dieses Depot von seinem jetztigen Standort zu erreichen, würde sich Stylios erst einmal über fast den kompletten Wehrgang und auch nur über den Übergang am Tor quetschen müssen. Mit Nachschub sah es da eher schwierig aus. Auch war es ein Problem, dass die äußere Mauer nicht direkt mit der letzten Verteidigungsstellung, der massiven Festung jenseits des Hofes, verbunden war. Solch ein weiter Rückzugsweg war für Verteidiger stets ungünstig. Auch gab es bis auf das Tor und den engen Pfad zum See hinab keinerlei weitere Wege aus der Burg hinaus.
    " Verfluchte Todesfalle..." Murmelte Stylios nur vor sich hin und verließ humpelnd den Turm. Die Wachen auf den Mauern waren sicherlich froh, den mürrisch vor sich hinbrummenden Nordmann los zu sein. Nicht nur einmal hatte er den Bütteln dort oben geraten, den Weg in Richtung Orkwald im Auge zu behalten. Der Angriff der Grünfelle in der Nähe hatte den Clankrieger stutzig gemacht. Wären es nur ein paar der ihm beschriebenen wilden Orks gewesen, hätte er sich keine Sorgen gemacht, doch Gorbag und sein Gefolge waren ein ganz schlechtes Omen. Das waren blutrünstige Schlächter, vor denen ganze Städte nicht sicher waren. Dem Pack würde Stylios sogar, wenn genügend von ihnen die Schlachten auf dem Festland überlebt hatten, einen Angriff auf die Burg selbst zutrauen. Es wurde Zeit, dass der Orkjäger wieder voll einsatzfähig war, und einen Blick in diesen bösen Wald werfen konnte. Die grünen Biester waren für die schlecht besetzte Festung jedenfalls ein größeres Problem als die naiven Aufständischen im Süden der Insel.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Der junge Dieb hatte den Wald umrundet um zur Silberseeburg zu gelangen, sein Blick war dabei auf den Wald gerichtet, den er vermutete das hier sicherlich Banditen wache hielten. Sein Begleiter war hinter ihm, um aufzupassen das niemand sich an den Dieb an schleichen konnte. Cyrith wusste nicht warum er nicht schon lange in den Wald gezogen war, wahrscheinlich hatte er immer noch großen Respekt davor und wollte nicht ungeplant in den Wald marschieren.

    Der Schwertkämpfer beobachtete die letzten Sonnenstrahlen, die hinter einer Baumgruppe verschwand, sein Gefühl sagte ihm das er sich beeilen musste, eine Entscheidung musste her ansonsten würde es bald übel für ihn ausgehen. Sein Gefährte hatte ihm gesagt das er ohne einen weiteren Mann nicht in diesen Wald gehen würde, es würde zu gefährlich werden, vor allem in der Dunkelheit.
    „Willst du in die Burg?“ fragte der Mann, seine Worte waren zwar leise aber dennoch verständlich.
    „Nein ich will am See erst einmal bleiben, vielleicht kommt ja noch jemand vorbei der mit in den Wald will“ antwortete Cyrith lächelnd.

    „Warum mach ich das eigentlich mit, eh? Könnte jetzt irgendwo in einer Taverne hocken und dem Barmädchen unter dem Rock greifen“ flüsterte der Mann.
    „Du bist der seltsamste Kautz dem ich jemals begegnet bin“ antwortete Cyrith und erinnerte sich an jede Person der er schon mal begegnet war, er würde den Typen wohl zwischen Candaal und Vryce einstufen.
    Sie machten am See rast, machten ein kleines Feuer um nicht entdeckt zu werden und der Dieb hoffte nur das jemand kommen würde.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Zwar gab es in der näheren Umgebung jede Menge Höfe, auf denen der Glatzkopf zwei Schafe abgreifen konnte, aber etwas Anderes zog seine Aufmerksamkeit auf sich: Die Silberseeburg. Etwas Finsteres lag über der Burg. Der Glatzkopf hatte die Vorahnung, dass dort sehr bald etwas passieren würde. Krähenschwärme schwangen ihre Flügel über den Mauern dieser Festung… wahrlich selten ein gutes Zeichen. Selbst Rethus‘ Gemüt wurde dadurch mit Vorsicht beladen. Er hatte keine Lust ein weiteres Mal mitten in einer Schlacht zu stecken, auch wenn die Angreifer dieses Mal die Guten sein würden… sofern es eine Schlacht werden sollte… Aber was sprach dagegen? Das Gefühl in Rethus war im Moment dasselbe… dasselbe wie an dem Tag als er selbst in der Burg stand.

    Nein, die Schafe sowie das Training mussten warten. Rethus wollte rüber auf die andere Seite des Sees. Deshalb hatte er sein Lager abgebrochen und sich über die Brücke in den Orkwald begeben. Dort lief er allerdings nur am Rand des Waldes neben dem Silbersee entlang. Er hatte nicht vor zu kämpfen. Daher schaute er oft sicherheitshalber tief in den Wald hinein. Orks konnte er im Moment am Wenigsten gebrauchen. Zumal ihm diese Orks hier egal waren. Sie waren nicht dasselbe wie die des Festlandes. Ein Grund mehr die Beine in die Hand zu nehmen.
    Bald erreichte Rethus die andere Seite des Sees und… war nicht allein…

  19. Beiträge anzeigen #379
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Zügig ging es den steilen Weg hinunter, den Adson vor wenigen Stunden noch erklommen hatte. Sie waren nur sieben Leute, genug um die Torwächter auszuschalten, doch mehr auch nicht. Der Mond warf sein bleiches Licht gleichgültig auf die Szenerie, bald würde selbst ihm die Sicht verstellt sein.

    Die Gruppe näherte sich dem Burgtor. Im fahlen Mondlicht konnte man zwei Wachen am Tor erkennen, die miteinander schatzten. Einige der Angreifer blieben im Schatten zurück, die anderen näherten sich mit gezogenen Waffen dem Burgtor. Dabei achteten sie nicht sonderlich auf ihren Geräuschpegel.

    Adson atmete tief durch. In wenigen Augenblicken würde der Tanz beginnen.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Der ehemalige Hüter des Erzes stand mit vier weiteren Magiern etwas abseits des Lagers, näher an der Burg heran. Er blickte hinüber zum Lager und wartete auf Tinquilius‘ Zeichen. Der Oberste Magier hielt eine kurze Ansprache, während Cronos‘ Brüder und Schwestern sich innerlich bereits auf ihre Aufgabe vorbereiteten. Sie waren die ältesten Magier, die mitgereist waren. Die erfahrensten in den Künsten der Wassermagie mit den größten und kraftvollsten Reserven.
    Und diese Reserven werden wir auch brauchen, damit Tinquilius‘ Plan funktioniert. Er ist gewagt und riskant, sowohl für sie als auch für die tapferen Männer und Frauen, die die Burg erstürmen würden. Genauso, wie Tinquilius.
    Dann kam das Zeichen. Den älteren Magier riss dies nicht aus der Fassung. Stattdessen wandte er sich an die anderen.
    „Ihr wisst, was zu tun ist. Beginnen wir damit, uns dem See zuzuwenden, danach lasst uns den Mond und die Sternen verdunkeln.“
    Die kleine Gruppe lief machte sich langsam daran, sich aus dem Weißaugengebirge gen niederer Ebene zu bewegen. Dabei gingen sie langsam und ruhig vor, schließlich wollte niemand die Diener Innos in der Burg sie erkennen lassen. Als sie sich ein gutes Stückchen genähert hatten, hob Cronos die Hand. Die anderen blieben wie geplant stehen und schlossen ihre Augen. Cronos schaute noch einmal in die Runde, dann um sie herum und vergewisserte sich, dass alles mit rechten Dingen zuging. Dann schloss auch er seine Augen.
    Seine Magie, bereits aufgebaut, floss kontrolliert aus seinem Körper. Sie bahnte sich ihren Weg zum Silbersee. Das mächtige Gewässer war so enorm, dass ein ungeheures magisches Potential von ihm ausging, welches er klar vor seinem inneren Auge erkennen konnte. Dann begann er, einzelne Tropfen aus dem Wasser zu lösen und diese sich langsam verbinden zu lassen. Ihm gleich taten es zwei andere aus seiner Gruppe, während die anderen beiden mit den winzigen Tröpfchen in der Luft beschäftigt waren.
    Es kostete ihn enorm viel Kraft auf diese Entfernung seine Magie zu wirken – und noch viel mehr, einen solch enormen Nebel zu erschaffen. Die meisten jüngeren Magier wären jetzt bereits unter der Anstrengung zusammen gebrochen, Cronos und seine Gruppe jedoch waren noch lange nicht an ihre Reserven herangekommen.
    Und doch steht uns noch die Mammutaufgabe bevor.
    Hätte er die Augen geöffnet, könnte er bereits einen leichten, grauen Schleier erkennen, der sich auf und am See bildete. Zugleich türmten sich am Himmel bereits erste Wolkenfetzen auf, die bald Mond und Sterne verdunkeln und so eine pechschwarze Nacht bringen würden.

    Tinquilius

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