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  1. Beiträge anzeigen #341
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson wurde langsam unruhig. Mehrmals täglich ging er an den nahen Silbersee und hoffte auf ein Treffen mit seinen Gefährten. Doch bisher hatte er niemanden angetroffen, offensichtlich brauchte die Verstärkung einige Zeit, um sich zu sammeln und den Weg über das Gebirge hinter sich zu bringen. Doch sehr lange würde Adson wohl nicht mehr in der Burg bleiben können. Der Möbelhaufen im Turmzimmer war schnell geschrumpft und so blieb ihm nur noch Arbeit für einige wenige Tage. Deswegen hatte er begonnen, ungewöhlich aufwendig zu arbeiten. Alles wurde noch dreimal zusätzlich überprüft und bearbeitet, er arbeitete so kleinschrittig und langsam, dass es ihm fast im Herzen weh tat. Sein Meister hätte ihn hochkant rausgeworfen, hätte er sich in der Lehre so aufgeführt.

    Außerdem nutzte er die unbeobachteten Momente um zu trainieren. Und das eifrige Training der letzten Wochen zeigte Wirkung. Er fühlte sich stärker, beweglicher und ausdauernder und seine Schwertbewegungen wurden ständig flüssiger und kraftvoller, die Kombinationen länger und eleganter. Auch die neuesten Übungen zeigte erste Erfolge, so führte er Kniestöße mittlerweile blitzschnell und auch einigermaßen präzise aus, wobei sein Standbein wie verwurzelt am Boden stand.

    Doch all das genügte Adson noch nicht. Er wollte noch schneller werden und noch stärker. Und sein Schwert sollte noch eleganter und schwungvoller, fast spielerisch, durch die Luft wirbeln. Es gab nach wie vor einiges zu lernen und sein Training war noch lange nicht vorbei. Das wusste der junge Schreiner und so zog er sich so oft wie möglich an den See oder in seine versteckte Ecke zurück, um dort weiter an sich zu arbeiten. Verborgen vor den Blicken der derzeitigen Burgbewohner, die in ihm den einfacher Schreiner sahen, der höchstens mit dem Hammer umgehen konnte. Falls sie überhaupt Notiz von ihm genommen hatten.

  2. Beiträge anzeigen #342
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    Kshak Kar ist offline
    "Viel zu kleine Türen", murrte Kshak und stieß die linker auf, die geradewegs in einen Wohnraum mit einer kleinen Kochecke führte. Ein Feuer knisterte leise vor sich hin und eine Katze schnurrte unbeeindruckt von den Geschehnissen, während sie sich vor dem Fenster räkelte. Insgesamt war das Zimmer spärlich eingerichtet und nicht einmal Tierschädel hingen an der Wand, um ein wenig gemütliche Atmosphäre aufkommmen zu lassen!
    "Nix los hier", sagte Kshak, griff sich eine der Töpfe und rock an dem breiigen Inhalt. Angewidert verzog er sein Gesicht und lies den Topf klirrend auf den Boden fallen. Er stiefelte weiter durch den Raum, konnte jedoch nichts entdecken, was sein Auge begeisterte. Morraschund wo er auch hinsah.
    Er verließ den Raum und nahm sich die andere Tür vor. Indessen hörte er oben Gepolter, als würde ein Schrank umfallen. Da kein Kommentar oder Fluchen folgte, störte er sich nicht weiter daran.
    Er griff die Türklinge, zog... und war begeistert. Die Vorratskammer beeindruckte nicht mit viel, doch es war genug, um einige Male davon satt zu werden. Er griff sich einen vollen Kartoffelsack, schüttete den meiten Inhalt weg und begann Pökelfleisch, Birnen und Zwiebeln in diesen zu stopfen.
    "Schnaps!", rief er freudig und las zwei Flaschen von einem niedrigen Regalbrett auf. Ein Wimmern lenkte ihn von dem hoffentlich guten Tropfen ab. Es kam von den den verbleibenden Kartoffelsäcken, die zu einem Stapfel aufgetürmt waren. Er riss diese weg und sah in das verängstigte Gesicht einer Morrafrau, die tränenverschmierte Wangen hatte.
    "Nashanga!", brüllte er aus der Tür nach oben. Das würde die Schamanenfrau wirklich erfreuen.

  3. Beiträge anzeigen #343
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Proya Anuot ist offline
    Die hölzernen Stufen knarrten laut unter den schweren Schritten der Schamanin, die den Geruch von Öl und Bartwichse wahrnahm. Von unten ertönte ein Splittern, was wohl davon zeugte, dass Kshak sich ans Werk gemacht hatte. Solange er nicht die Decke zum Einsturz brachte, war es Proya herzlich egal, was er mit dem Haus anstellte.
    Sie drückte die schmale Tür auf, die den oberen Bereich des Hauses abgrenzte und fand sich in einer Art Allzweckraum wieder. Mehrere Betten standen unter der Dachschräge, ein Kübel mit frischem Wasser und ein kleiner Hocker standen in einer Ecke – unberührt, wie es schien. Auf einem Regal über dem Kübel lagen verschiedene Messer und ein Topf mit einer dickflüssigen weißen Paste, von der ein unangenehmer Geruch ausging. In einer anderen Ecke befand sich ein Tisch und einige Stühle.
    Am Ende des spartanisch eingerichteten Raumes war eine Art Trennwand. Als die Orkin den dicken Wollvorhang beiseite schob, der die Sicht verdeckte, entdeckte sie ein weiteres, größeres Bett, sowie einen massiven Schrank. Wut wallte in ihr auf. Irgendwo hier muss doch das Weib von diesen Würmern sein! Sie stieß den Holzschrank um und ein Scheppern und Klirren verriet, dass er mit Bechern und ähnlichem gefüllt sein musste.
    Die Schamanin spuckte aus: „Zeitverschwendung!“

    „Nashanga!“, ertönte die Stimme des Dicken von unten und auf Proyas Gesicht bildete sich Vorfreude.
    Wenigstens hatte er Glück, dachte sie und lief zurück zur Treppe.
    Als sie am Fuß dieser angekommen war, rief sie nach ihrem Begleiter.
    „Ich hoffe für dich, dass du mehr gefunden hast, als Proviant!“
    Ein tiefes Grunzen kam aus der Richtung einer Tür, zu der sie nun schritt, um nachzusehen, was Kshak gefunden hatte.
    Beinahe zeitgleich kam der Jäger zur Eingangstür herein und strich über seinen blutverschmierten Speer. Die Orkin wies mit dem Kopf in den Raum, aus dem das Grunzen kam, um ihm zu verstehen zu geben, dass der Orak vermutlich dort drin war.
    Besagter Fettwanzt kam jus tin diesem Moment heraus, in der einen Pranke hielt er glücklich eine Flasche, die vermutlich mit irgendeinem Fusel gefüllt war, und in der anderen baumelte ein fleischiges Bündel.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    "Halte deinen Mund geschlossen!" fuhr Tashunka die Frau in gutem Büchermorrasprech an und tatsächlich hielt sie etwas verwirrt die Klappe, während Proya ihr sich langsam näherte. Der Jäger betrachtete sich den älteren Orak, der ihrer wohl habhaft geworden war und so fielen ihm auch die neuen Inventarstücke des dicken auf.

    "Ich seh mich kurz um." lies er noch kurz verlauten, ehe er sich in den hinteren Räumen nach nützlichen Dingen umsah. Da war nur unnützes Fresszeug von Morra, ein paar Spielzeugmesser, die Tash mit zwei Fingern maximal fassen konnte und sonst... nichts. Ein einziges Buch lag in der Küche und als der Orak hinein sah fand er merkwürdige Zeichnungen von essbaren Dingen. Offensichtlich konnten diese Bauern nichtmal lesen. Unnützes Pack.

    Ein Regal flog zur Seite und der dunkle wollte sich gerade umwenden, als ihm etwas in der Wand auffiel. Die Pranken tasteten nach dem kleinen Vorsprung und rissen die Planke die dort vorstand ab. Ein kleines Fach mit einigem Plunder wie Halsketten und Ringen wurde freigelegt. Dabei befand sich tatsächlich auch ein Buch.
    Tashunka musste in dem Raum gebückt stehn und so mochte es recht merkwürdig aussehen, wie er in einem für siene Pranken viel zu kleinem Buch blätterte, aber so war es eben.
    "...Adanos ließ die Flut kommen, und das Wesen wurde fortgespült von der Erde..."
    Uninteressant... aber vielleicht doch noch nützlich. Mit dem Papierbündel in der Hand wanderte er wieder zu den andern.
    "Habt ihr was ihr braucht?" ein Blick zu Kshak der genüsslich an einer Flasche hing, die wohl nicht lange halten würde.
    "Dich zu fragen, war wohl überflüssig..."

  5. Beiträge anzeigen #345
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    Kshak Kar ist offline
    Der Morra macht ein paar Mal anstalten sich aus seinem Griff zu lösen, doch mit einem kleinen Stubser in ihre Magengegend hielt sie für ein paar Minuten den Rand, während Kshak sich dem Schnaps zuwenden konnte. Er war nicht meisterlich gebraut und hielt sich in seiner kompletten Art recht flach. Keine Höhen, keine Tiefen, was daran liegen könnte, dass das beim Abmischen etwas zu viel Wasser hinzugegeben wurde. Der Alkohol brannte ihm nicht einmal auf der Zunge. Er hatte sich den Sack mit dem erbeuteten Essen um den Gürtel gebunden und stand nun breitbeinig vor dem Hof.
    "Bitte, lasst mich gehen", tönte der Morra.
    "Wenn nicht still, du bist tot", kam die einfache Antwort von ihm. Allerdings wusste er noch nicht genau, was ihn davon abhielt dem Weiblein einfach den Hals umzudrehen. Ihre Familie war tot und meilenweit war der Hof von wilder Natur umgeben. Im Prinzip war es ihm egal, sie bedeutete ihm nicht.
    "Nimm du sie", sagte er zu der Orkfrau und stieß den Morra zu ihr herüber. "Mach mit ihr was du willst, nur sorg dafür dass sie ihre Klappe hält."

  6. Beiträge anzeigen #346
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Proya Anuot ist offline
    Proya packte den Morra fest am Oberarm, als Kshak ihn zu ihr rüberschubste. Die Frau quiekte auf vor Schreck und Schmerz, Tränen rannen ihr aus den vor Schock aufgerissenen Augen. Die Schamanin grinste böse, ersparte es sich jedoch, die Sprache dieser niederen Rasse zu benutzen, bald schon würde selbst das Weibchen nicht mehr wissen, wie man sie benutzte.
    Sie fixierte ihre wimmernde Beute und legte ihre Pranke auf den Kopf – es wäre so einfach, ihn zu zerquetschen, fuhr es der Orkin durch den Kopf, doch sie beherrschte sich und begann, ihre Magie zu bündeln.
    Stürmisch bahnte sie sich einen Weg durch den Körper, den Behälter ihres Seins, die Macht, die tief in der Schamanin ruhte brach los und veränderte ihr Wesen von Innen heraus. Jegliche Sinne für die Außenwelt schwanden, wurden ersetzt durch magisches Empfinden, dem Erkennen des Gewebes, welches diese Welt in den Fugen hielt. Jemand, der die Fähigkeit hatte, sich dieses Gewebe zu nutzen zu machen, war eine Gefahr für die Welt selbst. Doch Proya lag es nicht daran, dass Gefüge zu verschieben, viel mehr verlangte es sie nach den Erinnerungen der Morrafrau.
    Sie hatte sich bereits die Worte zurechtgelegt, welche sie nutzen wollte und so sandte sie ihren Geist in den Kopf ihres Opfers...

    Instinkt...

    Der vertraute Anblick verschiedenfarbiger Gedankenstränge eröffnete sich ihren geistigen Augen. Wie schon bei ihrem Lehrmeister entdeckte sie unterschiedlichste Fäden, die alle einzigartige Erinnerungen symbolisierten, die dieses schwächliche Weibchen erlebt hatte. Der Widerstand war kaum wahrnehmbar und so viel es der Schamanin zunächst leicht, sich in dem Gedankengut zu bewegen, doch der schwierige Teil würde nun folgen. Es gab kaum erhellte Stränge, also nur wenige Übereinstimmungen mit der Suche der Orkin. Sie wandelte beinahe in kompletter Dunkelheit und so hatte sie es auch erwartet. Anders als bei ihren vorherigen Übungen hatte sie sich überlegt, dass sie den Verlauf umkehren und nur nach den Erinnerungen suchen würde, die sie zurückzulassen gedachte.
    Die Worte Melogs ertönten in ihrem Kopf und warnten sie davor, willkürliche Zerstörung im Geist eines anderen anzurichten, da es ansonsten zum eigenen Tod führen könnte, wenn der göttliche Teil der Seele, der Teil, den jedes Lebewesen besitzt, den instinktiven Schutz auffuhr, den ein unberührter Geist unbewusst besaß.
    Vorsichtig begann Proya Gedankenstränge zu kappen. Bei jedem zuckten Eindrücke und Gefühle in ihr auf, die nicht ihre eigenen waren. Hatte ihre Fähigkeit, Dinge zu sehen, etwas damit zu tun oder war es ein Nebeneffekt des Zaubers?
    Sie sah eine Geburt und fühlte Schmerz. Sie spürte Freude und Glück. Trauer über einen Verlust, Angst und Einsamkeit in den Winterstunden. All diese Gefühle, die eine unbedeutende Morrafrau im Laufe ihres Lebens durchlebte nahmen kurzzeitig Gestalt an, ehe sie erloschen und die Schamanin verabscheute, was sie wahrnahm. So schnell wie möglich wollte sie die Prozedur beenden, doch es warteten noch immer unzählige Erinnerungen auf sie.

    Nur langsam lichtet sich der Urwald aus Gedanken, das nahtlose Gewebe bekam Risse und das Licht wurde deutlicher. Die letzten Erinnerungen löschte Proya unter großer Anstrengung aus, denn eine Müdigkeit hatte sie ereilt, die sie nie zuvor verspürt hatte. Nahezu kraftlos wirkte sie, als sie die Verbindung mit dem Morra kappte, obwohl sie sich lediglich einige Minuten nicht mehr bewegt hatte. Es war ihr Geist, der vor Erschöpfung zu schwanken schien und leise Furcht bildete sich in ihr, als sie merkte, wie der Schmarotzer in ihr zu erwachen schien.
    Sie konzentrierte sich akribisch darauf, ihn zu unterdrücken, während sie die Frau einfach zu Boden sinken ließ und nach der Flasche griff, die sich Kshak gerade an den Mund hielt.
    Sie stürzte das letzte bisschen Schnaps herunter, dass der Dicke übrig gelassen hatte und merkte, wie das billige Gebräu ihren Rachen und schließlich ihren Magen wärmte. Langsam gewann sie die Kontrolle über den Parasiten zurück und das Zittern, welches sie nach dem Zauber ergriffen hatte, legte sich.
    „Machen wir uns auf den Rückweg“, meinte sie, wobei sie darauf achtete, keine Schwäche in der Stimme zu zeigen, „Nimm einer den Morra, sie wird sich nicht mehr wehren.“
    Und wirklich, das Weibchen kauerte sich zitternd zu den Füßen der drei Orks, offensichtlich darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden.
    „Erbärmlich“, hörte Proya einen ihrer Begleiter sagen, ehe sie gemeinsam den Rückweg antraten.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Silbersee

    Schweißnass und vor Fieber glühend wachte Stylios auf.
    Ruckhaft wollte er sich aufrichten, konnte seinen Oberkörper angesichts des sofort eintretenden Schmerzes jedoch noch nicht einmal irgendwie in Richtung Senkrechte biegen. Er fühlte sich wie ein Krüppel.
    Scheiße Innos, wollte Stylios hervor würgen, doch die Zunge blieb ihm in seinem trockenem Mund stecken. Angewidert vor sich selbst schloss er kurz die Augen. Als er sie wieder aufschlug, drehten sich die Wände der dunklen Kammer um ihn herum und Boden und Decke schienen ineinander zu verschmelzen. Dem Orkjäger wurde übel.
    Abermals versuchte er sich darin, seinen Oberkörper anzuheben und langsam ins Sitzen zu kommen, doch all seine Muskeln ließen ihn im Stich. Jeder Knochen und jedes Stück Fleisch in seinem Rücken schien zertrümmert worden zu sein.
    Bei allen Ahnen und deren Vätern, ich bin doch kein Schwächling!
    Vor Schmerzen aufstöhnend drehte sich Stylios mühselig auf die Seite und schließlich auf den Bauch. Seine Augen hatten sich allmählich an die Dunkelheit in dem engen Raum gewöhnt. Es war stickig und warm in dieser besseren Gefängniszelle und es stank nach Schweiß und Krankheit. Wenn es ein Fenster gab, war dieses höchstwahrscheinlich verriegelt und verrammelt und nur durch den Schlitz unter der Tür schien ein wenig Licht herein.
    Als der Nordmann sich weiter bewegte und das Gefühl immer schneller in seinen Körper zurückströmte, rührte sich plötzlich einer der Schatten um ihn herum.
    " Wer...da?" Keuchte Stylios und stützte sich schwerfällig und vor Anstrengung noch weiter schwitzend auf die Arme.
    Der Schatten stürzte in Richtung Boden.
    " Ich bin es, Neraida." Sprach der düstere Schemen mit sich überschlagender Stimme.
    " Geht es dir gut? Ich habe den Heiler geholt und Medizin gekauft und Heilpflanzen gesammelt und die Verbände gewechselt und den Schweiß abgetropft und ..."
    Abwehrend hob Stylios die Hand. Von dem Geschnatter bekam er Kopfschmerzen. Dennoch war er dem Mädchen dankbar für die Pflege, auch wenn er es ihr nicht unbedingt sagen würde. Nur noch mehr Geschnatter...

  8. Beiträge anzeigen #348
    Lehrling
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    Kshak Kar ist offline
    "Und wir sind diesen ganzen Weg nur gelaufen, damit wir ein paar Morras tilgen und das Stück hier mitnehmen?"
    Er warf sich beiläuft den erschwächten Körper der Frau über die Schulter und schaute mit beinahe traurigem Blick auf die leere Flasche, die nun am Boden lag. In dem Sack hatte er noch eine, doch würde er diese vorerst für sich behalten. Er teilte nicht gerne, auch wenn ihm die Orkfrau in der Grube den Hintern gerettet hatte.
    "Du musst es nicht verstehen", kam die Antwort zurück.
    "Hmpf... jetzt laufen wir wieder. Was für eine Wohltat. Ich hoffe nach diesem Gemache hier, haben wir das Recht erlangt, hinter die Tore der Karrek blicken zu dürfen, ohne jeden Tag von A nach B verschoben zu werden."
    "Das habe ich nicht zu entscheiden."
    Kshak gab es auf, auch wenn ihm die Lage zuwider war. Er war ein gestandener Mann und musste sich nicht derart herumschubsen lassen. Doch leider hatte er den Schutz der Karrek nötig, denn ein Ork ohne Zugehörigkeit war Freiwild. Ein Fakt, der ihm zu seinem eigenen Verdruss, wohl bewusst war. Allerdings stellte er nicht viele Ansprüche an das Leben. Eine ruhige Bleibe und die Wahrscheinlichkeit, in naher Zukunft nicht in den Krieg ziehen zu müssen, würden ihm reichen. Wenn man ihn nur lassen würde.
    "Und hör auf mich Fettwanst zu nennen", maulte zu Tashunka.

  9. Beiträge anzeigen #349
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson kratzte sich besorgt am Kinn. Von den Gefährten außerhalb der Burg hatte er noch nichts wieder gehört und so konnte er nichts weiter machen, als in aller Ruhe seine kleinen Reparaturarbeiten durchzuführen, in unbeobachteten Momenten eifrig zu trainieren und die ganze Szenerie zu beobachten. Was er so mitbekam gefiel ihm teilweise, andererseits gab es auch Dinge, die er sich anders gewünscht hätte. Deswegen kratzte er sich langsam das Kinn und zwirbelte leicht seinen Bart.
    Gut war, dass die Burg derzeit äußerst schlecht besetzt war. Die Wachen mussten oftmals Extraschichten schieben, was nicht gut für Moral und Aufmerksamkeit war, und trotzdem war die Burg deutlich schlechter bewacht als noch vor einigen Tagen. Schlecht waren die neuesten Gerüchte. Kürzlich war die These aufgetaucht, dass ein nahegelegener Hof von einigen Orks überfallen worden wäre. Von den Bewohnern wären nur Leichen gefunden worden, einige sollen ganz verschwunden sein.

    Der Gedanke an die Orks behagte dem jungen Schreiner nicht. Er erwartete keine direkte Konfrontation, aber vielleicht würden die Innosler nun neue Truppen zur Burg senden, um gegen dieses neue Problem vorzugehen. Und das passte Adson und seinen Gefährten sicherlich gar nicht Plan. Mehr Gegner bedeuteten größere Verluste.

    Aber man würde die Situation nehmen müssen wie sie sich eben darstellte. Adson schüttelte den Gedanken ab und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Es sollte nicht so aussehen, als würde er nichts tun. Er wollte schließlich nicht unnötig auffallen.

  10. Beiträge anzeigen #350
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    Mit Budo im Schlepptau stromerte Vicious durch das Umland von Stewark. Große Entdeckungen konnte man zwar nicht machen, denn es gab hier hauptsächlich Bauernhöfe und Feldräuber. Wenn man lange genug suchte, fand man aber das ein oder andere von Interesse. Nicht weit entfernt von einem der Wege, die Stewark mit dem Rest der Insel verbanden, lag ein Karren im Gebüsch. Es war einer von denen, die mühselig von Hand gezogen wurden statt komfortabel von einem Tier. Von der Ladung fehlte jede Spur.

    Dafür fand sich der Besitzer unweit des Karrens ebenfalls im Gebüsch. Riesenratten machten sich über ihn her und stritten um die besten Fleischstücke. Es war offensichtlich, dass die Ratten lediglich Nutznießer waren und jemand anderes sich die Ladung des Karrens unter den Nagel gerießen hatten. Während sich Vicious darüber Gedanken machte, wohin dieser Jemand verschwunden sein konnte, beschäftigte sich Budo mit den Riesenratten.

    Dem feisten Sklaventreiber war eine Neugierde zueigen, die man ihm kaum zutraute. Neben seiner Unbeherrschtheit war sie oftmals der Grund, durch den er sich in Schwierigkeiten brachte. Und jetzt war er drauf und dran es wieder zu tun. Natürlich waren Riesenratten keine wirkliche Bedrohung für jemanden mit Budos Kraft und Statur. Jedoch waren sie nicht selten mit allen möglichen Krankheiten infiziert. Ein einziger Biss mochte deshalb nicht sofort töten, es unter Umständen aber später noch tun.

    In seiner ihm typischen Unbeholfenheit stampfte Budo auf den Leichnam und die Riesenratten zu. Augenblicklich fauchten und keiften die übergroßen Nager, um ihre Beute vor dem fetten Eindringling zu verteidigen. Der Marmo verstand nicht und hockte sich statt dessen vor ihnen nieder, um die Ratten genauer zu betrachten. Wahrhaftig ein Bild für die Götter. In einer anderen Welt wäre er vielleicht Naturforscher geworden. Hier war Budo hingegen nur fett und einfältig.

    Lange ließen sich die Riesenratten die Aufdringlichkeit nicht bieten, schon setzte die erste von ihnen zum Sprung an. Budo war nicht so geistesgegenwärtig, sie sofort mit einem Hieb seines Schwertes zu erschlagen, und plumpste vor lauter Überraschung mit der Ratte auf seinem runden Gesicht hintenüber. Unterdessen hatte Vicious nicht darauf geachtet, was der Marmo anstellte und wurde erst darauf aufmerksam, als dieser mit lautem Krach zu Boden ging.

    »Dämlicher Idiot!«, schrie die Kopfgeldjägerin und ließ von den Spuren ab, die sie beim Karren gefunden hatte. Vielleicht mochte Budo nicht der ideale Weggefährte sein, dennoch erwies sich seine Stärke immer wieder als nützlich. Solange sie von Vicious in die richtigen Bahnen gelenkt wurde. In Situationen wie dieser fragte sich die Kopfgeldjägerin allerdings, ob es sich tatsächlich lohnte, ihn mitzuschleppen. Zu Budos Glück entschied sie sich zu seinen Gunsten. Ein unbarmherziger Tritt von Seiten der Marmo beförderte die Riesenratte von seinem Gesicht. Dort hatte der Nager bereits eine Vielzahl von blutigen Kratzern hinterlassen.

    »Hör mit dem Scheiß auf!«, blaffte Vicious den am Boden liegenden Budo an, bevor sie zu den Spuren am Karren zurückkehrte. Nach allem was sie dort fand, sah es ganz so aus als hätten sich ein paar Leute über die Ladung hergemacht und waren dann schnurstracks nach Osten gegangen. Da sie ja sonst nichts zu tun hatte, entschied sich Vicious, ihnen zu folgen. Unter Umständen gab es dort ja etwas zu holen.

    »Budo! Los jetzt.«, schrie sie, damit der Sklaventreiber von seiner neuen Nemesis abließ und ihr folgte. Tatsächlich hatte sich Budo schon aufgerappelt und die Riesenratte der Länge nach mit seinem grobschlächtigen Schwert zerteilt. Wenn es darum ging, etwas zu zerstören, war er immer ziemlich flott bei der Sache. Die restlichen Nager blieben jetzt allerdings verschont, denn gleich nachdem sie gerufen hatte, trabte Budo bereits hinter Vicious her.

  11. Beiträge anzeigen #351
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Silberseeburg

    " Du musst dich noch weiter ausruhen. Du sollst noch nicht so viel laufen!" Die nervtötende Stimme der Edelmagd verfolgte Stylios auf Schritt und Tritt. Mal wurde sie zu einem schrillen Piepsen, mal brach sie abrupt ab. Man konnte dem Mädchen anhören, dass sie nicht gerade glücklich mit ihrem selbstauferlegten Auftrag, nämlich über die Genesung des Nordmanns zu wachen, war. Niemand sonst scherte sich in der Burg darum, ob der Fremde heute ein paar Schritte mehr ohne seine Krücken gehen konnte und vielleicht sollte sich Neraida an der Haltung ihrer Kameraden ein Beispiel nehmen, überlegte Stylios.
    " Die Heilerin hat gesagt..."
    " Nenn diese bucklige Kräuterhexe bloß nicht Heilerin, Kleines! Die richtigen Heilerinnen mögen es gar nicht, wenn du sie mit solchen Giftmischern vergleichst." Schnitt der Clankrieger dem Plappermaul barsch das Wort ab. Für einen kurzen Augenblick war ein Anflug von Furcht angesichts der groben Art in den Augen von Neraida zu sehen, doch schnell begann sie wieder damit, den vor sich her humpelnden Stylios zu tadeln.
    Der neue Schwall von Meckerei rang ihm jedoch legidlich ein müdes Gähnen ab, ehe er sich wieder seiner Humpelei widmete. Vielleicht würde Neraidas Stimme, wenn man sie nur lang genug ohne Beschwerde überlebte, irgendwann zu einem ungefährlicherem Summen werden?

    Immer einen Fuß vor den anderen setzend und auf die beiden behelfsmäßigen Krücken gestützt überquerte Stylios wieder und wieder den breiten Burghof der Festung. Er war tagelang in seiner dunklen, nach Krankheit und Sieche stinkenden Kammer gelegen, ohne die Kraft sich aufzurichten und nun, wo ein wenig der alten Stärke langsam in seine Beine und seinen Körper zurückkehrte, würde er sich nicht einmal von Beliar persönlich vom Laufen abhalten lassen. Sollten Neraida und die alte Hexe allein in der dunklen Krankenkammer herumsitzen, wenn es ihnen dort so gut gefiel!
    Als der Nordmarer gerade wieder eine Runde - diesmal ganz ohne Straucheln und Stolpern - um den Hof hinter sich gebracht hatte, brach plötzlich wie ein kräftiger Regenguss das Unwetter namens Neraida über ihn herein: " Es ist meine Aufgabe, auf dich Acht zu geben, egal wie dickköpfig du auch bist! Jetzt mach es mir nicht schwerer und hör auf, so viel zu laufen. Dein Körper ist noch geschwächt!" Ein mutiger Anlauf der jungen Frau. Stylios musste lachen: " Als die Orks uns gefunden hatten und der Kampf begann, war von von deiner Sorgfalt und deinem Pflichtbewusstsein aber nicht so viel wie jetzt zu sehen gewesen! Bei Innos, haben die Biester deinen Schneid endlich wieder ausgespuckt?" Das Lachen des Clankriegers wurde noch lauter. Es ging sogar so weit, dass er sich wirklich auf eine nahe Kiste sinken ließ. Schnell jedoch hielt Stylios inne und das Lachen blieb ihm im Halse stecken, als er merkte, dass er mit den im Großen und Ganzen nur so dahingesagten Worten das Mädchen wirklich getroffen hatte. Mit hängendem Kopf und zu Fäusten geballten Händen verschwand Neraida in Richtung der Krankenkammer.
    " Bei Innos!" Murmelte Stylios verärgert, als er sich mühsam aufrappelte und loskrückte, um ihr zu folgen. Jetzt hatte das hartnäckige Ding es doch noch geschafft, ihn wieder zum Krankenbett zu bringen!

  12. Beiträge anzeigen #352
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline

    Silberseeburg

    Es war merkwürdig, dass Rod erst jetzt Zeit gefunden hatte die Silberseeburg zu besuchen. Dabei kam ihr im Konflikt mit den Separatisten aus Setarrif eine besondere Bedeutung zu ihrer zentralen Lage geschuldet. Unzählige Schlachten wurden hier bereits geschlagen und Kriege entschieden. Zumindest hatte es so ein altes Waschweib formuliert, mit dem er sich unterhalten hatte.
    Später am Abend war er noch mit dem Kommandanten der Burg zum Abendessen verabredet. Hühnchen würde es geben ließ ihm der Koch ausrichten. Nicht dass es ihn sonderlich interessierte, aber man gab sich wohl alle Mühe ihn zu beeindrucken. Viele Paladine verirrten sich hierhin jedenfalls nicht.
    „Dass Hagen mich hierher geschickt hat“, murmelte er vor sich hin, während er auf dem Wehrgang der Mauer stand und sich den Süden der Insel ansah.
    Ich glaub ich riech den Sumpf bis hierhin, dachte Rod und rümpfte sich die Nase. Er konnte sich so gar nicht vorstellen, warum man überhaupt um diese Insel Krieg führte, außer Thorniara und dem Bluttal hatte sie jedenfalls nicht besonders viel zu bieten.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Am Ufer des Silbersees

    Mit Wucht rauschte Adsons Trainingsschwert gegen den knorrigen alten Baum, den er sich zum Trainingspartner auserkoren hatte. Dieser stand an einer kleinen Bucht, am Rande des großen Sees, dessen Wasser silbrig glänzend hinter dem Rücken des Schreiners ruhte. Doch Adson hatte keine Muße, um die natürliche Schönheit des Silbersees zu genießen. Der junge Söldner widmete sich seinem Training, schon das zweite Mal heute. Tag für Tag wuchs seine innere Unruhe, das Warten machte ihn zunehmend nervös. Seine Arbeiten in der Burg würde er morgen beenden und was kam dann? Mehr als ein oder zwei Tage konnte seine Abreise dann nicht mehr warten, ohne das es auffällig werden würde.

    Die Gedanken an diese verzwickte Situation waren der Grund für Adsons Unruhe. Helfen konnte ihm einzig gute Ablenkung und die fand Adson im Training und seiner Arbeit. Da zweitere aber nicht zu schnell voranschreiten durfte, trainierte er so oft er konnte. Natürlich durften die Übungen niemandem auffallen, was die ganze Sache erschwerte, doch nutze er jede sich bietende Gelegenheit. Mal waren es reine Kräftigungsübungen, mal versteckte Geschicklichkeitsübungen und natürlich Übungen mit seinem Holzschwert.
    Er betrachtete das Übungsgerät besorgt. War der letzte Hieb doch zu hart gewesen? Doch noch war das Schwert nicht gebrochen. In Setarrif würde er einige neue anfertigen, zumindest nahm er sich das vor.

    Adson trat einen Schritt zurück und ließ das Schwert locker vor sich hin und her tanzen. Dann ein Schritt zur Seite und ein schneller Hieb. Adson hatte Seilstücke an die Äste des Baumes gebunden und deren freie Enden beschwert, eines dieser Seile war das Ziel seines Schlages gewesen. Ein zweiter Schlag zur Seite traf ein weiteres Übungspendel, zwei schnelle Bewegungen wehrten die rückschwingende Pendel ab und einige flinke Schritte brachten Adson wieder zum Stamm des Baumes. Eine schnelle Schlagfolge traf den wehrlosen 'Gegner', erst zweimal auf der linken Seite, dann ein starker Hieb auf die rechte Seite, im Abgleiten wurde das Schwert schon gegen ein kurzes Aststück geführt und schließlich versenkte ein präziser Stoß das Ende der 'Klinge' in einem modrigen Loch in der Mitte des Stammes.
    Adson ließ das Schwert kurz ruhen, dann zog er es wieder hervor und wandte sich wieder den Pendeln zu. Ein niedriges Seil wurde vom einem wuchtigen Kniestoß weggeschleudert, dem Rückschwingen wich der Schreiner mit einem eleganten Seitschritt aus und traf mit einem weit geführten seitlichen Hieb gleich drei der Pendel. Zwei davon blockierte er mit seiner Übungswaffe, unter dem dritten tauchte er hindurch und stoppte es nach einer halben Drehung durch geschicktes Abblocken.

    Adson verschnaufte kurz, dann begannen die Übungssequenzen von vorn. Schlag um Schlag folgte, viele kleine Schritte und Sprünge brachten den Schreiner immer wieder in neue Positionen und verhinderten den Einschlag der Übungspendel. Nach einiger Zeit stoppte der junge Schreiner das letzte von ihnen und legte das Schwert zur Seite.

    'Das soll erstmal genügen!', dachte der Schreiner, während er seine Oberkleider ablegte und sicher verwahrte. Dann glitt er langsam in den See und machte die ersten weiten Schwimmzüge. Noch einige Runden im kühlen Nass, dann würde Adson in die Burg zurückkehren und noch ein bisschen arbeiten. Seine Gefährten würden wohl auch heute nicht auftauchen.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Silberseeburg

    Lodrick hatte die Rekrutentruppe verlassen und war auf der Burg Silbersee geblieben. Hier war Hilfe durchaus nötig, sodass der Wachtmeister beschloss eben diese Hilfe zu leisten.

    So schob er mit den anderen Soldaten Wache, half dem Schmied bei der anstehenden Arbeit oder machte sich anderweitig nützlich.
    Ihm gefiel es dort sehr gut. Er, der er ja seit Jahren nur noch in der Großstadt lebte, war ein klein wenig begeistert, wie die Besatzung der Burg alles handhabte.
    Die Wachen kannten sich so gut wie alle untereinander, was in Thorniara, aufgrund der Größe, schlichtweg wäre.
    Auch suchte man strengere Hierarchien, wie sie in der Hauptstadt vohanden waren, teils vergebens.
    Klar gab es immer einen Offizier, jedoch war der mehr Teil der Gruppe, als es beispielsweise Flarke inzwischen war.

    Alles in Allem war es auf der Burg ruhiger als in Thorniara. Und dass war nach den Strapazen, welche die Rekrutenausbildung mit sich zogen, durchaus gut war.

    So saß sich der Waffenschmied in die Burschänke, bestellte sich einen Humpen Bier und überlegte wie lang er noch auf der Burg verweilen wollte, schließlich musste er ja trotz Erlaubnis der Offiziere wieder zurück nach Thorniara.

  15. Beiträge anzeigen #355
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    Bluttal

    Seit einer Woche war der Glatzkopf wieder in der Wildnis unterwegs. Wie zu erwarten hat sich einiges geändert. Das betraf selbst die politischen Dinge in der Gegend. Rethus erspähte weniger Lager der argaanischen Armee. In den Felsen zwischen dem Weißaugengebirge und der Stadt Setarrif traf man vorher manchmal auf Jägerlager. Auch von denen gab es fast keine mehr.
    Die Armee aus Thorniara musste ganze Arbeit geleistet haben. Wenn es Rethus nicht besser wusste, hatten die momentan die Gewalt über die Insel in der Hand. Seltsam dass sich Setarrif deshalb nicht rührte. Oder haben sie so viele Verluste eingesteckt? Der Glatzkopf zuckte mit den Schultern. Er bezweifelte das stark. Er nahm an, dass ihnen aus irgendwelchen Gründen die Hände gebunden waren… oder denen war Argaan egal geworden…

    Nun seit einem Tag hatte Rethus das Bluttal erreicht. Und auch hier veränderte sich einiges. Er traf auf eine ehemalige Stellung der Argaaner… völlig verlassen. Hatte die Silberseeburg solch große strategische Vorteile, dass die Setarrifer ihren Kreis so eng zusammenziehen mussten?
    Rethus wurde es dabei ziemlich unangenehm zu mute. Er hatte jetzt wirklich keine Lust auf Rhobars Schergen zu treffen, jetzt wo die Gesetze sich geändert haben und die Rotröcke jeden Halunken fertig machen wollten, mit denen sie schon immer mal abrechnen wollten. Rethus war einer dieser Gesetzeslosen. Er zählte zu den Deserteuren der Armee… besser noch, er half einem Widersacher in Vengard zur Flucht…

    Der Schwarzgekleidete blieb stehen. Hinter dem Hügel befand sich ein Hof. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Hoffentlich konnte er sich unbemerkt an dem Hof vorbei machen. Da hier jegliche Deckung fehlte, musste er improvisieren. Er versuchte einfach wie ein Durchreisender zu wirken. Nur nicht auffallen… Doch ihm war bewusst, die Rotröcke nahmen die Wache ziemlich ernst. Er hätte lieber umdrehen sollen…
    Geändert von Rethus (26.06.2012 um 22:53 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #356
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    Rumbold zählte noch einmal sorgfältig das Vieh und nickte. Das sollte reichen. Zusammen mit seinem Kameraden Rick war er losgeschickt worden, um neue Vorräte für die Burg aufzutreiben, und da Vieh von selbst lief, stellte es auch die bequemste Verpflegung dar. So behinderte es einen auch nicht, wenn man plötzlich mit einem Setarrifer aneinandergeriet, und von denen sollten sich ja einige in der Gegend rumtreiben.
    »He, Rumbold.«
    »Was ist?«
    Rick nickte in die entsprechende Richtung, wo eine einsame Gestalt sich von dem Hof wegbewegte. Und einsame Gestalten waren verdächtig in diesen Zeiten.
    »Das … ist aber nicht der Schlächter von Setarrif, oder?«, fragte Rick, und die Nervosität in seiner Stimme war deutlich zu hören.
    »Der ist ein Magier … sieht der da aus wie ein Magier? Aber trotzdem sollten wir uns den mal ansehen. Könnte ein Spion sein. Bleib ein bisschen zurück und gib mir Deckung.«
    Mit diesen Worten zog Rumbold das Schwert und marschierte in langen Schritten dem Fremden hinterher, begann dann sogar zu laufen. »He!«, rief er. »Wer da? Stehenbleiben, im Namen des Königs!«
    Kerdric

  17. Beiträge anzeigen #357
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    „He, stehen bleiben, im Namen des Königs!“ Das waren die Worte, die Rethus nicht hören wollte, obendrein noch von jemanden, mit dem er erstrecht nichts zu tun haben wollte: Einem Soldat aus Thorniara. Er marschierte zügig dem Glatzkopf entgegen. Langsam drehte er sich um. Sein Gesicht blieb verborgen unter seinem loddrigen, dreckigen Umhang. Seine Waffen und Rüstung sollte niemand sehen. Die Kapuzenspitze blieb über seinen Augen. Er konnte gerade noch den Mund des Mannes vor ihm sehen. Hauptsache, ihre Augen trafen sich nicht.
    Zur Sicherheit machte er seinen Waffengurt etwas lockerer. Sollte es zum Kampf kommen, musste er das Ding so schnell wie möglich abwerfen. Mit zwei Schwertern konnte er ohnehin noch nicht umgehen.

    „Ein Soldat Rhobars“, entgegnete der Glatzkopf, als hätte er nicht damit gerechnet auf einen zu treffen. „Wie kann ich Euch helfen?“

  18. Beiträge anzeigen #358
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    Innerlich bereitete sich Rumbold bereits darauf vor, loszurennen und den Fliehenden einzuholen, doch der Fremde floh nicht. Stattdessen hielt er inne und wandte sich um, wobei sein Gesicht jedoch immer noch von der Kapuze verdeckt wurde.
    »Wie kann ich Euch helfen?«, fragte er, als wäre nichts gewesen.
    »Mit einer Antwort«, erwiderte der Soldat und blieb in zwei Schritt Entfernung stehen. »Wer seid Ihr und was macht Ihr hier? Die Gegend ist nicht ungefährlich zurzeit. Keine Gegend, in der man alleine unterwegs ist.« Rumbold warf einen Blick über die Schulter, Rick wartete nicht weit entfernt und behielt die Umgebung im Auge. Dann trat er noch einen Schritt näher heran und hob die Klinge. »Versteckt Ihr Euch?« Die Spitze des Schwertes näherte sich der Kapuze, um sie zurückzuschieben. »So kalt ist es nicht …«
    Kerdric

  19. Beiträge anzeigen #359
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    Die Soldaten aus Thorniara… eingebildet wie eh und je. Der Typ vor ihm baute sich auf als wäre er der Größte. Mit seiner Klinge fuhr er an Rethus‘ Visage herum, als würde er derjenige sein, der über sein Ableben entscheidet. Arroganter Mistkerl, wie Rethus diese Masche der königlichen Soldaten hasste…
    Dann wollte sein Gegenüber ihm auch noch die Kapuze vom Kopf reißen. Immerhin, eines musste man diesen Typen lassen. Sie ließen sich nicht an der Nase herumführen. Der Vermummte schätzte, dass er sich in einer misslichen Lage befand. Aus dieser würde er wohl nicht herauskommen. Mal schauen, ob er sich auf einen Kampf einlassen musste. Festnehmen ließ er sich jedenfalls nicht. So viel stand fest…

    „Ich bin auf der Durchreise“, antwortete der Glatzkopf nun. „Allein bin ich meistens schneller.“
    „Das war nur die halbe Antwort auf meine Frage“, mahnte der Soldat im Appellton. „Wer seid Ihr?“ Der Kerl bewegte sein Schwert ruckartig aufwärts und entblößte Rethus‘ Gesicht. Jetzt sollte es sich zeigen, wie bekannt sein Gesicht auf der Fahndungsliste war. Bisher gab es immer jemanden, der sich an ihn erinnerte…

  20. Beiträge anzeigen #360
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    Auf der Durchreise war der Fremde also … aber wohin? Dies war das Reich König Rhobars, und wer es durchquerte, gelangte in das Reich seiner Feinde. Die Antwort dieses Mannes trug nicht dazu bei, das Misstrauen des Soldaten zu zerstreuen, und so genügte eine ruckartige Bewegung mit der Klinge, um das Gesicht von Rumbolds Gegenüber zu entblößen.
    Stirnrunzelnd musterte der Soldat die Züge des Fremden, während er die Klinge wieder senkte. Er kannte den Mann nicht. Nicht persönlich zumindest, auch wenn ihm dieses Gesicht dennoch ein wenig bekannt vorkam. Diese Glatze war auffällig. Der Kerl war kein alter, haarloser Mann, sondern ein junger haarloser Mann. Ungewöhnlich. Steckbrief, schoss es Rumbold durch den Kopf.
    »Rick!«, rief er mit mühsam beherrschter Stimme und machte einen vorsichtigen Schritt rückwärts. »Komm mal her und sieh dir das an. Kommt dir der nicht auch vor wie dieser … Retos?«
    Kerdric

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