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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen war stundenlang durch die Straßen geirrt. Zu durcheinander, um einen klaren Gedanken zu fassen. Zu verwirrt, um auch nur zu wissen wo sie war.

    Jetzt war es soweit. Ihr größter Feind hatte sie gefunden, war ihr dicht auf den Fersen. Und einer ihrer ehemaligen Freunde hatte die junge Frau verraten. Es gab niemanden mehr, dem sie vertrauen konnte. Niemanden mehr, der für sie kämpfte. Sie war allein, in einer grausamen Welt. Dunkelheit, allumfassende Dunkelheit. Sie schien zu rufen, wartete auf sie mit offenen Armen. Dunkelheit überall…

    Um sich zu beruhigen, atmete die Jägerin immer wieder bewusst ein und aus, ein und aus. Immer wieder. Langsam aber sicher verdrängte das Atmen die dunklen Gedanken und Madlen konnte Punkt für Punkt überlegen.

    Ok, zuerst einmal, ich brauche einen Magier, einen guten. Dieses Mal muss weg. Er kann mich nicht gefunden haben, nicht jetzt, nach so langer Zeit. Und doch, er ist hier und wartet auf mich. Ich brauche Hilfe. Irgendwo muss hier doch noch ein Weggefährte meiner Gruppe sein.

    Gehetzt blickte sich Madlen um. Verzweifelte immer mehr, als sie niemanden sah. Sie konnten nicht weg sein, einfach so, ohne etwas zu sagen, keinen Hinweis.

    Doch dann, plötzlich ein Lichtblick. Dort, ein Mann…er hatte Ähnlichkeit mit Adson. Er blickte zu ihr, entweder Zufall oder es gab doch so etwas wie Schicksal. Der Mann erkannte sie, wollte Winken, besann sich dann aber eines Besseren. Dann arbeitete er weiter. Er schien irgendwas zu reparieren. Doch glitt sein Blick immer wieder, scheinbar gelangweilt zu der Mauer und wieder zurück.

    Erleichtert deutete Madlen in Richtung der Taverne und begab sich in diese Richtung. Dort würde sie warten, bis Adson auftauchen würde.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adsons Arbeit war gut vorangegangen. Er überlegte fast, ob er nicht langsamer arbeite solle um noch ein paar Tage Puffer zu haben, falls die Truppen aus Setarrif doch noch länger auf sich warten ließen. Der junge Schreiner legte den Hammer kurz beiseite und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er schaute sich ein wenig um, plötzlich blieb eine Blick an einer jungen Frau hängen. Es war Madlen, fast hätte er gewunken, doch durfte er sie ja nicht kennen, also wandte er sich schließlich ab und nahm den Hammer wieder zur Hand. Aus dem Augenwinkel beobachtet er sie weiter. Sie deutete unauffällig in Richtung der Taverne und betrat das Wirtshaus. Adson machte erst noch einige Handgriffe fertig, dann humpelte er langsam hinter Madlen her.

    Der junge Schreiner schaute sich im Schankraum. Seine Trainingspartnerin saß in einer Ecke an einem kleinen Tisch und schaute verstohlen zu ihm herüber. Sie sah irgendwie verstört aus. Adson machte sich Sorgen, schließlich sollte er doch ein Auge auf sie haben.

    Er trat zögerlich an den Tisch und sprach sie förmlich an: "Entschuldigen Sie, junge Frau. Darf man sich zu Ihnen setzen?" Madlen schaute ihn verwirrt an. Er plauderte weiter, während er das Notizbuch herauszog und schnell einige Worte hinein schrieb. 'Alles in Ordnung bei dir? Ich hab dich in den letzten Tagen nicht gesehen. Die anderen haben sich ein Stück ins Gebirge zurückgezogen, wenn du sie suchst musst du einfach unseren Weg zurückgehen.' Er legte den Schreibgriffel in das Buch und schob es unauffällig über den Tisch.
    "Entschuldigt meine Dreistigkeit, schöne Frau, ich möchte Euch nicht bedrängen. Aber wie kommt ihr denn in diese Burg? Seid Ihr schon mal am See gewesen? Ein großartiger Anblick, besonders beim Sonnenuntergang."

    Der junge Schreiner kam sich ein wenig komisch vor, aber irgendwie würde er dieses eigenartige Gespräch schon über die Bühne bringen.

  3. Beiträge anzeigen #323
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    Kshak Kar ist offline
    Kshak kaute missmütig auf einen zähen Stück Fleisch und schaute die beiden abwechselnd an, wie sie am Feuer saßen und sich unterhielten. War es wirklich nötig all den Humbug über sich ergehen zu lassen müssen, nur um ohne getötet zu werden eine Pallisade passieren zu dürfen? Die Karrek waren ein mächtiger Stamm, wenn nicht gar der stärkste der noch übrig gebliebenen Stämme. Doch sie nahmen sich viel heraus, hielten sich für die absoluten Herrscher. Er hatte mit Tashunka zusammen die Grünhäute umgelegt, um sich als würdig zu erweisen, nur um von einem jungen Orkweib zu hören zu bekommen, dass es noch lange nicht vorbei war.
    Kshak spuckte aus. Er stand auf, packte seinen Speer und verließ die beiden ohne Kommentar. Zwischen in paar Bäumen entschwand er ihrer Sicht und begann einen kleinen Rundgang. Je länger er mit ihnen zusammen war, desto mehr geriet er ins Zweifeln, ob er hier an der richtigen Stelle war. Er erwartete nicht, wie eine Berühmtheit behandelt zu werden, aber überhaupt keinen Respekt zu bekommen, verärgerte einfach nur. Er stand einem Haufen Oraks gegenüber, die in ihm Abschaum und Schwäche sahen. Gerne würde er mit ihnen zu Tische sitzen, mit ihnen reden und sie von seinem Selbstgebrauhtem probieren lassen. Nebst einer Partie Karten oder eines Würfelspiels ein paar Biere trinken, nachdem man sich mit fettigem Braten den Wanst vollgeschlagen hat. Nun saß er hier in der Dunkelheit und folgte den vagen Anweisungen dieses Weibes.
    Auf einer großen Lichtung hielt er an, rammte den Speer in den Grund und erleichterte sich geräuschvoll. Ein Moment der Freiheit, den einem niemand nehmen konnte.
    "Was tust du da, Orak?", hörte er eine bekannte Frauenstimme nur wenige Schritte hinter ihm tönen. Er beschloss vorerst nicht zu antworten, da er sein Handeln recht selbsterklärend fand.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Adson war schnell im Schankraum und hatte Madlen auch gleich entdeckt. Zuerst war die junge Frau etwas verwirrt, wegen der komischen Show, die Adson abzog. Aber nach kurzer Überlegung war klar, dass ein Gespräch in diesen Gemäuern nicht möglich war.

    Nachdem Madlen die Notiz gelesen hatte und unauffällig den Kopf schüttelte, als Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung war, ging sie auf das Schauspiel ein.

    Ihr habt Recht, werter Herr. Ich bin neu hier, ein wandernde Sängerin. Deshalb kenne ich mich nicht so gut aus in der Gegend. Doch das was ihr mir erzählt klingt interessant. Vielleicht kann ich sogar ein Stück über den See komponieren. Also, zeigt ihn mir, denn der Sonnenuntergang ist nicht mehr fern.“
    Die beiden verließen die Taverne, unterhielten sich noch etwas weiter und begaben sich in Richtung See.

    Madlen war wirklich froh darüber gewesen, wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Es nahm ihr viel von ihrer Angst, auch wenn diese immer noch da war. Doch eins war klar, die junge Frau muss nicht allein ihre Angst durchleiden, sondern hatte Hilfe.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Die beiden erreichten das Ufer des Sees und Adson schaute sich vorsichtig um. Scheinbar war ihnen niemand gefolgt und so suchten sie sich einen geschützen Platz wo sie sich unterhalten konnten.

    Adson begann das Gespräch mit sorgenvollem Blick: "Was ist denn los Madlen? Du siehst nervös aus und was ist mit deiner Hand passiert? Hast du dich verletzt?"

    Er zeigte auf die eingewickelte Hand und betrachtete die junge Frau. Sie sah irgendwie bleich aus und wirkte ängstlich und nervös. Die Hand hatte sie bei seiner Frage erschrocken zurückgezogen. Irgendetwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung. Adson schluckte vorsichtig und versuchte sicher und fröhlich zu wirken.

    "Nun erzähl schon was los ist. Vielleicht kann ich dir ja helfen?"

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    „Es reicht schon, dass du hier bist.“ Madlen lächelte schwach. „Im Moment brauch ich einfach Gesellschaft.“ Dann atmete die junge Frau tief ein und aus und starrte auf die Wasseroberfläche, die sich leicht im Wind kräuselte und ein seltsames Bild der Umgebung widerspiegelte. Es hatte etwas Tröstendes.

    Das, was ich erzählen müsste, damit du alles verstehst würde Tage dauern. Zuerst einmal ist es das Beste, das du weißt, wo ich herkomme. Ich bin ehemalige Sklavin aus den Wüsten Varants. Wo ich geboren wurde? Ich weiß es nicht. Ich war noch ein Kleinkind als meine Mutter und mein Vater getötet wurden und ich verschleppt wurde. Dunkelheit, Verderben und Trauer folgten von nun an meinem Weg. Jahrelang musste ich im Sand schuften, für einen Herren, der keinerlei Gefühle zeigte und mich immer und immer wieder brutal schlug. Ich hatte keine Freunde, keine Gesellschaft. Ich war Nichts.
    Eines Tages war ich gezwungen zu fliehen. Warum? Wenn die Zeit reif dafür ist, dann werde ich es dir erzählen, Adson. Nur so viel: Mein Leben hatte sich zwischenzeitlich sehr verändert. Jetzt kommt meine Hand ins Spiel. Ich werde gesucht, von einem der grausamsten Menschen auf der ganzen Welt. Grausam, aber auch gütig und würdevoll, wenn man ihn näher kennt. Sein Name? Viele nennen ihn Zuben, das Verderben der Wüste oder auch der Schlächter. Er hat viele Namen, doch keiner spiegelt sein wahres Ich wieder.“

    Madlen hielt kurz inne, löste den Verband und hielt das Mal in Richtung Adson.

    Hör zu. Einer der fähigsten Magier in Varant, wenn nicht sogar der Fähigste, verzauberte mich. Einst war er mein Freund, heute ist er mein Feind. Dead Priest. Wenn du diesen Namen hörst, dann lauf weit weg. Hoffe, dass du ihm nie begegnen musst. Er ist brutal. Dieser Zauber von ihm, ermöglicht es den Schergen Zubens mich immer und überall zu finden. Es bleibt mir höchstens noch ein Woche. Deshalb muss ich in Bewegung bleiben und dazu brauch ich Hilfe. Ich brauch den besten Magier Argaans. Wirst du mir helfen, ihn oder sie zu finden? Es ist meine letzte Chance auf Leben. Wenn nicht…“

    Statt den Satz zu beenden, fuhr sich Madlen mit dem Daumen über den Hals von links nach rechts. Dann blickte sie Adson flehentlich an. Auch wenn es komisch klang, aber irgendwie vertraute die junge Frau darauf, dass egal was kam, der junge Mann ihr helfen konnte.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson überlegte nicht lang. Es würde bald dunkel werden und er musste noch zurück in die Burg. Vorsichtig fasste er die junge Frau, die offensichtlich schon so viel erlebt hatte, am Arm und wandte sich gen Osten. Mit kräftigen Schritten schritt ging er voran, doch nicht so schnell, dass Madlen nicht hätte helfen können. Sie waren schon eine Weile gegangen, als er schließlich zu einer Erklärung ansetzte.

    "Pass auf, es ist so. Ich allein kann dir mit dem Mal nicht helfen und auch um dich zu verteidigen wäre ich allein wohl zu schwach. Außerdem darf ich in der Burg nicht auffallen. Ich bringe dich jetzt zurück zu den anderen. Die können dich besser schützen und Wombel ist Magier, vielleicht kann er dir bei deinem Problem helfen."

    Die junge Frau nickte nur, während ihr Weg langsam anstieg, sie hatten den Rand des Gebirges erreicht. Adson ließ Madlen nach vor, so konnte er ihr beim Aufstieg helfen, sie notfalls stützen oder auffangen. Sie mussten noch eine ganze Weile wandern, bis sie schließlich aus der Dunkelheit angesprochen wurden. Wer genau es war konnte Adson in fortgeschrittenen Dämmerung nicht erkennen. Er wandte sich an Madlen:

    "Ich werd jetzt umkehren, sonst werd ich vielleicht nicht mehr in die Burg gelassen. Lass dir was zu essen geben und ruh dich vorallem aus. Nigel und die anderen werden sich um dich kümmern und wenn die Verstärkung kommt ist bestimmt jemand dabei, der dir diesen ... Schmutz von der Hand entfernen kann. Der steht dir nämlich nicht sonderlich gut!" Adson schickte der jungen Frau ein letztes aufmunterndes Lächeln. "Bis bald!"

    Dann wandte er sich ab und machte sich eilig an den Abstieg aus dem Gebirge. Schließlich wollte er zurück in die Burg und er wollte gar nicht wissen, wer oder was sich nachts hier so rumtrieb.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson stand im Inneren des Mauernturms und arbeitete an den beschädigten Möbel. Doch fiel ihm die Arbeit heute ungewöhnlich schwer. Er war erst spät zurück in die Burg gekommen, zum Glück hatten sie ihn noch reingelassen, und hatte wenig geschlafen. Am nächsten Morgen war er mit dem ersten leichten Schimmern der Morgensonne aufgestanden und hatte sich in seine Trainingsecke zurückgezogen. Diesmal überstand er die Übungen ohne Schäden. Mit den Kniestößen kam er mittlerweile einigermaßen klar und auch das rückschwingende Pendel hatte er relativ gut getroffen. Zwischendrin übte er immer wieder verschiedene Schlagkombinationen gegen den Strohsack.

    Schließlich hatte er das Training schwitzend und keuchend beendet und war zur Erfrischung wieder im See geschwommen. Danach humpelte er wieder zur Arbeit und so stand er jetzt in besagtem Turm und sägte Stuhlbeine zurecht. Doch ganz bei der Sache war er nicht. Ihn beschäftigte Madlens Geschichte. Sie hatte einige Namen genannt, doch Adson hatte sie noch nie gehört, was ihn aber nicht unbedingt beruhigte. Aus Varant schienen all die betreffenden Personen zu kommen. Adson hatte in der Setarrifer Bibliothek eine Karte von Midland gesehen und hatte somit eine Ahnung von der geographischen Lage. Er schüttelte leicht den Kopf. Es musste sich um eine schlimme Sache handeln, wenn die junge Frau bis nach Argaan verfolgt wurde. Doch für den Moment würde sie wohl erstmal sicher sein. Ob Redsonja etwas von der ganzen Geschichte wusste? Fast schien es Adson so, schließlich hatte sie ihn gebeten, dass er sich um Madlen kümmern solle.

    Erschrocken fuhr Adson auf, als er mit der Säge abrutschte. Nur der grobe Stoff der Hose verhinderte eine Verletzung des Beines. Adson schüttelte den Schrecken ab und grinste. Dann hätte er wirklich einen Grund zum Humpeln. Dann machte sich wieder geschäftiger Ernst in seinen Gesicht breit. Er würde seine Gedanken wohl wieder ein bisschen zusammennehmen müssen. Schließlich sollten die Möbel in einen vernünftigen Zustand versetzt werden. Das war er den Bewohnern der Burg schuldig, zumindest den zukünftigen.

  9. Beiträge anzeigen #329
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Lautlos seufzte die Ordensmaid. Sie hatte nichts gegen Wanderungen oder so, zumal sie ja diesmal zur Abwechslung Leder statt Kette trug. Nein, was sie wurmte, war die Tatsache, dass es sich bisher mit Landfaris Übungen doch noch nicht ergeben hatte. Zwar hoffte sie noch immer auf eine Gelegenheit, diese Sache mal wahrzunehmen, aber jetzt gerade sah es eher knapp aus damit. Die Gruppe war gewachsen, und würden die Leute nicht in einer Art kleinem Zug nach Thorniara zurückwandern, wäre es wohl arg unübersichtlich.
    Wieso war die Gruppe gewachsen? Es hatte sie die Nachricht erreicht, sie hätten Ware nach Thorniara zu bringen, und um dafür zu sorgen, dass sowohl die Rekruten als auch die Ware vollzählig und heil ankamen, war ein Teil der Wachen der Silberseeburg mitgekommen. Die Nachricht über den Schlächter von Setarrif hatte sich anscheinend verbreitet. Was diese Ware sein sollte, interessierte die Goldschmiedin nicht, und wenn die Rekruten etwas zum Bereden hatten, war es doch auch schön. Hätte Ravenne diese Gruppe allein leiten sollen, hätte sie nach einem Pferd verlangt. Wenn sie schon nicht sprach, dann wollte sie wenigstens in der Lage sein, alles zu überblicken. Nun leitete Ravenne die Gruppe glücklicherweise nicht, also war es nicht so schlimm, zu Fuß zu laufen. Während sie so darüber nachdachte, erinnerte sie sich, dass sie vorgehabt hatte, ihre eigene Stute an Bogensehnen zu gewöhnen. Sah nach Arbeit aus, wenn sie erst einmal wieder in Thorniara wäre.

  10. Beiträge anzeigen #330
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Seit sechs Tagen war Candaal keiner Menschenseele mehr begegnet. Marie, die entehrte Bauerstochter, die er nach Stewark begleitet hatte, war ihm im Anschluss in die Berge gefolgt. Er hatte sich schon beinahe an ihre Gesellschaft gewöhnt als sie einem Rudel Wölfe begegnet waren. Er hatte gerufen, sie sollte nicht rennen, doch da war sie bereits auf das freie Feld hinausgerannt. Die Wölfe hatten vom Assassinen abgelassen. Natürlich hatte sie keine Chance gehabt. Die Natur war grausam. Anders als die Banditen aus deren Klauen er sie befreit hatte, machten die wilden Tiere kurzen Prozess mit ihr.

    Wenn er inne hielt und danach horchte, konnte Candaal ihre Schreie noch immer hören. Drum hielt er nicht an, sondern ging stets weiter. Er hatte einen weiten Bogen um den Silbersee geschlagen und ging seit dem Morgenrot nun den kahlen Felswänden des Weissaugengebirges entlang. Erst das Rauschen eines Bergbaches konnte ihn zu einem Halt verlocken. Er füllte seine Wasserschläuche und so wie er sich niederkniete um sich zu waschen, konnte er für einen Moment den letzten im Blut erstickten Schrei Maries vergessen. Er wusch sein Gesicht weit über ein Dutzend Mal. Ohne sein Dazutun begannen die Hände immer wieder von Neuem. Schliesslich schlüpfte er aus seiner Kleidung, um sie im Bergwasser vom Dreck der vergangenen Tage zu befreien. Einzig durch einen Lendenschurz bedeckt sass er schliesslich am Bach während seine Klamotten auf einem von der Sonne gewärmten Stein trockneten.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson ließ vorsichtig einen reparierten Tisch von der Mauer herab. Er hatte dafür eines der Seile um eine Mauerzinne gebunden und sparte sich so die Schlepperei auf den Treppen. Es hatte sich auch irgendein Nichtsnutz gefunden, der die Möbel unten vom Seil löste und zur Seite stellte. Der positive Nebeneffekt war natürlich, dass Adson die Länge des Seiles untersuchen konnte. Es reichte locker bis zum Boden ließ noch fast die halbe Länge übrig, außerdem schien es sehr stabil und in einem guten Zustand zu sein.

    Auch etwas anderes war interessant. Die Gruppe von Rekruten hatte sich kürzlich gesammelt und die Burg in Richtung Norden verlassen. Nach einer Trainingseinheit sah das Ganze nicht aus, schließlich hatten sie einige Waren mit sich geführt und wurden von Soldaten der Burgwache begleitet.

    Um Adsons Züge legte sich ein zufriedenes Lächeln. Weniger Gegner, wenn es darauf ankam. Sie hatten tatsächlich einen guten Zeitpunkt für die Rückeroberung ausgewählt. Er zog das freie Seil wieder nach oben und humpelte zurück in den Turm, um mit seiner Arbeit fortzufahren.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline

    Bluttal

    Etwas ging vor sich. Jemand kam aus Richtung Burg und das nicht allein. Wie sich schnell herausstellte, war es ein Trupp Soldaten, diesmal dem Anschein nach sogar größer, als vor einigen Tagen, als sie zur Burg gezogen waren und er ihnen in oder besser über der Schlucht aufgelauert hatte. Sein Warten hatte sich also gelohnt. Nicht, weil er noch weitere Opfer erzeugen wollte, sondern weil Solveg nun wieder ein Ziel hatte.
    Zwischenzeitlich war ihm der Gedanke gekommen, einfach die Burg zu umgehen und am Silbersee oder am Eingang zum Tunnel zur Ostküste nach dem Rechten zu sehen, doch so wirklich hatte er dem Frieden nicht getraut. Sein Weg hätte mehr oder minder unmittelbar an der Burg vorbeigeführt. Und so kurz nach dem Anschlag in der Schlucht waren sie dort garantiert sehr viel aufmerksamer und kontrollierten sogar jeden Reisenden, der nicht in die Burg wollte. Von daher hatte er abgewartet, unweit vom Zugang zur Schlucht im Bluttal. Und nun bekam er Gelegenheit, nicht länger hier ausharren zu müssen.
    Er würde ihnen folgen, vielleicht bekam er sogar die Chance, herauszufinden, was sie dort aus der Burg abtransportierten, denn ganz offensichtlich hatten sie nun einiges an Last dabei. Es war also keine reine Ausbildungstruppe mehr, denen er mit etwas Magie Angst machen konnte. Solveg würde vorsichtiger sein müssen, womöglich hatten sie sogar abseits des Weges Kundschafter, um Überfälle zu verhindern und das zu beschützen, was sie transportierten.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #333
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Langsamer als gewünscht kam die Kolonne voran, die sich durch das Bluttal kämpfte und aus einer bunten Mischung aus Rekruten und Soldaten bestand. Es hatte dem Burgkommandanten zwar bestimmt nicht gefallen, einen Teil seiner Männer als Geleitschutz nach Thorniara schicken zu müssen, doch angesichts der angespannten Lage in der Gegend war es das sicherste. Auf den Karren befanden sich schließlich Bücher aus der Burg und andere Waren, die nicht abhanden kommen durften, und auch die Rekruten sollten nicht erneut Opfer eines Hinterhaltes werden.
    Wehrhaft blieben das Bollwerk und seine Besatzung zwar dennoch, so dass ein Angreifer kein leichtes Spiel haben würde, aber ganz sicher war man nie, und so sollten sich die Soldaten oder ihre Ablösung nicht zu viel Zeit damit lassen, zur Burg zurückzukehren. Vielleicht ist das ja wieder ein Ablenkungsmanöver, wie damals, dachte Kerdric. Auch die myrtanischen Truppen hatten schließlich erst versucht, die Besatzung von Burg Silbersee durch Aktionen im Osten Argaans zu schwächen, bevor der Angriff erfolgt war. Oder aber es war eine Falle des Kommandanten, der genau so ein Ablenkungsmanöver erwartete. Wobei es fraglich war, ob er wirklich in der Lage wäre, einem Angriff der versammelten Setarrifer Truppen standzuhalten … die Mauern und Türme bemannen konnte er, aber ab einer gewissen Überzahl des Gegners reichte selbst das nicht mehr.
    Nicht meine Aufgabe, seufzte Kerdric stumm und wischte sich schon wieder den Schweiß aus der Stirn. Ich habe die Rekruten, der Kommandant hat die Burg. Aufmerksam ließ er den Blick hierhin und dorthin schweifen, auf der Suche nach auffälligen Bewegungen. Sämtliche Tiere der Gegend konnten die Kolonne wohl schon auf Meilen durch den Schweißgeruch ausmachen, den die Männer verströmten, aber ein Hinterhalt würde sich von so etwas wohl kaum beeindrucken lassen. Auch abseits der Hauptgruppe waren daher einige Soldaten im Unterholz unterwegs, um jede Überraschung nach Möglichkeit zunichte zu machen.
    Kein neues Blut für den Schlächter in diesem Tal, schwor sich der Ausbilder. Möge Innos eine besonders heiße Flamme für ihn bereithalten.

  14. Beiträge anzeigen #334
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline
    Die gemütliche Nacht vorüber, der Tag schon weit fortgeschritten und die Gemüter erhitzt, nur abgekühlt durch den verhangenen Himmel, setzten die drei Orks ihre kleine Reise fort. Das Ziel war nach wie vor nur vage absehbar – selbst Proya rätselte noch, was Melog als finale Prüfung gefallen würde, denn auch das Leben eines Schamanen bestand aus Prüfungen, ebenso wie das eines Kriegers.
    Der dickbauchige Orak, welcher bisher sehr still gewesen war, bewies durch seine Art, dass er nicht viel von ihr hielt, weniger offensichtlich, wie der Jäger, aber doch greifbar.
    Sie werden schon noch merken, dass es unklug ist, einen Schamanen zu unterschätzen, dachte sie gleichmütig.
    Ebenso den kleinen Kampf zwischen dem Jäger und ihr würde sie vorerst ruhen lassen, denn ihre Aufgabe war nun von größerer Wichtigkeit und so suchte sie weiterhin aufmerksam nach etwas, das sich für ihre Zwecke eignete.

    Die ersten Anzeichen auf Morras in der Umgebung gaben einige offensichtlich mit Äxten bearbeitete Baumstümpfe, die am Waldrand zu sehen waren. In der Nähe musste also ein Holzfällerlager sein, doch die junge Orkin entschied sich, vorerst nicht zwischen die Bäume zu treten. Sie wusste nicht genau, wieso, doch sie stellte sich etwas anderes vor, etwas, das mehr Eindruck hinterlassen würde.
    Es wäre in ihren, und in IHREN Augen sicher auch nicht, genug, nur die Erinnerung an etwas schreckliches auszulöschen, was kurz vorher geschehen war. Es musste etwas sein, welches die Persönlichkeit des Opfers nahezu ausmacht. Ideen formten sich in dem Kopf der Schamanin und nahmen Gestalt an, grausame Dinge, lustige Ergebnisse, berauschende Gefühle der Macht und Hysterie beim Opfer.

    Ein Lächeln entblößte die scharfen Fangzähne Proyas, welches ihre Begleiter nicht sehen konnten, da sie hinter ihr liefen. Süße Gedanken an hirnlose Untergebene, reduziert auf ihren Instinkt, weniger wert als ein Tier, beanspruchten ihre Aufmerksamkeit.
    Erst, als in einiger Entfernung ein Gehöft zu sehen war, welches zuvor von den Bäumen verdeckt worden war, konzentrierte sie sich wieder auf die Wirklichkeit. In ihrem Kopf nahm eine der zuvor gesponnenen Ideen wieder Gestalt an und ließ sie innehalten.
    „Wir werden den Morras einen kleinen Besuch abstatten“ - sie deutete auf das einsame Haus - „Lasst mir ein Weibchen übrig, die anderen gehören euch“, meinte sie gelassen und war sich bewusst, dass es keine große Anstrengung für diese beiden Orks bedeutete, die immerhin schon andere ihrer Rasse besiegten. Doch wäre es nicht minder spaßig und ein wenig Proviant für den Rückweg konnte auch nicht schaden.

  15. Beiträge anzeigen #335
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    Kshak Kar ist offline
    Kshak kratzte sich an den Schultern und schaute irritiert auf seine Fingernägel, unter denen sich etwas Rotes, Krustiges gesammelt hatte. Eine kleiner Erinnerung, die sein letzter Kampf ihm hinterlassen hatten.
    In gleichbleibendem Schritt folgte er den beiden, in Gedanken war er ganz woanders. Dort saß er in einer gut besuchten orkischen Wirtsstube und blickte schmachtend auf einen Teller voll von würzigem, duftenden, fett-triefenden Krustenbraten, serviert mit einer lächerlich großen Portion Weisskraut und einem Bier, dessen Humpen ein Morra nur beidhändig zu Munde führen konnte. Neben ihm am Tischen summten ein paar Brüder ein bekanntes Kriegslied und klopften mit der Rückseite ihrer Dolche klirrend den Takt mit. Der Wirt schänkte schweißtriefend weiter Fusel und Weizenwasser aus und forderte mit strenger Stimme die Bezahlung im Voraus. Nur einer der Oraks protestierte, wurde aber sogleich mit einem nicht zu unterschätzendem Faustschlag des Schanktisches verstoßen. Kshak packte das erste Stück Fleisch, sog dessen unverschämt guten Duft auf und biss hinein.
    "Wir werden den Morras einen kleinen Besuch abstatten", sagte Proya und zog einen kritischen-verträumten Blick von Kshak auf sich, der bemerkte, wie sein Magen zu rumorgen begann.
    "Proviant nehmen wir gerne", meinte Tashunka und schlug die Fäuste ineinander.
    "Du hast wirklich zu viel Energie, weisst du das?", bemerkte Kshak.
    "Hast du ein Problem?", erwiderte Tashunka.
    "Keines, bei dem du mir helfen könntest... lasst uns das hier erledigen." Er stiefelte breitbeinig los, auch ein Warte! von der Orkfrau hielt ihn nicht davon ab. Es waren nur Menschen, Abkömmlinge eines schwachen Geschlechts, die nichts besseres zu tun hatten, als sich gegenseitig umzubringen.
    Er hatte die halbe Strecke zum Haus zurückgelegt, da begann ein großer schwarzer Hund hinter dem Gatter wütend zu kläffen.
    "Verdammtes Vieh, ich werde dich ... woooaaahhh!?"
    Unter ihm verschwand der Boden und er fiel gefühlte zehn Meter in die Tiefe. Sofort stellte er seinen Speer schräg und sah diesen an der Grubenwand entlangschlittern und zum Stillstand kommen. Seufzen...
    Keine zwei Handbreit von seinem Gemächt entfernt ragten verdächtig spitz wirkende Pflöcke aus dem Boden nach oben und etwa zwei Meter über ihm befand sich der Rand der Fallgrube.
    "Na toll..."

  16. Beiträge anzeigen #336
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Aufgebracht wirbelte Tashunka herum, weil Kshak hinter ihm einen Krach machte, dass er den ganzen Hof gleich in Aufruhr bringen würde. Doch als er sich umdrehte war dein kein Kshak mehr. Der dicke Orak hatte sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Wenn er ehrlich war hatte der Jäger ihm ein solches Kunststück gar nicht zugetraut doch schon im nächsten Moment zeigte sich, wie er dies vollbracht hatte.

    Tash näherte sich langsam der Grube über die Proya und er selbst gerade zu zweit marschiert waren ohne, dass etwas passiert wäre und in der nun der etwas... mollige Geselle verschwunden war. Diese Falle musste für Schattenläufer oder ähnliches gedacht gewesen sein, so groß wie sie angelegt war. In Erwartung eines blutigen Anblickes sah der dunkle hinein und stellte fest... der Kugelork lebte noch. Auf wundersame Art und Weise hatte er sich mit dem Speer in den Seiten verkeilt, der eigentlich dabei hätte brechen müssen.

    "Kshak!"
    "Mh?"
    "Du bist zu fett!"

    Ein mürrisches Grollen entstieg der Grube nach diesem reizenden Dialog. Tashunka drehte sich zu dem Hof um. Noch immer bellte da ein Hund wie verrückt und es war schon recht merkwürdig, dass noch kein Morra auf der Bildfläche erschienen war. Besser für die und besser für Kshak... wobei Tash auch mit Zeit keine Ahnung hatte wie er den Fettwanst da rausbekommen sollte. Ein Seil hatte er nicht dabei und für eine körperliche Meisterleistung war er auch zu eingeschränkt mit seiner linken Schulter.

    "Wenn du es schaffen könntest runter zu kommen ohne dabei deinen fetten Wanst aufzuschlitzen könntest du die Pflöcke aus dem Boden reißen und in die Wand schlagen um daran hinauf zu klettern."
    Proya sagte die ganze Zeit schon nichts... nur jetzt begann sie irgendwas zu murmeln und als Tash sich zu ihr umschaute zögerte er damit sie anzusprechen. Sie war wohl wirklich eine Schamanin, nur was tat sie da?
    Merkwürdige Gesten gingen von Pranken und Füßen aus. Ihr Kopf erhob sich leicht als von Kshak ein plötzlich ihm kaum zutraubares... hohes Geräusch - Tashunka wollte es nicht Quicken nennen, aber eigentlich war es ein solches - kam.
    "Mein Speer bewegt sich..."
    Proya unterbrach ihre Geste und schien zunächst verwirrt.
    "War wohl der falsche Ansatzpunkt." meinte sie nur und begann erneut während Tashunka sie misstrauisch beäugte.
    "Jetzt bewegen sich schon die Pflöcke auf mich zu!"
    "Stör nicht meine Konzentration, KSHAK!" zischte die Oraka während unten in Grube sich langsam ein Pflock aus dem Boden zog und hinauf schwebte um schließlich mit der Spitze zur Erdbegrenzung in der Luft zu verharren.
    "Nun beweg deine Beine und stoß ihn in die Wand, damit du dich drauf stellen kannst, Lugdusch!" mischte sich nun auch Tashunka wieder ins Geschehen ein. Und tatsächlich - ein Tritt und der Pflock steckte in den Ansätzen in der Wand, ein weiterer und Kshak konnte ein Teil seines Gewichtes von dem Speer nehmen.

    Jedoch war dies wohl noch nicht alles mit dem die drei Oraks zu kämpfen hatten. Plötzlich wurde das Gebell der Hunde lauter. Der Jäger fuhr herum und sah ein vier Morra mit zwei Hunden und Äxten und Sensen heran nahen. "Ihr müsst es wohl zu zweit schaffen." knurrend trat er diesen dummen Morra die ihn angriffen statt die Flucht zu erkreifen entgegen.

    Die Hunde rannten vorran. Es waren Spielhunde - kaum geeignet für den Kampf. Noch bevor sie ankamen duckte sich Tashunka in die Angriffshaltung und verunsichert hielten die Tiere an. Einer lies ein Knurren ertönen. Tashunka knurrte zurück. Noch deutlich unsicherer wich der erste zurück und das war der Moment in dem der Orak auf das Tier zusprang und einen Speerstoß auf ihn niederfahren lies, während der andere jaulend die Flucht ergriff.
    Schreiend trafen die vier Morra ein. Einer alt, mit grauem Bart, einer im besten Alter aber gezeichnet von harter Feldarbeit, nicht vom Kampf und zwei Frischlinge. Der Orak blieb ganz ruhig stehen, während die vier ihn umzingelten. Bei jedem würdigen Gegner hätte er das vermieden, aber er hatte es hier nicht mit gefährlichen Gegnern zu tun - eher mit Frühsport - nur am Abend.
    Der Jäger hörte genau wie der Frischling hinter ihm sich bewegte und zuschlagen wollte, doch geschickt drehte sich der im Verhältnis zu den Winzlingen riesige Körper zur Seite und trieb seinen Speer durch den Hals des alten der gurgelnd zusammen brach. Die Waffe zog er sofort wieder zurück und warf sie dem angreifenden Frischling zwei Meter entgegen, so dass dieser auch zusammenbrach. Die Sense des alten musste indes als Henkerswerkzeug fürs Köpfen des zweiten Frischlings herhalten, während der letzte Morra bibbernd da stand und nicht wusste, was er tun sollte.
    Tashunka lies den Kopf einmal nach links und einmal nach rechts kippen.
    "Kinder und Alte zuerst." grunzte er dem verbleibenden in der Morrasprache entgegen. In irgendeinem Morrabuch musste er diese Redewendung wohl mal gelesen haben und in dieser Situation schien sie ihm prächtig zu passen, wenngleich er sich zu erinnern meinte, dass die Redewendung eigentlich in anderem Kontext benutzt wurde.
    Geändert von Tashunka (18.06.2012 um 20:54 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #337
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline

    Am Silbersee

    Adson hatte seine Arbeit erstmal eingestellt. Der Haufen war schon deutlich kleiner geworden und Adson brauchte sicherlich noch für einige Tage Beschäftigung. Er verstaute also sein Werkzeug im Turmzimmer und machte sich auf den Weg zum See. Sein Trainingsschwert hatte er mitgenommen, schließlich wollte er mal wieder etwas anderes trainieren als Kniestöße und dergleichen. Er wollte sich schließlich keinen Tadel von seiner Lehrmeisterin einfangen, wenn er das nächste Mal mit ihr trainierte.

    Zuerst schwamm er ein paar Runden und untersuchte dabei das Ufer des Sees. Er fand schließlich eine angegrenzte Stelle, welche von einigem Gebüsch eingerahmt wurde. Dort war er vor neugierigen Blicken aus der Burg sicher. Allerdings waren derzeit so wenig Soldaten in der Burg stationiert, dass da kaum jemand Zeit für einen Spaziergang haben sollte.

    Der junge Schreiner zog sich an, sammelte seine Sachen ein und begab sich an den ausgewählten Trainingsort. Dort begann er mit einigen Dehnungsübungen, bevor er zum Schwert griff und die ersten Schläge ausführte. Schwungvoll lief die von rechts nach links, dann wieder zurück nach rechts. Adson trat einen Schritt zurück und ging in Parierhaltung, dann ein Ausfallschritt und schneller Hieb nach vor, gefolgt von einer dichten Schlagfolge. Dann versuchte er das Gelernte in seine Schlagübungen einzubauen. Er zog das Schwert von links nach rechts, setzte dabei das rechte Bein leicht zurück und stieß das Knie dann schwungvoll nach vorn. Adson ließ noch zwei schnelle Schläge folgen, dann lockerte er sich ein bisschen. Zufrieden war er mit seinen Bewegungsabläufen noch nicht. Also galt es weiter zu üben. Sanft ließ er das Schwert hin und her gleiten, locker führte das Handgelenk die Waffe. Dann wieder ein Schritt nach vorn und ein halbhoher Schwertstreich, zwei schnelle Schritte zur Seite, die Waffe schützend vor den Körper gehalten, gefolgt von einem Satz nach hinten und weiten Schlägen vor dem Körper von rechts nach links und zurück. Kurz atmete er durch, dann startete er die nächste Schlagsequenz ...

  18. Beiträge anzeigen #338
    Lehrling
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    Kshak Kar ist offline
    "Naga Shutta!"
    Kshak hielt sich noch mit einer Hand an seinem Speer fest, während er probierte mit der anderen nach der Wand zu greifen, aus der an mehreren Stellen Wurzeln hingen.
    "Pass auf, Weib, dass du die Pflöcke nicht in die falsche Richtung schickst!"
    Von ihr kam kein Kommentar zurück, sie schien zu konzentriert darauf, Kshak aus seiner misslichen Lage zu befreien. Der zweite Holzpflock löste sich mit einem Ruck aus dem Boden und schwebte auf die passende Höhe, sodass Kshak ihm nur noch einen kräftigen Tritt versetzen musste und ihn im Erdreich versenkte.
    "Guuut! Noch einer Letzter, dann komme ich raus."
    Inzwischen ertönte Kampflärm und Geschrei von draußen. Tashunka hatte also mit der Aufräumarbeit angefangen.
    Ein weiterer Pflock löste sich und endete in der Wand der Mauer. Kshak nahm etwas schwung und beförderte sich auf die ersten beiden Stöcke in der Wand. Mit einem Schlag löste er seinen Speer aus der verkeilten Position und warf ihn nach oben, aus der Grube heraus. Vorsichtig stieg er auf den dritten Pflock und reichte mit einer Hand über den Rand hinaus. Mit Kraft stieß er sich ab, hörte das Holz unter ihm brechen, fühlte sich jedoch zur gleichen Zeit nach oben gezogen. Das Orkweib war noch nicht fertig damit, ihre Magie zu wirken.
    "Danke... konnte die Hilfe gut gebrauchen", sprach er. Er machte sich keine Eile damit, aufzustehen und seine Waffe zu ergreifen... Tashunka hatte die Lage recht gut unter Kontrolle.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline
    Während hinter ihr der Jäger seinen Spaß mit den Morras hatte, konzentrierte Proya sich darauf, die Spieße aus der Fallgrube zu einer Leiter für den fetten Ork zu machen. Mithilfe ihrer Telekinese konnte sie dies, ohne selbst in das Loch steigen zu müssen. Ihre Magie wehte durch Venen und Arterien, kitzelte Nervenstränge und streichelte ihre Knochen. Das Gefühl der Macht durchflutete sie und beflügelte ihre Sinne.
    Kaum nahm sie wahr, wie Kshak ihr etwas zurief, denn erst, als er seine Pranke und schließlich den stattlichen Körper aus dem Erdloch beförderte, nahm sie die weltlichen Eindrücke wieder wahr.
    Den Dank des Oraks nahm sie kommentarlos an und schaute zu dem Jäger, der bis auf einen bereits alle Morras ins Reich des Schöpfers geschickt hatte. Die Schamanin schickte sich nicht an, in den Kampf einzuschreiten, schließlich gab es keinen Grund und vor allem wäre ein zwei-gegen-eins ehrlos.
    „Wir gehen vor“, wandte sie sich an den Dicken, „Komm nach, wenn du deinen Spaß hattest!“, meinte sie dann zu dem Jäger, der spielend seinen Speer schwang.

    Die Schamanin lief gefolgt von Kshak auf das Haus zu, welches einige Meter weiter bergan über einigen Feldern und Weiden thronte. Verängstigte Tiergeräusche drangen aus einer großen Scheune zu ihrer Rechten, vermutlich einige eingepferchte Schweine.
    Durch die Fenster war der Schein eines Kaminfeuers auszumachen, doch mehr Lebenszeichen gab es nicht.
    Aber sie müssen ein Weibchen da haben, dachte die Orkin und zertrümmerte ohne viel Federlesen die Holztür mit einem Schlag ihrer Pranke.
    „Ich frage mich, wann die Morras es lernen werden. Die Weichlinge vom Silberseestamm gibt es nicht mehr!“, brüllte sie drohend und betrat das schwach erleuchtete Haus. Eine Treppe führte geradeaus nach oben, während jeweils links und rechts eine Tür war.
    „Schau dich hier um, ich versuch's oben“, wies Proya an und ging langsam auf die Treppe zu.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Murrend vernahm der dunkle, dass er schonwieder aufhören sollte mit seinen Späßchen. Seine Gefährten stolzierten bereits an ihm vorbei und würdigten den Morra keines Blickes der zu schreien begann. Es schien ihm absolut nicht zu gefallen, dass Proya da einfach so auf sein Haus zuschritt. Der Morra wollte loslaufen, doch Tashs Speer, den er mittlerweile wieder in der Hand hatte, zuckte vor und durchstach einmal den Fuß des Mannes. Das Brüllen wurde lauter.
    "Wie ein Frischling." grummelte Tash belustigt.

    Wild schreiend stoch der Arbeiter mit der Forke auf den ehemaligen Silberseeork ein, der das Werkzeug spielerisch ein wenig zur Seite schlug. Vielleicht hätte dieser kräftige Arbeiter sogar das Zeug gehabt zu kämpfen, wenn er es einmal geübt hätte. Nunja... aber dem war einfach nicht so.
    Bei einem weiteren Schritt stach Tash ein weiteres mal zu und durchbohrte den andern Fuß.
    Sich kaum noch auf den Beinen haltend, schlug, schrie und heulte der Morra Worte, die Tashunka obwohl er die Sprache beherrschte nicht verstand. Schließlich hatte er genug davon. Er schlug ihm das Werkzeug aus der Hand, packte den Winzling am Hals und warf ihn kurzer Hand einige Meter weiter... genau zu der Stelle, an der Kshak zuvor eingebrochen war. Ein Todesschrei verhieß, dass dort wohl noch genug Pfeiler aufgestellt waren, die Proya nicht heraus gezogen hatte.

    Es wurde Zeit den anderen beiden zu folgen.

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