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  1. Beiträge anzeigen #381
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Das passte ja alles. Der Magier war zufällig auch ein Heiler. Aber da dieser Rethus nicht im Tempel helfen konnte, folgte der Glatzkopf dem Magier in ein anderes Haus. Er bekam nicht besonders viel von dem Erdgeschoss zu sehen. Der Magier führte den Glatzkopf in den Keller hinunter. Ihm überkam die ernüchternde Erinnerung in einem Kerker eingesperrt zu werden. Aber darüber brauchte er sich wohl jetzt keine Gedanken zu machen.
    Sie erreichten einen Raum, in dem sich noch jemand befand. Allerdings schenkte Rethus diesem nur wneig Aufmerksamkeit. Ihm war es jetz wichtig, diese verfluchten Schmerzen loszuwerden. Außerdem brauchte er den rechten Arm endlich mal wieder.
    Er setzte sich auf einen Tisch. Zunächst beschrieb der Magier, was jetzt passieren sollte und was er machen wollte. Mit den Schmerzen, die Rethus nun bevor standen, hatte er bereits gerechnet, aber dass seine Verletzung so krass war, hätte er nicht gedacht. Nur gut, dass er gleich zu einem Magier gegangen war. Kein einfacher Barbier hätte das wieder richten können. Gegen die Schmerzen bekam der Glatzkopf einen Trank. Rethus gehörte zwar zu der sich für hart haltenden Sorte von Kriegern, aber er hatte auch einfach keinen Bock mehr auf die Schmerzen. Deshalb trank er das üble Zeug trotzdem.

    Als der Heiler seinen Arm packte, fuhr etwas Warmes in seine Schwellung. Anfangs fühlte sich das noch ganz angenehm an. Allerdings knackte es dann plötzlich. Von da an wurde es schmerzhaft. Trotz des Tranks fühlten sich die Schmerzen unerträglich an. Automatisch verkrampfte sich seine linke Hand um die Tischkante. Seine Rechte war dazu einfach nicht in der Lage. Auch sein Gesicht musste sich merklich verziehen.
    Der Magier schaute ihn an. Dann wollte er wissen, was er in der Burg eigentlich wollte.
    „Mein Aufenthalt in der Burg war ein völliger Zufall“, begann der Glatzkopf, dessen Stimme ziemlich gestresst klingen musste. „Ich habe jemanden gesucht, der mir die Kunst des Kampfes mit zwei Klingen beibringt. Den hab ich schließlich dort gefunden. Der Typ nahm es aber ein wenig zu ernst mit der ersten Herausforderung. Er wollte, dass ich mich daran gewöhne, nur mit der linken Hand umzugehen.“ Er machte eine kurze Pause, in der er seine Zähne auf Grund eines durchdringenden Stechens fletschen musste. „Deshalb hat der Kerl mir den rechten Arm gebrochen. Und ausgerechnet ein paar Wochen später haben die Soldaten von Rhobar dort angegriffen. Ich bin ein Feind der Rotröcke, aber so angeschlagen wie ich war, war ich eher nutzlos für die Schlacht. Das passiert mir nicht noch einmal. Au! So spektakulär ist die Geschichte gar nicht. Und Eure Vermutung stimmt: Ich bin weder ein Söldner noch eine Klinge, zumindest von Ethorns Königreich. Ich arbeite schon als Söldner aber eher freiberuflich. Ich gehöre nicht wirklich direkt zu jemanden. Ah, verdammt…“
    Geändert von Rethus (22.03.2012 um 00:23 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #382
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Während der andere sprach und damit die Schmerzen für sich ertragbarer machte, fuhr der Priester mit der Behandlung fort. Die letzten Reste der noch verwachsenen Knochen löste er, was einiges Zucken des Patienten hervor rief. Dann kümmerte er sich auch schon um die Taschen, die sich im Arm gebildet hatte. Sie waren zumeist klein und fielen ihm durch seine Magie bereits schnell auf. Sie erschienen ihm vor seinem inneren Auge als wären sie aggressive Tiere. Sie strahlten in das umliegende Gewebe und sorgten für die bereits stark fortgeschrittene Entzündung.
    Er muss unerträgliche Schmerzen erleiden. Wie kann er dies nur aushalten? Wie kann er noch gehen und sprechen? Und wieso ist er noch nicht tot?
    Doch diese Gedanken brachten ihn nicht weiter, weshalb er mit Hilfe seiner Magie die Keime in der Tasche angriff. Es dauerte nur einen kurzen Moment, kostete jedoch viel seiner Kraft. Er spürte bereits die Ermüdungserscheinungen und die Erschöpfung. Das Brechen der Knochen war nichts im Vergleich zum Bekämpfen der Keime. Nach einigen Augenblicken jedoch hatte er es geschafft und nahm für einen Moment die Hände vom Arm des anderen. Er atmete einmal kräftig aus, dann schaute er zu seinem Patienten.
    „So, ich habe die Taschen gesäubert. Zwar ist die Entzündung noch im Arm, aber die Ursache ist fort. Nun kommt jedoch der Schwierigste Teil: ich werde eure Knochen zusammenwachsen lassen.“ Er griff zu einem Becher voll Wasser und nahm einen kräftigen Schluck. „Ich musste mich nur kurz erfrischen. Solch eine Heilung ist nicht gerade einfach, vor allem nicht zu solch später Stunde. Es ist aber interessant, zu was für Methoden Lehrmeister greifen“, meinte er sarkastisch. „Den Arm brechen. Was für eine schwachsinnige Idee ist das denn? Wenn, dann muss man wenigstens dafür sorgen, dass dieser wieder verheilt. Trotzdem, auf solch eine Idee kann nur ein Verrückter kommen.“
    Nachdem er einen weiteren Schluck genommen hatte, wandte er sich wieder dem Arm zu. Erneut konzentrierte er sich, erneut sammelte er seine Kräfte, dieses Mal jedoch zapfte er auch bereits Teile seiner Reserven an. Seine Magie umschloss die Knochensplitter und vor seinem Inneren Auge sortierte er diese. Es dauerte einen Moment und er konnte das Unbehagen des anderen spüren. Als er glaubte, alle richtig angeordnet zu haben, entsandte er einen kräftigen Strahl seiner Magie. Wo seine vorherigen Versuche sofort Wirkung zeigten, dauerte es hier nun einen Moment. Es schien sich nichts zu tun – bis die ersten Knochensplitter kleine Auswüchse bildeten und sich miteinander verbanden. Hier nun konnte er eindeutig spüren, wie der andere vor Schmerzen zuckte.
    „Ihr müsst still halten, ansonsten kann ich eure Knochen nicht ordentlich verheilen. Ich weiß, es schmerzt, aber gleich ist es geschafft“, sprach Tinquilius, in dessen Stimme man bereits die Erschöpfung vernehmen konnte.
    Er fuhr mit dem Kraftakt fort. Seine Kraft war bereits beinahe aufgebraucht, nur seine Reserven halfen ihm noch, die Heilung fortzuführen. Immer mehr Knochen verbanden sich, immer stärker wurden die eigentlichen Knochen. Langsam setzte sich auch das Gewebe am Knochen fest, Sehen und Muskeln. Dies schien besonders schmerzhaft zu sein versuchte sich sein Patient doch abzuwenden davon. Tinquilius jedoch blieb beharrlich – und schaffte es mit dem letzten Rest seiner Reserven auch den letzten Knochensplitter zum Knochen verwachsen zu lassen.
    Erschöpft sank der Priester auf dem nahestehenden Stuhl zurück und öffnete seine Augen. Der Arm wirkte wieder normal, so gerade wie er sein sollte. Die Schwellung war auch zurückgegangen, wenn auch nicht vollständig. Und das Gesicht seines Patienten wirkte gelassener.
    „So, nun sollte euer Arm wieder funktionstüchtig sein. Ich habe die Knochen wieder ordentlich verbunden und die Taschen gesäubert. Auch die Entzündung ist beinahe besiegt“, sprach er und stand langsam auf. Er schritt zu einem der Regale und suchte kurz nach dem passenden Trank. „Jedoch ist sie dies nicht ganz. Dazu haben meine Kräfte nicht gereicht. Mit diesem Trank jedoch könnt ihr sie vollkommen besiegen.“ Er reichte den Trank an den nun Geheilten und setzte sich wieder. „Er stärkt den Knochen und die geschwächten Muskeln und beruhigt das entzündete Fleisch. In ein oder zwei Tagen sollte dann alles wieder in Ordnung sein, wenn ihr morgens und abends einen Schluck davon trinkt.“ Er hielt inne und überlegte, ob er etwas vergessen hatte. „Ach, bevor ich es vergesse: Eure Knochen sind zwar wieder gut verwachsen, doch durch die Tortur noch geschwächt. Übertreibt es die nächste Zeit nicht und trainiert erst langsam wieder, ansonsten brecht ihr ihn euch direkt wieder.“
    Geändert von Tinquilius (22.03.2012 um 01:06 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #383
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Wie überaus praktisch es doch wäre, selbst Glas herstellen zu können, dachte Leyla, als sie von einem Platz mit einigen Marktständen, an denen alltägliche Waren dargeboten wurden, in eine der angrenzenden Gassen trat, wo sie sich größeres Glück erhoffte. Spezielle Gefäße für die Alchemie waren einfach unglaublich teuer und das Wissen der Herstellung wenig verbreitet. Fraglich war aber wohl auch, ob es den Aufwand lohnte, da dazu ihrem Wissen nach eine recht große Hitze nötig war, wie sie zum Beispiel ein Schmied erzeugte. Das war mit harter körperlicher Arbeit verbunden und definitiv nichts für ihre eher zarte und empfindliche Haut. Jedenfalls wenn sie diese Eigenschaften noch einige Zeit beibehalten sollte, worauf Thorwyn sicherlich bestand.
    Die hiesigen Läden offenbarten in ihren Auslagen und den Räumen dahinter schon ein größeres Angebot, als die zum Teil winzigen Marktstände der Bauern und fahrenden Händler. Zudem hatte die Blonde den Eindruck bekommen, dass sich das Angebot im Vergleich zu ihrem letzten Besuch deutlich verringert hatte. Der Krieg zog offensichtlich nicht spurlos an Setarrif vorbei und die einst blühende Handelsstadt verlor ein wenig ihres Glanzes. Darüber konnten auch nicht die schimmernden Dächer des königlichen Palastes und vieler anderer Gebäude nicht hinweg täuschen. Oftmals äußerte sich diese Knappheit in gestiegenen Preisen. Auch wenn das Wetter hier an der Ostküste der Insel eine praktisch ganzjährige Saat und damit regelmäßige, pausenlose Ernten zuließ, so war der Bedarf durch die Soldaten höher und das Angebot durch vom Kampf beschädigte oder gar zerstörte Felder und Höfe geringer. Hoffentlich litt die Bevölkerung nicht zu sehr darunter. Im Moment wirkte Vieles noch normal, wenn man die Größe der Stadt im Hinterkopf behielt. Es gab also alles: arm und reich, schön und hässlich. Und das in beliebigen Kombinationen. Welche Seite inzwischen überwog, konnte sie nur schwer abschätzen. Noch hielt das Gleichgewicht dieser Waage und Leyla hoffte für die Stadt und ihre Bevölkerung, dass es so bleiben würde.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Arm war also heil. Man merkte es dem blondhaarigen Magier an, dass er sich mit dem letzten Stück abmühte. Mit solchen Verletzungen hatte er hier in der verhältnismäßig ruhigen Stadt wohl eher weniger zu tun.
    Also vom Charakter her machte der Wassermagier einen höchst beeindruckend guten Eindruck. Das war wohl das erste Mal, dass der Glatzkopf es mit einem vernünftigen Magier zu tun hatte. Zufrieden lehnte sich Rethus nach vorne um auf seinen Füßen zu landen. Bewundernd beglotzte er seinen geheilten Arm. Er hatte sich verändert.
    Sein Gegenüber, der sich – von Rethus unbemerkt – auf einen Stuhl gesetzt hat, erklärte ihm noch, in wie weit der Arm geheilt war. In den kommenden zwei Tagen musste Rethus noch einen Trank zu sich nehmen. Er würde es wohl überleben.
    Doch noch immer war er so fürchterlich fasziniert und zugleich erleichtert über seine Heilung. Auch wenn es an manchen Stellen noch etwas zerrte schien der Arm seine vollkommene Bewegungsfreiheit wiedergewonnen zu haben.
    „Ich danke Euch, Magier“, entgegnete der Glatzkopf und verbeugte sich sogar. „Ich bin eigentlich kein Mann der Kirche Adanos, aber nehmt das hier als Spende.“ Der Schwarzgekleidete übergab dem Wassermagier einen Geldbeutel. „Ich hab das Geld nicht gezählt, aber das müssten etwa hundert Goldmünzen sein. Bitte nehmt es.“
    Sogleich zog Rethus seine Lederrüstung wieder über und schnürte sie fest. Endlich konnte ihm dabei auch sein rechter Arm wieder behilflich sein. Das Gefühl, seinen rechtenArm nutzen zu können, beflügelte ihn. Es fühlte sich sogar fast ungewohnt an, wenn man sich drei Monate lang nur mit dem linken Arm beschäftigte.

    Zufireden verließ er letzte Nacht das Haus der Magier. Draußen zog er seinen Umhang zu und machte sich direkt auf den Weg zum Gasthaus, wo er ein Bad und ein Bett nehmen wollte…

  5. Beiträge anzeigen #385
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    In ihrer Freude, wie gut sie es in Schwarzwasser im Verhältnis zu Setarrif doch hatten, ging sie beinahe an einem Laden vorbei, in dessen Auslage etliche bunte Glasteile in der Sonne funkelten. Erschrocken stoppte sie und schaute sich kurz um, ob jemand ihr Missgeschick beobachtet hatte. Der Händler beendete ihre Suche mit seinem Auftauchen vorzeitig. Auf seinen Gruß folgte eine schier endlose Abhandlung über die verschiedensten Waren, die er anbot, angefangen von buntem Glasschmuck bis hin zu großen Weinkaraffen und speziellen Sonderanfertigungen, die er angeblich für den König und seine Lehnsmänner fertigen lassen hatte. In ihrer Höflichkeit ließ Leyla den Mann reden, sie scheute sich, ihn zu unterbrechen und auf diese Weise zu verärgern, zeigte letztlich aber doch ein Lächeln, als er sie endlich antworten ließ.
    „Alchemistische Geräte“, sagte sie knapp und blickte sich vergebens in seiner Auslage danach um. „Kolben, Rohre, Reagenzien und noch ein paar Kleinigkeiten. Ich brauche einen gewissen Vorrat, da ich nicht allzu oft herkommen kann. Die Qualität sollte entsprechend gut sein.“
    Die Befürchtung, er würde fragen, woher sie stammte, trat nicht ein, stattdessen gebot der Händler sie zum kurzen Warten und verschwand in seinem Laden, aus dem er einige Zeit später wieder herauskam. In den Händen einige dunkelgrün gefärbte Glasgefäße.
    „Bestes Waldglas, das ihr nur bei mir bekommt. Wenn ihr einige Tage Zeit habt, kann ich euch auch Gefäße auf Wunsch anfertigen lassen. Hier, schaut es euch an!“
    „Guter Mann“, zügelte die Blonde ihren inneren Aufruhr mit beschwichtigenden Worten, „ich möchte gute Qualität. Wenn ich Waldglas haben möchte, dann komme ich dazu nicht nach Setarrif, sondern gehe in eine Waldglashütte. Dort spare ich mir nämlich das Geld für den Händler. Ich bin aber hier, weil ich etwas Vernünftiges möchte. Habt ihr anständiges, durchsichtiges Glas oder muss ich woanders weiter suchen?“
    „Ich habe ... wenn ihr ... also ... nun ... ihr ... ich ...“
    „Habt ihr?!“
    „Könnt ihr es denn bezahlen?“
    „Macht euch über eure Bezahlung keine Gedanken. Also?“
    „Nun ... ja. Ich hab begrenzt Möglichkeiten. Die allerdings im Moment gänzlich ausgeschöpft sind. Und ... also ... das Waldglas genügt euch wirklich nicht?“
    „Nein. Sagt das doch einfach gleich. Ich könnte zur Not in einigen Wochen noch mal herkommen, habe ich dann größere Chancen?“
    Zögerlich schüttelte der Händler mit dem Kopf. Leyla kommentierte es mit einem Augenrollen. „Danke für eure Zeit.“

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #386
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Perfekt!, grinste Thorwyn, als er ein weiteres Mal den Gürtel ausprobiert hatte, der von einem Schneider in Setarrif etwas modifiziert worden war. Schon eine ganze Weile hatte der Jäger sich darüber den Kopf zerbrochen, wie er die Tränke, die Leyla ihm braute, am besten befestigen könnte, um sie unterwegs immer zur Hand zu haben; schließlich war er zu einem Entschluss gekommen, hatte sich daraufhin an einen Töpfer und einen Schneider gewandt, ihnen verständlich zu machen versucht, was er von ihnen wollte, und sie dann ihre Arbeit tun lassen. Und mit der war er ganz zufrieden.
    Anstelle unhandlicher und einfacher Tongefäße hatte Thorwyn nun gut gepolsterte Exemplare, die mit schmalen und genau bemessenen Schlitzen versehen waren, so dass sie am Gürtel befestigt werden konnten und dabei nicht einmal besonders wackelten. Gleichzeitig war der Gürtel auf allen Seiten um ein paar Lederriemen erweitert worden, die die Fläschchen festhielten, aber auch an einem Ende gelöst werden konnten, damit der Jäger die Gefäße auch abnehmen konnte. Probehalber hatte Thorwyn nun eine ganze Reihe von Flaschen an den Gürtelhalterungen angebracht und versucht, sie schnell wieder abzunehmen – in der Wildnis musste es schließlich manchmal schnell gehen.
    Perfekt, wiederholte er in Gedanken. Die Flaschen saßen gut, machten keinen Lärm, konnten aber dennoch mit einem schnellen Griff gelöst werden. Und dabei war das Ganze nicht einmal besonders teuer gewesen, so dass der Jäger immer noch etwas Gold übrig hatte. Vielleicht brauchte Leyla das noch, und wenn nicht, dann wusste er, wo es einen guten Bäcker gab …

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Unzufrieden bahnte sie sich ihren Weg weiter durch die Händlergassen und -straßen, haderte gedanklich damit, ob es wohl noch einen weiteren Glasverkäufer in dieser Stadt geben würde oder ob sie nun auf Thorniara hoffen musste. Auf Waldglas wollte die Ovates sich jedenfalls nicht einlassen. Das war zwar recht stabil und erfüllte viele Zwecke, aber es war eben dunkelgrün. Durchschauen war damit praktisch unmöglich und auch von oben betrachtet wirkten farbige Substanzen darin anders, als in komplett durchsichtigen Glasgefäßen. Die Farbe spielte aber einfach zu oft eine wichtige Rolle, als dass sie sich auf solch ein unsicheres Geschäft einlassen wollte. Nicht zuletzt hingen an der Reinheit ihrer Herstellungen auch manchmal Menschenleben. Wer sollte das verantworten?
    An einem Eckhaus kam Leyla nun schließlich wieder zu dem Laden, der Ton- und Gussgefäße verkaufte. Vasen, Krüge, Amphoren, mit und ohne Bemalung, das Angebot schien reichhaltig und wirkte auf den ersten Blick qualitativ hochwertig. Tongefäße halfen ihr zwar in der Heilkammer kaum weiter, dennoch brauchte sie noch immer ein Behältnis für Thorwyns Taschenwärmer, der eine Spezialanfertigung werden musste. Sie war bereits vor einigen Tagen mit einem groben Bild im Kopf hergekommen und hatte der Frau im Laden beschrieben, was sie mit dem Gefäß genau anstellen wollte. Die hatte noch ihren Mann dazu geholt, der der eigentliche Handwerker war. Zusammen hatten sie ein Behältnis entworfen, das alle Anforderungen erfüllen konnte. Jedenfalls in der Theorie. Ihr Plan, Teile eines Blutfliegenflügels dazu zu verwenden, die Luft hineinzulassen, ohne dass die vermischte Substanz heraus konnte, war als brauchbar aufgegriffen worden. Nun schließlich kam sie wieder hier her, um das fertige Gefäß zu begutachten.
    „Grüße“, trat sie lächelnd ein, der Ärger von gerade schien wie verflogen. „Wie sieht es aus, habt ihr ein Gefäß anfertigen können?“
    „Seht selbst“, entgegnete die Frau und holte ein etwa faustgroßes Behältnis von einem Regal hinter sich, das sie Leyla überreichte. Die Luftzufuhr sah interessant aus, die Verschlüsse wirkten dicht und einfach zu handhaben. Insgesamt war das Stück auch recht leicht, offenbar kein reiner Ton, sondern irgendein Gemisch. Es wurde bereits nach der kurzen Zeit in ihrer Hand ein wenig warm, schien sich also ideal zu verhalten.
    „Wow, sehr schön! Ich werde es umgehend ausprobieren.“ Erfreut zählte sie die vereinbarte Zahl an Münzen ab und stapelte sie auf den Ladentisch. „Seid so gut und hebt eure Aufzeichnungen dazu auf. Wenn es funktioniert, werde ich mehr davon brauchen. Andernfalls wäre ich sehr erfreut, wenn wir gemeinsam an einer Veränderung arbeiten können, bis es funktioniert.“
    Einige Worte des Abschieds später befand die Blonde sich wieder auf dem Marktplatz, auf dem es sich langsam lichtete. Immerhin ein Erfolg für den heutigen Tag.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Schmiede gab es hier in die Stadt reichlich, doch keiner genügte dem neurotischen Waffennarren und wurde als nicht wert genug deklariert um seine neuen Klingen zu fertigen. Unzufrieden saß er also auf seinem ebenso unzufrieden knarrenden Bett in einer Taverne mit einer nur umso unzufriedenen Wirtin. Sehnsüchtig nach ein wenig Unterhaltung und guten Klingen Ausschau aushaltend, starrte er aus dem Fenster und beobachtete die Dampfschwaden, welche aus dem Zimmer mit dem großen Badezuber entwichen.

    Hm, ein Bad wär auch mal ganz gut wieder. hehe... vielleicht treff ich ja wen 'Nettes.' Dann hab ich auf jeden Fall ein wenig Abwechslung. Jedenfalls auf die eine... oder andere Art und Weise...


    Ein schelmisches Grinsen stahl sich auf das Gesicht des ehemaligen Ritters. In Windeseile hatte er sich soweit vorbereitet, dass er nur noch in einem offenen, strahlend weißen Hemd und seiner lockereren Lederhose da stand. Zu allen Schandtaten bereit. Nur zur absoluten Sicherheit hatte er einen Langdolch am Hosenende versteckt. man wusste ja nie auf wen man traf. Und bei Frauen wie Wenda oder Redsonja war es durchaus sinnvoll nicht unbewaffnet in ihre Badeszenen zu platzen. Bei letzterer wäre es vermutlich sogar sein sicherer Tod, was bei weiterer Überlegung eine Gänsehaut auslöste, welche Trilo nicht wirklich eindeutig der Furcht oder der Erregung als Ursache zuordnen konnte...

    Voller Vorfreude marschierte er also aus seiner Tür heraus, schaute sich einmal kurz noch um und machte sich auf den Weg die paar Meter, die ihn von ein wenig 'Abwechslung' trennten, zu überbrücken. Ein kurzes Durchatmen, ein schneller Blick in den zerbrochenen, aufgehängten Spiegel und schon konnte es beginnen.
    Mit einem kräftigen und vor Selbstbewusstsein strotzenden Schwung stoß er die Tür auf und stand nun in kürzester zeit inmitten des Raumes. Der Blick schweifte durch den Raum zu der Gestalt welche soeben aus dem Zuber stieg. Und sofort wandelt sich selbige Blick in Sekundenbruchteilen von Vorfreude zu blankem Entsetzen, da eine ihm mitlerweile alzuvertraute Glatze anstrahlte. Eine Männerglatze.

    "Die Götter hassen mich wirklich ... "

  9. Beiträge anzeigen #389
    Kämpfer Avatar von Iain
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    Iain ist offline
    "Bis morgen Clemens", rief der junge Mann über die Schulter als er aus der Küche stürmte. Geschwind ging es die steinerne Wendeltreppe hinunter und hinaus aus der Akademie. Im Stall auf der anderen Seite des Hofs sah er den zufrieden mampfenden Paul, der sich über sein wohlverdientes frisches Frühlingsgras hermachte. "Bis morgen alter Esel", murmelte Iain und ließ bald die Akademie, den Hof und den Wachhabenden hinter sich um das Handwerkerviertel aufzusuchen. Die ganze Nacht hatte er unruhig geschlafen und war den ganzen Tag mit seinen Gedanken bei seiner ersten Stunde, sehr zum Ärger seines Vaters und Clemens. Sein alter Herr musste ihn mehrmals regelrecht wachrütteln, damit sie das geflickte Boot mehr oder minder sicher auf See halten konnten. Ebenso hatte der Koch seine Unruhe verspürt und ihn kaum dass er seine Arbeit verrichtet hatte, weggeschickt. "Hat ja heut eh keinen Sinn sich mit dir zu unterhalten.", hatte dieser gegrummelt.

    Vor ihm erstreckte sich der neueste Laden der Stadt. Das hölzerne Schild fing seinen Blick und gebannt folgte er den geschwungenen Linien darauf. Was dort wohl steht? Tief durchatmend schritt er zur Tür und klopfte. Diesmal wollte er warten, dass man ihm öffnete. "Hallo Turang? Ich bins Iain."

  10. Beiträge anzeigen #390
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Die Tage verstrichen wie im Fluge. Es waren zwar ereignislose Tage, aber es gab immer etwas zu tun und so war Madlen ständig auf Zack. Die zwei Schwerter waren in Auftrag gegeben, ein Gewand zum Tragen unter einer Rüstung war auch schon gekauft. Nun fehlte eben nur noch eine Rüstung…leider war der beste Schmied für solche Arbeiten gerade nicht in seinem Geschäft und auch sonst nicht aufzufinden. Schade, aber irgendwann war er da und Madlen würde es auch sein.

    Genauso, wie sie da war, als dieses wundervolle Kleid verkauft wurde. Madlen hatte es gegen ihr altes getauscht. Sie brauchte etwas unauffälliges, weniger aufreizendes. Und da war ihr dieses gerade recht gekommen. Es passte perfekt zu ihrem weißen Mantel und hatte zudem noch eine Kapuze. Es war in den Farben Weiß und Weinrot gehalten. Schlicht, aber wunderschön, stilvoller als ihr Altes, dass der Händler sofort zum Wiederverkauf stellte.

    Jetzt galt es erst einmal sich einen Namen zu machen, Ehre zu erringen, Erfahrung zu sammeln. Redsonja würde gewiss nicht einfach jeden Dahergelaufenen unterrichten, sondern nur jemanden, der bekannt ist.

    Gerade hatte Madlen das Nord Tor passiert und bog an einem großen Felsen in den Wald ab. Nach kurzer Wegstrecke erreichte sie ihr Lager. Ein kleiner Bach flankierte einen größeren Felsen zur Linken, der an einer Seite so abgebrochen war, dass Madlen dort ihren Schlafplatz errichten konnte und vor Wind und Wetter sehr gut geschützt war.

    Es ist warm genug, damit man wieder draußen schlafen kann, deshalb sehe ich nicht ein, länger in der Stadt zu verweilen…außerdem, hier draußen kann ich meine Übungen für die zweite Stufe des Resol'nare in Ruhe durchführen.

    Viel Muskel- und Konditionsaufbau wird nötig sein, damit diese Stufe gemeistert werden kann. Natürlich ließ sich nach den paar Tagen nichts sagen, doch wenn ein Monat vergangen sein wird, dann…dann bin ich ein ganzes Stück weiter. Noch ein weiterer Monat und ich kann das erste Mal die Prüfung versuchen, damit ich meinen Stand erfahre.

    Darum machte sich die junge Frau auch gleich wieder an die Arbeit und fing an, einen kleiner Baum hochzuklettern, damit sie gleichzeitig ihre Koordination schulte.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Ritter Avatar von Turang
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    Zur gleitenden Feder

    Turang verbrachte einen immer größer werdenden Teil seiner Zeit damit, sich um die Besorgungen zu kümmern, die für sein Geschäft noch anstanden. Dies hätte eigentlich Turang das Missfallen der Magier eingebracht, hätte es sich um ein anderes Metier gehandelt, als dieses, welches sich um die Erhaltung des Wissens bemühte. So hatte man es guter Hoffnung akzeptiert und in gewisser Weise unterstützt, was turang zu der Erkenntnis gebracht hatte, dass sein Ansehen innerhalb der Gemeinschaft nicht zu leiden hatte, was ihm angesichts des niederen Standes einige Probleme hätte bereiten können.

    Turang saß erneut in seinem Hinterzimmer, als, wie vorigen Tage, ein Klopfen von seiner Tür ausging, dem diesmal jedoch nicht das Geräusch einer sich öffnenden Tür nachfolgte. Es war Iain, dem Turang zugesagt hatte, dass er ihm das Lesen lehren würde.

    "Adanos sei mit euch, Iain! Kommt herein und nehmt Platz. Ich habe euch gestern einiges über den Zusammenhang der Buchstaben erzählt und ich hoffe, dass ihr es behalten konntet. Ich denke, ich kann beruhigt damit anfangen, euch die Auslaute der einzelnen Zeichen näher zu bringen. Doch zuerst würde ich gerne wissen, was in eurem Gedächtnis haften geblieben ist."

  12. Beiträge anzeigen #392
    Kämpfer Avatar von Iain
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    Iain ist offline
    Iain freute sich darüber Turang vorzufinden und dass er es sich über Nacht nicht anders überlegt hatte. "Seid gegrüßt Turang", erwiderte er dessen freundliches Willkommen. Erneute gingen die jungen Männer in das Hinterzimmer und ließen sich auf den Stühlen des Vorabends nieder. Gespannt lauschte der Fischer den Worten seines Lehrers der ihn auf die Probe stellte. Die Fragen fürchtete er nicht, konnte er doch an nichts anderes seit einigen Stunden denken. Selbstsicher erhob der Braunhaarige die Stimme. "Es gibt etwa 40 Zeichen aus denen Wörter gebildet werden und die zum Teil den natürlichen Lauten entsprechen. Die Buchstaben darunter gibt es auch noch in einer zweiten Großform. Außer Buchstaben gibt es auch noch Spatzzeichen, die zu logischen Teilung der Wörter verwandt wird."

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Zumindest hatte sich der Fischer die relevanten Zusammenhänge eingeprägt, auch wenn es schien, dass er die verwendeten Worte wohl eher im Stille-Post-Prinzip gelernt, als ihren Wortstamm zurückverfolgt hatte.

    "Bis auf die Kleinigkeit, dass es Satz- und nicht Spatzzeichen heißt, ist das korrekt. Kommen wir also zur Bedeutung der Buchstaben, die sich, neben den Groß- und Kleinbuchstaben nochmals in zwei Gruppen teilen: die Vokale und die Konsonanten, aber diese Unterteilung ist nicht weiter wichtig, sie hilft nur bei der Auswahl der Zeichen, die ich dir zuerst zeigen werde, nämlich die Vokale. Von den insgesamt 30 verschiedenen Buchstaben, sind das die 5 wichtigsten, da sie am häufigsten verwendet werden. Ich werde sie dir einmal in beiden Schriftarten aufzeichnen."


    Turang zog ein kleines Stück Pergament hervor und notierte die insgesamt 10 Zeichen darauf. Er überreichte Iain das Stück Pergament und nannte ihm die dazugehörigen Laute.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Kämpfer Avatar von Iain
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    Iain ist offline
    Das Kratzen der Feder erfüllt den sonst stillen Raum, währen Iain gebannt zusah. Als ihm Turang das Schriftstück reichte nahm er vorsichtig, fast zärtlich in die Hand und musterte die geschwungenen Linien. Nach und nach deutete der junge Magier auf eines der Zeichen und sprach es vor. Iain wiederholte sogleich und versuchte sich das Bild einzuprägen. "OOOOOOOOOOOOOOO...." murmelte der Bärtige und "IIIIIIIIII.....AAAAAAA" Bei diesen Lauten musste er kichern. So sieht also in Wort und Schrift aus, was der gute Paul so von sich gibt. Nachdem sie alle Buchstaben durch hatten wiederholte sie der Fische selbstständig ein paar Mal und fuhr mit dem Finger die Linien nach. Zugleich suchte der Braunhaarige nach gedanklichen Bildern, die ihm das spätere erkennen leichter machen würden.

    Nach einigen Minuten nickte er stumm zu Turan, zum Zeichen dass er sich bereit für den nächsten Schritt fühlte, wenngleich er wusste, dass nur regelmäßige Wiederholung zum Ziel führten, eben so wie seit Generationen das Wissen seiner Familie weitergegeben wurde.

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    Turang ist offline
    Turang konnte verstehen, dass sich Iain ein bisschen albern vorkam, doch es war nun mal die einfachste Methode, etwas zu lernen, was ihm später noch einiges einbringen konnte.

    "Ihr müsst all diese Zeichen verinnerlichen und sie jederzeit auf Abruf bereithalten können. Es mag euch vielleicht albern vorkommen, aber ihr werdet sie nur behalten, wenn ihr sie oft genug wiederholt. Eine Hilfe sollte es wohl sein, wenn ihr versucht, die Zeichen selbst zu schreiben."

    Turang hielt dem jungen Fischer seine Feder hin, auch wenn er nicht viel Hoffnung hatte, dass Iain damit umzugehen wusste, doch man muss nun ein Fass anstechen, bevor man es leeren kann.

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    Kämpfer Avatar von Iain
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    Iain hatte noch nicht so schnell damit gerechnet selbst eine Feder in Händen zu halten. Zaghaft nahm der das gebrechliche Dinge in die Hand und versuchte es so anzupacken wie er es viele Male gesehen hatte. Mit beiden Händen schob der Bärtige das Schreibutensil hin und her, vor und zurück bis es schließlich mehr oder minder bequem zwischen Daumen und Zeigefinger steckte. Langsam tippte er die Spitze in das Tintenfass gerade so tief dass ein einzelner Tropfen daran hängen blieb. Der junge Magier ermutigte ihn etwas mehr zu tunken. Die nasse Spitze suchte seinen Weg zum Pergament und hinterließ sofort die ersten Kleckse. "Entschuldigung", murmelte der Fischer, doch Turang drängte ihn die ersten Linien zu ziehen. Ein nicht sonderlich elegant klingendes Kratzen erklang, als der junge Mann zu kritzeln begann. Einige Handbewegungen später musterte er seine ersten Bemühungen und wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Mit viel Fantasie war der ein oder andere Buchstabe zu erkennen, doch zu den gleichmäßigen, sauberen Linien des Magiers war es noch ein langer Weg.

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    Ritter Avatar von Turang
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    Turang lachte nicht über die unbeholfenen Versuche Iains, die Feder zu führen. Er selber konnte sich zwar an die Zeiten, in denen er schreiben gelernt hatte, gar nicht mehr wirklich erinnern, doch es war sehr wahrscheinlich, dass seine ersten Versuche damals auch nicht viel besser ausgesehen haben.


    "Ihr solltet es bei jeder sich bietender Gelegenheit wiederholen und euch dabei vor Augen führen, was ihr da zu zeichnen versucht. Durch tumbes auf die Zeichen starren würdet ihr eine Ewigkeit brauchen, um es wirklich zu lernen. Für den Anfang sollte es reichen, wenn ihr die Zeichen, die ihr kennt, beständig wiederholt und verinnerlicht, dadurch werden sie euch mit der Zeit immer mehr zur Routine werden, bis ihr sie vollständig beherrscht. Das sollte zumindest für den Anfang das Ziel sein. Wahrscheinlich wird es noch nicht einmal so viel Zeit benötigen, wie ihr es vielleicht vermutet."

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    Kämpfer Avatar von Iain
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    Der Fischer nickt stumm. Da er noch nicht gerechnet hatte so früh selbst schreiben zu müssen, hatte er noch keine Feder und Tinte gekauft, doch nun da es der junge Magier aussprach erschien es ihm als das logischste der Welt. Üben, üben, üben war auch der Ansatz den er eigentlich selbst stets zum Besten gab. "Das werde ich.", erwiderte der Braunhaarige. "Erlaubt ihr mir dieses Pergament mitzunehmen um die richtige Form zu verinnerlichen?"Gleich morgen werde ich das nötige Schreibzeug kaufen, doch wo soll ich es verstecken? Sein Vater würde ihm etwas erzählen wenn er damit zu Hause ankam und seine Schwester würde wohl aus dem Lachen nicht herauskommen wenn er unbeholfen versuchte etwas zu Stane zu bringen. Bei Clemens? Die Akademie klang zumindest nach einem Ort, an dem er etwas eher Ruhe haben könnte. Iain schüttelte den Kopf und mit ihm die Gedanken von dannen. Darüber konnte er auch nach dem Kauf noch nachdenken. "Wenn ihr erlaubt würde ich es auch für heute bei diesen ersten Buchstaben belassen." Ich sollte heute nicht gar so spät daheim aufkreuzen.

  19. Beiträge anzeigen #399
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Die Sonne war schon hinter dem Horizont versunken, das war für gewöhnlich Turangs Zeitpunkt am Tag, um in sich zu gehen und zu meditieren. Denn auch Turang hatte noch einiges zu lernen, auch wenn dies auf einem ganz anderen und sehr viel geheimnisvolleren Gebiet der Fall war als bei Iain.


    "Natürlich könnt ihr euch das Pergament mitnehmen, dafür war es ja gedacht. Auch hatte ich nicht die Absicht, euch heute noch mehr Zeichen beizubringen, ihr solltet erst diese verinnerlichen, bevor wir weitergehen. Ihr solltet erst mal Zeit darin investieren, diese Zeichen wirklich zu verinnerlichen und zu mir zurückkehren, wenn ihr denkt, dass ihr bereit seid. Bis dahin wünsche ich euch viel Erfolg bei allen Hürden, die sich euch vielleicht in den Weg stellen. Gute Nacht."

    Mit diesen Worten begleitete Iain zur Tür und verschloss sie dieses mal von außen, er wollte selbst noch ein wenig Zeit auf seiner Klippe verbringen, dort, wo man den Takt der Wellen hören konnte, ließ sich am Besten von den Sorgen des Alltags loslassen.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Provinzheld Avatar von Stella Lestrange
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    Stella Lestrange ist offline
    Stella hatte Abaddon gesagt, dass sie erst am späten Abend wieder zurückkehren werde. Da sie noch etwas Zeit für sich brauchte. Auf ihrem Spaziergang kam sie bei der Taverne vorbei und als sie diese sah murmelte die Adlige:,, Hm ein Met kann durch aus nicht schaden.“ Sie betrat die Taverne und suchte nach einem freien Platz an dem sie sich niederlassen konnte, doch diesmal hatte die junge Dame nicht wirklich Glück was ihre Suche anbelangte. Nachdem sie sich etwas umgesehen hatte, erblickte Stella ein bekanntes Gesicht. Es war Nigel. Er war allein und sie machte sich auf den Weg zu seinem Tisch. Auf dem Weg dahin schlug ein betrunkener Mann ihr auf den Hintern und sie funkelte diesen böse an.

    Nachdem sie endlich den Tisch erreicht hatte, lächelte die Schwarzhaarige:,, Schön euch wieder zu sehen. Es ist doch schon eine Weile her.“ Sie deutete auf den leeren Stuhl und fragte:,, Darf ich mich setzen?“ Doch sie würde nicht lange bleiben. Immerhin wollte sie nur einen Spaziergang machen und sich nicht besaufen und so setzte sie sich schließlich dazu. ,,Wie ist es euch so in letzter Zeit ergangen?“, fragte sie neugierig und ließ sich einen Becher Met bringen.

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