Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 20 12345812 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 400
  1. Beiträge anzeigen #1
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    In den Wäldern
    Beiträge
    1.072
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Tooshoo #20

    Willkommen, Reisender! Du befindest dich in Südargaan im Sumpfgebiet von Tooshoo. Der gigantische Baum da hinter uns wird Tooshoo genannt und das Dorf, das sich um diesen gebildet hat, nennt man Schwarzwasser.
    Die Gemeinschaft die hier lebt nennt sich das Waldvolk und kam vor nicht all zu langer Zeit aus Myrtana hierher. Es gab einen regelrechten Umsturz damals und seither gelten hier unsere Regeln:

    Töte niemanden unnötig!
    Mach keinen Ärger!
    Pass auf deinen Rücken auf!
    Und nerv nicht! Hörst du? Nerv einfach nicht, wenn dir jemand aufs Maul haut, weil du bescheuert guckst oder meint, dass du schicke Stiefel hast, Fremder. Schwarzwasser ist viel, aber sicher kein Ort für kleine Prinzessinnen und Typen mit Stock-im-Arsch!

    Regeln klar? Gut dann lade einen Wächter von Tooshoo nun auf ein Bier in die Sumpflilie ein(Mama Hooquas Angebot!), dann erfährst du auch mehr über den Ort und seine Gepflogenheiten und bei einem guten Schnaps, sicher auch über paar spezielle Orte hier oder dort.

    Was Mama Hooqua so gehört hat...

    - "Abends taucht hier immer so ein Stewarker auf. Er meint sein Bruder sei vor einigen Tagen mit drei weiteren Abenteurern auf Schatzsuche in die Tiefen Sümpfe gegangen. Dieser Stewarker sucht jemanden, der seinen Bruder findet. Wenn du noch etwas Gold hast, sagt dir die Mama auch was sie dazu noch weiß..." (Ansprechperson: Ornlu)
    - "Diese Saufköpfe von Wächtern vernichten mir noch meine ganzen Vorräte! Haben die eigentlich nichts zu tun? Etwas Training könnte denen nicht schaden, so wie die aussehen, können die sich nicht mal gegen einen Scavenger behaupten. Schöner Haufen ist das! Und sowas soll unsereins beschützen. Herrje, wird Zeit, dass denen mal jemand zeigt, wo der Haken hängt!" (Ansprechpartner: Idun)
    - "Der alte Rjoldan spricht seit Wochen nur noch von einem Thema. In seinen jungen Jahren als er noch ein begeisterter Wanderer war, benutzte er eine kleine Höhle im Weissaugengebirge als geheimen Briefkasten und Treffpunkt mit seiner Geliebten aus Setarrif. Jahre nach ihrem Tod ist es sein sehnlichster Wunsch, diese Höhle noch ein letztes Mal zu sehen. Doch seine Knochen sind alt und seine Muskeln haben den Großteil ihrer Kraft eingebüßt. Es würde ihm die Welt bedeuten, wenn ihn jemand begleiten und ihm die Reise ermöglichen würde. Was der Mann dafür geben würde? Frag ihn doch selber!" (Ansprechpartner: Jarvo)

    - "Hier war vorhin einer, der fragte nach jemand der den Schneid hätte mit ihm eine Höhle ein Stück in den Tiefen Sümpfen zu erkunden. Wir nennen sie hier Blaumooshöhle. Er meinte er folgte der Spur eines Diebes, der das Schwert seines Großvaters raubte. Er versprach Gold und die Hälfte der Beute. Zu der Zeit waren aber nur die üblichen Suffköpfe da. Vielleicht ja was für dich, bevor jemand anderes hilft." (Ansprechpartner: Ornlu)

    - "Wir brauchen mehr Eier! Eier brauchen wir! - Ja, guck nicht so. Da will man was zubereiten und ist immer so abhängig. Wenn du der Mama eine gute Legehenne besorgst, wirst du gut belohnt. Wie und woher ist mir egal. Auf dem Schwarzmarkt kriegt man ja nur Lederhühner. Also musst du wohl reisen." (Ansprechpartner: Ornlu)
    - "Der alte Balto ist untröstlich. Seit sein Sohn Schwarzwasser verließ, um sich den Myrtanern anzuschließen, betrinkt er sich. Balto wollte schon seinen Sohn suchen und davon abhalten, aber er ist zu alt um Balduin noch einzuholen. Vielleicht zahlt er ja gut, wen man den Burschen zurück holt. - Wenn du meine Meinung als Wirtin hören willst, musst du schon was bestellen." (Ansprechpartner: Ornlu)

    - Wieso ich so mies gelaunt bin? Ha! Du glaubst wohl nicht, dass ich dir das groß erzähle und jammere. Ich sag dir was! Ich geb dir eine Mahlzeit aus, wenn du mir mein Gold holst! Wo es ist? Na frag doch diesen elendigen Bronko. Hat hier gebechert, gefressen und dann nicht gezahlt! Und da er Holzfäller ist, ist er nur Abends hier. Aber provozier den bloß nicht. Bronko kann mit den Fäusten umgehen, wie mit seiner Holzfälleraxt. Naja, wenn du dich traust mach es, aber sag nicht das ich dich gewarnt habe. Vielleicht gibt es ja anderweitige Wege? Man müsste nur mehr über Bronko erfahren oder 'besondere' Fähigkeiten besitzen...also, gehst du es an, Schätzchen? (Ansprechpartner: Ornlu)


    Dies sind kleine Quests für jeden Schreiber im Tooshoothread. Man bekommt sie, wenn man Mama Hooqua in der Sumpflilie danach fragt oder ihr etwas Gold für 'besondere' Gerüchte gibt.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    Where the microwaves are ...
    Beiträge
    2.284
     
    Sennahoj ist offline
    Senna schritt dem Trampelpfad zu Schwarzwasser entlang. Er hatte die Kapuze abgestreift und schaute mit zusammengekniffenen Augen in die Nacht. Es war ziemlich dunkel hier draußen, nicht nur weil über ihm Blätter waren. Zudem bedeckten wohl Wolken den Himmel, was nicht nur den Lichtverhätnissen schadete, sondern auch anzeigte, das es bald schütten würde. In Tooshoo regnete es nicht nur leicht, zumindest hatte es der Gärtner noch nie erlebt. Vielmehr klatschte das Wasser wie an einem Stück hinunter. Bei dem Gedanken, legte er einen Schritt zu und stolperte im nächsten Moment über irgendeine Erhebung. Senna strauchelte und landete wiedereinmal im Gewächs. Am Boden konnte er sich nur ein dumpfes:"Humpfh." abringen und stemmte sich wieder hoch.
    Gegen Dunkelheit konnte man ja eigentlich bekanntlich was tun. So der Gedanke und so die Handlung. Senna rief seine Magie zum Leben und kanaliesierte sie in seine Rechte. Er bildtete einen Strom, eine Kugel und ein Leuchten. Ihr heller, recht blasser Schein legte sich auf die Umgebung. Mit diesem Glühen über der Schulter setzte er seinen Weg fort.

    Im Licht wich er fleißig allerhand Wurzeln aus und stieg über dreckige Matchlachen, bis er endlich sein Ziel erreichte - die Heilkammer. Er wollte gerade eintreten, da raschelte etwas in den Wipfeln über ihm. Zuckend schaute er nach oben. Ein Schatten stob aus dem Blattwerk und ließ den Gärtner herrumschnellen. Als der Spuk vorbei war, atmete er durch und drehte sich um, um sich Leyla gegenüber zu sehen.
    Die schaute erst ihn und dann die sanft auf und abschwebende Kugel an, die ihr Licht an ihn schmiegte. Sennahoj dachte nur, Ääähm ... aus keinem ersichtlichen Grund.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Sie brauchte ein Gefäß, sie brauchte verdammt noch mal ein Gefäß! Die perfekte Mischung hatte sie nun schließlich gefunden, bestenfalls optimieren ließ die sich womöglich noch mit der Zeit, wenn sie den einen oder anderen interessanten Zusatz fand, aber das konnte warten. Sie musste Thorwyn diesen Taschenwärmer präsentieren, bevor es wieder so heiß wurde, dass er keinem mehr brauchte. Und das geschah hoffentlich bald, der Frühling nahte, das spürte sie instinktiv. Und danach ein hoffentlich langer, warmer Sommer. Vielleicht war es schon so weit, wenn sie zwei zurückkehrten. Aus Setarrif, aus dem Osten, dort, wo es jetzt schon warm war. Das wäre toll. Früher hatte sie den Winter ja auch gerne mal in Varant verkürzt. Sie würde am besten alle Zutaten für die Wärme-Substanz getrennt in mehreren Gefäßen mitnehmen, damit sie dann in Setarrif bei einem passenden Handwerker solange dessen Handwerk strapazieren konnte, bis er das richtige präsentieren konnte. Wurde hoffentlich kein allzu langwieriges und teures Vorhaben ...
    „Senna?!“, rief sie dann plötzlich, als der Gärtner eintrat. Die letzten Strahlen einer magischen Lichtkugel erreichten noch ihre Augen, er wirkte ein wenig irritiert. Was war geschehen? Leyla überlegte kurz, setzte zu einer passenden Frage an, ließ es dann aber doch. Stattdessen grinste sie schwach. „Du hast mir soeben eine Sache erleichtert, über die ich mir schon einige Tage lang den Kopf zerbreche. Da ich nun weiß, dass du magisch begabt bist, wird es sehr viel einfacher. Hast du schon mal von Heilungsmagie gehört? Hast du eine Vorstellung, was das sein könnte, was man damit machen könnte?“ Sie löste sich von ihren Notizen zum Taschenwärmer, die keinesfalls verloren gehen durften. „Mach dir mal Gedanken darüber, ich hole nur kurz etwas von draußen.“ Sie schritt an ihm vorbei. „Ich bin in Hörweite!“, rief sie noch über die Schulter.
    Geändert von Leyla (21.02.2012 um 19:44 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #4
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    Where the microwaves are ...
    Beiträge
    2.284
     
    Sennahoj ist offline
    "Heilungsmagie?", sagte er zu sich, aber lauter. "Ich weiß ja das Magie vieles erreichen kann, aber das sie auch heilen kann, das ist ja ... einfach ... großartig."
    Der Gärtner schritt in die Kamemr hinein und war doch etwas erstaunt. Ornlu hatte ihm gesagt das die Magie groß ist und vieles erreichen kann. "Man kann also mit der Magie Wunden heilen ... oder den Prozess beschleunigen? Das hört sich interesant an. Man hat mir immer angedeutet was die Heiler können ... besonderes ... also habe ich doch einen Magier gekannt."
    Er kratzte sich am stopeligen Kinn und wartete darauf das Leyla ihre Sachen in Ruhe erledigt hatte, gespannt was er hier erfahren konnte.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Lächelnd kam sie wieder hinein, hatte mühsam im Gebüsch nach einem halbwegs stabilen Ast gesucht, der nicht bei der ersten Berührung zerfiel, weil die Feuchtigkeit seit Ewigkeiten an ihm nagte. Senna schien begeistert von der Tatsache an sich und nahm es hin, dass Magie heilen konnte. Ohne sich über das Wie Gedanken zu machen. Zugegeben, ganz so einfach war es auch nicht, wenngleich er mit Kenntnis der Druidenmagie wohl einige Vorteile gegenüber Feuer- oder Wassermagiern haben dürfte. Denn die Druidenmagie kannte das Zusammenwachsen, kannte das Erschaffen von Leben und lehrte es ihren Schülern in einem kleinen Rahmen an Pflanzen und vielleicht sogar Tieren. Heilungsmagie war nicht allzu weit davon entfernt, wie sie ihm nun demonstrieren wollte.
    „In der Tat, es ist etwas Besonderes. Und es versieht dich mit einer großen Verantwortung. Denn was Heilen kann, das kann auch Zerstören. Nur dient diese Gabe nicht, um zu zerstören.“ Leyla nahm den Ast in beide Hände und zerbrach ihn, was deutlich mehr Kraft brauchte, als sie erwartet hatte. Sie unterdrückte ein verlegenes Grinsen und fuhr fort. „Stell dir vor, dies ist ein Knochen. Um einen gebrochen Knochen zu richten, musstest du bisher auf die Selbstheilungskräfte des Körpers vertrauen. Du konntest ihn unterstützen, durch eine Schiene, damit der Knochen gerade zusammenwächst, durch seine Salbe, damit die Heilung etwas schneller und schmerzfreier abläuft. Aber der Rest war Sache des Körpers, der einige Zeit brauchte.“ Langsam setzte sie die beiden Teile des Astes während ihrer Erklärung wieder aneinander, doch es blieben zwei Teile. Vorerst. „Heilungsmagie kann in diesen Heilungsprozess eingreifen. Sie kann ihn direkt unterstützen und erheblich beschleunigen. So, wie ich diesen Ast mithilfe der uns bekannten Magie wieder zusammenwachsen lassen kann.“ Genau das tat sie nun und schwenkte kurz darauf den intakten Ast in einer Hand wie eine Waffe umher, als wäre er nie zerbrochen gewesen. „Damit kennst du bereits einen kleinen Teil des Prinzips. Heilungsmagie erfordert nebenbei aber eine gute Konzentration. Du musst genau wissen, was du tust und wo sich was im Körper befindet. Sonst kann sehr viel schief gehen. Daher habe ich dich zuletzt auch immer wieder allein rangelassen. Du musst dir gut einprägen, wie der menschliche Körper aufgebaut ist. Wenn du möchtest, können wir dazu auch mal einen Toten auseinandernehmen. Aber nicht jetzt, nicht ... hier. Und du musst lernen, wie man sich magisch in ein Lebewesen hineinfühlt. Das geht nicht von heute auf morgen. Wenn du das bei Tieren schon mal gemacht hast, dann weißt du, wie schreckhaft sie sind. Bei Menschen ist das nicht anders. Sie werden deine Magie abzuwehren versuchen. Daher setze solche Magie nie ein, ohne sie vorher darüber informiert zu haben. Ich nutze sie nur dann, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Denn sie ist auch sehr zehrend. Je länger du sie nutzt, desto unkonzentrierter wirst du und machst vielleicht einen Fehler. Einen Fehler, der sich vielleicht nicht so leicht wieder richten lässt.“
    Die Ovates pausierte kurz, atmete durch, ließ die Worte wirken. Es war nicht einfach, das wusste sie selbst. „Du wirst heute keine Heilungsmagie wirken und auch nicht morgen. Denke darüber nach, übe meinetwegen an kleinen Tieren. Nicht das Heilen, sondern wie du dich vorsichtig in sie hineinfühlst. Versuche in ihrem Körper die Knochen zu erspüren, horche nach ihrem Herzschlag, dem Strömen ihres Blutes. Denke über all das nach. Auch über die Verantwortung. Ich werde nämlich bald einige Tage verreisen. Mit Thorwyn. In der Zeit kannst du üben. Es wäre schön, wenn du ab und an hier bist, damit Osmo nicht dauernd allein ist. Du kannst in der Zeit auch gern ein wenig Alchemie betreiben. Dir steht alles offen, ich habe gesehen, dass du das kannst. Und wenn ich zurück bin, dann sagst du mir bitte, ob du dich der Verantwortung dieser Magie stellen möchtest oder nicht. Sie ist die höchste Kunst der Heilung, der wir uns bemächtigen können.“

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    Where the microwaves are ...
    Beiträge
    2.284
     
    Sennahoj ist offline
    Er hörte gespannt zu und nickte zum Schluss.
    "Ich habe schon Übung in der magsichen Verbindung mit Tieren, aber bei Pflanzen kenn ich mich besser aus ... hmhm ... nunja. Aber ich verstehe die Notwendigkeit hinter diesem Bewusstsein des Körpers und dessen ... Inneres. Man muss wissen, was man zusammenbinded, bevor man sich daran macht."
    Er sah sich um und dachte noch mal kurz nach. Leyla würde verreisen. Ergo übermittelte sie ihm einen weiteren Teil der Verantwortung in der Heilkammer. Senna fühlte sich nicht perfekt für die Aufgabe, aber auch nicht so unfähig es nicht zu tun. Hier konnte er in einen Bereich eintauchen, den er zuletzt vor ... einem Jahr? ... lange genug studiert hatte. Nicht nur das. Nun kam auch noch die Heilung mit der Magie ins Spiel, was einem die Möglichkeiten der Hilfe vergrößerte.
    Sennahoj streifte die Hände über seine alte, zerrissene und dreckige Kutte ... wie er doch aussah ...

    "Bei der Bindung mit Pflanzen habe ich nach einer bestimmten Zeit deren Struktur und Innenleben ... fast sehen können. Ist das dann mit den Tieren und ... Menschen genauso, wenn man genau lauscht?" Lauschen ... er fand dieses Wort passend, wenn man mit der Magie arbeitete. Zu oft schien sie stetig zu flüstern, wenn er sie einsetzte. Manchmal hörte er sie an, gespannt ob er etwas verstand. Doch es war zu weit weg, zu unverständlich um etwas zu verstehen.
    "Bis jetzt war es so, das ich die Emotionen und vielleicht Gedankenfetzten aufnehmen konnte, aber ich habe noch nie das Innere erspürt. Gibt es da eine bestimmte Rangehensweise, oder muss ich mir meinen weg ... suchen?"

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    „Ich habe es immer magisch Sehen genannt. Sowas wie ein sechster Sinn. Es ist eine andere Art der Wahrnehmung. Oft sehe ich dabei Dinge, wie bei einer Einbildung ... oder wie im Traum. Strukturen, magische Gebilde. Es ist schwer zu beschreiben, es ist viel mehr ein Erlebnis. Genau deswegen halte ich es auch für sehr wichtig, es vorher zu üben. Diesen Eindruck sacken zu lassen, damit du im Ernstfall nicht von den manchmal sehr fantastischen Anblicken abgelenkt wirst.“ Leyla überlegte kurz. Magie in Worte zu fassen, war verdammt schwer. Dem war sie sich zwar schon sehr oft bewusst geworden, wenn sie Thorwyn etwas Magisches zu erklären versucht hatte, dennoch wurde ihr das nun noch mal mehr darüber bewusst. „Es ist am besten, wenn du dich einfach nur darauf konzentrierst, zu sehen. Versuche nicht, das Tier zu beeinflussen, es zu verschrecken oder ihm etwas mitzuteilen. Fühle dich in sie hinein, konzentriere dich nur darauf, sieh es als Meditation. Und lass dir Zeit. Du musst es wollen, darfst aber nicht darauf drängen. Es ist wie ein Prozess. Und es ist schwer zu erklären. Aber ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst. Es haben viele vor dir geschafft. Als ich es damals gelernt habe, habe ich auch nicht viel tiefer in der Magie gesteckt, als du jetzt. Es waren ein paar Grundlagen, nicht viel mehr.“
    Was konnte sie noch sagen? Was hatte Tinquilius ihr damals erklärt? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Aber es war nicht so sehr viel gewesen. Er hatte sie erkunden lassen. Sie hatte sich selbst herangetastet. So wie an viele spätere Vertiefungen der Magie. Verwandlungen musste wohl jeder Lehrling der Druiden für sich entdecken. Auch das würde Sennahoj noch erfahren. Alles zu seiner Zeit. Sollte er sich daran versuchen, sie würde sicherlich einige Zeit weg sein. Und danach würde sich zeigen, ob er dazu bereit war, sich an Menschen zu versuchen.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    Where the microwaves are ...
    Beiträge
    2.284
     
    Sennahoj ist offline
    Senna hob die Hände und machte eine beschwichtigende Geste. "Ich weiß wie es ist, es versuche zu erklären und dann nciht die Worte finden. Geht mir viel zu oft so. Aber ich denke, so wie du es sagst ... werde ich es für mich erlernen, erkennen, üben. Kein Meister war Meister als er geboren wurde ... äh nagut, schelchter Spruch."
    Er gab sich einen imaginären Ruck und tat zwei nebensächliche Schritte nach vorn. Die Dunkelheit draußen schien, als wolle sie zu ihnen eindringen und sich breitmachen. Den Raum mit dem Licht einverleiben. Der Gedanke schüttelte Senna. Warum saollte simple Nacht soewtas tun? Seine Gedanken schweiften wieder einmal ab. Er richtete sie bewusst wieder zu Leyla, die ihn noch mal mit der unausgesprochenen Frage belegte, ob er noch Fragen hatte.
    Sennahoj wägte nocheinmal ab, sagte dann jedoch: "Ich denke das ist eine größere Lektion, der ich mich ersteinmal zuwenden muss. Wie erwähnt sind die weiteren Schritte erst dann zu machen, wenn man den ersten bereits gegangen ist. Ich werde mich aber nun wieder zurückziehen. Wie ich seh, ist ja nichts mehr zu tun. Ich hoffe wir sehen uns nochmal, bevor du abreist."
    Er verabschiedete sich nett von der Heilerin und verließ die Kammer mit neuen Fragen und Gedanken, die lohnend waren sie zu Ende zu denken. Seine Schritte leiteten ihn in das Dunkel der Nacht, hinüber zum Garten.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ehrengarde Avatar von Artifex
    Registriert seit
    May 2002
    Beiträge
    2.663
     
    Artifex ist offline
    Ein leises Schnaufen tönte durch die Lichtung, ehe unvermittelt das dumpfe Thhhock die Stille der Lichtung durchbrach und von einem leisen Knarzen begleitet wurde. Erneut ertönte der dumpfe Schlag und wurde von einem Splittern begleitet, als sich einige Holzspäne unter der Wucht der Axtklinge nachgaben. Die Axt wurde systematisch und mit Bedacht geschwungen und biss sich immer weiter in das Holz eines Baumstammes. Die Arme, die die Axt hielten ließen ein regelrechtes Schauspiel von verschiedenen Muskelpartien erscheinen, schwangen die Axt mit der Zielstrebigkeit eines erfahrenen Baumfällers. Breitbeinig stand der Mann, der gerade dabei war einen Baum zu fällen da und holte unermüdlich immer wieder aus, nur um das Holzfällerwerkzeug wieder in das fasrige Gewebe des vor ihm gen Himmel ragende Gewächs zu treiben. Es dauerte schließlich nicht mehr lange, da ertönte ein dumpfes Knarzen und Knarren, das leise anschwoll und immer mächtiger wurde, bis ein lautes "Baum fällt!" durch die Lichtung hallte und vom dumpfen Knallen des fallenden Baumstammes begleitet wurde.

    Mit einem dumpfen Schnauben ließ der Mann die Axt auf den Boden fallen und lehnte sie an einen anderen Stamm in der Nähe, ehe er einmal tief durchatmete und schließlich murmelnd sich dem frisch gefällten Baumstamm näherte. Zufrieden nickend marschierte er den Stamm ab, löste ein handliches Beil von seinem Gürtel und entfernte die noch am Stamm befindlichen Äste. Nachdem er alle Äste entfernt und an einem trockenen Platz aufgeschichtet hatte, sammelte er die Holzfällerwerkzeuge auf und ließ sich am Rande der Lichtung nieder. Mit leicht fahrigen Händen kramte er ein Bündel hervor, aus welchem er einen Laib Brot und einen Krug Met hervorzauberte und schließlich ein leichtes Mahl genoss...

    Einige Zeit später fand sich der Holzfäller auf einem Steg wieder und spazierte diesen gemächlich entlang, bis er sich einer Ansammlung von Häusern inmitten der Sumpflandschaft am Fuße eines wahrlich riesigen Baumes näherte. Von weit her grüßten ihn die Wache "Waidmanns Heil, Hand des Hauptmanns! War die Arbeit segensreich?" - "Jörn, ja dass man dich auch mal Wache schieben sieht! Und ja, ich hab einen ausgezeichneten Baumstamm nicht weit von hier auf einem trockenen Fleckchen inmitten des Sumpfs gefunden, der sich doch - einmal verarbeitet versteht sich - ideal als Brennholz für die Schmiede eignen sollte!", entgegnete der soeben identifizierte Stellvertreter des Hauptmanns von Tooshoo. "Gute Neuigkeiten Artifex! Geht nur zu Mama Hooqua, die wird Euch schon was feines geben!" - "Hah! Mama Hooqua ist eine ausgebüxte Schlange, die gibt nie was feines ohne Hintergedanken!", lachte Artifex schließlich und klopfte Jörn, der Wache auf die Schulter, ehe er die geliehenen Holzfällerwerkzeuge erneut schulterte und Schwarzwasser, das Dorf am Fuße des Baumes Tooshoo betrat. Mit geübter Leichtigkeit bahnte sich der Krieger einen Weg quer über die Stege zur Dorfschmiede, die einem jeden zur Verfügung stand, jedoch zumeist von Ryu, dem aktuellen Hauptmann Tooshoos und Waffenschmied des Waldvolks beherrscht wurde. Dort angekommen räumte er seine Werkzeuge weg und suchte anschließend die Sumpflilie auf...

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ritter Avatar von Idun
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    Da
    Beiträge
    1.717
     
    Idun ist offline
    In dichten Strömen regnete es auf Schwarzwasser nieder und die wässrigen Bindfäden schafften es so gut wie jedes Geräusch zu verschlucken außer das beständige Plätschern der Tropfen auf dem nassen Erdreich und dem Tappen der eigenen Schritte. Es glich beinahe einem Wunder, dass Idun, tief vermummt in seinem Reisemantel, überhaupt die Tür zur Sumpflilie durch diesen grauen Schleier fand. Bedacht öffnete er die Tür, trat ein und schloss sie sofort hinter sich. Der Unterschied hätte kaum größer sein können.
    Die stille, leere Welt des Regenschauers wich unbarmherzig einer dicht gedrängten Welt voller Lärm und Gestank. Die Luft war erfüllt von dem Geruch nach Schweiß, sowie dem Aroma von verbrennendem Sumpfkraut und Tabak. Wie Morgentau an einem zarten Frühlingsmorgen legte sich die Dunstwolke über einen Wald aus lauter Stuhl-, Tisch- und Menschenbeinen. Mit versucht fester Stimme erzählte jemand einen trockenen Witz und erntete dafür lautes Gelächter und Beifallsbekundungen. An einem Tisch neben dem Eingang waren zwei Jäger in ihr Würfelspiel vertieft, bis der Eine, der wohl nicht das gewünschte Paar erzielt hatte, wutentbrannt aufsprang. Idun hatte sich schon fast wieder umgedreht und wäre wohlwollend in das monsunartige Unwetter getreten, als er es sich doch noch anders überlegte und sich einen Weg durch das Gedränge suchte.
    Es war ein weiterer anstrengender Tag auf dem Übungsplatz gewesen und jetzt ihm stand der Sinn nach einem kühlen Bier, ein wenig Unterhaltung und vor allem nach einem Sitzplatz. „Wann war es eigentlich das letzte Mal so voll hier?“
    Die Taverne war tatsächlich außerordentlich gut besucht, was vermutlich auf das Wetter zurückzuführen war und so brauchte der Waldläufer eine ganze Weile bis er endlich einen Sitz an der Theke ergattern konnte. Der Geschäftigkeit und dem gehetzten Eindruck der wenigen Kellner nach zu urteilen, die nicht recht wussten, wo ihnen der Kopf stand, würde er heute ziemlich lange auf ein Bier warten müssen. Auch ein wenig Small Talk mit der Mama, die mit Abstand das gesprächigste Wesen hier im Sumpf war, schied aus.
    Ein Blick nach rechts versprach kein besseres Bild. So tief auf der Theke zusammengesunken wie es in gerade noch sitzender Position möglich war, schlief der Mann tief und fest. Sein Mund war leicht geöffnet und an der Seite floss ein dünnes Rinnsal aus Speichel. „Der wird wohl vor dem Morgengrauen nicht mehr aufwachen.“
    Sein linker Sitznachbar war schon vielversprechender, immerhin war er weder in einen komatiösen Schlaf versunken, noch damit beschäftigt in der Sumpflilie herumzuwuseln und dem Gedrängel der Gäste auszuweichen. Irgendwoher kam der Mann ihm auch bekannt vor, wobei er nicht recht sagen konnte, wer er war. Im Hinterkopf brachte er ihn in irgendeiner Form mit dem Wächterhaus in Verbindung, aber wie ein Wächter sah er eigentlich nicht aus. Vielleicht konnte ein kleines Gespräch das Rätsel lösen.
    »Bewahre!«
    Bevor er fortfuhr, wartete Idun einen Augenblick, um sicherzugehen, dass derjenige ihn auch gehört hatte, was im allgemeinen Lärmpegel schon eine kleine Leistung war. Der Angesprochene stellte sein Bier auf die Theke und blickte zu ihm rüber.
    »Mein Name ist Idun. Ganz schön voll heute, was? Kann mich nicht erinnern, wann es hier das letzte Mal so überfüllt war, dass man nicht mal mehr ein Bier bestellen kann.«
    Der Mann war vielleicht ein wenig überrascht, dass er einfach so angesprochen wurde, aber wenn dann ließ er sich nichts anmerken. Gerade eben betrat noch eine Gruppe junger Männer das Gasthaus. Sie trugen nicht im Geringsten dazu bei, das Gedränge zu verringern.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Ehrengarde Avatar von Artifex
    Registriert seit
    May 2002
    Beiträge
    2.663
     
    Artifex ist offline
    Artifex führte gerade den vor ihm stehenden Humpen Met von Mama Hooqua's besten Fass mit seiner Rechten zum Munde, als ihn just von seiner rechten Seite aus ein Neuankömmling ansprach und das rege Treiben in der Schankstube der Sumpflilie kommentierte. Der stellvertretende Hauptmann schnaubte nur leise, ehe er einen genüsslichen Zug des süffigen Gebräus in sich aufnahm und den herben und tiefen Geschmack des ausgezeichneten Mets auf seiner Zunge zergehen ließ. Mit einem herzhaften Seufzer stellte er den Humpen wieder ab und wandte sich an seinen neuesten Gesprächspartner. Wobei, neuester wäre eigentlich schon wieder übertrieben, denn seitdem er gestern abend vom Holzfällen zurückkehrte hatte es wie aus Eimern zu schütten begonnen, so dass er sich entschloss den Rest des Tages in der Taverne zu verbringen.

    "Hah, ich hab schon Schankräume gesehen, die weitaus belebter waren als dieser hier, aber lass mal Mama Hooqua nichts davon wissen, sonst keift sie vor Neid wieder mal.", meinte der Krieger, ehe er fortfuhr: "Erwache Idun, ich bin Artifex, schön Dich kennenzulernen, habe bislang noch nicht das Vergnügen gehabt deine Bekanntschaft zu machen, da mich andere Dinge umhertrieben. Wie ich sehe bist du vollauf in den Regenströmen untergegangen, wo hat's Dich denn erwischt?"

    Wachsame Augen hatten schon längst registriert, dass Idun's Mantel so richtig vor Wasser triefte und ihn der Geruch des frischen Regens umhüllte, wenn auch der Schankstubendunst sein bestes tat diesen zu bekämpfen, was darauf hindeutete, dass Idun bereits einen großen Teil des vergangenen Tages auf Achsen verbracht haben musste. Ihm war bislang nichts von irgendwelchen Problemen bewusst, die Wachen hatten ihm nichts gemeldet und er hatte vor einigen Tagen erfahren, dass Ryu sich in Setarrif herumtrieb, aus welchen Gründen auch immer. Geduldig musterte der ehemalige Hüter des Glaubens sein Gegenüber und ließ dann und wann seinen Blick durch die Schankstube wandern, die mittlerweise begann aus nahezu allen Nähten zu Platzen, denn die Bewohner Schwarzwasser legten es wohl gerade drauf an herauszufinden, wann die Außenwände dem Andrang von innen nachgaben...

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #12
    Geißel Farings  Avatar von Faren
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Tooshoo|Gilde: Waldvolk|Rang: Hüter des Waldes
    Beiträge
    4.327
     
    Faren ist offline

    Nahe Schwarzwasser

    Gierig sog Faren die warme, feuchte Sumpfluft in seine Lungen, wie ein halbverdursteter Reisender lebenspendendes Wasser aufsog. In den Bergen hatte er sich frisch, frei und gesund gefühlt, aber hier im Sumpf wo die Luft geradezu von Lebensenergie erfüllt war fühlte er sich wie wiedergeboren. Er konnte die Kraft, die er mit jedem weiteren Atemzug in sich aufnahm spüren, wie sie durch seinen Körper strömte und ein herrliches Kribbeln in seinen Muskeln verursachte. Die Zeit in der Einsamkeit der Berge hatte ihn verändert, früher hatte er die Schönheit der Natur nie wirklich wahrgenommen geschweige denn zu schätzen gewusst. Wo er früher im Sumpf nur Unmengen von Unkraut und lästigen Insekten gesehen hatte, da nahm er jetzt eine Vielzahl von verschieden bunten Sumpfblumen und Schmetterlingen wahr.
    Auch sein heimlicher Verfolger war dem Einäugigen nicht verborgen geblieben, der Vielfraß folgte ihm seit er das Gebirge verlassen hatte und huschte nun im dichten Blätterdach von einer Baumkrone zur nächsten. Offenbar hatte Rascal einen Narren an ihm gefressen, denn Faren bezweifete das sein Trockenfleisch so köstlich schmeckte dass das Tier dafür sogar bereit war sein Revier zu verlassen. Nunja, Rascal würde schon noch in die Berge zurückkehren, spätestens wenn sie Schwarzwasser erreichten würde der Vielfraß wegen der "vielen" Menschen sicher umkehren.
    Einige Zeit später erkannte der geschärfte Geruchssinn des Einäugigen unter dem allgegenwärtigen Sumpfgestank das unverkennbare Aroma von Rauch, Schwarzwasser konnte nicht mehr weit sein und so beschleunigte er seine Schritte ein letztes Mal um vor Monduntergang in der Siedlung anzukommen.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    Sie blinzelte in den Himmel. Dicke Tropfen fielen vom Himmel auf sie herab, krochen die Haut entlang wie kleine Raupen, um dann zwischen Haut und Stoff zu versickern. Klebrig und unangenehm lag ihr die Kleidung auf dem Körper und fühlte sich an wie eine falsche, alte Haut. Die langen, braunen Haare, die zuvor noch unter dem schützenden Stoff der Kapuze versteckt waren, waren binnen weniger Sekunden im prasselnden Regen durchnässt worden. Was hatte sie hier draußen nur zu suchen? Seine Stimme hatte sie aus den Träumen gerissen und in die Nacht und den Regen gelockt. Suzuran wusste genau, dass er irgendwo dort draußen Jagen war, dass er seinen Instinkten folgte und sich sein mächtiger, wölfischer Körper durch das Unterholz bewegte, weit weg von Schwarzwasser, weit weg von ihr. War es endlich an der Zeit ihrer Natur erneut zu folgen und im Schutze der Nacht auf die Jagd zu gehe, um den seltsamen Hunger zu befriedigen, den sie auch mit den besten Erdbeeren der Welt nie hätte stillen können?
    Sie öffnete die Knoten an ihrer Hose, begann die alte, nasse Haut im Schutz der Dunkelheit abzustreifen und ließ sich vom Gefühl der erhofften Freiheit einnehmen. Den Regen und die Kälte begann si e zu ignorieren und lenkte stattdessen die Aufmerksamkeit auf den pochenden Klang ihrer Magie, der sich mit den trommelnden Tönen des Regens vermischte. Warme magische Schleier umhüllten ihren Körper wie eine neue Haut und ließen die ersten Veränderungen langsam zum Vorschein kommen. Dünne Härchen schoben sich durch die Oberfläche, wurden zu einem dunklen Flaum, während sie sich mit der Zeit im Takt der Tropfen zu bewegen begann, um das, was Folgen würde, besser zu verkraften. Sie hatte sich an diese Verwandlung noch nicht gewöhnen können, zu selten hatte ihr Körper die Veränderung mitgemacht. Die Schmerzen waren nicht zu beschreiben, vielleicht schrie sie, weinte und wälzte sich im Dreck, sie wusste es nicht, bekam es nicht mit, weil ihre Sinne sich auf andere Dinge konzentrierten.
    Der Flaum war zu einem dichten, schwarzen Fell gewachsen, an den letzten Körperstellen verdichtete sich das Haar, während Muskeln kräftiger wurden und sich das weibliche, zarte Gesicht zu dem einer Katze veränderte. Krallen wuchsen, Zähne wurden länger und größer und die Magie bäumte sich ein letztes Mal auf, um die letzten menschlichen Züge verschwinden zu lassen. Was blieb war ein durchnässter Kleiderhaufen und die schemenhafte Gestalt einer Großkatze, die zwischen Bäumen und Sträucher verschwand.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Bis später verabschiedete sich der Holzfäller von seinem Wächterkollegen. Ihre gemeinsame Schicht des Wachdienstes war nun vorbei und während Lordan einen Besuch in der Sumpflilie anstrebte, zog es Raminus vor sich in Richtung Holzfällerlager zu begeben. Ganz in der Nähe lag auch der allgemeine Lagerplatz und jeden Abend versammelten sich dort auch ein paar der Handwerker, die einen ruhigen Abend, dem hektischen Treiben in der Taverne vorzogen. Vor allem konnte man dort Holzfäller, Jäger und Arbeiter der Sumpfkrautplantage finden, halt alles was nicht direkt in Schwarzwasser beschäftigt war.

    Einige seiner Handwerkskollegen begrüßten ihn auch direkt freundlich und einem gemeinsamen Abendessen folgte die typische, entspannende Runde Sumpfkraut. Raminus hatte bereits festgestellt, dass das Rauchen des Krauts nicht wirklich mit den seltsamen Stimmen, die er hörte, zusammenhing. Dennoch entzündete er erst nach einigem Überlegen seinen Krautstängel. Das wohlige, beschwerende Gefühl breitete sich ausgehend von der Lunge über den ganzen Körper aus, nur seinen Kopf wollte es heute Abend nicht so recht erreichen. Seltsam, selbst das verhältnismäßig ruhige Treiben hier am Lagerplatz, schien ihm heute Abend zu viel Trubel zu sein, so richtig zur Ruhe kam er nicht.

    In Folge dessen rappelte sich Raminus aus seiner gemütlichen Sitzposition wieder auf und ging ein paar Schritte Richtung Waldrand. Der Schein der Lagerfeuer reichte nur einige Meter weit und sein Blick verlor sich unweigerlich irgendwo im Dunkeln. Was lag nur dort draußen, dass ihn nicht in Ruhe ließ, was sich ständig durch Geflüster in seinen Kopf schlich, seinen Namen rief und ihn ratlos zurückließ. Mittlerweile hatte er ja fast schon akzeptiert, dass er Stimmen hörte, nur warum, das wusste er nicht.
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du redest mit mir wandte er sich an den erst besten Baum zu seiner Linken. Als plötzlich jemand dahinter hervorlugte, konnte Raminus nicht anders als zu grinsen. Solche Situationen konnte nur das echte Leben konstruieren. Entschuldigung falls ich gestört habe…

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ritter Avatar von Bartimäus
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Im Sumpf
    Beiträge
    1.767
     
    Bartimäus ist offline
    Thorwyn hatte sich abgemeldet, gesehen hatte er den Jäger aber dennoch in Schwarzwasser. Stören tat es ihn natürlich nicht, ganz im Gegenteil, es hieß, dass Arbeit erledigt wurde, von der er gar nicht gerechnet hätte, dass sie getan werden würde. Daryn hingegen hatte er nicht wieder gesehen, obwohl der wohl noch irgendwo hier herumlungern musste, wirklich verwunderlich war das aber auch nicht, da man von ihm auch davor nichts mitbekommen hatte und er seinen Weg schon irgendwie finden würde. Hatte er zwischen ihren ersten beiden Treffen ja auch und da hat er sich sehr zum Guten geändert.
    Was hingegen sehr überraschend war und den Waldläufer im ersten Moment sogar erschrak, war die Stimme die ihn ansprach... mehr oder weniger. Denn zuerst sah er nicht einmal von wo sie kam, erst als er ein paar Schritte weitergegangen war, erblickte er hinter einem Baum den Sprechenden. Seine Worte waren allerdings sehr ungewöhnlich und so vergewisserte sich der Neugierige zuerst ob sie nicht an sonst jemanden gerichtet gewesen sein könnten, aber da war weit und breit niemand.
    "Ähm, bewahre! Meinst du mich? Du hast ja recht, ich habe nicht mit dir geredet, genaugenommen, habe ich gar nichts gesagt, aber wie kommst du darauf, dass ich was gesagt haben könnte?"
    Der Waldläufer überlegte wen er hier vor sich haben konnte. Einen Wanderer vielleicht, der sich verirrt hatte und der zu lange die Sumpfdämpfe eingeatmet hatte ohne wirklich etwas zu Essen zu haben? Doch danach sah er nicht aus, weder äußerlich, noch in Bartis Erinnerung, denn er meinte das Gesicht aus dem Dorf zu kennen. Aber warum sollte ein Dorfbewohner so verwirrt sein? Er musste doch die ganze Umgebung schon gewohnt sein. Oder war die Lösung viel einfacher, als er dachte: Eine Überdosis Sumpfkraut, die bei manchen hier wahrscheinlich gar nicht so selten war.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Irgendwie war die Situation zu komisch, aber einer Frohnatur wie Raminus kamen solchen Konstellationen nie ungelegen. Freundlich lächelnd schritt er nun hinüber zu seinem unverhofft aufgetauchten Gesprächspartner. Bewahre. Nun ich habe eigentlich wirklich nicht mit dir geredet, ich wusste ja noch nicht einmal, dass du hier bist. So seltsam es klingen mag, ich hab viel mehr mit ihm hier gesprochen. Mit seiner rechten Hand klopfte der Sägewerker gegen den massiven Baumstamm. Es war wohl viel mehr der Zufall, dass du dich dahinter befunden hast. Aber ehe du denkst, ein wildfremder Vagabund will dich mit seiner abstrusen Geschichte belästigen, stell ich mich lieber kurz mal vor. Ich bin Raminus, einer der Sägewerker hier im Dorf und in letzter Zeit ein wenig paranoid, aber das hat wohl nichts mit dir zu tun. Außer du schleichst mir in den letzten Tagen immer nach und fängst an herum zu flüstern. Man sagte so schön, den ersten Eindruck könnte man nie korrigieren, dann würde er bei seinem Gegenüber wohl als Verrückter durchgehen. Aber sag, was machst du so in Schwarzwasser, wenn man dich nicht aus heiterem Himmel anspricht…

  17. Beiträge anzeigen #17
    Ritter Avatar von Bartimäus
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Im Sumpf
    Beiträge
    1.767
     
    Bartimäus ist offline
    Bartimäus zog skeptisch eine Augenbraue hoch, als sein Gegenüber ihm erklärte er hätte mit einem Baum geredet. Ja, so ergab das ja auch gleich viel mehr Sinn! Zwar durfte Bartimäus eigentlich nicht so denken, schließlich konnte er die Gefühle von Tieren spüren und er kannte Druiden, die noch ganz andere Dinge machten, aber etwas seltsam erschien die ganze Situation nichts desto Trotz. Aber immerhin war er freundlich und dass er Sägewerker war erklärte warum ihm sein Gesicht bekannt vorgekommen war, außerdem konnte man ja nie wissen, was sich hinter dem Verhalten verbarg und so würde auch der Waldläufer freundlich bleiben.
    Mit Sicherheit konnte er es zwar nicht sagen, aber er glaubte dennoch genug von Druiden zu wissen um erkennen zu können, dass es sich in diesem Fall nicht um Magie gehandelt hatte, die Raminus zu verbergen versuchte, wie es so manche andere um jeden Preis taten.
    "Ich bin Bartimäus, Waldläufer und Jagdmeister in Schwarzwasser. Mich würde aber interessieren was es mit deiner... Paranoia auf sich hat? Ich habe schon so manches gehört oder auch erlebt, aber noch nicht, dass jemad einfach so Stimmen oder Flüstern hört."
    Darauf, dass Raminus verrückt sein könnte, wollte er sich nicht ausreden, auch wenn er schon Leuten gehört hatten, die solche Angst vor den Geistern jener hatten, die sie getötet haben, dass sie vollkommen unnachvollziehbare Dinge getan hatten und bei Raminus hätte man sagen können, er hätte Angst, dass sich die Geister der gefällten Bäume rächen können. Aber es gab bestimmt noch eine sinnvollere Lösung als dieses Hirngespinst.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    Jäger also, was auch sonst wenn er sich hier draußen befand. Wäre er Holzfäller gewesen, dann hätte Raminus ihn erkannt und nach einem einfachen Sumpfkrautplantagenarbeiter sah er nicht gerade aus. Dass es sich dann auch gleich noch um den Jagdmeister handelte, störte den Sägewerker überhaupt nicht. Autorität konnte man auch immer mit Freundlichkeit begegnen und Bartimäus machte nicht gerade den Eindruck eine strenge Natur zu sein. Warum er aber solch Interesse an den seltsamen Problemen des Hünen zeigte, das wusste der Kahlkopf auch nicht. Ob man ihm vertrauen konnte? Bei einem solchem Posten den er innehatte, musste es sich eigentlich um eine Vertrauensperson handeln. Außerdem war nicht abzusehen, dass sich diese Problem alleine bewältigen ließ oder von selbst verschwand.

    Hmm, wie soll ich das erklären, ist nicht gerade das, was man alltäglich erlebt. Ist nun schon einige Wochen her, seit das alles angefangen hat. Kurz bevor mich mein Bruder besucht hat, aber er wird damit nichts zu tun haben, der ist schon längst wieder weg. Ab und zu träume ich auch einige sehr real wirkende Dinge, in denen ich wirklich mit Bäumen rede und so eine Art Baumhirte bin. Dazu kommt dann noch das Geflüster, ständig hör ich meinen Namen im Geraschel der Blätter, einzelne Worte im Pfeifen des Windes, manchmal sogar ganze Sätze. Aber ganz egal, ob ich versuche sie zu verdrängen oder genauer hinhöre, ich konnte nicht richtig herausfinden was es damit auf sich hat.

    Etwas skeptisch blickte Raminus seinen Gesprächspartner an, doch dieser schien lediglich aufmerksam zugehört zu haben, noch waren keine Anzeichen zu sehen, dass Bartimäus ihn gleich schallend auslachen würde. Ein kleiner Windstoß durchfuhr die umliegenden Baumkronen. …..kooooommmmm zuuuuuu uuuunnnssss……
    Mit einem Seufzen blickte Raminus Richtung Wald. Ich denke mal du hast gerade nichts weiter als den Wind wahrgenommen? Das Verlangen einfach in den Wald zu laufen keimte allmählich in dem Hünen auf. Warum den Stimmen nicht einfach folgen? Warum nicht einfach nachgeben…

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ritter Avatar von Bartimäus
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Im Sumpf
    Beiträge
    1.767
     
    Bartimäus ist offline
    "Hmm..." Bartimäus hatte aufmerksam gelauscht, wusste aber wirklich nicht, was er dazu sagen sollte. Druiden! Das war das einzige was ihm immer wieder durch den Kopf ging. Warum schien es so als würde er ununterbrochen Wissen benötigen, welches er nicht hatte? Das störte ihn, sehr sogar, doch im Moment konnte er leider so absolut nichts dagegen tun. Für die Zukunft nahm er es sich vor mal wieder mit Cécilia zu reden, bei ihr war die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie ihm etwas mehr erzählen würde, aber für den Augenblick war am wichtigsten, was er Raminus erzählen konnte.

    "Ich gehe einmal davon aus, dass du das ernst meinst, dass du mich nicht verarschen willst und dass du nicht einfach zu viel Sumpfkraut geraucht hast, weil sonst wäre dieses ganze Gespräch ziemlich sinnlos. Ich bin bei weitem kein Experte auf diesem Gebiet, aber ich weiß, dass manchmal merkwürdige Dinge passieren. Dinge die man sich nicht erklären kann und bei denen man sich zuerst nicht einmal sicher ist, ob man sie sich nur einbildet oder ob sie tatsächlich echt sind. Mir ist so etwas auch gewissermaßen passiert, wenn auch ganz anders als bei dir, aber bei mir hat es sich herausgestellt, dass eine sehr positive Veränderung war. Worauf es bei dir hinaus laufen wird, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber ich denke du solltest vielleicht mit jemanden reden, der sich besser auskennt als ich und ich denke auch, dass man dir vielleicht durchaus helfen kann. Ich weiß nicht ob es so werden kann wie früher, aber vielleicht kannst du Antworten bekommen und lernen damit umzugehen."

    Immer wieder bezog er sich auf seine Fähigkeit und gleichzeitig sprach er von Antworten. Vielleicht wäre es nicht schlecht auch für sich einmal nach Antworten zu suchen. Mehr oder weniger im Alleingang hatte er gelernt damit umzugehen, hatte es akzeptiert und sich über die Gabe gefreut, doch wie er sie bekommen hatte und warum, wusste er immer noch nicht.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Kämpfer Avatar von Raminus
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    386
     
    Raminus ist offline
    ……Hiiiiieeeerrrr heeeeerrrrr…. Raminus schreckte plötzlich wieder auf. Seine Gedanken waren für einen kurzen Moment völlig abwesen gewesen, fast schon als ob sie von den Stimmen in die Dunkelheit entführt worden waren. Dabei war ein wenig Aufmerksamkeit gar nicht fehl am Platz, denn Bartimäus schien zu wissen wovon er redete.

    Was, wie? Entschuldigung, ich war grad etwas abgelenkt. Die Stimmen belagern mich ein wenig penetrant. Mit wem soll ich reden? Ich glaube ich habe da was nicht mitbekommen. Und ich versichere dir, dass das mein Ernst ist. Ich rauche zwar Sumpfkraut, aber die Stimmen sind leider nicht verstummt, als ich einfach mal drauf verzichtet habe. War das ganze also doch nicht so sonderbar, wie er es empfand? Ein schallendes, warmes Lachen wurde vom Wind durch die Baumkronen getragen und ließ den Hünen zusammenzucken und vor Schreck beinahe in ein Sumpfloch hüpfen. Ich glaube eine Lösung des Problems wäre wirklich sinnvoll, wer weiß was mir sonst noch passiert. Ein wenig gequält grinste er den Jagdmeister an. Obwohl es schon praktisch wäre mit den Bäumen tatsächlich reden zu können…

Seite 1 von 20 12345812 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide