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    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Am Morgen hatte das Adson's Gehämmere den Söldner ziemlich früh aus dem Bett gejagt. Etwas verärgert hatte er die Taverne verlassen und suchte seine Ruhe am Strand. Seine Kogge lag vor ihm auf der Sandbank. Immerwieder schlugen Wellen an die polierten Planken, doch das Schiff bewegte sich keinen Milimeter, als ob man das Ding an den Boden genagelt hätte. Yared würde ihn köpfen wenn er das sehen könnte, doch glücklicherweise schien dieser seinen eigenen Weg gegangen zu sein. Irgendwann, wenn Argaan frei sein würde, könnte er ja einige Leute zusammentrommeln und das Frack bergen. Vielleicht könnte ja Gath die Raparaturarbeiten leiten und die Kogge noch retten. Wer weiss... Manuele seufzte Laut und liess sich in den warmen Sand fallen. Langsam liessen die kalten Nordwinde immer mehr nach um dem Frühling platz zu schaffen. Die Sonne lachte ihm entgegen, endlich hatte er seine Ruhe.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Ritter Avatar von Konsul
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    Mit bedächtigem Schritt betrat Konsul den Schankraum. Hinter der Theke stand bereits Murdra, die die letzten Vorbereitungen für den Tag traf, zwei Gäste waren in einem Winkel eingeschlafen, aber ansonsten war die Taverne leer. "Seid gegrüßt, Edle Dame", wandte sich Konsul an die Wirtin, "sagt mir, wo findet ein fahrender Sänger wie ich einen Platz zum Rasten? Braucht ihr noch einen Barden, oder ist bereits einer hier, der eure Gäste mit Liedern und Gaukeleien unterhält?" "Glaubst du, ich kenne jeden meiner Gäste beim Beruf?" Sie drehte sich weg und ordnete hinter sich die Humpen nach ihrer Größes "Es sind immerhin eure Gäste, und der Gast ist..." setzte Konsul an, doch er wurde von der Wirtin unterbrochen, "... ist König? Dort wo du herkommst vielleicht!" Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. "Ist das hier nicht so?" erwiderte Konsul verwundert. "Doch. Aber wehe du lasst dir was zu schulden kommen. Du bist neu. Neue machen meist Ärger." Sie drehte sich um und starrte Konsul mit durchdringenden Blick an. Jetzt wurde es Konsul zu bunt, er erhob seine Stimme und schlug auf den Tresen, "Was denkt Ihr nur von mir? Ich bin ein Barde, der nach einer langen Reise froh ist, hier angekommen zu sein! Habt Ihr jetzt Arbeit für mich?" "Bleib auf dem Boden, oder du fliegst schneller hier raus als du Fleischwanze sagen kannst. Und jetzt zu deiner Frage... Ich habe längere Zeit keine Musik mehr gehört. Was kannst du denn alles?" Langsam beruhigte sich Konsul wieder. Geschafft. "Ich beherrsche die Laute und viele Lieder, Späße und Gaukelein. Soll ich euch etwas vorführen?" Murdra sah in prüfend an. "Nein. Ihr habt heute Abend eine Chance. Eine einzige. Wenn ihr diese nicht, im wahrsten Sinne des Wortes, verspielt,..." Murdra lachte kurz ob ihres Wortspiels auf, "..., kannst do so lange bleiben wie du willst. Außer es erscheint jemand, der die Kunst besser versteht. Kost und Logis, natürlich im Schlafsaal, bekommst du für deine Unterhaltung. Gold gibt's keins. Höchstens du findest ein paar großzügige Gäste."
    "Ich danke Euch vielmals. Meine Wenigkeit wird Euch nicht lange zur Last fallen, ich möchte so schnell wie es geht, nach Thorniara kommen. Kennt Ihr vielleicht Reisende, denen ich mich anschließen kann?"
    "Keine Ahnung. Hör dich um, vielleicht findest du jemanden, der dir helfen kann. Und jetzt geh. Übe oder mach was auch immer du willst. Zu Mittag will ich dich aber hören. Und zwar genau hier. Verstanden?"
    "Natürlich. Gibt es einen Ort, wo ich mit der Laute niemanden störe?"
    "Ja. Die Stallungen. Der Knecht muss das aushalten. Und jetzt lass mich arbeiten!"

    Festen Schrittes verließ Konsul das Schankhaus in Richtung Stall. Er war glücklich, so schnell Kost und Logis gefunden zu haben. Trotzdem wollte er weiter. In spätestens drei Wochen wollte er in Thorniara sein.

  3. Beiträge anzeigen #123
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson saß im Schankraum und wartete. Er hatte eine kleine Mahlzeit zu sich genommen und freute sich auf die kommenden Ereignisse. Sein Bündel lag gepackt neben ihm, der Wanderstock lehnte an der Wand. Ein wenig ungeduldig trommelten seine Finger auf die Tischplatte. Seine Arbeit war getan, dass wollte er Estefania mitteilen. Dann würde es wohl bald losgehen. Er konnte es kaum erwarten. Durch welche Landschaften würden sie kommen? Was würden sie alles erleben, auf ihrem Weg in die große Stadt? Wie würde die Stadt aussehen? Was würde er wohl alles kennenlernen? Wie lange würden sie überhaupt unterwegs sein? All diese Fragen schwirrten dem jungen Schreiner durch den Kopf. 'Beruhige dich Adson!', sagte er zu sich selbst. 'Du sitzt hier wie ein kleiner Junge am Tag vor seinem Geburtstag. Das ist doch lächerlich!' Zur Beruhigung steckte er die Hände in die großen Taschen seiner Jacke. Was war denn das? In seiner rechten Tasche fand er einen kleinen Schlüssel. 'Den hätte ich doch fast vergessen!', dachte er mit leichtem Kopfschütteln. Er stand auf und ging zu Murdra. "Hallo Murdra, ich geb' dir deinen Schlüssel wieder. Ich hab zwei Reisende gefunden, mit denen ich nach Thorniara wandern kann." "Schon?", brummte die Wirtin. "Hätte dich auch noch hier behalten. Bist hier gern gesehn. Taugst ja was!" Sprach es und drehte sich um, um weiter zu arbeiten. Adson nahm wieder an seinem Tisch Platz.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Ritter Avatar von Konsul
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    "Jetzt hab ich genug. RAUS HIER! Und zwar sofort!"
    "Halt's Maul! Die Wirtin hat mir erlaubt hier zu üben!"
    "Willst du mich verarschen? Du störst die Pferde und vor allem mich! Raus jetzt!"
    "Vergiss es, Idiot. Ich muss für meinen Auftritt heute Abend gut gerüstet sein. Ich übe, so lange ich will, und zwar hier!"
    "So lange ich hier bin, sicher nicht!"
    "Ach ja? Und wie lange glaubst du bist du noch hier, du Arsch?"
    "Länger als du auf jeden Fall!"
    "Darauf würde ich deinen kümmerlichen Lohn nicht wetten, Knecht!"
    "Denkst du Sack, du bist was besseres?"
    "Nein, ich bin nicht was besseres... Ich bin was viel besseres als du Scheisseschipper!"
    "Leck mich doch, du Bastard! Und verpiss dich endlich! Ich muss mich mit intelligenteren Lebewesen als mit dir herumschlagen!"
    "So? Du mich auch, Hurensohn! Und viel Spaß bei einer Jobsuche in Stewark, wenn dich deine Chefin raushaut, Pferdeflüsterer!"
    "Warum sollte sie mich raushauen?"
    "Weil du unhöflich zu Gästen bist. Weißt du räudiges Schwein überhaupt, wer ich bin?"
    "Ein beschissener dahergelaufener Vagabund!"
    "Meinst du? Da irrst du dich gewaltig, Affenschädel! Ich bin Hein von der Trauerweide, der berühmteste Barde von Myrtana! Ich war an allen Fürsten und Königshäusern zu Gast, habe in Vengard viele Wettbewerbe gewonnen. Und du? Was bist du, Blochjodler?"
    "Ach ja? Ich glaub dir kein Wort, du Karikatur eines Barden!" Der Knecht machte einen Schritt nach vorne. Konsul erkannte, dass es jetzt langsam Zeit wurde den Stall zu verlassen, bevor es ungemütlich wurde.
    "Ich merke schon, dein Intellektuelles Niveua ist nicht hoch genug um den Wert meiner Musik zu schätzen. Banause. Ich begebe mich nun in Gefilde mit mehr Bewunderern! Auf nimmerwiedersehen, Idiot!"

    Konsul hatte sich gerade noch auf den Boden zurückholen können. Mit hochrotem Kopf und seiner Laute in der Hand verließ er die Stallungen. Eine Zeitlang hatte er ja ohne Probleme üben können, dann war aber der Knecht gekommen, der sich durch seinen Gesang gestört fühlte, und deshalb begonnen hatte, ihn anzumaulen.

    Naja, egal. Vielleicht finde ich mittlerweile jemanden in der Schankstube.

    Die Tür knarrte als er sie öffnete.

    Jetzt brauch ich mal was starkes.

    "Wirtin! Einen Schnaps! Ich bezahl mit einem Ständchen!" Murrend, aber mit einem freundlichen Blick schob Murdra ihm ein Glas hinüber. "Hast du bis jetzt geübt?" Konsul nickte beiläufig. Auch wenn er dem Knecht gedroht hatte, ihn bei der Wirtin anzuschwärzen, hatte er nicht vor, dass zu tun. Während er den Schnaps in seine Kehle rinnen ließ, sah er sich um. Würde irgendwer mit ihm nach Thorniara ziehen?

  5. Beiträge anzeigen #125
    Abenteurer Avatar von Murdra
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    Murdra ist offline
    Auch wenn dieser Barde ihr ziemlich auf die Nerven ging, ließ sie das Ständchen über sich ergehen. In ihren Ohren klang es gräßlich, aber das lag wahrscheinlich auch daran, dass sie von Musik und schönen Klängen keine Ahnung hatte.
    Immerhin wollte er für den Schnaps eine Gegenleistung erbringen und das zeigte seinen guten Willen. Trotzdem wollte sie dass er die Taverne so bald als möglich verließ. Ob dieses Geträller bei den Gästen ankam, glaubte die Wirtin nicht.

    Als ihr heute morgen Manuele über den Weg lief und er ihr davon berichtete dass er die beiden letzten zwielichtigen Gäste die Taverne verlassen würden, kam ihr eine Idee.
    "Das ist gut und diesen Barde schick auch einfach mit ihnen mit. Um den Tischler ist es ja schade... aber wenn er unbedingt in eine große Stadt will... er hat gute Arbeit geleistet. So Leute hab ich gern um mich herum."

    Murdra grinste sogar und das kam ziemlich selten vor.

    Manuele versprach sich um den Barden zu kümmern.

  6. Beiträge anzeigen #126
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Eieiei... ein Ausdruck, den Estefania wohl noch nie benutzt hatte.
    Gerade waren sie mit ihrem wenigen Gepäck die Holztreppe herunter gekommen, da wartete Manuele schon auf sie. Scheinbar wollte er ihr noch etwas wichtiges mitteilen.

    "Was ist denn los?"

    Manuele schaute sich um, denn Murdra schaute in gespannt in ihre Richtung.

    "Du könntest mir noch einen Gefallen tun."
    "Ja?"
    "Hast du den Barden schon gesehen, der vor zwei Tagen hier ankam?"
    "Gesehen nicht aber gehört..."
    "Ja.." Manuele schmunzelte. "Kannst du den auch mit nach Thorniara nehmen? Murdra will ihn loswerden."
    "Noch so einen der nicht weiß wie man ein Schwert in die Hand nimmt!" rief sie empört aus und seufzte.
    "Du bekommst auch noch einen Bonus wenn du dir deinen Sold in Setarrif abholst." flüsterte Manuele ihr zu damit Murdra das nicht mitbekam.
    "Solche Leute trampeln durch den Wald und locken unzählige Viecher an. Da ist schon ein Superextrabonus nötig."
    "Ja, meinetwegen." antwortete Manuele, denn er wusste dass er keine andere Wahl hatte und außer Estefania keiner bereit wäre den Barde mitzunehmen.

    Damit war das geklärt. Sie setzte sich zusammen mit Lair an den Tisch und ließ sich von Murdra ein Frühstück servieren. Mit leerem Magen sollte man nicht auf Reisen gehen. Hoffentlich ließen ihr die beiden Bürger noch genug Zeit das Frühstück zu genießen.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    "Endlich!", murmelte Adson vor sich hin, als Estefania und Lair im Schankraum auftauchten. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Die Aufregung hatte ihn gepackt, doch der Schreiner versuchte ruhig und entspannt zu wirken. Estefania und ihr Gefährte hatten sich mittlerweile ein Frühstück bringen lassen und Adson überlegte, ob er sich zu ihnen setzen sollte. Er zögerte kurz. Gerade eben hatte Estefania kurz mit Manuele gesprochen und wirkte nun etwas verstimmt. Adson entschied, dass er die beiden lieber erst in Ruhe essen lassen wollte. Er prüfte noch einmal sein geschnürtes Bündel und machte anschließend einen kleinen Spaziergang um die Taverne. So kam er wieder ein bisschen zur Ruhe, doch blieb ein leichtes Kribbeln in seiner Magengegend. Bevor er in den Schankraum zurückkehrte ließ er den Blick noch einmal über die Taverne gleiten. Er war mit den Ereignissen der letzten Tage durchaus zufrieden. "Man sieht sich bestimmt mal wieder!", sagte er in Richtung der Wirtshauses und schmunzelte zufrieden. Dann schritt er durch die Tür nach innen.

  8. Beiträge anzeigen #128
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele war schon froh, darüber, dass Estefania zugestimmt hatte den Barden mit zu nehmen. Man hielt es ja kaum aus mit dem.
    Auch wenn Raad sicherlich nicht erfreut darüber sein wird, wenn er die Rechnung für dieses Unternehmen begleichen musste. Beim Gedanken daran musste der Nordmann schmunzeln. Währenddessen betrat Adson wieder den Schankraum und gesellte sich zu ihnen.
    "Übrigens! Ich werde demnächst ins Bluttal gehen, falls ihr mich sucht. Weiss zwar noch nicht was ich dort machen werde, doch bestimmt finde ich da jemanden, der für meine Sache kämpfen könnte." Er ging an die Theke und schenkte sich ein Bier ein. "Falls ihr was herausfindet wäre ich dankbar wenn ihr in Thorniara ein kleines Feuer legen würdet, damit ich vom Rauch benachrichtigt werde, so kann ich nach Setariff zurückkehren um euch dort zu treffen. Vom Bluttal aus, sieht man sowas bestimmt, oder nicht?!" Zwar hatte er die Umgebung um Thorniara nicht mehr ganz im Kopf, doch es sollte etwa hinkommen.

  9. Beiträge anzeigen #129
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Bluttal? Was für ein schauriger Name. Der junge Schreiner wurde neugierig. Er wollte möglichst viel über die Reise und die zu durchwandernde Gegend erfahren.
    "Wie kam das Tal zu seinem Name?", fragte er aufgeregt. "Und wie lange werden wir unterwegs sein, bis wir Thorniara erreichen?" Er war gespannt auf die Antworten. "Ach, und noch eine letzte Frage. Auf Khorinis gab es Gruppierungen und Gilden. Wie verhält sich das auf Argaan? Gibt es hier auch solche Bündnisse?"

  10. Beiträge anzeigen #130
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Dieser Adson war eigentlich ganz sympathisch, aber vergesslich war er wohl auch. Denn das mit Gilden hatte die Diebin ihm doch neulich Abend schon verklickert. Sie kratzte sich nachdenklich am Kopf. Vielleicht hatte sie an jenem Abend auch schon einen Wein zu viel intus gehabt und bekam es deshalb nicht mehr auf die Reihe.

    "Bluttal? Das habe ich selbst auch noch nicht gehört. Müssen wir da wirklich durch?" wollte Estefania wissen. Lair brauchte sie gar nicht fragen, der war noch nirgendwo außer in Setarrif und eben mit ihr auf dieser Rundreise. Genauer gesagt hieß das was Estefania kennt, kennt Lair auch nicht.

    "Manuele? Etwas Geschichtsunterricht?"

    "Das ist ein altes Schlachtfeld nördlich von hier. Wer sich da genau bekämpft hat weiß ich auch nicht. Aber um Thorniara zu gelangen muss man da durch. es sei denn du gehst zurück nach Setarrif und dann die Ostküste immer weiter nach Norden."

    "Toller Plan. Apropos Plan... hat denn keiner eine Karte? Adson! Du kannst doch gut mit der Wirtin. Frage sie bitte mal ob sie eine Karte von Argaan für dich hätte."

  11. Beiträge anzeigen #131
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson folgte Estefanias Anweisungen und ging an den Tresen. "Murdra, ich habe eine letzte Bitte." Die beleibte Wirtin sah ihn forschend an. "Was willst du denn?", fragte sie vorsichtig. "Ich suche eine Karte. Eine Landkarte. Von Argaan. Wir wollen uns bald auf den Weg nach Thorniara machen, aber keiner aus der Gruppe kennt den Weg genau. Ihr habt nicht zufällig ein Karte für uns?" "Zu verschenken hab ich nichts!", brummte sie und kämpfte mit ihrem Geiz. 'Nun ja, der Junge hat die Möbel ordentlich und schnell repariert. Den Barden und die anderen werd ich auch los.', überlegte Murdra. Laut sagte sie: "Ich hab eine. Nicht mehr die neuste, aber Argaan ist drauf und wird sich nicht groß verändert haben. Wie gesagt, es ist kein Schmuckstück aus irgend nem feinen Kloster. Also sagen wir ... 20 Goldstücke und du erzählst mir, womit du die Tische eingerieben hast!" Adson überlegte nur kurz. 20 Goldstücke konnte er ausgeben, schließlich hatte kostenlos gegessen und übernachtet. Außerdem wollte er möglichst bald aufbrechen und mehr von der Insel kennenlernen. Er kramte das Gold hervor und erklärte der Wirtin kurz die Zubereitung der Mischung, mit der er die Tischplatte behandelt hatte. Er schrieb es ihr stichpunktartig auf und ließ sich die Karte geben. "Vielen Dank Murdra! Vielleicht komme ich irgendwann mal wieder hier vorbei!"
    Adson kehrte an den Tisch zurück und breitete die Karte vor den Anderen aus.

  12. Beiträge anzeigen #132
    Krieger
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    Lair ist offline
    Bislang hatte der Südländer sich zurückgehalten, aber als sich Adson mit der Karte näherte und vor den anderen ausbreitete, gesellte er sich neugierig hinzu. Mit groben, mehr oder weniger verblassten Linien waren die Form und Gestalt Argaans mit Tinte nachempfunden und auf Papier oder Pergament – der Dieb konnte weder lesen noch schreiben und kannte sich daher auch nicht mit den verwendeten Materialien aus – eingefangen worden. Mit Überraschung stellte er fest, dass die Insel, die er für halbwegs rund gehalten hatte, langgestreckt war. Ihn erinnerte der Umriss der Insel an einen Fisch.

    »Wir sind hier«, sagte Estefania und deutete mit ihrem Zeigefinger auf irgendwelche Striche auf der Karte. Der Gauner, für den die Zeichen und Symbole keinen Sinn ergaben, hielt sich heraus.
    Manuele ergriff daraufhin das Wort, zeigte ihnen auf der Karte, wo das sogenannte Bluttal lag und erklärte, wie man von der Jungfrau dorthin gelangte; und von dort nach Thorniara.

    Klingt eigentlich recht einfach, dachte der Gauner und lehnte sich entspannt an einen hölzernen Balken, der die Decke stützte. Die Details der Reise interessierten ihn bereits nicht mehr. Stattdessen dachte er an die vielen prallen Geldbeutel, die ihn in der Hafenstadt erwarteten.

    Ich werde das Bier hier vermissen.
    Geändert von Lair (18.03.2012 um 22:02 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #133
    Ritter Avatar von Manuele
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    Sie würden also bald aufbrechen, das gefiel dem jungen Klingenmeister, doch er musste noch Murdra darum bitten ihm etwas Proviant mit zu geben.
    Vermutlich würde sie wieder mürrisch darauf reagieren, doch das konnte ihm auch egal sein.
    "Los trinken wir noch was auf unsere gemeinsame Reise!" Vorderte er die anderen auf und setzte sich auf einen der reparierten Stühle. Etwas wackelig, doch immerhin besser, als auf dem Boden zu sitzen. "Wir sollten vorsichtig sein da draussen, ich habe keine Ahnung was uns dort erwartet. Ausserdem könnten Truppender Garde umherirren, die greifen lieber an, als nachzufragen." Ihn würden sie wahrscheinlich sowieso festnehmen, doch das war eine andere Geschichte. Murdra brachte ihnen was zu trinken und er griff zu. "Ich denke es ist gut wenn ich ne Weile mitkomme, doch bis nach Thorniara werde ich nicht mitkommen."

  14. Beiträge anzeigen #134
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    Adson Muller ist offline
    Manuele hatte einen ausgegeben, um auf die anstehende Reise anzustoßen. Adson griff nach dem schlechtestgefüllten Becher und nippte vorsichtig. Er mochte keinen Alkohol. In Khorinis hatte er häufig gesehen, wie Betrunkene die dümmsten Dinge anstellten. Schlimmer war noch das Sumpfkraut! Adson hatte erlebt, wie ein Mann einfach ins Hafenbecken gefallen war, nachdem er dieses eigenartige Kraut genossen hatte. Ein anderer hatte unverständliche Laute von sich gegeben und schließlich zu Pfeil und Bogen gegriffen, um den Vollmond vom Nachthimmel zu schießen. Damals hatte Adson sich geschworen, dass er den Umgang mit Rauschmitteln meiden wolle. Doch er wollte den Nordmann nicht verärgern und so nippte er vorsichtig an seinem Becher. In Gedanken prüfte er, ob er bereit für die Abreise war. 'Mein Wanderstock steht direkt neben mir. Den Zimmerschlüssel habe ich zurückgegeben. Hammer, Säge, Hobel und Schnitzmesser liegen sorgsam verschnürt im Bündel, ebenso Nägel, meine Maßschnur, mein kleines Buch für etwaige Notizen und die Abschriften meines Gesellenbriefes.' Er hatte diese extra anfertigen lassen. Schließlich wollte er sein Handwerk weiter perfektionieren und dafür musste er eine Anstellung bei einem Schreinermeister finden. 'Geld- und Kräuterbeutel trage ich bei mir. 30 Goldstücke sind noch im Beutel, dass wird vorerst reichen müssen.' Fast hätte er den Feuerstein vergessen, den er im Bündel mit sich trug. Am Gürtel hatte er eine Wasserblase befestigt, die wollte er am nächsten Gewässer auffüllen. Murdras alte Karte würde er zunächst in den großen Jackentaschen verstauen. 'So wie es aussieht bin ich bereit für die Abreise', stellte er zufrieden fest. 'Auf nach Thorniara! Die Hauptstadt für Gardisten und Feuermagier', erinnerte sich der Schreiner. Das brachte ihn auf eine Frage, die er den anderen auch gleich stellte. "Estefania, du hattest mir gesagt, dass Thorniara Stadt der Feuermagier und Gardisten wäre. In Dunkelwasser würden die Leute des Walsvolkes leben." Er stockte, als die anderen ihn schief ansahen. Schnell korrigierte er seinen Fehler: "Schwarzwasser meine ich natürlich. Als dritte Stadt wurde Setarrif genannt. Welche Gruppen sind dort anzutreffen und was hat es mit der erwähnten Akademie auf sich?"
    Geändert von Adson Muller (19.03.2012 um 12:11 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #135
    Ritter Avatar von Konsul
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    Konsul ist offline
    Nach einem Gespräch mit der Wirtin heute morgen, das ihm relativ klar gemacht hat, dass sie von seinen Sangeskünsten bei weitem nicht so begeistert war wie er. Er zuckte unwillkürlich mit den Schultern. So war das halt. Manche mochten seine Musik, andere nicht. Dabei hatte er gerade ein neues Lied gedichtet und niedergeschrieben gehabt. Inspiriert wurde er von einer Erzählung eines anderen Reisenden, über einen Wald in der Mitte der Insel.

    Orkwald... Er wird seinen Namen nicht ohne Grund haben... Dahin möchte ich einmal kommen...

    Konsul überquerte den Hof und sah den Knecht, mit dem er sich vor kurzem gestritten hatte, bei den Ställen arbeiten. Jetzt störte es ihn wieder, dass er so bald schon aus der Jungfrau geschmissen wurde. Vermutlich, dachte er sich, ist dieser miese Zeitgenosse nicht ganz unbeteiligt... so hatte er einen Grund zurückzukeheren, und eine Rechnnung zu begleichen.

    Aber egal. Kann man nichts machen. Das Leben geht auf und ab, aber solange man nicht tot ist, immer weiter. Aber wenigstens hatte sie ihm eine Gruppe von Reisenden ans Herz gelegt, denen er sich anschließen konnte. Wer das wohl war?

    Als er die Schankstube betrat, erkannte er sie mit einem Blick. Drei Männer und eine Frau saßen an einem Tisch und berieten sich offensichtlich über etwas... Neben einem stand ein Stab, Direkt, wie er schon immer war, ging er auf die Dame zu und verbeugt sich.

    "Konsul mein Name, Barde aus Midland, Euch zu diensten." Langsam richtete er sich wieder auf, und schaute alle vier an, "Seid Ihr die Gruppe, der ich mich auf dem Weg nach Thorniara anschließen darf?"

  16. Beiträge anzeigen #136
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    "Da ist endlich der Barde! Über die Akademie können wir uns ein andermal unterhalten. Am Lagerfeuer gibt es sicherlich Gelegenheit dazu.", sagte Estefania zu Adson und da stand auch schon der Barde mit dem Namen Konsul vor. Über seine Wortwahl musste Estefania ein wenig schmunzeln. Sie kam sie für einen Moment vor wie eine Dame aus der Oberstadt.

    "Seid gegrüßt Konsul. Ja wir warten bereits seit einigen Stunden auf dich. Adson warten schon ungeduldig drauf den Rest, der Insel kennen zu lernen. Neben mit das ist Lair, wir kommen beide aus Setarrif und reisen gemeinsam. Hier in der Taverne haben wir Manuele kennen gelernt. Er begleitet uns auch noch ein Stück, aber nicht bis Thorniara."

    Damit war alles gesagt, Proviant und Gepäck bereit und so verließ die Gruppe von vier Männern und einer Frau die Gespaltene Jungfrau.

    "Mach dir nichts draus, Lair. In Thorniara wird es auch Bier geben."

  17. Beiträge anzeigen #137
    Waldläufer Avatar von Landfari
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    Landfari ist offline
    Der alte Mann lief in stoischer Ruhe dem Haus entgegen, dass er am Horizont entdeckt hatte. Trotz Dunkelheit die ihn während seines Fußmarsches ereilte hatte er sein Ziel nicht aus den Augen verloren. Kurz vor dem Ende seiner kurzen Reise erreichte der alte Mann eine kleine Brücke, wo trotz der späten Stunde Licht brannte. Erst auf den zweiten Blick erkannte Lan dass an der im Winde wankenden Lampe eine Hand hing, die zu einem jüngeren Mann gehörte. Diesem näherte sich der Grauhaarige und begrüßt ihn mit einem stummen Nicken - er hatte seit jenem Ereignis nicht mehr gesprochen. Ob ich das überhaupt noch kann? Der Wächter rümpfte die Nase ersparte sich aber ein Kommentar über den Geruch des Fremden, denn wenigstens roch er nicht nach Alkohol oder körpereigenen Säften. "Gleich rechts ist der Stall, da ist noch Platz. Aber geh vorher zu Murdra...", grummelte er. "...der Wirtin", fügte er ob des fragenden Blickes des Neuankömmlings hinzu. "Aber umsonst ist das nicht.", rief Grengar ihm hinterher.

    Unsicher passierte er die hölzerne Palisade - nach einem Wirtshaus hatte das nicht ausgehen - und blickte sich um. Der Stall sah einladend aus, das Stroh erinnerte ihn an sein eigenes Bett und seine geliebte... Kopfschüttelnd betrat er die Taverne.

  18. Beiträge anzeigen #138
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Das einzige, was wirklich sauber an ihm war, waren die scharfen Klingen. Alles andere sah aus, als hätte es in Sauenblut gebadet und sich danach in einem Fuchsbau gesuhlt. Es sah nicht nur so aus, sondern entsprach auch tatsächlich der Wahrheit. Nachdem er sein Schwert im Rachen des Rippers versenkt hatte und er vom Fleisch genommen hatte, was er tragen konnte, war ihm mitten im Wald das goldene Fernrohr von Gilbert Rottingham aus der Tasche gerutscht.

    "Wo hast denn du dich rumgetrieben?", raunte ihn der Wachposten bei der Pallisade an. Die Satzstellung liess darauf schliessen, dass der Wächter ihn nicht erkannte. Hätte er den Ganoven nämlich wieder erkannt, hätte er wohl 'du dich denn' gesagt. "Im Fuchsbau", antwortete Candaal schulterzuckend. "Stellt das ein Problem für dich dar?" Sein Gegenüber musterte ihn. "Eine hübsche Waffensammlung hast du da", bemerkte der Wächter. "Wir leben in schwierigen Zeiten", seufzte der Ganove gleichgültig. "Wenn sogar Tavernen Schläger als Türsteher halten, wird es wohl einen Grund geben, Nachts nicht unbewaffnet in der Wildnis rumzustochern. Sonst noch Fragen?" Etwas überrumpelt sah ihn der Kerl an, fragte dann jedoch: "Und wie ist dein Name? Wir lassen hier nicht einfach jeden rein."

    Ah, endlich. Das definierende Moment. "Wan de Reer", antwortete Wendel. "Sohn eines Fernhändlers, reicht das?" - "Ich schätze..." - "Danke, ich bin wirklich hungrig." Damit schob der Wanderer sich vorbei am Wachposten und verschwand ins Innere der Gespaltenen Jungfrau.

    Erst einmal drinnen interessierte sich niemand mehr für seinen Namen. Er konnte König Rhobar sein: Solange er sein Bier bezahlte, würde Murdra nicht einmal mit der Wimper zucken.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Hilfe! So helft mir!" Das jämmerliche Heulen fegte durch die Gespaltene Jungfrau wie ein Windstoss über die Kerzen vor dem Innosschrein: Mit einem Mal herrschte Totenstille. Murdra sah die Gäste an, die Gäste sahen einander an und schlussendlich waren alle Blicke auf die Schwerter der beiden einzigen bewaffneten Männer im Saal gerichtet. Candaal und der andere Reisende, welcher erst vergangenen Abend in der Taverne abgestiegen war schoben sich, getrieben von den Blicken der Anwesenden, aus ihren Stühlen und marschierten auf den Ausgang zu. Der Reisende hielt seinen Streitkolben fest in beiden Händen, Candaal hatte sein Schwert an den Stuhl gelehnt zurückgelassen.

    Als sie jedoch draussen ankamen, war das Schreien urplötzlich verschwunden. Der Ganove ging zum Wachposten, der noch immer mit verspanntem Nacken seine Lanze gegen die Nacht richtete. "Woher kamen die Schreie?", fragte er. Der Wachposten deutete mit der Speerspitze gen Meer. "Weshalb sind sie verstummt?" - "Woher soll ich das wissen?" Der andere Reisende hielt seinen Streitkolben mittlerweile locker in einer Hand und stellte sich breit vor den Eingang der Gespaltenen Jungfrau. Er schien ganz zufrieden mit seiner Arbeit.

    "Vielleicht solltest du nachsehen?", schlug Candaal dem Wächter vor. "Ne, nicht mein Bier", raunte er und lehnte die Lanze wieder an den Holzpfeiler. Kopfschüttelnd ging der Ganove zurück zur Gaststube. Auf dem Weg stiess er den Typen mit dem Streitkolben zur Seite. Ohne ein Wort zu sagen schulterte er sein Schwert und ging die Treppe hoch zu seinem Gemach. Um die Stille war es geschehen. Das Getuschel glich dem Surren eines Bienenschwarms. Es verstummte nur noch einmal als Candaal mit seinen Taschen und dem Reisemantel durch die Gaststube schritt. Der Reisende mit dem Streitkolben trottete ihm ein paar Schritte lang hinterher. Weiter als bis zum Wachposten kam er jedoch nicht. Der Ganove warf einen Blick über die Schulter und schüttelte dann demonstrativ erneut den Kopf. Weicheier wie den Burschen konnte er ohnehin nicht gebrauchen.

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    Provinzheld Avatar von Damh
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    Damh ist offline
    Staub wirbelte mit jedem Schritt auf, den Damh tat, während er sich dem Gebäude näherte, dass er schon vom Strand aus gesehen hatte. Es war ein seltsamer Bau, der von einer Palisade umzäumt war, die jeden Blick auf das Haus selbst verbot. Rauchkringel säumten die Luft über diesem Ort und ließen auf eine warme Stube schließen, vielleicht etwas stickig, aber sicher gemütlich. Vielleicht hätten die Bewohner etwas zu essen für ihn, wenn er ihnen ein Lied spielte? Doch um dies herauszufinden, musste erst einmal der Eingang gefunden werden, der seinem Auge bisher entgangen war. Als er sich entschloss das Gebäude von Süden in Augenschein zu nehmen, entdeckte er alsbald eine kleine Brücke, auf der ein ernst dreinschauender Kerl stand. Eine Waffe zierte seinen Gürtel und die Ausstrahlung, die er hatte, versprach Aufmerksamkeit und Obacht.
    „He Fremder!“, rief er den Barden an, „auf der Suche nach einem schönen Plätzchen zum Ausruhen und Entspannen?“
    „Ahoi“, begrüßte der Weißhaarige den Wachmann in Seemannsmanier und blieb vor der Brücke stehen, „was für ein Haus ist das hier? Ein Gehöft?“, wollte er wissen.
    Der Brückenmann lachte, „Bist wohl noch nicht lang auf Argaan, wie?“, Damh schüttelte den Kopf, „Das hier ist die Gespaltene Jungfrau“, er deutete auf eine skurrile Statue, die aussah, wie eine von einem Ork in der Mitte gespaltene Frau, „Die beste Taverne der ganzen Insel. Für ein wenig Kleingeld kannst du hier übernachten, dich betrinken und Spaß haben.“


    Ein Glücksstern musste dem Neuankömmling den Weg gewiesen haben. In einer Schenke könnte er etwas essen und Leute beobachten. Vielleicht hätten die Gäste auch nichts gegen ein kleines Ständchen einzuwenden und er würde ein Bier ausgegeben bekommen.
    „Spielst du?“, wollte der Wachmann plötzlich wissen und deutete auf die Citole, die sich Damh auf den Rücken geschnallt hatte.
    „Ja“, antwortete er und lächelte verlegen.
    „Sonst hättest du das Ding ja auch nicht mit, was?“, lachte der andere.
    „Scheint so.“
    „Na los, rein mit dir, bevor ich es leid werde, so freundlich zu sein“, scherzte der Brückenmann und tat einen Schritt zur Seite, sodass der Barde an ihm vorbei konnte.


    Als er die Palisade hinter sich gelassen hatte, staunte der Weißhaarige nicht schlecht über die Architektur der Taverne. Es sah ganz anders aus, als die Gebäude in Vengard: Seine erste Neuentdeckung, seit er angekommen war. Die Vorfreude auf sein neues Leben stieg an und er sah sich um. Der Geruch von Tieren drang ihm im gleichen Moment in die Nase, in dem er das Rumoren von Ochsen hörte und den Stall entdeckte, der an der rechten Seite des Gebäudes stand. Auch das Wiehern von Pferden war zu vernehmen und der unverkennbare Geruch ihrer Äpfel.
    Auf seiner linken Seite konnte er einen Eingang ausmachen, auf den er sogleich zuging. Es war ein kleiner Vorraum und so öffnete Damh die Tür darin und fand sich im Schankraum der Taverne wieder. Gelächter, welches zuvor dumpf zu vernehmen war, dröhnte ihm nun in den Ohren. Der Geruch von vielen Menschen auf engem Raum schlug ihm entgegen: Schweiß, Erbrochenes und Alkohol, aber auch gebratenes Fleisch.
    Die von Rauch geschwängerte Luft war so warm und stickig wie vermutet, doch konnten all diese Eindrücke den myrtanischen Touristen nur gefallen, obwohl es die selben wie auf dem Festland waren, wenn man eine Taverne betrat.


    Als er die Tür geöffnet hatte, wandten sich die Blicke aller kurz zu ihm, einige verharrten länger, als es wohl bei solchen geschehen wäre, die normal aussahen, doch auch diese Blicke wandten sich alsbald ab.
    Sie nehmen dich, wie du bist, ging es ihm albernerweise durch den Kopf.
    Wieso sollten sie sich auch für einen Fremden interessieren? Nur ein einziges Augenpaar hatte sich nicht von ihm abgewendet und beinahe hätte Damh das Gesicht verzogen, als er die Wirtin entdeckte. Sie war keine Schönheit, bei weitem nicht, aber er hatte auch schon schlimmeres gesehen und so schritt er ihr entgegen, mit der Absicht, etwas Fleisch und Bier zu bestellen.


    „Ich bin Murdra. Hast du Geld?“, kam die Frage der Schankfrau prompt, noch ehe der Barde etwas sagen konnte.
    „Ja...“
    „Dann hast du hier ein Bier und etwas zu Beißen“, meinte sie und stellte ihm auf den Tresen, was er ohnehin hatte bestellen wollen.
    Mit fragendem Blick beglich er seine Rechnung und suchte sich einen Tisch. Nun, einen Tisch zu finden, war in dieser Taverne keine Kunst, denn es gab reichlich. Doch einen freien Tisch zu ergattern, schien ein Ding der Unmöglichkeit. Also suchte er sich den erstbesten Platz aus und fragte die dort sitzende Person höflich, ob er sich setzen dürfe.

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