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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #381
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Die gekauften Tiere machten glücklicherweise keine Probleme und ließen sich von den Zweibeinern den Pfad nach Süden entlangführen – besondere Eile legten sie dabei allerdings nicht an den Tag –, so dass die kleine Gruppe recht gut vorankam. Und solange nicht irgendwelche wilden Tiere die Rinder in Panik versetzten, würde das wohl auch so bleiben; nur um die noch vor ihnen liegende Felsbrücke machte sich Thorwyn schon einige Gedanken, wobei er zuversichtlich war, dieses kleine Problem lösen zu können.
    „Aach, du glaubst gar nicht, wie lange man auf so ein bisschen Gras rumkauen kann“, sagte der Jäger grinsend, als Leyla sich laut darüber wunderte, was die Viecher da die ganze Zeit fraßen. „Wobei Rinder das auch anders machen als Menschen … ist etwas gewöhnungsbedürftig. Immer wieder dasselbe Gras, das sie, ähm … na ja, hochwürgen. Das Zeug wird zerkaut, runtergeschluckt und später wieder gekaut. Irgendwie hilft ihnen das wohl, so dass sie schön fett werden, obwohl sie nur Gras fressen … als Mensch könnte man davon nicht leben, aber die schaffen das.“
    Schmunzelnd warf Thorwyn dem Tier neben sich einen Seitenblick zu. „Ist auch irgendwie praktisch … so müssen sie nur auf der Weide rumstehen und fressen und trinken, mehr nicht, während wir ständig jagen und ernten müssen und so. Die haben es echt gut …“

  2. Beiträge anzeigen #382
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Sie würgen ihr Essen nochmal hoch? Das hätte Bartimäus jetzt nicht erwartet und irgendwie klang es ekelhaft. Dieser Punkt trug nicht unbedingt zur Sympathie bei, doch so schlimm war es auch wieder nicht, sie waren schließlich nur Bullen und wie es innerhalb ihres Maules oder ihres Magens aussah war relativ egal.
    "Ich weiß nicht ob ich das so toll finden würde...", gab der Waldläufer aber zu bedenken, "nicht nur wegen dem hochwürgen, dass ist wahrscheinlich normal für die, aber es kommt mir doch ein wenig eintönig vor. Solange ich so nicht verhungere habe ich eigentlich nichts dagegen etwas mehr für mein Essen tun zu müssen.
    Aber naja, so sind sowohl die Spezien verschieden als auch die einzelnen Leute."
    Bei welchen Tieren würde er sagen, dass sie es richtig gut hatten? Wahrscheinlich bei welchen die perfekt an ihre natürliche Umgebung angepasst waren, nicht gesehen wurden, wenn sie nicht gesehen werden wollten, sich lautlos fortbewegen konnte und einfach allgemein den anderen Tieren in gewisser Weise überlegen waren, auch wenn es natürlich kein perfektes Tier gab.
    Ja, das würde er wohl beeindruckend finden! Doch noch während seine Gedanken von besonderen Tieren schwärmten, erblickte er etwas, dass ihm weniger gefiel. Die Bäume lichteten sich langsam und die Schwarzen Schluchten kamen wohl näher.
    "Oh...", stieß er aus, bemühte sich aber den Tieren nicht seine Anspannung zu übertragen, "Da vorne endet der schöne Teil der Strecke!"

  3. Beiträge anzeigen #383
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Skeptisch, fast schon angeekelt, folgte sie Thorwyns Erzählung. Barti kam ihr mit einer Reaktion zuvor, dennoch konnte sie sich eigener Worte nicht enthalten: „Die würgen ihr Essen wieder hoch, um es noch mal zu essen?“ Das war … eigentlich gar nicht so doof, wenn es etwas wirklich Schmackhaftes war und das Hochwürgen mit weniger Widerwärtigkeiten verbunden wäre. Aber es war Gras! Und Hochwürgen war eklig! „Die Natur erfindet wirklich seltsame Sachen. Aber ja, eigentlich ist es sehr bequem. Nur etwas eintönig. Und diese Tiere haben ja auch keine allzu rosigen Perspektiven. Nunja …“
    Schweigend gingen sie dann ein Stück weiter, bis die ersten Ausläufer der schwarzen Schluchten auftauchten und ein Ende der Idylle ankündigten. Gewiss war der Sumpf ähnlich tropisch, zumindest im Sommer, aber es war eben der Sumpf und nicht dieser traumhafte Dschungel mit seinem wundervollen Strand, dem sie diesmal gar keinen Besuch abgestattet hatten.
    „Das schaffen wir heute noch“, meinte Leyla entschlossen, „Es ist noch hell, mindestens ein paar Stunden. Da oben gibt es zwar kaum noch Grünzeug, aber die Tiere scheinen ja noch genügend Reserven zum Kauen zu haben. Dann haben wir morgen nicht mehr so viel vor uns und können in Schwarzwasser auch noch ein bisschen … Bullen spielen. Nur ohne Gras zu … kauen.“ Schmunzelnd betrachtete die Ovates das Kauen der Tiere noch ein Weilchen, sie hörten einfach nicht auf damit.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #384
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Na dann!, dachte Kerdric und drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken, ohne noch lange nachzudenken. Sofort setzte sich das Tier in Bewegung, und schon nach kurzer Zeit kniff der Ausbilder wegen des Gegenwinds die Augen zusammen. Hiroga war direkt hinter ihm und holte noch weiter auf, während es einen Hügel hinauf und wieder hinab ging, dann kurzerhand über einen Zaun und über eine Weide, bis Kerdric schließlich wieder auf den Weg zurückkehrte und in Richtung Südosten galoppierte.
    Inzwischen war der Ordensritter neben ihm, als in einiger Entfernung wieder ein Bauer mit einem Karren auftauchte – womöglich sogar derselbe wie vorhin. Kräftig drückte der Ausbilder mit den Fersen zu, um den Braunen anzuspornen, bekam einen kleinen Vorsprung und schaffte es, zwischen Karren und Wegesrand an dem Bauern vorbeizureiten, ohne von der Straße abzukommen. Nur wenig später war jedoch wieder Hiroga neben ihm und schien zu versuchen, ihn abzudrängen. Kurzerhand zog Kerdric etwas an den Zügeln und beschleunigte gleich darauf wieder, um in vollem Galopp an dem Ritter vorbeizuziehen.
    Da rein!, dachte er dann, als er in einiger Entfernung einen Seitenpfad erblickte, der zu irgendeiner Köhlerhütte führte. Erde spritzte auf, als das Pferd wieder bremste und die relativ enge Kurve nahm, der Verfolger schien allerdings keine Probleme damit zu haben mitzuhalten. Stattdessen schaffte er es, den Ausbilder wieder zu überholen und sich ihm in den Weg zu stellen, so dass Kerdric keine andere Möglichkeit sah, als den Pfad kurz zu verlassen, sich in geringerer Geschwindigkeit irgendwie durch das Dickicht zu schlagen, das am Wegesrand glücklicherweise nicht besonders dicht war, dabei immer wieder irgendwelchen Ästen auszuweichen und dann wieder auf den Pfad zurückzukehren.
    Bah … gut dass auf einem Schlachtfeld nicht überall Bäume stehen und man einfach geradeaus reiten kann, dachte Kerdric und duckte sich vor einem nach ihm geworfenen Stein. Das hier ist auf Dauer wirklich anstrengend …

  5. Beiträge anzeigen #385
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    Hiroga ist offline
    Konzentriert eilte er Kerdric hinterher. Der junge Mann machte sich ganz ordentlich und legte ein gutes Tempo an den Tag. Dicht war er ihm auf den Fersen, bis er die Zügel nach rechts zog und einen Seitenpfad nahm. In der Ferne konnte man die Stelle erkennen, an der die Wege wieder aufeinander treffen würden. Eine passable Gelegenheit. Jetzt musste er nur schneller sein als Kerdric.
    Hastig gab er Juna die Sporen und trieb sie zu Höchstleistungen an. Er hatte Glück sich für den abgeschrägten, und somit schneidenden Weg entschieden zu haben. Der Hauptpfad nahm eine Rechtskurve, die er leicht schneiden konnte. Dünne Zweige peitschten ihm ins Gesicht, er lehnte sich weiter zu Junas Hals hinab. Die Stute preschte über den Weg. Es war erstaunlich welche Kräfte diese muskulösen Beine freisetzen konnten. Pferde waren mächtige Tiere. Nicht gerade ruhig, mutig und clever, aber stark, stolz und mächtig. Ihre Stärken auszunutzen und die Schwächen auszugleichen war die Aufgabe des Reiters. Je länger Kerdric sich mit seinem Tier beschäftigen würde, desto mehr würde er dies verstehen und lernen. Das konnte ihm kein Lehrer beibringen. Und ebenso war es mit vielen anderen Dingen, die das Reiten anbelangten. Die Erfahrung und die Übung waren die neuen Lehrer des reitenden Kerdrics. Nicht er.

    Noch ein paar Schritte...
    Die Wege trafen aufeinander, so wie die beiden Reiter aufeinander treffen würden, sofern der Reitschüler nicht reagierte. Oder der Ordensritter auswich. Blieb dazu überhaupt noch genug Zeit? Traute er Kerdric bei diesem Manöver zu viel zu? Wenn er nicht schnell genug reagierte und nicht richtig, dann stürmte er sie allesamt über den Haufen. Sowohl die Reiter als auch die Pferde.
    Aber sicher würde er richtig reagieren... er musste. Und danach würde er ihn weiter prüfen. Er würde ihm nachsetzen, ihn treiben. Ihm Befehle hinterher brüllen und ihn frei agieren lassen, Kerdric wollte alles können, dann musste er auch alles können.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #386
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Beim Marsch durch die schwarzen Schluchten merkte man, dass diese nicht die bevorzugte Landschaft für ein paar Rinder waren. Erst gab es ein paar Probleme dabei, sie in das Gelände hineinzuführen, und dort schnaubten sie immer wieder unruhig, rollten mit den Augen, stemmten sich mit den Hufen in den Boden oder versuchten, in irgendeine dumme Richtung zu rennen.
    Doofe Viecher, grummelte Thorwyn, als sie es endlich geschafft hatten, die Rinder durch die Felslandschaft zu treiben, die Klippen hinauf, auf denen das Kastell stand, und bis zu der natürlichen Brücke, die die große Bucht überspannte, die stets von riesigen Wasserfällen gespeist wurde. Und jetzt auch noch hier rüber … das wird ein Spaß.
    „Mh, also gut“, sagte er und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Ich glaube nicht, dass sie es besonders mögen werden, aber ich denke, das wird schon, wenn wir uns aufteilen. Ich würde sagen, einer bleibt mit einem der Tiere hier, die anderen beiden bringen das andere rüber. Dann bleibt einer dort, der andere kommt zurück, und zu zweit wird der zweite Bulle nach drüben geführt. Und zwar … also am besten ist es wohl, wenn wir dicht neben den Viechern laufen, und zwar direkt auf Kopfhöhe. So dass wir bei jedem von ihnen eben seinen Blick nach links und rechts abschirmen und es nur nach vorn schauen kann, wo nicht so ein Abgrund ist. Dann bleiben sie hoffentlich ruhig. Ansonsten …“ Er blickte Leyla an. „Ansonsten gibt es sicher noch mehr Möglichkeiten, das in den Griff zu bekommen.“

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #387
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Weiter durch den mal mehr, mal weniger dichten Wald ging der Ritt, so dass Kerdric ständig aufpassen musste, nicht gegen den nächsten Baum zu reiten oder von einem Ast aus dem Sattel gefegt zu werden, und immer wieder die Richtung änderte, um Hiroga nicht zu nahe kommen zu lassen, der ihn stetig bedrängte.
    Mit einer hektischen Kopfbewegung sah der Ausbilder sich um. Wo war der Ritter nun abgeblieben? Egal. Er drückte dem Pferd noch fester die Fersen in die Flanken, folgte inzwischen wieder einem der sich durch den Wald ziehenden Pfade und bemerkte dann eine Bewegung im Augenwinkel. Hiroga, bemerkte er einen Augenblick später, realisierte noch einen Moment später, dass sie sich wohl treffen würden, und versuchte, innerhalb von Sekunden einen Entschluss zu fassen.
    »Hoch!«, zischte er dann angespannt, als er beinahe im letzten Moment an den Zügeln riss. Der Braune bremste, riss die Vorderbeine in die Luft, und einige Herzschläge lang fürchtete Kerdric, vom Pferd zu fallen. Angestrengt stemmte er sich in die Steigbügel, sah Hiroga an sich vorbeizischen und atmete erleichtert aus, als sein Reittier wieder auf allen Vieren stand. Bei Innos, der hätte mich beinahe über den Haufen geritten.
    Aber für weitere Gedanken war nun keine Zeit, denn inzwischen war der Ritter umgekehrt und heftete sich wieder an Kerdrics Fersen, um ihm immer wieder Kommandos zuzurufen, die der Ausbilder so schnell wie möglich zu befolgen suchte. Plötzliche Kurven, Kehrtwenden und Geschwindigkeitsänderungen reihten sich aneinander, er setzte über Baumstämme hinweg, ritt zwischen Bäumen hindurch … und verließ plötzlich den Wald und fand sich auf einer Weide wieder. Hier erst brachte er sein Pferd wieder zum Stehen und atmete durch.
    Gut!, dachte er und tätschelte dem Braunen geistesabwesend den Hals. Erst jetzt wurde ihm klar, wie schnell und intensiv dieser Ritt gewesen war, wesentlich schneller als seine bisherigen. Das war gut!

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Störrisch war gar kein Ausdruck. Dickköpfe hatten sie und zwar ziemlich gewaltige! Erst einen auf friedfertig und zuträglich machen und dabei ohne ein Knurren kauend durch den Dschungel spazieren, und kaum war das Grün vorbei, schnaubten sie und änderten ständig die Richtung, als ob ein Fressfeind hinter ihnen her war. Dabei führte der sie doch eigentlich und das äußerst liebreizend.
    Jenseits der Schluchten auf dem Plateau vor der Felsbrücke oberhalb der tosenden Wasserfälle wurden sie dann noch wilder. „Verdammt, wir hätten irgendwas zum Fressen aus dem Dschungel mitnehmen sollen“, ärgerte sich die Blonde, als Thorwyn und sie sich mit dem ersten der Bullen abplagten und ihn mit allen Mitteln davon abhielten, durchzubrennen und das Weite zu suchen, womöglich gar das Heil in der Flucht in einem Sprung in die Tiefe. „Damit hätten wir ihn ablenken können.“ Nun aber wollte er sich keinen Huf weiter bewegen. Und zwar so ziemlich an der schmalsten Stelle der Brücke, genau in der Mitte, mit einem Blick in die Tiefe, der selbst die Jägerin, die nun schon einige Male diese Brücke überquert hatte, schlucken ließ. Was wohl primär daran lag, dass sie am Rand ging und lediglich ein Horn des Bullen hatte, an dem sie sich festhalten konnte. Eine sehr heikle Angelegenheit, da sie sich schließlich nicht festhalten sollte, sondern dazu da war, dass er nicht in die Tiefe schauen konnte.
    „Mach dich auf alle möglichen Reaktionen gefasst!“, rief sie Thorwyn über den Rücken des Tieres zu, bemüht, das Tosen des Wassers zu übertönen. In solch einer Lage hatte sie noch nie ein Tier von ihren guten Absichten und dem nahen Ziel überzeugen müssen, das war Neuland. Zudem spürte es wohl auch die Unsicherheit der Jäger, was die Sache zusätzlich erschwerte. Dennoch strich sie ihm einfühlsam übers Fell. Sanft vermittelte Leyla ihm Wärme und Vertrauen, gab ihm Zuversicht, dass der Weg sicher und das Ziel nah war. Mangels Grünzeug sparte sie eine Lüge, dass er dort etwas Futter bekam aus, um Enttäuschungen zu ersparen. Denn der Abstieg bis in den Sumpf war auch nicht ohne, der felsige Abhang war sicherlich keine Gegend, in denen Bullen regelmäßig unterwegs waren. Die Aussicht auf Fressen musste sie sich von daher vielleicht noch dafür aufsparen.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Barti alleine mit einem Bullen und einer Schlucht! Eigentlich nicht weiter schlimm mochte man annehmen, solange es nicht darum ging die Schlucht zu überqueren, aber: weit gefehlt!
    Dem Tier hatte schon der Weg hier her nicht gefallen und auch wenn es nicht zu den intelligentesten Lebewesen gehörte, so schien es doch zu verstehen was ihm bevor stand und drehte schon fast durch noch während Bartimäus mit ihm einfach nur da stand und wartete.
    Na das konnte ja was werden! Der Waldläufer wollte sich gar nicht vorstellen wie es Thorwyn und Leyla gerade mit dem anderen direkt über dem Abgrund ging, doch nach einiger Zeit hatten sie es doch gut geschafft und Leyla kam wieder zurück. Eine gute Entscheidung wie er fand, sie wäre vermutlich besser in der Lage als Thorwyn das Tier zu beruhigen.
    "Also dann los!?", fragte er Leyla, die ihm zunickte und so nahm Bartimäus das Seil fest in die Hand, hielt den Abstand zwischen sich und dem Bullen so kurz wie möglich und versuchte eine möglichst starke Verbindung mit ihm aufzubauen.
    Er setzte dabei auf Selbstvertrauen und Zuversicht, dass er dem Tier zu übermitteln versuchte. Sein Vorgänger hatte den Weg auch geschafft, die Schwarzen Schluchten waren erfolgreich und gefahrenlos durchquert worden und der Sumpf mit seinen Bäumen und Inseln, auf denen teilweise auch saftiges Gras wuchs, war fast schon zum greifen nah. Er selbst wusste all das, konnte auf Erfahrung und Wissen zurückgreifen und genau so sollte es auch dem Bullen ergehen.
    Wie er zum ersten Mal seine Fähigkeit gespürt hatte, hatte er auch die Neugier des Keas und den Schmerz der Snapper gespürt, als wäre es sein eigener und auch wenn er sich nicht erklären hatte können, woher diese Gefühle kamen so waren sie doch nicht weniger real und das Tier würde hoffentlich gar nicht erst Gedanken machen, sondern einfach auf die plötzlich vorhandene Zuversicht vertrauen.
    Was Leyla ihrerseits zu seiner Beruhigung beitrug wusste er natürlich, doch ihnen beide zusammen gelang es schließlich mehr oder weniger gut den Bullen auf die andere Seite zu bringen. Hin und wieder hatte er sich zwar plötzlich geweigert auch nur einen Schritt weiterzugehen, einmal hatte es sogar so geschienen als wollte er Anstalten machen umzudrehen, hatte es dann zum Glück aber doch gelassen und so waren sie schließlich sicher, gesund und munter auf der anderen Seite angekommen!

  10. Beiträge anzeigen #390
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    Hiroga ist offline
    "Ich bin zufrieden.", meinte er und nickte sich selbst zustimmend. Kerdric hatte ganze Arbeit geleistet. Das war ein guter, sicherer Ritt gewesen. Der Ausbilder saß im Sattel, immernoch! Was mehr konnte er wollen?
    "Wie ich es dir schon gesagt habe... du bist ein anständiger Reiter. Klar, da ist noch Luft nach oben, aber mit den meisten Situationen kommst du klar. Du kannst reagieren und kontrollieren, bist schnell und aufmerksam. Viel fehlt dir nicht, nur Erfahrung und Gewohnheit.", führte er seine Beurteilung weiter aus. Kerdric hatte sich wirklich gemacht. Wenn er daran zurückdachte wie unsicher er einst im Sattel gesessen hatte...
    Aber gut das hatte wohl jeder einmal getan. Das erste Mal auf dem Rücken eines Pferdes war immer ein seltsames Gefühl und es war einige Übung von Nöten um ein Gefühl dafür zu entwickeln sich richtig im Sattel zu halten.

    "Wie du dein Pferd ruhig kontrollieren und genau leiten kannst, wenn ihr in bedrohliche Situationen kommt... das steht auf einem anderen Blatt. Auf demselben Blatt auf dem steht, wie du zu Pferd kämpfst. Wenn du dies erlernen willst, musst du zuerst lernen deinen treuen Begleiter durch Angst und Stress zu führen. Setze dir solche Ziele, sei bereit mehr zu lernen und du wirst ein würdiger Vertreter der myrtanischen Kavallerie. Aber für den Augenblick... wisse, dass du ein fähiger Mann zu Pferd bist, und nutze dein Wissen und Können.", schloss er seine kleine Ansprache ab. Kerdric würde am Besten wissen was er mit dem Gaul anfangen sollte. Gehörte das Pferd überhaupt dem Ausbilder? Soweit er sich entsann nicht. Egal. Die Verbindung zwischen den beiden bestand. Das war das Wichtigste daran.

    "Und pass auf deinen vierbeinigen Freund auf... wenn du dich auf ihn verlassen willst, sorg dafür, dass er sich auch auf dich verlassen kann. "

  11. Beiträge anzeigen #391
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Die Nacht verlief ohne irgendwelche Unterbrechungen. Nachdem Silvie ihn irgendwann nach Mitternacht abgelöst hatte, konnte der Priester noch einige Stunden erholsam Schlafen, sodass er an diesem Morgen erfrischt nach einem kleinen Frühstück aufbrechen konnte. Selbst Silvie, die die zweite Nachtwache übernommen hatte, war ausgeruht und so brachen sie bereits kurz nach Sonnenaufgang auf. Schließlich hatten sie noch einen weiten Weg vor sich.
    Mittlerweile, einige Stunden später, machten die beiden eine kurze Rast. Auch wenn es so weit oben im Gebirge noch kühl und karg war, so konnte man doch bereits die höhere Luftfeuchtigkeit auf der östlichen Seite Argaans spüren.
    „Ich hörte, hier solle sich ein Drachen herumtreiben“, meinte Tinquilius.
    „Das ist schon lange her – wobei sich tatsächlich mystische Kreaturen innerhalb des Berges herumtreiben.“
    „Was für Kreaturen meinst du?“
    Die junge Hofmagierin lachte kurz. „Alle möglichen. Ich habe selbst noch nicht so viele gesehen.“ Sie schaute zu ihm hinüber und sah sein verdutztes Gesicht. „Beispielsweise auferstandene Skelette. Goblins vollziehen ihre magischen Rituale. So etwas.“
    „Nun ja, Skelette sind nichts besonderes, wenn man einmal eine Zeit im Kastell verbracht hat. Selbst Dämonen sind weniger interessant.“

    Sie befanden sich wieder auf ihrem Weg. Der Pass hatte sie allmählich bergab geführt, hinunter an den Küstenstreifen nahe Setarrifs. Zu ihrer linken erblickten sie in der Ferne bereits den Bergsee, der durch die Hauptstadt Argaans floss. Für viele stellte er eine gute Alternative zum Stadtleben dar, eine Möglichkeit zum Ausruhen. Tinquilius selbst musste gestehen, dass er nur ein- oder zweimal selbst die Ruhe dort genossen hatte. Viel zu viel gab es zu tun, wenn er sich in Setarrif befand – so wie es die nächsten Wochen auch wieder sein würde.
    Doch alles ist besser als Mord und Totschlag. Als Krieg. Als solch grauenhafte Taten.
    „Ich vergaß, du warst schon öfter im Kastell.“
    „Früher. Mein letzter Besuch liegt jedoch lange zurück, einige Jahre mittlerweile. Es blieb mir einfach nicht die Zeit. Aber möglicherweise finde ich sie ja irgendwann, wenn der Kreis des Wassers endlich zur Ruhe gekommen ist.“
    Er schaute kurz zu Silvie hinüber, diese nickte mit einem müden Lächeln auf den Lippen.
    „Da, siehst du das Glitzern?“, sprach sie plötzlich. „Das ist der Palast Ethorns, da bin ich mir sicher. Wir müssten also bald zurück sein.“
    „Wir haben ja auch lange genug gebraucht, nicht wahr?“
    Die Hitze war bereits überall um sie herum, allmählich zeigte sich Dschungel Vegetation.
    Setarrif. Heimat.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #392
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »So, stehen bleiben!«, befahl Kerdric noch einmal seinem Pferd, bevor er sich auf dessen Rücken schwang. Besonders gesprächig war Rodeon zwar nicht gewesen, aber am Ende hatte der Soldat ihm doch noch einen hilfreichen Hinweis entlocken können. Es kam ihm zwar etwas seltsam vor, auf einem aufgebockten Baumstamm zu üben, aber damit im Sitzen und ohne störende Bewegungen zu beginnen, war sicher trotzdem eine gute Idee.
    Also hatte er sich nun ein wenig außerhalb der Stadt eine passende Stelle mit genügend Platz gesucht und dort sein Pferd angebunden, damit es wirklich nicht loslief, wenn er das nicht wollte. Rodeon hatte zwar von Baumstämmen gesprochen, aber Kerdric wusste zum einen nicht, wo er so schnell einen auftreiben sollte – die Bastion war schließlich keine Tischlerei –, und zum anderen sähe das ohnehin albern aus.
    »Gut. Stehen bleiben.« Mit diesem neuerlichen Befehl nahm der Ausbilder eine Hand von den Zügeln, dann auch die andere, und wartete. Erwartungsgemäß passierte zunächst nicht viel, jedoch merkte er, dass das Pferd unter ihm sich unruhig bewegte, als er instinktiv den Druck mit den Beinen verstärkte. Nicht zu stark, nicht zu stark, sagte er sich. Er musste sich allein mit den Beinen im Sattel halten können, ohne dabei dem Tier ungewollte Befehle zu übermitteln. Eine Weile blieb er dann einfach sitzen und suchte die richtige Balance. Und jetzt das Schwert.
    Mit einer ruhigen Bewegung griff er nach dem Heft, zog die Waffe aus der Scheide und schlug ein Loch in die Luft. Sofort machte sich die plötzliche Gewichtsverlagerung bemerkbar, und der Ausbilder griff mit der freien Hand eilig nach den Zügeln, um sein Gleichgewicht zurückzuerlangen. Und das nur mit einem Schlag? Das kann ja was werden. Mit einem innerlichen Kopfschütteln beschloss Kerdric, erst einmal mit einer Hand an den Zügeln zu bleiben und es mit langsamen Hieben zu versuchen, um sich dann immer weiter zu steigern und schließlich beide Hände von den Zügeln zu nehmen.
    »Und du bleibst ruhig«, knurrte er dem Braunen zu, der sich schon wieder unruhig bewegte. »Bleib einfach stehen. Und weiter …«

  13. Beiträge anzeigen #393
    Kämpfer Avatar von Iain
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    Iain ist offline
    "Pass doch auf!"
    "Ja Ja. Halt lieber still..."
    "Hm"
    , grummelte Iain und suchte einen sicheren Stand während seine Schwester offenbar alles daran tat ihn zu Fall zu bringen. Hin und her schwankte er mit der jungen Frau auf den Schultern und nicht selten kam sein Gesicht dem Baumstumpf bedrohlich nahe. "Fertig!", erwiderte sie zufrieden. "Setz mich ab." "Nur zu gern." Er ging in die Knie und Lynn war ebenso erleichtert wieder festen Boden unter den Füßen zu haben wie er den Himmel wieder sehen zu können.
    "Sollte so die Nacht überstehen", nickte sie zufrieden ihre Konstruktion betrachtend. "Ich denke auch. Lass uns für heute mit der Arbeit aufhören. Es gibt morgen noch genug zu tun und ich könnte ein Bad gebrauchen. Es juckt überall."

    Iain hatte den ganzen Tag damit verbracht durch das Unterholz zu wandern und Kräuter zu sammeln, während Lynn die Beute aussortierte und bündelte um sie anschließend gemeinsam zum trocknen aufzuhängen. Sie hatten beschlossen eine Schnur zwischen zwei Bäume zu spannen um die Tiere davon abzuhalten die Büschel wegzufressen. So konnten sie das Lager in Ruhe verlassen um nach den Wurzeln zu suchen, die noch auf ihre Liste standen, während sich das Grünzeug sonnte.

    "Mach du dich nur frisch. Ich bereite derweil das Essen vor." Das ließ sich der Fischer nicht zweimal sagen und entschwand in Richtung des nahen Flusses während Lynn zwei der mitgebrachten Fische aufspießte nahe des Lagerfeuers in den Boden steckte.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Südlich von Thorinara

    Der Mond war schon weit über das Firmament gezogen und Olivia saß noch immer auf einem der Reisehocker. Nach der langen, ereignislosen Fahrt mit der viel zu schweren Kutsche, konnte sie auch jetzt, mitten in der Nacht, noch nicht ans Schlafen denken. Sie begriff nur langsam was all das hier für sie bedeutete. Sie würde die nächsten Jahre wohl nicht mehr nach Hause kommen. Ihre Familie nicht sehen. Obwohl sie sich das nie hätte vorstellen können, so merkte sie bereits jetzt schon wie sehr ihr alles fehlte. Ihre Eltern, das Anwesen, die Hauslehrer und auch der ruhige, geregelte Tagesablauf.
    Abgesehen von der Abfahrt war heute nichts geregelt verlaufen. Sobald sie das Stadttor passiert hatten fuhren sie auf der alten Handelsstraße südwärts Richtung Setarrif. Die Straße war in einem ausgesprochen schlechten Zustand. Von den vielen Regenfällen der letzten Tage war der Boden aufgeweicht worden. Schlammpfützen, die zu Sumpflöchern auszuarten schienen, erschwerten immer wieder die Weiterfahrt. Ebenso die Fuhrleute, die mit ihren Gespannen im Dreck feststeckten. Auch ihr Kutscher, Meister Zubert, hatte die Pferde am heutigen Tage mehrmals die Peitsche spüren lassen, damit ihr Wagen nicht stecken blieb. Jetzt standen die sechs Tiere völlig erschöpft unter den ausladenden Zweigen einer alten Eiche und schliefen. Die Strapazen hatten ihr Vorrankommen stark vermindert. Johann hatte ihr erklärt, dass sie das Gasthaus, in dem sie rasten wollten, nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnten. Somit saßen sie jetzt hier in der Wildnis, zwischen den Feldern der Bauern am Wegesrand der Handelsstraße, wie lausige Vagabunden.
    Die Männer hatten ein kleines Feuer gemacht und sich nach dem spärlichen Essen schlafen gelegt. Doch Olivia war noch zu aufgewühlt und frustriert, um sich in die Kutsche zurück zu ziehen. Lieber saß sie in der Kälte der Nacht am Feuer und starrte in die Flammen. Johann kam leise auf sie zu.
    „Junge Herrin, es ist Zeit für Euch, sich zurück zu ziehen. Auch der morgige Tag wird anstrengend werden. Ihr braucht einen erholsamen Schlaf.“ Behutsam legte er eine Decke um Olivias Schultern. Sie griff danach und zog sie fest um sich. „Ich werde in dieser schrecklichen Kutsche keinen Schlaf finden. Es ist Eure Schuld. Warum sind wir nicht schneller gefahren. Jetzt sitzen wir hier und wahrscheinlich warten schon zwei Dutzend ausgehungerte Bauern darauf uns auszurauben, wenn hier keiner mehr wach ist.“
    „Habt keine Sorge, Herrin. Die Männer und ich werden die ganze Nacht Wache halten. Außerdem ist dies hier ein friedliches Gebiet. Ich denke nicht, dass es zu Überfällen kommen wird. Außerdem sind wir gerüstet und bewaffnet. Das allein wird die meisten Bauern von einem Überfall abhalten. Selbst Bauern wissen, dass mit Forken und Knüppeln nicht viel gegen erprobte Kämpfer auszurichten ist.“ Mit einem aufmunternden Lächeln legte er ihr eine Hand auf die Schulter.
    Olivia seufzte und dann über kam sie ein Gähnen. „Vielleicht habt ihr Recht.“ Sie war zu müde um den Hauptmann auf sein Versagen hinzuweisen. Sollten ihre Eltern erfahren, wie sie hier lagerten, dann wäre er die längste Zeit beim Handelshaus Rabenweil angestellt gewesen. Doch so erhob sie sich und nahm sich vor, in der nächsten größeren Stadt einen Brief zu schreiben. Müde trottete sie zur Kutsche, stieg ein und schloss die Tür hinter sich. Ihr wurde klar, dass sie hier keine sehr angenehme Nacht erleben würde, als sie sich auf der gepolsterten Bank niederlegte und bemerkte, dass sie ihre Beine nicht ganz ausstrecken konnte.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Wieder rollte die Reisekutsche den ganzen Tag nur über die schlammige, schlecht unterhaltene Straße nach Setarrif. Der Himmel war verhangen, doch es regnete nicht. Immer wenn Olivia aus dem Fenster sah, erblickte sie die schlammverschmierten Pferde mit ihren abgekämpften Reitern, wie sie ein Stück weit von der Kutsche entfernt ritten um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Somit hatte Olivia wieder niemanden zum Reden. Insgeheim wünschte sie sich einen einsamen Wanderer, der den gleichen Weg wie sie beschritt, um ihn als Zeitvertreib in die Kutsche einzuladen. Doch wenn sie überhaupt jemandem auf dem Weg begegneten, dann waren es nur Bauern. Einfache Menschen, die in ihren wiederwertig-dreckigen Gewändern irgendwelchen niederen Arbeiten nachgingen.
    Eigentlich bemitleidenswerte Kreaturen, dachte Olivia. Da laufen sie bei diesem Dreckswetter barfuß durch die Gegend. Auch die Arbeiten die sie da so tuen sehen nicht nach Spaß aus. Haben die denn keine gemütliche Stube mit Kamin oder so, in der sie sich aufhalten können? Dann würden sie mit ihren bescheuerten Kuhkarren auch nicht die Straße blockieren. Sie seufzte schwer. Die Reise gestaltete sich unerträglicher als angenommen. Wenn doch nur irgendetwas passieren könnte!

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Es war wieder sehr spät geworden und Olivia versuchte es sich auf ihrer Liegestätte bequem zu machen. Nach dem sie die letzte Nacht so unglaublich schlecht geschlafen hatte, wollte sie es diese Nacht mit etwas Neuem versuchen. Ihren Reisehocker hatte sie zwischen den Sitzbänke der Kutsche geklemmt und darauf alle Decken verteilt, die sie finden konnte. Auch wenn diese Konstruktion es bei weitem nicht mit der Bequemlichkeit ihres Bettes aufnehmen konnte so war das Ganze doch weitaus besser als auf der Bank, oder gar auf dem Boden in einem Zelt zu schlafen.
    Sie streckte sich aus und hörte das leise Schnauben der Pferde. Heute war ihre Laune etwas besser, als gestern Nacht. Ihr Heimweh war zwar nicht verschwunden, doch die Neugier auf all das was sie noch erwartete überschattete langsam die Sehnsucht nach ihrem Elternhaus in Thorniara.
    Johann hatte ihr versprochen, dass sie morgen endlich Setarrif erreichen würden. Inzwischen freute sie sich auf die sogenannte „Goldene Stadt“. Besonders freute sie sich auf den Markt. Sie hatte bisher nur Gerüchte über das Markttreiben dieser Stadt gehört. Es sollte dort sogar ganz öffentlich Sumpfkraut aus dem Süden der Insel zu kaufen geben. Ob das wohl stimmte? Sie wurde dieses Zeug wohl gerne einmal ausprobieren.
    Ein kühler Wind zog auf. Olivia zog den Vorgang fester zu und dann übermannte sie der Schlaf.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Auf dem Weg von Setarrif zum Kastell

    Aus ihrem Fenster spähend konnte Olivia nicht viel erkennen nur, dass sie endlich die Stadt verlassen hatten. Die Durchfahrt am Tor war diesmal ohne Probleme vonstattengegangen. Brogan hatte das für sie geklärt. Vielleicht war er doch besser, als Johann glauben wollte.
    Elvardo war zwar nun endlich die lang ersehnte Begleitung, die sie sich gewünscht hatte, doch der Streit mit Johann hatte ihr jegliche gute Laune genommen. Somit wechselte sie nur lustlos ein paar Worte mit ihm, bis sie sich höflich entschuldigte und vorgab schlafen zu wollen. Doch nicht einmal ein zeitvertreibender Schlaf war ihre vergönnt, den Arcoi, der auf seinem kleinen Schimmel neben ihnen ritt, steckte andauernd sein blondes Köpfchen durch das Fenster und fragte, ob alles in Ordnung sei. Olivia vermutete Johann hinter Arcois merkwürdigem Treiben. Sicherlich hatte er den blonden Schönling als ihren Anstandsfiffi abgestellt. Johann misstraute Elvardo eben immer noch.
    An der Spitze ihrer ungleichen Reisegesellschaft ritt nun wieder Johann. Er war an Brogan vorbeigetrabt sobald sie außer Sichtweite des Stadttores gewesen waren. Zwischen den beiden Männern herrschte eisiges Schweigen. Olivia vermutete, dass dies auch bis zum Kastell so bleiben würde. Nie im Leben könnte sich der ehrenhafte Johann mit diesem vorlauten Söldner abfinden. Sie war ja schon überrascht, dass sich die Beiden überhaupt auf eine eigenartige Weise akzeptierten und nicht die ganze Zeit anschrien.
    Olivia wurde nun langsam wirklich müde. Auch wenn das lange Warten in der Taverne nicht anstrengend gewesen war, hatte sie es doch ausgelaugt. Sie lehnet sich an dem stillen Elvadro vorbei aus dem Fenster und hielt nach Arcoi Ausschau. „Hey, Arcoi!“, rief sie zu ihm herüber. Er ritt näher und sah seine Herrin fragend an. „Ja Herrin, was kann ich für Euch tuen?“ Sein Lächeln strahlte wie die Sterne.
    „Bitte sag Johann, dass ich zu rasten wünsche. Ich will schlafen.“ Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie noch eine Nacht in der Stadt verbracht hätten.
    „Es tut mir sehr leid, aber das geht nicht. Johann hat angeordnet, dass wir noch eine gute Strecke zurücklegen werden. Ich denke wir werden noch fahren, bis wir den Wald erreichen.“
    Stöhnend lehnte sich Olivia in die Kutsche zurück und sah genervt Ihren Begleiter an. „Ach das ist doch alles Kacke.“, maulte sie ihm vor. Sie befand, dass es doch gut war Jemanden dabei zu haben. Somit konnte sie alle ihre Sorgen bei ihm abladen.

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Der Ritt gestaltete sich als lästig. Edon musste zwar nicht reiten, wie es die Gardisten taten, sondern hatte sich seine kleine Konstruktion angebracht, durch die er liegen konnte und die ihm einige zweifelnde Blicke seitens derer und ganz besonders die von Johann eintrug, dennoch nichts von Pferden - vielleicht hätten sie zwischen zwei Brothälften was getaugt, aber solches konnte der Dieb nur schwer beurteilen, seltsamerweise war es in keinem Land Sitte, Pferde zu futtern. Eigentlich seltsam, wo doch bis auf Hund und Katz nahezu alles irgendwo auf den Teller kam und seins die Ratten in der Gosse.
    Er hätte ja mal die Meinung Johanns einholen können, nur hatte der Dieb das seltsame Gefühl, dass dieser ihn nicht allzu hoch schätzte.

    In jedem Fall konnte er nicht wirklich realistisch abschätzen, wie viel Zeit vergangen war bis sie die Brücke, die die südliche Hälfte Argaans von der nördlichen abgrenzte, überschritten hatten, doch in jedem Fall stand der Mond schon ein gutes Stück höher, als sie endlich die Brücke passierten und nochmal höher bis sie den Waldrand erreicht hatten.

    Dort, offenbar hatte die feine Dame angefangen zu mosern, ließen sie halten und stiegen ab, aus oder sonstwo hin. Die Garde begann schon wenige Augenblicke danach, Feuerholz zu sammeln, einen Steinkreis zu legen oder sonst welche Aufgaben für Bücklinge zu übernehmen, während Edon vorbildlicherweise die Aufgabe übernahm, die Pferde abzuzäumen. Vielleicht hätte das zwar besser jemand getan, der das nicht mit einem Messer erledigte und den Pferden einen Schlag auf den Rücken versetzte, dass sie türmten, dabei ordentlich Krawall anrichteten und das Lager im Aufbau begriffen gleich wieder zu verwüsten trachteten...
    Geändert von Edon Mesotes (13.08.2012 um 09:02 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Olivia erschrak fast zu Tode, als eines der großen dunkelbraunen Pferde vor ihr auftauchte. Die Stute stieg und wieherte dabei ohrenbetäubend. Mit ihren ausschlagenden Vorderbeinen traf sie Olivia an der Schulter und schmetterte sie zu Boden. Es dauerte nur Bruchteile von Sekunden bis Johann über ihr stand und reflexartig mit seinem Schwert nach dem panischen Tier schlug. Dieses geriet dadurch noch mehr außer Kontrolle und preschte laut krachend durch das Unterholz davon.
    Wimmernd hielt sich Olivia ihre verletzte Schulter. Johann ließ seine Waffe fallen und hob sie vom Boden auf. „Ganz ruhig, es ist nichts Schlimmes.“, versuchte er sie zu beruhigen. Behutsam setzte er sie an einem Baum ab. „Wartet hier, ich werde gleich wieder bei Euch sein.“ Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schulter, sah sie noch kurz in einem Versuch der Aufmunterung an und ging dann. Zuerst hob er seine Waffe wieder auf und wandte sich anschließend den überrumpelten Söldnern zu. „Was steht ihr Trottel da tatenlos herum! Macht schon, fangt sie Pferde wieder ein. Na los, Bewegung!“ Der wütende Befehl machte der restlichen Garde Beine. Allen bis auf Brogan, der sich immer noch an der Kutsche aufhielt. Ebenfalls völlig verschreckt kam Elvardo auf Olivia zugelaufen und lenkte somit ihre Aufmerksamkeit von den beiden Männern ab.
    „Alles in Ordnung mit dir?“ Elvardos Stimme klang um Beherrschung bemüht. Sie sah in sein Gesicht, als er sich neben ihr nieder ließ. Unschlüssig sah er sie an. „Kann ich Euch helfen? Seid Ihr verletzt?“
    „Danke, Elvardo.“, antwortete Olivia schwach. Ihre Schulter schmerzte höllisch, doch sie hätte nicht gewusst was Elvardo für sie tun konnte. „Es geht mir gut.“
    Elvardo wollte etwas antworten, doch seine Worte gingen in den zornigen Schreien Johanns unter. „Du wiederwertiger Wicht!“ Olivias Blick schnellte zu ihm hinüber. Sie sah, dass er sein Schwert gegen den neuen Söldner erhoben hatte und im Begriff war ihn anzustürmen. Ebenfalls bemerkte sie aber auch, dass Brogan nach seiner Waffe griff.
    Kalte Angst ergriff ihren Körper. „Jooohann!“

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    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Das Mädchen schien langsam ungeduldig zu werden. Wie bereits erahnt handelte es sich tatsächlich um eine verzogene Göre, die sich möglicherweise für alles zu schade war. Von weiten konnte der Dieb zwar ihr Aussehen nicht erkennen, doch er konnte die Gespräche, die sie führten, lauschen. Wie mit den Schatten verschmolzen hatte er sich auf die dicken Äste eines hohen Baumes verschanzt und beobachtete sein Opfer aus einem völlig unauffälligen Ort. Ihre Begleiter, die Wachen, schienen nicht mehr als Laien gewesen zu sein. Bereits nachdem sie ihren Rastplatz aufschlugen, schien sich keiner mehr sonderlich für das Mädchen zu interessieren. Manche sammelten Feuerholz, manche kümmerten sich ums Essen, und manch um die Pferde. Sie selbst hatte ihre feinen Füße hochgelegt und sich auf einen für sie extra vorbereiteten Rastplatz gemütlich gemacht.

    Illdor grinste leicht. Er empfand die Situation mehr wie ein Spiel, als eine Aufgabe, die ihm aufgetragen wurde. Sicher, er würde alles dafür tun, seinen Auftrag zu erledigen, aber es sprach doch sicher nichts dagegen, wenn er dabei ebenfalls seinen Spaß hatte? Salia überließ ihm freie Hand, was bedeutete, dass ihr jede Methodik, die er anwandt, egal war. Sofern er die gewünschten Informationen bekam, konnte Illdor machen, was er wollte... So war es bis jetzt immer gewesen... Bei den Assassinen.

    Einen Moment lang lehnte der Dieb sich gelassen gegen den Stamm, ließ ein Bein in der Luft baumeln und schloss seine Augen. Ihm fiel gar nicht auf, wie sehr er die nächtliche Waldluft vermisste hatte. Sicher, auf seiner Reise durchquerte er den tiefen Dschungel, doch er war in letzter Zeit so in seinen Gedanken versunken, dass ihm die abendliche Frische so ziemlich gar nicht auffiel.

    Oh! Was war das? Eines der Pferde schien urplötzlich durchzudrehen und griff ihre Herrin an. Auch die anderen schienen die Kontrolle verloren zu haben, stürmten durchs Lager und verschwanden im tiefen des Waldes. "Fangt die Pferde wieder ein!", brüllte einer der Männer, der anscheinend Johann hieß. Scheinbar herrschte innerhalb der Gruppe ein kleines Konflikt, denn jener Johann stürmte wütend auf einen anderen zu, zog dabei sein Langschwert und trachtete offenbar nach dessen Leben. Wie amüsant, so schien es im ersten Augenblick jedenfalls.

    Illdor erhob sich von seinem Versteck und sprang dann vom Ast. Geschickt griff nach einem anderen Baum und fand sogleich Halt und Sicherheit. Hockend beobachtete er weiterhin schweigend die Situation. Er trug abermals ein leichtes, aber sauberes Hemd, darüber seine Lieblingsweste, die zum Teil goldene Verzierungen aufwies. Die Stoffhose wurde erfahrungsgemäß am Knöchel mit Stoff festgebunden und sorgte mit den leichten Schuhen zumindest für etwas Wärme. Der Dieb lächelte. Für den Moment schien sein Plan aufzugehen...
    Geändert von Illdor (13.08.2012 um 18:02 Uhr)

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