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Da war er. Bartimäus war sogar direkt hier gewesen und hatte ihn sogar angesprochen. Und bei den seinen Worten hämmerten wieder die Fragen in seinem Kopf. Aber ich habe es verdient.. Das musste sich der junge Mann eingestehen und der Jäger hatte jedes Recht, so mit ihm zu sprechen. Für einen Moment blieb er still, bevor er den Kopf anhob um zu sprechen. "Bewahre." Was sollte er sagen? Es war, als wären mit einem Mal all die Worte wie weggewischt. "Du wirst es nicht glauben... " Verdammt, was redete er da schon wieder? "Entschuldige."
Sein Blick traf den seines Gegenübers und dieser schien etwas verwirrt von der Art wie sich Daryn benahm. Statt weiter zu reden, übergab er ihm nur den Lederbeutel und schwieg. Und auch Bartimäus schwieg. Er überlegte, ob er jetzt nicht vielleicht einfach gehen sollte, doch schon im nächsten Moment wollte er sich für diese Gedanken ohrfeigen. Rede, verdammt. Sonst ist all das hier doch umsonst. Erneut sog er Luft ein, bevor er dann erneut versuchte, sich zu erklären. "Ich habe gearbeitet. In Schwarzwasser. Aber das ist nicht so wichtig. Das ist das Geld für das Zimmer. Du hast es mir bezahlt und ich denke, du solltest es wieder haben. Danke nochmal. Aber was deine Fragen angeht: Du hast recht." Fast hätte Daryn schon grinsen müssen, als er das Gesicht von Bartimäus sah, der bei diesem Gespräch wohl seinen Ohren nicht ganz trauen konnte. "Ich bin nicht hier um Hilfe zu suchen. Zumindest.. Vielleicht schon." Ein Seufzer drang über seine Lippen. Diese Worte über seine Lippen zu bringen war für ihn mehr als nur schwer. Als gäbe er seinen ganzen Stolz und seine Würde auf. Doch die hatte er vorher nie besessen. Sie waren falsch. Egoismus und ein Hass auf die Welt, den er endlich herunter schlucken konnte. "Nimm das Geld bitte an. Ich habe die letzte Zeit dafür gearbeitet und ein paar armen Menschen so gut wie möglich geholfen. Vielleicht wäre es ja auch möglich, dass wir unsere letzten Treffen .. ich will nicht sagen vergessen.. neu aufrollen können." Und nun hatte es sogar ein kurzes, hoffnungsvolles Zucken auf seine Lippen geschafft.
Jetzt war es raus. Sein Herz fühlte sich viel leichter an und auch wenn der Jäger nicht noch einmal beginnen wollte, er hatte es geschafft. Die Hürde war genommen. Und wenn Bartimäus ihm nun noch eine Chance geben wollte, wäre es umso besser.
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Will er mir das Geld anstatt der Antworten geben? Mich bestechen damit ich keine Fragen mehr stelle?
Zuerst konnte sie Barti gar nicht zusammenreimen, wofür das Geld sonst sein sollte, doch als Daryn dann weiter sprach, erinnerte er sich natürlich wieder. Nie hätte er erwartet das Geld wieder zu bekommen, dass er gezahlt hatte ohne danach gefragt worden zu sein. Er hatte jemanden geholfen und dafür war keine Gegenleistung nötig, ihm selbst war auch schon geholfen worden, ohne dass er dafür hätte zahlen müssen und so glich sich das alles wieder gewissermaßen aus. Aber gut, wenn es Daryn so wichtig war, dass er das Geld nahm, dann würde er dieses auch tun. Der Außenseiter hatte sich offenbar stark verändert, oder war dabei dieses zu tun, denn es wirkte noch nicht so, als würde es ihm diese neue Seite ganz so leicht fallen.
"Nun dann, vielen Dank für das Geld! Das wäre nicht nötig gewesen, aber ich denke das weißt du.
Es wäre wohl wirklich nicht so gut, die letzten Treffen vergessen zu müssen, das würde nur Fragen in mir aufwerfen. Wer bist du? Woher kenne ich dich? Und so weiter...", erlaubte er sich kurz einen Scherz auf Kosten seiner Angewohnheit ständig Fragen zu stellen.
"Aber ich habe nichts dagegen sie... neu aufzurollen. Auch wenn ich nicht genau weiß, was du damit meinst. Du scheinst dich sehr verändert zu haben... oder dich verändern zu wollen, das habe ich gemerkt und auch wenn ich nicht sagen kann, dass mich diese Änderung stören würde, ich hoffe, dass du selbst damit zufrieden bist."
Der Waldläufer wusste nicht so wirklich wie er es ausdrücken sollte, oder ob er die passenden Worte gefunden hatte und selbst wenn, würden sie vermutlich zu tief in Daryns Inneres vordringen, sodass er sich nur wieder vor ihm verschließen würde, aber er hoffte, dass sein Gegenüber ihn trotzdem verstand. Diese Veränderung schien offensichtlich den Zweck zu haben Daryns Umwelt zu Gute zu kommen, so wie sie das bei Barti bereits bewiesen hatte, aber so gut er das auch fand, war es sinnlos, wenn Daryn nur vorgab jemand zu sein, der er nicht war, wenn er sich selbst verdrängte und so niemals Zufriedenheit finden würde.
Doch um solche Gefühle einschätzen zu können, kannte der Waldläufer den Entstellten natürlich zu wenig und dass dieser einfach ganz offen darüber reden würde, war wohl noch unwahrscheinlicher als der Rest dieses Gespräches, das er nie so kommen gesehen hätte.
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Er musste lächeln. Sein Gegenüber schien zwar überrascht, doch nicht so sehr, um nicht einen kleinen Scherz machen zu können. „Damit meine ich, ob du mir mein bisheriges Verhalten verzeihen könntest. Das war nicht ich. Glaube ich.“ So genau wusste er gar nichts, nicht einmal ob er in ein paar Tagen so denken würde wie jetzt und ob er dann froh war, diesen Schritt getan zu haben. „Ob ich so glücklich werde weiß ich nicht. Aber bisher kommt es mir vor, als war das alles nur ein verzerrtes Bild meiner selbst. Aber wir.. oder ich werde sehen, wie es weiter geht. Es wird nicht mehr wie früher.. aber es muss ja irgendwie weiter gehen.“ Aber das musste er sich noch überlegen. Bisher war er in Gedanken nie weiter gekommen als bis zur Entscheidungssituation. "Zufrieden bin ich .. zumindest damit, dass ich dir jetzt gesagt habe, was ich eben gesagt habe. Es grenzt irgendwie immer noch an einen seltsamen Traum, finde ich."
Eine Weile standen sie herum, Daryn wusste nichtwas er tun sollte. Lange war er nicht mehr in dieser Situation gewesen. Entweder er wies eine Person ab oder zog einen Nutzen aus ihr. Was danach geschah, war ihm egal. Doch dies hier traf auf keines von beiden zu und das stellte in gewisser Weise ein Problem dar. "Nun.. jetzt wo das geklärt ist.. " Er überlegte, wie er den Satz beenden sollte. "Kann ich vielleicht mehr über diesen Ort herausfinden. Ich meine.. dieser gewaltige Baum, die Hütten, die sich daran hochhangeln. Und die Bewohner.. oder eher die Beschützer dieses Ortes.." Redete er so leise vor sich hin und hoffte, Bartimäus könnte näher darauf eingehen. Daryn selbst wusste ja bereits ein sehr kleines bisschen Bescheid, doch was wusste der Jäger? Und was würde er ihm erzählen wollen und können?
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Eine interessante Ansicht! Bisher war Bartimäus diese Idee gar nicht gekommen, doch jetzt wo er es sagte, klang es sogar sehr einleuchtend. Der 'alte' Daryn war nicht er selbst gewesen und der 'neue jetzt schon, nicht umgekehrt. Nicht wirklich verwunderlich, denn wer verhielt sich schon so, wie Daryn es damals getan hatte?
Doch das tat jetzt nichts zu Sache! Äußerlich sah er zwar noch genauso aus wie immer, doch abgesehen davon, dass Barti sich davon noch nie hatte einschüchtern lassen, zeigte er jetzt auch einen vollkommen anderen Charakter und Interesse daran sich wirklich einzuleben. Dabei würde ihm der Waldläufer natürlich nur zu gerne helfen, doch seine Wortwahl wirkte ungewöhnlich.
Beschützer? Wie kam er auf die Idee? Der übliche Gruß mochte zwar vielleicht einen gewissen Hinweis geben, aber so wurde jeder angesprochen, ob er nun wirklich etwas damit zu tun hatte Tooshoo zu beschützen oder nicht. Andererseits war Daryn lang genug in der nahen Umgebung gewesen, wer konnte schon wissen, was er in der Zeit in Erfahrung gebracht hatte. Dass er über das Geheimnis des Druidentums Bescheid wusste, war aber doch eher unwahrscheinlich, schließlich war er nicht wirklich die vertrauenserweckendste Person.
"Du möchtest etwas herausfinden? Etwas sagt mir, dass du bereits mehr weißt, als du zugibst, aber wie auch immer... Einen Bewohner, mich, kennst du ja schon. Einen 'Beschützer' offenbar auch? Was allerdings auf die meisten von allen hier zutrifft: Sie sind misstrauisch, oft geheimniskrämerisch, doch man kann sich durchaus ihr Vertrauen verdienen. Was den Baum selbst angeht. Er ist uralt und hütet wohl auch Geheimnisse von ganz eigenen Ausmaßen, von denen wohl nur die wenigsten wissen. Ob ich wollte oder nicht, ich kann sie dir nicht erzählen, weil ich sie selbst nicht kenne!"
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Maax setzte sich abends noch mit Alon in der Taverne zusammen. Beide tranken einen Tee den Mama Hooqua freundlicher weise gebraut hatte. Die beiden redeten bis in die Nacht. Am nächsten Morgen wachte Maax auf, aß etwas und ging dann schon mal auf den Übungsplatz. Er machte sich warm, und lief einige runden um seine Ausdauer zu steigern. Danach kamen die Üblichen Kraftübungen. Verschwitz fuhr Maax sich durch die Haare.“ Hey ! Hey ihr da!?“ rief Maax einem der Wächter zu die ihn beobachteten. „ Habt ihr Lust ein bisschen zu üben?“ fragte Maax voller Hoffnung. „ Naja eigentlich arbeite ich gerade aber es ist sowie so nichts los, also meinetwegen.“ Antwortete er. Später traf Alon auch auf dem Übungsplatz ein. „ Bewahre“ begrüßte er Maax und den Wächter. „Gut, Maax. Heute fangen wir mit dem richtigen Kampf an - Mann gegen Mann. Du kriegst es nun also mit einem echten Gegner zu tun - nicht mehr mit Holstücken Ich werde dich für den Anfang einfach ein paar Mal angreifen. Versuche, meine Schläge so gut wie möglich zu parieren. Achte auf die Beinarbeit und auf den Winkel, mit der die Klingen aufeinandertreffen - ideal wäre es, wenn du mit dem Bereich zwischen Mitte und Parierstange deiner Klinge die meine abfängst. So hast du am meisten Stabilität. Treffe ich deine Waffe an der Spitze und dazu noch mit einiger Wucht, hebelt es dir den Griff aus der Hand. Aber was solls, mehr laber ich später weiter, erst mal muss ich sehen, was du kannst, und was nicht." Hörte der angehende Krieger seinem Lehrmeister zu. „Ok“ antwortete Maax. Maax parierte einige Schläge seines Lehrmeisters, und schaffte auch mal einen Konter. Er fühlte sich immer sicherer mit dem Umgang einer Waffe. Der Braunhaarige ging in Kampfposition. „ Gut nun greife ich an“ sprach Maax mal wieder übermütig. Die Angriffe von Maax parierte Alon ohne Mühe, lediglich bei ein paar Schlägen musste er aufpassen. Maax war sich sicher das er Alon heute auf jeden Fall besiegen wollte, oder war da doch zu viel Selbstvertrauen in ihm.
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Genervt kratzte sich Bhaal an Stellen seines Körpers, die in jeder zivillisierten Stadt nicht jucken würden. Bei Beliars blutigen... Bhaal fühlte sich von Flöhen und ähnlichem vollkommen zerstochen und zerfressen. Wieso war er noch einmal hierher gekommen? Des Sumpfkrauts wegen. Doch wie er schmerzlich erfahren musste, war dies nicht wirklich billig hier. Zumindest für Fremde. Und der Händler war eindeutig ein Fremder hier.
Zwar war das Paket, welches er mit sich trug, voll und verströmte den typisch süßlich-klebrigen DUft von Sumpfkraut... Wenn man denn hier überhaupt mal was anderes als Sumpf riechen könnte. Je länger Bhaal hier blieb, desto angewiderter war er von diesem Ort. Würde man das Wort Bad erwähnen, dann würde wohl halb Schwarzwasser schreiend in die Sümpfe rennen, so dreckig waren einige Leute hier. Der Händler gab gern zu, dass er sicherlich etwas übertrieb, aber sein Körper und sein Geist waren diese Menge an... "Natürlichkeit" eines Menschen nicht gewohnt. Zwar gab es natürlich auch solche Gestalten in Setarrif, dort jedoch konnte man ihnen aus dem Weg gehen. Hier gab es nur "echte" Männer und Frauen. Und wenn ein "echter" Mann sein bedeutete, sich nicht zu waschen und zu stinken wie Beliars finstere Darmwinde und sich dementsprechend zu benehmen... Nun, Bhaal war dann sehr froh darüber, kein echter Mann zu sein.
Morgen würde er sich auf den Weg nach Thorniara machen. Dort würde er am meisten für sein Sumpfkraut bekommen. Wenn er es denn in die Stadt beam. Doch darüber sollte man sich schließlich erst Gedanken machen, wenn es soweit war.
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Alon parierte die Schläge seines Schülers ohne Probleme - was auch zu erwarten war. Trotzdem fiel dem Jäger auf, dass Maax' Schläge immer stärker und präziser wurden. Allerdings blieb er dabei auf einem Fleck und bewegte sich nicht viel von diesem weg.
Als Übergang in eine kleine Verschnaufpause holte Alon zum selben Moment wie sein Schüler zum Schlag aus. Maax hielt überrascht inne und wich aus - vor einem Schwerthieb, der nie erfolgte, denn Alon hatte die Distanz zwischen seinem Gegenüber und sich schon überwunden und stand nun mit ausgestreckter Klinge vor Maax.
"Was die Schläge betrifft: Gute Arbeit, auch wenn die Hiebe noch nicht sehr variabel sind und in etwa immer auf die gleichen Stellen zielt - Und an die Stelle, auf die du meistens gezielt hast, ist ein Treffer höchst unangebracht - Erzfeind hin oder her." Alon schmunzelte. "Was noch nicht so klappt, ist die Beinarbeit. Mit mehr Bewegung werden auch deine Schläge unterschiedlicher. Versuche einfach mal, dich ein bisschen um mich herumzubewegen, vorwärts zu stossen und wieder zurückzufallen. In Ordnung? Dann komm mal, du übermütiges Stück Selbstvertrauen!" Lachend sprang der Jäger zurück und hob das Schwert, um den ersten Streich zu blocken.
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"Ich weiß mehr, als ich zugebe?" Ein nichtssagendes Lächeln schlich sich auf seine aschgrauen Lippen. Dieses Gefühl, eine freundliche Stimmung in der Gegenwart eines Menschen war etwas, was lange Zeit unerreichbar für ihn war und trotzdem, so dachte er, wäre das etwas, woran er wieder Gefallen finden könnte. "Was weiß ich schon, nachdem ich.." Er zögerte und das Lächeln schwand von seinen Lippen. Die Zeit war noch lange nicht soweit, darüber sprechen zu können, würde sie denn jemals kommen. ".. Ich weiß nicht viel über diesen Ort." Natürlich war das nicht ganz richtig, schließlich hatte er gesehen, wozu Suzuran fähig war und wozu Wertan irgendwann noch fähig sein würde. Noch dazu hatte er etwas gespürt, was mit all dem, mit diesem Ort, diesem riesigen Baum zutun haben musste.
Dieses Geheimnis aber schien gut gehütet zu sein. Ob Bartimäus davon weiß? Die Gefahr, ihm etwas zu verraten, was er wohlmöglich nie hätte erfahren sollen, war zu groß. Noch dazu war es doch mehr als nur dieses Geheimnis, es war einer der intimsten Momente des jungen Mannes, die einzige Hoffnung an die er sich klammerte, die er so preisgeben würde. "Es gibt nur wenige, die dieses Geheimnis kennen?" Der ehemalige Novize wollte das Thema wechseln und diese Aussage gab ihm noch dazu eine gute Gelegenheit genauer nachzubohren. "Das heißt also so viel, dass es Personen gibt, die diese Geheimniss kennen? Zumindest teilweise." Auf die Antwort, die nun folgen würde, war er nun doch gespannt.
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Irgendwie war Gath...
unterbeschäftigt?
Ja, so konnte man es wohl am ehesten nennen. Er saß hier in Schwarzwasser, einem kleinen Nest, eigentlich ganz schön, mit vielen netten Leuten und ja... Er machte im Prinzip nichts anderes mehr als warten. Die Werkstatt war fertig, das restliche Holz auch zu durchaus brauchbaren Möbeln verarbeitet und auch bewohnt.
Ja, die Werkstatt wurde neuerdings bewohnt, und zwar von Gath persönlich, denn das Gebäude war fertig und solange Keala nicht da war, konnte er sich so das Zimmer in der Lilie sparen und hatte ein ganzes Haus für sich - irgendwie schon ein tolles Gefühl. Ein Gefühl von Wohlstand. Und ein solches hatte der junge Bootsbauer schon lange nicht mehr genossen. In Vengard hatte er ein kleines Zimmer im letzten Loch gehabt - auch wenn das sein eigenes gewesen war, es war miserabel gebaut gewesen, mittleriweile konnte er das viel besser. In Bakaresh hatten sie allesammt in einer Taverne gewohnt, in Setarrif anfangs auch, bis er dann schließlich ins Lagerhaus gezogen war, aber das lies sich irgendwie nicht mit dem hier vergleichen, denn das Lagerhaus war mehr seine Werkstatt gewesen als sein Zuhause. Und jetzt hier in Schwarzwasser hatte er ein ganzes Haus für sich allein, kannte sich hier perfekt aus, da er alles selbst geplant und gebaut hatte und ja...
Nur irgendwann musste er halt wieder raus.
Doch dieser Wohlstand des fertig-Seins führte jetzt zu Arbeitslosigkeit und das war etwas, was der junge Bootsbauer nicht so toll fand, denn dann kam er sich immer so nutzlos vor.
Dementsprechend versuchte Gath heute Abend mal seine einigermaßen überschüssige Energie bei einem Spaziergang durch das durchaus überschaubare Dorf los zu werden, was allerdings eher in einem gedankenverlohren-deprimierten dahertrotten endete...
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Nachdem er was?
Unvollendete Sätze deuteten immer so auffällig darauf hin, dass etwas verschwiegen wurde, gleichzeitig sagten sie aber auch sehr deutlich, dass derjenige nicht darüber reden wollte, da er den Satz ja sonst vollendet hätte. Manchmal musste man dann einfach nur etwas nachhaken, in anderen Fällen rannte man aber gegen eine Wand und Barti geriet in einen Gewissenskonflikt. Schließlich entschloss er sich aber die Sache ruhen zu lassen. In ihrem Gespräch ging es jetzt schon zu sehr um Geheimnisse und nicht Ausgesprochenes. Der Waldläufer hatte das Gefühl, dass Daryn über die Druiden Bescheid wusste, wollte aber nicht der erste sein, der das Thema ansprach, in der Gefahr, dass sein Gefühl in täuschen könnte. Wenn es allerdings wahr war, ging es Daryn wohl ähnlich.
"Die einzige Antwort die ich dir mit 100%iger Sicherheit geben kann, ist 'ich weiß es nicht!' Ziemlich sicher kann ich aber auch sagen, dass es niemanden gibt der alles weiß und ich würde vermuten, dass manche manches wissen. Wie viel oder was das ist, kann ich dir aber nicht sagen."
Dieses Thema gefiel dem Neugierigen aber nicht sonderlich. Es klang so sehr danach, als gäbe es so viel, was er Daryn verschweigen würde, dabei handelte es sich dabei Großteils um Wissen, dass überhaupt noch niemand wusste und über ein paar wenige Hinweise, die die Druiden vielleicht herausgefunden haben mochten, aber für sich behielten.
Die Existenz der Druiden hingegen war etwas, worüber Barti noch herausfinden wollte, wie viel Daryn wusste und woher er es hatte.
"Nicht viel ist mehr als nichts! Wen hast du getroffen in der Zeit in der du schon hier warst? Was hast du erfahren? Ich kann es mir denken, glaube ich. Doch es ist auch etwas worüber wir nicht jeden Fremden informieren und diejenige die es tun haben ihre Gründe. Ich habe keine und werde es dir deshalb auch nicht sagen, aber du kannst es mir ruhig sagen!"
Daryn selbst hatte bemerkt -und da war er nicht der einzige- dass Barti viele Fragen stellte und neugierig war. Insofern musste man ja relativ schnell schlussfolgern können, dass es nicht so leicht war innerhalb von wenigen Monaten etwas herauszufinden, dass er innerhalb von fast zwei Jahren die er mittlerweile beim Waldvolk war, noch nicht erfahren hatte.
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"Ich finde.." Daryns Blick untersuchten die nähere Umgebung " dass das nicht der passende Ort für sowas ist." Irgendwie drängte sich ihm der Gedanke auf, dass Bartimäus viel mehr mit all dem zu tun hatte, als man annehmen mochte. Zumindest war er kein einfacher Jäger und Herumstreicher. Hoffentlich baust du jetzt keine Scheiße.. Ein letzter Gedanke, bevor der junge Mann sein Gegenüber bat, ihm zu folgen.
Bartimäus willigte ein, auch wenn er keine Antwort erhielt, wo es denn genau hinginge. Daryn selbst aber wusste es genau. Und während sie sich Schritt um Schritt dem Ort näherten, der ihr Ziel war, schossen ihm die Bilder durch den Kopf. Erinnerungen, die unumstößlich mit diesem Ort verbunden waren. Das Lied der Natur, der Herzschlag des Waldes. Wertan, mit dem er ein dämonisches Spiel gespielt hatte und Suzuran, die mysteriöse Fremde. Sie hatte ihm eine Zukunft gezeigt, Hoffnung gemacht und ihn später ihre Macht spüren lassen.
"Hier.. ist es vielleicht besser." Die Lichtung war erreicht, sie war wie immer verlassen und der Verfluchte ließ sich ohne zu zögern am Stamme eines Baumes nieder, legte den Kopf an die Rinde und spürte nur einen Augenblick später schwach, aber dennoch wahrnehmbar ein rhytmisches Pulsieren. Für einen Moment stand sein Herz still, die Augen weiteten sich und sämtliche Haare stellten sich auf. Ganz ruhig... "Ich habe ein paar, also viele.. " Daryn war wie aus der Bahn geworfen. Lange hatte er es nicht mehr spüren können und dann plötzlich schien es wieder da, diese Verbindung, dieses Gefühl für seine Umgebung. ".. Menschen getroffen. Arme, Hilflose aber auch Jäger, Händler. Lehringe... und " wieder zögerte er, doch beschloss schließlich, dass er sich mit dieser Aussage noch nicht in alzu große Gefahr begab. "eine mächtige junge Frau."
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Sich an dem Wohlstand anderer zu bereichern war lange Zeit Rekhyts Hauptbeschäftigung gewesen. Eine Nebenbeschäftigung die er sogar noch länger hatte und auch jetzt in Schwarzwasser noch praktizierte war das Beobachten der anderen. Das war nicht illegales was er hier nicht hätte tun dürfen und so erfuhr er die einen oder anderen Sachen, ohne dass er sie extra erzählt bekommen müsste. Erst unlängst hatte das zu einer interessanten Erkenntnis geführt!
Allen Anscheins nach hatte er neuerdings einen wohlhabenderen Freund als er gewusst hatte und für Diebe war Wohlstand immer etwas sehr Anziehendes, auch wenn es Rekhyt nicht im Traum einfallen würde, diesen Gath wegnehmen zu wollen. Zu einem Gespräch würde es aber dennoch führen, als der Schweigsame den Bootsbauer auf den Stegen Schwarzwassers sah.
"Bewahre, Gath!", kam ihm die Begrüßung schnell über die Lippen ohne diesmal irgendwelche überraschende Effekte einzubauen.
"Wie ich sehe wohnst du jetzt in einem eigenen Haus! Du hast es doch wohl nicht Kea weggenommen!? Wobei ich könnte es verstehen, so ein Haus ist schon reizvoll", scherzte Rekhyt und sprach mit einem scherzhaft eifersüchtigen Tonfall.
Wenn Gath sich tatsächlich ein eigenes Haus hätte leisten könne, hätte Rekhyt wohl auch versucht seinen Vorteil daraus zu schlagen, ohne einen Nachteil für Gath zu schaffen, schließlich wollte der Bootsbauer ja wahrscheinlich auch wieder nach Setarrif und dann musste ja jemand darauf aufpassen. Oder vielleicht wäre es auch so schon zu groß gewesen, aber all diese Spekulationen waren wohl unnötig, da es vermutlich immer noch der Schlosserin gehörte.
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"Hmm?", schreckte Gath hoch, als ihn plötzlich eine dunkle Gestalt aus dem Schatten ansprach.
Da lief man hier einfach mal gedankenverlohren durch die Gegend und dann kamen auch noch solche Leute!
Wobei, so gestalten konnte es in Schwarzwasser eigentlich nicht allzu viele geben, und mit dieser Stimme gab es sowieso nur einge Gestalt, die eigentlich immer im Schatten herumstand und die man durchaus des öfteren übersah, weil sie es so wollte. Auch wenn Gath noch am ehesten ein Talent dafür hatte, sie zu finden.
"Ah, guten Abend Rekhyt.", begrüßte er seinen Freund etwas weniger euphorisch als sonst. Es war zwar schön, ihn zu sehen, aber trotz allem war Gath gerade nicht umbedingt allerbester Laune.
"Wie ich sehe wohnst du jetzt in einem eigenen Haus! Du hast es doch wohl nicht Kea weggenommen!? Wobei ich könnte es verstehen, so ein Haus ist schon reizvoll", stellte die sonst äußerst Schweigsame in erstaunlich neidischem Ton fest - und wenn ein Dieb neidisch war, dann war das stets mit äußerster Vorsicht zu genießen!
"Naja, noch gehört es mir auch, immerhin habe ich dafür mehr Geld hingelegt als Keala und bevor sie mir das nicht zurückzahlt, bekommt sie es auch nicht.", stellte Gath ganz nüchtern fest.
"Aber der wesentliche Grund für mein plötzliches Dach über dem Kopf: Madam wurschtelt zur Zeit in Setarrif umeinander und so lange kann sie erstens da drinnen nicht wohnen, zweitens mir das Haus nicht abnehmen, sodass ich endgültig fertig wäre, und drittens auch nicht abkaufen. Also habe ich doch beschlossen, dass ich etwas Geld spare, mir nicht dauerhaft ein Zimmer miete, sondern das ganze mal auf Wohnlichkeit teste. Und ich muss sagen: Das Haus ist überraschender Weise sogar was geworden!", erläuterte er weiter.
"Und so mal seine eigenen vier Wände zu haben, ist durchaus ein tolle Gefühl.", hängte er hintendran, um seinen Freund noch etwas weiter aufzuziehen. "Ich meine, ich weiß ja nicht, wie du so wohnst hier, wir sehen uns ja immer nur hier auf irgendwelche Stegen im Sumpf, aber naja.", schloss er lachend.
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Daryns Vorgehensweise war interessant. Zuerst dachte Barti, dass er ihn nur von den Menschen wegführen würde, damit sie nicht belauscht werden konnte, doch die Tatsache, dass er ihn auf eine Lichtung, und mehr noch, scheinbar zu einer ganz bestimmten Stelle führte, bestätigte die Vermutung des Neugierigen.
Dennoch, er gab immer noch nicht wirklich etwas Preis. Das Wort 'Druide' aus seinem Mund hinaus zu locken, war fast schon schwieriger als bei Céci, mit dem Unterschied, dass es damals wirklich neu für ihn gewesen war.
"Ich nehme Mal an, dass du sie nicht wegen eine gewöhnliche Waffe, oder sonstige kriegerische Fertigkeiten als mächtig bezeichnest, oder? Ich würde eher sagen: Du meinst Magie!"
Damit hatte er wohl die Thematik schon ziemlich genau angesprochen und immer noch nichts verraten, schließlich könnte er genauso gut auch an eine Feuer- oder Wassermagierin denken. Er hätte jetzt versuchen können nach Namen zu raten, so viele würden ihm gar nicht einfallen, Cécilia, Suzuran, Leyla und Vareesa, auch wenn er von letzterer zuletzt von Andrahir gehört hatte, der ihre Bognerei damals übernehmen wollte und mittlerweile auch hatte, aber er entschied sich dann doch dagegen.
Stattdessen war ihm etwas anderes aufgefallen: Wirklich auskennen tat er sich zwar nicht, doch Daryn schien etwas mit diesem Ort, oder vielleicht auch nur mit diesem einen Baum zu verbinden, so wie Druiden allgemein mehr mit Natur verbanden, als andere Menschen und diese Gedanke, gemeinsam mit der Überlegung warum eine der Damen ihm überhaupt ihre Macht gezeigt hatte, führte ihm zu der Idee, dass Daryn selbst, vielleicht etwas damit zu tun haben, oder zu tun bekommen könnte.
"Was hat sie dir gesagt? Und was verbindest du mit diesem Baum?"
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Es war ein Hin und Her. Daryn wollte nicht zu viel Preisgeben, dafür aber mehr über Bartimäus herausfinden und wie er zu all dem stand. Mit jeder seiner Fragen und Aussagen aber, und scheinbar auch mit seinem Verhalten, wenn sein Erstaunen so offensichtlich gewesen war, verriert er mehr von sich. Und wenn der Jäger antwortete oder nachbohrte, gab dieser mehr von sich preis, da er genau zu wissen schien, welche Fragen zu stellen waren. Die Antwort schien er wohl schon längst zu vermuten.
"Ich weiß nicht, ob ich es so nennen sollte. Aber wovon sie mir erzählte? Von Märchen, Sagen und alten Legenden. Dachte ich." Längst musste er sich klar machen, dass es sich hier nicht um Taschenspielereien handelte, noch um rudimentäre Zauberkräfte. Was Suzuran ihm vorgeführt hatte, hatte nichts mehr mit seinem Verständnis dieser Kräfte zu tun. "Was den Baum betrifft.. das selbe könnte ich dich fragen. Was verbindest du mit diesem Wald oder den Orten in ihm, die für dich einzigartig sind?" Wer wusste schon, ob Bartimäus nicht genauso war. Ob er am selben Anfang stand wie Wertan oder vielleicht schon auf einer Stufe von Suzuran. Selbst wenn er alles preisgeben, erzählen würde, der Verfluchte wüsste nicht einmal, wie er sie alle nennen sollte. Druiden? So wie in den Sagen? Vielleicht hatten sie aber auch einen ganz anderen Namen. Vielleicht auch gar keinen. Die Wächter. Dieser Name wollte ihn beim Gedanken daran nicht mehr loslassen.
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"Mir gefällt wie du denkst! 'Wird grad nicht gebraucht, also nehm ich's'!"
Der Schweigsame konnte eigentlich selbst nicht sagen, warum er heute so gut gelaunt und zum scherzen aufgelegt war, aber irgendwie hatte es ihn einfach so überkommen. Schade war nur, dass diese gute Laune nicht beide betraf, doch bevor er das ansprach, wollte er doch noch etwas anderes sagen.
"Ich wohne in Massenunterkünften, insofern bin ich wirklich etwas neidisch!"
Natürlich hätte er es auch darauf anlegen können in Häusern zu schlafen von Leuten die gerade verreist waren, doch wenn man ihm beim einbrechen oder gar im Schlaf erwischen würde, würde das dann vielleicht doch nicht so gut enden. Andererseits kannte er ja jetzt ein Haus, wo die 'Besitzerin' (die noch nicht bezahlt hatte) abwesend war, und der (inoffizielle) Untermieter sein bester Freund war. Dort war das Gefahr bestimmt minimiert.
"Aber es ist ja nicht so, als könnte ich nicht einfach irgendwo hineinkommen", deutete der Schweigsame dann seine Gedanken an und fügte zum besseren Verständnis noch hinzu: "Besonders wenn ich den Bewohner kenne..."
Natürlich würde er den Bootsbauer nicht einfach Mitten in der Nacht überraschen, aber er wollte wissen, wie dieses Gespräch weiter verlaufen würde.
"Aber etwas anderes: Alles in Ordnung bei dir? Du wirkst etwas niedergeschlagen."
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"Naja, ich denke ökonomisch sinnvoll.", begründete Gath ganz einfach seinen Gedankengang.
"Aber hier, wehe du überfällst mich mitten in der Nacht!", wies er seinen Freund in vollkommen übertriebenen Tonfall zu Recht, woraufhin beide erstmal lachen mussten.
"Aber mal ganz im Ernst: Solange Keala nicht da ist, kannst du eigentlich ruhig bei 'mir' mit einziehen. Das Haus ist groß - es ist schließlich für zwei und einer von den beiden ist Faren, der irgendwie auch abwesend ist - und wir haben es ja durchaus schon auf wesentlich kleinerem Raum zusammen ausgehalten. Ist halt leider nur vorrübergehend - es sei denn...", meinte Gath nachdenklich.
"Es sei denn, du kannst irgendwo extrem viel Holz auftreiben, dann könnten wir uns eigentlich auf einem etwas besser geeigneten Grundstück durchaus auch selbst eine Hütte bauen. Wahrscheinlich nicht ganz so schick, nicht ganz so proffessionell, aber ich habe mein Werkzeug aus Setarrif zurückbekommen, dass jetzt im Werkstattbereich des Hauses lagert, ich könnte eigentlich auch was damit anstellen - sofern ich dich jetzt nicht total bevormunde.", schlug der junge Bootsbauer vor, bevor sein Tonfall langsam immer ernster und deprimierter wurde.
"Und das wäre sogar ein Lösungsansatz für mein derzeitiges Hauptproblem, wegen dem ich heute auch so niedergeschlagen wirke - oder nein... eigentlich bin:
Ich bin fertig.
Ich habe nichts mehr zu tun, wurschtel hier einfach nur so vor mich rum und verbringe die Tage größtenteils damit, einfach nichts zu machen. Das ist nicht umbedingt gut... Oder, was teilweise noch schlimmer ist: Beginne, in der Lilie herumzuhocken und dort einfach nichts produktives zu machen. Immerhin bin ich halbwegs sparsam, sonst wäre ich wahrscheinlich jetzt schon ein Trinker...", erklärte Gath niedergeschlagen.
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Es war genug! Märchen, Sagen, Legenden, das war der Teil den alle wussten, doch er hatte erfahren, dass mehr Wahrheit dahinter war, das war jetzt klar. Gegenüber jemanden der dies nicht wusste, hatte Daryn wohl immer noch kaum etwas verraten, doch dem Neugierigen war klar was er meinte und dass er das wusste was er die ganze Zeit schon vermutet hatte.
"Sie hat dir also von den Druiden erzählt!", löste er das Hinweise-Geben und Vermutungen-Anstellen schließlich auf, doch seine andere Antwort musste er etwas berichtigen. Die Druiden -welche es auch gewesen sein mochte- musste einen Grund gehabt haben, Daryn davon zu erzählen (insofern war Suzuran vielleicht am ehesten auszuschließen, denn sie war von allen die Verschlossenste zu ihm gewesen) und deshalb konnte man ihn mit dem Waldläufer wahrscheinlich nicht direkt vergleichen.
"Ich glaube fast, dass du die Frage nicht einfach zurück stellen kannst. Ich verbinde zwar auch etwas mit der Natur, insbesondere mit Tieren und das hat wohl auch magischen Ursprung, doch bin ich kein Druide und weiß es deshalb selbst nicht so genau. Ich habe von ihnen erfahren, weil ich lang genug ein Teil des Waldvolks war und sie mir vertraut haben, nicht weil ich direkt etwas damit zu tun hatte."
Richtiger wäre eigentlich zu sagen, er hatte mit Cécilia genug Zeit verbracht, sodass sie ihm vertraut hatte, mit den Waldvolk allgemein hatte das kaum etwas zu tun, doch auf späteren Things hätte er das wohl auch so erfahren, jedoch reichte auch beides zusammen nicht auch um mehr als das aller Oberflächlichste zu wissen.
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Ein Teil des Waldvolks und kein Druide? Bartimäus wusste wohl davon. Zumindest ein bisschen und er hatte erkannt, was sich hinter diesem ganzen Spiel verbarg. Und so wie es schien, gab es wirklich ein ganzes Volk, eine Gruppe um diese Druiden, wie sie nun auch Bartimäus nannte. Dass das Ganze Dimensionen annahm, die Daryn nie erwartet hätte, brachten ihn zum Staunen. Was er davon halten sollte, konnte er noch nicht sagen.
"Vor ein paar Wochen noch hätte ich in diesem Moment gesagt oder zumindest vermutet, dass du mich hinters Licht führen willst. Dass du verrückt bist und dass ganz Schwarzwasser ein einziger Haufen von abgedrehten Menschen ist." Es war wohl sicher, dass er es auch gesagt hätte. Schließlich hatte ihn auch sonst nie etwas davon abgehalten, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. "Aber ich werde dir ein bisschen was erzählen. Viel zu verlieren gibt es bisher ja nicht." Ein Seufzer entglitt seinen Lippen, bevor er sich erhob und seinen Blick auf Bartimäus richtete. "Mir wurde von den.. Druiden.. erzählt, ja. Aber nicht nur das." Daryn drückte seine Hand gegen den Baum an dem er eben noch gelehnt hatte, spürte auch sofort wieder das Pulsieren, welches seinen ganzen Arm zum beben zu bringen schien.
"Aber nicht nur das. Ich kann es fühlen. Ich konnte es schon, bevor mir Suzuran davon erzählt hat. Das Leben. Ich sehe, höre und fühle es überall hier. Der Herzschlag des Baumes." Er ging weiter und ging vor einer Blume auf die Knie, ein Finger berührte das Blatt. "Auch hier spüre ich das Fließen von Leben und dass es mich wahrnimmt." Nun erhob sich der Verfluchte und ließ die Arme sinken, schloss die Augen. "Und wenn ich genau hinhöre.." Seine Stimme war mittlerweile zu einem Flüsterton abgeschwollen. "höre ich die Melodie des Waldes." Und das erst wieder seit wenigen Minuten. Davon aber würde er Bartimäus jetzt nicht erzählen, denn das war im Moment nicht wichtig.
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Na das ging ja wie am Schnürchen! Es war immer schon so gewesen, dass Gath seine Gedanken erkannt hatte, so auch diesmal, also hatte er sie umgesetzt und Rekhyt hatte vorübergehend ein neues Heim! Wenn er seine diebische Ader komplett ausleben würde, könnte er versuchen Kea auszurauben, wenn sie zurück war, sodass sie sich das Haus nicht mehr leisten konnte und es ihres bleiben würde. Allerdings war sie ebenso Teil des Waldvolkes, hatte das Projekt teilweise schon finanziert und könnte es sich wohl auch sonst irgendwie zurückholen. Das ganze würde also nie in die Tat umgesetzt werden können, doch wer wusste schon wann sie wieder kam und vielleicht war es ja ohnehin lang genug.
Auf der anderen Seite tat sich auch ein Problem auf je länger sie wegblieb: Gath musste hier warten und wusste nicht, was er machen sollte. Verständlich, schließlich ging es dem Schweigsamen oft nicht anders, aber gemeinsam musste sich ja irgendetwas finden lassen, was sie dagegen tun könnten!
"Das wäre toll!", stimmte Rekhyt dem Vorschlag zu und dachte über den anderen nach, "ich könnte Holz wachsen lassen! Aber das würde dauern..."
Und bei diesen Mengen ganz schön lange vermutlich. Er müsste zwischendurch noch lernen besser zu werden, dann würde das Wachstum vielleicht schneller gehen, oder er könnte es gleich in die richtige Form wachsen lassen, dafür würde die Zeit des Lernens noch dazu kommen und alles in allem wäre es erst nicht schneller und Gath hätte erst wieder nichts zu tun. Diesen Wunschtraum schienen sie sich also nicht erfüllen zu können.
"Irgendetwas werden wir finden, was wir machen können! Ich habe ja genauso Zeit!"
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