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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #381
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Wozu auch immer Mohnblumensaft gut war … nachdenklich leckte Thorwyn sich die Lippen, eine Entscheidung, die er allerdings gleich wieder bereute, als Leyla sich suchend nach weiteren Krümeln umsah. Dann muss es eben so gehen, beschloss er kurzerhand und beugte sich lächelnd für einen weiteren Kuss hinüber, bevor er noch einmal von dem Kuchen abbiss.
    „Einladung?“, fragte er dann nach. „Nein, eigentlich nicht … habe auch keins dabei. Aber wer weiß schon, was du alles für Pflanzen benutzt – vielleicht kann man das Zeug ja nicht nur rauchen –, da gehe ich lieber auf Nummer sicher. Aber wenn du keins dabeihast, ist es ja in Ordnung …“
    Stirnrunzelnd kaute der Jäger auf dem letzten Bissen Kuchen herum und wälzte dabei diverse Gedanken zum Thema Sumpfkraut in seinem Kopf hin und her. Er hatte das Zeug auch nie ausprobiert und gewisse Vorbehalte dagegen, da es in Myrtana nicht gern gesehen oder sogar verboten war; aber andererseits rauchte fast jeder in Schwarzwasser, und das funktionierte auch … also wie gefährlich war das Kraut tatsächlich?
    „Habe es auch nie ausprobiert“, fuhr Thorwyn fort, nachdem er gekaut und geschluckt hatte. „Du? Ich weiß gar nicht wirklich, wozu das gut ist … hier ist es verboten, dort raucht es jeder … hm. Und was ist Mohnblumensaft?“

  2. Beiträge anzeigen #382
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Zögerlich schüttelte sie auf die Frage mit dem Sumpfkraut hin den Kopf. Sie hatte das Zeug nie angerührt, es nie probiert. Ein wenig fürchtete Leyla sich auch davor, dass sie es gar nicht konnte. Rauchen. Man hatte diesen kleinen Stängel und saugte dann irgendwie daran. Aber ... wie? Wollte sie es wirklich herausfinden? Konnte etwas passieren, wenn sie es falsch machte? Konnte sie überhaupt etwas falsch machen? „Ich hab Angst vorm Rauchen“, gestand sie daher kurzerhand, „Angst, etwas falsch zu machen. Sumpfkraut scheint irgendwie die Gefühle und Empfindungen zu verstärken, schwächt aber auch die Wahrnehmung. Habe schon Geschichten gehört, dass man in solch einem ... Wahn gewaltige Leistungen vollbringen kann. Geistig vor allem. Aber nicht wenige vergessen auch einfach, was sie in der Zeit gemacht haben, in der das Zeug auf sie gewirkt hat. Irgendwie will ich das nicht. Mhm ...“
    Nichtsdestotrotz ließ die Verlockung sie in diesem Moment einfach nicht gänzlich los, obwohl weder sie, noch Thorwyn Sumpfkraut hier hatten. Es war wohl der Reiz des Unbekannten und die Aussicht, etwas Neues, wohl Spannendes zu erleben. Beides war stärker, als ihre Angst. Und auch die Gedanken und Erinnerungen an frühere Patienten, die infolge zu großem Krautkonsums an der einen oder anderen Sache litten, verblassten im Angesicht der unbekannten Möglichkeiten.
    „Nein ...“, murmelte Leyla schlussendlich dennoch, „ich will nicht. Mir geht es auch so gut.“ Verlegen wanderte ihr Blick erneut über sein Gesicht und auch, obwohl er nichts fand, tastete sie danach noch ein wenig mit ihrer Zunge über seine Lippen, ehe sie die eigenen zum nächsten Kuss ansetzte. „Mohnblumensaft ist ein Schlafmittel“, erklärte die Ovates dann in altbekannter Sachlichkeit, als die zwei sich wieder voneinander gelöst hatten. „Er mindert das Schmerzempfinden und fördert den Ruheschlaf. In größeren Mengen sorgt er für einen sanften, schmerzfreien Tod. Falls die Verletzungen einfach zu groß sein, dass sich nichts mehr machen lässt. Ich mische meistens ein wenig davon mit Heilkräutern zusammen als Beruhigungsmittel für die Nacht. Es scheint zu wirken.“ Ein Lächelnd untermalte ihre Freude darüber.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #383
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Ach so, ein Schmerzmittel … und Schlafmittel. Wusste gar nicht, dass man so was aus Mohnblumen herstellt, aber wenn du das sagst, wird das wohl so sein. Dann ist vielleicht auch etwas davon in diesem Trank für die Blutgerinnung, hm? Du hast ja gesagt, dass du noch ein Schmerzmittel reingetan hast.“
    Bevor Leyla zu einer Antwort ansetzen konnte, beugte sich der Jäger noch einmal für einen Kuss hinüber, drückte sie dabei nach hinten ins Gras und rollte sich dann grinsend ab, um in einer fließenden Bewegung wieder auf die Beine zu springen. „Komm, keine Müdigkeit vorschützen!“, stichelte er. „Wir müssen schließlich noch Blumen pflücken, und ewig haben die Stadttore wahrscheinlich nicht offen.“
    Lachend schulterte Thorwyn sein Gepäck und machte die ersten gemütlichen Schritte in Richtung der Burg, dabei schon wieder über einem spontanen Einfall brütend. Schmerzmittel, Schmerzmittel, überlegte er und legte den Kopf in den Nacken, um kurz in den blauen Himmel zu starren. Dann wandte er sich um und ging erst mal rückwärts weiter. „Hast du mehrere Schmerzmittel?“, fragte er dabei. „Auch welche, bei denen man nicht einschläft? Ich überlege gerade … so ein Schmerzmittel, das man vor einem Kampf trinken kann, könnte manchmal ziemlich hilfreich sein. Damit man nicht von seinen Wunden abgelenkt wird, sondern sich darauf konzentrieren kann, das Vieh totzukriegen, um sich danach um die Verletzungen zu kümmern. Wäre aber doof, wenn man dann im Kampf einschläft. Nicht dass ich vorhabe, mich mit Schattenläufern oder so einzulassen“, versicherte der Jäger. „Aber so aus Interesse … und wer weiß, mit welchen Tieren man es im Sumpf so zu tun bekommt.“

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Gerade jetzt blieb sie erstmal noch einige Augenblicke lang liegen und sog den frischen Duft des Grases und der Blumen tief mit der Nase ein. Als er schon auf und davon schien, rollte sie sich ein Stück zur Seite und zupfte eine erste Mohnblume aus der Erde, gefolgt von einem Grashalm, an dessen Spitze unzählige kleine Samen waren, die nur auf den nächsten kräftigen Windstoß warteten, um sich zu verteilen. Leyla ließ die Blume in der Tasche verschwinden, behielt den Halm in der Hand und kämpfte sich danach unter lautstarkem Stöhnen wieder auf die Beine.
    „Ich glaube, diese Diskussion hatten wir schon mal“, entgegnete sie und bückte sich nach weiteren Mohnblumen. „Schmerzmittel arbeiten damit, deine Sinne zu trüben. Und das geht nun mal mit Schläfrigkeit einher. Entweder bist du besonders aufmerksam und kannst richtig gut kämpfen. Oder du bist träge, hältst dafür aber mehr aus. Stell dir das wie eine Waage vor, jeweils ein Vor- und ein Nachteil in einer Waagschale. Wenn du beide Vorteile haben willst, dann bekommst du auch beide Nachteile. Und von beidem einfach nur ein wenig. Eben so, dass es sich in der Mitte trifft. Dann ist aber keine Seite besonders gut ausgeprägt.“ Sie zog weiter und sammelte weitere Blumen ein, allesamt landeten sie in ihrer Tasche. Der Weg von Schwarzwasser hier her war nicht weit. Da der Orkwald aber dazwischen lag, war er zu gefährlich, um ihn regelmäßig zu nehmen und jedesmal auf Glück zu hoffen. Aber vielleicht konnte Thorwyn einige der anderen Jäger überzeugen, dass sie mal gemeinsam hier herzogen, um ihr hin und wieder frische Mohnblumen zu pflücken. Das wäre sicherlich fast so lustig anzuschauen, wie eine Truppe schwer gerüsteter Ritter, die Blumen pflücken gingen.
    Über diesen Gedanken grinsend schloss die Ovates wieder zu ihm auf. „Man könnte nach Pflanzen suchen, die nur das Schmerzempfinden trüben und nicht alle Sinne. Spontan fällt mir da aber keine ein. Vielleicht ein Gift. Blutfliegengift macht ja auch recht müde und träge. Es gibt sicherlich welche, die anders wirken.“ Kurz, bevor sie zu ihm heran war, hob Leyla die Hand mit dem Grashalm. Zuvor hatte sie bereits den Halm in einer Schlaufe um sich selbst geschlungen. Diese Schlaufe schob sie nun nach oben und drückte auf diese Weise die unzähligen kleinen Samen wie ein Geschoss nach vorn, sodass sie sich auf Thorwyn verbreiten konnten. „Erwischt!“, rief sie und lief kichernd voraus.

  5. Beiträge anzeigen #385
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Auch wenn es schon spät geworden war, hatte sich der Trupp endlich auf die Reise begeben. Es brannte dem Priester unter den Nägeln vor Neugierde. Zwar dämpfte die Ungewissenheit vor dem, was sie dort erwarten könnte, etwas seine Freude, aber sein wissenschaftlicher Eifer war schon vom ersten Moment an geweckt gewesen. Da konnte auch die oberste Feuermagierin ihre Bedenken äußern, manche Dinge mussten riskiert werden, wenn die großen Geheimnisse der Welt gelüftet werden sollten. Er hoffte nur, dass egal, was sie dort finden würden, wenigstens die Reise nicht umsonst gewesen sein würde.
    "Ich war selbst noch nie im Gebirge drin, daher weiß ich nicht, wie die Tunnelsysteme dort ausgebaut sind. Auf der Karte ist ja verzeichnet, dass es hinter der Silberseeburg einen Eingang, besser gesagt, einen Durchgang durch das Gebirge gibt. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob dieser Tunnel nur auf die andere Seite führt oder ob er auch irgendwo abzweigt und uns tiefer in die Eingeweide des Berges bringen kann.", sagte der Schriftgelehrte an die beiden Paladine gerichtet, die neben ihm liefen.
    Als er so neben den beiden her ging, wurde er sich erst der Verantwortung bewusste, die er von der obersten Feuermagierin übertragen bekommen hatte. Er war hier nicht nur als einfacher Mitreisender unterwegs oder nur auf sich allein gestellt. Nein, zusammen mit den Paladinen stellte er den Kopf der Expedition dar. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er hasste es in Führungspostionen tätig zu sein. Die Stelle als Tempelvorsteher war da schon ausreichend genug. Würde jemand der Freiwilligen verletzt werden, würde er sich das wahrscheinlich nie verzeihen können, schließlich standen sie alle unter seiner Obhut, jedenfalls fast alle.
    "Falls dieser Tunnel wirklich nur zur anderen Seite führt, müssen wir wohl oder übel einen anderen Eingang in das Gebirge finden. Ihr kennt nicht zufällig noch andere Zugänge, die vielleicht etwas höher gelegen sind?"

  6. Beiträge anzeigen #386
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Sir Ulrich ist offline
    „Na wenn es Tunnel unter dem Gebirge gibt, dann haben wir auf alle Fälle einen deutlich Hinweis, das dort etwas sein muß. Umsonst gräbt sich Niemand durch einen Berg durch,“ nahm Ulrich die Aussage des Priesters auf und fuhr fort. „Wenn es keine Erdbeben oder sonstige Katastrophen gab, dann besteht berechtigte Hoffnung, das Tunnel oder Gänge noch begehbar sind. Ich selbst habe einiges unter Tage zu Gesicht bekommen, das schon Hunderte Jahre alt war“. Dabei dachte der Kommandant an die ganzen Stollen der Rebellen und an die Entdeckungen in den Gebirgen von Myrtana. Dort gab es auch natürliche Tunnelsysteme, wie immer die auch entstanden sein mögen.

    „Ich selbst war erst einmal im Weißaugengerbirge, sehr schwer dort voranzukommen, ziemlich unübersichtlich, es gibt kaum Pfade, meistens muß man regelrecht klettern. Jedenfalls ist bei dieser Erkundung Niemand etwas aufgefallen, das man Eingang zum Berg nennen könnte. Lassen wir hoffen das dieser Tunnel, von dem ihr eben gesprochen habt mehr ist als nur ein Durchgang zur anderen Seite des Gebirges. Andernfalls haben wir eine sprichwörtlich Suche nach der Nadel im Heuhaufen vor uns, das kann Monate oder Jahre dauern“ dachte Ulrich laut, dem das gar nicht gefallen würde, wenn es so sein sollte. „Ein Schritt nach dem anderen, erst mal müssen wir Burg Silbersee erreichen, dann sehen wir weiter.“

  7. Beiträge anzeigen #387
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Sir Ulrich hatte vollkommen recht. Wenn der Eingang in das Gebirge nicht über viele Gänge dorthin führte, wohin die Suche ging, dann könnte sich diese Suche Monate oder Jahre hinziehen. Beides wäre nicht sehr erstrebenswert, weil wohl Hagen und noch weniger der König eine solch lange Expedition unterstützen würde, wenn keine Ergebnisse erzielt werden können und es keine handfesten Beweise für dieses Heiligtum gibt.
    "Laut den alten Schriften gab es vor uns bereits einige, die nach diesem Heiligtum gesucht haben und da jene festgehalten haben, dass es wahrscheinlich unterirdisch zu finden sei, vertraue ich darauf, dass wir dort genug Tunnel haben werden, denen wir folgen können. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jeder einzelne der Entdecker zusammen mit seiner Gruppe einen extra Tunnel irgendwo im nirgendwo angelegt hatte. Hoffentlich treffen wir daher auf ein Gebilde von Tunneln, die zwar in verschiedene Richtungen führen, aber immerhin schon einmal eine Richtung angeben."
    Schweigend lief der Schriftgelehrte neben den beiden Paladinen her und schaute sich die Karte, die er dem einem Buch entnommen hatte. Sie war sehr alt und dahr war Vorsicht geboten, aber schon damals war dieser Tunneleingang scheinbar vorhanden gewesen, auch wenn die Burg zu dieser Zeit noch nicht gestanden hatte. Was den Priester auf ein anderes Thema brachte.
    "Wie steht es jetzt eigentlich um die Burg. Ist sie denn überhaupt wieder soweit aufgebaut, dass sie als Startpunkt für unsere Expedition dienen kann? Wie ich hörte, waren die Mauern und Gebäude ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden."

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #388
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline

    Bluttal

    Dass Leyla sich immer gleich revanchieren musste … auch diesmal hatte sie augenblicklich die nächste Gelegenheit genutzt, um Thorwyn mit irgendwelchem Grünzeug zu bombardieren, was freilich einen sofortigen Gegenschlag nötig gemacht hatte, was wiederum am Ende dazu führte, dass das Sammeln der Mohnblumen für Leylas Schmerzmittel länger dauerte als geplant. Zu fortgeschrittener Stunde waren die beiden Jäger daher immer noch im Bluttal unterwegs und hatten Thorniara noch nicht erreicht; lange konnte es jedoch nicht mehr dauern.
    „Hoffentlich“, begann Thorwyn gerade, doch dann beließ er es dabei. Lichter waren in einiger Entfernung im Wald aufgetaucht und schienen näherzukommen. Soldaten, Händler, Banditen, Jäger? Vermutlich niemand, der ihnen Böses wollte, doch der Jäger war trotzdem nicht übermäßig interessiert an einem Zusammentreffen mit diesen Fremden. Nach ein paar leise gewechselten Worten verzogen er und Leyla sich deshalb ins Unterholz abseits der Straße und warteten ab.
    Angespannt warteten sie, während die Fremden sich näherten, und bereiteten sich darauf vor, sich noch tiefer ins Dickicht zurückzuziehen. Schließlich kamen die ersten Männer in Sicht, und sofort fiel ihre Bewaffnung und Ausrüstung ins Auge. Händler oder Jäger waren das nicht. Soldaten, stellte Thorwyn stattdessen in Gedanken fest. Manche der vorbeiziehenden Männer trugen Uniformen, und dann sah der Jäger sogar einen Magier des Feuers. Wer war das, und wohin wollten sie? Nervosität machte sich unwillkürlich in Thorwyn breit. Marschierten diese Männer in Richtung Setarrif? Zum Orkwald? Nach Schwarzwasser? Oder nur zu Burg Silbersee? Plante Rhobar etwas? Aber das war doch keine ganze Streitmacht, viel zu wenige Menschen …
    Die Gruppe zog vorüber, und der ehemalige Bauer atmete auf. Dennoch wartete er noch eine Weile, bevor er begann zu sprechen. „Wo wollen die hin?“, flüsterte er Leyla zu. „Denkst du, sie wollen in den Süden? Das ist irgendwie … ich weiß nicht. Ob wir ihnen folgen sollten? Wäre für Schwarzwasser vielleicht wichtig zu wissen, was der König da vorhat …“

  9. Beiträge anzeigen #389
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Eine Frage die mich mehr beschäftigt ist, warum ist so wenig bekannt wenn es doch schon einige versucht haben, sich durch den Berg zu arbeiten? Mag sein, das ich da zu pessimistisch an die Sache rangehe, aber ich sehe die Ursache dafür in Zwischenfällen. Damit meine ich nicht Einstürze von Tunnel, wer weiß was dort unten an Getier zu finden ist. Hab da schon einiges gesehen, Minecrawler waren da noch die netten Gesellen. Wir müssen auf das Schlimmste gefasst sein“, mahnte Ulrich eindringlich, weil sein Gefühl es ihm so signalisierte. Wobei er nun auch keine Vorstellung hatte, was außer dem bislang gesehenen Kreaturen noch möglich sei, aber das war schon ausreichend um sich ernsthafte Sorgen zu machen.

    „Keine Ahnung was mit Burg Silbersee ist, ich war lange Zeit nicht dort. Habe nicht mal gesehen, wie zerstört sie tatsächlich wurde, aber das ist für unsere Mission nicht von Bedeutung. Wir suchen ja nur ein Plätzchen zum schlafen, insofern sollte die Burg unseren Zwecken dienlich sein.“ Ein kleiner Scherz des Kommandanten, der die Stimmung etwas auflockern wollte, wobei er sich nicht sicher war, ob Lopadas diesen Spaß auch so verstehen würde. Waren Magier überhaupt in der Lage Dinge mit Humor zu tragen?, erzählte man sich untereinander Witze? Durchaus interessante Fragen, die Ulrich in diesem Moment nicht stellen wollte, es erschien ihm nicht angemessen.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie zog wohl mit ihnen, ihre Chance, in Thorniara einen besseren Glasmacher zu finden, als in Setarrif. Denn natürlich hatten sie keine andere Wahl, als diesen Männern erstmal zu folgen und herauszufinden, was sie planten. Sie zogen nach Süden und damit dorthin, wo es für die Jäger unschön wurde, wenn der Süden tatsächlich das Ziel war und diese Soldaten und Magier unterwegs nicht stoppten oder ihre Richtung änderten. Zum Beispiel durch eben jenen Tunnel, über den sie vorhin noch nachgedacht hatte, dass er sich doch perfekt für ein Einkreisen Setarrifs eignete.
    „Wenn ich wüsste, wohin sie wollen ...“, setzte Leyla an, ohne den Satz zu vollenden, denn Thorwyn schien zu verstehen, worauf sie hinaus wollte. Sie antwortete nicht das erste Mal auf diese Weise auf solch eine Frage, die nur er so stellen konnte. „Wie viel Vor- und Nachhut hat eine Truppe dieser Größe? Du warst doch mal bei der Armee.“ Er zuckte jedoch nur mit den Schultern. Ob sich jemals eine Situation finden würde, für die die damalige Zeit gut war? Bislang war ihr keine untergekommen. „Nun, im Zweifelsfall musst du uns dann rausreden, falls wir irgendwem begegnen, der uns nicht glaubt, dass zwei Jäger einer Gruppe königlicher Truppen folgen müssen, um ihrem Tagwerk nachzugehen.“ Ohne weitere Worte, nur mit einem Lächeln, deutete sie in Richtung des nun vor ihnen befindlichen Trosses. Am Ende verloren sie ihn noch aus den Augen. „Bis zur Burg könnten sie es heute noch schaffen, wenn unterwegs nichts weiter passiert.“ Uns aufzuspüren zum Beispiel, fügte sie gedanklich hinzu und betete, dass dies nicht der Fall sein würde. „Da hätte ich auch einfach im Gras am See liegen bleiben können, bis sie vorbei kommen.“

  11. Beiträge anzeigen #391
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Warum so wenig bekannt ist?", fragte Lopadas mit einem Grinsen auf den Lippen, "Weil wahrscheinlich zu wenige Leute sich mal in eine Bibliothek trauen. Es gibt ein paar Aufzeichnungen, die aber allerdings alle auf Spekulationen und alten Legenden beruhen. Das Problem war nicht Bücher über das Heiligtum zu finden, sondern neue Erkenntnisse, denn die meisten Texte glichen sich inhaltlich sehr stark. Und die Erfahrungsberichte, die auf den Legenden und anderen Vorgängern aufbauten, schlossen irgendwann ab, weil sie bereits Jahre gesucht hatten.
    Im Gegensatz nun zu unseren Vorgängern können wir auf ein größeres Spektrum an Erfahrungsberichten zurückgreifen, das heißt für uns, dass wir gewisse Gebiete des Gebirges schon einmal außen vor lassen können, weil da vor uns schon jemand gewesen war, aber nichts gefunden hatte."
    Vorsichtig faltete der Schriftgelehrte die Karte zusammen und steckte sie in seinen Rucksack. Heute würde er sie nicht mehr benötigen.
    "Dass wir in der Burg einen Platz zum Schlafen finden werden, hoffe ich stark, aber was ich im Blick hatte war, dass es besser wäre, wenn wir von einem Ausgangspunkt aus starten, der nicht sofort wieder in die Hände Ethorns fallen könnte. Eine Burg, die nur zur Hälfte steht, ist ein leichtes Ziel. Wenn die Schergen Ethorns uns aufspüren und folgen, könnte dies üble Konsequenzen haben, besonders wenn wir erfolgreich sein sollten und das Heiligtum finden werden. Da aber die Burg schon eine Weile im Besitz des Königs ist, wird sie wahrscheinlich bereits wieder über die nötigen Abwehrmechanismen verfügen."

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter Avatar von Konsul
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    Konsul ist offline
    Trinket viel Männer/
    Nur wer Trinkt der siegt/
    Denn Im Trunke liegt die Wahrheit/
    Und die Wahrheit ist Sieg.

    Zum Krieger g'hört der Humpen/
    Wie sein Schild und Speer/
    So manchen goldnen Klumpen/
    Hätt er ohn' Tränkerl nicht mehr.

    Wer von euch nicht trinkt/
    Der ist kein Mann/
    Nur wer viel Trinkt/
    Gut kämpfen auch kann.

    Prost! Männer/
    Trinket noch mehr!/
    Sonst wird's am Ende/
    gar noch so schwer.

    Trinket viel Männer/
    Nur wer Trinkt der siegt/
    Denn Im Trunke liegt die Wahrheit/
    Und die Wahrheit ist Sieg.

    Konsul schlug ein Applaus entgengen. Die Trinklieder kamen auch nicht schlecht an... Genau die richtige Mischung, dass war das Geheimrezept... Die letzte Strophe haben sogar drei der Männer mitgesungen. "Dank dir, Freund, dass du uns die Wache so verkürzt... Hier, nimm noch ein Bier!"
    "Da kann ich nicht nein sagen. Prost!"
    "Prost!" Sie starrten in die Glut, das Schweigen breitete sich aus, während sie ihr Bier genossen.
    "Wie lange ist es noch von hier nach Thorniara?" fragte Konsul nach einiger Zeit, um das Schweigen zu brechen.
    "Ihr werdet so lange brauchen, wie schnell ihr geht." antwortete einer. "Wenn dein Führer ein schnelleres Tempo anschlägt, dann seid ihr bald da..." Er nahm einen Schluck von seinem Bier und prostete Konsul zu.
    "Ich weiß nicht genau... Ich glaube, ich werde in Thorniara bleiben... Es hat keinen Sinn nach Setarrif zu gehen..." begann er mit sich selbst zu reden. Doch er wurde von einem der Männer unterbrochen
    "Bald ist wechseln wir uns mit der Wache... Magst du dich nicht auch ausruhen? Die Nacht ist kurz..."
    "Das werde ich wohl machen... Der Rest der Gruppe schläft ja schon..." Konsul leerte seinen Humpen mit drei Zügen, grüßte die Männer und legte sich auf den Boden. Die Ruhe würde ihm guttun.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Provinzheld Avatar von Thor
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    Thor ist offline
    Thor schleppte sich mehr, als dass er ging. Wütend knurrte er dabei wilde Verwünschungen und Flüche, einer böser als der letzte. Wenn er sich nicht so besoffen hätte, dann wäre der Nordmann wohl nie auf die Idee gekommen, zu dieser verdammten Burg zu gehen. Aber irgendwer hatte ihm im Metrausch erzählt, dass es hier den besten und großartigsten Met gab, den ein Mann bekommen konnte. Und Thor hatte sich natürlich sofort auf den Weg gemacht. Und dabei natürlich fröhlich seinen eigenen Met weitergetrunken. Und erst, nachdem auch der letzte Tropfen getrunken war, lies der Rausch langsam nach.
    Doch bis dahin hatte Thor schon ein ganzes Stück weg hinter sich gelassen. Und dann einfach beschlossen, weiterzumarschieren. Sonst würde sich der Nordmann noch lächerlich machen, wenn er ohne Met wiederkommen würde. Und so war er dann Tage später hier angekommen. Mit einem zwischenzeitlichen weiteren Vollrausch durch ein paar fahrende Händler. Die hatten schließlich auch Met. Und bei dem Zeug war Thor wie der Bär und sein Honig.
    Und weil die Götter gerne Schabernack trieben, hatten sie den Hünen natürlich nicht heil ankommen lassen. Sein Gesicht war von einigen ordentlichen Blessuren gezeichnet. Ebenso war seine Kleidung dreckig und angeschlagen, auch auf seinen muskulösen Oberarmen waren ordentliche blaue Flecke zu sehen. Denn im Vollsuff war Thor des öfteren irgendwo gegen gelaufen oder hatte sich langgelegt.

    Stöhnend betrat Thor die Burg und torkelte ein Stück rein, bevor er stöhnend an einer Wand runter glitt und sich auf den Boden setzte. Die Soldaten ignorierte er fürs erste. Zuerst einmal musste der Nordmann wieder zu atem kommen.

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline

    Burg Silbersee

    »Schild und Schwert gleichzeitig benutzen! Du darfst auch beim Zuschlagen nicht ungedeckt sein!«, sagte Kerdric, der den Hieb des Milizsoldaten mit dem Schild abgeblockt und gleichzeitig selbst einen Schlag ausgeführt hatte, der in einem ernsthaften Kampf womöglich tödlich gewesen wäre. »Und auch beim Gegner immer auf beides achten, denn auch der kann gleichzeitig den Schild heben und zuhauen. Wenn man nicht genau hinsieht, ist man schon so gut wie tot.«
    Die Gruppe von Soldaten und Magiern war am vergangenen Tag relativ spät aufgebrochen und hatte Burg Silbersee erst in der Dunkelheit erreicht, doch heute schon sollte es wohl weitergehen. Bisher gab es allerdings noch keine Anzeichen dafür, dass ein Aufbruch unmittelbar bevorstand, vermutlich waren die Leiter der Expedition immer noch in irgendwelche Karten vertieft, um den besten Weg durchs Gebirge zu finden. Der Ausbilder tat deshalb das, was er am besten konnte: kämpfen. Training konnte man immer gebrauchen, das galt sowohl für ihn als auch für die Besatzung der Burg, die hier vielleicht einmal einer Belagerung standhalten musste.
    Arbeiter und Soldaten wuselten auf dem Burghof umher, und Kerdric fragte sich, ob diese Männer im Notfall ausreichen würden. Über wie viele Soldaten verfügte Ethorn in Setarrif? Was würde Baron Renwick tun, wenn beide Könige, der wahre wie der der Rebellen, ihn aufforderten zu helfen? Es gab viel Ungewissheit, und der Soldat hatte nur sein Schwert, um ihr zu begegnen. Seins und das seiner Kameraden. Ob im Notfall auch die Arbeiter die Burg verteidigen?, fragte er sich. Nötig wäre es … wenn Ethorn angreift, brauchen die hier jeden Mann auf den Mauern. Und dann können die hoffentlich ein Schwert schwingen.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Provinzheld Avatar von Thor
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    Thor ist offline
    Thor hielt sich den dröhnenden Schädel, als einer der Soldaten anfing, ein paar Männer anzubrüllen. "Bei den Göttern, kannst du nicht die Fresse halten?" grollte Thor laut, so dass der Kerl es vermutlich mitbekam. Fluchend richtete sich der Nordmann auf, entfaltete sich zur voller Größe. Dann stapfte er langsam auf den Kerl zu, der hier so wild rumgebrüllt hatte. Oder zumindest so laut gewesen war, dass Thor sich gestört fühlte. Wenn der dröhnende Schädel, das gute dutzend Blessuren und der Rest Met in seinem Blut nicht gewesen wären, dann hätte der Hüne wohl eingesehen, dass das, was er vorhatte, ein Fehler war.
    Er ging langsam und mit zusammen gekniffenen Augen auf den Mann zu und baute sich vor ihm auf, die Arme vor der breiten Brust verschränkt. "Was soll der Krach, hm?" Knurrte Thor. "Guck dir den Haufen doch mal an. alles Hänflinge. Sowas wie die verspeis ich zum Frühstück. Ungefähr so wie der dieser Trupp Banditen, denen ich das hier verdank." Mit dem Zeigefinger wies Thor auf sein Gesicht. "Die musst ich auch allein zusammen schlagen. Weil eure Männer hier nix besseres zu tun haben, als den ganzen Tag mit Schwertern zu fuchteln." Ein breites Grinsen spaltete die Lippen des Hünen. "Gebt den mal was ordentliches zu futtern. Und dann lass sie Steine schleppen. Oder was anderes. Und Met brauchen die. Met gibt Kraft!" Thors Blick wurde einen Moment glasig, dann schüttelte er den Kopf. "Apropo Met. Gibts hier welchen? Hab Durst."

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #396
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Kerdric kniff die Augen zusammen und sah zu dem Störenfried hinüber, der relativ festen Schrittes auf die Gruppe der trainierenden Soldaten zukam. Der Mann war groß und kräftig gebaut und hatte somit die Statur eines Kriegers und offenbar auch die Stimme eines Feldherrn, vermutlich laut genug, um in der halben Burg gehört zu werden. Und obendrein eine viel zu große Klappe.
    »Was willst du, Bauer?«, knurrte der Ausbilder zurück und musterte den Fremden mit einer Mischung aus Respekt – den flößte einem eine solche Körpermasse einfach immer ein – und Verachtung. »Hast du überhaupt schon mal was anderes in der Hand gehalten als eine Mistgabel? Dann spuck hier keine großen Töne, ein Kampf besteht aus mehr als nur aus Draufhauen. Wenn du dich prügeln willst, dann geh zurück in die Taverne, aus der du kommst, und stör uns nicht bei der Arbeit. Da kannst du dann deinen Met saufen, aber manche Leute müssen das Land verteidigen, wenn die Rebellen kommen …«

  17. Beiträge anzeigen #397
    Provinzheld Avatar von Thor
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    Thor ist offline
    Thor kniff erneut die Augen zusammen. Wie hatte der Kerl ihn eben genannt? Hatte er das richtig verstanden, hatte der Idiot ihn gerade als Bauer bezeichnet? Bei allen Göttern, einen Hünen wie ihn bezeichnete man nicht einfach als Bauern!
    "Nu pass mal auf. Erstens bin ich kein Bauer. Ich bin Holzfäller." Eine kleine Notlüge vielleicht, aber passte schon. "Außerdem hab ich früher geschmiedet. Zweitens hab ich also schon mal was anderes in der Hand gehabt. Drittens hab ich schon mal ne Axt in der Hand gehabt. Und wenn ich jetzt noch eine hätte, dann würd ich dir damit wohl ein satz heiße Ohren verpassen." Thor grinste breit. Das er damals bei Ryu kaum mehr als das Zuschlagen gelernt hatte, verschwieg er natürlich. Er lies sich doch nicht von so nem kleinen Mann zurechtweisen. Gut, bei Thors Größe waren die meisten Menschen kleiner als er.

    "Weißt du, ich will ja nich gemein sein. Machst ja auch nur deinen Job." Thor klopfte dem Mann gönnerhaft auf die Schulter. "Ich sach einfach nur, dass ein oder zwei SChläge ausreichen. Gezielt mit der Faust und Zack! der Kerl liegt. Oder nicht? Ansonsten beweis mir das Gegenteil. Vielleicht glaub ich dir ja irgendwann mal. Wenn ich Teil eurer Truppe wär, dann hättet ihr Setarrif längst eingenommen." Okay, großspuriger hätte es nun kaum noch laufen können.

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »Bauer, Holzfäller, Schmied … wo ist der Unterschied?«, tat Kerdric den Einwand des Hünen ab. »Fest steht, dass dir niemand gezeigt hat, wie man mit einer Waffe umgeht. Höchstens, wo das spitze Ende ist. Also erzähl mir nichts von deiner tollen Kampfkunst, wenn du bisher nur Bäume umgehauen hast. Vermutlich könnte jeder hier dich aufschlitzen, ehe du einmal zugehauen hast. Da nützen dir auch deine Muskeln nichts, wenn du lahm bist wie eine Fleischwanze.«
    Kerdrics Kiefer mahlten nachdenklich, während ihm noch einmal die Worte des Mannes durch den Kopf gingen. Er traute sich durchaus zu, mit dem Typen fertigzuwerden, wahrscheinlich musste er ihn nur kommen und die wilden Hiebe an seinem Schild abgleiten lassen, um dann mit einer schnellen und gut gezielten Attacke einen Schlussstrich zu ziehen. Man brauchte viel Erfahrung, wenn man unbeschadet aus so einem Kampf hervorgehen wollte, bei diesem Hünen war es aber eher wahrscheinlich, dass er seine Verteidigung vollkommen vernachlässigte, weil er seinem Gegenüber eins auf den Helm geben wollte.
    »Aber wenn du es unbedingt mal ausprobieren willst«, nahm der Ausbilder die unterschwellige Herausforderung an und klopfte dabei mit dem Schwert auf seinen Schild, »dann kannst du es ja mal versuchen. Wirst schon sehen, was du davon hast.« Manche Leute konnte man wohl nur so zur Vernunft bringen … und selbst dann waren sie manchmal zu dickköpfig um ihren Irrtum einzusehen. Aber wenn der Typ hinterher immer noch so nervte, würde Kerdric ihn eben einfach aus der Burg werfen lassen.

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    Provinzheld Avatar von Thor
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    Thor ist offline
    Thor tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und schüttelte den Kopf. "Ich bin doch nicht blöde, Meister. Du hast ein Schwert, hast nen Schild und bist ausgeruht. Ich dagegen bin tierisch angeschlagen, hab keine Waffen dabei und soll mir jetzt mit dir messen? Ha!" Thor verschränkte die Arme vor der Brust. "Außerdem glaubst du doch wohl nicht, dass das fair wär, oder? Wenn, dann erst, wenn ich fit bin. Und wenn ich mit nem Schwert kämpfen soll, dann musst du Nase mir erst zeigen, wie das geht. Weil ich sach mal so, Schwert und Axt sind ziemlich verschieden, oder?"
    Während sein Mund Überstunden schob, war das Gehirn schon dabei, den Rest des Jahres abzuarbeiten, so schnell, wie es lief. Da hatte er sich ja ne tolle Suppe eingebrockt, irgendwie musste er das noch retten. Vielleicht, wenn er die Ehre des kerls anzweifelte?

    "Aber wenn du meinst, dass sowas nicht zählt, dann komm." Thor hob die Fäuste. "Na los, zeig mal, wie du dann nen unbewaffneten Mann niederschlägst. Der keine Ahnung hat, wie man mit Schwert und Schild kämpft. Oder allgemein mit Schild. Wenn dir das alles egal ist, dann lass uns hier und jetzt vor deinen Leuten kämpfen." Thor lächelte grimmig. "Es sei denn, du schafft gleiche Verhälnisse."

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Genervt verdrehte Kerdric die Augen. Was der Hüne da erzählte, sah verdammt nach einem Rückzieher aus; erst großspurig erzählen, dass man mit ihm schon Setarrif eingenommen hatte, und dann erst mal eine Pause fordern und Schwert und Schild und dass man ihm zeigte, wie man damit umging.
    »Kämpfen ist wohl doch nicht ganz so einfach, hm?«, meinte der Ausbilder mit hochgezogenen Brauen und wandte sich an einen der umstehenden Soldaten, die das Geschehen teils mit Belustigung, teils eher verärgert verfolgten. »Wirf unserem vorlauten Freund mal das Schwert und den Schild da rüber.« Mit Äxten trainierte Kerdric nicht, Schwerter hielt er in den meisten Situationen für ungleich praktischer. Vielleicht lagen in der Waffenkammer der Burg welche herum, aber so viel Mühe war dieser Holzfäller auch nicht wert. Auch wenn er trotzdem ganz nützlich sein konnte, immerhin könnten sich die Soldaten mal ansehen, wie man nicht kämpfte.
    »So. Das Schwert fasst man am Griff an«, erklärte der Soldat, was einige der Umstehenden grinsen ließ. »Und den Schild so.« Er streckte den Arm aus, so dass der Hüne sehen konnte, wie Kerdric den Schild hielt. »Und jetzt komm. Keine Sorge, ich habe auch schon den halben Tag gekämpft, brauchst also nicht zu fürchten, dass ich dir so viel voraushabe … es sei denn, im Kampf macht man doch mehr als nur draufzuhämmern.«

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