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  1. Beiträge anzeigen #81
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Erkenntnis war doch was feines. Vor allem, wenn sie einen weiter brachte. Ornlus Zeit beim Schrein der Mutter hatte ein Ende gefunden. Was nun mehr folgte war eine recht offene und womöglich lange Sache. Doch der Weg schien klar und greifbar. Dabei kannte der Druide den Weg. Es war nur sozusagen vor lauter Bäume nicht den Wald sehen oder einfach Magie was auch immer.
    In der Stimme lag schon immer Macht. Eine Stimme konnte beflügeln, konnte überzeugen, konnte einschüchtern, konnte Gefühle ausdrücken - konnte einfach so vieles. So wie die Magie selbst und dies mochte der Weg sein, den Mutter Natur Ornlu nahe bringen wollte.

    Der Druide beherrschte einen Zauber, der der Anfang von vielem werden konnte. Der Schrei des Zorns war ein mächtiger Zauber, der die Magie durch die Stimme entfachte und in magischen Echos erhallte, auf dass die Natur höre und folge. Ebenso mochte es so auch mit anderen Zaubern funktionieren. Man musste die Stimme, die Magie und den Willen nur entsprechend lenken und wecken, eine Richtung weisen und es würden sich neue oder andere Türen zum Ziel eröffnen. Und so war der Weg in Ornlus Gedanken geebnet, doch bevor er sich auf den Weg machte, sah er sich doch lieber die Hügel in der Sumpflilie an. Natürlich weibliche Hügel und Rundungen und da er ja nicht so ein Schlimmer war, natürlich nur jene Suzurans die heute wieder einmal all sein vorhandenes Geld verprasste. Aber das brauchte sie wohl, um Ornlu dann richtig Zucker zu geben, wenn sie sich dankbar erweisen würde.
    So hoffte er zumindest, denn von Sehnsüchten wurde sein Hunger nicht gestillt. Ihr Hunger indes gerade schon.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Krieger
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    Lair ist offline
    Erregung breitete sich in ihm aus, als er den Dietrich entgegen nahm. Nervös wandte er sich der Truhe zu, die in der Dunkelheit der Nacht verborgen lag. Nur die Konturen zeichneten sich schwach ab und verrieten ihre Position. Der Dieb fuhr sich unruhig durchs Haar, während die Frau ungeduldig neben ihm stand und darauf wartete, dass er tätig wurde. Er tauschte einen letzten, schnellen Blick mit ihr aus und kniete sich schließlich zur Truhe nieder. Sachte und vorsichtig führte er den Dietrich in das Schloss ein, begann behutsam nach den Stiften, die Estefania erwähnt hatte, zu tasten. Laut ihrer Worte ähnelte das Schloss dieser Truhe dem jenes Kästchens, das er zwei Waranen stibitzt hatte. Die Schatulle hatte er nur mit einer großen Portion Glück öffnen können, weshalb er sich bei der Truhe keine allzu großen Hoffnungen machte.
    Wenn ich kein unverschämter Glückspilz wäre, sollte ich mir einen anderen Beruf suchen, dachte der Gauner grimmig und angespannt. Ein glückloser Dieb ist ein König ohne Krone.
    Er vergegenwärtigte sich die vielen Situationen, in denen er mit mehr Glück als Verstand mit so manchen Gaunereien davongekommen war, während er mit dem Dietrich ehrgeizig im Schloss herumstocherte.
    Ich schaffe das, ermutigte er sich, nachdem es ihm gelungen war, mehrere Stifte in die gewünschte Position zu bringen. Jedenfalls glaubte er, dies geschafft zu haben, eine Garantie hatte er nicht.
    Mit dem Dietrich stieß er auf weiteres Hindernis. Sachte führt er seinen Universalschlüssel an diesem vorbei und versuchte, diesen umsichtig weg zu drücken. Es gelang.

    Als endlich das lang ersehnte Klicken zu hören war und sich das Schloss öffnete, war bereits einige Zeit verstrichen und dem Dieb stand der Schweiß auf der Stirn, den er erleichtert mit dem Ärmel wegwischte.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    "Verdammt da kommt einer!" flüsterte Estefania und hatte gar keine Zeit Lair zu loben, dass der Dietrich noch intakt war und zog kräftig an seinem Hemd. Dass er nicht noch länger vor der Truhe kniete, sondern aufstand. Der Typ der ihnen entgegen kam, sah sie grimmig an. Estefania hingegen schaute so verlegen sie nur konnte. Sie hoffte der Mann war nicht zu begriff stutzig und glaubte, ein Liebespaar anstatt ein Diebespaar ertappt zu haben.

    "Lasst euch nicht stören..." murmelte er dann und ging um die Hütte herum und entfernte sich.

    "Puh! Noch mal Glück gehabt, aber das bringt unser Handwerk so mit sich. Jetzt lass uns mal hineinschauen was drin ist. Es gehört dir, du hast es dir verdient.", lobte sie Lair und grinste.

  4. Beiträge anzeigen #84
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ein leiser Windhauch flüsterte zwischen den Wipfeln der alten Bäume um Tooshoo umher. Sein Flüstern zog hindurch und trug eine leise Melodie mit sich. Eine Melodie, alt und dennoch aus den Erinnerungen der Menschen gestrichen... Eine Melodie, wie sie vielleicht niemals einer gehört hatte und wie sie doch in einer Endlosschleife im Kopf des jungen Kriegers spielte. Und diese Endlosschleife übertrug er ebenso auf die Saiten seiner Gitarre, welche er seit langer Zeit einmal wieder hervor geholt hatte. Sie hatte bereits Staub angesetzt und die Stimmung des Instrumentes bedurfte auch einiger Korrekturen. Der Musikant, welcher dies bewerkstelligte war zwar kein Perfektionist in der musikalischen Unterhaltung, doch reichten seine Fähigkeiten zum Spielen und Stimmen der Gitarre allemal. Und so spielte er jene Melodie, welche in seinem Kopf umherging. Eher unbewusst formten seine Lippen dabei leise Worte, welche von den Klängen der angeschlagenen Saiten begleitet vom Wind an jene Ohren getragen wurden, welche sie auch verstanden...

    "Unser Held, unser Held... Trägt des Kriegers Herzen... Ich sag' euch, ich sag' euch, Sarkany, er kommt... Mit der Klinge und Seele in drach'ischer Art... Gebt acht, gebt Acht, Sarkany ist erwacht... Es ist das Ende all jener, dem Waldvolke Feind... Gebt acht, gebt acht, Sarkany ist erwacht... Ist die Dunkelheit fort und die Legende erwacht... Ich fühl' es, ich fühl' es, Sarkany is' erwacht..."

    Der Blick gesenkt und einige Haarsträhnen im Gesicht spielte er ruhigen Herzens weiter, die Gedanken dabei an jenen ersten Blickkontakt mit dem untoten Wyvernfürsten... Dann der Kampf auf Gedeih' und Verderb und die anschließende Vereinigung zweier Seelen... Die Tage in der Dunkelheit und das Leben in der Wildnis... Der Fund Tassadar's Geist und dessen Steintafel... Das Nähersein an den Sternen... Weh Nu Su... Der Wind heulte leise auf und fegte dabei die Haare aus dem Gesicht des Kriegers. Dabei kamen die orange-roten Augen zum Vorschein, welche nur sanft in der Dunkelheit der Nacht strahlten. Es war ein seltsames Gefühl, jeden Tag aufs Neue... Eins zu sein mit dem, was man einst bekämpft hatte... Jemand zu sein, der man gleichermaßen verkörperte und auch nicht verkörperte... Ryu war Sarkany. Und Sarkany war Ryu. Aber wer von beiden war nun wer? Langsam verstrichen die Klänge der Gitarrensaiten, je behutsamer seine Anschläge wurden, bis sie schließlich verklungen waren. Seufzend senkte er den Kopf, den Blick auf die vielen Erzfackeln gerichtet, welche dort unten an den Stegen entlang verteilt standen und ihr magisches Licht in Schwarzwasser verbreiteten. Doch diese Lichter waren kaum intressant... Es waren Erinnerungen, die sich vor seinen Augen abspielten... Seine und nur jene schemenhaften von Sarkany, welche sein Unterbewusstsein von Zeit zu Zeit wieder heimsuchten... Ein schwerer Seufzer entfuhr ihm, als er plötzlich wieder diesen unverkennbaren Duft von Wildblütenduft, gemischt mit einer Prise Schweißes, welcher wohl beim Emporsteigen der Treppen entstanden war, welche auf die Krone des großen Baumes führten...

    "Du verfolgst mich in der letzten Zeit, hab ich recht?" brachte er nur, etwas trockener als geplant, hervor ohne hinter sich zu sehen...
    Geändert von Ryu Hayabusa (27.12.2011 um 23:02 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
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    Lair ist offline
    Die Frau ließ sein Hemd los und er rückte es wieder ordentlich zurecht.
    »Sehr höflich von ihm, uns nicht beim Stehlen zu stören«, sagte der Dieb verwundert, der Estefanias Manöver nicht begriffen hatte und daher auch das Verhalten des Mannes nicht zu deuten wusste. Bei den naiven Worten des Gauners legte sich ein amüsiertes Lächeln über die Lippen der Frau.

    Neugierig hob der Dieb den Deckel der Truhe an, langsam und vorsichtig. In der Dunkelheit erkannte er nicht viel, deshalb stocherte er mit der Hand in ihr herum, wie er vorhin mit dem Dietrich im Schloss gestochert hatte. Er ertastete nicht viel, Stoffe und Lumpen, bei denen es sich um alte Kleidung handeln konnte (was aber nur eine Vermutung war). Enttäuscht suchte er weiter und fühlte schließlich etwas Glattes unter seinen Fingern. Er umschloss den Gegenstand mit der Hand, es war rund.

    Eine Flasche?

    Der Dieb entnahm den Gegenstand. Es handelte sich tatsächlich um eine Flasche. Sachte schloss er die Truhe mit seiner Linken und näherte sich einer Fackel, deren Licht die Nacht durchbrach. Die Flasche war aus Glas, durchsichtig und ihr schimmerte eine rote Flüssigkeit.
    »Rotwein«, sagte Estefania. »Und kein Billiger, wie es aussieht.«
    »Wir sollten auf diesen Fund anstoßen«, erwiderte der Gauner.

  6. #86
    Manon
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    Manon wollte zu Suzuran, doch nachdem sie den ganzen Baum abgesucht hatte und auch sonst keiner wusste wo sie war, versuchte sie es in der Baumkrone. Mühsam stapfte sie die Stufen hoch, während die Eichhörnchen mühelos hinauf hüpften. Oben angekommen atmete Manon erstmal tief durch. Es war ziemlich frisch dort oben und sie fröstelte leicht, als sie eine nur allzu vertraute Stimme war nahm.

    "Das hättest du wohl gerne, was?" entgegnete sie dem Hauptmann und ging näher ran. Die Diebin ging in die Hocke und lehnte sich an einen Ast. "Eigentlich bin ich wegen jemand anderes hier!" Sie betrachtete Ryu eine Weile von der Seite. Er wirkte immernoch völlig Geistesabwesend, körperlich zwar da, aber mit den Gedanken.... eben woanders. Erst jetzt bemerkte sie die Gitarre auf seinem Schoß.

    "Du spielst Gitarre?" fragte sie verwundert.

  7. Beiträge anzeigen #87
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Templer hob das Instrument leicht an und schaute auf den verstummten Korpus. Ihre erste kleine Provokation beachtete er dabei kaum, ehe er auf ihre Frage Antwort gab. "Ja, ein wenig, wenn ich mal die Zeit habe... Aber auch nich' so gut, dass ich mich einen Barden nennen würde... Es ist eben ein Zeitvertreib..." es fiel ihm schwer, sich von den Erinnerungen abzuwenden, welche ihm so im Kopf umhergingen. Und dann fing die Melodie wieder an... Zumindest in seinem Kopf. Ein Moment des Schweigens legte sich wieder auf die beiden. Er lauschte ihrem Atem, welcher mit jeder Sekunde wieder ruhiger wurde. Die Spuren welche vom Treppensteigen kamen verschwanden langsam und einzig zurück blieb die leichte Schweißnote und wie Wildblüten. Ob sie wohl singen konnte? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Eine banale Frage, aber irgendwie intressant. Oder spielte sie womöglich ein Instrument? Oder beides? Er kratzte sich am Hinterkopf und grübelte einen Moment lang. Dieser jedoch wurde unterbrochen, als eines der Eichhörnchen in einem fiesen Hinterhalt auf seinem Kopf landete und sich dort oben wie von einer Aussichtsplattform umzusehen schien. Für einen Moment lang irritiert grinste er unsicher, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, ehe er den Kopf drehte und das Tierchen sogleich auf seine Schulter huschte und von dort wieder hinunter auf den hölzernen Boden.

    "Wie gesagt, hin und wieder zum Zeitvertreib oder um ein wenig Ruhe zu finden... Was ist mit dir? Keine Instrumente? Wen suchst du eigentlich um diese Zeit hier oben? Du solltest doch wissen, dass die meißten Leute jetzt schon in ihren Betten liegen..."

  8. #88
    Manon
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    Manon lachte, als sie Racker auf Ryus Kopf sah, der den Hauptmann offenbar als Aussichtsplattform missbrauchte. Kurz darauf huschte er aber dann wieder runter, weil Bandit vom Ast aus einen Angriff gestartet hatte. Am Boden kappelten sich die beiden noch ein wenig, bevor sie zu Manon rannten und dann erwartungsvoll auf ihrem Schoß saßen. "Racker scheint dich offenbar zu mögen..." sagte sie ganz beiläufig und ohne Ryu an zu blicken, während sie nach Leckerlis für die Kleinen in ihrer Jackentasche kramte. Nachdem die Eichhörnchen ihr Leckerli bekommen hatten, tobten sie noch eine Weile herum. Manon beobachtete die beiden noch einen Moment, bevor sie sich dann wieder Ryu zu wand.

    "Eigentlich hab ich Suzuran gesucht!..... Und nein, ich kann weder singen, noch spiele ich ein Instrument." antwortete sie dann auf seine Fragen. Dann war es Manon die plötzlich von zwei kleinen Fellknäuls aus dem Hinterhalt überfallen wurde. Bandit und Racker sprangen auf ihre Schulter und legten sich dann hin.

    "Spiel doch mal was..." forderte sie ihn mit einem sanften Lächeln auf.

  9. Beiträge anzeigen #89
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Er murrte nur leise und schaute abwechselnd zwischen Manon und der Gitarre hin und her. Es war sonst nicht seine Art, vor anderen zu spielen. Es war seine Art, einen Moment den Kopf frei zu bekommen, seine Zuflucht... Wollte er wirklich jemanden in dieser Zuflucht sitzen haben, den er eher flüchtig kannte? Eigentlich nicht... Der Templer winkte kurzerhand ab und schaute zu ihr hoch. Sie lächelte auf eine Art und Weise, die ihn etwas beruhigte... Komisch. Er lehnte sich kurzerhand zurück, stützte sich auf seine Arme ab und legte den Kopf etwas schief.

    "Später vielleicht... Eigentlich würde ich viel lieber über dich reden." gab er ruhigen Wortes zurück und blickte ihr in die Augen. "Erzähl mir mehr von dir. Von deinen Zielen im Leben. Was du dir erhoffst zu erreichen... Welche Kleinigkeiten dir Freude bereiten und was du auf den Tod nicht ausstehen kannst! Erzähl mir davon, wer du bist, Manon."

  10. #90
    Manon
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    Und nun wieder dieser Blick, mit dem er sie ansah. Diese orange roten Augen, die im dunkeln fast schon unheimlich leuchteten, die Frauen Reihenweise zum dahin schmelzen oder gar zum umkippen brachten - sofern man den Gerüchten der anderen Wächtern glauben durfte. Sie hingegen machte es nervös. Sie hatte inzwischen schon genug miterlebt, so das sie wusste, dass vieles nicht so war wie es den Anschein hatte, auch wenn sie noch nicht alles verstand. Hatte Ryu ihr nicht mal davon erzählt, dass er einen Wyvern erschlagen hatte? Ob da wohl mehr dahinter steckte, als er zu gab? Zumindest würde das seine unnatürlichen Augen erklären. Vielleicht würde sie ihn irgendwann nochmal darauf ansprechen, aber jetzt wollte er mehr von ihr wissen.... Leise seufzend wandte sie ihren Kopf ab und starrte in die Ferne. Warum stellte er ihr solche Fragen? Fragen, auf die sie selbst keine Antwort wusste, zumindest jetzt noch nicht! Zumal er von ihr schon mehr wusste, als andere.... was schon merkwürdig genug war.

    Den Blick immernoch in die Ferne gerichtet. "Ich habe hier Dinge erlebt, von denen ich nicht einmal zu träumen gewagt habe.... sehr seltsame Dinge, die es erstmal zu bewältigen gilt. Du verstehst also, das ich darüber nicht sprechen kann..." Sie wüsste nicht einmal, wie sie es ihm erzählen sollte. "Aber du weißt über mich wahrscheinlich schon mehr, als ich über dich! Also, erzähl du doch mal...." Wobei sie ihm in die Augen blickte.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Während Maax seine Geschichte erzählte, konnte Alon deutlich erkennen, dass es ihm Mühe bereitete, über seine Vergangenheit zu reden. Es zeigte jedoch auch das Vertrauen seines Schülers in ihn auf, und das war dem Jäger mehr als wichtig.
    "Nunja... ich habe lange Zeit auf Khorinis gelebt, doch als Waise hielt mich dort nichts mehr, also schmuggelte ich mich auf ein Schiff, das an der Küste Myrtanas anlegte - allerdings an einer unbewohnten Stelle, da sie mich entdeckt hatten und mich abwerfen wollten. Dabei stiessen wir auf Orks, die uns erst nieder machten und dann nach Montera auf den Bauernhof schickten, um dort als Sklaven zu arbeiten. Damals war ich etwa um die 19, bin mir aber nicht mehr sicher... Naja, schliesslich gelang uns eines Tages eine Massenflucht. Die anderen vertrieben mich jedoch, da ich schliesslich der Grund dafür war, dass sie alle in diese Lage gekommen sind. Also musste ich mich alleine durch den Wald schlagen. Fast ein Jahr lang... Doch dann kam ich nach Silden - komisch übrigens, dass wir uns nie gesehen haben -, wo mich das Waldvolk aufnahm. Und was für Zeiten waren das! Das Dorf wurde von der Pest, Drachen und Heschern heimgesucht. Ich weiss noch, wie ich damals mit Bartimäus Kräuter gesammelt habe, für die Verwundeten. Aber wir mussten Silden verlassen, zogen nach Beria, wo ich den Schwertkampf erlernte. Tja, und schliesslich verliessen wir dann auch Myrtana und landeten schliesslich hier in Schwarzwasser."
    Alon schaute verträumt über die Wipfel der Bäume, wo der Nebel den grauen Himmel verschwimmen liess, und sah sich wieder in früheren Zeiten; wie er auf Bartimäus traf und von Nero, dem Wolf, aufgeschreckt wurde; wie er mit Elonhil am See trainierte; wie er Lanur das erste Mal sah...
    "Machen wir weiter?", riss ihn Maax aus den Gedanken.
    "Oh... ähm... klar."

  12. Beiträge anzeigen #92
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Die beiden Setarrifer saßen in der Taverne von Schwarzwasser. Es war nur ein Tisch in der hintersten Ecke frei gewesen, doch das war den beiden nur recht. Sie hatten zwei Becher mit Schwarzbier bestellt und schenkten sich jetzt von dem gefundenen Wein aus der Truhe nach. Es war ein guter Tropfen. Wahrscheinlich hatten man ihn unter den Lumpen vergessen und deshalb konnte er dort gut reifen.

    "Ich muss wirklich nochmal sagen. Du hast Talent. Ein Talent das nicht jedem gegeben ist, denn ich kenne da einen Dieb der hat das Schlösser knacken nie richtig gelernt. Trotzdem ist er ein Meister der Diebeskunst. Seine Talente liegen eben woanders..."

    Von Lair kam mal wieder nicht viel. Nur ein "Hmm.."

    Estefania mochte es eigentlich nicht sonderlich wenn sie ihrem Gegenüber jedes Wort einzeln entlocken musste. Lair mochte sie aber trotzdem, sonst hätte sie ihn längst in diesem Sumpf oder besser gesagt in Schwarzwasser sitzen lassen und wäre allein weiter gezogen.

    "Nun sag schon: Soll ich dir alles beibringen was ich über die Diebeskunst weiß? Diese Truhe war erst der Anfang und es wird nicht immer gleich beim ersten Mal klappen, aber wenn du es mal so richtig drauf hast... glaube mir das ist ein tolles Gefühl."

  13. Beiträge anzeigen #93
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    Lair ist offline
    Bei Estefanias Worten musste er an seinen früheren Mentor Gilbert Rottingham denken. Er hatte diesen selten bei einer klassisch diebischen Handlung beobachtet, konnte sich aber keinen größeren und gefährlicheren Halunken vorstellen. Der kinnbärtige Kapitän manipulierte keine Schlösser und er benutzte keine Dietriche – er manipulierte Menschen, und seine Werkzeuge waren sein unwiderstehlicher Charme, sein messerscharfer Verstand und seine listige Zunge.

    Die Frau unterbach die nostalgischen Erinnerungen des Gauners, indem sie ihn fragte, ob er mehr über das Knacken von Truhen und ähnliche, kriminelle Fähigkeiten erfahren wollte. Er ließ sich nicht zweimal bitten.
    »Ja«, antwortete er und nickte eifrig. »Natürlich. Auf jeden Fall. Sehr gerne. Es wäre mir eine Freude – eine Ehre!« Er hickste.
    Verdammt, ich habe zu viel getrunken, dachte er. Sein Verstand war vernebelt, seine Zunge gelockert. Er musste sich am Riemen reißen, nicht sinnlos weiter zu plappern. Es sah ihm gar nicht ähnlich. Normalerweise war er auch in betrunkenem Zustand ungesprächig.
    Das muss der Wein sein.

    Estefania kicherte. Auch sie hatte sich ausgiebig beim Alkohol bedient, aber sie schien weitaus nüchterner als er zu sein.
    »Wir sollten schlafen gehen«, sagte sie lächelnd, stand auf und half auch dem Dieb auf die Beine. Glücklicherweise hatte er noch keine Probleme, zu laufen und sein Gleichgewicht zu halten. Auch sein Magen fühlte sich noch normal an. Er hatte viel getrunken, aber nicht zu viel.
    »Gute Nacht. Wir seh’n uns mor’n«, brachte er noch hervor, zwang sich, seine schweren Augenlider offen zu halten und wankte in Richtung der Massenunterkünfte.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Schwertmeister Avatar von Gwynnbleidd
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    Gwynnbleidd ist offline
    Gwynnbleidd streifte durch den Wald und überprüfte seine Fallen. Er hatte an den Vortagen viel Zeit mit ihnen zugebracht und hoffte, dass es sich auch lohnte. Während er eine der letzen, ebenfalls leeren Fallen öffnete, merkte er, dass sich etwas veränderte. Hinter ihm bewegte sich etwas in den Büschen, und das nicht gerade langsam. Geschwind entblößte der Jäger seinen Sax und wartete unsicher auf die Zukunft die unmittelbar zur Gegenwart wandelte. Doch plötzlich stach etwas hervor. Etwas bekanntes. Ja, irgendwo hatte Gwynnbleidd dieses etwas, von dem er nicht einmal wusste, was es war gesehen. Einen Augenblick nachdem der Wolf in Gwynnbleidds Richtung sprang realisierte er es sogar. Es war schon wieder der selbe Wolf. Der weiße Wolf mit den Narben am Auge. Der Wolf, den er schon einmal tötete. Der Wolf, der schon einmal auferstanden war. Seine Augen durchbohrten des Jägers Seele und fesselten ihn. Zu spät verstand der Wächter, dass es ein Trick war. Er war dieses Mal die Beute. Nichts weiter. Der Wolf sprang auf ihn zu und Gwynnbleidd sah die gebleckten weißen Zähne...

    schweißgebadet wachte der junge Mann auf und griff automatisch zur Waffe und. Den ersten Blicken nach zu urteilen befand sich Gwynnbleidd mal wieder und immernoch in der Sumpflilie, und wieder einmal an einem Tisch. Ihm gegenüber saß ein komischer Mann mit wässrig-weißen Augen und starrte ihn an. Der Qualm seiner Pfeife versteckte auch seine Gesichtszüge stark, weshalb sich der Jäger kein Bild des Fremden bilden konnte. "Wer seid Ihr?" fragte er und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Dies braucht Ihr nicht zu wissen. Es reicht, dass ich weiß wer Ihr seid..." antwortete der Unbekannte geheimnisvoll und blinzelte kaum merkbar...

  15. Beiträge anzeigen #95
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
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    Sennahoj ist offline
    Ein Wind strich über die Lichtung des Gartens, vertrieb die Dampfschwaden über den Teichen und drückte die Temperatur auf ein Mindestmaß für den Sumpf. Zu der Zeit befand sich niemand im Rund der Pflanzen, nur die wache hockte am Eingang, nicht zu sehen von der Position Sennas, der vor der Hüttentür hockte und den Teebecher umschloss.
    Er nahm einen Schluck und löste dann die Finger von dem Gefäß, um sich hinterm Ohr zu kratzen. Abewsend und nicht wirklich im Hier starrte er auf einen Fleck, irgendwo am langsam modernden Baumstamm, der schon eifrig von Pilzen und Flechten überwuchert wurde. Wie eine Haut zogen sie sich über das knorrige, tote Holz, um es für sich wiederzuverwerten, die letzten Nährstoffe rauszusaugen und sich am Leben zu erhalten. Irgendwann würde nicht mehr viel vom Stamm übrig sein. Das Material würde einfach umgewandelt worden sein, in neue Masse, in neue Lebewesen. So war es ein Kreislauf. Auch Insekten taten sich gütlich an dem verrtottetem Holz, was ihnen Nahrung und auch in einigen Fällen ein Heim bot.
    Senna hoffte, das sie dort blieben und nicht zu seiner Hütte übersprangen, um diese zu zerfressen. Er stellte den becher ab und schüttelte den Kopf. Die Zeit für die Stagnation war langsam abgelaufen. Der Pflanzenkundige musste wieder etwas tun. So stellte er sein Teezubehör wieder in die Hütte und zog sich die Stiefel an, diese schon recht beschädigten und schäbigen Teile. Mit einem vorwurfsvollen Blick schaute er auf die Stücke Leder. Zeit wieder auf den Markt zu gehen, vielleicht fand man ja etwas nützliches, was eigentlich kein Problem war, bei den bunten waren, was in Schwarzwasser angeboten wurde. Zwar war man nie sicher, woher man es bezog (meistens wohl unrechtlich erworben), doch das es überhaupt soetwas hier im Sumpf gab, schraubte Sennas Schuldbewusstsein auf ein Mindestmaß hinunter und er fragte sich schon gar nicht mehr woher diese Dinge kamen.

    Fertig gekleidet trat er auf die Wege des Gartens und ging nochmal seine Beete durch. es schienen alle bedient zu sein, platzfalsche Kräuter wurden gezupft, die Pflanzen gewässert, die Erde gelockert, die Gewächse betreut und die Kranken entfernt. Dieses Fleckchen Erde hielt sich immer noch prächtig und so würde es auch bleiben, wenn es nach Sennahoj gehen würde. Er stand für die Gesundheit der Gewächse hier ein. Dies war sein Bereich und immer mehr fühlte er sich mit ihm verbunden. Vielleicht lag es an seinem Wissen in der Magie, oder ganz einfach im magischen Umgang mit den Pflanzen, doch die Gewächse hier schienen ihn immer mehr .... zu achten. Wie Ornlu schon in seinen "Lehren" erwähnt hatte, konnte man sich als Druide einen gewissen Respekt der Natur erwirtschaften. man musste nur einvernehmlich mit ihr umgehen, scih als Teil eines großen Ganzen sehen. Der Pflanzenkundige kratzte sich am schon wieder stopeligen Kinn und befand den garten letztendlich für wunschlos glücklich in diesem Moment. Mit dieser Entscheidung konnte er die nächste fassen. Am besten war es nach Schwarzwasser zu gehen, sich etwas auf dem Markt umzusehen und anschließend noch bei der Heilkammer vorbeizuschauen.
    Motivierten Schrittes begann er den Spaziergang zu der Siedlung, grüßte die wache am Eingang und betrat den frischen Steg nach Schwarzwasser.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Provinzheld Avatar von Balthur
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    Balthur ist offline
    Verärgert zog Balthur an seiner neu erworbenen Pfeife, ein interessantes Modell das offenbar dem Oberschenkelknochen eines größeren Tieres entstammte, und füllte seine Lungen mit dem köstlichen Dunst des Sumpfkrauts. Hoffentlich geht das gut. Indessen schien der Kerl an der anderen Seite des Tisches langsam zu sich zu kommen. Flatternde Augenbewegungen sowie das sporadische Zucken mancher Muskeln in Verbindung mit dem gelegentlichen Murmeln deuteten auf ein recht intensives Traumerlebnis hin. Pfeifend wabberte Qualm aus Balthurs Mund.

    Es dauerte einige wenigen Minuten, doch dann stieß einer der Gäste torkelnd gegen ihren Tisch und Gwynnbleidd öffnete die Augen. In seinem Gesicht erblickte Balthur einen Moment lang Panik wobei das ruckartige Greifen zur Waffe natürlich auch ein klares Signal war. Wer seid ihr! Balthur zog es jedoch vor seinen Gegenüber im unklaren und sich selbst im Schatten der Taverne zu belassen. Dies braucht ihr nicht zu wissen. Es reicht, dass ich weiß wer ihr seid... Wächter! Als Balthur an dem glimmenden Knochen, der zwischen seinen weißen Lippen hing, zog holte er aus einer Gürteltasche 2 Gegenstände hervor. Ein recht langes Jagdmesser sowie eine leicht lädierte Panflöte. Gehören diese euch?

    Die Reaktionen des Jägers waren eindeutig. Hastig entzog Balthur die beiden Objekte der Reichweite des noch immer etwas benommenen Gwynnbleidd. Nicht so schnell Wächter, ich kam nicht als Wohltäter zur Welt und bin unterwegs auch keiner geworden. Darum erwarte ich eine Gegenleistung von euch. Dicke Rauchschleier stiegen ihm nach jedem Satz aus der Nase. Ja... eine Gegenleistung!

  17. Beiträge anzeigen #97
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Sumpfratten, Sumpfflieger, fehlte nur noch das Sumpffieber. Wendel glaubte nicht mehr, dass die Menschen, welche Schwarzwasser oder Tooshoo ihre Heimat nannten, sich durch Rhobar tatsächlich bedroht fühlten. Bevor hier Armeen einmarschieren konnten, musste erst einmal jemand den Abfluss finden und der - so sah es aus - war reichlich verstopft. Seine Stiefel hielt der Meister der Gewandtheit so sauber wie es der Weg erlaubte und so blieb er auch auf den gefestigten Pfaden, anstatt im Sumpf zu waten.

    Und doch hatte jener Ort etwas Bezauberndes an sich. Jedenfalls glaubte der Ganove, es bereits aus der Ferne riechen zu können. Das ganze Dörfchen war in den benebelnden Qualm von gerauchtem Sumpfkraut gehüllt - so empfand es zumindest der Reisende, dessen letzter Stängel schon zu lange her war. "Amüsiert euch, Jungs", erklärte Wendel, als sie die Siedlung am Fusse des gewaltigen Baumes erreicht hatten. "Und seht zu, dass ihr mit eurer feurigen Diplomatie nicht den Baum entzündet. Ich jedenfalls, werde mich jetzt mal nach den Spezialitätenläden umsehen."

  18. Beiträge anzeigen #98
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Taeris konnte sich ein Naserümpfen und eine gewisse Angewiedertheit nicht verkneifen als sie den Sumpf durchquert hatten und schließlich in Schwarzwasser angekommen waren, das man scheinbar rund um den riesigen Baum errichtet hatte. Auch bei der nun herrschenden Dunkelheit verlor das gewaltige Gebilde nicht an Imposanz. Lichter drangen aus fensterartigen Ritzen im Stamm hervor und die Baumkrone war von warmem Licht durchflutet. Verglichen mit diesem Anblick wirkte der Rest des Lagers schäbig und karg. Holzbauten und Stege die kreuz und quer durch den Schlamm führten, Hütten die auf Pfählen standen und so dem Morast trotzten. Und die Gestalten die ihnen skeptische Blicke zu warfen oder sie gleich völlig missachteten halfen auch nicht gerade dabei, ein freundlicheres Bild zu zeichnen. Die Kaputze seines dunkelblauen Umhangs tief in die Stirn gezogen stapfte Taeris den hölzernen Steg entlang. Thoke hatte sich bereits abgeseilt und war verschwunden. Raad ging immernoch hinter ihm her.

    "Wenn du willst.... es wäre nicht schlecht dich dabei zu haben."

    sprach Taeris gedämpft zu seinem Weggefährten, während sie auf den riesigen Baum zuhielten. Dort angekommen fielen Taeris auch erstmals so etwas wie Wächter auf. Zumindest glaubte Taeris sie als solche zu erkennen. Sie hoben sich vom Erscheinungsbild her nur unwesentlich vom übrigen Gesindel ab. Blutjunge Kerle die argwönisch dreinschauend herumstanden. Taeris hob beide Hände um seine Kapuze zurück zu legen und sprach den nächstbesten an.

    "Du. Wir kommen aus Setarrif und sind im Namen König Ethorns des sechsten hier. Ich muss mit jemandem sprechen, der hier etwas zu sagen hat."

    Der junge Krieger sah ihn fragend an und schien einen Augenblick zu überlegen.

    "Dann solltet ihr mit dem Hauptmann spräche schätze ich. Folgt mir."

    Taeris und Raad sahen sich schulterzuckend an und taten wie ihnen geheißen worden war. Wenig später führte man sie die Stufen zum Baum hinauf. Taeris konnte sich den Blick in Richtung Baumkrone nicht verkneifen als sie direkt davorstanden. Für einen Moment glaubte man von ihm erschlagen zu werden. Seine Hand wanderte unweigerlich an den Knauf einer seiner Klingen, während sie dem Wächter folgten.

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    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Langfristig hatte sich nichts geändert. Der Bau an der Werkstatt ging weiter und Kea hatte sich an ihren freien Tagen von den anderen Schmieden einweisen lassen. Sie waren zwar keine Schlosser, aber Schlosser stellten wohl auch Türbeschläge und sowas her, und das konnten die Zeugschmiede ihr zeigen. Außerdem nahm sie in ihrer Freizeit Schlösser auseinander und untersuchte ihren Aufbau, fragte nach Schmiedetechniken. Es war viel auf einmal, aber sie bemühte sich, zu lernen. Mehrmals wurde ihr geraten, in eine der großen Städte zu gehen und dort bei einem Schlossermeister in Lehre zu gehen, aber solange Faren weg war, wollte sie lieber bleiben, zumal ja auch ihre Unterkunft noch nicht fertig war.
    Mit dem Dachstuhl waren sie schon sehr viel weiter, aber halt noch nicht am Ende. Nach ihrer Schicht am Tag half sie abends mit beim Bau, allerdings fragte sie sich seit einer Weile, ob sie dem Waldvolk nicht noch anders nützlich sein konnte. Es war nicht so, dass sie sich für den Posten als Wächterin überqualifiziert fände, es war lediglich, dass sie schon recht lange Wächterin war und nachdem sie bei Ryu ausgelernt hatte, wollte sie ihre Fähigkeiten vielleicht öfter, gezielter einsetzen. Ihr war klar, dass das unter Umständen bedeutete, mehr freie Zeit aufzugeben, aber es wollte ihr recht sein. Bis dahin half sie eben bei den Streifen, reparierte Stege und erledigte das, was Wächter zu erledigen hatten. Sie nahm sich vor, mal herumzufragen, wer für die zuständig war, die über den Wächtern standen. Sie merkte nicht viel von denen, und das gefiel ihr. Es war nicht so streng militärisch wie in Faring, wo man sie stets hatte spüren lassen, was sie gewesen war.
    Sie beugte sich über das Brett, das auf ihren Knien lag, und betrachtete das halbe Schloss, das darauf lag. Die Wächterin schob den passenden Schlüssel hinein und beobachtete die Reaktion der Bolzen, die Mechanik, die es ermöglichte, dass man ein Schloss mit einem Schlüssel öffnen konnte. Sie saß im Eingang der Hütte, vor einem Teppich, der die Tür ersetzte. Das Wetter war annehmbar, sie wurde bei der kleinen Untersuchung nicht gestört, solange sie sich nicht stören ließ. Ein Schatten fiel schließlich auf das Schloss, und sie schaute auf, da sie nichts mehr erkennen konnte.
    »Bewahret, Gath«, sagte sie überrascht. »Woah ... du siehst vom Boden kaum anders aus als wenn ich stehe ... äähm ... wenn du vorbeiwillst, kann ich eben Platz machen, oder geht's ums Dach oder so?«

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    Gath ist offline
    Sie waren so fleißig am Werkeln...
    Tag ein, Tag aus, immer ein bischen, nie wirklich gescheit und nie überhaupt nicht.
    Und fertig wurden sie so auch nicht.
    Wobei nunja... Immer Stück für Stück kamen sie einen kleinen Schritt weiter und mit vielen kleinen Schritten würde es auch irgendwann geschafft sein, aber bisher brauchten sie erstmal genug Holz um mit dem Dachstuhl anzufangen. Das eigentliche Bauen würde dann innerhalb von einer Woche geschafft sein, aber das Warten im Vorfeld...
    Solange baute Gath halt dies und jenes, was noch so fehlte.
    Fensterläden, die Treppe in den Dachboden, eine Luke, durch die man dann durchgehen würde und noch so manches mehr, was halt ein Kleinigkeiten noch fehlte.
    Der Vorteil an der ganzen Kleinarbeit: Gath konnte das eigentlich alles alleine machen, denn Hilfsarbeiter konnten da wenig machen und eine Türe zu zimmern war jetzt nich so die umbedingt riesige herausforderung für eine Person - auch wenn die Türen groß waren.
    Viel wesentlicher war da die Herausforderung, wie man an Schaniere kam, dann auf dem Markt gab es wie üblich nichts bezahlbares...
    Doch vieleicht würde sich auch dafür eine Lösung finden, denn als der junge Bootsbauer an diesem Abend in die zukünftige Werkstatt trat, durfte er feststellen, dass die Bauherrin schonmal dabei war, sie zu beziehen.
    "Guten Abend Keala, schön dich auch mal wieder hier zu sehen! Vorbei ist nicht so das Problem, ich habe ja nichts zu tragen, aber zu besprechen hätten ich auch noch ein paar Sachen - vorausgesetzt, du kannst deine verantwortungsvolle Aufgabe hier mal kurz unterbrechen. Zum einen wegen dem Dach: Wir warten noch auf Holz, denn für so einen Dachstuhl brauchst du unglaublich viele, gute Balken und ja... noch haben wir sie nicht alle. Aber Raminus, der Holzfäller, kümmert sich fleißig drum, ein Teil liegt hier ja schon rum. Von daher brauchen wir wohl noch ein bischen, auch wenn ich hoffe, dass wir in absehbarer Zeit mal fertig werden. Mir geht es gerade um was viel kleinteiligeres: Ich habe hier mal Fensterläden gemacht und eine Wingangstür werde ich demnächst noch anfangen, aber für die alle brauche ich Schaniere. Die letzten hat Rekhyt dankenswerterweise irgendwo aufgetrieben - frag mich nicht wo, ich will es gar nicht wissen - aber das waren nur drei. Jetzt bräuchte ich weit über zwanzig Stück un nunja... Die sind zwar auf dem Mark zu bekommen, aber unglaublich teuer. Weißt du zufällig, wo sowas herzubekommen ist?"

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