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    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Tief in ihren Gedanken versunken, machte sie ihre letzte Runde, als plötzlich jemand ihren Namen rief...
    Erschrocken fuhr sie herum. Eine dunkle Gestalt kam auf sie zu und sie wich zurück. Kühl musterte Manon den Fremden, ehe sie ihn erkannte. Es war der Mann, der neulich die Krautdiebe mit Rauch verjagt hatte und dann erinnerte sie sich auch an die Unterhaltung mit Suzuran, dass sie jemanden kennen würde, der ihr bei ihrer weiteren Ausbildung helfen könnte. Unsicher folgte ihm die blonde Diebin schließlich. Während sie gingen, erzählte er irgendwas von Beute und Jäger... frage und bekommst Antworten.... Verwirrt blickte sie ihn, als sie an einen Stand kamen, wo Fleischspieße verkauft wurden.
    Der unheimliche Mann, von dem sie immernoch nicht wusste wie er hieß, bat sie noch einen kleinen Fleischspies zu kaufen, drückte ihr ein paar Münzen in die Hand und ging dann Richtung Tooshoo.

    Manon sah ihm noch einen Augenblick lang ratlos hinterher, ehe sie sich an den Verkäufer wandte. "Du hast den Mann gehört... Einen kleinen Fleischspies ohne Tomaten, bitte.." bestellte sie dann und schaute sich genauer um. Versteckt in einer dunklen Ecke sah sie kleine Holzkäfige in denen lebende Tiere drin saßen. Alle möglichen Kleintiere... ja, sogar Eichhörnchen... "Bandit... Racker? Seid ihr da drin?" rief sie und ging an die Käfige ran. "Hey, bleib von den Tieren weg, wenn du keins kaufen möchtest..." knurrte der Verkäufer und hielt sie am Arm fest. "Lass mich los!" zischte sie und rief erneut nach ihren Kleinen. Doch keine Antwort! Ihre Eichhörnchen antworteten ihr immer, mit einem leisen Quieken.... doch... hier waren sie nicht. Sie entschuldigte sich beim Händler, der ihr einen kleinen Fleischspieß in die Hand drückte. "Ohne Tomaten?" Manon nickte und bezahlte.

    In der Baumkrone angekommen, überbrachte sie ihrem Lehrmeister den Spieß. "Wie heißt du eigentlich?"

  2. Beiträge anzeigen #262
    Burgherrin Avatar von Myra
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    "Ich hatte gerade noch Kundschaft bei uns empfangen. Natürlich ist dein Büro kein Laden oder ähnliches, aber hier sind nun mal meine Utensilien, die ich für meine Arbeit benötige. Wenn mein Geschäft wieder besser läuft, besorge ich mir einen eigenen Laden, versprochen. Aber erstmal musste ich das Geschäft ankurbeln und dieser Thorwyn macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Ich denke, dass er mich seinen Freunden weiterempfehlen wird. Schon jetzt blicke ich in eine rosige Zukunft, was uns wohl noch alles erwarten wird.", begann die junge Schneiderin anzuschwärmen, "Weißst du, wenn ich mal wieder meiner Berufung nachgehen kann, dann fließt auch wieder Leben durch meinen Körper. Dann kommen Erinnerungen an damals wieder hoch, an Anawiel, der Frau, welcher ich mein Selbstvertrauen verdanke und an Scarlett, die mir mit ihrer Liebe alles geschenkt hatte. Und wenn ich dann dich sehe, wie du stramm vor mir stehst, dann freue ich mich aber genau so hier zu sein und nicht mehr in der Vergangenheit."
    Sie schob den Stuhl zurück, sprang mit einem Satz über den Tisch und umarmte den Hauptmann.
    "Aber mal eine Frage an dich, was machst du so spät noch draußen? Warst du wieder trainieren? Muss das denn mitten in der Nacht sein? Bist du vielleicht unzufrieden, sollte ich vielleicht ein bisschen mehr mit dir unternehmen? Regen dich deine Kollegen auf, weil der Kaffee früh, wenn du ins Büro kommst immer schon kalt ist?"

  3. Beiträge anzeigen #263
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Kundschaft? Achja, richtig... Da war ja was. Es war schön, sie so am Träumen zu sehen. Ob er den Schein aufrecht erhalten sollte? Eigentlich hätte er es ihr mitteilen sollen. Bald würde es wieder Reibereien geben... Setarrif... Thorniara... Doch die Umarmung ihrerseits und die eifrige Fragerei riss ihn bald aus diesen Gedanken heraus. Es fühlte sich einfach gut an. Nur eine Frage stellte sich ihm dadurch dann doch: Was beim Schläfer war denn bitte Kaffee? Meinte sie etwa dieses komische Aufputschmittel vom großen Bohnehändler Tschipp'Ho? Das war ja unter den Wächtern ganz gern gesehen, nutzte aber bestimmt nur halb soviel wie sich immer alle erzählten. Vielleicht würde er es irgendwann mal probieren. Vielleicht. Langsam schloss er auch die Arme um ihren Leib und zog sie sanft zu sich. Vor ein paar Monaten hätte er es nicht für möglich gehalten, dass er mit ihr einmal in so einer Situation sein würde. Aber so war das Schicksal nunmal: Unberechenbar. Ein ruhiger Moment verging dann, als er ihr endlich antwortete.

    "Du hast die letzten Nächte um diese Zeit geschlafen... Also dachte ich, es wäre in Ordnung, wenn ich noch ein paar Stunden frische Luft schnappen gehe... Am Tage komm' ich ja kaum dazu, mich mit mir zu befassen... Du weißt ja, die liebe Pflicht. Und ehrlich gesagt..." er ließ von ihr ab und nahm das Schwert vom Rücken, welches er auf den Tisch legte, ehe er zu der Steintafel ging, welche in seinem Regal stand. Ja, er hatte sie noch immer. Unwissend, was er damit anstellen sollte... Oder vielleicht auch nur ängstlich davor, sie sich näher zu betrachten... Sein Blick verharrte eine Weile auf dem unbekannten Gestein. "Ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen... Vor einigen Tagen waren zwei Männer hier... Aus Setarrif." mit ernstem Blick schaute er zu Myra. "Sie haben angefragt, ob wir uns mit ihnen gegen die königlichen Truppen verbünden wollen und die Chancen, dass es soweit kommt stehen ziemlich gut..." unruhig ging er wieder zu seinem Schwert, hob es an und zog es ein Stück weit aus der Scheide. So, dass er seine eigenen Augen im spiegelnden Sumpfstahl erkennen konnte. "Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht, aber eins ist sicher: Wenn alles so zustande kommt, wie ich es mir vorstelle, hält der Frieden für den soviele ihr Leben gaben nicht mehr lange an... Genauer genommen ist er schon am Bröckeln, seit Burg Silbersee eingenommen wurde..." er führte das Schwert wieder zurück in die Scheide und schaute zu seiner Liebsten. Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Soviele Gedanken durchzogen seinen Geist. Soviele Gefühle kochten auf und ebbten ab... Er wusste nicht einmal mehr, wie er handeln sollte...

  4. Beiträge anzeigen #264
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tooshoo, Baumkrone

    "Ich habe viele Namen. Die Frage ist, welche dir etwas bringen und ob dir überhaupt einer was bringt...", meinte Ornlu und besah sich den Spieß, bevor er sich auf seine etwas schiefe Bank setzte. Dann biss er ins gut durchgebratene, knusprige Fleisch und ließ Manon da stehen.

    "Deine beiden Tierchen waren da nicht? - Hmm, vielleicht hat sie eine Eule erwischt oder sowas. Garstige Viecher. Wenn du eine Eule mal hier siehst, scheue nicht davor sie zu verjagen. Sie dienen Beliar und sind Todesboten.", erklärte der Jäger und biss ein weiteres Stück ab.

    "...manche nennen mich Ornlu. Andere nennen mich Jadewolf. Wieder andere betiteln mich mit >Der Hetzer< und wieder andere >Ey! Hör auf mir auf die Brüste zu starren!< oder wie Suzuran zu sagen pflegt >Idiot!<. Letzteres lässt du um deiner Willen besser weg. Vorletzteres ist unvermeidbar. Ich mein ich bin ein Mann, du eine Frau die durchaus ihre Reize mit dieser Kleidung hervorbringt. Es mag zwar unheimlich viele geben die gar nicht an diese Dinge so denken oder noch nie mit dem anderen Geschlecht zu tun hatten - ich aber bin da ganz normal und besitze einen gesunden, wölfischen Appetit. Und es wäre wohl wahr eine Beleidigung, wenn ich dich nicht als Frau wahrnehmen würde. Mach dir aber keine Sorgen, ich werde dich schon nicht anspringen.", meinte Ornlu mit einem wölfischen Grinsen, während er sein Sumpfkraut entzündete. Nach dem ersten Zug am Kraut, widmete er sich wieder ihr.

    "Wieso manche mich den Hetzer nennen, erfährst du womöglich irgendwann. Womöglich auch nie. Jadewolf wirst du bei so manchen hören, die mich nur vom sehen kennen oder mehr nicht zu wissen brauchen. Dabei ist dieser Name der wohl wahrste. Ornlu ist mein Menschenname und so nennen mich meine Freunde. So wie deiner Manon wohl lautet. Wie du mich nennst, liegt bei dir. Hüte dich jedoch davor Fremden diese Namen zu nennen. Feinde haben wir in dieser Welt so wie Leichen im Keller. Und behalte dir ein wenig Respekt bei. Ich bin vielleicht etwas merkwürdig, vielleicht etwas recht eigen, doch bin ich auch ein Druide und ein jeder Druide ist mehr als seine menschliche Hülle dich denken lässt. - Also Manon...zeig mir was du kannst. Zeig mir deine Magie...", forderte Ornlu auf und gönnte sich einen weiteren Bissen vom Fleischspieß.

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    "Wenn ich wirklich eines damals in meiner Kindheit gelernt habe.", begann sie, während sie sich auf den Tisch setzte und mit dem Finger über das Schwert fuhr, "Dann, dass der Zusammenschluss mit einer von zwei Konfliktparteien keines Falls Frieden bringt. Wie ich dir vielleicht schon einmal erzählt habe, war mein Vater ein Diplomat, der durch eine Intrige in Ungnade gefallen war. Bei den Besprechungen durfte ich natürlich offiziell nicht dabei sein, aber inoffiziell versteckte ich mich meist in Schränken oder unter Tischen. Ich habe damals vieles mitbekommen, was ich jetzt erst langsam verstehe. Bei einer solchen Entscheidung, wie du sie treffen willst, solltest du dir die Konsequenzen überlegen. Wenn das Waldvolk Setarriff unterstützt, wer garantiert uns dann, dass der König uns nicht einfach ausbeutet oder nach einem möglichen Sieg größenwahnsinnig wird und halb Argaan als Manufaktur für seine Kriegmaschinerie benutzt? Wenn du allerdings dich dafür entscheidest, nichts zu tun, und zu zusehen, wie sich Thorniara und Setarriff auseinander nehmen, dann bleibt dir immer noch die Freiheit zu entscheiden, was das beste ist, um das Waldvolk und vorallem um den Baum zu schützen. Denkst du der Bund mit einem König würde uns die Freiheit erhalten? Ein Bündnis trägt diesen Namen nicht zu Unrecht. Wir wären an ihn gebunden und das wahrscheinlich sogar mehr als er an uns. Seit ich gelernt habe, zu was die Menschen am Hof fähig sind, wenn es um ihren eigenen Vorteil geht, seitdem verachte ich sie dafür. Ein unachtsamer Moment von uns und schon stehen wir zwischen den Truppen Thorniaras und Setarriffs und werden als Puffer benutzt."
    Besorgt schaute Myra den Hauptmann an, den diese Probleme wirklich angriffen, denn er war trotz der Umarmung keineswegs so liebevoll, wie sie ihn kannte. Traurig ließ sie ihre Beine vom Tisch baumeln und schaute auf den Boden.
    "Der Krieg kommt, Ryu, egal für welche Seite du dich entscheiden magst. Aber einen Frieden kann es nur geben, wenn wir unsere Freiheit bewahren. Thorniara und Setarriff werden sich nicht zusammenschließen, um das Waldvolk gemeinsam zu vernichten. Wir sollten unsere Stellung ausnutzen und nicht leichtfertig an einen der selbsternannten Könige übergeben. Aber diese Entscheidung soll nicht allein auf deinen Schultern ruhen. Es gibt in Tooshoo soviele Anführer und weise Männer, nimm diese Bürde nicht allein auf dich, sondern trage sie mit allen."

  6. Beiträge anzeigen #266
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ihre Worte taten gut. Sehr gut sogar. Sie waren wie ein Lichtblick in der sonst so trüben und düsteren Alltagswelt, in der er mit jedem Tag mehr und mehr gefangen war. Und sie hatte recht. Warum die einen Fesseln gegen die anderen tauschen? Ein König war ein König und keinen Herrscher hatte es bisher intressiert, wie es dem Waldvolk ergangen war. Wie es dem kleinen Mann erging. Könige und Herrscher waren einzig und allein auf ihre Macht aus. Sahen sie diese im Wanken, wurde selbst aus dem gütigsten König irgendwann ein Tyrann. Und das Risiko, egal von wem, verraten zu werden bestand auf beiden Seiten. Aber ohne die Hilfe Setarrifs wäre man früher oder später den Königlichen ausgeliefert. Man gab sich und man nahm sich... Ein schwieriges Unterfangen. Myra hatte recht... Es war eine Entscheidung, welche sowieso nicht allein auf seinen Schultern lag. Vielmehr auf denen der Anführer... Leuten wie Jarvo, Ornlu und eben Ryu... Schultern der Waldläufer und Druiden. Aber was kümmerte es ihn im Endeffekt, wer gegen wen kämpfte? Beliar würde aus den Toden beider Parteien seine Unterhaltung ziehen, während wieder nur Wittwen und Waisen zurückbleiben würden. Ein ewig währender Kreislauf aus Krieg, Trauer und Verlust. Ja, Hanzo, sein Lehrmeister hatte damals recht gehabt, als er sagte, dass es im Krieg keine Gewinner gab. Eins stand bei diesen ganzen Überlegungen jedoch fest: Wenn es an der Zeit war, würde er wieder zum Schwert greifen müssen. Und er wollte es auch. Es war sein Wesen... Seine Bestimmung... Sein Leben war mit dem des Krieges verbunden und eng umschlungen, wie zwei Liebende in ihrer ersten, sündigen Nacht miteinander.

    Ruhig legte er seine Hand auf die ihre, welche gerade über das Schwert strich. Ihre Haut war so sanft wie es ihr Gemüt im Moment zu sein schien. Doch in ihre Augen verrieten die Sorge, welche ihr nun auch durch den Kopf ging. Obgleich es wegen der momentanen Situation zwischen den Fraktionen, oder seines Verhaltens war konnte er nicht genau erkennen. Dennoch gelang es ihm, ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen, ehe er sie sanft packte und noch einmal an sich drückte. Ihr Haar roch so schön nach der Sumpfrose, wie sie hier überall wuchs. Und ihr Antlitz übertraf ebenjene noch bei weitem. Und in diesem kleinen Glücksmoment ließ er noch einmal kurz von ihr ab, ihr tief in die Augen schauend. Noch immer mit dem Lächeln, welches sie aus ihm hervorgelockt hatte im Gesicht. "Was auch kommt, ich werde kämpfen... Für uns beide. Und damit du dir irgendwann mal deine Nähstube leisten kannst..." er nickte sachte und gab ihr einen hauchzarten Kuss. Ein kleiner Lichtblick in einer Zeit, welche noch sehr düster hätte werden können...

  7. Beiträge anzeigen #267
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline

    Tooshoo, Baumkrone

    "Nein, meine Tiere waren nicht da..." antwortete sie leise, worüber sie auch sehr froh war. Die Sache mit der Eule beunruhigte sie allerdings schon ein wenig. Aber ihre Eichhörnchen waren schlau, zumindest einer von den beiden, die hatten sich bestimmt irgendwo versteckt.

    Die Aufzählung seiner Namen, von denen er offenbar mehr als genug hatte und die darauffolgende Rede über weibliche Reize, verfolgte sie amüsiert und auch wenn sie sich bis Dato nicht sicher, aber jetzt war sie es. Er war eindeutig Suzurans Liebster! Idiot - sowas musste wahre Liebe sein.... Manon grinste innerlich. "Ich werd dich einfach Ornlu nennen, wenns recht ist.... und wer ich bin, weißt du ja bereits..." Sie betrachtete ihn von der Seite, während er genüsslich an seinem Spieß herum kaute.

    Sie kam sich etwas albern vor, als er sie aufforderte ihre Magie zu zeigen, zumal es da noch nichts zu sehen gab. Sie schloss für einen kurzen Augenblick ihre Augen und konzentrierte sich. Eine wohlige Wärme stieg in ihr auf, verteilte sich in ihre Arme, bis sie ihre Hände erreichte.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tooshoo, Baumkrone

    War es zu erwarten? Natürlich war es das. Sie war eben eine Anfängerin. Ein Niemand in den Sphären der Magie und doch existent. Ornlu spürte da etwas, aber es war für seine Verhältnisse irgendwie armseelig, lächerlich klein - ein magischer Furz. Ja, so mächtig war Manon. Aber so mächtig war jeder einmal.
    Ornlu erhob sich, näherte sich ihr, ging um sie rum, während sie sich da wirklich mühte mit geschlossenen Augen ihre Magie zu rufen oder halten.
    Im nächsten Moment war sein Gesicht so gut wie neben ihren. Sein Körper nah an dem ihren. Doch die Finger ließ er von ihr. Dann atmete er ein, nahm ihren Geruch auf.

    "Behalte deine Ziele im Auge und verschließ deine Augen nicht vor dem was dich umgibt. Hier und heute hätte es einer sein können der dir an die Brüste packt oder dir an der Wange entlang leckt - wie ein großer Hund feucht, schlabberig und warm. In Zukunft jemand der dir die Kehle durchschneidet, ein Pfeil der dein Herz trifft, weil du ihn nicht kommen siehst oder ein magischer Angriff der dich in Flammen aufgehen lässt - dein sicherer Tod. Augen auf die Beute gerichtet, Manon! - Magie wirkst du nicht mit geschlossenen Augen, sondern mit offenen, um zu sehen wie sie die Welt beeinflusst. Merk es dir und erlaube es dir vor mir nie wieder. Sonst sehe ich es als Einladung... - Was deine Magie betrifft, bin ich ehrlich und nenne sie jämmerlich, kümmerlich wie eine Katze mit zwei lahmen Beinen und abgeschnittenen Schwanz...und rasierten Hinterteil...und blind natürlich, da sie nicht die Welt sieht. Wir werden aber mehr daraus machen. Sie stark machen, sie stramm machen wie...", sprach Ornlu mit flüsternder, sehr nah an Manons Ohr gelegener Stimme, während seine Augen von unten hin zu ihren Augen wandelten und er ihr zugrinste.

    "...stramm, wie die Magie von Suzuran. Naja vielleicht halb so gut, vielleicht nochmal halb so gut, aber tausend Mal mehr als das da. Und nun geh schlafen. Ich werde dich finden, wenn wir weiter machen...", sprach er und entfernte sich, um im fahlen Schein einer rötlichen-dunklen Lichtkugel seiner Baumhöhle zu verschwinden.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Er hatte sie nicht finden können. Es war eine reine Tatsache, die ihm in den letzten paar Tagen immer wieder vorgehalten wurde, doch ob dies letztenendes gut oder schlecht für ihn oder sie war, wusste er nicht zu beurteilen. Sowieso waren ihm die Erinnerungen an die letzten Tage mehr als seltsam vorgekommen, schließlich war er mit einer Macht in Berührug gekommen, die er niemals zuvor gesehen hatte, von der höchstens in Märchen die Rede war und vielleicht hatte er damit eine Erfahrung gemacht, die nur wenigen Menschen zuteil wurde.

    Sein Zorn, den er auf Suzuran hatte, hatte während seiner Rückkehr nach Schwarzwasser nachgelassen, verblasst war er jedoch noch nicht ganz. Zuvor hatte sie zu ihm gesprochen mit Worten, die es geschafft hatten, tief in ihm neue Hoffnung zu wecken und die das Eis, welches sein Herz und seine Seele so lange in festem Griff hatten, zum Schmelzen zu bringen. Es scheint.. Daryn erinnerte sich an seine ersten Gedanken, die ihm damals gekommen waren. Als wäre dies nicht mehr die Zeit, sich abzuschirmen und sich hinter der eisigen Maske zu verstecken, die mich so lang vor der Welt geschützt hat. Wenn er jedoch ehrlich war, so traute er sich nicht, dieses Schutzschild abzulegen und den Menschen wieder offener entgegenzutreten. Aber ich denke, es muss sein um diese Chance, von der sie gesprochen hat, wahrzunehmen. Und etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass es diese Chance wirklich gab, doch noch war es nur ein schwacher Hauch, geschaffen einzig von den Gefühlen und Erfahrungen die er auf der Lichtung gemacht hatte.

    Ist es vielleicht diese.. Naturmagie von der sie sprach, die mich davon abhält, sie zu finden? Weil mein Zorn meine Sinne vernebelt? Der ehemalige Novize wusste nicht mehr, was er denken sollte. "Möglicherweise sollte ich einfach darauf warten, dass sie wieder zu mir findet, so wie bei unserem ersten Treffen.." Leise lösten sich die Worte von seinen Lippen und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren im Wind, der durch die Blätter fuhr und ein Rascheln erzeugte, welches ihm die Melodie der Natur in Erinnerung rief. Dies war nur ein Bruchteil, doch der junge Mann war überzeugt, dieses einzigartige Lied erneut hören zu können, würde er es nur schaffen, sich dem Neuen zu öffnen.

    Und so richtete sich sein Blick auf, glitt über die Dächer der Hütten Schwarzwassers und blieb schließlich am Stamm Tooshoos hängen, dann tat Daryn seinen ersten Schritt auf die Siedlung zu, doch nicht in Zorn, Hass oder Verachtung. Sein Leben wartete auf ihn, schließlich hatte er es schon viel zu lange vernachlässigt.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Das Gespräch mit Ryu ging ihr nicht so richtig aus dem Kopf. Den ganzen Tag schon geisterte es durch ihren Geist, aber konnte sie ihm am Ende nur ein paar gutgemeinte Ratschläge geben. Sie hatte noch nicht den Einfluss, um sich wirklich in die große Politik einmischen zu können. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie diese Macht auch gar nicht haben. Auf großer Ebene brachte eine solche Macht nur große Verantwortung, aber die wollte die junge Schneiderin sicherlich nicht haben. Schließlich war Macht nur dann spaßig, wenn sie ungezwungen sein konnte. Wenn jemand in ihren Netz zappelte und sie die Entscheidung in den Händen hielt, ob er sterben oder leben sollte - dies war Macht, die Freude bereitete.
    Um sich von dem Gespräch freimachen zu können, hatte sie das Büro des Hauptmannes verlassen, doch selbst an der kalten Nachtluft wollten ihre Gedanken nicht verfliegen. Erst als vor ihr eine seltsame Erscheinung über die Planken der Stege stolperte, wurde Myra aus ihren Überlegungen gerissen. Es war weniger die Person an sich, die ihre Aufmerksamkeit erregte, sondern die Kleidung, welche - zum Glück - im Schein der Fackeln nur schwach zu erkennen war. Doch selbst in diesem Dämmerlich konnte Myra erkennen, dass der Zustand jener nicht akzeptabel war. Auch wenn Schwarzwasser nicht der Heimatort vieler anständiger Leute war, so konnte sie doch wenigstens erwarten, dass die Bewohner nicht mit abgerissenen Klamotten herumliefen. Wie sollte sie denn in einem solchen Ort glücklich werden?
    "Hey, bleib mal stehen.", rief sie der Person zu, die kurzerhand aufhörte zu wanken und stattdessen die Bewegungen komplett einstellte.
    Die junge Schneiderin rannte zur Frontseite des schlissenen Körpers, den sie im schwachen Schein der Fackeln nur undeutlich erkennen konnte. Doch dann blickte sie in das Gesicht Griffins, der sie mit müden Augen anschaute.
    "Wie läufst du denn herum?", fragte sie erschrocken, "Du bist ja überall schmutzig und deine Kleidung ist total zerrissen. Was hast du denn getrieben? So kannst du hier nicht rumlaufen. Kommt mit."
    Sie traute sich nicht ihren Arm um seine Schulter zu legen, denn sie wusste nicht, welche Krankheiten ihr alter Freund an sich trug. Aber mit einer Handbewegung machte sie ihm klar, dass er ihr folgen sollte.

  11. Beiträge anzeigen #271
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Den ganzen Tag schon war der junge Braunhaarige über die Stege Schwarwassers geschlurft und hatte irgendetwas gesucht, mit dem man sich die Zeit hätte vertreiben können. Vergebens. Seit er Bartimäus mit Jarvo allein gegangen hatte, war sein neuer Freund scheinbar unauffindbar. Auch Leyla und Thorwyn schienen scheinbar verschwunden zu sein. Und diese vier - so traurig das auch klingen mochte - waren leider die einzigen vier Leute, die er in Schwarzwasser bisher kannte. Als jedoch eine bekannt klingende Stimme hinter ihm lautstark über seine Kleidung gemeckert und die Besitzerin dieser Stimme mit kleinen Schrittchen vor ihn getreten war, hatte sich alles geändert.
    Sprachlos stapfte der ehemalige Hüter nun hinter der grünhaarigen Schönheit her, die sich so lautstark über seine Erscheinung beschwert und ihn schließlich mit einer befehlenden Geste praktisch gezwungen hatte, ihr zu folgen. Mit gesenktem Kopf versuchte er nervös im schummrigen Dämmerlicht der Fackeln wenigstens den gröbsten Dreck von seiner Kleidung zu zupfen. Doch jeder Aufwand schien vergebens, denn mit jedem Dreckklumpen, den er aus den Fasern seiner viel zu engen Kleidung pulen konnte, fielen ihm drei weitere, noch wesentlich größere Klumpen auf. Ganz zu schweigen von der vollkommen zerschlissenen Hose, die gerade mal die Hälfte seiner Waden bedeckte. Die notdürftig gestopften, bunten Wollsocken, die er bis zu den Knien gezogen hatte waren in Kombination mit den alten, vollkommen zerlaufenen Schuhen die Krönung des Ganzen. Noch hatte er sich für sein Äußeres so geschämt.
    Leise murmelte er ein »Entschuldige.«, eher er schüchtern neben Myra trat. Sofort stieg ihm ihr sinnlich weiblicher Duft in die Nase, den er so lange nicht mehr gerochen hatte. Für einen kurzen Augenblick vergaß der junge Mann sein äußeres Erscheinungsbild und fasste wieder Mut. »Ich habe kein Geld.«, gestand er und strich sich mit der Rechten verlegen über die kurzgeschorenen Haare auf seinem Kopf. So langsam gewöhnte er sich an die neue Frisur und an das Kitzeln der Stoppeln auf der Handfläche, wenn er darüber strich. »Die... Fetzen hier.« Verächtlich wies er auf die schmutzige Kleidung und erschrak kurz, als er mal wieder eine Naht des Hemds platzen hörte. »Hat man für mich gestohlen. Aber jetzt...« Seine Stimme hatte langsam an Festigkeit zurückgewonnen und auch er selbst war nun selbstsicherer geworden. Sein Gang war wieder nahezu aufrecht und er wagte es nun auch der Schönheit beim Sprechen in das makellose Gesicht zu blicken. »... habe ich ja die beste Schneiderin der ganzen Insel gefunden.«

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    "Ja, das hast du und du kannst von Glück reden, dass ich dich als erstes aufgegabelt habe. Stelle dir einmal vor, wenn irgendjemand von der Wache oder von den Druiden dich gesehen hätte. Die hätten dich doch glatt aus Schwarzwasser verbannt. Ersteinmal musst du dich waschen. So kannst du auf keinen Fall bleiben."
    Zusammen mit ihrem alten Freund Griffin betrat die junge Schneiderin den großen Baum und ging in das Stockwerk, in dem sich die Wohnung befand, in der Ryu und sie wohnten. Dort befand sich ein Waschtrog, der groß genug war, dass Griffin dort Platz finden würde.
    "So du setzt dich schon mal rein. Mit Klamotten oder ohne, ist mir egal. Ich setze schon mal das heiße Wasser an und hole meine Nähsachen.", sagte sie in einem Befehlston, alsob sie irgendeine Macht über ihren alten Freund hatte.
    Während ein Kessel mit Wasser über dem Feuer hing, ging die Grünhaarige in das Büro des Hauptmannes, um dort ihre Nähsachen zu holen, die sie gestern schon wegen Thorwyn benötigt hatte. Sie fand Gefallen daran, dass ihre Fähigkeiten nun immer mehr benötigt wurden. Und wenn sie Ryus Worten Glauben schenkte, dann würde ihr auch bald wieder ihre eigene Nähstube gehören. Vielleicht sogar gleich hier in der Nähe des Büros, sodass sie Ryu oft sehen konnte. Das einzige, was ihr dann noch zu ihrem Glück fehlte, war ein Händler, der ihr qualitative Stoffballen verkaufen konnte, doch dieser fehlte bisher. Vielleicht müsste sie irgendwann mal einen Abstecher in eine der großen Städte machen, um dort etwas zu kaufen. Doch bisdahin musste sie mit dem auskommen, was es hier gab.
    Mit schnellen Schritten lief sie wieder hinauf zu dem Zimmer, in dem sich Griffin zusammen mit dem Waschtrog befand. Das Wasser dampfte schon. Vorsichtig nahm die junge Schönheit den Kessel vom Feuer und goss den Inhalt in den Trog. Danach füllte sie den Rest mit kalten Wasser, sodass der Inhalt eine angenehme Temperatur bekam.
    "Waschen musst du dich aber schon allein. Aber du kannst mir währendessen mal erzählen, wie du in einen so erbärmlichen Zustand kommst?"

  13. Beiträge anzeigen #273
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Das hier soll Myras Hütte sein? Zweifelnd blickte Griffin sich um, als die junge Frau aus dem Zimmer verschwunden war. Sicher, die Hütte war geräumig. Geräumiger als viele andere Hütten in Schwarzwasser. Aber ihr fehlte der... Glanz. Die pure, majestätische Ausstrahlung, die das Anwesen der Frau in Silden so besonders gemacht hatte. So gut wie nirgendwo entdeckte er Stoffe, Schnittmuster, Blumen oder den kleinen Hasen Keks, den Myra gehütet hatte wie ihren Augapfel. Statt in einem hellen, freundlichen Zimmer, wie es einer Königin würdig wäre, befand der ehemalige Hüter sich in einem dunklen, beengten und schmutzig wirkenden Zimmerchen, das er eher Ryu, nie aber Myra zugetraut hatte.
    Erst als die junge Schönheit den Raum wieder betrat wurde Griffin bewusst, wie lange er in Gedanken versunken im Zimmer gestanden haben musste, ohne sich zu rühren. »Könntest du...« Ein neckisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit dem unverletzten Arm wies er auf die dunkelbraune Stelle an seiner rechten Schulter. »Alleine komme ich aus dem Aufzug nicht raus. Irgendeine Verletzung.« Myra kommentierte die Geste mit einem leisen Seufzen und einem Augenrollen, ging dem Braunhaarigen dann allerdings zur Hand und half ihm aus dem schmutzigen Hemd.
    »Mir wurde berichtet, dass ich angeblich einem wilden Tier geglichen haben soll.« Mit einem spöttischen Grinsen malte er sich zum wiederholten Male aus, wie er wohl ausgehen haben mochte. »Haarig, wild und ziemlich gefährlich. Ein Jagdtrupp hat mich aber schließlich gefangen genommen und nach Schwarzwasser gebracht.«Ein leises, zufriedenes Stöhnen war zu hören, als der junge Mann sich langsam in den hölzernen Badezber setzte. Selten hatte ein Bad ihm so gut getan wie jetzt gerade. »Dort habe ich dann wohl einige Zeit in einem Käfig gehaust. Meine Erinnerung setzt allerdings erst da wieder ein, als ich mit hämmerndem Schädel in genau diesem Käfig aufgewacht bin.« Kurz pausierte der Braunhaarige seine Erzählung und wusch sich den Dreck so gut es ihm mit einem Arm möglich war von seinem geschundenen, ausgemergeltem Körper. Zum ersten Mal seit Tagen starrte Griffin dabei an seinem nunmehr bis auf einen Lendenschurz entblößten Körper. Leylas Behandlung hatte Erfolg gehabt, all die kleinen Schnittwunden und Stiche hatten eine dünne Blutkruste. Und auch der tiefe Einstich in seiner Seite sah wesentlich besser aus, genauso die tiefen Schnittverletzungen an seiner Schulter. Es ging aufwärts mit ihm. »Vor mir stand ein merkwürdiger Kerl, der mir erklären wollte, dass das hier« Er wies auf das klobige, hölzerne Amulett, das um seinen Hals hing. »mich zurückverwandelt hätte. Verrückt oder? Kurz und gut: Er klaut mir diese Sachen hier, lässt mich aus dem Käfig und verschwindet. Das war vor zwei Tagen. Seitdem irre ich durch Schwarzwasser.« Kurz tauchte er seinen Kopf unter Wasser und wusch sich gründlich das Gesicht. Mit einem Grinsen auf den Lippen wandte er sich zu Myra. »Nicht gerade den Urlaub, den man sich erhofft, oder?«

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Ein weiterer Tag war vergangen, in dem Ryu seinen Hauptmannspflichten nachgegangen war. Die Nacht hatte er, wie schon die letzten Tage intensiv durchtrainiert. Wiederholte Schlagfolgen, Schattenkämpfen gegen einen unsichtbaren Gegner und das Meditieren, wie Resümieren über die eigenen Fähigkeiten, Fehler und Steigerungsmöglichkeiten. Doch nun wollte er einfach nur noch in seine Kommandantur und den Rest der Nacht mit seiner Liebsten genießen. Demnach führten ihn seine Füße auch schnell in Richtung Tooshoo, des großen Baumes. Nachdem die beiden Wachposten mit Tritten wieder ins Reich der Wachsamkeit befördert wurden, konnte er sich nun auch endlich seiner Ruhe hingeben... Dachte er. Überall vor der Kommandantur lagen Dreckbrocken herum, an denen ein seltsamer Geruch zu kleben schien. Hatte Myra sich also doch zu dieser seltsamen Schlammkur entschieden, die ihr einer der Händler aufschwatzen wollte? Schulterzuckend betrat er also die Kommandantur und blieb einen Moment lang wie angewurzelt stehen. Er hörte Stimmen aus dem Nebenraum. Und er spürte etwas... Eine seltsame Präsenz, welche so ungewohnt bekannt schien... Und zwar eine, neben der Myra's... Vorsichtig schritt er also in den Nebenraum, die Hand bereits am Schwertgriff, als er seine Liebste erspähte... Während irgendein Fremder in SEINEM Badezuber saß! War das etwa ein...? Nein, sowas würde Myra nicht tun, oder? Hatte sie einen Liebhaber!? In dem Templer kochte kalte Wut auf, welche er jedoch gerade so zu unterdrücken vermochte. Vielleicht war es ja alles anders, als er dachte... Aber war es das nicht immer? Als er dann ins Licht trat und abwechselnd zwischen beiden hin und herschaute, nickte er nur sachte, während seine Schultern beim langen Ausatmen hoben und wieder senkten.

    "Ich nehme an, ich störe wohl, hm?" völlig tonlos und ernst, wie er es von sich gegeben hatte, wandte er sich sogleich wieder ab und ging in den Kommandanturraum. Diese Situation verstörte ihn nun doch ziemlich... Wieso hatte sie einen nackten Kerl in den Baderaum geholt!? Überfordert ließ er sich auf dem Bett nieder, wo er das Gesicht in seinen Händen vergrub und diese nach und nach hinauf durch seine Haare fuhren...

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    Ungläubig schaute die junge Schneiderin Ryu nach, der kurz in den Baderaum kam und dann sofort wieder verschwunden war. Sie verstand nicht, warum er gleich wieder hinausgestürmt war. Alsob er noch nie einen nackten Mann gesehen hätte.
    "Ich geh mal nach ihm sehen. Und du wäschst dich ordentlich.", sagte sie schulterzuckend zu Griffin, der gerade einen schwimmenden Gegenstand gefunden hatte, mit dem er sich beschäftigen konnte.
    Mit schnellen Schritten ging die Schönheit ins Nachbarzimmer, wo sie den Hauptmann auf dem Bett sitzend fand. Er wirkte angespannt und nachdenklich. Wahrscheinlich ließen ihn die Gedanken an einen bevorstehenden Krieg immer noch nicht los. Flink durchquerte sie das Zimmer und wollte sich neben ihn setzen, als dieser ein Stück zur Seite rutschte. Warum schaffte er Raum zwischen ihnen? Hatte sie vielleicht irgendetwas angestellt oder war ihm gerade einfach nicht nach kuscheln?
    "Was ist den los? Magst du mich denn gar nicht mehr umarmen? Ich habe den ganzen Tag auf dich gewartet. Nagut ab und an habe ich mich auch nach neuer Kundschaft umgesehen. Da habe ich auch Griffin getroffen. Du kennst ihn doch bestimmt noch aus Silden. Naja, wie dem auch sei, beschäftigt dich immer noch die Entscheidung, die du zu treffen hast? Du weißst, dass ich dir zur Seite stehe, wenn es zu einer Entscheidung kommt, egal wie diese ausfällt. Was ziehst du also für ein Gesicht, ich werde dich schon nicht hängen lassen."
    Sie legte ihre Hand auf seine, doch er blieb nur ruhig sitzen und schien nicht auf die Berührung zu reagieren. Dass Ryu teilweise etwas gefühlskühler war als sie selbst, wusste sie, aber diese Seite war auch ihr neu.

  16. Beiträge anzeigen #276
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    DAS sollte Griffin gewesen sein? Ohja, sicher... Der Kerl, der damals um ihre Gunst geeifert hatte saß nun nackt im Badezuber und unterhielt sich mit ihr. Der Templer schnaufte erneut durch und überlegte, was er hätte sagen können. Wie er es hätte formulieren können. Es war so ungewohnt, dieses Gefühl der Eifersucht. Des Entsetzens, mal eben in so eine Situation geplatzt zu sein. So etwas war ihm bisher noch nie passiert... Ein leiser Seufzer entfuhr ihm, als er ihre Hand auf der seinen spürte. Er schaute sie an. Musterte sie... Schaute ihr tief in die Augen und wartete dann eine Weile, ehe seine Lippen begannen die passenden Worte zu formen.

    "Du sagst, du stehst hinter mir... Und dann komme ich mitten in der Nacht nach hause und sehe dich mit einem nackten Mann im Waschraum... Was soll ich davon halten? Was würdest du davon halten, wenn du hier herkämst und mich im selben Raum wiederfändest in dem auch eine Frau im Zuber sitzt mit einem Hauch von Nichts am Körper?" er klang dabei unruhiger, als er es beabsichtigt hatte. Wer mochte es auch schon, so ein Gespräch zu führen? Sie hätte Griffin schließlich auch am nächsten Tag herbringen können, wenn man über alles reden konnte. Er wäre mit ihrer Zusprache sicher für eine Nacht in der Sumpflillie untergekommen! Gut riechen tat dort sowieso niemand! Und sowieso... Woher hatte sie den verschollen geglaubten eigentlich her? Er blickte sie noch immer an, flehte mit seinem Blick fast schon um ein Zeichen der Bestätigung, dass sie seine Bedenken verstand und ihm diese auch nahm. Ob der Kerl nun immernoch vor sich hinplanschte oder nicht war ihm dabei egal...

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    War Ryu etwa eifersüchtig? Sie hatte jetzt mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Eigentlich war sie davon ausgegangen, dass ein starker Mann wie er nicht eifersüchtig werden kann. Außerdem sah die Grünhaarige auch keinen Grund für Eifersucht, denn schließlich hatte sie sich nur mit einem alten Freund unterhalten. Wo war der Unterschied, ob das Gespräch im Badezimmer oder in der Sumpflilie stattfand?
    "Ich stehe auch immer hinter dir und was sollte Griffin im Zuber daran ändern? Glaubst du ich habe ihn in das Wasser gestopft, um ihn mal fast nackt zu sehen?", die junge Schneiderin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, "Das glaubst du dir doch selbst nicht. Falls ich dich in einer solchen Situation sehen würde, dann würde ich dazu kommen. Es ist ja nicht, als wäre dort irgendetwas vorgefallen, wofür ich mich schämen müsste. Eine Unterhaltung ist wohl kein Akt der Untreue. Und ein nackter Mensch ist auch nichts, was mich jetzt von den Füßen hauen könne. Jeder Mensch hat in seinem Leben schon mal einen anderen nackt gesehen, da ist nun wirklich nichts dabei. Du solltest dir über sowas nun wirklich keine Gedanken machen, sondern lieber auf mein Versprechen und meine Gefühle zu vertrauen."
    Myra streichelte durch seine Haare und versuchte den Hauptmann zu beruhigen. Hätte sich ihre Mutter damals immer so angestellt, wenn ihr Vater zusammen mit ein paar Angestelltinnen baden gegangen war, dann hätte diese Ehe wohl nicht so lange gehalten. Aber die Menschen waren verschieden, das musste die Schneiderin wieder einmal feststellen.

  18. Beiträge anzeigen #278
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    Es war ein schönes Gefühl, wie sie ihn streichelte. Es beruhigte ihn doch ungemein, wie auch ihre Worte. Auch wenn er die Argumente mit dem "jeder hat einen anderen schonmal nackt gesehen" für sehr ungewöhnlich von ihr hielt. Früher... Ja, früher hätte sie so etwas wohl nicht von sich gegeben, aber vielleicht war es nur ein Anzeichen dafür, dass sie auch das geändert hatte. Langsam rutschte er wieder zu ihr, bis der Templer seine Herzensdame schließlich doch in den Arm nahm. Zwar missfiel es ihm immernoch, dass nebenan ein nackter in seinem Zuber umherplanschte, aber so war das nun eben...

    "Weißt du, in der letzten Zeit gibst du mir soviel Halt... Ich habe einfach Angst, dass sich das eines Tages ändern könnte und du dann weg bist..." er schluckte bei dem Gedanken und drückte sie etwas fester an sich. Das letzte, was er wollte war es, sie zu verlieren. Aber sie hatte recht... Seine Bedenken waren so gesehen grundlos. Schließlich stand sie auch hinter ihm, selbst wenn manche jungen Damen nur durch einen seiner Blicke in Ohnmacht fielen. Warum sollte es also anders sein? Schließlich schauten ihr auch einige Leute auf den Hintern, wenn sie durch Schwarzwasser spazierte... Davon ging er zumindest aus. Ein ruhiger Moment verging, ehe er wieder von ihr abließ und dann nickte. Seine Disziplin kehrte langsam wieder ein und seine Gedanken wurden klarer. Auch wenn noch immer dieser seltsame Beigeschmack da war. Und wenn dort drüben wirklich Griffin saß, dann würde dieser ihm einige Antworten schulden...

    "Danke, Myra... Du hast recht, ich sollte auch "dazu kommen"... Und dann erzählst du mir, wie du Griffin aufgegabelt hast..."

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    King Kong Avatar von Griffin
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    Was auch immer das für ein komisches Kerlchen gewesen sein mochte, Griffin zumindest ließ sich von diesem absolut merkwürdigen Auftritt nicht beirren und planschte weiter in dem nur noch lauwarmen Wasser. Mitten auf dem leicht dampfenden Wasserbad schwamm ruhig ein kleines Stückchen Holz, dass den ehemaligen Hüter entfernt an eine Ente erinnerte. Amüsiert zog er mit der Holzente immer wieder lustige Bahnen durch das Wasser und machte damit - anfangs noch relativ leise, mittlerweile eher lautstark - Quakgeräusche nach.
    Insgeheim - und darüber täuschte auch der Badespaß mit der Holzente nicht hinweg - fragte er sich jedoch schon, was der Auftritt dieses Spinners eben zu bedeuten hatte. Im schummrigen Schein der Fackeln hatte der Braunhaarige das Gesicht des Fremden nicht erkennen können, aber irgendetwas an seiner Erscheinung schien ihm vertraut. Auf eine merkwürdige Art und Weise wurde er das Gefühl nicht los, als hätte er den Fremdling schon einmal gerochen. Es war absurd. Er hatte am anderen Ende des Raums gestanden, aber mit seiner Ankunft hatte sich der wohlige Geruch im Raum, der durch Myra ausgestrahlt wurde, verändert. Zum Schlechten.
    Und wieso war der Fremdling nicht aus der Tür ins Freie, sondern in einen Nebenraum gerannt? War er vielleicht ein Dieb? Unwahrscheinlich, dann hätte er nichts gesagt. Was war das für ein Spinner? Und wieso wurde Griffin das Gefühl nicht los, dass er diesen Spinner kannte?
    Nachdenklich rutschte er in dem Badezuber ein Stückchen tiefer und ließ Quietschie die Holzente eine weitere Runde drehen, als sich das unangenehme Geruchsgemisch, das er eben bereits einmal wahrgenommen hatte, verstärkte.

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    Myra ist offline
    Zusammen mit Ryu betrat sie nun wieder den Nachbarraum, in dem Griffin scheinbar schon sehnsüchtig auf sie wartete. Denn er ließ von seinem Stück Holz ab, welches über die Oberfläche schwamm, richtete sich auf und schaute die beiden an. Doch war sein Gemüt jetzt auch etwas getrübt. Lag es am Hauptmann oder war ihm das Wasser schon zu kalt geworden? Langsam begann Myras Kopf zu schwirren, warum waren Männer nur so kompliziert? Die Gefühlsschwankungen der beiden waren ja unerträglich. Eigentlich wollte sie Griffin nur helfen sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, nachdem er solang etwas anderes war als er selbst. Aber im Gegensatz dazu bekam sie zwei Männer, die beide auf ihre eigene Art schlechte Laune verursachten. Vorsichtig versuchte die Grünhaarige das Eis zu brechen.
    "Ich glaube, dass ihr beiden euch schon kennt. Aber für den Fall der Fälle stelle ich euch nochmal kurz vor. Griffin, er hier ist Ryu, der Hauptmann in Schwarzwasser. Und Ryu, er ist Griffin, er ist sozusagen neu in der Siedlung."
    In beiden schien ein Licht aufzugehen. Begeistert darüber schlug die Schneiderin die Hände zusammen. Nun war nur zu hoffen, dass das Licht auch weiterhin brannte und nicht wieder verschwandt. In den Gesichtern der Männer konnte sie keine erkennbare Regung sehen. Die beiden starrten sich einfach nur an. Sie kannten sich, soviel war sicher. Doch was nun geschehen würde, das stand noch in den Sternen. Langsam bekam die Grünäugige doch Bedenken, ob es eine gute Idee gewesen war, Griffin mit hierher zu bringen. Aber wer konnte schon ahnen, dass beide sich so unreif verhielten?

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