[Suzuran]

Warum hielt sie sich diese Tiere? Die flinken Tierchen gehörten in den Wald, in die Bäume und nicht an den Hals einer jungen Frau, auch wenn sie sicher gut den Hals wärmten...lebend natürlich. Sie hielt nichts von dieser Haustierhaltung...aber aus irgendeinem Grund mussten sie Manon folgen und vielleicht würde es sich im Laufe der nächsten Monate oder Jahre offenbaren...
Sie räusperte sich und entfernte sich dann ein paar Schritte von der Unterkunft. Warum duftete Manon so gut? Irgendwie nach Sommer, nach einem Hauch Blumen und gleichzeitig nach den frischen Wiesen von Silden... worin hatte sie sich gewälzt, mit was hatte sie sich eingeschmiert? Sicher war es ein Mittelchen vom Schwarzmarkt..."Du riechst nach Natur, mehr stinkst du fast verdächtig danach. Das ist doch nicht normal? Wo hast du diesen Duft her? Du riechst nicht nach Arbeit oder Schweiß...nicht nach Wald und Erde...nicht, dass es nicht gut riecht, aber es ist meiner Meinung nach nicht normal", sie räusperte sich erneut. "Das war auf jedenfall nicht das, worüber ich mit dir reden wollte. Unsere Wege müssen sich nach dieser kurzen Zeit wieder trennen...nicht für immer und ewig, auch werde ich nicht unbedingt weggehen, aber ich werde auf jeden Fall keine Zeit mehr für dich haben...es stehen wichtigere Dinge an, ich muss mich auf diese Sache konzentrieren und werde mich nicht mehr um dich kümmern können...aber lass mich überlegen, ich kenne da jemanden bei dem du gut aufgehoben sein wirst. Willst du wissen wer es ist? Du hast ihn gestern Nacht schon gesehen."

[Gath]

Es gab sensationelle Neuigkeiten in Schwarzwasser: An der zukünftigen Schlosserei wurde mal wieder in wirklich großem Stil weitergebaut: Gleich vier Gestalten waren heute den ganzen Tag über schon dabei, die ersten Dachbalken in Stellung zu bringen - und sie hatten knapp ein Viertel geschafft, dass war wirklich gut!
Die vier fleißigen Handwerker waren Vass und Gath - das war sowieso klar - sowie Bud und Terrence, die Gath gestern Abend noch rein zufällig in der Sumpflilie getroffen hatte und gleich mal dazu animiert hatte, heute den Tag über - und mal zur Abwechslung tagsüber nicht nachts - mitzuhelfen, Kealas Baustelle einigermaßen schnell zu beenden. Dazu waren zwar einige Bier und eine gute Portion zu essen nötig gewesen, aber der junge Bootsbauer war arg skeptisch gewesen, so auf die Schnelle noch andere Leute zu finden und ein paar waren erheblich besser, als das ganze nochmal eine Runde zu vertagen, weil man gar keine hatte. Und nebenbei noch seinen Versprechen von gestern, sich um Helfer zu kümmern, nicht einhalten zu können.
Aber trotzdem, ein paar mehr wären alles andere als verkehrt gewesen, denn Gath war schlag kaputt und fix und fertig, was jetzt eigentlich nicht Sinn und Zweck des Tages gewesen war. Vor allem, weil sie morgen ja noch etwas ähnliches machen würden. Und übermorgen. Und überübermorgen. Und...
Hoffentlich fanden sich noch ein paar andere Leute, die mithelfen konnten.

[Griffin]

Fast wäre der junge Mann von seinem Stuhl gefallen, als er die Worte seines Gegenübers verstand und ihre Bedeutung erfasste. Der Kerl ist aus Silden? Fassungslos hörte er mit dem Kippeln auf und setzte sich wieder gerade auf den Stuhl. Er konnte nicht glauben, was der Kerl ihm da gerade erzählt hatte. Er sah zwar, wie sich Bartimäus' Lippen bewegten, aber er vernahm kein Wort. Zu sehr war er in Gedanken versunken. Alles kreiste nun nur um ein einziges Thema: Die Sildener. Seine alten Freunde, Waffengefährten und all die Bekanntschaften, die er gemacht hatten. Viele Sildener sind mit ihm gereist? Wie viele? Was ist mit dem Rest?
Gerade, als sein Gegenüber geendet hatte und ihn frech grinsend anstarrte, konnte der Braunhaarige sich aus seinen Gedanken reißen und sah ihn durchdringend an. Seine Augen funkelten ihm ehrlich entgegen. Er sprach die Wahrheit. Es musste so sein. Sie waren tatsächlich hier! Wäre Griffin nicht so geschockt gewesen, wäre er wohl auf der Stelle aufgesprungen und hätte auf den Tischen getanzt. Es war kaum zu fassen. Die ganze Zeit dachte er, er befände sich in einer fremden Welt, in der er niemanden kannte und jetzt plötzlich erfuhr er, dass viele seiner alten Bekannten hier waren. In diesem Augenblick. Genau in dieser Stadt! Es war unfassbar.
»Erzähl mir alles!« Die sonst so ruhige Stimme des Braunhaarigen schien sich förmlich zu überschlagen. Sein Herz raste. Ungeduldig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her und wartete darauf, dass sein Gegenüber endlich mit den Erzählungen begann.

[Bartimäus]

Man konnte es Griffin anmerken wie überrascht er über Bartis Erzählung war. Freudig überrascht! Umso mehr missfiel es dem Waldläufer die ganze Geschichte zu erzählen, die soviel Tod beinhaltete, doch sie ihm vorzuenthalten konnte er auch nicht, also blieb ihm keine Wahl.
"Ich befürchte, dass es dir nicht gefallen wird und unterbrich mich bitte, falls es dir zu viel werden sollte, aber ich bin dem Walvolk erst nach Silden beigetreten und verbinde dadurch wohl nicht so viel mit dem Fischerdorf wie du vielleicht tust."
Er legte eine kurze Pause ein ehe er begann die ganze Geschichte zu erzählen.
"Es war vor über einem Jahr im Sommer, als Häscher Silden angegriffen haben. Sie hatten einen Drachen beschworen, der anstatt Feuer einem Odem gespien hat, der die Pest verbreitete. Ryu, ich weiß nicht ob du ihn kennst, jetzt ist er Hauptmann hier in Schwarzwasser, hat den Drachen angeblich erlegt und die Häscher wurden besiegt, doch der Kampf hat Opfer gefordert. Außerdem kam noch dazu, dass die heilige Eiche angegriffen wurden und Teile vom Dorf überwuchert hatte. Es hatte sich dann natürlich alles wieder beruhigt und das Dorf wurde wieder aufgebaut, aber es gibt natürlich trotzdem einen Unterschied zu vorher. Das Waldvolk ist dann in ein geheimes Tal nach Beria gezogen, wo wir vor Feinden sicher waren und ich aufgenommen wurde. Zu Samhain hatten wir dann alle eine Vision von dem riesigen Baum hier, wodurch wir die Insel gesucht und im Winter auch gefunden haben. Seither sind wir hier und besiedeln das Dorf Schwarzwasser."
Und so schnell war sie erzählt, die Geschichte vom Untergang eines Dorfes, das wohl lange Zeit Griffins Heimat gewesen war und jetzt war so viel Zeit vergangen, sie waren hier und so viel hatte sich verändert.

[Manon]

Manon kicherte, auch wenn ihr garnicht der Sinn danach stand, aber dennoch tat sie es. Es tat gut für einen Moment die Sorgen wegen ihren Eichhörnchen zu vergessen.
"Das sind Überbleibsel von meinem Zuhause, weißt du? Wir haben all mögliche Bademittelchen gehabt..." grinste die blonde Diebin.

Als Suzuran fertig gesprochen hatte, schluckte Manon erstmal. Das ihre Lehrmeisterin keine Zeit mehr für sie hatte, betrübte sie ein wenig, auch wenn sie die Gründe verstehen konnte. Wichtige Aufgaben hatte immer vorrang. Doch als sie sich bei Suzuran bedanken wollte, war sie auch schon wieder verschwunden...
Manon ging weiter und dachte darüber nach, was sie sonst noch gesagt hatte. "..... ich kenne da jemanden bei dem du gut aufgehoben sein wirst. Willst du wissen wer es ist? Du hast ihn gestern Nacht schon gesehen." hallten Suzurans Worte in ihrem Kopf nach und sie blieb abrupt stehen. Sie meinte doch nicht wirklich den dunklen gekleideten Kerl, der die Spanner oder Krautdiebe, die sich letzte Nacht im Garten herum getrieben hatten, mit einer ein grünlichen Rauchwolke verjagt hatte? Doch... musste wohl! Er war der einzige, der außer Suzuran und sie selbst über Magie verfügte. Sie seufzte.
Die Diebin ging weiter, würde aber diesen Druiden wohl bald aufsuchen, aber erst suchte sie ihre Eichhörnchen.....

[Griffin]

Ein weiteres Mal wäre der Braunhaarige fast von seinem Stuhl gefallen. Silden, angegriffen? Von einem Drachen? Hauptmann Ryu? Und dann die Geschichte von dem Wiederaufbau, der Flucht und schließlich der Vision. Das alles klang... abenteuerlich. Und das war noch eine milde Formulierung. Aber Griffin hatte bisher eine gute Menschenkenntnis gehabt und er hatte das Gefühl, dass dieser Bartimäus hier ihn nicht anlügen würde. Wozu auch?
Mit einem tiefen Seufzer erhob Griffin sich und schritt unruhig von einer Stelle zur anderen. Er blickte abwechselnd zu Bartimäus, der ihn verständnisvoll und ermutigend anblickte, und auf den hölzernen Boden.
Silden wurde angegriffen. Dieser Gedanke bohrte sich immer wieder in seinen Schädel. Er fühlte tiefe Trauer über die Verluste, die der Angriff zu Folge hatte und er fühlte Wut, wenn er daran dachte, wie vielen Familien dieser Angriff Leid gebracht hatte. Aber es hatte keinen Sinn - zumindest versuchte er sich das immer wieder selbst einzureden - denn es war geschehen. Wäre das geschehen, wenn ich da gewesen wäre? Wie viele Tode hätte ich verhindern können? Obwohl er wusste, dass seine Anwesenheit nicht viele Menschen hätte retten können, so machte er sich dennoch Vorwürfe. Hätte er nur einen einzigen Menschen retten können, wäre das bereits gut gewesen. Und wahrscheinlich hätte er viele, viele Menschen mehr retten können.

Niedergeschlagen hielt er sich an der Rückenlehne seines Stuhls fest und blickte Bartimäus an. Er schien zu verstehen oder zumindest zu erahnen, was in Griffin vorging, denn er schwieg und blickte ihn noch immer verständnisvoll an. »Ich brauche Kleidung.« Seine Stimme war ruhig und bestimmt. Er wusste, dass er von seinem Gegenüber viel verlangte, wenn er ihn nach diesem üppigen Mahl auch noch um Kleidung bat, aber er würde jedes Goldstück, das er heute in Griffin investierte, zurückkriegen. »Ich brauche Kleidung und ich brauche Waffen. Und Nahrung. Ein Pferd, ein schnelles Pferd. Ich...« Er brach ab. Nein, er kannte Bartimäus kaum, er konnte nicht von ihm verlangen, dass er all das für ihn tat. »Vergiss es, Bartimäus. Ich brauche Gold. Nein, nein.« Hastig bedeutete er dem jungen Mann, dass er das Gold keinesfalls leihen wollte, er wollte es verdienen. »Du kennst dich hier aus. Führst du mich rum? Zeig mir Schwarzwasser, zeig mir Tooshoo. Und... wenn es dir möglich ist, hilft mir eine Möglichkeit zu finden an Gold zu gelangen. Ich brauche viele Dinge, wenn ich den Leuten hier helfen will. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«

[Bartimäus]

"Beruhig dich erst einmal!"
Bartimäus hatte befürchtet, dass es ein ordentlicher Schlag für Griffin sein würde.
"Mach dir keine Vorwürfe! Nicht von all dem was passiert ist, ist auch im entferntesten deine Schuld! Und nichts von all dem was du gerade gesagt hast, muss heute und jetzt sofort geschehen! Komm, setz dich wieder! Das war ein riesiger Haufen Informationen, verarbeite den erst einmal, schlaf eine Nacht darüber, es wird dann immer noch genug Zeit bleiben um zu helfen und zu aller erst musst du dir selber helfen. Niemand hat etwas davon, wenn du jetzt los stürmst und dies und jenes machst und jedem helfen willst, wenn du dich selbst damit fertig machst. Und auch ich bleibe hier und kann dir morgen oder sonst wann immer noch alles zeigen und dir helfen die Dinge zu besorgen die du brauchst."
Hoffentlich hatte er es so geschafft ihn so wieder etwas zu beruhigen und seine Aufregung zu senken.
"Eine andere Frage hätte ich dann noch: Bist du noch verletzt? Vielleicht solltest du die Nacht lieber in der Heilkammer schlafen, ansonsten kann ich dir auch ein normales Bett organisieren."
Darauf hätte er eigentlich auch früher kommen können, aber so schlimm konnte es nicht sein, sonst hätte er es bereits bemerkt, aber er kannte ja die Wunden die er selbst ihm teilweise zugefügt hatte, nur wie schnell die verheilt waren und welchen Einfluss die Verwandlung darauf hatte, wusste er nicht.

[Ryu Hayabusa]

Gemächlich spazierte der Templer durch Schwarzwasser. Noch immer pulsierte das Blut in seinen Adern vom heutigen Training in der Ruine. Genau genommen, vom gestrigen... Nun, er hatte so gesehen die ganze Nacht und den ganzen Tag hindurch geübt und seine Techniken wiederholt. Es tat gut, dem Körper nun ein wenig Ruhe zu gönnen und sich in der Ruhe der Nacht seinen Gedanken hinzugeben. Nur noch wenige Wächter durchstreiften das Dorf und auch die meißten Bewohner waren schon längst in ihren Betten. Aus den verschiedenen Hütten brannte ab und zu noch ein wenig Licht, während von drinnen Stimmen zu vernehmen waren. Vermutlich noch ein wenig des gemütlichen Zusammensitzens wenn man so wollte. Doch Ryu wollte lieber die frische Nachtluft genießen und seine Ruhe haben. Leider war es mit dieser je vorrüber, als er plötzlich von irgendetwas angerempelt wurde... Genauer gesagt war er es wohl, der irgendetwas angerumpelt hatte, was nun auf dem Boden lag. Bei genauerer Betrachtung stellte sich dieses Etwas dann als Frau heraus. Und diese wiederum stellte sich bei noch genauerer Betrachtung als Manon, die Freundin aller Eichhörnchen heraus.

"Entschuldige..." gab er etwas überrascht von sich und reichte ihr sofort, wie er es als Kavallier gewohnt war, die Hand. "Dieses mal hab ich wohl nicht aufgepasst..."

[Griffin]

Bartimäus hatte Recht. Durch die kurze Zusammenfassung der letzten Zeit hatte Griffin viele Informationen in kürzester Zeit bekommen. Es war wohl im Augenblick zu viel für ihn und er reagierte ein wenig über. Und auch, wenn eine Nacht Schlaf den Verlust der vielen Sildener nicht wieder gutmachen konnte, so würde sie wahrscheinlich doch dafür sorgen, dass er zumindest einen klaren Gedanken fassen und einen geeigneten Plan schmieden konnte.
Langsam, aber mit den Gedanken noch immer nicht ganz bei der Sache, setzte der junge Mann sich zurück auf seinen Stuhl und atmete tief durch. Er zwang sich selbst, ruhiger zu atmen und konzentrierte sich auf das Gespräch mit Bartimäus, um die schmerzenden Gedanken an seine Freunde und Bekannten in Silden zu vertreiben.
»Mal bei einem Heiler vorbeizuschauen könnte wohl nicht schaden.«, sprach er mit einem leicht scherzhaften Ton. Mit einem Grinsen deutete er auf seine Schulter, die zwar noch immer mit einem schmutzigen Verband umwickelt, jetzt aber von dem ebenfalls schmutzigen Hemd überdeckt war. Lediglich am Hals - zumindest in einem kleinen Bereich - konnte man die Spuren der ehemals stark blutenden Verletzung noch deutlich sehen. Es war schlecht verheilt und obwohl das Gröbste überstanden war, schmerzte ihn die Bewegung seines rechten Arms noch immer. Aber auch einige, kleinere Schnitte und Verletzungen an seinem Körper bargen das Risiko, dass sie sich entzündeten. Insbesondere jetzt, da er die schmutzigen Sachen trug konnte man nicht sicher sein.

Nur wenige Augenblicke später traten die beiden Männer hinaus in die kühle Nachtluft. Bartimäus hatte die Mahlzeiten bezahlt und schritt nun - dicht gefolgt von Griffin - über die hölzernen Planken Schwarzwassers. Seiner Aussage zufolge hatten sie verschiedene Unterkünfte, in denen man sich unter Anderem auch um Verletzungen kümmern würde. Keine schlechte Einrichtung, insbesondere, wenn man vollkommen mittellos und mit gestohlener Kleidung durch eine vollkommen fremde Stadt watschelte.
Der Braunhaarige wollte Bartimäus eigentlich seinen tiefempfundenen Dank aussprechen. Nicht nur für die Mahlzeit und dem Hinweis auf die Heilkammer, sondern insbesondere dafür, dass er ihn nicht getötet hatte, als er die Möglichkeit dazu hatte. Griffin hatte diesen Aspekt bisher vollkommen außer Acht gelassen, aber dieser Bartimäus war ein großes Risiko eingegangen, indem er eine wilde Bestie in die Stadt brachte, statt sie zu töten. Und dafür war der junge Mann ihm dankbar, denn die wilde Bestie war immerhin er gewesen.
Aber er würde sich zu einem anderen Zeitpunkt erkenntlich zeigen.

[Manon]

Gemütlich schlenderte sie durch die ruhige Nacht und hielt Ausschau nach ihren Eichhörnchen. Jedes mögliche Versteck hatte sie bereits abgesucht, doch in keines war irgendeine Spur von den beiden - einfach nichts. "Wo steckt ihr bloß?" murmelte Manon vor sich hin und ging weiter. Es war nichts ungewöhnliches das die Tiere mal für mehrere Tage weg waren. Aber nachdem die beiden letzte Nacht so panisch davon gestürzt waren, machte sie sich doch ziemlich große Sorgen, dass ihnen etwas zu gestoßen sein könnte. Sie war völlig in ihren Gedanken versunken, als sie plötzlich von jemandem angerempelt wurde und hin fiel...

"Verdammt, pass doch auf oder hast du keine Augen im Kopf?" fuhr sie den vermeindlichen Störenfried an, als sie ein vertraute Stimme vernahm. Ryu?... Sie setzte sich auf den Boden und starrte zu ihm hoch. "Was machst du denn hier?" Manon griff nach seiner ausgestreckten Hand und ließ sich von ihm hoch ziehen. "Huch..." kam es ihr leise über die Lippen, überrascht von dem Schwung mit dem der Hauptmann sie wieder auf die Beine stellte. Sie klopfte sich den Dreck von der Hose und sah ihm anschließend in die Augen. "Danke..."

[Ryu Hayabusa]

Hatte er sie etwas zu fest hochgezogen? Wie auch immer, nun stand sie wieder auf den Beinen und schaute ihn, vermutlich etwas eingeschüchtert an. Ihre Frage allerdings war schon etwas... Erheiternd. Was sollte der Hauptmann wohl schon in dem Dorf suchen, welches er zu schützen gedachte? Er grinste leicht. "Was würdest du denn von einem Hauptmann erwarten, der einen nächtlichen Spaziergang in dem Dorf tätigt, in dem seine Wächter patroulieren?" bemerkte er ruhig und blickte dabei ruhig in ihre Augen.

"Dasselbe könnte ich übrigens dich fragen... Wenn ich mich recht daran erinnere beginnt deine Schicht erst wieder zum morgigen Mittag..."

[Manon]

Sie lachte.
Bei genaueren Überlegungen war das eine ziemlich dämmliche Frage. Andererseits hatte sie ihn, seid sie hier war auch noch nie patroulieren sehen....

"Naja, das du hinterm Schreibtisch hockst, Dienstpläne machst und dir langweilige Geschichten anhörst... Außerdem hab ich dich noch nie partoulieren sehen, also entschuldige meine Frage..." antwortete sie keck und grinste.

Dann wurde sie auch schon wieder ernster und wandte sich ab. "Ich suche meine Eichhörnchen... Die sind seid letzte Nacht spurlos verschwunden..." Über die Schulter blickend fragte sie dann: "Du hast sie nicht zufällig gesehen, oder?"

[Ryu Hayabusa]

Der Templer überlegte einen Moment lang, zuckte dann jedoch mit den Schultern. Auf seinem Weg hatte er keine Eichhörnchen gesehen. Weder das eine, noch das andere. "Tut mir leid, keine Tierchen die meinen Weg kreuzten. Und, um ehrlich gesagt hätte ich nicht wirklich ein Auge darauf gehabt, bei meiner... Patroulie... Oder Spaziergang. Nenn es wie du willst. Hast du schon in der Taverne nachgesehen? Die beiden stiften dort doch so gerne Unheil..." der Hauptmann schaute hinauf zum Sternenhimmel, welcher nur leicht durch die vielen Baumkronen hindurchschimmerte. Mitten in der Nacht zwei kleinen Baumbewohnern hinterher zu jagen war nicht gerade das, was er als klug definieren würde, aber jedem das seine.

"Wenn du möchtest komm ich mit, solltest du dort nachsehen wollen. Ich hatte gerade eh nichts zu tun und bevor du hier alleine herumgeisterst..." er ging zu ihr hin und drehte sie sanft zurecht, damit sie wieder ihm wieder ins Gesicht blickte. "Und schaut nicht immer so über deine Schulter... Gibt erstens auf Dauer eine Genickstarre und zweitens wirkt das ein wenig unhöflich, wenn du deinem Hauptmann die kalte Schulter zeigst." in Begleitung eines kurzen Grinsens machte er sich dann daran, Richtung Taverne zu gehen...

[Manon]

Den Kopf leicht nach rechts geneigt und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrend, fing sie schließlich an zu lachen. Verkniff sich allerdings jedes weitere Kommentar. Stattdessen folgte sie Ryu, der auf die Sumpflilie zu steuerte.

Als sie die Taverne betraten, war nicht mehr viel los. Lediglich ein paar Stammgäste saßen noch da und tranken johlend um die Wette.
Mama Hooqua kam ihnen entgegen und grüsste sie. "Waren die Eichhörnchen hier?" fragte Manon. "Nein... Aber ich hatte dir gesagt, dass die beiden eines Tages nicht mehr zurück kommen werden...." antwortete die Hooqua. Manon nickte zustimmend, auch wenn ihr die Antwort überhaupt nicht gefiel, wusste sie, dass diese Frau recht hatte.

"Was darf ich euch bringen?"....

[Maax]

Abends saß Maax in seinem Zimmer und hielt sich das Kraut aufs Auge was Alon ihm gegeben hatte. „ Ich müsste so langsam mal wieder „ Arbeiten“ gehen“ dachte sich Maax während er in seinem Bett lag. „ Meine Geldbörse wird nämlich immer dünner“. „Wenn dieses Kraut wirklich solche Wunder bewirkt sollte ich mir vielleicht mehr besorgen und es verkaufen“ überlegte er weiter. Langsam schlief Maax ein.


Am nächsten Morgen aß er einwenig und ging dann raus auf den Übungsplatz. Dort angekommen zog er seine Rüstung aus, nahm sich ein paar von den umherliegenden Holzklötzen und band sie mit einem Stück Seil zusammen. Dann legte Maax sich mit dem Rücken auf die Erde und befestigte das Holzbündel auf seinem Brustkorb. Als das alles geschehen war machte er ein paar Übungen für seine Bauchmuskulatur und seine Arme. Nach ein paar Stunden stand Maax verschwitz auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn und seinem Oberkörper. Jetzt verstand er warum er für das Frauenvolk so attraktiv war, sein Körper war Stahl, er hatte sich ja auch schon in so manchem Kampf bewährt. Seine Arme glichen denen eines Schmieds und sein Oberkörper war ebenfalls sehr Muskulös. Maax nahm einen tiefen Schluck aus seinem Wassersack. Danach nahm er sein Schwert in die Hand und wirbelte damit herum. Er versuchte ein paar Übungen des gestrigen Abends zu wiederholen was ihm auch mittel gut gelang. Plötzlich kam Alon völlig außer Atem auf Maax zugelaufen. „Tut mir Leid für die Verspätung“ sprach er zu Maax. „Also, heute schauen wir uns die verschiedenen Kampfstellungen an. Wir beginnen mal mit Angriffs - und Abwehrsstellung. Nimm mal die Position ein, die du für am besten hältst - zuerst, wie du vor einem Angriff stehst“ erzählte der Mentor weiter. „ Oh ist es den schon so spät?“ fragte Maax. Er hatte gar nicht mitbekommen das es schon wieder dunkel wurde. „ Aber ja ich habe alles verstanden, legen wir los“ setzte der angehende Schwertkämpfer fort. Maax nahm noch schnell einen Schluck aus dem Wassersack und ging dann in Kampfposition. Maax stand nun Kampfbereit vor Alon. Er hatte ein Fuß vor dem anderen und seine Beine waren etwas gespreizt. Der Oberkörper war leicht gedreht. Die Linke Hand hatte Maax zu einer Faust geballt und in der Rechten hielt er das Schwert. „ Ich komm mir vor wie ein Paladin“ schmunzelte Maax leicht. „ So und jetzt? Willst du mich jetzt angreifen?“ fragte er seinen Mentor. „ Wenn ja stell dich auf eine Tracht Prügel ein“ lachte Maax laut los. Auch sein Mentor musste schmunzeln. „ Also wie geht’s jetzt weiter?“ fragte Maax noch und wartete auf die Antwort seines Lehrmeisters.

[Leyla]

Was auch immer sie da gefunden hatte, sein Geruch war sehr stark, aufdringlich und durchzog inzwischen die gesamte Heilkammer, seit sie es vom Feuer genommen hatte. Im ersten Moment hatte Leyla geglaubt, das Zeug würde verbrennen oder sich irgendwie zersetzen und dabei diesen Geruch hinterlassen, aber offenbar kam das einzig allein durch das Wasserbad, das sie erwärmte. Der Sud quasi. Wenn das mal kein Ansatz für eine Substanz war, die den menschlichen Körpergeruch überdecken konnte. Man musste dann nur eben mit diesem starken Duft hier leben. Ohne Kompromisse ging es leider nicht.
Das feuchte, aber milde Lüftchen, das nun durch die weit geöffnete Tür und die ohnehin immer offen stehenden Fensteröffnungen drang, vermittelte ihr zwar das Gefühl von frischer Luft, der Geruch schien sich aber irgendwie festgesetzt zu haben. Immerhin war er nur intensiv, nicht aber unangenehm oder gar abstoßend. Sie selbst konnte es ganz sicher als übermütige Körperpflege ausgeben, ob die Herren der Schöpfung das ebenfalls so sahen, blieb abzuwarten.
Wie es der Zufall so wollte, trat in diesem Augenblick, als sie schon am Aufräumen und Putzen war, sogar einer ein. Das inzwischen fast schon eingebrannte "Bewahre!" kam ihr wie selbstverständlich über die Lippen, noch ehe sie ihn eines echten Blickes würdigen konnte. Erst, als sie die Glasgefäße sorgfältig verstaut hatte und sicher war, dass nicht wieder etwas durch Unvorsichtigkeit zu Bruch gehen konnte, schaute die Blonde hinüber und musterte den Mann. Er wirkte nicht so, als ob ihm ernsthaft etwas fehlte. Aber abweisen konnte sie ihn deshalb nicht einfach, auch wenn es schon recht spät war. Zumal sie ihn irgendwoher zu kennen glaubte. "Kann ich ... helfen?", fragte sie daher etwas verunsichert.

[Griffin]

Hat sich anscheinend etabliert., dachte der Braunhaarige süffisant grinsend, als er - noch immer gekleidet in dem lächerlichen Aufzug - eintrat und ihm die typische Begrüßungsfloskel um die Ohren geschlagen wurde. Er schwieg. Was ist eigentlich aus dem freundlichen "Hallo." oder einem einfachen "Guten Tag." geworden? Immer dieser neumodische Schnickschnack.
Mit einem Ohr hörte der junge Mann, wie Bartimäus ausführlich einige Dinge erklärte und den hiesigen Heiler anscheinend über die Situation des Patienten aufklärte. Griffin ließ ihn erzählen, er kannte die Leute ohnehin besser. Da wollte man sich nicht einmischen. Der Braunhaarige schritt derweil mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt durch den Raum und betrachtete manche der merkwürdig anmutenden Apparaturen und Werkzeuge. In Gedanken malte er sich aus, welche verrückten Experimente und wahnwitzigen Eingriffe man mit ihnen wohl vornehmen konnte. Bei einigen ganz besonders ausgefallenen Exemplaren beugte er sich sogar ein Stück nach vorne, um sie genauer unter die Lupe nehmen zu können. Sofort fielen ihm unzählige Gruselgeschichten ein, die man den Kindern am Lagerfeuer hätte erzählen können. Geschichten über verrückte Wissenschaftler und Heiler, die mit ihren Patienten Versuche anstellten, um... Griffin tat entsetzt einen Schritt rückwärts und wandte sich von den Werkzeugen ab.
In Gedanken flackerten ihm noch immer die unterschiedlichsten Bilder, als er sich zum ersten Mal dem hiesigen Heiler zuwandte. Und er staunte nicht schlecht, als er die durchaus reizvollen Kurven sah, die sich ihm im Halbdunkel förmlich aufdrängten. Vor seinem inneren Auge zerbrach das Bild einer alten, mit gruseligen Werkzeugen hantierenden Hexe, die mit dicker Warze auf der Nase und einem faltigen, eingefallenen Körper in ihrem düsteren Räumchen hockte.
»Leyla!« Die Verwunderung schwang in seiner Stimme deutlich mit, als er das Gesicht der ehemaligen Sildenerin erkannte. Er tat freudig einen Schritt auf die junge Blonde zu und wollte sie freudig in die Arme schließen, als ein heftiger Schmerz durch seine Schulter zuckte und er beide Arme wieder sinken ließ. Er begnügte sich mit einem freundlichen Grinsen und stellte sich neben Bartimäus, der mit seiner Erzählung scheinbar fertig war. »Fängt mit G an.«, flüsterte er halblaut der Heilerin zu, die ihn nachdenklich anstarrte.

[Leyla]

Das war also dieser Tiermensch aus dem Käfig, den sie vor einiger Zeit gefangen hatten? So recht wollte sie Bartimäus das alles nicht glauben, der sich ebenfalls noch in die Heilkammer gedrängt hatte, nachdem der andere Mann ihm Platz gemacht hatte. Der Tiermann. Wo waren all seine Haare hin, wo das Verhalten, das ihn eben doch unmenschlich erscheinen ließ? Wo die Aggressivität, mit der er sich gegen die Notbehandlung gewehrt hatte, die sie an ihm durchgeführt hatte, damit er nicht allzu sehr in seinem Gefängnis leiden musste? So, wie sie Bartimäus verstand, hatte es mit Magie zu tun. Holten sie die alten Geheimnisse der Natur also mal wieder ein? Leyla musste unwiderruflich an Frost denken, an seine Tochter und auch an das Mädchen, das er zuvor zu ihr gebracht hatte. Und die darauf folgende Reise in die eisigen Berge Nordmars.
Doch das hier schien anders zu sein. Nicht zuletzt, weil sie ihn zu kennen glaubte. Er trat wie freundschaftlich zu ihr heran, nachdem er sie eindringlich gemustert hatte, rief erfreut ihren Namen, ohne dass sie oder Bartimäus ihn genannt hatten, und machte schließlich eine Andeutung zu seinem eigenen Namen. "Gggg ... Gggg?" Ihr Murmeln hellte seine Miene auf. Und kurz darauf ihre eigene. "Griffin!" Sie versuchte seine missglückte Umarmung noch zu retten. "Aber wie bist du ... was hast ... warum?!" Dutzende Fragen versuchten gleichzeitig aus ihrem Mund zu drängen, sie wollte alles genau wissen, dachte aber schon bald wieder an ihre eigene Pflicht. "Nein warte! Setz dich dort aufs Bett. Bekommst du das Hemd aus? Sonst helf ich dir. Ich schau mir das an, du erzählst."
Mit einem fast schon frechen Grinsen holte die Ovates Verbandszeug, etwas Salbe und eine Schale mit Wasser herbei. Wobei sie sich nicht so ganz sicher war, ob das nach der langen Zeit im Sumpf und in diesem Käfig ausreichen würde.

[Griffin]

Mit einem spitzbübischen Grinsen auf dem Gesicht tat Griffin wie geheißen und setzte sich auf das Bett ganz in der Nähe. Reiß dich zusammen!, ermahnte er sich in Gedanken selbst und biss sich leicht auf die vom zurückgehaltenen Kichern zitternde Unterlippe. Er konnte auf keinen Fall so kurz nach dem Wiedersehen mit Leyla gleich wieder schmutzige Witze über ihre Formulierungen machen. Das gehörte sich nicht.
Während Leyla die Sachen zusammensuchte, begann der Braunhaarige damit sich - so gut es ihm möglich war - das Hemd zu öffnen. »Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich nicht die geringste Ahnung, wie ich hergekommen bin. Wie du dich bestimmt erinnern kannst war ich... nicht ganz ich selbst.« Grinsend blickte er kurz auf, doch die Blonde war zu beschäftigt damit, die Sachen zusammenzusuchen, um ihn zu sehen. Ein gedankenverlorenes Brummen war das einzige, was Griffin hörte. Er senkte seinen Blick wieder und entknotete die Kordeln, die das Hemd an der Brust zusammenhielten. »Die letzte Erinnerung, die ich vor dem etwas... schmerzlichen Erwachen hatte, war meine Abreise aus Silden. Die zweite, wohlgemerkt. Danach ist alles... weg. Meine innere Uhr sagt mir zwar, dass viel Zeit vergangen sein muss, aber im Grunde kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen. Als sei ich nur kurz schlafen gegangen.«
Gerade, als der junge Mann versuchte, sich aus dem Hemd zu quälen, näherte Leyla sich vollbepackt und ordnete die einzelnen medizinischen Utensilien auf einer metallernen Unterlage, ehe sie Griffin zur Hand ging. Das hölzerne Amulett hing ruhig um seinen Hals. Er wusste noch immer nicht, was es war, aber er war sich sicher, dass dieser hölzerne Gegenstand erstens magisch und zweitens der Schlüssel zu seiner Rückverwandlung war. »Und damit kämen wir schon zum Warum. Ich weiß es nicht. Ich vermute aber...« Er senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern und beugte sich vorsichtig nach vorn. Bartimäus war zwar ein netter Mensch, aber Griffin wollte keine Geheimnisse des Waldvolks verraten. »... es hängt mit dem Geist des Waldes zusammen.« Er setzte sich wieder aufrecht hin und beobachtete gespannt, wie Leyla ein letztes Mal die Utensilien kontrollierte. Anscheinend war alles da. »Wie du vielleicht weißt, habe ich deswegen Silden verlassen. Vielleicht... Ich weiß nicht, vielleicht ist etwas falsch gelaufen.«
Mit einem Lächeln sah er zu, wie die junge Blonde mit ihrer Arbeit begann.

[Leyla]

Dafür, dass er nichts zu wissen glaubte, konnte er aber doch erstaunlich viel erzählen. Zwar wusste sie nicht wirklich etwas zu all dem, sie hatte sich einfach nie mit speziellen Ritualen oder anderen Besonderheiten außer ihrer eigenen Magie befasst, dennoch klang in ihren Ohren alles so, als passte es nur zu gut in die vorhandenen Schemata. Geheimnisumwobene, magische Vorgänge, die einen selbst veränderten, verwirrten und wer weiß noch alles mit einem anstellten. Wenn nur nicht an jeder Ecke eine Gefahr lauern würde ...
"Das wird jetzt etwas weh tun", kommentierte sie zuallererst, als sie Griffins Schulter begutachtet hatte und nun mit dem feuchten Tuch den Schmutz entfernen wollte. "Also sei stark. So, wie du es als Tier gewesen bist. Ein mächtiges Wesen." Sie schaute kurz zu Bartimäus hinüber. Hätte sie sich damals während der Jagd auf Griffin verwandelt, um ihn auf diese Weise zu bändigen, dann würde er ihr Geheimnis vielleicht besser kennen, als nur in den damaligen Mutmaßungen und letztlich zumindest mit der Bestätigung, dass sie magisch begabt war. Auf jeden Fall aber stand fest, dass der Jäger einiges über das Thema wusste, vielleicht mehr als sie, vielleicht auch mehr als Griffin, der mit dem Geist des Waldes so eine Andeutung machte, die Bartis Ohren offenbar nicht erreichen sollten. Daran würde sie nicht anknüpfen. Sie drei hier konnten, auch wenn es vielleicht nicht jeder so wirklich zugeben wollte, eigentlich recht offen mit dem Thema umgehen, weil sie alle für sich selbst Bescheid wussten. Halbwegs. "Es ist schon ziemlich spannend, was die Natur so mit uns anstellt. Oder wozu wir selbst dann am Ende fähig sind. Die Zeit der einfachen Jäger ist wohl vorbei."
Sie schmunzelte, als Griffin dabei zusammenzuckte, was allerdings auch daran liegen konnte, dass sie gerade die recht kalte Salbe auftrug. Dazu noch ein Verband und es würde aufwärts gehen. Allzu schlimm war es offenbar nicht, er würde sich nur eben eine Weile schonen müssen.
"Bis auf einen!" Lächelnd schaute sie zur Tür, sie hatte gespürt, dass er kam. "Griffin, darf ich dir Thorwyn vorstellen?" Mit einem Kuss begrüßte sie den Geliebten, der nun zumindest den Namen des Patienten mitbekommen haben sollte. Vielleicht hatte er draußen ja auch schon ein wenig gelauscht.