[AeiaCarol]

Hallöchen meine Lieben

Am Stammtisch eingeworfen, war man der Meinung dieses Thema verdiene einen eigenen Thread.

Zur Zeit in Deutschland immer häufiger diskutiert wird das Thema Organspende. Während er, der Spenderausweis, in anderen Ländern bereits Pflicht ist oder zumindest mitgeführt werden sollte wenn man keine Organe spenden will, steht es uns Deutschen bisher vollkommen frei den Orange-Blauen-Ausweis zu führen.

Unionsfraktionschef Volker Kauder brachte den Stein u.a ins Rollen, als er den Vorschlag machte, die Entscheidung ob man spenden wolle oder nicht, zum Teil des Personalausweises und/oder Führerscheins zu machen. So wolle man die Menschen verstärkt zu diesem Thema aufklären und die Zahlen derer, die durch zu langes warten auf ein Spenderorgan sterben, senken.

Gerundet 11.500 Menschen warten in unserem Land zur Zeit auf eine geeignete Spende.

Zumindest laut einer aktuellen Umfrage wären 74% der Befragten dazu bereit, Organe zu spenden. Jedoch führen nur 17% davon einen Verweis darauf mit sich.


[Bild: 400px-Organspendeausweis.png]




Nun seid ihr gefragt:

Was haltet ihr vom Thema Organspende allgemein? Führt ihr einen derarteigen Ausweis mit euch? Wenn ja, mit welchem Vermerk und wieso?

Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

@Butzilein:

2-3 Möglichkeiten wären denke ich nicht übel - vlt etwas der Art:


- Es kann jeden treffen und Organspende rettet Leben, also JA!

- Ich möchte oder habe mich noch nicht mit dem Thema beschäftigt und habe es auch nicht vor. Wenn dann sollen das Hinterbliebene für mich entscheiden.

- Ich bin gegen diese Form der "Lebenserhaltung" und der Meinung man sollte dem seinen natürlichen Lauf lassen, also NEIN!


Wenn bei einer Umfrage mehrere Antwortmöglichkeiten gehen, könnte man vllt. sogar noch zwei Felder hinzufügen, bei denen man angeben kann ob man denn einen bei sich trägt. Das drücken die o.g. Antwortmöglichkeiten ja nicht unbedingt mit aus.

[Butzilla]

Also ich habe die Umfrage erstellt.

Hoffe die Antwortmöglichkeiten entsprechen deinen Wünschen. Ob jemand bereits einen Ausweis bei sich trägt oder nicht habe ich ausgelassen, da sich die eigentliche Frage ja darum dreht, ob man spenden würde oder nicht. Das kann man ja aber auch sehr gerne in einer kleinen Antwort zum Thema hinschreiben.

@Diskussion:

Ich selber habe noch keinen Organspenderausweis, bin aber für die Organspende. Warum ich mir noch keinen Ausweis habe machen lassen ist mir allerdings selber noch nicht klar......vielleicht bestehen in meinem Hinterkopf ja doch noch leise Zweifel. Aber aus untenstehendem Grund habe ich die Antwort, deutlich JA gewählt:

Ich meine, nach meinem Tod kann ich die ja sowieso nicht mehr verwenden und wenn ich mit meinen Organen, anderen Leuten das Leben retten kann, dann ist dass doch eine sinnvolle letzte Tätigkeit. Aufgrund meines Lebens weiss ich aber schon heute, dass zumindest meine Leber wohl kaum als Spendeorgan nutzbar sein wird, aber vielleicht benötige ich ja mal eine Neue und wäre froh über einen Spender.

[AeiaCarol]

Vielen Dank, Butzi.


Zum Thema:

Ich bin gegen die Organspende und zwar ganz klar.
Diese mehr oder weniger Lebenserhaltende Maßnahme unterstütze ich (zugegebenermaßen ganz egoistisch) nicht, weil ich der Meinung bin das man dieser Sache seinen Lauf lassen sollte.
Ich wünsche mir aus jetziger Sicht kein herumgeschnippel, sollte mein Herz irgendwann seinen Dienst aufgeben - Also weder als Spender, noch als Erkrankter.

Auch wenn es sich verrückt anhört, bin ich der Überzeugung das alles seinen Sinn und Platz hat und so seinen Weg gehen sollte, wie 'vorgesehen'.

Von daher ein NEIN von mir, genauso wie es auch in meinem Ausweis steht, denn ich jetzt schon etwa 2 Jahre bei mir trage.

[Butzilla]

Naja ich bin auch nicht der Typ, der Jahre lang an eine Maschine angeschlossen werden möchte und dann vor sich hin siecht.

Aber ich habe heute eine Nachricht in der Zeitung gelesen, wo ein Junge starb und mit seinen Organen, vier oder fünf anderen Kinder das Leben gerettet werden konnte. Die hatten irgend einen Nierenschaden oder solche Sachen. Und da musste ich doch sagen.......ja in solchen Fällen finde ich es eine gute Sache.

Dein Argument kann ich aber sehr gut nachvollziehen, von dem Standpunkt hatte ich es noch gar nicht betrachtet.

[Mal vas Idenna]

Also ich bin ganz klar für die Organspende. Hab aber keinen Organspendeausweis. Ganz einfach weil ich mich noch nicht so stark mit dem Thema auseinandergesetzt hab und ich für solche Sachen immer etwas länger brauche.
Ich persönlich hab überhaupt kein Problem, wenn nach meinem Tod noch bestimmte Organe von mir entnommen werden können und dadurch das Leben von anderen gerettet werden können.
Was bringt es denn, wenn meine gesunden Organe in meinen Körper vergammeln bzw. verbrannt werden, während andere Menschen um ihr Leben kämpfen? Denn ich denke nicht, dass alles im Leben vorbestimmt und einen Sinn hat. Jeder hat da die Möglichkeit, ändernd einzugreifen. Es gibt schon so genug sinnlose und verfrühte Tode, da sollte man versuchen jeden weiteren verfrühten Tod zu verhindern.

[DJ-Jäger]

Bin ganz klar für die Organspende!

Wenn ich höre/lese, dass kleine Kinder (oder andere junge Menschen) aufgrund von Fehlfunktionen eines Organs sterben müssen, kann ich das nicht mit mir vereinbaren, wenn ich doch tot bin und ich mit meinen gesunden Organen verbrannt oder sonst was werden würde.

Einen Spenderausweis habe ich aber noch nicht, weil DJ bisher zu faul war und noch darauf hofft, dass in Deutschland das System eingeführt wird, mit dem jeder der keinen Ausweis bei sich trägt, automatisch Organspender wird.^^
Bis das passiert, muss ich also beim über-die-Straße-gehen immer noch schön aufpassen.

@Aeia: Wenn du mal an dem Punkt bist, an dem dich nur noch eine Organspende retten könnte, würdest du also bereitwillig den Löffel abgeben, anstatt das Organ anzunehmen?

[Cutter Slade]

Ich hatte auch schon im kleinerem Rahmen drüber schwadroniert und auch wenn ich es für richtig erachte, schwer kranken Menschen mit meinen funktionsfähigen Organen (beim möglichen Versagen „der anderen“) eine zweite Chance zu geben stellt sich für mich immer noch die Frage: Wie schnell werde ich im Zweifelsfall aufgegeben, wenn ein anderer von meinen „Teilen“ profitiert. Werden bei mir die Maschinen schneller als nötig abgeschaltet, gibt man mich dann eher auf? Ist zwar nur ein (möglicher) Extremfall, nur gefällt es mir nicht die Entscheidungsgewalt über die Weitergabe meiner Organe einem profanen Ausweis zu überlassen… oder gibt es eine Klausel – die die endgültige Entscheidung einem dritten überlässt? Vater, Mutter, Freundin, Frau? Die dann wirklich – natürlich mit dem Hintergedanken auch wirklich meinen Willen auszuführen – das letzte Wort sprechen. Klingt jetzt zwar extrem egoistisch nur möchte ich nicht als einfaches Ersatzteillager für andere herhalten, wenn ich denn mal auf irgendwo angeschlossen sein sollte

Mein Vater meinte auch schon mal, dass er mich nicht – Gott bewahre – ausgestopft beerdigen möchte und das kann ich sehr gut verstehen. Dieser „Nachdruck“, den die Herrschaften jetzt auch ausüben sollen gefällt mir auch nicht wirklich, klingt fast nach unterschwelligem Zwang.

Ich bin also nicht strikt dagegen, aber auch nicht direkt dafür, denn dann hätte ich schon längst einen!

Edit: Was für eine Ironie, dass ich ausgerechnet jetzt diesen Rang bekomme...

[AeiaCarol]

@Aeia: Wenn du mal an dem Punkt bist, an dem dich nur noch eine Organspende retten könnte, würdest du also bereitwillig den Löffel abgeben, anstatt das Organ anzunehmen?

Das hat nichts mit 'bereitwillig den Löffel abgeben' zutun.
Es ist mein Wunsch nicht an irgendwelchen Maschinen zu hängen. Ich will meiner Familie diese Tortur nicht zumuten und mir am Ende auch nicht.

[Mal vas Idenna]

Das hat nichts mit 'bereitwillig den Löffel abgeben' zutun.
Es ist mein Wunsch nicht an irgendwelchen Maschinen zu hängen. Ich will meiner Familie diese Tortur nicht zumuten und mir am Ende auch nicht.

Also würdest du, weil du selber nicht durch lebenserhaltende Maßnahmen am Leben erhalten werden willst, jemand anderen, der in einer ähnlichen Situation ist, im Falle deines Todes deine Organe vorenthalten?
Versteh ich das so richtig?

[KaidanAaron]

Vielen Dank, Butzi.


Zum Thema:

Ich bin gegen die Organspende und zwar ganz klar.
Diese mehr oder weniger Lebenserhaltende Maßnahme unterstütze ich (zugegebenermaßen ganz egoistisch) nicht, weil ich der Meinung bin das man dieser Sache seinen Lauf lassen sollte.
Ich wünsche mir aus jetziger Sicht kein herumgeschnippel, sollte mein Herz irgendwann seinen Dienst aufgeben - Also weder als Spender, noch als Erkrankter.

Auch wenn es sich verrückt anhört, bin ich der Überzeugung das alles seinen Sinn und Platz hat und so seinen Weg gehen sollte, wie 'vorgesehen'.

Von daher ein NEIN von mir, genauso wie es auch in meinem Ausweis steht, denn ich jetzt schon etwa 2 Jahre bei mir trage.

Das stimme ich dir absolut zu Aeialein sehe ich nicht anders
Ich weiß nicht irgendwann wenn es so weit wäre würde ich vilt anders denken kp

[DJ-Jäger]

Edit: Was für eine Ironie, dass ich ausgerechnet jetzt diesen Rang bekomme...

Aber sowas von Ironie!

Das hat nichts mit 'bereitwillig den Löffel abgeben' zutun.
Es ist mein Wunsch nicht an irgendwelchen Maschinen zu hängen. Ich will meiner Familie diese Tortur nicht zumuten und mir am Ende auch nicht.

Wenn du durch ein neues Organ gerettet werden oder andere mit deinen Organen retten kannst, hat das doch nichts mit "an Maschinen zu hängen" zu tun.
Der Spenderausweis stellt doch nur sicher, dass deine Organe nach deinem Tod anderen Menschen gegeben werden können. Dass du selbst nicht an Maschinen hängen willst, kann ich verstehen, das will ich auch nicht. Aber ein Spenderausweis setzt das auch gar nicht vorraus.

[AeiaCarol]

Also würdest du, weil du selber nicht durch lebenserhaltende Maßnahmen am Leben erhalten werden willst, jemand anderen, der in einer ähnlichen Situation ist, im Falle deines Todes deine Organe vorenthalten?
Versteh ich das so richtig?

Das kannst du interpretieren wie du möchtest.

Ich bin einfach nicht willens mit dem Gedanken durchs Leben zu laufen, dass ich vom Tod eines andere profitiert habe. Ebenso wenig bin ich willens - wie Cutter sagt - halb ausgestopft unter die Erde zu wandern.
Wie gesagt: Ich bin einer der Menschen die der Meinung ist alles sollte so seinen Weg nehmen wie bestimmt, ganz einfach.

[Mal vas Idenna]

Das kannst du interpretieren wie du möchtest.

Ich interpretiere da gar nichts. Ich möchte da bloß sichergehen, dass ich deine Beweggründe richtig versteh

Ich bin einfach nicht willens mit dem Gedanken durchs Leben zu laufen, dass ich vom Tod eines andere profitiert habe. Ebenso wenig bin ich willens - wie Cutter sagt - halb ausgestopft unter die Erde zu wandern.

Ich persönlich würde zumindest nach meiner aktuellen Lebenseinschätzung auch kein Spenderorgan annehmen. Allerdings sehe ich kein Problem darin, dass ich vor meiner Einäscherung noch ein paar Organe verliere und dadurch anderen vielleicht helfen kann.

Wie gesagt: Ich bin einer der Menschen die der Meinung ist alles sollte so seinen Weg nehmen wie bestimmt, ganz einfach.

Eine Lebenseinstellung, die ich zwar verstehen, ich aber für mich nicht akzeptieren kann. Der Mensch sollte bestimmte Sachen nicht einfach so hinnehmen. Wenn ich so sehe, wie z. B. im Straßenverkehr Personen unverschuldet durch das Fehlverhalten anderer zu Schaden kommen, sollten die wenigstens die Möglichkeit bekommen, zu überleben.
(Versteh mich jetzt aber bittte nicht falsch. Natürlich versteh und akzeptiere ich deine Meinung. Also bitte nicht angegriffen fühlen)

[Butzilla]

Hmmmm genau dieses Argument mit halb ausgestopft unter die Erde kann ich sowas von nicht nachvollziehen.

Wo ist denn da der Unterschied? ob du nun mit 2 Nieren oder keiner unter der Erde liegst ist doch im Endeffekt egal. Machen deine Organe deinen Körper aus? Solange du lebst ja, aber nach dem Tod sind deren Funktionen nicht mehr von Nutzen. Zudem werden die Organe im Grab so oder so von Maden gefressen, also ein paar Jahre später sind die auch nicht mehr im Grab drin.

[Cutter Slade]

Zumindest deckt sich das Forum mit dem allgemeinen Tenor. Zwar eindeutig Pro-Organspende aber im Zweifelsfall doch komplett unter die Erde. Wo bleibt die Bewegung?

[DJ-Jäger]

Das mit dem Ausstopfen verstehe ich auch nicht ganz.
Aber ich lass mich ohnehin verbrennen, das weiß ich jetzt schon. Spart Platz und ich vergammel nicht neben anderen Toten auf irgendeinem modrigen Friedhof.^^

Wenn im kommenden Jahr noch keine Entscheidung diesbezüglich gefällt wurde, hol ich mir so einen Spenderausweis.

[Butzilla]

Zumindest deckt sich das Forum mit dem allgemeinen Tenor. Zwar eindeutig Pro-Organspende aber im Zweifelsfall doch komplett unter die Erde. Wo bleibt die Bewegung?

Nicht zwingend.....Mal, DJ und mir ist es ja egal mit wievielen Organen wir begraben oder verbrannt werden.


Ich mache mir diesbezüglich aber auch noch nicht zuviele Gedanken. Warum jetzt an den eigenen Tod denken, wenn man das Leben geniessen sollte?

[AeiaCarol]

Ich mache mir diesbezüglich aber auch noch nicht zuviele Gedanken. Warum jetzt an den eigenen Tod denken, wenn man das Leben geniessen sollte?

Sicher sollst du das.
Aber das ändert nichts daran dass du morgen über die Straße gehen kannst und dann ist es rum.

Ich für meinen Teil bin das vollends spießig.

Lebensversicherung und Schrifstücke auf denen geregelt ist wer was bekommt und was wo bleibt.

So ist mein Freund derjenige, der meinen Tod 'melden' würde, das Geld verwaltet und so neben seiner Abischerung für die meines Bruders sorgt, der auch begünstigt würde, wenn es frühzeitig endet.
Daneben möchte ich auch dass es Pferd und Hund gut geht, beide Zuhause bleiben können und entsprechend betreut werden - Alles ziemlich kostenintensiv.

Wie gesagt: Ich mache mir das viele Gedanken zu und habe gewissermaßen vorgesorgt. Ist einfach unabdingbar für mich.

[Mal vas Idenna]

Nicht zwingend.....Mal, DJ und mir ist es ja egal mit wievielen Organen wir begraben oder verbrannt werden.

Eben. Der Körper ist ohne die Seele ja nur noch eine Hülle die keinen Zweck mehr erfüllt. Ich sehe das zumindest recht pragmatisch.

Ich mache mir diesbezüglich aber auch noch nicht zuviele Gedanken. Warum jetzt an den eigenen Tod denken, wenn man das Leben geniessen sollte?

Naja, weil das schneller gehen kann, als man denkt

Was ich aber überhaupt nicht möchte ist, dass andere über meinen Körper entscheiden wenn ich tot bin. Wenn ich durch einen Pass aussage, dass ich meine Organe zur Verfügung stelle, soll niemand (egal ob Eltern, Freundin etc.) die Möglichkeit haben, noch mal darüber entscheiden zu können. Immerhin ist mein Körper ganz alleine mein Eigentum.

Btw: Wo kann man eigentlich so einen Organspenderausweis beantragen/bekommen?

[AeiaCarol]

Btw: Wo kann man eigentlich so einen Organspenderausweis beantragen/bekommen?

Hier kannst du ihn kostenfrei beantragen.



http://www.organspende-info.de/mater...spendeausweis/


Daheim eintragen was du möchtest und ab ins Portemonaie.

(Kannst auch zwei bestellen und einen dementsprechend zuhause nochmal hinterlegen. )