Mit Organspende können Leben gerettet werden, daher klar JA
Ich bin noch unentschlossen, bin aber eher für Organspende
Ich bin noch unentschlossen, bin aber eher gegen Organspende
Ich bin gegen Organspende, daher klar NEIN
Naja, wenn schon, dann ist es eine Frage der Finanzierung wann du dich nicht mehr daran hältst.
Weil mit Geld kannst du die Moral und Ethik einer ganzen Gesellschaft (z. B. Bevölkerung Deutschlands) definitiv nicht beeinflussen, du kannst höchstens einzelne Individuen davon abbringen sich daran zu halten. Zumal sich Dinge wie Moral und Ethik über Jahre entwickeln und sich das nicht einfach von heute auf morgen ändert. (So genug Klugscheisserei von meiner Seite )
Ich halt mich jetzt schon nicht daran, allerdings im Rahmer der Gesetzgebung kann ich leider nicht das tun und lassen was ich will.
(Würde ja direkt nach einem extra Ethik+Moral-Thread schreien)
Mit dem Thema "Organspende ja/nein" sollten wir nach 8 Seiten ja eigentlich durch sein.
Mark IV style, motherfucker! ...And I shoot lasers out of my fucking eyes!
Und aufgrund was denkst du wurden die Gesetze geschrieben. Wenn du dich an die Gesetze hältst, dann hältst du dich an den Grundstein der Moral und Ethik in deinem Land. So einfach ist das, denn die Gesetze geben vor was richtig und was falsch ist und das ist die einfache Lehre der Moral und Ethik. So einfach ist es im Prinzip.
Aber ja wir sollten dieses Ding jetzt wirklich nicht weiter verfolgen und zum Thema zurück kehren.
Ich hab emich jetzt nicht durch den ganzen Thread gelesen und werde mich auch nicht auf bestimmte Aussagen beziehen. Statt dessen erzähle ich mal meine Sicht und wie ich zu ihr komme, denn die ist klar definiert:
Als ich 3 Jahre alt war, haben meine Nieren aufgehört, zu arbeiten. Mit 4 Jahren (Geburtstag im Krankenhaus gefeiert) bin ich dann an die Dialyse gekommen. Das war die Bauchfell-Dialyse, bei der das Bauchfell als natürlicher Filter genutzt wird, um das Blut zu reinigen. Mit 7 Jahren hab ichh dann mit der bekannteren Dialyse weiter gemacht, der Hämo-Dialyse. Nachdem ich 2 missglückte Transplantationen hatte, und mein Onkel die gleiche Krankheit gekriegt hat, die auch schon meine Oma hatte, hat man raus gefunden, dass die Krankheit vererbt ist, was mich als Patienten zu dem Zeitpunkt untransplantierbar gemacht hat. seit Anfang 2012 gibt es jetzt ein Medikament, mit dem die Transplantation von Patienten wie mir nun doch möglich ist. Im Februar 2012 wurde ich dann wieder auf die Liste gesetzt. Meine Wartezeit wurde von den Nachrichten über den Spenderskandal und die damit verbundene Debatte begleitet. Mich hat die Ignoranz und Kurzsichtigkeit der Menschen geärgert, die ihren Ausweis wegen dieser Sache weggeworfen haben, da ich mir überlegt habe: Ok, es KANN sein, dass dein Organ einem Menschen zukommt, der es nicht kriegen sollte, während ein Kind, das es hätte kriegen sollen, verstirbt. Das ist doof.
Wenn du nicht spendest, hast du keine Eventualität, ob das Kind überlebt oder nicht. Dann stirbt es AUF JEDEN FALL. Was ist einem da lieber?
Des weiteren: Ich halte das Streben nach Tugendhaftigkeit für das höchste Ziel im Leben. Das VERPFLICHTET mich, alles zu tun, um anderen zu helfen. Spenden gehört dazu. Ich schulde es anderen.
Seit dem 20. September habe ich nun nach 17 Jahren eine funktionierende Niere und ich bin der Frau, von der ich die Niere habe, zutiefst dankbar, dass sie zumindest in dieser Hinsicht tugendhaft war.
Hast du? Ich bin mal während meines Studiums damit in Kontakt gekommen und muss sagen, dass das meine Sicht auf Organspenden schon sehr geändert hat (wobei ich auch vorher einigermaßen Skepsis verspürte). Und dann ist da auch immer das Problem, dass viele Mediziner es anscheinendnicht schaffen, pietätvoll mit trauernden Angehörigen umzugehen - "Sie können ihn jetzt nicht mehr sehen, denn wir müssen mal schnell Organe entnehmen" ist etwas, was gar nicht geht.
@D3adRabbit: Für dich ist es natürlich toll, wenn das geklappt hat, aber ich meine nicht, dass du durch moralisieren etwas erreichen wirst. Denn wenn jemand - oder meinetwegen auch ich - stirbt, dann liegt das daran, dass mein Körper nicht mehr mitmacht und nicht daran, dass jemand, der mit mir überhaupt nichts zu tun hat, seine Organe nicht gespendet hat. Das sollte jeder mit sich selbst ausmachen. Ich finde es gut, wenn sich jemand dafür entscheidet, finde es aber nicht gut, wenn versucht wird, jemandem wegen seiner Entscheidung ein schlechtes Gewissen einzureden.
An dieser Stelle muss ich mal wieder erwähnen, dass Fortschritte in der Xenotransplantation (z.B.) das Problem prima lösen könnten - würde man doch nur seine Energie da reinstecken, statt politisch zu taktieren...
"Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
Nein, es ging mir darum:Hast du?
Phänomene welche (auch beim Hirntod) auftreten können, und auf ein mögliches, noch vorhandenes Schmerzempfinden während der Organentnahme hinweisen.Es kann bei der Entnahme durchaus zu Schweißausbrüchen, Herzrasen und beschleunigter Atmung kommen.
Außerdem werden keine Schmerzmittel bei der Organentnahme verabreicht, nur Muskelentspanner um Zuckereien zu unterbinden.
Jetzt bezogen auf die Fälle, wo Sterbende recycled werden, nicht bei einer freiwilligen Nierenspende o.ä.
Ich meine, ich könnte mir 1000 Studien über den Tod reinziehen -es ist egal.
Ich werde erst eine Vorstellung vom Sterben haben, sobald ich es selbst "durchlebt" haben werde.
Solch ein oben angedeutetes Horrorszenario will ich nicht riskieren (besonders nicht für Fremde, allerhöchstens für einige Angehörige - aber das ist ja sehr unrealistisch, da man ja ein geeigneter Spender sein muß und Organe nicht nach Sympathien verteilen kann) und meinem schlimmsten Feind nicht wünschen.
Und diesem Risiko würde ich z.B. meine Freundin, oder irgendjemand mir wichtigem wirklich nicht ausgesetzt wissen. (Ist natürlich deren Entscheidung, aber ich würde auf solche Gefahren aufmerksam machen, sonst käm ich mir auch sehr schlecht vor)
Ist auch nur einer von mehreren meiner Gründe, warum ich dagegen bin
Nach wie vor: Ich möchte nie Organe erhalten, geschweige denn spenden: Wenn meine Zeit gekommen ist, werd ich gehen
Die Ambivalenz in meiner Meinung zur Organspende hatte ich schon früher hier angesprochen...
Eine mögliche Spendenbereitschaft meinerseits wäre absolut Personengebunden, da müsste Liebe mit im Spiel sein.
Aber was nützt meine Bereitschaft jemandem geliebten meine Organe zu spenden, wenn ich kein geeigneter Spender sein sollte?
So hart es auch klingen mag: Solang mir jemand fremd ist, bleibt mir auch sein Schicksal fremd
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich habe auch einige Freunde die damals ihre Ausweise weggeworfen haben und kann das bis heute nicht nachvollziehen. Denn ich habe diesen Ausweis um Menschen zu ermöglichen ihre Lebensqualität zu erhöhen oder sogar zu überleben. Welcher Mensch das sein wird ist mir dabei relativ egal, es geht um das menschliche Leben an sich. Und genau das ist auch mit den damals "veruntreuten" Organen geschehen: sie wurden Menschen gegeben die ein Spenderorgan brauchten.
Nicht dass ich es nicht trotzdem schlimm fände, wenn Menschen wegen ihres Geldes bevorzugt werden; das ist zurecht ein Skandal. Aber für mich als Spender ändert es nichts, mein Organ geht an einen Menschen dem es hilft zu überleben.
Was ist wenn mir die Entnahme Schmerzen bereiten könnte? Nun, dann ist das so. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, unsere Ärzte sind Mitmenschen denen ich vertraue, dass sie Menschen helfen und nicht ihnen Qualen bereiten möchten. Und wenn ich doch Schmerzen haben sollte: Ich bin 2 Minuten später ohnehin tot und störe mich dann wohl kaum mehr daran. Was sind 2 Minuten Schmerzen gegen ein Menschenleben? Verglichen mit einer Frau die 24h in den Wehen liegt ist das nichtsZitat von Odroerir
Dieses Thema ist an sich ein moralisches, moralisieren muss man es gar nicht mehr.Zitat von Winyett Grayanus
Da stimme ich dir bis zu einem gewissen Punkt zu; andererseits gehört es auch zum Anstand der verstorbenen Person gegenüber deren Wünsche zu befolgen; und wenn es der Wunsch dieser Person war die Welt als Organspender zu verlassen und dem Tod somit zumindest etwas Gutes abzuringen, dann hat sich der Arzt auch daran zu halten, und den Angehörigen respektvoll zu erklären, dass es nötig ist die Operation jetzt durchzuführen um dem Wunsch des Sterbenden zu entsprechen. Ich erwarte jedenfalls von meinen Angehörigen, dass sie diese meine Entscheidung respektieren werden; Zeit zu trauern haben sie auch nach meinem Tod noch.Zitat von Winyett Grayanus