Umfrageergebnis anzeigen: Organspende Ja oder Nein?

  • Mit Organspende können Leben gerettet werden, daher klar JA

    35 58,33%
  • Ich bin noch unentschlossen, bin aber eher für Organspende

    10 16,67%
  • Ich bin noch unentschlossen, bin aber eher gegen Organspende

    5 8,33%
  • Ich bin gegen Organspende, daher klar NEIN

    10 16,67%
 
Teilnehmer
60. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Seite 3 von 9 « Erste 1234567 ... Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 168
  1. #41 Zitieren
    Mal vas Idenna
    Gast
    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Das einzige Szenario in dem das Sinn machen würde wäre ein Alkoholiker, der sich über Jahrzente eine Zirrhose zugezogen hat. Gleiches gilt für Lungen von starken Rauchern. Oder Nieren vllt. noch bei Heroinsüchtigen. Solche Personen kommen nicht auf Organspenderlisten, bzw. nur dann, wenn sie erwiesenermaßen über einen längeren Zeitraum trocken/rauchfrei/whatever sind+ psychologisches Gutachten etc.. Falls zwei Personen auf der Liste sind, auf die ein Organ passt (recht wahrscheinlich bei den langen Listen), wirds sicher nicht der Ex-Junkie.
    Ist das so? So eine Regel macht aber auch Sinn. Würde mir persönlich wie gesagt zwar egal sein, wer nun meine Organe bekommt, aber eine solche Regel lässt mich dann wirklich hoffen, dass es nicht die "Falschen" bekommen.
    Wobei es in einem solchen Fall eigentlich keine "Falschen" geben kann, mit Ausnahme einer ganz geringen Menschengruppe, die ich ja schon oben genannt hab (meiner Meinung nach).

    Aber was kann denn nun jemand für angeborene oder erworbene Defekte von Herz, Leber etc. (obige Fälle ausgenommen)?
    Dafür kann niemand was.
    Ich zumindest habe das Argument "selbst verschuldet" nur auf die Alkoholiker bzw. starken Raucher und die Fälle bezogen, in denen die Person, die das Organ bekommen soll, über Jahre bewusst ein Leben geführt hat, dass zwangsläufig zum Versagen des Organs führen musste.

  2. #42 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Jap, guckst du hier:
    http://www.welt.de/print-welt/articl...eue_Leber.html

    Wäre auch sonst eher unlogisch, die neue Leber wäre doch nach ein paar Monaten schon fast wieder hinüber. Für sowas würde ich auch nicht spenden wollen
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  3. #43 Zitieren
    Swiss Quality  Avatar von Butzilla
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    Naja, bei dieser Regel geht es ja eher darum, dass passende Spenderorgane Mangelware sind. Und genau deshalb soll die auch nur einer erhalten, der sowas verdient. Darum die strengen Vorschriften für die oberen Ränge der Wartelisten.

    Es hat hier ja auch damit zu tun, dass man die Spende schätzt und man sich für die Angehörigen erkenntlich zeigt indem man die Organe an jemanden weitergibt, der sorgfältig damit umgehen wird. Sowas in der Art zumindest.
    Butzilla ist offline

  4. #44 Zitieren
    µ Avatar von .me
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    Ich bin Österreicher. Das heißt, ich spende ohnehin automatisch.
    Es gilt die enge Widerspruchsregel. Also wenn ich nicht ausdrücklich angebe, meine Organe behalten zu wollen, wird gespendet.
    .me ist offline

  5. #45 Zitieren
    Swiss Quality  Avatar von Butzilla
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    Zitat Zitat von .me Beitrag anzeigen
    Ich bin Österreicher. Das heißt, ich spende ohnehin automatisch.
    Es gilt die enge Widerspruchsregel. Also wenn ich nicht ausdrücklich angebe, meine Organe behalten zu wollen, wird gespendet.
    Und, hast du das ausdrücklich angegeben oder nicht?
    Butzilla ist offline

  6. #46 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Zitat Zitat von Butzilla Beitrag anzeigen
    Naja, bei dieser Regel geht es ja eher darum, dass passende Spenderorgane Mangelware sind. Und genau deshalb soll die auch nur einer erhalten, der sowas verdient. Darum die strengen Vorschriften für die oberen Ränge der Wartelisten.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das ändern wenn es mehr Organe gäbe. Den Aufschrei der Bevölkerung würdest du bis China hören.

    Zitat Zitat von .me
    Ich bin Österreicher. Das heißt, ich spende ohnehin automatisch.
    Es gilt die enge Widerspruchsregel. Also wenn ich nicht ausdrücklich angebe, meine Organe behalten zu wollen, wird gespendet.
    Wird denn viel von der Widerspruchsregel Gebrauch gemacht?
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  7. #47 Zitieren
    µ Avatar von .me
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    Zitat Zitat von Butzilla Beitrag anzeigen
    Und, hast du das ausdrücklich angegeben oder nicht?
    Nee. Ich habe gar nichts unternommen. Ergo spende ich.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Wird denn viel von der Widerspruchsregel Gebrauch gemacht?
    Davon gehe ich nicht aus. Wird etliche Personen geben, die das gar nicht wissen. Die vielleicht gar nicht spenden wollen, aber werden.
    .me ist offline

  8. #48 Zitieren
    Mal vas Idenna
    Gast
    Zitat Zitat von .me Beitrag anzeigen
    Davon gehe ich nicht aus. Wird etliche Personen geben, die das gar nicht wissen. Die vielleicht gar nicht spenden wollen, aber werden.
    Also ich persönlich finde diese Regelung doch etwas zweifelhaft. Natürlich schafft man dadurch deutlich mehr Spenderorgane, aber andererseits finde ich es nicht gut, dass man Personen einfach ihre Organe entwendet.
    Wird denn die Öffentlichkeit darüber deutlich aufgeklärt? Man sollte doch zumindest wissen, was mit dem eigenen Körper passiert, wenn man stirbt.

  9. #49 Zitieren
    best seat in the house  Avatar von DJ-Jäger
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Wird denn die Öffentlichkeit darüber deutlich aufgeklärt? Man sollte doch zumindest wissen, was mit dem eigenen Körper passiert, wenn man stirbt.
    Ob die Öffentlichkeit nun aufgeklärt wird oder nicht (und das wird/wurde sie sicher), spielt doch keine Rolle. Jeder wird im Sexualkunde-Unterricht aufgeklärt und trotzdem gibts Eltern, die nicht einmal das 14. Lebensjahr vollendet haben. Wenn man also von diesem Beispiel ausgeht, wird es trotzdem eine Menge Leute geben, die trotz umfangreicher Aufklärung nichts von sowas wissen werden, bevor sie den Löffel abgeben.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Kann mir mal jemand das "selbst verschuldet" Argument erklären?
    Mir persönlich ging es nie um das selbst verschulden, denn von der Regelung wusste ich. Aber es gibt auch gesunde, objektiv betrachtet korrekte Menschen, die sich bei einer näheren Betrachtung dennoch die eine oder andere moralische Verfehlung geleistet haben.
    Ich verweise abermals auf den Film "Sieben Leben" mit Will Smith. Wirklich ein toller Film. Dort wird meine Ansicht fast punktgenau wiedergegeben. Ein Organ-Bedürftiger fällt z.B. aus seiner Auswahl an möglichen Empfängern, weil er alte Menschen in einem Pflegeheim quält. Solchen Menschenquälern würde ich z.B. nicht mein Organ überlassen wollen.
    Aber wie gesagt, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.^^
    DJ-Jäger ist offline

  10. #50 Zitieren
    Deus Avatar von Virdo
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    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Kann mir mal jemand das "selbst verschuldet" Argument erklären? Das einzige Szenario in dem das Sinn machen würde wäre ein Alkoholiker, der sich über Jahrzente eine Zirrhose zugezogen hat. Gleiches gilt für Lungen von starken Rauchern. Oder Nieren vllt. noch bei Heroinsüchtigen. Solche Personen kommen nicht auf Organspenderlisten, bzw. nur dann, wenn sie erwiesenermaßen über einen längeren Zeitraum trocken/rauchfrei/whatever sind+ psychologisches Gutachten etc.. Falls zwei Personen auf der Liste sind, auf die ein Organ passt (recht wahrscheinlich bei den langen Listen), wirds sicher nicht der Ex-Junkie.
    Selbst verschuldet ist das was ich schrieb, Leute die sich bewusst dem Risiko aussetzen durch Drogen usw.
    Und
    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Jap, guckst du hier:
    http://www.welt.de/print-welt/articl...eue_Leber.html

    Wäre auch sonst eher unlogisch, die neue Leber wäre doch nach ein paar Monaten schon fast wieder hinüber. Für sowas würde ich auch nicht spenden wollen
    Schön und dennoch kann es pure Verschwendung sein, kenne selbst zwei fälle die paar Jahre trocken waren und dann stirbt jemand nahes und am end bechern sie noch mehr als vorher.
    Solche Leute sollten einfach komplett rausfallen, sollten sie mit Drogen jedlicher Art auffallen!
    Vorrallem ein Akoholiker muss 6 Monate trocken sein, das ist ja wohl ein schlechter Witz eher 10 Jahre dann lass ich es mir eingehen!

    Aber was kann denn nun jemand für angeborene oder erworbene Defekte von Herz, Leber etc. (obige Fälle ausgenommen)?
    Hat er das selbst verschuldet? Nein
    Virdo ist offline

  11. #51 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen
    Aber es gibt auch gesunde, objektiv betrachtet korrekte Menschen, die sich bei einer näheren Betrachtung dennoch die eine oder andere moralische Verfehlung geleistet haben.
    Ich bin nicht sicher, ob ich dich da verstehe. Wie kann denn jemand objektiv betrachtet korrekt sein aber trotzdem gravierende moralische Verfehlungen begehen? Darunter würden für mich jetzt vorsätzlicher Mord, Gewalt, Terrorismus etc. fallen.

    Kommt wohl drauf an wo man da die Grenze zieht. Menschen ohne moralische Verfehlungen jeder Art (auf niedrigem Niveau) kenne ich persönlich nicht. Das Beispiel mit dem alte Menschen quälen finde ich sehr extrem. Vielleicht glaube ich zu sehr ans Gute im Menschen, aber es kann doch nicht so wahnsinnig viele schlechte Menschen auf der Welt geben.

    Zitat Zitat von DJ-Jäger
    Ein Organ-Bedürftiger fällt z.B. aus seiner Auswahl an möglichen Empfängern, weil er alte Menschen in einem Pflegeheim quält. Solchen Menschenquälern würde ich z.B. nicht mein Organ überlassen wollen.
    Aber wie gesagt, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.^^
    Und warum immer vom schlechtesten ausgehen? Ich würde einfach hoffen, dass eins meiner Organe vllt. einer Mutter von vier Kindern beim Überleben hilft, nur mal als Beispiel. Die Chancen dafür stehen doch wesentlich höher als das ausgerechnet ein Psychopath mit meiner Leber durchs Leben hüpft.

    Zitat Zitat von Virdo
    Schön und dennoch kann es pure Verschwendung sein, kenne selbst zwei fälle die paar Jahre trocken waren und dann stirbt jemand nahes und am end bechern sie noch mehr als vorher.
    Solche Leute sollten einfach komplett rausfallen, sollten sie mit Drogen jedlicher Art auffallen!
    Vorrallem ein Akoholiker muss 6 Monate trocken sein, das ist ja wohl ein schlechter Witz eher 10 Jahre dann lass ich es mir eingehen!
    Ich gebe dir Recht, 6 Monate sind zu wenig. Allerdings frag ich mich ohnehin wie oft Alkoholiker auf Leber-Transplantationslisten kommen, da ja idR nicht nur die Leber in Mitleidenschaft gezogen wird sondern auch Magengeschwüre etc. dazukommen.
    Ganz platt gesagt lohnt es sich ja nicht jemandem eine neue Leber zu geben wenn er später an anderen Ursachen stirbt, trotz der neuen Leber.
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  12. #52 Zitieren
    best seat in the house  Avatar von DJ-Jäger
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    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Ich bin nicht sicher, ob ich dich da verstehe. Wie kann denn jemand objektiv betrachtet korrekt sein aber trotzdem gravierende moralische Verfehlungen begehen? Darunter würden für mich jetzt vorsätzlicher Mord, Gewalt, Terrorismus etc. fallen.
    Das von mir gewählte Beispiel stammte aus dem Film. Da war ein höflicher und zuvorkommender Anstaltsleiter, der einen sehr netten Eindruck gemacht hatte. Der Protagonist hat sich dann aber auch mal in der Anstalt selbst umgesehen und festgestellt, was für ein Arschloch der mögliche Empfänger doch ist.
    Das meinte ich mit objektiv. Auf den ersten Blick nett und freundlich, auf den zweiten ein "schlechter" Mensch.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Kommt wohl drauf an wo man da die Grenze zieht. Menschen ohne moralische Verfehlungen jeder Art (auf niedrigem Niveau) kenne ich persönlich nicht.
    Sicher, jemanden, der mal einen Strafzettel wegen absichtlichem Falschparkens kassiert hatte, würde ich meine Organe nicht verwehren.^^
    Aber bei so extremen Fällen wie absichtlichem Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Menschenquälerei würde ich diesen Menschen nicht meine Organe überlassen.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Das Beispiel mit dem alte Menschen quälen finde ich sehr extrem. Vielleicht glaube ich zu sehr ans Gute im Menschen, aber es kann doch nicht so wahnsinnig viele schlechte Menschen auf der Welt geben.
    Es ist ein Film.
    Ich glaube auch nicht, dass es so viele schlechte Menschen auf der Welt gibt, aber definitv mehr, als man bereit ist, zu glauben.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Und warum immer vom schlechtesten ausgehen?
    Mach ich doch garnicht. Nur kamen die Negativbesipiele bzw. Ausnahmen hier eben zur Sprache und ich wollte meinen Senf dazugeben.^^
    DJ-Jäger ist offline

  13. #53 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen
    Sicher, jemanden, der mal einen Strafzettel wegen absichtlichem Falschparkens kassiert hatte, würde ich meine Organe nicht verwehren.^^
    Aber bei so extremen Fällen wie absichtlichem Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Menschenquälerei würde ich diesen Menschen nicht meine Organe überlassen.



    Mach ich doch garnicht. Nur kamen die Negativbesipiele bzw. Ausnahmen hier eben zur Sprache und ich wollte meinen Senf dazugeben.^^
    Merci für die Aufklärung, dann sind wir ja im Großen und Ganzen einer Meinug
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  14. #54 Zitieren
    Ritter Avatar von Frischmilch
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    Ich hab ein Organspendenausweis und das schon ziemlich lange. Ich glaub ich muss mir mal einen neuen machen, weil der in meinem Geldbeutel doch etwas... hm ausgeleiert ist. Soll man ja schließlich noch lesen können.

    Was ich hier stellenweise lese bestürtzt mich teilweise, weil sich dermaßen viele anmaßen, Menschenleben zu gewichten. Ich finde es traurig zu sagen, dass das eine Menschenleben mehr wert ist als ein anderes...
    Und das andere was mich etwas verstört ist die Annahme das alles Schicksal ist. Wenn jemand ein kaputtes Organ hat, dann ists Gottes wille das er stirbt, deshalb wird nicht gespendet. Sorry, aber vielleicht ists auch Gottes Wille/Schicksal/Whatever, dass er eben durch eine Organspende gerettet wird? Man kann alles mit Schicksal begründen, weshalb es meiner Meinung nach so ziemlich das schlechteste Argument überhaupt ist. Deshalb: Ich bin sicherlich nicht perfekt (Stichwort moralische Verfehlungen), würde mich aber sicher über eine Organspende freuen, wenn ich denn eine bräuchte. Warum soll ich das also anderen Menschen verwehren?
    Frischmilch ist offline

  15. #55 Zitieren
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Frischmilch Beitrag anzeigen

    Was ich hier stellenweise lese bestürtzt mich teilweise, weil sich dermaßen viele anmaßen, Menschenleben zu gewichten. Ich finde es traurig zu sagen, dass das eine Menschenleben mehr wert ist als ein anderes...

    Moment...Niemand hat hier je gesagt dass das Leben eines Ex-Junkies weniger wert ist als das eines kleinen, unschuldigen Kindes. Lediglich wurde ausgesprochen wie unfair es wäre, würde man solche Leute, die selbstverschuldet in derartige Situationen geraten ein Organ in Anspruch nehmen zu müssen/wollen, vorziehen oder dann grob gesagt 'dieselbe Chance' geben.
    Entschuldige aber gerecht ist das nicht.
    Jeder verpflichtet sich seiner Gesundheit und seinem Wohlergehen bis zu einem gewissen Grad selbst und wenn jemand der Meinung ist er müsste sich über Jahre hinweg zuschießen oder kräftig die Binde kippen, dann muss er für meine Begriffe auch die Konsequenz tragen, zumindest soweit einem anderen, der unverschuldet soweit kam, den Vortritt zu lassen.


    Zitat Zitat von Frischmilch Beitrag anzeigen
    Und das andere was mich etwas verstört ist die Annahme das alles Schicksal ist. Wenn jemand ein kaputtes Organ hat, dann ists Gottes wille das er stirbt, deshalb wird nicht gespendet. Sorry, aber vielleicht ists auch Gottes Wille/Schicksal/Whatever, dass er eben durch eine Organspende gerettet wird? Man kann alles mit Schicksal begründen, weshalb es meiner Meinung nach so ziemlich das schlechteste Argument überhaupt ist.

    Das du mich augenscheinlich als irgendeine Gläubige abstellst, die letztlich einfach sagt "Das ist Gottes Wille, Punkt.", zeigt mir dass du meine Beiträge wohl weniger intensiv gelesen hast und meine Meinung und Entscheidung nicht akzeptierst. Nix für Ungut.



    Zitat Zitat von Frischmilch Beitrag anzeigen
    Deshalb: Ich bin sicherlich nicht perfekt (Stichwort moralische Verfehlungen), würde mich aber sicher über eine Organspende freuen, wenn ich denn eine bräuchte. Warum soll ich das also anderen Menschen verwehren?

    Ich habe nicht vor derlei Dinge je in Anspruch zu nehmen, weil ich nicht bereit bin mit dem Gedanken durchs Leben zu gehen vom Tod des jeweils anderen profitiert zu haben und das schrieb ich schonmal.
    Ebenso wenig bin ich bereit meine Organe zu geben, wo wir wieder bei der "Wer"-Frage wären, also wer sie bekommt. Wie gesagt bin ich aber nicht in der Position darüber richten zu können.
    AeiaCarol ist offline

  16. #56 Zitieren
    Ritter Avatar von Frischmilch
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Moment...Niemand hat hier je gesagt dass das Leben eines Ex-Junkies weniger wert ist als das eines kleinen, unschuldigen Kindes. Lediglich wurde ausgesprochen wie unfair es wäre, würde man solche Leute, die selbstverschuldet in derartige Situationen geraten ein Organ in Anspruch nehmen zu müssen/wollen, vorziehen oder dann grob gesagt 'dieselbe Chance' geben.
    Entschuldige aber gerecht ist das nicht.
    Jeder verpflichtet sich seiner Gesundheit und seinem Wohlergehen bis zu einem gewissen Grad selbst und wenn jemand der Meinung ist er müsste sich über Jahre hinweg zuschießen oder kräftig die Binde kippen, dann muss er für meine Begriffe auch die Konsequenz tragen, zumindest soweit einem anderen, der unverschuldet soweit kam, den Vortritt zu lassen.
    Sorry, AeiaCarol wenn du dich persönlich angesprochen fühltest, es gieng mir eher um die Stimmung im Allgemeinen un ganz bestimmt nicht um dich oder sonstige einzelne Personen. Da es um seine eigenen Organe geht, ist das auch ein höchst persönliches Thema, mit dem jeder anders umgehen darf. Ein richtig oder falsch wird es wohl nicht geben.
    Es gibt mit sicherheit "Vergaberegeln" von Organen, ganz einfach schon deshalb, weils mehr Bedürftige als (passende) Spender gibt. Aber ich finde es trotzdem vermessen zu sagen ein Junkie hat weniger anrecht auf ein Organ als jemand anderes. Für mich (betonigt liegt auf mich) ist das in dem Fall eben ein aufwiegen der Wertigkeit von Menschenleben.


    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Das du mich augenscheinlich als irgendeine Gläubige abstellst, die letztlich einfach sagt "Das ist Gottes Wille, Punkt.", zeigt mir dass du meine Beiträge wohl weniger intensiv gelesen hast und meine Meinung und Entscheidung nicht akzeptierst. Nix für Ungut.
    Wie gesagt, es gieng mir nicht um dich. Und zweitens ziehlte ich nicht auf den Glauben ab, sondern auf irgend eine "höhere" Macht (okay, eigentlich schon auf den Glauben, aber nicht speziell auf etwas Religiöses). Mir wurst wie man die bezeichnen will. Und nix für ungut, aber die ersten beiden Seiten, hab ich am genauesten durchgelesen ;-).
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Auch wenn es sich verrückt anhört, bin ich der Überzeugung das alles seinen Sinn und Platz hat und so seinen Weg gehen sollte, wie 'vorgesehen'.
    Das ist eindeutig soetwas wie "Das Schicksal will es so". Oder nicht? Eben ein Argument, dass ich für ein Totschlagargument halte und damit für mich eben kein echtes Argument contra Organspende ist.


    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht vor derlei Dinge je in Anspruch zu nehmen, weil ich nicht bereit bin mit dem Gedanken durchs Leben zu gehen vom Tod des jeweils anderen profitiert zu haben und das schrieb ich schonmal.
    Ebenso wenig bin ich bereit meine Organe zu geben, wo wir wieder bei der "Wer"-Frage wären, also wer sie bekommt. Wie gesagt bin ich aber nicht in der Position darüber richten zu können.
    Das ehrt dich, und ich respektiere durchaus deine Meinung. Aber ich vesteh sie halt nicht. Aber nocheinmal: Es sollte jeder selber mit sich übereinkommen dürfen, wie er das handhabt. Schließlich sinds seine eigenen Organe.
    Frischmilch ist offline

  17. #57 Zitieren
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    Ich habe meinen Organspendeausweis seit der Oberstufe und da steht noch immer drin, dass ich gewillt bin, meine Organe im Falle meines Todes zu spenden.

    Genauso wie ich Blutspenden gehe, seit ich 18 bin und Blutplasmaspende werde, sobald ich es darf. Im Moment erfülle ich allerdings nicht die Anforderungen.

    Natürlich kann man nicht entscheiden, wem man die Organe spendet, aber ich hoffe damit jemanden eine zweite Chance geben zu können, der es auch verdient. Wenigstens einen einzigen. Natürlich betrachte ich eher den Aspekt, dass ich hoffe, Kindern, Jugendlichen und jugen Erwachsenen eine Chance zugeben, anstatt, und so gemein das jetzt klingen mag, alten Leuten, die schon ein Leben hinter sich haben. Das gleiche verhält sich mit Hornhauttransplantation. Wenn ich jemanden damit zeigen, wie schön die Welt sein kann, ist es mir ehrlich gesagt egal, was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert. Ich kann damit am Ende ja eh nichts mehr anfangen.

    Klingt vielleicht ein bisschen romantisch, aber sollte ich mal eine Bluttransfusion gebrauchen, würd ich mich schon freuen, wenn ich die Blutgruppe kriege, die auch zu mir gehört. Und da O negativ sowieso so eine Geschichte ist...

    Wollt nur mal meine Meinung sagen.


    Ach so:

    Die Regelung, dass man einen Schein mit sich tragen muss, wenn man das NICHT möchte, find ich dämlich. Das im Perso vermerkt zu haben, find ich aber nicht schlimm.

    Stand up! It gets better.
    [Bild: 1991.png] dragonage-game.de [Bild: 1991.png]
    And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain thrilled me, filled me with fantastic terrors never felt before.
    Moku ist offline Geändert von Moku (18.02.2012 um 12:31 Uhr)

  18. #58 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Vanik
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    Nun auch mal mein Beitrag dazu.

    Ich bin eher gegen die Spende trifft es nicht ganz, trifft jedoch am ehesten zu. Die zwei Hauptgründe für mich, dagegen zu sein, wurden hier schon genannt:

    1. Wann sind die Ärzte sich "sicher genug", dass ich sowieso sterbe - vor allem wenn einen OP-Tisch weiter jemand auf ein Organ wartet, dass bei mir noch funktionstüchtig ist?
    Meinen Eltern wurde während ich operiert wurde schon einmal geraten, im Geiste Abschied von mir zu nehmen, da es ziemlich sicher vorbei sei. Da das 15 Jahre her ist, haben sie sich wohl getäuscht. Wenn man dann jedoch mal grübelt, wie es hätte laufen können mit so nem Ausweis...

    2. Wer wird von meinen Organen profitieren, wenn ich nicht mehr frei darüber verfügen kann? Meine Familie, vor allem meine Kinder? Da würde ich jederzeit spenden (deshalb bin ich nicht absolut gegen die Spende). Genauso wäre ich wahrscheinlich bereit, hinsichtlich meiner Elternpflichten (und vor allem der Entlastung meiner Kinder von wegen Pflege und so) fremde Organe anzunehmen, so ich eines bräuchte.

    Die Kehrseite der Medallie ist jedoch: Ich arbeite tagtäglich (auch) mit derbstem Abschaum und weiß, dass auch ein solcher Mensch ein Anrecht auf meine Organe haben könnte. Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich einem Drogendealer oder Vergewaltiger zu einem längeren Leben verholfen haben könnte, muss ich widerum an die süßen kleinen Vaniks denken, denen dieser oder diese dann schaden könnte. Zudem weiß ich zu gut, dass gerade die "falschen Leute" ihre Organe am zielsichersten zerschießen (natürlich nicht nur - würde ich nie behaupten wollen).
    Vaniks aktueller Roman:

    Delta City (Mystic Verlag)
    Vanik ist offline

  19. #59 Zitieren
    Waldläuferin Avatar von Nutjob
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    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen
    Wenn du durch ein neues Organ gerettet werden oder andere mit deinen Organen retten kannst, hat das doch nichts mit "an Maschinen zu hängen" zu tun.
    Der Spenderausweis stellt doch nur sicher, dass deine Organe nach deinem Tod anderen Menschen gegeben werden können. Dass du selbst nicht an Maschinen hängen willst, kann ich verstehen, das will ich auch nicht. Aber ein Spenderausweis setzt das auch gar nicht vorraus.
    Das hat leider alles mit an Maschinen hängen zu tun. Wenn man Organspender ist stimmt man am Lebensende im Falle eines Hirntods extremen medizinischen Behandlungen zu. Der Spender darf schließlich nicht komplett sterben, denn dann wären seine Organe nutzlos. Kreislauf und Atmung müssen mithilfe von Maschinen weiterlaufen.
    Das ist genau das, was mich davon abhält einen Spenderausweis zu besitzen. Der Hirntod ist ein Zustand von dem die Medizin noch nicht alles weiß. Keiner weiß wieviel man noch mitbekommt (körperlich ist der Spender ja noch am Leben).

    War übrigens neulich auch ein Artikel auf Spiegel Online darüber, wie man dem Mangel an Spenderorganen beikommen könnte: http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...815035,00.html
    Ich fand das sehr erschreckend und finde, die meisten dieser Vorschläge gehen eindeutig zu weit.
    Life's a piece of shit, when you look at it
    Life's a laugh and death's a joke it's true
    You see it's all a show, keep on laughing as you go
    Just remember that the last laugh is on you

    And always look on the bright side of life!
    Nutjob ist offline

  20. #60 Zitieren
    General Avatar von Acrylium
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    Was 'ne Frage. Wenn ich tot bin, könnt ihr meinen Körper ausschlachten wie ihr lustig seid. Wenn ihr damit noch ein Leben retten könnt, wird mir das zwar herzlich egal sein (man beachte das Wortspiel ) aber macht mal. Irgendwer wird sich freuen überlebt zu haben.
    Acrylium ist offline

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