Wie noni es schon ausführlichst beschrieben hat: Avatar ist ein audiovisuelles Meisterwerk, dass den Lichtspielhäusern einen neuen Schubs gegeben hat und 3D als neue Kino-Komponente fehlerfrei etabliert hat. Nicht nur das der Film wunderbar anzusehen ist und auf entsprechender Leinwand und Technik im Vorführraum (fast) gestochen scharf daher kam, musikalisch dabei absolut mitgehalten hat, war es dem Film / der Geschichte – auf die ich gleich noch zu sprechen komme () - möglich den Zuschauer auf eine Reise in eine fremde Welt mitzunehmen… und das haben bisher die wenigstens Filme geschafft. Kulisse war in der Regel Mittel zum Zweck, diente der Handlung. Hier ging der Zuschauer mit Sully auf Entdeckungsreise und lies sich sowohl von den Menschen als auch besonders von den Navi‘ in ihre Welt einführen. Man staunte mit dem Protagonisten zusammen über die Flora und Fauna Pandora’s. Den kuriosen, fluorisierenden Pflanzen und eigensinnigen Tieren, die mal klein & filigran mal groß & furchteinflößend waren. Ich fand, das hat den Film zu etwas besonderem gemacht.
Die Geschichte, die sich der Klassiker Pocahontas & Der mit dem Wolf tanzt bedient hat, war in meinen Augen auch passgenau auf den Effekt, den der Film erzielen sollte, zugeschnitten. Cameron hat ja auch offen zugegeben, dass er sich der Grundstruktur oben genannter Filme bedient hat. Und in meinen Augen war die Geschichte auch ziemlich gut – gut umgesetzt. Unnötige Charakteraufblähungen, komplexe, eventuelle unvollendete Handlungsstränge und Metaebene hätten dem Film auch nur geschadet. Unabhängig vom Storyargument hat Cameron mit dem Film einen neuen Standard definiert. Wer dann immer noch nicht begreift, dass der Film zu den ganz Großen des Kinos gehört und dann immer noch auf „der ach so dummen Geschichte“ rumreitet, wenn doch ausreichend Eckpfeiler (Optik, Audio, Emotionen) für einen stabilen Stand vorhanden sind will sich anscheinend nicht eingestehen das „Geschmäcker nach wie vor verschieden sind!“ …
oder einfach nur genauso haltlos argumentieren, wie man es der eigentlichen Filmhandlung vorwirft: substanzlos und dünn zu sein!Zitat von Forenperser
Wer hier von minimaler oder gar nicht vorhandener Story redet hat anscheinend nicht genug Vergleichsmöglichkeiten an der Hand, um wirkliche Paradebeispiele in dieser Kategorie gerecht zu verreißen. In dieser Disziplin eines wirklich „runden“ Kinoerlebnisses gab es einfach zu wenige Filme in den letzten Jahren (Inception, The Dark Knight, Watchmen,… ), wo man wirklich sagen konnte: „Da stimmte diesmal alles!“
Dazu muss ich sagen, ich geh in der Regel ins Kino bei Filmen, die mich audiovisuell ansprechen. Tiefe wäre ein Bonus. Alle anderen Filme, ruhigere, anspruchsvollere z.B. Gran Torino, Drive, The Road, Melancholia, Black Swan, The King’s Speech (um mal ein paar aktuellere zu nennen) schau ich mir einfach lieber in einer geselligeren Runde an.
Und als kleiner Zusatz:
Ich wäre jedem dankbar für Filmempfehlung, bei denen sowohl die technische Seite hervorragend ist, als auch die Handlung mich zu überraschen/begeistern weiß. Es wurde ja gesagt, was einem an Avatar nicht passt, aber nicht direkt, welche Filme es noch besser gemacht haben.