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    Ritter
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    Jarvo ist offline

    Nordmyrtana

    Das bekannte Muster der Felsformationen zeichnete sich am Horizont vor ihm ab. Über ein Jahr war vergangen, seit er sich dem Wesen dort gestellt hatte und seinen mörderischen Vertrag angenommen hatte. Er wusste nicht, wie viel Lebensenergie es schon von ihm gezehrt hatte, es hatte sich seiner Gedanken und Träume bedient und ihm ein Stück seiner Selbständigkeit genommen. Angewidert spuckte er auf den Boden und legte sich den Hut in den Nacken, wodurch er seine feuchtgeschwitzten langen Haare verbarg. Viel länger müsste er nicht warten.
    Im Laufschritt eilte er über unebenen Grund der Felswand entgegen. Schnell suchte sein Auge sie nach einer erklimmbaren Strecke ab, bevor er schon seine Hand ausstreckte und sie festen Halt fand. Er spürte die scharfen Kanten kaum, die sich tief in seine Haut bohrten. Bevor sie sie durchdringen konnten, verlagerte er sein Gewicht, drückte sich mithilfe seiner Beine hoch und suchte nach neuem Griff. Er keuchte und hielt seinen Blick nach oben gerichtet, wo der graue Himmel auf ihn herab starrte. Etwa dreißig Meter trennten ihn vom Grund, als er auf einem kleinen Vorsprung eine Pause machen und nach Atem ringen konnte. So mühelos er durch die Wälder sprintete, so schwieriger machte dieses ungewohnte Terrain es ihm. Er öffnete seine Hände und begutachtete seine dreckigen, zitternden Finger.
    Nach ein paar Minuten fand das Heben und Senken seines Brustkorbes zu seinen ruhigen Rhythmus zurück und auch seine Hände vermochten wieder kräftig zu zupacken. Der zweite Abschnitt des Aufstiegs setzte ihm erneut zu und ließ ihn erschöpft in einer größeren Spalte zurück, wo er mit der Stirn gegen die kalte Felswand lehnend seine hetzenden Gedanken sortierte. Die Erschöpfung der letzten Tage machte sich bemerkbar und sein Körper gab ihm deutliche Signale, dass er zu wenig geschlafen hatte. Mit einer Hand hielt er sich fest, mit der anderen fingerte er nach seinem Trinkschlauch. Seine Lippen suchten das Wasser und seiner Kehle entwich ein Seufzen, als sie es fanden. Seine Oberarme brannten und die Innenflächen seiner Hände schmerzten nun schon bei der kleinsten Berührung. Es waren noch gut zehn Meter, dann hätte er die Spitze erreicht. Er atmete tief durch und griff nach einem kleinen Vorsprung.

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    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline

    Nordmar, alte Berghütte

    Colodis öffnete die Tür der Hütte aus morschem Holz, welche ihn die letzten Woche beherbergte. Sie war gespickt mit Ritzen und Lücken durch welche der Nordwind in seiner Unbarmherzigkeit pfiff. Es war kalt, aber nichts was einem echten Nordmann etwas anhaben konnte. Dies alles gehörte zum Training, das Leben hier oben selbst war eine Probe, der er sich immernoch zu unterziehen hatte bevor... bevor....
    Der Krieger verdrängte täglich wozu er eigentlich hierher kam, dabei war es kaum zu übersehen. Die verschlungenen Symbole, welche sich ständig auf seinem Körper zu bewegen schienen. Er wusste ohne nachsehen zu müssen wo sie sich im Moment befanden, sein Oberkörper vorne trug sie noch, während sie an seinem Rücken bereits vollständig verschwunden schienen. Das Zentrum unterhalb seiner Brust schien alle Linien aufzusaugen, sodass sie sich über seine Schulter und an seiner Hüfte langsam zurückschlängelten. Das Siegel welche ihn im Moment noch beschützte.
    Geschaffen von jener Person, welche er zurücklassen musste, damals in Varant. Ein Stich in seiner linken Brust erinnerte ihn unangenehm daran, aber es war nötig gewesen. Die Notwendigkeit um die Angelegenheit zu klären und alle Gefahren zu beseitigen.

    Um die Ecke drängte sicheren Schrittes sein Meister, der alte Mann welcher ihm seine Hilfe und ein Unterschlupf angeboten hatte, als er ihn halb tot im Schnee gefunden hatte. Verraten von seinen ehemaligen Brüdern, verprügelt und zurückgelassen. Jene Menschen, welcher er am Meisten Vertrauen entgegen gebracht hatte. Seine Kampfgefährten, jene denen er in den Tod gefolgt wäre.
    Ursprung seines Glaubens und Grund der Erschütterung desselben, zumindest einer der Gründe.

    "Na Kleiner, lebst du wieder?"
    Colodis schürzte die Lippen und nickte. Wie in Trance zeichnete er mit seiner rechten Hand eine Linie von seiner Schulter über seinen ganzen Körper, die Narbe, als wollte er kontrollieren, dass sie noch heil war. Bilder blitzten vor seinen geschlossenen Augen, bis der Strom langsam versiegte und sich eine Szene abzeichnete.
    Er selber stand dem alten Mann gegenüber, auf ihrem gewöhnlichen Duellfeld, ein Platz an dem der Schnee von unzähligen Kämpfen festgetrampelt war. Der Krieger führte seine Axt, die Stunden mit Schwert und Schild waren gezählt. Sein Gegner führte eine Waffe welche aussah wie ein Zweihandschwert, aber weder einen so mageren Eindruck machte, noch eine Parierstange besass. Die Klinge war breiter und wuchtiger und verlief in einen langen Griff. Das Schwert strahlte in einer schlichten und eindrucksvollen Schönheit, es war nichts spezielles, das Material schien auch nichts besonderes und trotzdem schien es die Betrachter auf seine Weise zu verzaubern.

    Nur mühsam hatte er den Blick davon abwenden können, um sich seiner Konzentration hinzugeben. Er begab sich gedanklich in seine Halle mit den 8 aufragenden Flügeltüren. Da sass er, machte sich frei von jeglichen Belangen, er reinigte seinen Geist um sich voll auf den Kampf konzentrieren zu können. Langsam öffnete er die Augen und begab sich in die Grundposition.
    Erst sah es nach einem üblichen Kampf aus, dieser entwickelte sich aber schon bald zu einem Test auf Leben und Tod. In der Haltung des Alten hatte sich etwas verändert, immer wenn er glaubte ihn zu kennen und seine Angriffe perfekt vorausahnen konnte, schien es als veränderte dieser sein Innerstes. Als würde er sein Handeln, Denken und seinen Geist derart umkrempeln, dass es ihm ermöglichte zu einem noch gefährlicheren Gegner zu werden. Es war das Gegenstück zu der Fähigkeit, zu welcher der Alte ihm verholfen hatte. Die perfekte Kontrolle über den eigenen Geist um die eigene Technik zu vervollständigen.
    Sein Gegner kämpfte plötzlich mit einer derart brennenden Leidenschaft, die aus dem tiefsten Glauben rührte wie er es nur selten erlebt hatte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass dieser Kampf tatsächlich mehr war, wenn er nicht alles gab und über sich selbst hinauswuchs... würde er ihn töten.
    Dann sprang die Szene über viele wirbelnde Angriffe und Kombinationen zur entscheidenden Stelle, wo die Erfahrung und die Kontrolle über Geist und Körper über alles andere siegte. Ein mächtiger Streich, welcher seine Verteidigung durchbrach und seine ungeschützte Schulter beinahe in zwei Teile zerteilte. Aber der Schwung des Hiebes reichte weiter... viel weiter. Die Spitze der Waffe hinterliess eine tiefe Schnittwunde in seinem Brustkorb. Colodis stand zitternd da, während er im ersten Moment seinen schwer atmenden Gegner beobachtete, welcher in der Endposition seines Angriffs verharrte. Im nächsten Moment betrachtete er seine eigene Wunde und das viele Blut welches aus ihr floss, dann wurde es schwarz und das Bild verharrte. Als nächstes wachte der Krieger in seinem Bett mit unerträglichen Schmerzen auf, dies war bereits Wochen her und er war wieder gesund.

    "Wann hilfst du mir endlich bei meinem Problem?", erwiderte der Tischler daraufhin säuerlich.
    "Hast du es immernoch nicht begriffen?", gab der alte Mann noch aufgebrachter zurück.
    "Was?", wollte er wissen und zerriss seine Kleidung am Oberkörper. Er deutete auf die Symbole: "Dass ich vielleicht noch ein paar Wochen habe und keinen Schritt weiter gekommen bin!"
    "Dummkopf", knurrte er und ging stampfend an ihm vorbei in die Hütte.
    Colodis schnaubte und hämmerte seine Faust an die Tür, welche zuvor schwungvoll zugeknallt war.

    Gerade als er ihr den Rücken zugekehrt hatte schwang sie wieder auf und herausgestürmt kam sein Meister mit erhobener Waffe. Reflexartig zückte er seine eigene Waffe und vollführte einen frontalen Block. Seine Muskeln rebellierten gegen die brachiale Anstrengung, doch er hielt stand.
    "Du wolltest es so", sagte der Alte knapp und gleich darauf begann die Waffe zu leuchten. Colodis riss die Augen auf, er ahnte fürchterliches. Kaum gedacht schon geschah es, seine Axt begann ebenfalls zu pulsieren... wie damals.
    Er versuchte sich zu wehren, die Verbindung zu lösen aber er konnte nicht, jedenfalls nicht wenn er nicht halbiert werden wollte.
    Sein Kopf dröhnte, wollte entzweispringen... dann spürte er es.
    Die Waffen schienen im Takt zu Pulsieren und das Gefühl übermannte ihn, jenes Gefühl welches er so hasste. Der Ahne.
    Der Krieger wusste nicht wie, aber irgendwie schaffte der Eremit es das Siegel temporär zu öffnen. Er selbst zog sich ins Innerste seines Geistes zurück, in jene Halle. Die Wände bebten unter den Erschütterungen, Staub rieselte von der Decke und das bläuliche Licht erfüllte den Raum. Sein Körper wehrte sich mit jeder Faser gegen die fremden Kräfte.
    "Nein", knurrte der Tischler, "dieses Mal nicht. RAUS DA!"
    Irgendwoher bezog er die Kraft, er konnte es nicht einschätzen, aber er schaffte es die Eindringlinge rauszuwerfen. Der Alte wurde zurückgeschleudert und krachte gegen die Wand. Colodis stand mit zornerfülltem Gesicht vor ihm, keuchend und sichtlich erschöpft vom Kraftaufwand. Ohne weitere Worte stürmte er ins Haus und sammelte seine wenigen Habe ein, als er wieder hinaustreten wollte stand da der Alte. "Lass...mich... gehen."
    Es klang so hasserfüllt und endgültig, seine Entscheidung stand fest. Sein Meister senkte den Kopf und tratt wortlos zur Seite. Colodis lief und lief immer weiter, sah nicht einmal zurück, jetzt wusste er was er zu tun hatte. Hier war er fertig.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Die letzten Meter waren die Schlimmsten. Seine Oberarme brannten, sein Atem ging schwer und jedes Teil seiner Ausrüstung zog an seinem Körper, als hätte sich das Gewicht vervielfacht. Oben angekommen vergewisserte er sich mit einem prüfenden Blick dass er sich für einen Moment ungestört ausruhen konnte. Zu der Anstrengung des Aufstieges mengte sich die Aufregung vor dem, was kommen würde. Auch wenn sein Ziel ihm klar war, wusste er nicht, wie er dieses erreichen würde. Sich einem Wesen zu stellen, was über einem Jahr in seinem Unterbewusstsein saß und ihm so manchen Tag und Nacht zur Qual gemacht hatte.
    Wie er Atem holend dasaß und mit seiner rechten Hand über den kalten Stein des Gebirgsvorsprungs fuhr, wanderte sein Blick auf das Schwert an seiner Hüfte. Das Erz dieser Klinge, zur perfekten Schärfe geschmiedet, konnte ihn gegen alles und jeden beschützen, durch dessen Adern Blut floss. Doch ob das hier der Fall war, konnte er nicht mit Sicherheit sagen. Mit dem Daumen drückte er die Klinge einen paar Zentimeter aus der Scheide und ergötzte sich an dem schimmernden Blau, welches, verglichen mit dem tristen Grau des Tages und dem kargen Fels, noch intensiver strahlte.
    Langsam kam er in die Beine und wischte den Dreck des Aufstieges von seiner Hose. Langsam wanderte sein Auge über das Plateau, welches von kleinen Höhlen und hie und da mit braunen Büschen und farblosen Ranken besetzt war.
    Die Stelle wo der Schattenläufer in die Knie ging, wirkte unscheinbar und nichts deutete auf den Kampf von vor vielen Monaten hin. Kein bleiches Knochengerippe, was von großen Taten zeugte.
    „Hey!“, rief er dem Wind entgegen. „Zeig dich!“ Die Höhlen verschluckten seine Stimme und ließen sie nicht einmal widerhallen.
    Keine Antwort. Es wäre auch zu einfach gewesen.
    Jarvo zog sein Schwert, ging leicht in die Knie und zeigte sich in kampfbereiter Pose. Er stieß ein lautes Pfeifen aus. Seine Füße scharten über den Grund als er einige Schritte tat und seinen Oberkörper von links nach rechts schwenkte.
    Als hätte er es nicht erwartet, setzten die Kopfschmerzen wieder ein. Heftiger als je zuvor, sodass seine Hände jeglicher Kraft beraubt wurden und das Schwert klirrend auf den Stein fiel. Er griff sich seinen Kopf und biss die Zähne aufeinander.
    Es beginnt also…, dachte er und gab sich dem Schmerz hin.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Schmerzhaft verkrümmt lag Jarvo auf dem Boden und schrie in die beginnende Nacht hinein. Er spürte den drückenden Einfluss des Naturgeistes, wie sich seine Krallen tiefer und tiefer in seinen Geist bohrten. Er schmeckte die süßliche Note seines eigenen Blutes in seinem Mund und spuckte aus. Jedes Faser seines Körpers gab in pulsierenden Stößen den Schmerz wieder und nichts, kein Gedanke, keine noch so große Anstrengung vermochte ihn zu lindern.
    Du bist gekommen um es zu einem Ende zu bringen?
    Jarvo blickte auf. Durch milchige Lider sah er eine tierische Gestalt in der Ferne – oder waren es nur Felsformationen?
    Glaubst du wirklich, dass du aus eigenem Willen hier her gelangt bist? Glaubst du, dass es deine eigene Entscheidung war?, grollte es in seinem Kopf.
    Langsam richtete sich Jarvo auf, als seine zittrigen Glieder spürten, dass der Schmerz verschwunden war. Kraftlos wischte er sich den Schweiß von der Stirn. War er unwissentlich in seinen eigenen Untergang getaumelt? Nein, das konnte nicht sein, er war sich in Tooshoo so sicher gewesen, nachdem die Träume ihn gemartert hatten und der Zweifel ihn gepackt hatte…
    Du bist nur ein Mensch, Abkomme eines ewig schwachen Geschlechts. Ein sprunghafter Wille umgeben von einem zerbrechlichen Körper. Es ist beruhigend zu wissen, dass ihr niemals viel Macht besitzen werdet. Man schaue sich an wie ihr euch gegenseitig zerfleischt. Bei den Einfältigen genügt der Streit um ein paar Goldmünzen, um einen der Streitenden in den Tod zu schicken. Bei denen, die ihr als Herrscher bezeichnet geht es um ein nicht zu gewinnendes Spiel um Ländereien und Ansehen. Der Reichtum den sie besitzen wird vergessen und die irrsinnige Vorstellung von dem was sein könnte, treibt ihre Untertanen in den Krieg. Der menschliche Einfluss führt zum Verderben, wohin ich auch schaue.
    Etwas bewegte sich hinter Jarvo. Er hörte nichts, doch er spürte es.
    „Was willst du eigentlich?!“, spie er aus und schmiss seinen Körper herum, nur um in die Leere zwischen sich und dem Abgrund des Plateaus zu blicken.
    Alles und nichts. Meinen Willen, Recht… Unterhaltung… bis die Zeit der Menschen ihr unweigerliches Ende gefunden hat und die Natur ihre rechtmäßige Herrschaft zurückerlangt hat. Bis dahin schiebe ich ein paar Spielsteine hin und her und schaue der Welt beim Altern zu.
    „Das Leben ist kein Spiel“, sagte Jarvo und ließ seinen Kopf hängen. Lange Haare fielen ihm ins Gesicht.
    Nein? Für mich fühlt es sich so an. Und das Gute ist, dass ich immer gewinne.
    Die Stimme war plötzlich nur wenige Zentimeter von seinem linken Ohr entfernt. Er spürte den Atemzug, roch den faulen Odem der Jahrhunderte.
    Wehre dich nicht, der Schmerz hat bald ein Ende
    Wieder brach es in ihm los.
    Seine Gedanken wanderten ab und gingen unter in einem Meer aus Schmerzen.

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    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    Ziellos ging hoffi durch die Straßen von Silden. Er hatte das Gefühl schon viel zu lange an einem Ort gewesen zu sein. Er wollte hier nicht mehr lange verweile, sondern zurück nach Schwarzwasser. Zumindest fürs erste, da auch sein Sumpfkrautvorrat erschöpft war.
    Doch da gab es nur ein kleinen Problem, der Jäger wusste nicht wo sich Djorak befand und ohne seinen Schüler wollte er nicht zurück nach Argaan.
    Vielleicht ist er ja in der Taverne, dachte sich der Langhaarige und ging zurück in die "Grüne Krähe".
    Doch dort fand er kein Djorak, doch hoffi's Blick viel auf eine andere Bekannte Person. Es war Elvo, mit dem der Bogenschütze aufs Festland gekommen war. Seit sie in Silden angekommen waren, hatte hoffi nicht wirklich viel mit dem Mann geredet, weshalb er sich zu ihm setzte und sagte: "Bewahre Elvo. Wir haben ja schon lange nicht mehr miteinander geredet. Wie ist es dir ergangen? Hast du alles erledigt, weshalb du nach Silden wolltest?"
    Noch bevor sein gegenüber Antworten konnte, bestellte sich der Jäger ein Humpen mit dem guten Kräuterbier und zündete sich einen der letzten Krautstängel an.
    Der erste Zug war der beste, wie der Langhaarige Schütze fand und behielt diesen auch schon aus Gewohnheit länger in der Lunge und atmete langsamer aus. um den Geschmack einwenig intensiver im Mund zu spüren.

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    Krieger Avatar von Elvo
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    Elvo ist offline
    Lagnge Zeit war es her, da Elvo das letzte Mal in Silden war. Damals war es hier vollkommen anders als heute. Zu der Zeit hatten gerade ein Drachen und ein Seuche hier gewütet und Elvo wusste nicht, was das schlimmere Übel gewesen ist. Danach kam Beria und jetzt schließlich Tooshoo, aber Elvo wusste, dass er dort nicht ewig bleiben würde.
    Das Silden, was er kannte, gab es nicht mehr. Aber dieses gefiel ihm auch, Alles war so rughig und friedvoll.Sogar der alte Baum in der Mitte schien eine Ruhe ausustrahlen. Hier könnte er eine lange Zeit wohnen, das wusste Elvo, aber leider gab es Wichtiges zu tun. So durfte er seine Pflicht als Rüstungsbauer nicht vernachlässigen. Und dies war auch der Grund für Elvos Reise: Lurkerhaut. Eine Rüstung aus Lurkerhaut gefertigt. Das könnte etwas werden. Schon seit Wochen wurmte ihn diese Idee. Jetzt war er zwar in Silden, aber er hatte immer noch keine Idee, wie er an die Haut herankommen sollte. Die Lurker würden sie ihn wohl nicht freiwillig geben. Bis er das wusste, saß er erst mal in der Grünen Krähe und übelegte.
    Wi es der Zufall wollte, kam hoffi des Wegs. Elvo musste zugeben, er hatte ihn komplett vergessen, so sehr war er mit der Rüstungsidee beschäftigt gewesen. Jetzt saß hoffi mit ihm am Tisch und begann ganz unverbindlich das Gespräch.
    "Bewahre, hoffi. Ja, du hast REcht. Es war wirklich eine lange Zeit. Du musst wissen, ich war etwas abgelenkt von meiner neuen Idee, aber sie ist noch nicht ganz ausgereift. Sieh, ich brauche Lurkerhäute, aber leider kann ich mit keiner Waffe umgehen, außer ein bisschen mit der Schleuder. Die Preise von Lurkerhäuten würden aber meine Finanzen übersteigen." Elvo hielt es für das Beste, hoffi vorerst noch nicht in seine Pläne einzuweihen "Sag, könntest du mir helfen?"

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    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    "Lurkerhaut brauchst du also, hm...? Na gut ich denke ich kann dir helfen doch Gold habe ich auch nur noch genug für mein Zimmer, einpaar Getränke und die Rückreise. Da ich aber noch nicht gehen will kann ich dir also auch kein Gold geben. Wie hast du dir meine Hilfe denn Vorgestellt?", antwortete hoffi neugierig und nahm einen Schluck von dem Bier, wehrend er seinem Gegenüber in die Augen guckte. Der Rüstungsbauer schien zu überlegen bevor er antwortete, und der Jäger nutze diese Zeit um sich noch mal in der Taverne um zu sehen, das man sie auch nicht zufällig belausche oder ähnliches. Aber dann Antwortete Elvo...

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    Krieger Avatar von Elvo
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    Elvo ist offline
    Dass hoffi ihm jetzt nicht 500 Goldstücke schenkte, hatte sich Elvo schon fast gedacht, trotzdem – man konnte ja nie wissen. Aber leider, leider war dies wirklich nicht der Fall. So musste Elvo wohl oder über auf die zweite Art hoffen, wie hoffi ihm helfen konnten. Deshalb antwortete er auf dessen Frage:
    "Wie gut kennst du dich mit Waffen aus? Ich meine, würdest du mit mir jagen gehen oder könntest mir wenigsten die Grundzüge in einer Waffe zeigen?" Elvo wusste, dass er eigentlich die Antwort auf seine erste Frage schon kannte, er hatte schließlich hoffi und Djorak schon zusammen über sehen, und so hoffte er, dass ihm auch dieses Glück zuteil werden konnte.

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    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    Hoffi hatte noch nie einen Lurker gesehen, geschweige den einen gejagt. Doch er suchte ja die Herausforderung, da der Langhaarige wusste, das er immer noch besser werden konnte. Außerdem hat einwenig neue Erfahrung noch niemandem geschadet. Aber sollte er wirklich schon einen neuen Schüler ausbilden? Irgendwie scheute sich hoffi davor, da er nicht wusste ob Djorak jetzt wegen seiner Lehrmethode verschwunden war oder nicht...
    "Hm...Ich würd gern mit dir Jagen gehen, aber ich habe noch nie einen Lurker erlegt, doch das wird wohl unser kleinstes Problem sein. Ich könnte dir auch den Umgang mit dem Bogen beibringen, aber was ist denn für mich dafür mit drin?", sagte hoffi und leerte seinen Krug mit Bier. Ja sie gehörten beide zu den Waldlern aus Tooshoo, dachte hoffi zumindest, aber er kann ja auch nicht jedem die Kunst des Bogenschießen beibringen, zumindest nicht ohne eine Gegenleistung erwarten zu können. Doch das mit dem jagen würde auf jeden fall klar gehen. So lange wie hoffi schon nicht mehr auf Jagd war, würde das ganze sicher eine art Entspannung für ihn werden. Einfach mal den ganzen Stress vom Alltag ablassen...
    Irgendwann wurde der Schütze dann aber von Elvo aus seinen Gedanken gerissen, die schon wieder beim Sumpfkraut stehen geblieben waren. Ja das gute Zeug war einfach nicht weg zu denken...

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    Krieger Avatar von Elvo
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    Elvo ist offline
    Pff, es war ja wieder einmal typisch, dass hier niemand etwas ohne Gegenleidtung machte. Dabei passte das so etwas von überhaupt nicht in das idyllische Bild Sildens. Hm... was könnte er hoffi geben als Ausgleich? Er sah eine Zeit lang schweigend aus dem Fester. Ein azurblauer Vogel flog vorbei uns setzte sich auf einen feuerroten Baum… Moment… Ach kein Wunder. Elvo hatte zuviel von hoffi Sumpfkrautrauch eingeatmet. Unwillkürlich musste er husten. Er schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch. Endlich wurde er wieder klarer im Kopf. Und auf eimal fiel ihm die Lösung ein, sie war doch offensichtlich:
    "Nun, wie du sicherlich weißt bin ich Rüstungsbauer. Wie ich zufällig weiß, der einzige in Schwarzwasser und Umgebung. Wie wir beide zufällig wissen, bist du zufällig auf der Suche nach einer Rüstung. Wie der Zufall so will, kann ich dir eine anfertigen, aber dazu bräuchte ich zufälligerweise die besagten Lurkerhäute, die ich rein zufällig nur von den Lurkern bekomme, welche ich natürlich vorher erledigen müsste, wozu ich – wie der Zufall so spielt – deine Hilfe bräuchte. Kannst du mir da zufällig weiterhelfen?"
    Alles hing jetzt von zwei Faktoren ab: hoffi brauchte wirklich eine Rüstung (, aber wahrscheinlich schon, denn seine derzeitige konnte man wohl kaum als Rüstung bezeichnen, eher als ein paar lose zusammengesetzte Lederstücke) und die Lurkerlederrüstung würde so werden, wie sie sich Elvo vorstellte. So war er gespannt, wie hoffi reagieren würde.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    Na ja, eigentlich könnte hoffi wirklich eine neue Rüstung gebrauchen. Besser gesagt könnte er überhaupt mal eine Rüstung gebrauchen. Nach kurzem Überlegen willigte der Bogenschütze ein. Also hatte er einen neuen Job und einen neuen Schüler. Das heißt dann wohl, erstmal wieder was zu tun.
    "Okay jetzt müssen wir nur noch zwei Sachen klären. Die erste wäre soll ich das Vieh alleine erlegen oder kommst du mit? Zweite wäre, deine Bogenlehre fangen wir so schnell wie möglich an. Das heißt fast so schnell wie möglich. Heute Abend habe ich keine Lust mehr, aber Morgen können wir anfangen. Hattest du wenigsten schon mal nen Bogen in der Hand oder ist das totales Neugebiet für dich?", wollte der Jäger noch wissen bevor er sich ein neues Bier und sein Abendessen bestellte.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Krieger Avatar von Elvo
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    Elvo ist offline
    Erleichtert atmete Elvo auf. Immerhin dies war jetzt geklärt. Was jetzt kam, waren nur noch Kleinigkeiten.
    "Also ich wäre sehr gern dabei, wenn die Viecher erlegt werden. Schließlich habe ich den Großteil meiner Kindheit bei einem Jäger verbracht, deshalb könnte ich dann auch gleich die Häute abziehen. Allerdings hat immer nur er mit dem Bogen geschossen, ich durfte mich mit einer Schleuder oder manchmal auch Fallen stellen, aber eigentlich hat er die Hauptarbeit erledigt. Obwohl ich sehr gerne damals schon den Umgang mit dem Bogen gelernt hätte, erkenne ich jetzt, dass ich wirklich noch zu jung war. So, hat das jetzt deine zweite Frage auch geklärt? Achja, und heute Abend htte ich auch keine Lust, zum Häuten wäre es auch zu finster, schätze ich."
    Unwillkürlich mussten sie beide aus dem Fenster sehen, dann sprach hoffi…

  13. Beiträge anzeigen #233
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    "Ja das Stimmt. Gut dann würde ich vorschlagen das ich dir Morgen einpaar Übungen zum Bogenschießen zeige die du auch alleine machen kannst und du dir so schnell es geht einen Bogen besorgst. Danach können wir gerne los und den Lurker suchen und erlegen.
    Wenn du nichts dagegen hast dann esse ich noch schnell auf und hör mich dann mal bei den Leuten hier um. Vielleicht weiß ja einer von denen ob hier in der nähe ein Lurker ist."
    Elvo schien gegen den Vorschlag hoffi's nichts zu haben und so aß der Langhaarige Jäger noch in Ruhe auf und machte sich dann daran, Informationen über Lurker ganz hier in der nähe zu suchen.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    Schon früh am Morgen dieses Tages war hoffi aufgestanden. Heute würde er Elvo den Umgang mit dem Bogen lehren. Zumindest würde der Jäger damit anfangen. Und dann war da auch noch der Lurker. Circa ein Tagesmarsch von Silden entfernt. Das hieß, wenn die beiden Männer sich beeilten würden sie wohl gegen Abend des nächsten Tages an dem Teich ankommen, bei dem das Tier leben soll. Doch zuerst war Elvo mit dem Bogenschießen lernen dran.
    Hoffi musste auch gar nicht lange auf seinen neuen Schüler warten, den kurz nachdem er unten im Schankraum war, kam auch Elvo um die Ecke. Da der Langhaarige nicht lange warten wollte, ließen sie sich von Aidar etwas Proviant einpacken. Danach machten sich die beiden Männer auch gleich auf den Weg. Als erstes führte hoffi seinen Schüler etwas abseits des Dorfes. Dort hatte er auch schon die erste Übung vorbereitet.
    Er wollte mit dem Rüstungsbauer genau so Anfangen wie mit Djorak. Also hatte er Gesternabend, nachdem sich hoffi nach dem Lurker umgehört hatte, einen Eimer geschnappt, war in den Wald in der nähe Sildens gegangen und hatte den Eimer mit Früchten und Beeren gefüllt. Der Langhaarige Jäger drückte seinem Schüler den Eimer in die Hand und erklärte ihm, das ein Teil der ersten Übung darin bestand diese Früchte und Beeren in dem Eimer mit seinen Händen zu vermatschen. Der zweite Teil darin bestand, herauszufinden, was genau diese Übung brachte. Sollte Elvo dies nämlich nicht herausfinden, würde hoffi ihn auch nicht weiter unterrichten. Nämlich ganz dumme Leute sollten sich nicht zu seinen Schülern zählen.

    Gegen Mittag beendete hoffi dann das ganze. Elvo sollte sich noch Zeit lassen, um hoffi's Aufgabe zu lösen. Er würde ihn irgendwann danach Fragen. Jetzt war es erstmal an der Zeit auf die Jagd nach dem Lurker zu gehen. Da das Proviant verstaut und das Wasserschlauch gefüllt war, konnten die beiden Männer auch sofort aufbrechen. Hoffi hatte Elvo gesagt wo sie hin mussten, so ungefähr zumindest. Also gingen sie los und der Jäger bereitete sich jetzt schon mal auf den Kampf gegen das Tier vor...

  15. Beiträge anzeigen #235
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    Jarvo ist offline
    Silden lag in seinem Rücken, in weiter Ferne. Es galt zu beschützen was ihnen allen so lieb und treu war. Es galten die vielen Leben zu beschützen, die ungeschützt hinter den Holzpalisaden Schutz vor dem Feind suchten. Jarvo stand still und blickte nach vorne auf die Armee von schwarzen Gestalten. Sie hatten das Leben nicht verdient, sie wandelten auf der Erde, nur um den Befehlen ihres Herrschers zu folgen. Sie mussten vernichtet werden. Neben sich sah er Dekker mit gezückter Waffe, hinter sich die aufgereihten Bogenschützen, die nur auf Jarvos Befehl warteten, um ein Meer aus tödlichen Geschossen auf den Feind niederprasseln zu lassen.
    Jarvo blinzelte
    Schlachtgetümmel. Dreckiges Blut befleckte seine Arme, als er sein Schwert in einem der Geschöpfe versenkte. Tod umgab ihn. Krieger des Waldvolkes, Freunde starben vor seinen Augen um ihre Heimat zu beschützen. Jarvo hob seinen Schild, blockte den Schlag und beendete ein weiteres Leben. Dann sah er ihn. Das Monster was er ein paar Tage zuvor erblickt hatte, ebenso wie das Monster was in seinen Träumen auftauchte.
    Ein Mensch, doch ebenso eine Bestie. Der Blick, der zwischen zu schmalen Pupillen hindurch schien, auf Jarvo gerichtet. Er marterte ihn. Ein kurzes Gefecht zwischen ihnen, sie schienen sich ebenbürtig. Doch etwas stimmte nicht. Jarvo spürte es in sich, es veränderte ihn. Der bekannte Schmerz, ja, er kam zurück, fuhr ihm durch die Glieder.

    Er spannte seine Muskeln an
    Seine Fingernägel wurden zu Klauen, seine Haut ledern und haarig, seine Zähne zu tödlichen Reißern, ein Instinkt erweckt, der es ihm so leicht machte, zu töten. Sie waren ein und dasselbe. Er focht mit der Bestie, riss, biss und kratze, bis er seine Zähne dem Gegner die Kehle aufrissen.

    Jarvo riss seine Augen auf, seine Pupillen nur noch schmale, schwarze Schlitze. Die Erinnerung an eines der schlimmsten Ereignisse seines Lebens pochte noch immer in ihm. Eisiger Wind blies über das Bergplateau und zerrte an seinem Haar. Jetzt sah er ihn. Ihm gegenüber stand der mächtiger Säbelzahn, Foltermeister seiner Träume, ein Herrscher der im Bunde mit dem Tod stand. Deutlich zeichneten sich die Muskeln unter dem Fell ab, ein schabendes Geräusch als die weißen Krallen über den Borden kratzten. Majestätisch stand er dort und bleckte sich die Zähne. Ein Luftzug trug das Knurren hinfort.
    Wie willst du etwas töten, was dir die Kräfte speist? Wie willst du ein Wesen zur Strecke bringen, das die Gesetze der Natur umschreiben kann? Sie dich an!, hörte Jarvo ihn in seinem Kopf sagen.
    Der Waldläufer richtete sich auf und spürte bei jeder Bewegung unglaubliche Stärke in seinen Gliedern. Sein Atem ging stoßweise. Die Hände waren zu Klauen geworden, die Haut auf seinen Armen nicht länger die eines Menschen. Seine Ohren vernahmen wie Sandkörner über den Felsboden gerissen wurden, er roch die Natur. Die Schmerzen waren gewichen und jede Faser seines Körpers versprach ihm Macht. Er wollte schreien, doch nur ein grausames Brüllen entwich seiner Kehle.

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    Zornige Stimmen in seinem Kopf, der Geruch von Blut in seiner Nase, die Raserei in den Fäusten. Die Welt vor ihm schien verzerrt und doch so klar, sein Verlangen kompliziert und doch so simpel. Die unbändige Kraft in seinen Gliedmaßen so verlockend, die sich auftürmende Wut in seinem Magen beinahe unkontrollierbar.
    Er richtete sich auf und schaute stumm auf seinen Herrn, dessen Stimme auf ihn beruhigend wirkte.
    “Du bist stark geworden. Niemals hätte ich gedacht, dass du dich so lange zu widersetzen vermagst. Es wurde jedoch Zeit dem Treiben ein Ende zu bereiten. Du besitzt nun etwas, von dem jeder Krieger nur träumen kann. Jetzt genieße diese Kraft, die dir durch die Adern fließt - du hast sie schon vorher erfahren, kennst also ihre Stärken. Benutze sie, ziehe los, töte was immer dir beliebt, nur töte für mich!“
    Jarvo nickte, ein zufriedenes Knurren entwich seiner Kehle. Er streifte Hut und seinen Mantel ab und sprintete in nördliche Richtung. Hinter dem Plateau erstreckte sich ein grenzenloser, grüner Wald. Die Bäume hatten schon ausgeschlagen und streckten ihre hohen Wipfel dem Himmel entgegen. Zugewuchert und unberührt entfaltete sich die Natur dort, wo keine Pfade, Wegweiser oder Grenzsteine die Ruhe des Waldes störten.

    Leichtfüßig sprintete er voran, mehr von seiner Nase und den Ohren geleitet als durch seine Augen. Ein berauschendes Gefühl trieb ihn voran, die Vorfreude auf die Jagd war unermesslich hoch. Eine Jagd wie sie natürlicher nicht sein konnte. Töte deinen Gegner mit den Waffen deines Körpers. Es fühlte sich so richtig an.
    Schnell spürte er die Fährte eines Rehs auf. Unerlässlicher könnte folgte er der Spur, bis er das Tier vor sich stehen sah. Er vernahm dessen Geruch, sah wie sich die Flanken bei jedem Atemzug hoben und senkten. Speichel sammelte sich in seinem Maul. Ein Sprung und die Sache wäre gelaufen, doch das wäre zu einfach.
    Jarvo tat einen hörbaren Schritt nach vorne. Das Reh wandte den Kopf um und flüchtete reflexartig. Der Krieger nahm die Verfolgung auf, missachtete die Bögen und Haken die das Tier schlug. Er ließ sich nicht täuschen, konnte die Bewegungen antizipieren und hechtete nach vorne. Er erwischte das Reh an den Hinterläufen und riss eine tiefe Wunde. Das Tier stürzte und versuchte verzweifelt sich wieder aufzurichten. Doch der Krieger stand schon bereit, packte dessen Hals und schlug seine Zähne in das Fleisch.
    “Alles Leben ist wertvoll“, sprach Mertens und lächelte ihn an. „Du stehst erst am Anfang deiner Ausbildung doch du wirst nicht lange brauchen um die Wahrheit in meinen Worten zu sehen. Von dem kleinsten Lebewesen bis zu dem gigantischen Mammut, Vom einem keimenden Samen bis zu einem Jahrhunderte alten Baum. Alles hat seinen Sinn und seinen Platz… du selber musst ebenfalls deinen Platz finden.“
    Er schreckte hoch. In pulsierenden Strömen quoll das warme Blut aus dem Hals des Rehs hervor, ein letztes Zucken und es starb in seinen Armen. Ein roter Tropfen rann von seinem Kinn und fiel auf seine Hose herab. Entsetzt wandte er sich ab und spuckte aus. Das war nicht er, nicht der Waldläufer in ihm. War er wirklich so schwach und machtlos?
    Er stand auf und betrachtete seinen Körper. Stark, aber unmenschlich fühlte er sich. Er musste zurück, musste dem Treiben in der Tat ein Ende bereiten.

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    Mit besudelten Klauen und blutverschmiertem Mund kehrte Jarvo auf die Anhöhe zurück. Seine Körper energiegeladen, seine Gedanken fokussiert. Sein ganzes Dasein stand auf der Kippe, würde er diesen Kampf verlieren wäre er eine Gefahr für jeden Menschen, für jeden Waldvolkler, den er vertrat. Er würde das Vertrauen brechen, das in ihn gesetzt wurde. Hier konnte ihm niemand zur Seite stehen, selbst der Weise Rat von Porgan oder Mertens waren jetzt nur einfache Erinnerungen. Er war alleine im Angesicht eines Geschöpfes, welches so viele Jahrhunderte vor ihm durch die Welt streifte und seinem Willen freien Lauf ließ.
    Von weitem sah er den Säbelzahn, wie er majestätisch auf dem Boden ruhte und ihn mit wachsamem Auge begutachtete. Jarvo näherte sich ihm bis auf wenige Schritte und fiel dann vor ihm auf die Knie.
    “Ich sehe du warst erfolgreich“, säuselte die Stimme in seinem Kopf. So sanft, so beschützend klangen die Worte auf einmal. Wie ein Vater, der seinem Sohn zeigte, wie stolz er war.
    „Zu deinen Ehren“, antwortete Jarvo und legte all seine Ehrlichkeit in diesen Satz. Konnte er den Naturgeist täuschen?
    “Wie war es? Hast du es genossen? Sicherlich hast du das, aber das war erst der Anfang. Du wirst dort Angst und Schrecken verbreiten, wo es dein Vorgänger nicht konnte. Du handelst weniger unbedacht, weißt wo Gefahren lauern, weißt wie die Welt funktioniert. Du wirst den Menschen zeigen, dass es etwas gibt, wovor man sich fürchten muss.“
    Jarvo runzelte die Stirn. Meinte er etwa…
    „Mein Vorgänger? Gorak, der Mann aus meinen Träumen, der der Meute zum Opfer fiel?“
    “Er konnte mit seiner erlangten Stärke nicht umgehen. Du hingehen schon.“
    „Zu welchem Sinn und Zweck das Ganze?“
    “Weil ich es will! Weil du es kannst, weil Menschen es für gut befinden, sich gegenseitig zu töten, anstatt zusammenzuarbeiten. Weil sie verlernt haben, was Angst ist – gemeinsame Angst führt zusammen. Jeder sollte etwas haben, vor dem er sich fürchtet.“
    „Die Menschen haben Angst“, sprach Jarvo. „Viele kämpfen jeden Tag um ihr Überleben, bangen oft um ihre Existenz. Es gibt genug Geschöpfe, die den Schwachen wie Starken mit Leichtigkeit das Leben nehmen können. Angst ist menschlich, manchmal reicht ein unbekannter Laut in der Dunkelheit schon aus. Sollen sie jeden Tag um ihr Leben fürchten?“
    “Schweig!“
    Es grollte in seinem Kopf, er spürte den drückenden Einfluss des Naturgeistes in ihm. Es fühlte sich an, als würde ein schweres Gewicht auf ihm lasten, ihn zerquetschen, ihn langsam in die Knie zwingen. Nachgeben durfte er jetzt nicht.

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    hoffi ist offline
    Hoffi wusste nicht genau wie lange er und Elvo nun schon nach diesem Lurker suchten. Eigentlich hieß es, das sie einfach nur zu einem See mussten, der ungefähr einen Tagesmarsch von Silden entfernt lag, doch als sie den See erreicht hatten, fanden sie keinen Lurker.
    Hoffi entdeckte dann Spuren im Sand die in den anmündenden Fluss führten und seitdem folgten die beiden Männer dieser Spur, aber scheinbar vergebens.
    Trotzdem wollte sich der Langhaarige Jäger nicht von seinem Ziel abringen lassen.
    Und wenn die beiden rasteten, zeigte hoffi Elvo noch die ein oder andere Übung mit dem Bogen. Er ließ seinen Schüler zum Beispiel seinen Bogen spannen, damit er wusste, wie es sich anfühlte. Schießen würde Elvo aber erst, wenn er seinen eigenen Bogen hätte.

    Jetzt endlich schien die lange Verfolgungsjagd ein Ende zu finden. Die Spuren des Tieren führten zu einem anderen kleinen See. Doch dort war wohl noch ein zweiter Lurker dazu gekommen, da sich die Spuren verdoppelt hatten. Diese Spuren führten allerdings nicht in den See, sondern in eine Höhle, die ganz in der nähe des Wassers lag.
    Langsam und so leise sie konnten, pirschten sich die beiden Männer weiter zu der Höhle vor.
    Vor der Höhle sah hoffi jedoch, das eines der beiden Tiere ihre Unterkunft wieder verlassen zu haben schien und auch noch nicht zurück war.
    "Also gut, wir müssen uns beeilen da das andere Tier jederzeit zurück kommen könnte.
    Am besten hältst du dich etwas zurück und schaust mir zu. Doch ich sollte dich vielleicht vorher noch warnen. Ich habe noch nie einen Lurker erledigt und weiß deshalb nicht wie viel so ein Tier aushält. Zieh also am besten deine Waffe und stell dich auf einen Kampf ein!", sagte hoffi zu seinem Schüler und nahm seinen Bogen in die Hand und legte einen Pfeil auf die Sehne und ging vorsichtig in die Höhle, gefolgt von Elvo...

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    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline
    Vorsichtig und so leise er konnte, pirschte sich hoffi in die kleine Höhle. Elvo folgte mit etwas Abstand und gezogener Waffe. Der Jäger schaute sich in der Höhle um, doch konnte auf den ersten Blick kein Tier erkennen, was auch durchaus an der Dunkelheit liegen könnte.
    Deshalb wartete hoffi kurz, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Viel konnte er zwar immer noch nicht sehen, aber er erkannte einen Umriss, der durchaus zu einem Lurker passen konnte. Es war zwar immer eine Herausforderung, im Dunkeln zu schießen, aber es war nicht das erste Mal das hoffi dies tun musste.
    Also legte er den Pfeil auf die Sehne und spannte diese. Er zog sie, bis seine rechte Hand ungefähr auf Kienhöhe war. Dann zielte der Schütze auf den Umriss, den er für den Lurker hielt, und schoss. Als der Pfeil sein Zeil traf, wusste hoffi das das dort, kein Stein, sondern der Lurker war. Den dieser rappelte sich auf, schnupperte kurz und machte sich dann langsam und grunzend in die Richtung der beiden Männer auf.
    Zwar hatte hoffi's Pfeil getroffen, aber das Tier schien nicht tödlich verletzt zu sein.
    Sofort zog der Langhaarige noch einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte ihn.
    Kurz bevor der Lurker zu einem Gegenangriff über gehen konnte, schoss hoffi und traf das grunzende Viech am Hals. Es fing an zu gurgeln und brach dann reglos zusammen.
    Der Schütze hängte sich den Bogen wieder um und zog seinen Dolch, bevor er mit Elvo an das Tier heran trat. Bei genauerem begutachten, stellten die beiden Fest, das der Lurker tot sein musste.
    Erleichtert atmete hoffi aus und sprach dann zu Elvo: "Dein Lurker ist tot, am besten nehmen wir ihn mit raus und gehen etwas weiter in den Wald um dort unser Nachtlager auf zu schlagen. Dann können wir ihn auch in ruhe auseinander nehmen!"

    Gesagt, getan. Die beiden Männer packten ihre Waffen weg und hoben das Vieh hoch. Es war schwerer als erwartet, aber trotzdem schafften sie es aus der Höhle raus und tiefer in den Wald. Dort sammelten sie etwas Holz um ein Feuer zu machen, danach fingen sie an dem Lurker alles abzuschneiden und zu entnehmen, was man gebrauchten konnte.
    Elvo kümmerte sich um die Haut und alles was er brauchte. Hoffi schnitt zu erst das essbare Fleisch ab. Einen teil verpackte und verstaute er, den Rest spießte er auf Stöcke und fing an das Fleisch über dem Feuer zu braten.

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    Jarvo sah dem Naturgeist in die Augen und erblickte die Endlosigkeit des Universums in ihnen. Er wehrte sich gegen den Einfluss, der ihn in die Knie zu zwingen versuchte. Während er die Zähne aufeinanderbiss, richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. Er war ein Mensch, kein Tier, das auf allen Vieren auf dem Boden lungert.
    „Ich habe beinahe Mitleid mit dir“, sagte er. „Wie verzerrt du die Welt wahrnimmst. Vielleicht sind es noble Ansichten, die sich hinter einem Deckmantel aus Brutalität und Hass verstecken. Vielleicht ist es aber auch nur Willkür und Selbstverliebtheit, die dein Handeln bestimmt. Man sollte meinen, dem Alter würde Weisheit zur Seite stehen, doch suche ich diese bei dir vergebens.“
    “Schweig! Wage es nicht, mir noch einmal…“
    Jarvo wartete nicht das Ende dieses Satzes ab. Er ging in die Knie, stieß sich ab und katapultierte sich mit seiner neu gewonnenen Schnelligkeit auf den Säbelzahn vor ihm zu. Er holte aus und schlitzte mit seinen Klauen dem Tier die Flanke auf, noch bevor seine Füße wieder den Boden berührten. Ein zweiter Schlag folgte, der eine tiefe Wunde in die Kehle seines Gegners riss. Keine Zeit für Freude, keine Zeit für andere Emotionen als den Hass auf dieses Geschöpf, welche ihn in dem Moment voran trieb.
    Er hörte ihn fauchen und sah ihn zusammenzucken. Er musste ihn nur noch einmal zu fassen kriegen und würde ihm mit einem tödlichen Biss abfertigen. Doch seine Augen weiteten sich, als all seine Hoffnungen zerschmettert wurden. Der Säbelzahn wich dem Angriff aus und fegte Jarvo mit einem Tatzenschlag, begleitet von einem ohrenbetäubenden Brüllen zu Boden.
    “Die Selbstverliebten überleben länger als die, die sich selbst überschätzen. Glaubst du, Jarvo, Krieger einer kleinen Truppe Waldmenschen, mich mit meiner eigenen Kraft schlagen zu können?“
    Ungläubig schaute der Krieger, wie die Wunden am Körper des Tieres sich schlossen und das Blut sich spurlos auflöste. Töricht war er, anzunehmen, dass der Körper eines Naturgeistes diesselben Schwächen wie ein Tier besaß.
    Jarvo sagte kein Wort während er sich erhob. Hatte er verloren, bevor der Kampf überhaupt angefangen hatte? Er schaute an sich herunter und sah die Wunde, die der Hieb des Säbelzahns verursacht hatte. Es war nicht mehr als ein Kratzer und das, obwohl so viel Kraft in dem Schlag gesessen hatte. Wie konnte das sein? Solche Krallen reißen Wunden bis auf den Knochen.
    “Was spielt sich in deinem Kopf ab, Mensch? Suchst du nach Lösungen? Stellst du dein gesamtes Vorhaben in Frage und zweifelst an deinen Fertigkeiten? Überlegst du, wie deine Zukunft aussehen wird? Dem freien Willen beraubt als mein Diener durch die Welt streifend…“
    Jarvo´s Schläfen pochten, seine Muskeln kraftlos und er hatte das Gefühl, dass seinem Körper sämtliches Blut entzogen war. Eine Kälte kroch in sein Herz. Er konnte nicht dagegen ankämpfen.
    „Ich… kann nicht gewinnen“, stammelte er.
    “Nein.“ Der Naturgeist machte einen Schritt auf ihn zu. Jarvo tat einen nach hinten, Richtung Abgrund.
    „Dann hat mein Leben hier ein Ende gefunden…“

    Der Wind blies nur schwach über das Plateau, auf dem außer zwei Gestalten niemand zu sehen war. Ein paar Höhlen gab es, die in der kalten Zeit des Jahres von Tieren des Waldes zum Überwintern genutzt wurden. Nun waren sie leer, denn das Leben hatte sich in den Wald verlagert, in dem die Natur unberührt ihren Zauber wirken konnte. Das Gleichgewicht zwischen Jäger und Gejagten war perfekt. Leben und Tod wechselten sich in wiederkehrenden Zyklen ab und formten einen Kreislauf, der die Jahrhunderte überdauern würde. Geschaffen durch die Natur, beschützt durch die Natur. Von ihr werden diejenigen bestraft, die sich respektlos einmischen und das Leben missachten.

    „ Solange ich noch einen klaren Gedanken fassen kann“, sprach Jarvo und tat einen weiteren Schritt nach hinten“, soll niemand mein Herrscher sein. Ich bin Jarvo, Anführer der Waldläufer! Niemals werde ich ein Sklave sein, niemals mich dir beugen! Eher setze ich meinem Leben selber ein Ende.“
    Er breitete die Arme aus und lief rückwärts auf den Felsvorsprung zu. Nur noch ein paar Schritte trennten ihn von einem hundert Meter tiefen Fall. Ein Lächeln zierte seine Lippen.
    Niemals! Du bist mein!“, überschlug sich die Stimme in seinem Kopf. Der Säbelzahn sprintete auf ihn zu und packte ihn, kurz bevor seine Füße über den Rand gleiten konnten. Mit einem kraftvollen Brüllen riss Jarvo den Zahn des Säbelzahns von seiner Kette und stieß ihn von unten durch den Kiefer des Biestes. Die magisch aufgeladene Trophäe seines ersten Kampfes gegen einen Säbelzahn bohrte sich tief in den Schädel des Naturgeistes.
    Eine Welle der Energie pulsierte von Jarvo´s Hand aus durch seinen gesamten Körper, sein Geist war frei und klar. Für einen Moment war die Welt um ihn herum in all ihren Strukturen so deutlich wie noch nie zuvor. Beinahe konnte er sie sehen, die ungeschriebenen Regeln der Natur, all die Bestandteile des Lebens, die harmonisch ineinander griffen. Sie waren fehlerfrei, tadellos. Er sog frische Luft in seine Lungen und genoss jeden einzelnen Partikel davon. Als Suchender schloss er seine Augen, als Wissender öffnete er sie wieder.
    “Unmöglich“, hauchte das Wesen aus Fleisch und Blut vor ihm, das sterbend in seinen Händen lag.
    „Ich wusste, du würdest töricht genug sein, um mich retten zu wollen“, flüsterte Jarvo in sein Ohr. „Jetzt finde deinen Frieden!“.

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