[Gwynnbleidd]

Der Jäger nickte und nahm dankend eine Tasse mit dem warmen Getränk entgegen. Der Tee lief seinen Hals herunter und erfüllte ihn mit Wärme und Freude. Er war köstlich. Ja sogar besser als Sumpfkraut. "Ob das meine neue persönliche Droge wird?" fragte Gwynnbleidd sich und lachte. Sennahoj ging ein paar Schritte nach vorne und kam zurück. Anscheinend hatte diese Einheit nur den Zweck den Körper zu wärmen. Gwynnbleidd schaute sich um und erkannte zum ersten Mal den Garten um sich herum. Er war ordentlich und schön, jedoch an einigen Stellen leer. Alles zusammen machte jedoch einen guten Eindruck und der Jäger entschied sich wieder seinem Tee zu widmen. "Und was machst du denn den ganzen Tag lang?" fragte der Wächter um das Gespräch wieder aufzugreifen...

[Sennahoj]

Gwynnbleidd folgend schaute er sich auch um. Dann zuckte er mit den sChulter und erklärte:"Täglich kümmere ich mich um die Pflanzen, so das sie gedeihen können, an dem Ort wo sie sind. Sollte das mich nicht ausfüllen verarbeite ich die hier wachsenden Gewächse entsprechend ihrer Nutbarkeit. Zurzeit habe ich aber nur Möglichkeit Teezubereitungen und diverse einfache Lösungen herzustellen." Er sah leichte Unverständis auf Gwynnbleidds Gesicht aufkeimen und schmuzelte. "Ich bin auch sowas wie ein Pflanzenkundler und Barbier, der bei kleineren Wehwehchen helfen kann. Aber mal zu dir? Was bewachst du denn so, so ... als Wächter?", fragte er und kramte in seiner Tasche, umherrauszufinden, das das Gesuchte nicht darin war. In Gedanken suchte er den Ort und wartete auf die Antwort seines Gegenübers, der seinen Tee genoss. Anscheinend war er besser als Senna sich eingestehen wollte ...

[Gwynnbleidd]

Ein wenig überrascht der Frage wieder musste er kurz nachdenken wie er die folgenden Worte formulieren sollte. "Naja, eigentlich gehe ich den ganzen Tag durch Schwarzwasser und schaue ob alles in Ordnung ist. Da aber in letzer Zeit noch weniger los ist als bei meiner Ankunft habe ich meistens nichts zu tun. Da ich aber auch Jäger von Beruf bin gehe ich des öfteren in den Wald. Es gibt dort immer etwas interessantes für mich...oder jemanden..." fügte Gwynnbleidd abschweifend hinzu und schüttelte den Kopf um aus dem Traum aufzuwachen. Es war ihm angenehm hier zu sein, aber die beiden kamen nicht richtig in das Gespräch hinein. "Wann bist du eigentlich nach Schwarzwasser gekommen?" fragte Gwynnbleidd und nahm den letzen Schluck vom Tee.

[Suzuran]

Ganz männlich hatte sich dieser Djorak das Blut aus der Nase ins Gesicht geschmiert und sie hatte dabei Nase rümpfend zugesehen. Aber was hatte sie sich von diesem männlichen Spektakel erhofft? Vielleicht waren es Tagträume von nackten Männern gewesen, die sie hierher gelockt hatten oder das Gebrüll der Massen, weil es sich so anhörte, als gäbe es was umsonst. Töpfe zum Beispiel...jedoch war der Kampf schneller zu Ende gewesen, als sie vermutet hatte.
Gewinner und Verlierer ließen sich schon versorgen, während jubelnde Menschen, kreischende Weiber und pöbelnde Trinker sich langsam in Bewegung setzten, um entweder nach Hause oder in die Sumpflilie zu gehen. Ein mancher hatte schon die wütende Faust des anderen zwischen den Zähnen und hier und da entwickelten sich ein paar Rangeleien. Erst jetzt schenkte sie Manon richtige Beachtung und zog sie am Ärmel hinter sich her, damit man noch einen Platz in der Sumpflilie ergattern konnte.
Dort wo man den besten Blick über das Geschehen hatte, dort wo man die Köpfe in aller Heimlichkeit zusammenstecken konnte , dort saßen die beiden Frauen dann. Es war eine gemütliche Ecke, eine der wenigen wo Tisch und Stühle besonders verwinkelt zwischen einem Balken und der Theke standen und wo man immer wieder einen Blick auf den Eingang erhaschen konnte. "Es war doch in Ordnung für dich hierher zu kommen?", fragte Suz ihr Gegenüber und bohrte ihren Fingernagel in den wachsigen Körper der Kerze.

[Sennahoj]

"Wann ich hierher ... ähm ... lass mal überlegen", er kratzte sich am Kinn. Wie lange war er gleich noch hier. Wie lange liegt die Reise von Khorinis, über Thoriana nach Tooshoo zurück? Er hatte irgendwie den Überblick verloren. Provisorisch antwortete er:"Einige Monate ist das her. Ich komme nicht aus Schwarzwasser, geschweige denn von der Insel ... hehe ... also. Woher wusstest du eigentlich das ich nicht von hier bin? Ich hätte ja ein Ansässiger sein können." Er breitete die Arme aus, so als wolle er deutlich machen das das sein Platz war.

Als Gwynnbleid aber gerade zur Antwort ansetzten wollte, hörte er einen Ruf. Das heisere Rufen eines Sumpfhaies. Aber es klang leiser als von einem Ausgewachsenen. Die beiden sprangen auf, Gwynnbleidd, weil er wohl eine Bedrohung sah und Senna, weil er den Kleinen retten wollte. Ja, er wusste das es der kleine Nachwuchs von der Familie war, die in relativer Nähe zum Garten "wohnte". Der Wächter langte an seine Seite. Senna wollte mit Magie Kontakt zum Tier aufnehmen. Aber was bedeutete es von Gwynnbleidd dabei erwischt zu werden. War er beim Thing dabei, wo die Exsistenz der Druiden offengelegt wurde? Senna wusste es nicht. Aber er gehörte doch zum Waldvolk, dieser Wächter.
In senna brach ein geistiger Konflikt auf. Doch er konnte sich kurz da raus winden, als Gwynnbleidd einen SChritt nach vorne machte. Senna wusste das der Ruf sehr nahe geklungen hatte. Er rief:"Warte ... ähm ... das ist nichts weiter. Diehören sich immer so nah an. Kein Grund zur Sorge." Ablenken. Hoffentlich war der Neue nicht so versessen und wollte nachsehen ...

[Gwynnbleidd]

Misstrauisch zog Gwynnbleidd seinen Sax hervor und schritt wieder in Richtung des Feuers. Er wollte bereit sein. Bereit, egal was kommt. Sennahoj klang des weiteren so verwirrt, dass Gwynn die Gefahr sofort erkannte. Diese ging aber nicht von dem schreienden Wesen, sondern von Sennahoj aus. Er verbarg etwas. Er versuchte etwas zu verbergen. Der Jäger dachte nach was es sein konnte, doch sein Gegenüber verschwand schon im Dunkel der Nacht und rannte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Wie immer ohne lange über die Folgen nachzudenken erreichte er Sennahoj im Sprint. Der aber wich zurück und bittete mit einer Geste seinen Begleiter da zu bleiben wo er ist. Auf einmal wusste er es. Gwynnbleidd wusste worum es ging. "Ich war bei dem Thing. Ich weiß von den Druiden." sagte er fest und ruhig mit einem eisernen Blick. Sennahoj zog die Augenbrauen hoch und die Augen selbst zusammen und sah sich den Jäger genau an, dann ging er voran, jedoch so schnell, dass auch Gwynnbleidd folgen konnte. Beide zusammen schritten in die Dunkelheit. In das Unbekannte der Nacht...

[Sennahoj]

Das wär geklärt, dachte Senna. Dann gingen die beiden zu dem Ort, an dem Senna schon einmal den kleinen Hai gesichtet hatte. Sennahoj hatte schon nach wenigen Momenten kurz die Verbindung zu dem Tier gewagt. Es hatte tatsächlich den Fremden "eingelassen". Anscheinend hatte sich Senna entsprechend gut verhalten. Nach kurzem spüren wusste er, das keine Gefahr von dem Tier ausging. Es kroch nur über den Weg und auf die andere seite. Auch hatte der Pflanzenkundler bemerkt, das es ein älteres Tier war. Ein gutes Stück länger und größer als das vor ein paar Tagen. Vorsichtig erschuf er eine kleine Lichtkugel von fahlem Schien und entblösste den Leib von dem Gewand der Dunkelheit. Er blieb stehen und sagte: "Faszinirend ... ich finde sie immer wieder faszinierend." Dann blickte er zu Gwynbleidd und lächelte. Er machte nicht den Eindruck als wolle er gleich auf den verhältnismäig kleinen Sumpfhai losgehen, doch sein Hand krampfte sich etwas mehr um die Waffe. Als hielte er sich wegen irgedetwas zurück.
"Ich lasse sie gern in der Nähe. Durch sie habe ich nie eine Bedrohung gespürt, obwohl sie gefährlich sein sollen." Als der Hai schon im anderen Unterholz eintauchte und dabei leises Knacken und Rascheln auslöste fragte er an Gwynnbleid gewandt: "Ist dir schonmal ein ausgewachsener dieser Art begegnet?" Etwas gebannt nickte er nur. Senna schloss noch an: "Ich wüsste gerne was der wohl vor hat." Dann schauten die beiden nur dem Hai nach, der ein kleines Loch in das Unterholz gebohrt hatte.

[Manon]

Gegenüber Suzuran platz nehmend, ließ Manon ihren Blick durch die Taverne streifen. Noch schien hier nicht viel los zu sein, doch in dem Tempo indem ihre Lehrmeisterin sie hierher gezogen hatte, würde der Ansturm wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. "Ja! Warum soll das nicht in Ordnung sein, dass wir hierher gekommen sind?" wollte die Diebin wissen und sah ihr Gegenüber irritiert an. Mama Hooqua, die bis eben noch hinter der Theke beschäftigt war, trat zu ihnen an den Tisch. "Was darf ich euch bringen?" Sowohl Suzuran, wie auch Manon bestellten einen Krug Met! Dann zog die Hooqua auch schon von dannen... Von draußen waren gröhlende Stimmen zu vernehmen, und als diese Meute die Lilie betrat, wurde es rasch voll und auch sehr laut. Die Diebin wandte sich dann Suzuran zu. "Ich hab meine Übungen gemacht..." begann sie leise, um das Schweigen zu beenden und von den nervtötenden Suffköpfen ab zu lenken. "... und bis auf ein paar kleine Schwierigkeiten, hab ich die von dir gestellte Aufgabe auch hinbekommen!" Sie verzichtete absichtlich darauf, das Wort "Magie" zu verwenden....

[Andrahir]

Mit hochgezogenen Augenbrauen hatte Andrahir zugesehen, wie die beiden Strategen sich da in der Arena die Köpfe eingeschlagen hatten. Zuvor hatte Djorak ihm noch unsicher zugewunken... der hatte nicht zu winken sondern den Kerl umzunieten. Das gäbe ordentlich Geld für Andrahir... naja und ein wenig gönnte der Jäger dem geschwätzigen und schnarchenden Barbier das vielleicht auch.

Nun lag der Fettkloß am Boden... hätte er sich mal vorher ergeben, dann hätte sein Kopf eine Delle weniger.... wobei... das war nun wirklich nichtmehr so entscheidend gewesen bei dem Quadratschädel.
Djorak ließ sich unterdessen feiern wärend Andrahir sich sein Geld holte... ohja: das hatte sich gelohnt. Aus ein paar Goldmünzen waren nun ganz schön viele Goldmünzen geworden. Abzüglich der Wettgebühr hatte er das zwanzigfache vom eingesetzten wiederbekommen. Gut so. Demnächst würde er sich schließlich einen Bogen kaufen müssen.

Die Hunde mussten Hunger haben... seit dem Morgen war ihr "Herr und Meister" nichtmehr bei ihnen gewesen. In den letzten Tage hatte er sie immer öfter zu zweit mit aus dem Käfig genommen und an der Leine im Jägerlager herumtollen lassen. Sie genossen diese neu gefundene Freiheit sichtlich, waren zeitgleich aber noch sehr zurückhaltend mit fremden Menschen oder neuen Eindrücken. Nun war es Zeit für einen neuen Schritt.
Er betrat den Käfig und sieben hungrige Wolfhunde kletteten an seinen Beinen. Der Wächter nahm ein Stück Fleisch aus der Tasche und meinte "Heute müsst ihr euch das verdienen... jeder einzeln." Darauf hin schnappte er sich den dunkelsten der sieben und verlies den Käfig wieder.

Das erste Testopfer bekam ein Seil um den Hals, das an einem Baum befestigt war und wurde auf den Boden gesetzt. Andrahir ging vor ihm auf die Hocke und hielt ihm das begehrte Fleisch hin. Sofort versuchte der kleine Welpe danach zu schnappen. Schnell zog der Hüter der Hundegruppe die Hand zurück und brachte das Tier dazu ihm in die Augen zu sehn. Rash knurrte... ja Rash war ein guter Name. Abgeleitet von Rasheeda, Onyx' Lieblingsfluch. Denn erstens knurrte Rash genauso wie Onyx und zweitens war er schlichtweg fast schwarz.
Der Arm mit dem Fleisch näherte sich wieder der Hundeschnauze, die sich sofort wieder in Bewegung setzte. "Halt!" Nicht laut, aber bestimmt klang die Stimme, wärend sich die Hund- und Menschenaugen gegenseitig musterten. Sicher ein merkwürdiges Bild aber so langsam schien es so wirken. Rash blieb sitzen. Einen Moment... noch einen... dann sprang er wieder vor und der Arm zuckte erneut zurück. Nach kurzer Zeit kam das Stück Fleisch wieder näher und Rash sah unsicher zwischen den dunklen Augen und dem Fleisch hin und her.
Zufrieden legte Andrahir das Fleisch auf den Boden und lies los. Rash sprang auf und auch ein nochmaliges "Halt!" konnte ihn nicht davon abhalten nun das leckere Stück hinunterzuschlingen.
Ein Schritt kam eben nach dem anderen... und außerdem warteten noch sechs weitere Welpen auf die gleiche Prozedur...

[Suzuran]

Die Hooqua warf ihnen schier die Behälter mit Met auf den Tisch, ehe sie voller Eile ihren Hintern wieder in Richtung Theke schwang, um die nächsten Durstigen mit Getränken zu versorgen. Inzwischen war es voll geworden, die Stühle waren fast alle besetzt, der Lärmpegel war gestiegen und niemand würde sich für das Gespräch der jungen Frauen interessieren. Suz lehnte sich entspannt zurück und nahm einen Schluck, während sie Manons Gesicht mit den Augen absuchte. Sie war wahrlich eine Schönheit. Die blonden Haare fielen ihr über die Schulter, umspielten den Hals, die blauen Augen konnten selbst eine andere Frau in ihren Bann ziehen. Manon konnte sicher jeden Mann um den Finger wickeln, sie wirkte unschuldig, war zierlich und zart, aber was sie vielleicht verbarg, würde Suzuran im Laufe der Zeit erst noch herausfinden müssen.
"Du kannst sie also aus eigener Kraft wecken?", fragte Suz unwissend und legte beide Hände mit offenen Flächen auf den Tisch, nachdem sie den Krug abgestellt hatte. "Deine Hände in meine..."
Da saßen sie dann, zwei Frauen in der Sumpflilie, die Händchen hielten. "Schaut euch die an, schaut auf die Hände!", brüllte einer und stand auf, um in die Ecke zu zeigen. "Mädschen nehmt doch lieber unsre Hände", lachte der andre und prostete den anderen zu. Sie blickte böse in die Runde und zog dann die Hände zurück, während die Hooqua schon ein Ablenkungsmanöver startete und neues Bier brachte.
Sie wandte sich an Manon. "Ich glaube es war keine gute Idee hierher zu kommen...ich kann spüren, dass dort was ist...dass es mehr geworden ist und wir werden morgen sehen, wie wir gemeinsam weiter machen."

[Ryu Hayabusa]

Kopfschüttelnd, applaudierend und lachend trat Ryu an seine Schülerin heran und blickte zu den drei, in ihrem Stolz verletzten Duellanten. Diese drei Duelle hatten mehrere Dinge hervorgebracht und manchem ins Gedächtnis gerufen: Man lernte nie aus. Und Keala hatte durchaus zu zeigen vermocht, dass sie eine wahrhaft grazile und effiziente Kämpferin mit Säbel und Parierdolch war. Selten hatte sich Ryu so gut unterhalten lassen von einer Schülerin, aber dieses mal war wirklich ein Szenario für sich gewesen. Wahrlich perfekt! Vielleicht würde er auch auf seinen Gewinn verzichten. Aber das ließ er nach einer ausladenden Geste, dass die drei gehen konnten dann doch offen.

"Nun, Keala, ja das wars." er grinste noch immer, sichtlich amüsiert. "Ich hätte nicht erwartet, dass du alle drei in Folge schaffst, daher: umso besser! Ich denke, du hast mir heute mehr als genug bewiesen, zu welchen Leistungen du fähig bist und mit welcher Eleganz und Effizienz du deine Waffe schwingst... Aber denke immer daran: Du lernst nie aus. Ein Fehler, welchen Athos, Porthos und Aramis scheinbar übersehen haben." kurzerhand packte er sie, einer Dame gebührend sanft natürlich und zog sie auf die Beine. "Wenn du dich weiter so hälst und eifrig trainierst, wird aus dir nochmal eine richtig fähige Duellantin und Kämpferin. Ich denke, damit kann ich dir auch nicht mehr wirklich etwas mit dem Parierdolch beibringen... War nie so mein Gebiet... In diesem Sinne: Glückwunsch! Du kannst deine Lehre als abgeschlossen ansehen. Was du nun tust ist dir überlassen... Aber nun geh und ruh dich erstmal aus. Von mir aus kannst du morgen deinen Dienst stecken lassen und einen Tag für dich haben... Sieh es als Dankeschön für das schöne Spektakel von eben..."

Und mit diesen Worten wandte der Templer sich dann ab, noch immer schmunzelnd über die Niederlage der drei Musterduellanten...

[Alon]

Gestern Abend war Alon beim Wächterhaus gewesen und hatte dem Arenakampf beigewohnt, der dort stattgefunden hatte. Djorak und Duron, so hiessen die beiden Kämpfer, waren gegeneinander angetreten und nach einem spannenden Kampf konnte Ersterer seinen Kontrahenten niederschlagen und somit das Gold des anderen erbeuten - der Jäger hatte sich ernsthaft überlegt, nicht auch noch jemanden zum Kampf herauszufordern, liess es aber dann.

Nun stand er wieder beim Übungsplatz, Curia gegenüber, und musterte seinen Schüler. Er war muskulöser geworden, hatte breitere Schultern bekommen. Zudem bewegte er sich nun mit mehr Körperspannung, was teilweise vielleicht am Muskelkater lag, aber auch sicherlich an seinen Fortschritten.
"So, Curia. Heute kümmern wir uns um die verschiedenen Stellungen - Angriffs - und Abwehrsstellung. Bevor ich sie dir aber zeige, lass mal sehen, wie du sie machen würdest."
Erst sah sein Schüler noch verdutzt aus, nickte dann aber und überlegte. Alon war gespannt, wie es wohl herauskäme...

[Faren]

Farens Zustand hatte sich während der letzten Woche zunehmend verschlimmert, immer wieder war der Geist durch seine geistigen Barrieren gebrochen und hatte versucht die Kontrolle zu übernehmen nur um von dem Einäugigen wieder zurückgeschlagen zu werden. Doch während der Geist mit jedem Versuch stärker zu werden schien fiel es dem Wächter zunehmend schwerer diesen in Schach zu halten, es blieben ihm vielleicht noch ein paar Monate bevor er endgültig den Verstand verlieren würde soviel war Faren klar. Auch sein Körper hatte begonnen sich zu verändern, seine Gesichtsbehaarung wurde zunehmend dichter und selbst auf seinen Handrücken sprossen inzwischen dicke schwarze Haare.
Ohne Hilfe von außen würder der Schwarzhaarige diesen Kampf verlieren, es war Zeit sich Rat bei den Druiden zu holen und so hatte er sich auf den Weg zum großen Baum gemacht.
»Bewahre Faren, was ist denn mit dir passiert, siehst ja schrecklich aus!«, grüßte ihn Terrence, der zusammen mit Bud am Eingang von Tooshoo Wache hielt.
»Bewahre Blauauge... das willst du gar nicht wissen, sagen wir einfach ich habe derzeit ein Problem der etwas größeren Sorte, und wenn mir die Druiden nicht helfen können dann bin ich bald so behaart wie ein Bär und fresse rohes Fleisch.«, erwiderte Faren und hielt kurz seine von schwarzen Borsten bedeckten Hände in die Höhe.
»Hmm, klingt übel. Dann machst du wohl besser das du schnell hoch in die Baumkrone kommst, will keinen Ärger mit Kea kriegen.«, meinte Terrence besorgter Miene und machte dem Einäugigen den Weg frei, wobei er bei seinen letzten Worte bereit wieder sein typisches Grinsen im Gesicht hatte.

[Ornlu]

Die Tage kamen und sie gingen oder gingen sie und kamen? Wären nicht andere Dinge im Leben interessanter und wichtiger, dann würde Ornlu die Antwort seiner eigenen Frage ergründen und sich dann Intellektuell oder sowas nennen. Das taten die doch in den Städten. Lasen in irgendwas herum und meinten sie wüssten wie der Hase läuft. Aber den Lauf eines Hasen konnte niemand vollständig erahnen. Sonst würden Füchse erfolgreicher sein.
Ebenso nicht den Lauf von Bäumen oder Bären oder einäugigen Riesen die da mit ihrem Kopf vom Aufstieg zur Baumkrone sich umsahen.
Ornlu beobachtete diesen von seiner schiefen Bank aus und musste feststellen - der einäugige Riese kam hierher.
"Bewahre!", rief Ornlu zu und der Riese erwiderte.
"Faren nicht wahr?" - der Riese nickte, während Ornlu diesen musterte oder dann auch wieder nicht musterte. Er war nicht irgend so einer, der jede Faser eines anderen aufsog als würde er seine Finger in Zeitlupe und zugedröhnt bewegen und beobachten, um dann zu staunen.
Und doch spürte man dieses Chaos und noch mehr diese Zerrissenheit.
"Sag nichts...", sprach der Druide. Es kam ihn bekannt vor.
"...dasselbe geschah...", murmelte er und erhob sich. Er gab Faren Zeichen ihm zu folgen, war aber schon längst in seiner Baumhöhle.
Kaum näherte sich der Riese der dunklen Kammer gab es einen dumpfen Schlag.
Der Riese taumelte zurück und saugte regelrecht nach Luft, hatte ihn doch ein stumpfes Stabende in den Magen getroffen.

Jenes Stabende aus Ebenholz blickte aus dem Schatten schon heraus und schimmerte blau-grün im Schein der Sonne. Dann trat auch ornlu heraus und begann mit dem Stab in den Händen zu rotieren. Es war ein uralter Stab, verziert mit den Runen des alten Waldvolkes. Der Stab seiner Mutter.
Doch Ornlu hatte nur AUgen für Faren der Luft bekam, aber auch nun sein menschliches Sein begann völlig zu verlieren. Er knurrte laut auf und in jenem Moment kam wieder der Stab zu Einsatz. Aus der Rotation heraus schlug das andere Stabende nach Faren, doch der reagierte wie ein Tier darauf und entwich dem Hieb. Doch setzte Ornlu nach und nachdem er einen weiteren Hieb andeute und mit einem Stich dann den Arm traf - verlor Faren wieder das tierische und sah Ornlu seltsam an.

"Wie ist es passiert, Verfluchter der Natur?", fragte der Druide lediglich. Der Stab seiner Mutter war ein Kontrollstab. In dunkleren Zeiten wurden sie genutzt um Hüter wild zu machen und in die Schlacht zu schicken. Doch Ornlu tat gut daran diesen nicht mehr einzusetzen, wenn es nicht nötig war. Das letzte Mal nötig war es bei Griffin damals - und nun heute.

[Djorak]

Djorak wachte mit hämmerndem Schädel und schmerzenden Glieder auf. Zuerst dachte er nach, was los sei. Doch dann fiel ihm der Kampf gestern wieder ein.
Er hatte gewonnen!
Und jetzt lag in seinem Versteck ein schöner Batzen Gold. 22Mal so viel, wie davor. Zwar hatte er davor nicht so viel, doch das hatte sich geändert. Grinsend freute er sich, dass Duron vermutlich noch mehr Schmerzen gerade hatte. Beim Grinsen tat seine Nase weh, deswegen hörte er auf.
Keuchend stand er auf und wusch sein Gesicht in einem Wasserkübel.
Er betrachtete sich im Spiegel.
Erbärmlich sah er aus. Augenringe, Geschwollenes Gesicht, entzündete Tätowierung und von seiner Nase wollte er gar nicht reden. Entweder sie war gebrochen oder einfach nur komplett zerstört. Zwar war keine offensichtliche Verschiebung des Knochens da, worüber Djorak froh war, doch sie war leicht angeschowllen und immer wieder kam Blut raus.
Das restliche Blut von Gestern wusch er sich auch noch ab, es war fast alles, da er gestern halb tot in sein Bett gefallen war. Der Barbier machte wieder zwei Zöpfe neben seinem Gesicht, die jedoch nicht von seinem zerknautschten Gesicht ablenken konnten.
Seine Kleidung war an manchen Stellen gerissen, doch er konnte sich ja neue kaufen. Vielleicht eine Art Lederrüstung, damit er beim nächsten Kampf nicht so starke Verletzungen davontrug.
Der Schnitt in seinem Arm war schlimm, es war fast ein Loch in seiner Schulter. Zum Glück hatte das Messer Muskeln und Sehnen verfehlt, jedenfalls die wichtigsten. Sein Arm war nicht gebrochen, obwohl er sich gestern so angefühlt hatte. Nur verstaucht.
Und ein paar ansehnliche blaue Flecken waren über seinem Körper verteilt.
Keuchend stand er auf, schulterte den Bogen und steckte die Axt in seinen Gürtel. Seine Barbierstasche fand Platz an ihrer Stelle am Gürtel und er brach auf.
Bloß nicht rumsitzen. Er musste etwas tun, um sich vom Schmerz abzulenken.
In der Lilie fand er Hoffi. Er setzte sich zu ihm an den Tisch.
"Bewahre, Hoffi. Ich habe nun einen Bogen. Wenn du willst, können wir nun Schießen üben."

[hoffi]

Rauchend saß hoffi in der Sumpflilie. Gestern hatte wohl ein Kampf stattgefunden, doch irgendwie hatte es der Jäger verpennt sich diesen anzusehen. Kurz nachdem der Langhaarige aufgeraucht hatte, setzte sich Djorak zu ihm. Er sah ziemlich schlimm aus, fast so als hätte ihm ein Ork ins Gesicht geschlagen. Okay vermutlich würde der Barbie dann nicht vor hoffi stehen, aber das war ja auch egal.
"Bewahre Djorak!", antwortete der Schütze. "Wie ich sehe hast du gestern wohl gekämpft. Hast hoffentlich gewonnen!? Hmm...Gut das du dir einen Bogen zu gelegt hast. Komm mit dann kann ich dir noch ein wenig zeigen. Aber wie siehst aus? Hast du die Übungen wiederholt die ich dir gezeigt habe?"
Bevor Djorak jedoch antworten konnte, war hoffi schon auf den Beinen und verließ die Taverne und ging Richtung Sumpf, da die beiden Männer dort ungestört üben konnten.

[Djorak]

Während sie auf dem Weg in den Sumpf waren, berichtete Djorak.
"Natürlich habe ich gewonnen. Bei dem Gegner den ich hatte, wäre ich sonst nicht hier. Wahrscheinlich würdest du mich nurnoch als Pfütze vorfinden.", grinste er, wobei sein Gesicht wieder schmerzte.
"Früchte zermantscht habe ich nicht mehr. Aber Salber gemacht, Tees, Kräuterumschläge, ich denke das kommt ungefähr auf das selbe drauf raus.
Mit dem Bogen habe ich die Übung mit der Sehne ziehen gemacht. Jetzt mit Pfeil, damit ich mich an die Situation gewöhne, aber geschossen habe ich noch nicht.
Nur langsam vor und wieder zurück und das mehrere Male."
Als Djorak aufhörte zu reden, waren sie auch schon am Sumpf angekommen. Sie gingen noch ein Stück, bis zu einer kleinen Lichtung, auf der mehr Platz war.
Djorak zog seinen Bogen heraus, legte einen Pfeil auf die Sehne und wartete auf Hoffis Anweisungen, was nun zu üben war.
Er war sehr gespannt.
Das würde das erste Mal sein, dass er seinen Bogen abfeuerte.

[hoffi]

Gespannt lauschte hoffi seinem Schüler. Als sie dann eine kleine Lichtung erreichten sagte der Langhaarige Schütze: "Gut, ja das ist sehr gut. Je öfter du das alles übst, desto besser kannst du später mit deinem Bogen umgehen. Jetzt aber erst mal zum eigentlichen Teil:
Du schießt auf den Baum da. Erstmal nur drei Schuss. Dann sehn wir weiter."
Mit einer kurzen Handbewegung zeigte er Djorak, dass dieser noch einwenig warten sollte.
Dann ging er zu dem Baum und zeichnete einpaar Kreise in die Rinde, die eine Art Zielscheibe sein sollten.

[Djorak]

Djorak wartete, bis Hoffi außerhalb von seiner Reichweite war und wieder hinter ihm stand.
Dann zog er die Sehne mit dem Pfeil zurück, bis seine Finger neben seinem Ohr waren. Dann zielte er entlang des Pfeils und schoss.
Der erste Pfeil ging ein Stück am Baum vorbei.
"Mist.", grummelte er.
Noch einen Pfeil holte er aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Langsam zog er sie zurück und schoss wieder. Diesesmal traf er, in den zweiten der drei Kreise.
Glücklich, dass er getroffen hatte, zog er den dritten Pfeil heraus und zog wieder.
Er zielte und ließ los.
Der Pfeil bohrte sich eine Handbreit entfernt von dem zweiten Pfeil in den Baum.
Zwei von Drei. Das war wohl nicht schlecht für den Anfang.
Er ging seine drei Pfeile holen und ging danach zurüch zu Hoffi.
"Wie war das?"

[hoffi]

Zwei von drei. Das war besser als hoffi erwartet hatte.
"Das war ziemlich gut für den Anfang", lobte er seinen Schüler. Sagte dann aber noch: "Aber ich sag dir gleich. Drei Pfeile zu schießen, ohne eine Zeitliche Begrenzung zu haben. Aber üb erstmal so weiter. Der schwierige Teil kommt später."
Wieder überlegte der Jäger. Es wurde langsam dunkel, was aber auch ein Vorteil sein konnte.
"Mach erstmal weiter bis dein Köcher leer ist. Ich geh in der Zwischenzeit etwas Feuerholz sammeln. Wenn es dir nichts aus macht können wir auch noch den ganzen Abend hier bleiben. Dann könnte ich dich auch mal mit zu Jagd nehmen und du siehst mal wie man unter einem Gewissen Zeitdruck schießt. Liegt vollkommen bei dir..."