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  1. Beiträge anzeigen #341
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Eine alte Verletzung, das konnte sehr viel bedeuten, selten aber etwas Gutes. Alte Verletzungen hatten die Eigenschaft, schon so eine Art Eigenheilung entwickelt zu haben, was am Ende meist einen größeren Schaden bedeute, als wenn sie sofort behandelt wurden. Nur würde Manon diese Erkenntnis im Moment kaum weiterhelfen, weshalb Leyla sie auch gar nicht erst anbrachte, sondern zuerst ein sauberes Tuch neben ihr auf der Liege ausbreitete und dann den Arm vorsichtig über das Tuch schwenkte, sodass etwaiges Blut nicht an Stellen tropfte, wo es nicht landen sollte.
    "Ich werde erstmal den Verband entfernen und mir die Verletzung genauer anschauen. Wenn dabei irgendetwas weh tut, gebt bitte sofort bescheid. Ihr müsst euch nicht unnötigen Schmerzen aussetzen."
    Ein Nicken teilte der Blonden mit, dass ihr Gegenüber verstanden hatte. Das Abwickeln des Verbands ging dann recht schnell, es waren nur wenige Lagen Stoff, die allerdings schon eine ganze Menge Blut getrunken hatten und die Blutung selbst auch noch nicht gänzlich stoppen konnten. Aber es lief auch nicht so stark aus der Wunde, dass ein sofortiger Druckverband nötig war. Obwohl dort am Handgelenk ein ziemliches Loch in der Haut klaffte.
    "Oha ...", murmelte sie und bewegte das Handgelenk leicht in verschiedene Richtungen, um Manons Schmerzempfinden zu testen. Sie zuckte kaum zusammen, die starke Schwellung des Gelenks schränkte die Bewegungsfähigkeit allerdings auch ziemlich ein. Sie musste doch Schmerzen haben ... außer: "Das wird jetzt garantiert weh tun." Für einen Moment suchte sie erst noch den Augenkontakt zu der jungen Frau, um ihre Worte nochmals eindringlich zu verdeutlichen. Ohne Schmerz ging das nun aber leider nicht. Und dann, als sie sicher war, dass ihre Warnung angekommen war, drückte die Ovates mit zwei Fingern von oben und unten fest in das Handgelenk, während sie mit der anderen Hand Manons Schulter hielt, damit sie nicht aufsprang oder eine andere unkontrollierte Bewegung ein kleines Chaos hervorrief. Das Zucken war dennoch alles andere als entspannt.
    "Das dachte ich mir fast." Zwei ahnungslose Augenpaare starten sie an, wobei das eine des Geliebten ziemlich müde wirkte. Jetzt durfte er aber definitiv nicht schlapp machen. "Innere Verletzungen. Wenn da nicht irgendwas durchtrennt ist ... puh."
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute sie zuerst Manon, die nun nicht mehr ganz so ahnungslos dreinschaute, und dann Thorwyn eindringlich an.
    "Ohne Heilungsmagie wird das nichts. Aber ich würde euch trotzdem lieber ein Betäubungsmittel geben wollen. Wenn die Verletzung schon älter ist, ist im Handgelenk sicherlich schon einiges wieder zusammengewachsen, das so nicht zusammenwachsen sollte. Das zu richten wird auch mit Magie nicht ohne Schmerzen funktionieren. Thorwyn, dort drüben im Regal steht ein Fläschchen mit einer gelbgrünen Flüssigkeit. Davon einige Tropfen in ein Glas Wasser. Und ihr legt euch am besten hin."

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Mmhrrmlwss?“, murmelte der plötzlich aus dem Schlaf gerissene Thorwyn und nahm den Kopf von den Armen, auf denen er eingeschlafen war. Mit weit aufgerissenem Mund gähnte er und rieb sich dann müde die Augen, bevor er aufstand und zu Leyla hinüberschlurfte. In letzter Zeit war so viel los gewesen und er hatte so viel zu tun, dass er wohl einfach zu wenig Schlaf bekam. Erst das Thing mit all den Mitgliedern des Waldvolkes, dann das Fest Samhain, das der Jäger auf diese Art noch nie erlebt hatte – auch wenn er, aus einer Bauernfamilie stammend, dennoch mit Erntedankfesten vertraut war –, dabei das Kennenlernen zahlreicher neuer Dinge und dann wieder die Arbeit als Jäger und in der Heilkammer. Und jetzt sollte er anscheinend Leyla wieder bei irgendwas helfen.
    Eine junge Frau war da, mit deren Hand wohl etwas nicht stimmte. Thorwyn unterdrückte ein weiteres Gähnen, so gut es ging, und hörte zu, was die Geliebte sagte. Allerdings stellte sich in diesem Fall schnell heraus, dass die Wunde nicht so einfach war wie viele andere, denn hier hatte die Heilung schon begonnen, ohne dabei von einem Heiler begleitet zu werden. Musste man die innere Verletzung jetzt etwa noch einmal hervorrufen, damit alles richtig zusammenwachsen konnte?
    Der Jäger verzog bei diesem Gedanken das Gesicht, als er sich zu dem Schrank umgewandt hatte, und suchte kurz nach der Flasche, die Leyla meinte. Schnell hatte er sie gefunden, füllte einen Becher mit Wasser und träufelte etwas von dem Heilmittel – oder was genau das auch war – hinein, um das Gefäß zu der Liege zu bringen. „Einfach nähen ist da wohl nicht, hm?“, murmelte er. „Kann ich da überhaupt was tun?“

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Wie schön konnte zu dieser Stunde ein Tropfen erlesenster Wein sein? Ein Schluck dieser leicht säuerlichen Flüssigkeit, die einen bei übermütigen Genuss herrlich um den Verstand brachte und bereits bei geringen Mengen den Gaumen wohlig wärmte. Ja, einen guten Wein, den hatte Idun schon lange nicht mehr gekostet. Nicht dieses von der Hooqua so hoch angepriesene schale Brackwasser in Lederbeuteln, das einen vor dem Gedanken verschreckte sich zu fragen, was genau man da eigentlich im Glauben eines guten Weines zu sich nahm. „Ich werde es auf meine Liste schreiben...“
    Fürs Erste konnte er Alkohol nicht gebrauchen, er benötigte seine Sinne noch, schließlich würde er heute Abend noch weiter gegen Djorak kämpfen. Verdammt nahe war er ihm gestern gekommen, auch wenn ihm viel zu schnell die Ausdauer verloren gegangen war.
    >> Das Einzige, was ich dich nicht lehren kann und dennoch das Wichtigste! Kräftig brauchst du nicht zu sein, mit ein wenig Geschick und einem ausdauerndem Kampfstil ist bis jetzt noch jeder Gegner gefallen. << Zumindest jeder menschliche, aber das hatte er für sich behalten, bevor sein Schüler gegangen war.
    Im Kampf konnte jeder unnötige Schritt der letzte sein, weswegen Idun es vorzog sich möglichst wenig zu bewegen. Für den Moment jedoch hielt er es für das Beste sich möglichst viel zu bewegen, um nicht zu erfrieren. Eine Rüstung besaß tatsächlich einen nicht zu unterschätzenden Wärmefaktor.
    >> Ah, da bist du ja. Bewahre! <<
    Djorak wartete bereits mit erhobener Axt vor ihm, beide Hände entschlossen, vielleicht auch ein wenig kampfeslustig an der Schaft, doch er beschwichtigte ihn vorerst.
    >> Heute möchte ich den Spieß einmal umkehren, ganz nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Du hast einiges erprobt, als du mich angegriffen hast, manches ganz nützlich, einiges eher überflüssig. Jetzt wirst du sehen, wie man sich in der Rolle des Verteidigers fühlt. <<
    Die Übung war selbstverständlich mehr, als ein schlichter Seitentausch. Die Angriffe eines anderen abwehrend, kam man sehr schnell in Bedrängnis, wenn man nicht genau wusste, was man tat. Meistens reichte schon ein unachtsamer Augenblick und es war um einen geschehen. Djorak befand sich auf einem zweischneidigen Schwert, von dem eine Seite verhängnisvoller sein konnte als die andere. Natürlich kostete es ungleich mehr Ausdauer, wenn man sich immer wieder neu auf seinen Kontrahenten einstellen musste, dennoch war es ein Spiel auf Zeit. Und wie die Erfahrung schon öfters schmerzlich gezeigt hatte, konnte die Zeit ein ganz schön gewissenloses Arschloch sein...

  4. Beiträge anzeigen #344
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    Eigentlich hätte sie vor Schmerzen schreien müssen, als Leyla mit zwei Fingern ins Handgelenk drückte. Innere Verletzung. Durchtrennt... Manon hatte sowas schon befürchtet, aber jetzt die Gewissheit von einer Heilerin zu haben, traf sie dennoch wie ein Faustschlag ins Gesicht. Geschockt legte sie sich hin und drehte ihren Kopf auf die andere Seite. "Kriegst du das mit den durchtrennten Nerven, Adern.... wieder hin?" fragte sie nach einer Weile und sah zu Leyla auf. Als dann auch der braunhaarige Mann mit einem Gefäß zurück kam.

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Die Hand ist noch dran, das ist schon mal eine wichtige Voraussetzung dafür, dass es etwas werden kann", versuchte Leyla es mit einem kleinen Scherz, ehe sie lächelnd das Gefäß mit dem Betäubungsmittel in Thorwyns Händen deutete. "Hier, trink das. Dann bekommst du kaum etwas davon mit, vor allem keine Schmerzen. Alles wird gut, keine Sorge." Solange, bis Manon das Gefäß geleert hatte, versuchte die Ovates den Blickkontakt zu ihr aufrecht zu erhalten, bevor sie mit einer kleinen Nadel an einige Stellen auf ihrem Arm piekste, um das Schmerzempfinden und damit auch die Wirkung des Betäubungsmittels zu testen. Solch einen Eingriff hatte sie lange nicht gemacht, daher war sie anfangs eigentlich ganz froh gewesen, dass Thorwyn bei ihr war. Aber so sehr, wie der neben sich stand, war er eigentlich auch kaum zu etwas zu gebrauchen.
    "Bleib wenigstens hier und schau zu", versuchte sie ihn mit einigen flehenden Worten zu gewinnen. "Und klar können wir es nicht einfach zunähen, dadurch kommt das Innere doch nicht wieder in Ordnung. Ich erkläre dir das später genauer." Denn so etwas Wichtiges sollte er schon wissen, auch wenn er nie mit Magie arbeiten würde.
    Magie war nun auch das Stichwort für das bevorstehende. Sie fokussierte ihr Wirken vollends auf das Handgelenk und stellte auf diese Weise zuerst einmal das komplette Ausmaß der inneren Verletzung mithilfe ihrer Magie fest. Und dahingehend auch den Grad der körpereigenen Heilung, die durchaus schon etwas vorangeschritten war und hier und da wild irgendetwas hatte zusammenwachsen lassen. Verbindungen, die sie nun wieder magisch auftrennen musste, sicherlich auch schmerzhaft. Dies war einer der seltenen Fälle, bei der die zerstörende Wirkung der Heilungsmagie zum Einsatz kam. Eine Wirkung, die wohl auch missbraucht werden konnte. Zum Glück machte so etwas aber niemand, zumindest war ihr kein Fall eines Heilers bekannt, der seine Kräfte vorsätzlich zur Zerstörung und Schädigung eingesetzt hatte. Der Eid übertrug eben doch eine enorme Verantwortung.
    Im nächsten Schritt dann ging es daran, die richtigen Teile im Inneren des Handgelenkes wieder auf die richtige Art und Weise zusammenwachsen zu lassen. Eine Arbeit, die je nach Ausmaß einer Verletzung sehr aufwendig und kleinteilig werden konnte. Schon hier war es nicht mit zwei Schritten getan. Aber es gab keinen Zeitdruck. Das Betäubungsmittel würde Manon garantiert die gesamte Nacht durchschlafen lassen, auch wenn die schmerzhemmende Wirkung viel eher nachließ. Doch genau diese Erholung war wichtig. In der Zeit konnte eine kräftige Salbe bereits äußerlich ihre volle Wirkung auf den Körper entfalten und ihn damit zur effektiveren Eigenheilung führen. Diese Salbe konnte Thorwyn auch eigentlich schon mal anrühren.

  6. Beiträge anzeigen #346
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    Manon lachte über den kleinen Scherz von Leyla. Allerdings wusste die blonde Diebin auch, dass sie recht hatte. Hätte sie ihre Hand vollends verloren, hätte man garnichts mehr retten können. So bestand wenigstens die Hoffnung, dass alles wieder ordentlich zusammen wachsen würde. Nach außen hin erleichtert, war sie innerlich wütend auf sich selbst. Sie hätte schon viel eher einen Heiler aufsuchen sollen, dann wäre ihre Verletzung verheilt gewesen und sie hätte das hier nicht mit machen müssen. Aber nun war es zu spät... Manon nahm das Gefäß und trank das widerlich schmeckende Zeug. Sie schüttelte sich kurz und legte sich wieder hin. "Danke..." flüsterte sie, als auch schon langsam die Wirkung des Betäubungsmittel einsetzte. Leicht benebelt sah sie zu Leyla und Thorwyn, und wartete ab was nun auf sie zu kam, während die Heilerin immer wieder auf ihrem Arm rum piekste. Sie wollte solange wie möglich wach bleiben, doch schaffte es nicht....
    Geändert von Manon (10.11.2011 um 23:37 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #347
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist gerade online
    Ryu hatte sich am gestrigen Tag ein wenig vorbereitet für das, was er geplant hatte. Zum Einen war da die Sache, Griffin aus den Sümpfen zu fischen und ihm den bösen Geist auszutreiben... Egal wie... Und zum andern... Nun, er wollte etwas überprüfen... Doch zuvor hatte er sich um seinen Schüler Andrahir gekümmert. Da eine neue Lieferung an Eiern "gekommen", wahlweise auch von den Waldläufern "besorgt" worden war, wurden natürlich die Rufe nach Spiegel- und Rührei laut in Schwarzwasser. Wieso also nicht die Arbeit mit einem Gefallen an Schwarzwasser verbinden? Und um die Mama Hooqua zu entlasten kam ihm bereits DIE Idee. Diese sah so aus, dass er Andrahir, nachdem dieser gezeigt hatte, dass er die alte Rostlaube von Schwert nun schon etwas besser unter Kontrolle hatte, die Eier zerschlagen würde. Ryu hatte ihm einen Korb hingestellt und die nächste Übung, welche mit dem Zustechen zusammenhing, erklärt. Dabei musste er stets ein Ei auf der ungespitzten Seite der Lanze aufstellen und dann daraufhin zustechen. Stoppte er die Spitze vorher gut genug, so erfüllte er das Ziel der Übung. Traf er das Ei, so würde es vorneüber in eine der Schüsseln fallen, welche der Templer um die Lanze herum verteilt hatte. Es war im Endeffekt der Schritt zur nächsten Übung, welche nach dem Kontrollverhalten der Waffe kam: Das präzise Angreifen. Doch auch Keala wollte geholfen werden, zu jener er nun hinging.

    "Erwache, Keala! Na, was macht die Übung die ich dir aufgab?"

  8. Beiträge anzeigen #348
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Dunkelheit war einfach zu besiegen, wenn es nicht regnete oder schneite. Aber gut, es brauchte schon sintflutartigen Regen, um eine Fackel zum Erlöschen zu bringen, dafür räucherte so ein Ding dann fürchterlich. Spät hatte sie sich am Übungsplatz eingefunden, es war beinahe wie am Vorabend der Schlacht. Damals hatte sie abseits des Lagers mit Fackellicht für sich trainiert, ehe Faren hinzugekommen war. Hier jedoch befand sie sich nicht abseits eines Kriegslagers voller notgeiler Orksöldner, sie trainierte mit Dolch und Säbel und sie trainierte mit einer Puppe, zumal es nicht Faren war, der sie ansprach. Schnell rammte sie den Dolch in die Übungspuppe, zog ihn heraus und drehte sich um.
    »Ihr seid mutig«, urteilte sie. »Eine allein übende Frau nachts anzusprechen ... wenn es hier irgendwo ein Fenster ohne Vorhang gibt, könnten sich die nächsten Tage Gerüchte verbreiten. So ist ein Dorf halt.«
    Sie steckte den Dolch und den Säbel in die vorgesehenen Halterungen, damit es nicht mehr aussah, als würde sie des Nachts versuchen, den Hauptmann zu erstechen.
    »Bewahret. Was die Übung angeht ... ich schätze, ich komme voran. Die Puppe scheint es jedenfalls nicht überlebt zu haben, und mit Bram wollte ich nicht trainieren, um ihn nicht zu erstechen. Aber ich glaube, ich habe den Dreh raus, mit Geschwindigkeit, Zielgenauigkeit und Beinarbeit.«
    Eigentlich feilte sie immer noch daran, wie sie ihre Angriffsfläche bei diesem Manöver verringern konnte. Wenn sie sich duckte und dem Gegner den Dolch von unten nach oben in den Körper stieß, würde ihr Nacken freiliegen, das war wirklich riskant, dafür konnte der Gegner in der Haltung ihren Bauch nicht angreifen. War da nicht die Frage, wovon man schneller starb? Genick-/Rückenverletzung oder Bein-/Bauch-/Brustverletzung? Sie wusste selbst, wie hilflos man war, wenn man auf dem Schlachtfeld nicht mehr gehen konnte und die ersten Leichenfledderer kamen, um die am Boden liegenden endgültig zu töten. Aber so ein Kampf war eben allgemein riskant. Eine gute Rüstung wäre zumindest ein Vorteil.

  9. Beiträge anzeigen #349
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist gerade online
    Ryu popelte sich etwas gelangwelt im Ohr herum, ehe er seinen Fund kurzerhand wegschnipste und dann wieder schulterzuckend zu Keala schaute. "Sollen sie doch... Hier bin ich sowieso als Schürzenjäger bekannt." entgegnete er nur und gähnte daraufhin. "Und was ist schon Mut? Es ist genauso mutig, nur mit einem Schwert bewaffnet einem Sumpfhai entgegen zu treten, von daher..."

    Der Templer musterte seine Schülerin einen Augenblick lang. Hin und wieder musste er sich wirklich eingestehen, dass sie nicht von schlechten Eltern war. Auf jedenfall war sie ein schmuckes Mädel, den ein oder anderen Hingucker wert. Aber sie war erstens die Gefährtin Farens und zweitens hatte Ryu in Myra seine Gefährtin gefunden. Nach all der Zeit, die sie zusammen durchgestanden hatten... Andererseits, was wenn Griffin wiederkäme? Er war damals auch drauf und dran, noch bevor der Templer überhaupt sicher war, wie es ihm selbst mit der ehemals Adligen ging, sich an sie ranzuschmeißen. Diese gedankliche Abschweifung missfiel Ryu sichtlich, doch dann wandte er sich wieder dem Training Kealas zu.

    "Also, zeig mir was du kannst anhand der Puppe. Achja, ein Ratschlag: Wenn du von unten nach oben zu deinem Feind vordringst... Nimm entweder deine lange Waffe über deinen Rücken- und Nackenbereich, oder bedränge deinen Gegner gleichzeitig damit. Aber lass keine Stellen ungeschützt... Und nun los, zeig mal!"

  10. Beiträge anzeigen #350
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Mut war auf verschiedene Weisen zu interpretieren. Doch wenn man keinen Ruf zu verlieren hatte, scherten einen die Gerüchte auch nicht. Kea vermutete, dieser paranoide Peter spionierte ihr immer noch hinterher, hatte aber nicht die geringste Lust, es zu prüfen. Zumal ihre einzige Sorge war, dass Faren nicht durchdrehen sollte. Sie war sich sehr, sehr sicher, einen vor Wut rasenden Faren nicht aufhalten zu können.
    Sie nahm Dolch und Säbel wieder in die Hände, wog die Waffen ab, um wieder ein Gefühl für ihr Gewicht zu bekommen. Dann überlegte sie kurz, wie sie das am besten umsetzen konnte. Ihre Idee wäre gewesen, mit dem Säbel dem Gegner auf die Waffenhand zu schlagen und ihn dann mit dem Dolch zu erstechen, andererseits konnte der Gegner dann immer noch mit der anderen Hand nach ihrem Genick greifen. Nein, nicht gut. Sie tat einen Schritt, der wie reine Ablenkung wirkte. Die Puppe konnte sie immerhin nicht angreifen, sie konnte nicht parieren und kontern. Sobald der Fuß aufsetzte, bemühte sie sich um einen stabilen Stand, ging ein wenig in die Knie, schwang den Säbel mit der flachen Seite der Klinge über ihren Nacken und stach auf die Übungspuppe ein, dann zog sie den Dolch wieder heraus, trat zurück, richtete den Säbel wieder auf die Puppe und richtete sich auf, die lange Waffe wieder auf die Puppe gerichtet, um anzugreifen. Danach wandte sie sich Ryu zu.
    »Hattest du es dir etwa so gedacht?«

  11. Beiträge anzeigen #351
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist gerade online
    Der nächste Tag war bereits seit einigen Stunden angebrochen und Ryu hatte sich noch einmal Gedanken über Kealas Fortschritte gemacht. In der gestrigen Nacht hatte sie ihm nämlich noch so das ein oder andere Manöver gezeigt, welches sie sich angeeignet hatte. Eigentlich war sie wohl schon soweit, dass sie gegen drei der fähigsten Duellanten Schwarzwassers, den Templer natürlich ausgenommen, hätte antreten können. Also hatte er mit jedem der drei am Morgen bereits geredet und eine Wette abgeschlossen. Diese besagte, dass seine Schülerin jeden der einzelnen hätte besiegen können. Natürlich wusste der jeweils andere nichts davon. Würde Ryu die Wette gewinnen, so würden sie die Kosten für das nächste Saufgelage in der Taverne tragen. Würden die drei Duellanten gewinnen, würde jeder ein feingeschmiedetes Sumpfstahlrapier vom Templer bekommen. Reichlich verziert und überaus belastbar. Und so kam das dann, dass der Wyvernkrieger alle drei auf dem Übungsplatz der Wächter erwartete.

    Zuerst erschien Athos, für schwarzwässrische Verhältnisse wie immer gepflegt auf den Plan, welcher mit vor dem Bauch verschränkten Händen wartete. Dann erschien Portos, der Mann fürs Grobe auf dem Plan. "Wie, du auch hier!?",
    "Ja, sicher! Der Hauptmann und ich haben eine Wette abgeschlossen!",
    "Was!? Ich dachte, ich habe..."


    Und dann trat Aramis auf den Plan. Jener war bei den Frauen auch das ein ums andere mal heiß begehrt und er trug stets ein Adanossymbol um den Hals. Dieses küsste er ein jedes mal vor einem Duell, ebenso wie er es liebte die Frauen bei seinen "Predigten" zu küssen.
    "Und du, Aramis? Auch eine Wette mit dem Hauptmann?" Ryu grinste breit und verneigte sich gekonnt vor den drei Bogetieren, welche stets das Motto "Einer für alle und alle für einen!" an den Tag legten. "Meine Herren, ihr seid alle hier um heute jeweils ein Duell gegen eine meiner Schülerinnen auszufechten. Und ja, ich habe mit jedem von euch eine Wette am Laufen und wer diese gewinnt bekommt auch seinen Lohn." Irgendwann dann erschien auch Keala auf dem Plan und der Templer stellte sie mit ausschweifender Geste den dreien vor. Natürlich machten sie erstmal Augen und protestierten. "Was? Eine Frau wie diese könnte ich niemals vermöbeln!" kam es von Portos. "Dieses schöne Geschöpf Adanos' zu bekämpfen wäre Sünde!" kam von Aramis. "Wir sind Männer und keine haareziehenden Waschweiber!" warf Athos ein. Doch die Provokation des Templers hin, dass sie wohl einfach zu feige wären, sich mit einer schönen wie tötlichen Frau zu messen ließ natürlich den Stolz in allen dreien hervorkommen. "Na gut! Dann werde ich wohl zuerst! Ich habe schließlich noch zur Mittagssonne ein Duell mit diesem frechen Burschen, D'Artagnan!" meinte Athos, woraufhin von den anderen beiden gleichermaßen "Wie, du auch!?" kam. Na das konnte ja heiter werden...

  12. Beiträge anzeigen #352
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Verteidigen würde wohl schwerer sein als Angreifen. Vermutlich würde Idun zwar am Anfang noch nicht zu stark losschlagen, aber trotzdem würde er das machen müssen, wie er es bei Idun abgeschaut hat.
    Er packte seine Axt so, dass er schnell überall sein konnte, jedenfalls wenn alles gut lief.
    Sein Lehrer schlug zu und Djorak brachte seine Waffe vor Iduns Schwert. Dieser zog die Waffe rasch zurück und schlug wieder zu.
    Am Anfang blockte Djorak alles, da sein Lehrer langsam und offensichtlich zuschlug. Doch nach einer Weile setzte er schnelle Hiebe und Stiche ein, sodass sein Schüler auch ausweichen musste.
    Einmal zielte Idun auf den Kopf und veränderte den Schlag, dass er auf die Hüfte zielte. Djorak versuchte noch, rechtzeitig zu blocken, doch er schaffte es nicht, da er eine andere Stelle geblockt hatte.
    Kurz bevor die Klinge jedoch den Barbier aufschlitzte, ließ Idun die Waffe vor seiner Hüfte in der Luft ruhen.
    "Du musst auch mit unerwarteten Schlägen rechnen. Denke, wo der Gegner hinschlagen wird, das kann helfen."
    Djorak nickte und stellte sich wieder in Verteidigungsposition.
    Dieses Mal hielt er länger aus, als die Tage davor und er merkte, wie er ein Gefühl für das Verteidigen bekam.
    Er wusste ungefähr, wohin er seine Waffe drehen musste und wie die Schläge kamen. Zwar trug er einige blaue Flecken davon, da Idun die Flache Seite seines Schwertes benutzte, aber er lernte soweit, dass zwei blaue Flecken nie genau nebeneinader waren.
    Nach einiger Zeit tat ihm alles weh und Idun brach die Übung ab.
    Die Sonne stand ein Stück weiter weg als davor, das hieß sie übten schon lange. Zwei Stunden? Drei. Djorak konnte Zeit nicht so gut einschätzen.
    "Komm später wieder, wenn du deine Glieder wieder beisammen hast. Aber ruhe dich erst einmal aus.", meinte Idun.
    Djorak verabschiedete sich und ging zu seiner Hütte. Dort nahm er Sumpfkraut und ging zur Supmflilie, wo er sich mit Cécilia treffen würde. Er betrat die Taverne und setzte sich an den Tisch, an dem die Barbierin saß
    Geändert von Djorak (11.11.2011 um 16:04 Uhr)

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Ein Schrein, der aufgetaucht war ... Cé überlegte noch, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Ein Schrein, der eine Frau zeigte, vom Festland her kannte sie lediglich die drei Götterbrüder Innos, Adanos und Beliar. In welcher Beziehung die drei Götter zu diesem Schrein stehen konnten, wollte Cé sichnicht ausmalen, sie war keine Priesterin oder sonstwer, der sich eingehend damit beschäftigte, zumal sie ihre Magie von keinem dieser Götter bekommen hatte, und somit keinem dieser Götter direkt Respekt und Glauben schuldete. Möglicherweise hatte Adanos seinen Anteil, ja, aber das war alles. Dazu kam ja immerhin noch Suzurans Vision. Ach, sie wollte eigentlich gar nicht darüber nachdenken.
    Sie saß in der Sumpflilie, wartete auf irgendwen. Djorak, Namora, Maris, Osmo, es war ihr egal. Gedanken über die Geschichte mit der Bezahlung der Tätowierung hatte sie sich auch noch nicht gemacht, von Maax hatte sie auch keine Bezahlung bekommen. Thimo hatte damals 800 Münzen für die Flöte verlangt, aber eine Tätowierung war nicht mit der Herstellung eines Musikinstruments zu ergleichen. Den letzten Tag hatte sie im Sumpf verbracht, um die Farbe für Djoraks Tätowierung zu besorgen, außerdem hatte sie ihre Werkzeuge gereinigt. Da kam der Kunde auch bereits, setzte sich zu ihr an den Tisch.
    "Bewahret", grüßte die Novizin. "Wenndu das Sumpfkraut hast, sollten wir uns einen ruhigen Platz irgendwo außerhalb suchen. Könnte unschöne Auswirkungen haben, wenn ich in meiner Konzentration gestört werde. Und ich hoffe, du hast Material für eine Salbe und Beruhigungstee da, die wirst du brauchen, falls du das durchziehst. Jetzt kannst du immer noch zurückziehen."

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Von der Sache zwischen den Händlern am Schwarzmarkt gab es leider nichts Neues, zugegebenerweise hatte sich der Jäger auch nicht sonderlich darum gekümmert - er musste immerhin jeweils die Aufgaben für seinen Schüler vorbereiten. Die beiden standen wieder einmal beim Übungsplatz.
    "So, Curia", begann Alon am nächsten Tag, "spätestens nach dem heutigen Tag wirst du mich hassen. Wir werden jetzt einen kleinen Spaziergang durch den Sumpf machen. Na gut, es wird nicht wirklich ein Spaziergang werden. Im Schlamm zu waten bringt deinen Beinen viel, auch wenn es nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. Wir werden ein paar Wettrennen und Übungen machen. Bereit? Wir rennen zuerst zum Rand von Schwarzwasser. Dann los!"

    Alon musste grinsen, als er das schockierte Gesicht seines Schülers den ganzen Weg bis zum Rand der Stegen sah. Aber man musste zugeben, dass Curia bis jetzt recht gut davingekommen war...

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    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Der Barbier zeigte seine Tasche.
    "Da dürfte alles drin sein. Brauche nurnoch heißes Wasser. Kalt löst sich mein Tee nicht auf."
    Er ging noch einmal zur Wirtin und bestellte heißes Wasser. Sie schaute ihn zwar fragend an, aber gab ihm etwas in einem Lederbeutel mit, den er natürlich wieder zurückbringen musste.
    Danach brachen Cécilia und er auf und suchten einen Platz, an dem niemand die Barbierin ablenken könnte. Djorak fiel die Lichtung ein, an dem er den Adler gesehen hatte.
    Iolair....
    Plötzlich hatte er ein Bild im Kopf. Der Adler in der Luft und die Zeichen im Gesicht.
    Kopfschüttelnd ging er weiter, um den Kopf wieder frei zu kriegen. Ihm fiel auf, dass seine Füße ihn von alleine auf den Weg brachten und ohne ein Wort zu verlieren betraten sie auch nach einer Weile die Lichtung.
    Sie war so friedlich und ruhig wie letztes Mal, wenn man vom toten Hasen absah. Als sie ankamen, machten sich beide ans Werk.
    Cécilia bereitete ihre Sachen vor und Djorak machte das Sumpfkraut klein, damit er es besser kauen konnte. Gewaschen hatte er es gestern schon. Dann bereitete er sich den Beruhigungstee vor, machte ihn sehr stark und würgte ihn anschließend herunter. Die Creme war schon fertig, einige hatte er immer fertig und in seiner Tasche.
    Dann legte er sich Sumpfkraut kauend unter den Baum, an dem er letztens erst gelehnt und den Himmel beobachtet hatte, darauf wartend, dass sich eine Nadel auf sein Gesicht legt.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Nachdem Djorak alles vorbereitet hatte (und er hatte sich gründlich vorbereitet, wie Cé erfreut feststellte) legte er sich schließlich auf der Lichtung hin und überließ die Novizin ihrer Arbeit. Sorgfältig bereitete sie die Farbe und ihr Material vor, tränkte den Faden in die grüne Farbe und zwickte kurz Djoraks Wange, um zu sehen, ob er noch viel fühlte. Das Sumpfkraut entfaltete seine Wirkung, und sie setzte die Nadel an, trieb die Farbe unter die Gesichtshaut. Durch Maax' riesige Tätowierung hatte sie ja schon ziemlich viel Übung, was Kurven anging, dachte sie sich, als sie mit einer Hand die Haut straffte und mit der anderen die Nadel führte. Es war nicht ganz einfach, da die Haut nicht weitflächig eben war, sondern beim Straffen der Haut ein ums andere Mal die Nase oder das Auge hinderlich war. Trotzdem schaffte sie es, Djorak das Auge nicht auszustechen beim Tätowieren. Es dauerte seine Zeit, und sie hoffte, die Wirkung des Sumpfkrauts würde nicht abschwächen. Am Anfang machte sie eh nur die Konturen.
    Sie hatte das Bild noch vor Augen, wie Djorak sich mit der Paste eingeschmiert hatte, um ihr zu zeigen, wohin die Tätowierung sollte, es war ein doch witziges Bild gewesen. Paste war nicht direkt mit einer Tätowierung zu vergleichen. Mit der einen Gesichtshälfte war sie nun fertig, sie zwickte den Kunden erneut, dann wechselte sie die Seite. Hoffentlich hatte er auch aufgepasst, was für Beruhigungstee er sich da gemacht hatte. Es gab Kräuter, die einen Menschen öfter als sonst zum Abort treiben konnten. Letztlich wäre es Djoraks Sache, sie hielt es für unwahrscheinlich, dass er während der Sumpfkrautbetäubung deswegen aufwachen würde. Sie seufzte und setzte an, auch die andere Gesichtshälfte mit den Konturen zu versehen.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Der Beruhigungstee und das Sumpfkraut zeigten langsam Wirkung. Er wurde müde, doch schlief nicht ein, sonder verharrte in einer Art Dämmerzustand. Irgendwann hörte er auf, Sumpfkraut zu kauen. Nebensächlich bemerkte er, wie er es runterschluckte.
    Der Himmel sah so schön aus. Und die Wolken erst. Es sah aus als würden sie dahinschweben, durch ein Meer aus blau, Formen und Farben. Vögel flogen durch die Luft, gleich Fischen durch das Meer, schwebten sie durch den Himmel. Das Gras unter ihm war weich, wie ein Bett, ein warmes Bett, voller Wärme.
    Grob sah Djorak, wie sich eine Gestalt über ihn beugte und irgenetwas machte. War das wichtig? Nein! Es war als fühlte er etwas, von der ferne. Formen zeichneten sich in die Lut, geschwungene Zeichen.
    Ein Adler flog dadurch, himmlisch, der König der Luft. Er zog große Kreise, kein anderer Vogel wagte es, sich ihm entgegenzustellen.
    Das Meer war leer.
    Der Wind in den Bäumen sag ein Lied, begleitet von den Vögel, die jeder einzelne eine Melodie pfiff, doch zusammen klangen sie schön.
    Djorak musste lächeln und lauschte der Musik.....

    Moment was war das? Ein Stich? Hatte er gerade eine Sumpfkrautpflanze runtergeschluckt? Gegessen? Sollte er sie nicht nur kauen?
    Langsam durchbrach er den warmen Nebel, als ob er auftauchen würde. Er sah das Licht, und brach durch die Wasserdecke.
    Er lag auf dem Bogen. Und in seinem Gesicht steckte eine Nadel. Cécilia tätowierte ihn, keine Farben tanzten im Himmel und keine Musik erklang.
    Der Beruhigungstee verhinderte, dass er aufschrie, doch seine Augen wurden groß, sein Körper spannte sich an und ein Laut entfuhr seinem geschlossenen Mund.

  18. Beiträge anzeigen #358
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Offenbar ließ die Wirkung des Sumpfkrautes nun doch langsam nach, denn Djorak spannte sich an, machte einen erstickten Laut. Cé ließ kurz die Nadel stecken, legte ein Tuch auf Djoraks Augen und machte dann mit den letzten Stichen weiter. Sie wusste nicht, ob er wieder Schmerz spürte, oder ob das Entsetzen vom Anblick der Nadel in der Haut herrührte, außerdem wusste sie nicht, ob er kauen konnte oder dazu zu betäubt war, und sie wollte ihn mit dem Sumpfkraut nicht ersticken.
    "Es ist nicht mehr viel", sagte sie in beruhigendem Tonfall.
    Sie beeilte sich mit den letzten Stichen, dann nahm sie das Tuch wieder weg, in der Hoffnung, dass das geholfen hatte. Die wenigsten sahen gern zu, wie jemand mit einer Nadel ihre Haut perforierte, insbesondere wenn sie keinen Schmerz spürten, aber wussten, dass da welcher sein musste. Aber sie hatte eben nicht das Risiko eingehen wollen, dass Djorak erstickte, das ging in diesem Fall vor.
    "Alles in Ordnung? Ich bin erstmal fertig. Es wird ein, zwei Wochen dauern, bis es erstmal verheilt ist."

  19. Beiträge anzeigen #359
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Als Cécilia die Nadel aus seinem Gesicht zog, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Die letzten Minuten hatte er mit vollem Bewusstsein wahrgenommen, nachdem die Wirkung des Sumpfkrautes abgeklungen war. Hätte er es nicht runtergeschluckt, hätte es nach und nach seine Wirkung entfacht. Aber so war alles sofort gekommen dafür aber kürzer.
    Er schwitzte am ganzen Körper und war fertig, es hatte ihn viel Willenskraft gekostet liegen zu bleiben.
    "Ja, alles in Ordnung. Nur am Schluss habe ich das Sumpfkraut nicht mehr gespürt. Vielleicht hätte ich es nicht runterschlucken sollen."
    Cécilia nickte.
    "Vielen Dank, dann sehen wir uns wieder, wenn alles verheilt ist?"
    "Ja."
    "Alles Klar, Tschüss."
    So ging Djorak rasch in seine Hütte zurück, wo er sich hinlegen würde, etwas Salbe auf sein Gesicht auftragen und vielleicht alleine etwas Bogen oder Axt üben.

  20. Beiträge anzeigen #360
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline

    Heilkammer

    Langsam erwachte Manon wieder und stützte sich auf ihre Ellenbogen. Noch leicht benebelt vom Betäubungsmittel, dass sie eingenommen hatte, schaute sie sich um. Wo war sie überhaupt? Allmählich kamen auch ihre Erinnerungen zurück, an den kleinen Zwischenfall, die wieder aufgerissene Wunde am Handgelenk und die anschließend folgende magische Behandlung... mehr hatte sie nicht mit bekommen. Sie richtete sich vollends auf, blieb aber auf dem Bett sitzen. Sie schluckte ein paar mal, weil ihr Hals ausgetrocknet war und sie ziemlichen durst hatte. Eine kleine Unachtsamkeit ließ sie auf ihrem rechten Handgelenk abstützen, als sie vor Schmerzen zusammen zuckte. Moment mal... Schmerz? Die Diebin konnte es kaum glauben. Unsicher blickte sie auf das verbundene, rechte Hangelenk und versuchte es schließlich vorsichtig zu bewegen, was mit schmerzhaften Impulsen bestraft wurde, die ihren ganzen rechten Arm durchfluteten. „Aah“ schrie die blonde kurz auf und hielt ihre Hand wieder still, damit sich der Schmerz wieder beruhigen konnte. Freudentränen liefen ihr über die Wange, doch so recht daran glauben konnte sie immernoch nicht. Fühlte sie tatsächlich wieder etwas? Oder war alles nur Einbildung... Wunschdenken? Um Gewissheit zu haben, gab es nur eine Möglichkeit. Manon stand langsam vom Bett auf und ging auf wackeligen Beinen zu einem Tisch, auf dem einige Gegenstände herum lagen, u.a. auch eine Art Nadel. Diese nahm die Diebin und piekste vorsichtig in die rechte Hand. Ein Piekser... zwei Piekser... drei Piekser... Egal wie oft sie das auch tat, das Ergebnis war immer das selbe, sie spürte es. „Leyla hatte es tatsächlich geschafft...“ flüsterte sie, unfähig irgendwelche Emotionen zu empfinden. Auf noch recht wackeligen Beinen, suchte sie dann Leyla und fand sie schließlich...

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