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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    inmitten der Pfälzer Highlands :o
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu hatte sich in aller Ruhe angehört, was Andrahir ihm da erzählte. Und das war doch etwas dürftig. Blatt, Parierstange, Knauf und Griff - diese Dinge hatte er zusammengetragen, aber konnte er ihm auch etwas über deren Bedeutung erzählen? Allem Anschein nach nicht. Nur eben die grundlegenden Dinge. Aber das war ja kein Beinbruch. Schließlich war er ein Anfänger und hatte wohl zuvor nie wirklich eine Waffe in der Hand gehalten. Und jetzt hatte er auch noch so einen Rostbolzen in die Hand bekommen. Aber daran würde er mit der Zeit lernen, wenn er irgendwann eine bessere Waffe in Händen hielt, diese wertschätzen zu lernen und dann besser zu behandeln. Sicher, mit seiner letzten Waffe war Ryu auch nicht sooo gut umgegangen, dass am Ende die Spitze abgebrochen war, aber sie war ein Provisorium, eine Übergangslösung, welche nun im Sumpfhaischädel steckte, welcher wiederum über der Tür zur Kommandantur hing. Tief durchatemend stopfte der Templer den Korken in die Öffnung des Tintenfasses und tat dies, ebenso wie seine Schreibfeder wieder in die Schublade. Dazu noch einigen Aktenkram, der bearbeitet werden musste, ehe er aufstand und zur Tür nickte.

    "Na komm, schaff dich raus zum Übungsplatz der Wächter... Ich werd' dir erklären, wie ein Schwert aufgebaut ist. Denn wenn du dich nicht mit deiner Waffe auseinandersetzt wirst du nie deren Schwächen und Stärken erkennen können. Es ist essenziell zu verstehen, wie ein Werkzeug funktioniert, ehe man es nutzt. Das kannst du jeden Schmied, Schlosser oder auch Dieb fragen. Und dasselbe gilt auch für Kriegswerkzeug."

    Die beiden schlenderten durch das nächtliche Schwarzwasser, wo momentan noch immer etwas Ruhe nach dem Samhain-Fest eingekehrt war. Nur einige Wächter patroulierten zwischen dem großen Baum und der Unterkunft. Mitgrund hierfür war, dass dort sowieso immer Wächter anwesend waren und man so keine extra Wachen aufstellen musste. Es war auch einer der eher begehrteren Plätze für den Wachdienst, da hier niemand was sagte, wenn man sich mal für ein halbes Stündchen auf sein Quartier zurück zog. Aber Ryu und Andrahir waren ja hier um zu trainieren, bzw. sich erstmal mit dem Schwert auseinander zu setzen.

    "Also, pass auf... Die gröbsten Teile hast du schon ganz gut hinbekommen... Aber da gibts noch einige Dinge." begann er zu erklären. "Grundsätzlich besteht so ein Schwert aus sechs Teilen:

    Erstens! Der Knauf: Er hält die Klinge und den Griff zusammen, da ein Teil der Klinge durch ihn hindurch geht, die sogenannte "Angel", und an dessen Ende vernietet ist. Außerdem dient er als Gegengewicht zur Klinge und erleichtert damit die Handhabung des Schwertes. Soll heißen, du kannst daran auch feststellen, wie ausgewogen eine Klinge ist. Grundsätzlich kann man ihn aber auch als Waffe verwenden. Die meißten Kämpfer sehen immer nur die Klinge, aber sei dir sicher: So ein Knauf kann durchaus eine Schädeldecke zerstrümmern."


    Ryu erinnerte sich, wie oft er schon das andere Ende seines Schwertes verwendet hatte, um Gegnern ein jähes Ende oder die ein oder andere, böse Überraschung zu zeigen. Manches mal sah das schon verdammt hässlich aus, was da zustande kam. Doch dann fuhr er fort:

    "Zweitens! Das Heft: Es sollte griffig sein und gut in der Hand liegen. Den Kern des Heftes bildet die Angel - um sie wird das Heftholz gelegt. Die oberste Schicht bildet eine Wicklung oder ein Geflecht aus Stoff, Leder oder Metalldraht. Also kurz gesagt: Daran hälst du das gute Stück" Ryu demonstrierte ihm kurz, an welchem Teil man das Schwert hielt, was bei beiden für ein leichtes Grinsen sorgte. Natürlich war klar, wo man ein Schwert zu halten hatte, aber manch einer war auch dazu nicht in der Lage.

    "Drittens! Die Parierstange: Sie schützt die Hände des Kämpfers, indem sie Schläge des Gegners abhält, wie der Name vielleicht verrät. Damit "zustoßen", wie manche es gerne tun, würde ich nicht wirklich empfehlen. Zumal du, wenn du auf einen Gegner zustichst um ihm den Gnadenstoß zu geben mit der einen Hand den Knauf nach unten drücken solltest, während die andere dein Schmuckstück am Griff hält. Dadurch kannst du mehr Druck entwickeln und die Klinge weiter vorantreiben. Und sag mir jetzt nicht, du "boxt" deine Gegner mit der Parierstange..."

    Ryu führte die Stoßbewegung vor, auch wie sie in einem Kampf gut funktionieren würde. Hand so nah wie möglich ans Heft und die andere zum Druck hinterher. Das tat auch bei einem Einhänder keinen Abbruch, wenn man doch mal die zweite Hand anlegte. Doch dann fuhr er auch schon weiter im Programm und zeigte Alon den nächsten Teil.

    "Viertens! Die Klinge, der Teil, der die den Hintern rettet: Geht vom Knauf bis zum "Ort" und besteht aus, wer hätte es gedacht, geschmiedetem Stahl. Ich denke deren Funktion muss ich dir nicht erklären. Außer vielleicht, dass du mehr darüber nachdenken solltest, dass, je mehr du sie schärfst, desto mehr Scharten da reinkommen. Ein Schwert ist ursprünglich als Hiebwaffe konzipiert und kein Schneiderwerkzeug. Daher überleg dir vorher, ob du es bis zur Unkenntlichkeit schärfen willst. Aber wo wir schon bei der Klinge sind, kommen wir gleich zum nächsten Punkt.
    Fünftens! Die Hohlkehle: Fälschlicherweise auch Blutrinne genannt. Ich frag' mich, wer sich diesen Namen ausgedacht hat... Sie dient einzig der Verringerung des Gewichtes der Klinge, allerdings nicht, wie irgend ein Narr irgendwann in die Welt gesetzt hat um das Blut des Gegners abfliessen zu lassen. Du wirst es sicher schon gemerkt haben,wenn du mal über die Mitte der flachen Klingenseite gestrichen hast. Außerdem... Soviel Blut fließt in keinem Kampf, dass es extra ablaufen müsste. Also lass dich von diesem Irrglauben nicht auf einen falschen Trichter führen." Ryu senkte die Klinge, wandte sich ab und ging zwei Schritte von Andrahir weg, drehte sich dann blitzschnell um und richtete ihm die Kinge an die Nase. "Schnelligkeit, mein Freund... Das, was du hier vor dir hast ist der sechste und gleichzeitig der "gefährlichste" Teil der Waffe: Der Ort, oder wie du es kennst, die Klingenspitze. Er ist der Teil, der meißt am schärfsten ist und was man damit so treiben kann weißt du sicherlich."


    Mit einer lockeren Bewegung ließ der Templer den Rostknüppel des Emporkömmlings sinken, drehte ihn einmal kurz aus dem Handgelenk heraus, ehe er ihn mit der flachen Klinge auf seine Hände legte und seinem Träger zurückgab. "Soviel erstmal zum Aufbau deines Schwertes. Fragen?"

  2. Beiträge anzeigen #282
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Verzweifelt versuchte der Lernende sich alles was der Hauptmann sagte so gut wie möglich einzuprägen, was nicht die leichteste Übung war, bei dem Tempo mit dem der Hauptmann die Einzelteile des Schwertes erläuterte. Doch nach und nach verstand er, wobei vieles auch sehr logisch war. Nur die Fachbegriffe wollten sich vorerst nicht im Gedächtnis des Wächters einnisten.

    Als die Theoriestunde vorbei war hielt er das Schwert wieder in den Händen und betrachtete einiges anders. Die Klinge ging also unter dem Griff weiter... vielleicht konnte er sogar selbst die Umwickelung verbessern, so dass die Waffe besser in der Hand liegen würde.

    Fragen... ja natürlich hatte er Fragen. Gespielt ernst antwortete er "Es ist wirklich nett, dass du mir gezeigt hast, auf welcher Seite man das Ding festhält... ich hab mich immer gefragt warum man sone Waffe so eckig gebaut hat, wenn man sie festhalten muss... das ist sicher unangenehm, wenn man irgendwo drauf haut, auch wenn bei diesem Exemplar beide Seiten gleich scharf sind."
    Bei Ryus Gesichtsausdruck musste er nun doch grinsen.
    "Fragen... ja... wie sorg ich dafür, dass ich dem Gegner Schmerzen zufüg und nicht mir selbst? Ich muss zugeben, dass ich damit schon ein wenig rumhantiert hab... nunja... wie soll ich sagen? Lief nicht gut."
    Geändert von Andrahir (06.11.2011 um 23:27 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #283
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Ja, die Gesichter am nächsten Morgen waren immer die Besten gewesen, sofern Finn das beurteilen konnte. Bei Ravenne war es zudem auch ohne das ganze „Ausziehen und sich Befummeln“ ganz amüsant geworden – nicht für die Stumme selbst, aber zumindest für dem Dieb. Ach, was für ein Temperament doch in der Ohrfeige steckte! , dachte sich der freche Myrtaner und formte ein Grinsen voller Perversion auf seinem Gesicht. Ja! Das war es! Es musste sobald wie möglich aufbrechen! Nach Setariff, oder wo auch immer ihn seine Sinne und flinken Finger führten!

    „Du möchtest mit mir mit? Bist du dir auch ganz sicher? Wahrscheinlich führt mich mein Weg zurück nach Setariff, wo der ganze Wahnsinn begann und mich seitdem ständig die Wut begleitet und mir die Kontrolle über mich selbst nimmt. Ja,“ Finn lächelte böse. „auch in diesem Moment. Wahrscheinlich bekommst du langsam das Gefühl, dass ich nicht ganz bei Sinnen bin, aber ich kann dich beruhigen… Auch ich bin nur ein ganz normaler Mensch, der Antworten sucht. Wenn du mit mir kommen willst, dann packe dir deine Sachen zusammen. Aber bist du dir sicher, dass du mir vertrauen kannst? Wie lange kennst du mich? Nehme es mir nicht übel, aber ich vertraue dir nicht. Jedenfalls nicht so, wie du es dir vielleicht wünschst. Wenn du sagst, dass wir uns nicht sonderlich unterscheiden, dann wirst du es mir irgendwann beweisen müssen. Aber jetzt..."
    Geändert von Illdor (07.11.2011 um 01:25 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #284
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    Während Manon mal wieder über die Stege schlenderte, dachte sie an den alten Cocius, der vor einigen Wochen nach Setarrif gefahren war, um Pelena zu besuchen. Die blonde Diebin wollte ihn heute besuchen gehen, doch leider war er noch nicht zurück. Leise seufzend setzte sie sich auf den Steg und starrte in die Ferne. "Wie es Pelena und Cocius wohl geht?" fragte sie sich leise, als ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Instinktiv schüttelte sie sich und schlang ihre Arme um ihren Körper. "Wird schon alles in Ordnung sein..." beruhigte sich die junge Diebin und lenkte sich mit ein paar Übungen ab.

    Sie weckte ihre Magie, lenkte sie in den linken Arm und anschließend in den rechten Arm. Wieder musste sie sich arg konzentrieren, als ihre Magie das kaputte Handgelenk erreichte und wieder schaffte sie es nicht, diese Hürde zu überwinden. So sehr sie sich auch bemühte, ihre Magie wollte nicht in die rechte Hand. Vorsichtig massierte sie das verletzte Handgelenk und startete einen weiteren Versuch. Doch sie schaffte es wieder nicht! Ihre Konzentration ließ nach und sie überlegte, was sie nun tun sollte. Es musste doch eine Lösung für dieses Problem geben, doch sie hatte nicht die Mittel dazu, soviel stand fest. Die Diebin blieb noch eine Weile auf dem Steg sitzen und beobachtete die Eichhörnchen, die gerade von einem Ausflug zurück kamen...

  5. Beiträge anzeigen #285
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    "Was? Du nicht bei Sinnen?" Azil kicherte, tänzelte ein Stück zurück, um nicht in Reichweite des Mannes zu sein. "Oh, glaub mir, das wäre mir nie im Leben aufgefallen. Vielleicht liegt es ja daran, dass es bei mir anscheinend nicht anders ist. Ich weiß ja noch nicht einmal, wieso ich meine Erinnerungen verloren habe. Bin ich vielleicht von meinem eigenen Körper dazu verdammt worden, erinnerungslos zu leben, damit ich sicherer bin? Wer weiß das schon?" Azil grinste breit, dann allerdings wurde sein Gesichtsausdruck ein wenig gelangweilt und er seufzte. "Weißt du... ich kenne dich nicht. Und ich vertraue dir nicht. Und ich bin mir auch ziemlich bewusst, dass du mir nicht vertraust. Allerdings ist es keine Frage des Vertrauens, die ich hier stelle. Ich will nur nicht alleine durch diese unwegsamen Wälder ziehen. Ich jedenfalls bin schon fertig, was meine Sachen angeht. Mehr hatte ich nicht, als ich aufgewacht bin, und hier kann man sich ja auch nichts kaufen. Dieses Kuhkaff ist einfach nur für stinkende Lurche und schlabbrige Moorleichen - die brauchen ja nicht mehr, als ihren Sumpf. Ich allerdings hoffe, in Setarrif etwas mehr zu finden als nur Bäume und Gestank." Der Varanter lachte leise. "Vor allem ein heißes Bad, das nicht verseucht ist."

    Schmunzelnd fragte er sich, worauf Finn überhaupt noch wartete, aber er war nicht der einzige, der dieses Spiel spielen würde. Azil hatte sich ihm 'angeschlossen', also würde Finn auch vorgehen müssen - auch wenn Azil das natürlich genauso gut hätte machen können. Allerdings war der Schwarzhaarige schon bereit, loszuziehen, während sein Gegenüber offensichtlich noch etwas vor hatte. "Beweisen? Ich glaube, das wird kein Problem darstellen. Aber es muss sich auch für mich lohnen - ich bin nicht nur ein einfacher... Dieb oder Bandit. Es muss schon einen gewissen Profit geben, wenn ich etwas durchziehe. Und dafür ist Schwarzwasser beim besten Willen nicht geeignet. Ich schlage vor, wir sehen uns in Setarrif um. Dort gibt es sicher genug Beute zu machen... und auch Möglichkeiten, es wieder auszugeben."

  6. Beiträge anzeigen #286
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Nachdem sie die Ausbildung während dem Thing gestoppt hatten, ging es nun weiter. Curia und Alon trafen sich wieder einmal beim Übungsplatz.
    "So, heute fangen wir mit etwas anderem an - mit der Schnelligkeit. Ich hoffe doch, dass du immer noch laufen gegangen bist? Denn das brauchst du, besonders mit einer solch kleinen Waffe. Es ist wichtig, dass du gut ausweichen kannst, denn sollte jemand mit einer Zweihandaxt auf dich einprügeln, kannst du mit deinem Sax nicht viel abwehren; Schnelligkeit muss zu einem der wichtigsten Bestandteile deines Kampfstils werden, sonst hast du keine Chance. Vielleicht wirst du dich fragen warum wir das jetzt schon machen - ich denke, wir schaffen zuerst die Grundlagen, bevor wir zum eigentlichen Kampf kommen. Wir werden dieses Thema aber nochmals aufnehmen, sobald du mit der Waffe umgehen kannst. Gut, dann fangen wir mit ein paar Beinübungen an - du sprintest zu meinem Standort, dann zurück zu dieser Linie hier, wieder zu mir - und so weiter. Das allerdings nur als Einwärmung. Das kannst du dann auch alleine machen, mit der Strecke musst du halt variieren. Gut, dann los", meinte Alon.

  7. Beiträge anzeigen #287
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    "Wenn ich etwas will, dann gibt es keine halben Sachen für mich. Und glaubst du ich befriedige mich mit ein paar lächerlichen Goldmünzen? Es existieren so viele Definitionen von Reichtum und ich gebe mich sicher nicht nur mit einer zufrieden." Finn wandte sich um, sah in eine Richtung wo etwas mehr Licht die dichten Blätter des Waldes durchdrangen und diesen finsteren Ort erleuchteten. Ja, die Tage wurden kürzer und die Temperatur sank teilweise so tief, dass der Dieb in seinem Hemd und seiner Weste zu frösteln begann. Wie sehr würde er wieder Sonnenlicht sehen, Wärme auf seiner Haut spüren, die Geräusche des Meeres lauschen... alle das fehlte ihm... Er erinnerte sich, warum er Setarrif verlassen hatte. Es war, weil er nicht wahrhaben wollte, dass seine Schwester - die, die er für tot gehalten hatte - durch seine eigene Hände starb. Du musst endlich loslassen..., dachte er sich, schluckte und schloss seine Augen für einen Moment.

    "Anscheinend bleibt mir nicht übrig, als einen Pakt mit dem Teufel zu schließen." Finn wandte sich zu Azil um, sah in seine eiskalten Augen. Irgendwie machten ihn diese Angst, aber gaben ihm auch ein Gefühl von Vertrautheit. Es schien so, als ob diese Augen dem Myrtaner versicherten, dass er nicht der einzige auf dieser Welt war, der Schreckliches erlebt hatte. Den Tod gesehen, und all das Leid, dass dieser mit sich brachte. "Ich hoffe, dass ich keinen Fehler mache. Wenn du fertig bist, dann erwarte mich heute, wenn das letzte Sonnenlicht verblasst ist, wieder hier. Aber eins sei dir gesagt: Solange wir zusammenreisen hast du meine vollste Unterstützung, aber glaube nicht, dass ich danach auf nur einen Blutstropfen für dich vergießen werde.", lächelte der Dieb leicht. Entschlossen hielt er seine Hand Azil vor die Nase und eben so entschlossen schlug dieser ein.

    Hin und her gerissen packte er seinen Rucksack. Die Edelsteine und seine Kleider stopfte er ganz nach unten, darüber etwas Proviant und Wasser. Es war nicht das erste Mal, dass der Grünäugige reiste und er wusste in etwa, wie viel Nahrung er nach wie langer Zeit verbrauchen würde. Azil schien nicht wirklich etwas mitnehmen zu wollen, zumindest sah Finn weder eine Tasche noch einen Beutel. Nun, in brenzligen Situationen musste dieser dann eben sehen, wie er ohne Futter und sauberes Trinkwasser überlebte. Nicht sein Problem...
    In der Dunkelheit wartete der Myrtaner auf seinen Begleiter. Er hatte sich an einen Baum gelehnt und sich ins Graß gesetzt. Zumindest etwas würde ihn dieser Ort doch fehlen...Finn hatte nicht vor sich förmlich abzumelden, und das tat er auch sonst nicht. Er kam und ging wann er wollte.

    "Jüngchen...wieso lässt du mich nicht hier?", machte sich der Schädel in seiner Tasche auf sich aufmerksam.

    "Keine Ahnung. Irgendwie gefielen mir deine Witze."
    Geändert von Illdor (07.11.2011 um 17:24 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #288
    Abenteurer Avatar von Curia Dakon
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    Curia Dakon ist offline
    "Schön, daß das Training weitergeht Alon, also los, wenn du mit der Theorie fertig können wir ja beginnen." Nachdem Curia eine gefühlte Ewigkeit Zwischen seinem Ausbildner und der Markierten Stellen hin und her Rannte. Als der Händler schließlich schwer atmend Stehen." da das nur eine Aufwärmübung ist, schlage ich vor, das wir jetzt weitermachen.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Leicher Wind wehte ihm um die Nase, als er auf den Stegen in Richtung Markt marschierte. Er würde einen Bogen und Pfeile brauchen, wenn er bei seiner Bogenlehre weiterkommen wollte. Deswegen wollte er mit seinem restlichen Erspaarten einen kaufen. Wenn das Geld reichte.
    Er zog gerade seinen Mantel etwas enger, als ihm eine mittelgroße Hütte auffiel. Darüber war ein Schild angebracht "Bognerei zum überspannten Bogen".
    Wenn das nicht vielversprechend klang. Unter seinem Mantel befühlte er den Lederbeute, in dem sein letztes Geld war. Nicht wenig. Trotzdem hoffte er, nicht alles ausgeben zu müssen, da er sonst wohl auf ein Abendessen verzichten musste.
    Neugierig betrat er den Laden, in dem Geräte zum Bogenbau waren, und einige Bögen und Pfeile hangen.
    Er schaute sich um, fasziniert, welche unterschiede es zwischen den Bögen gab, wie viele Pfeile und Köcher, all das!
    Plötzlich hört er eine Stimme hinter sich.
    "Kann ich dir helfen?"
    Er schaute sich um und sah die Frau, die auch beim Samhain eine Rede gehalten war. Die mit der Göttin.
    "Ja, ich möchte gerne einen Bogen, Köcher und Pfeile kaufen. Oder was man alles braucht, gibt es auch lederne Armschienen, damit die Sehne nicht so auf den Arm knallt? Was bekomme ich dafür?", fragte er und schüttete sein Gold auf den Tisch.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Die letzten Tage und vor allem die Nächte waren der reinste Horror für den Sägewerker gewesen. Der perfide Zufall wollte es, dass er zuerst einen ehemaligen Soldaten Rhobars traf und dann in Schwarzwasser ein Fest der Toten gefeiert wurde. Es geschah nur selten, doch in diesen Tagen konnte man nur einen in sich gekehrten, beinahe emotionslosen Raminus antreffen, der stupide seiner Arbeit nachkam und sich an jedem Abend alleine an den Rand der gewohnten Lagerfeuergruppe verzog, um sich stillschweigend von Sumpfkraut zudröhnen zu lassen. Er wollte nicht vergessen, sondern lediglich verdrängen. Der Ritus mit einem Kapitel abzuschließen und symbolisch etwas zu verbrennen war ja gut gemeint, aber wie verbrannte man die quälenden Erinnerungen an geliebte Menschen, waren sie doch das einzige was er aus dieser Zeit noch besaß.

    Gunther schien sich auch schon Sorgen um den sonst so fröhlich pfeifenden Arbeiter zu machen, aber er hatte ebenso Verständnis für Raminus' Antwort auf die Frage ob alles in Ordnung sei. Gib mir noch ein, zwei Tage, dann bin ich wieder der alte. Mehr brauchte der Holzfällerchef nicht zu wissen, Raminus verrichtete ja auch immerhin weiter sein tägliches Pensum, dennoch war es schön zu sehen, dass in diesem Dörfchen auch die zwischenmenschlichen Dinge gepflegt wurden. Der Abend war nun schon sehr weit fortgeschritten und Raminus hatte gerade den letzten der bestellten Balken zu Keales Baustelle gebracht. Zur Zeit schien leider niemand anwesen zu sein, was aber auch nicht zwingend notwendig war. In den kommenden Tagen würde der Sägewerker schon immer mal vorbeischauen, um zu sehen ob mit dem Holz auch alles in Ordnung war. Vielleicht war es auch besser so im Moment niemanden anzutreffen, auf erklärende, emotionale Gespräche hatte Raminus im Moment überhaupt keine Lust. Eher würde er versuchen zeitig zu schlafen, um nicht erneut ewig von Bildern seiner Familie geplagt zu werden, Bilder, die in den letzten Tagen besonders real erschienen...

  11. Beiträge anzeigen #291
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    Suzuran ist offline
    "Oder was man alles braucht? Scheinst ja sehr viel Ahnung davon zu haben...", kommentierte sie und musterte ihr Gegenüber. Sie war nie wirklich in das Geschäft mit den Bögen hineingewachsen, deshalb hatte sie auch nicht die Erfahrung, die Vareesa besaß, aber was man zum Schießen brauchte, konnte sie mit aller Sicherheit sagen. "Wenn du so unsicher Jagst, wie du es bei deinen Aussagen bist, wird das Tier aber lange leiden..." Sie beugte sich über die Theke, ließ die Münzen durch die Finger gleiten und wandte sich dann ab, um gelangweilt das Lager aufzusuchen. Kopfschüttelnd sah sie sich um. Vareesa hatte eine Unordnung hier...vielleicht steckte eine gewisse Ordnung dahinter, Suzu konnte diese jedoch nicht erkennen. Zahlreiche Rohlinge lagen herum. Pfeilspitzen, Sehnen...Sie sah sich um und griff dann nach einem einfachen Jagdbogen, den sich der junge Kerl leisten konnte. Anschließend nahm sie einen von Vareesa fertig gefüllten Köcher, der auch für wenig Gold zu haben war und schritt dann vollbeladen in den Hauptraum. Dort spannte sie den Bogen mit der angebrachten Sehne und drückte ihn dem jungen Mann in die Hand. "Probier mal, passt das?", fragte sie und zählte noch einmal das Gold, ehe sie es von der Theke in einen Beutel schob.

  12. Beiträge anzeigen #292
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    "Vermutlich, aber ich lerne ja erst Bogenschießen. Doch das geht leider nicht ohne Bogen.", antwortete er der Frau, während diese nicht besonders enthusiastisch in ihr Lager ging.
    Sie kam mit einem einfachen, aber robust aussehendem Bogen zurück. Zwar kannte sich der Barbier noch nicht so gut mit Bögen aus, aber der hier war wohl mittelgroß, weder lang noch kurz.
    Der Ledergriff, schmiegte sich gut in seine Hand und er war bequem für ihn.
    Probeweise zog er die Sehne zurück und wieder vor, wie er es schon mit Hoffis Bogen geübt hatte. Das Holz war glatt und hatte keine Splitter. Er war anscheinend neu und gut hergestellt, nach Djoraks Einschätzung.
    "Er ist pefekt.", meinte er zu der Verkäuferin. "Haben sie auch Lederschienen? Oder reicht dafür das Geld nicht?"

  13. Beiträge anzeigen #293
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    Suzuran ist offline
    "Lederschienen haben wir nicht...musst dich woanders danach umsehen.", antwortete sie und kramte mit ihren Fingern in ihrem unordentlich geflochtenen Zopf. Sie träumte schon davon, was sie mit dem Gold anstellen konnte. Vareesa wusste ja nicht, was sie verkauft hatte und ihre Freundin hatte sowieso von ihrem Kabba gesoffen und jetzt war er seit einer Weile schon leer. "Zeit Neuen zu kaufen...", murmelte sie und hatte den jungen Käufer schon vergessen. Auf dem Schwarzmarkt war nach Samhain wieder der normale Alltag eingekehrt...Stände über Stände mit sonderbaren Dingen, die man kaufen konnte. Cremes, die die Jugend konservierte, Töpfe und Pfannen mit denen selbst Menschen, die des Kochens nicht mächtig waren, die Besten Gerichte zaubern konnten. Vielleicht konnte sie Ornlu damit überraschen?

  14. Beiträge anzeigen #294
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    "Alles klar, dankeschön.", meinte Djorak und hängte sich den Bogen über die Schulter, wie er es bei einigen Jägern gesehen hatte. Dann hängte er sich auch noch den Köcher um und verließ den Laden.
    So, jetzt war er pleite.
    Er würde mal schauen, ob er im Dorf irgendwo Arbeit fand, um etwas Geld zu verdienen. Noch hatte er etwas Trockenfleisch und hartes Brot in seiner Hütte, nun war es wohl an der Zeit die Reserven zu verbrauchen. So ging er in Richtung Heim, auch um den Bogen dort abzustellen und den Köcher und um seine Barbiertasche zu finden.
    Auf dem Weg kam er an der Stelle vorbei, an der er den Geist seines Ziehvaters gesehen hatte. Die Zeichen, die er auf seinen Wangen gehabt hatte, fiel ihm ein, ebenso wie die Worte, die er gesagt hatte. Merkwürdigerweise wusste er die genauen Worte, auch wenn sie in einer fremden Sprache waren. Er hatte das, was er gehört hatte, aufgeschrieben, auch wenn er nicht wusste, was sie bedeuteten.
    Aber sie schienen wichtig.
    Er strich sich über das Gesicht, wo sein Ziehvater die Zeichen hatte. Irgendwie schienen sie ihm vertraut, wie...Freiheit?
    Der Barbier war verwirrt, war das alles vom Sumpfkraut gekommen, oder war es ein Zeichen?
    Bei seiner Hütte angekomen, entschied er sich , bevor er in die Stadt ging, noch einmal bei der Wächerhütte nachzuschauen. Vielleicht war Idun ja da.
    Er packte also seine Axt und seine Barbiertasche und ging hin.
    Tatsächlich traf er dort seinen Lehrmeister.
    "Bewahre Idun, lange nicht gesehen. Ich habe auch geübt, wärst du bereit weiterzumachen?"

  15. Beiträge anzeigen #295
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Die letzten Tagen waren vergleichsweise trocken geblieben und so kam es, dass der Übungshof des Wächterhauses tatsächlich mal mehr Ähnlichkeit mit einem wenngleich auch unbefestigten Platz hatte denn mit einer Schlammlache, in der man ständig auf seine Haltung achten musste, um nicht in ihr zu enden. „Was bitte war da passiert?“
    Iduns Gedanken kreisten ständig um das letzte Thing. Seitdem er an jenem für ihn so ereignisreichen Abend die Baumkrone verlassen hatte, schien alles plötzlich so einfach, so logisch, als ob es nie anders hätte sein können, aber warum auch immer musste er sich den Ablauf immer wieder vor Augen führen. Es schien, als wäre da noch etwas dahinter, etwas, das er momentan noch nicht benennen konnte, etwas an das er sich vielleicht erst noch gewöhnen, worüber er in Ruhe nachdenken musste. Wie passend, dass man ihm für solche Grübeleien natürlich nie Zeit ließ!
    Einige der Wächter hatten die Ehre genossen zum Jäger von Tooshoo befördert zu werden und dementsprechend herrschte ein gewisser Nachschubbedarf, um kein Loch in der Verteidigung Schwarzwassers zu lassen. Wenn er dann so den Haufen von Möchtegernwächtern betrachtete, von denen zumindest ein paar ihre Fähigkeiten zu verbessern versuchten – wenn auch wahrscheinlich nur, um bei der Kälte warm zu bleiben – wurde ihm mulmig im Bauch.
    >> Bewahre, Idun. <<
    Noch war Hopfen und Malz nicht gänzlich verloren. Zwar hatte er seinen Schüler Djorak schon verschollen geglaubt, solange war er dem Training ferngeblieben, doch umso mehr erfreute es den Lehrmeister jetzt ihn hier aufkreuzen zu sehen. Die Hand griffbereit an seiner Axt wartete er nur begierig darauf mit den Übungen fortführen zu können.
    >> Bewahre, Djorak. Schön dich wieder zu sehen! Du hast recht, es ist schon eine ganze Weile her seit wir das letzte Mal zusammen geübt hatten. Wie wäre es, wenn du mir noch mal erzählst, was du bis jetzt gelernt hast? Deine Axt zum Beispiel, inwiefern unterscheidet sie sich von einem Schwert oder einer Keule? Was macht sie besonders, besonders gefährlich oder vielleicht auch besonders schwergängig? Die Zeit in deiner Abwesenheit hast du dich bestimmt öfters mit ihr beschäftigt. Erzähl mir davon! <<
    Idun war wahrlich gespannt, was sein Schüler ihn zu berichten hatte. Vielleicht konnten sie ja nahtlos übergehen und Djoraks Tatendurst besänftigen. Zunächst begann er jedoch mit seiner Erzählung.

  16. Beiträge anzeigen #296
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Nachdenklich saß Azil auf dem Ast bei der Lichtung, auf dem er schon vorher gesessen hatte, und ließ sich noch einmal die Worte von Finn durch den Kopf gehen. Einerseits gefiel ihm, was sein zukünftiger Reisegefährte gesagt hatte; Andererseits fand er seine Wortwahl unglücklich. Anscheinend bleibt mir nicht übrig, als einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Diese Worte hatten in dem Varanter eine dunkle Erinnerung geweckt, die er aber nicht zuordnen konnte. Eine gewaltige Schlacht, ein Kampf, viel Blut, viel Stahl, noch mehr Blut - grünes Blut und rotes Blut, welches sich auf dem schlammigen Boden vermischte und eine beengte Sicht, als ob er etwas wie... seine Maske auf dem Gesicht gehabt hatte. Ächzend massierte sich der junge Mann die Schläfen, die Kopfschmerzen, die ihn in den letzten Tagen verfolgt hatten, wurden stärker. Er wusste, dass er seine Erinnerungen wiederbekommen musste, um seinen Geist und seinen Körper wieder in einen Einklang zu bringen.

    Da, endlich kam Finn, der sich wirklich Zeit gelassen hatte, mit einem großen Rucksack. Er grinste, ließ sich mit einem hörbarem Geräusch neben den Mann fallen, ging in die Knie, um den Fall abzufedern. "Du hast anscheinend nicht nur einen Pakt mit dem Teufel, sondern gleich zwei, oder wie kann ich mir einen sprechenden Rucksack erklären?" Azil kicherte, zurrte seinen Beutel, der ihm schon die ganze Zeit auf dem Rücken gehangen hatte, fester, damit er nicht immer hin- und her schwingen konnte. Langsam lockerte er seinen Körper, schmunzelte. "Also, nach Setarrif möchtest du? Dann sollten wir uns beeilen, um wenigstens den Wald heute hinter uns lassen zu können. Es gibt hier Viecher, die du nicht unbedingt im Dunkeln untersuchen möchtest..." Grinsend folgte er Illdor, der sich schon auf den Weg machte, und sah sich noch einmal um.

    "Ich glaube, irgendwann werde ich noch einmal hierher zurückkommen. Allerdings nur... um ein wenig Unruhe zu stiften." Kurz schwieg er. "Du warst hier eine Weile, oder? Hat dieser große Baum eine Bedeutung für die Leute hier?"

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    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    In der Ferne bemerkte er den Schwarzhaarigen Burschen. Lange hatte Finn ihn warten lassen und wohlgemerkt schien dieser leicht genervt von der Warterei zu sein. Zudem wurde der Varanter plötzlich nachdenklich, als er den braunhaarigen Myrtaner von weitem kommen sah. Hatte dieser den lächerlichen Hohlkopf in seinem Rucksack gehört? Wenn nicht, worüber dachte dieser nach? Ob es nicht vielleicht doch besser wäre, nicht mit Finn zu reisen? Ja, du heiliger, hochgesegneter Gott! Sollte es dich geben, so lasse es bitte wahr werden! Doch stattdessen stellte ihm dieser eine komische Frage zu diesem zu großgewachsenen Baum...

    "Ja, dieser Baum so ziemlich alles für die Bewohner hier. Er ist heilig. Ein Segen oder vielleicht sogar mehr. Was weiß ich, vielleicht träumen diese Sumpfbauern sogar von diesem Baum. Jedenfalls..." Finn sah leicht verwirrt zu Azil hinüber, bemerkte sein kurzes, konzentriertes Schweigen. Was hegte dieser verdammte Affe jetzt schon wieder aus? "Dass du Unruhe stiften willst, das glaube ich dir aufs Wort, aber solange dabei nicht ich oder einen meiner Kameraden zu schaden kommen...ist es mir egal."

    Hastig marschierten die beiden durch die Sumpflandschaft, Finn vorne, Azil hinten folgend. Es war nicht viel Gesprächsthema vorhanden, also schwiegen beide. Zum ersten Mal seit der ersten Begegnung mit dem Varanter ruhte die Hand des Diebs nicht auf dem Griff seines Dolches. War es Vertrauen oder einfach nur die Höflichkeit, die dem Myrtaner zwang, sich nicht wie ein angespanntes Etwas zu benehmen? Finn wusste es nicht, aber es interessierte ihm - komischerweise. "Ich bezweifle, dass wir den Wald so schnell hinter uns lassen werden. Es ist schon ziemlich spät. Vielleicht war es doch eine allzu voreilige Entscheidung gewesen und wir hätten auf den Morgen warten sollen.", murmelte er. "Was meinst du? Rasten wir? Meine Augen sind zwar nicht schlecht, aber durch die Finsternis schauen...soweit bin ich noch nicht."
    Geändert von Illdor (07.11.2011 um 23:43 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #298
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu musterte Andrahir ein wenig. Ob er sich wirklich Gedanken über sein Werkzeug machte? Hm, fraglich, aber vielleicht wollte er nichts von der Materie wissen... Wie auch immer. Er wollte kämpfen lernen? Fein, aber zuerst würde er die Kontrolle über die Waffe erlangen müssen. Denn nach seinen eigenen Worten hatte Andrahir nicht den Schimmer davon, wie man sein Tötungswerkzeug kontrollierte. Kurzerhand packte der Templer sich also einen Speer von einem der Waffenständer und rammte diesen mit einem kräftigen Ruck ins Erdreich hinein. Den irritierten Blick von Andrahir ließ er dabei unkommentiert und zog dabei die große Spaltwaffe, welche er mitgenommen hatte. Mit beiden Händen am Griff holte er weit aus, seine Augen flammten für einen Moment lang förmlich auf und ohne weiteres ließ er seine massive Waffe auf den Speer zuschnellen. Doch, statt wie zu erwarten den hölzernen Schaft mit nur einem Hieb zu zertrümmern, hielt die angeschärfte Seite seines Schwertes, wenn man es so nennen konnte, fast schon millimetergenau davor an. Einen kurzen Atemzug später nahm er die monströse Waffe dann wieder nach unten und schaute zu seinem Schüler hin.

    "Du willst lernen, wie man Leute verletzt? Lern erstmal, wie man Leute nicht verletzt und wie du deine Waffe unter Kontrolle hast. Du hast sieben Angriffsrichtungen. Gerade von oben herab auf den Kopf, von rechts und links oben auf den Hals oder die Schultern. Von denselben Seiten in der Mitte auf die Arme oder den Brustkorb und alles beide nochmal von unten nach oben gegen die Beine. Natürlich kannst du auch mittig nach oben ziehen, bietet sich aber nicht so oft an. Übe jede dieser Angriffsrichtungen und versuche so knapp wie möglich vor dem Holzstück abzubremsen. Somit lernst du das Waffengewicht einzuschätzen und auch, wie du ein Gefühl für die Waffe bekommst. Du weißt was zu tun ist, also verweil dich ein bisschen. Ich werd noch ein paar Dinge erledigen..."

    Und mit diesen Worten ließ er seinen Schüler nun allein und ging wieder in Richtung Kommandantur. Er würde für die nächsten Tage planen müssen...

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline

    Außerhalb von Schwarzwasser, Richtung Kastell

    Azil schmunzelte, war das doch das erste Zugeständnis von Finn, dass er auch nicht über alles Erhaben war. Leise summend schloss der Varanter zu dem Mann auf, überholte ihn um zwei Schritte und drehte den Kopf, auf dem sein übliches Lächeln klebte, nach hinten. "Ich habe gelernt, eins mit der Finsternis zu werden. Ich weiß nicht mehr wie oder warum, aber sie ist für mich nichts Fremdes mehr. Eher ist sie eine weitere Begebenheit wie Regen oder Schnee... aber nichts, worin ich mich nicht zurechtfinden könnte. Ich sage, wir gehen weiter, bis wir unbedingt rasten müssen. Wie gesagt... ich möchte hier nicht länger bleiben, als nötig. Allerdings würde ich auch sagen, das wir beide jeweils eine kleine Fackel nehmen, denn komplette Dunkelheit, nein, in der finde ich mich auch nicht zurecht. Mir reicht ein Quantum Licht." Zufrieden mit seiner Entscheidung entzündete er mithilfe seiner Kohle, die er immer dabei hatte, zwei Fackeln, gab eine davon Finn und nahm die andere in die Rechte. "Und jetzt komm. Ich glaube, wir haben keine Zeit zu verlieren." Ohne weiter darauf zu achten, ob sein Gefährte eventuell Einwände hatte oder ähnliches, drehte er sich wieder in Richtung Süden. "Der Umweg ist natürlich ein wenig ärgerlich, muss aber wohl sein." Seufzend ging er wieder los, schwieg erst einmal. Und gleichzeitig reifte ein reizvoller Gedanke in ihm, ein Plan, den er sich sorgsam zurechtlegte.

    Einige Zeit später - Azil und Finn liefen immer noch mit gleichmäßigen, aber langsam kürzer werdenden Schritten durch den Wald - rammte der junge Varanter schließlich seine beinahe komplett heruntergebrannte, improvisierte Fackel in den Boden und seufzte leicht. "Wir brauchen neues Holz für die Fackeln. Warte hier, ruhe dich kurz aus, ich bin gleich zurück.", meinte er, verschwand zwischen den Bäumen und damit in der Dunkelheit. Als ihn die beinahe greifbar scheinende Finsternis verschluckt hatte, fühlte sich Azil beinahe sofort stärker. Es war seltsam. In dieser Finsternis schien sein innerstes Wesen zu erwachen und nach einem Kampf oder Blut zu lechzen. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Woher kam diese Sucht nach Blut und Schmerz? Schnell sammelte er einige Stöcker ein, mit denen er die Fackeln wieder erneuern konnte, richtete sich dann langsam auf, drehte sich langsam um. Dort war etwas. Etwas direkt hinter ihm, etwas mörderisches, etwas Jagendes. Etwas, was ihm sein Leben nehmen konnte, wenn er nicht achtsam war. Seine suchenden, eiskalten Augen suchten nach einem Hinweis, was dort war, was kaum Geräusche machte und darauf zu lauern schien, dass der Varanter nur eine falsche Bewegung machte. Azil schauderte leicht. Mit einem Mal fühlte er sich verletztlich, er fühlte sich wie Beute. Die er wohl auch war. Mit einem Mal sah er etwas. Zähne. Viele Zähne, noch mehr Zähne.

    "Verdammt!", knurrte Azil, warf sich zur Seite, rollte sich ab. Ein verdammter, von Beliar geschickter Sumpfhai. Ein gottverdammter, hungriger Sumpfhai, der seine Zähne in sein Fleisch treiben wollte und höchstens Knochen übrig lassen würde, wenn er ihn erwischen würde. Mit einigen schnellen Bewegungen war Azil einen Baum hinaufgesprungen, atmete schwer. Das Monster hatte seinen linken Arm aufgerissen, der blutete und sich nicht mehr gut anfühlte. "Verdammt...", wiederholte er, spuckte aus und sah in Richtung Finn. Von weitem konnte er den Platz sehen, der noch von den Fackeln erhellt wurde. "Nun, ein Wettlauf nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen einen Muskelberg mit Zähnen. Lauf, Azil, lauf!", murmelte er, sah, wie das Monster sich hochreckte und ihn beinahe erwischte. Schnell stieß er sich ab, benutzte einen weiteren Ast, schwang einmal vor und zurück und nutzte dann den Schwung, um in Richtung Ziel zu springen. Als er aufkam, schien der Hai zu schnüffeln, die Fährte aufzunehmen. Das Monster stieß einen grauenvollen Ruf aus und kam dann, schneller, als es der Varanter erwartet hatte, auf ihn zu. So schnell er konnte, rannte er zu der kleinen Lichtung zurück, schlitterte förmlich auf die kreisrunde Fläche und zückte seinen Kletterdolch. "Beweg' deinen Arsch, Finn, wir haben hier ein Problem."

    In dem Moment brach der Sumpfhai durch die Bäume.

  20. Beiträge anzeigen #300
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Mit mürrischem Blick folgte Berash seinen Händen. Immer wieder glitten sie abwechselnd über das Schwert, den Schleifstein stets wechselnd. Das kratzende Geräusch, mit welchem die Klinge geschärft wurde, war eines der wenigen Geräusche, welches man im Moment hörte. Der Krieger saß abseits der Gemeinschaft, hatte sich in eine ruhigere Ecke von Schwarzwasser verzogen. Er musste nachdenken. Und dazu konnte er keine schwatzende und plaudernde Gemeinschaft von Rabauken und anderen Gesocks um sich haben.
    Mit einigem Frust dachte Berash zurück an das große Feuer, an welchem er vor ein paar Tagen gestanden hatte. Jeder, der mit etwas abschließen wollte, hatte eine Fackel hinein geworfen. So auch Berash. Auch er wollte mit etwas abschließen. Doch noch fehlte ihm der entgültige Wille dazu. Er hatte einiges hier erfahren. Dinge, welche vielleicht verhindern konnten, dass der einstige Emir diesen Ort noch einmal verlassen würde. Und doch... Berash hatte nur das Gefühl, an der Oberfläche gekratzt zu haben. Hier verbargen sich Dinge vor dem menschlichen Auge, die nicht einfach zu verstehen waren. Und er wollte es auch nicht. Er wollte fort. Doch seine Ehre verbot es ihm, einfach so zu gehen. Er wollte, nein er musste fragen. Er musste die Erlaubnis bekommen. Doch was war, wenn sie ihm verweigert wurde...?

    Dann würde Blut fließen. Soviel stand fest. Und wenn der einstige Herr Bakareshs sein leben dafür geben müsste... Nun, so manchen würde er noch mitnehmen. Wenn er schon untergehen musste, dann in einem Akt voller Gewalt und Schmerz. Er würde sich hier nicht festhalten lassen. Niemand würde ihn noch einmal gegen seinen Willen festhalten. Niemand!

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