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    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Es war still geworden in der Arena. Alle lauschten gebannt den leisen Worten der Meister. Und doch vermochte kaum jemand sie zu verstehen. Dem Aufseher der Akademie wäre es lieber gewesen, dass anstatt der verdammten Stille, sich das rauschende Murmeln von zuvor erneut erhob. Männer, die schwiegen, hatten Blicke voller Erwartungen, Hoffnungen und Träumen. Bei manchen wirkte dies zwar so gequält, als würden sie sich am liebsten in eine Ecke verziehen und scheißen, doch Raad war sich bewusst, dass nicht jeder voller Freude auf das Kommende blickte. Manche wussten es sicher besser. Andere verfluchten die Tatsache, dass sie gegen ihr eigenes Volk in einen Kampf zogen, und wieder andere fragten sich wohl einfach, was sie hier sollten. So war es immer. Seit Anbeginn der Zeit konnte nie ein Mensch von sich behaupten, immer nur dort gewesen zu sein, wo es ihm gefiel. Jene, die dies taten, waren schamlose Lügner.

    Der ehemalige Assassine blickte Arjen nach, wie er sich zwischen den Männern hindurch drängte. Seine Bewegungen waren hastig und die Berührungen, die er Umstehenden zu teil werden ließ, grob und von der Panik genährt, die seinen Blick gefangen hielt. Und dies alles nur für eine Frau, deren Antwort den Meister des Geschicks zerstören würde. Raad ahnte es. Doch ihn aufzuhalten wäre so sinnlos wie zu versuchen, diesem Ort jetzt noch zu entkommen.

    Und so stieg der Jüngling auf sein kleines Bierfass, blickte ein letztes Mal auf den Moddaen und fragte sich im Stillen, was den Meister der Kraft gerade jetzt hierher getrieben hatte. Thoke stand bei ihm. Er war den beiden Männern dankbar. Selbst Arjen. Sie ersparten ihm wahrscheinlich, möglicherweise und vermutlich. Sie brachten Sicherheit in einen Plan, der ohne diese bestenfalls ein wohlgemeinter Versuch gewesen wäre.

    Raad hob die rechte Hand und winkte über die Köpfe der Männer hinweg. Als würden ihn nicht sowieso schon alle anstarren, als wollte er im nächsten Augenblick in den Himmel aufsteigen oder in einer Bierfontäne vergehen.

    „Ihr habt Fehler begangen.“, sprach der Aufseher ernst, „Der erste war, zu glauben, Rhobar wäre ein guter König. Der zweite war die Eroberung Bakaresh.“, wie lange er ihnen dies schon unter die Nase reiben wollte, „Der dritte Fehler war, nach Setarrif zu kommen und eure Dienste Ethorn anzudienen, fest davon überzeugt, dass die Zeit das Misstrauen der Menschen dieser Stadt mildern wird.

    Doch dies sind keine Fehler, die sich aus eurer Bösartigkeit ergeben. Ganz im Gegenteil bezeugen sie eure Ehre. Rhobar vertrieb die Orks und ihr tatet gut daran, ihn zu unterstützen. Bakaresh jedoch war Symbol seiner Gier. Einer Gier, die nicht mit Varant endete. Er brach nach Argaan auf und eure Ehre war der Grund, ihm den Rücken zu kehren. Sein Krieg ist sinnlos. Er will Ordnung über die Welt bringen, das Feuer Innos, und übersieht, dass Feuer immer vernichtet.

    Eure Ehre liegt darin, euren Dienst dem Wohle Argaans unterstellt zu haben. Und das Wohl Argaans wird durch Ethorn VI. verteidigt. Ihr seid hier, weil ihr helfen wollt. Einem Reich, welches durch Rhobars Gier dem Untergang entgegen getrieben wird. Und doch gibt es Hoffnung. Die Nordmänner sind die Hoffnung dieser Stadt. Weil sie Rhobar dienten, weil sie Rhobar verließen und weil ihre Stärke es ist, die Rhobar besiegen wird.

    Die Akademie ist die Flagge einer alten Einigkeit. Von ihrem Grund und Boden geht die Stärke Setarrifs aus. In ihren Hallen ist das Wissen um Kampf und Ehre geborgen. Und die Männer, die in jene Hallen treten, sich mit anderen zu messen und an sich zu arbeiten, sind bestimmt, der Stolz eines freien und ehrenhaften Königreichs zu sein. Wer hier lernt, tut dies in der festen Überzeugung, dass seine Kraft der Freiheit dienen wird. Einer Freiheit, die nicht zwischen Myrtanern und Setarrifern unterscheidet. Eine Freiheit, die keine Grenzen zieht. Eine Freiheit, die allen Menschen mit dem gleichen Recht gegenüber tritt.

    Ethorn war es, der dies ermöglichte. Es ist sein Reich, dessen Einladung wir gefolgt sind. Doch wir sind längst keine Gäste mehr. Wir sind der Grund, warum diese Stadt für die Ewigkeit erbaut worden ist. Weil wir nicht einer stumpfsinnigen Ordnung eines Gottes folgen, der mit Feuer sein Wort verbreitet.“

    Der Schwarzhaarige kratzte sich am Kinn. Es war so still, dass man Tauben scheißen hören konnte. Irgendwo am Rande der Arena schien tatsächlich eine zu sitzen und ihrer Erleichterung zu frönen. Sollte sie Siegmund auf den Kopf kacken.

    „Doch heute ist es nicht das Feuer, welches die Freiheit bedroht. Es ist der Hass und die Gier eines Mannes, der jahrelang sein Dienst für die Akademie getan hat. Es ist der Hass und die Gier eines Mannes, der sich nach Macht sehnt. Siegmund ist sein Name. Er sucht Ethorn zu stürzen. Uns zu vertreiben. Und mit alle dem Setarrif zu zerstören. Weil er die Akademie schwächt. Weil er das Fundament dieser Stadt seiner Stärke beraubt. Weil er die Freiheit für verzichtbar hält. Weil er nicht erkennt, welchen Ruhm die Stärke Nordmars geeint mit dem Wissen der Akademie und dem Freiheitswillen Setarrifs erreichen kann. Weil er glaubt, dass nur ein reines Setarrif das Königreich beschützen kann.

    Er verkennt die Klugheit des Königs und die Ehre der Männer, die ihm die dienen, dieses Reich zu beschützen. Sein Blick ist mit Blindheit geschlagen und seine Taten dienen allein seinem eigenen Stolz und seinem Egoismus. Dieser Mann, der sich anstelle Ethorns auf den Thron setzen wird, wenn wir es nicht verhindern, wird Setarrif mit dem Blute Nordmars dem Untergang durch Rhobar übergeben.“

    Waren es noch seine eigenen Worte? Sie klangen fremd in seinen Ohren. Der Aufseher der Akademie fühlte sich berauscht von dem Augenblick, dem leisen Murmeln der Männer. Ab und an wurde gejubelt. Manche stimmten zu. Doch dies alles erreichte ihn kaum. Er wartete, bis die Männer ihm wieder lauschten, doch er fühlte sich gefangen. Eingesperrt auf einem kleinen Bierfass in einer Menge von Menschen, die an seinen Lippen hingen. War dies das Gefühl von Macht?

    „Um dieses Ziel zu erreichen, wird Siegmund alles unternehmen. Sein Ziel ist der König, der Palast. Doch sein Weg wird nicht durch die Straßen der Stadt führen, sondern unter dieser hindurch. Setarrif ist gespickt von alten Gängen, die sein Heer bis vor die Tore des Palastes auf den Königsplatz tragen. Und dieser Ort, den er erreichen will, wird der Ort unseres Sieges sein. Wir werden die Straßen, die zu dem Platz führen, mit unseren Männern füllen. Es gibt nur einen Weg in den Palast und genau diesen werden wir ihm abschneiden.

    Wir alleine sind nicht genug. Die Nordmänner sind nicht genug. Siegmund hat vielen Männer seine Gedanken von Hass und Vernichtung in den Kopf gesetzt. Es sind verwirrte Männer, die zum Töten bereit sind. Und sie sind in der Überzahl.

    Das Händlerviertel wird von ehemaligen Männern der Akademie gehalten, die von Siegmund hinausgeworfen sind. Ihre Zahl ist groß, doch sie alleine werden den Sieg nicht davon tragen. Nur die geeinte Stärke Setarrifs und all jener Männer, die für die Ehre in diese Stadt gekommen sind, die heute hier sind, weil sie etwas kennen, dass es zu verteidigen gilt, wird Setarrif von dem Makel Siegmunds befreien. Vom Misstrauen, von der Saat des Hasses.

    Wir werden Siegmund mit den Setarrifern und den Nordmännern auf dem Königsplatz aufhalten. Gleichzeitig werden wir die verlassene Akademie einnehmen und Siegmund so seiner Rückzugsmöglichkeit berauben. Er wird zum Kampf gezwungen. Dies ist seine einzige Chance und unser Sieg! Für die Ehre, für Ethorn und für die Freiheit Setarrifs und Argaans!“

    Betäubt stand Raad auf seinem Fass, starrte auf die Männer und trat dann taumelnd wieder auf den sandigen Boden der Arena. Er wusste nicht, ob der Jubel seine Ohren zum Aufgeben gezwungen hatte oder er es nicht hören wollte. Sein Blick suchte ein bekanntes Gesicht und fand es in Moddaen. Der Mann lächelte. Wenigstens einer… Raad hatte ja nicht gerade einen Bürgerkrieg ausgerufen…

  2. Beiträge anzeigen #322
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline
    Farel duckte sich unter der steinernen Brüstung, welche die Ränge der Arena von dem Kampfrund trennten, hinweg und sprang mit einem Satz auf den sandigen Boden. Die Stimme Raads erfüllte das Innere des runden Gebäudes und schien von den hohen Wänden zurückgeworfen zu werden. Ein hallendes Echo, welches geboren war, in die Ohren der Männer zu sickern und den Rausch nach Blut in ihnen anzuheizen. Doch der Rausch nach Blut würde sie nicht retten. Wie gut es da war, dass Raad von Freiheit sprach…

    Ein finsterer Ausdruck trat auf das Gesicht des Assassinen, als er sich durch die ersten Reihen hindurchzwängte. Er wollte den Mann, der etwas erhoben stand, erreichen. Wollte Moddaen erreichen, Candaal, wenn er es schaffte, ihn in die Finger zu kriegen.

    Doch die Reihen der Männer wirkten so geschlossen wie Zubens Harem. Keine Möglichkeit, hindurch zu kommen. Außer er sprang über ihre Köpfe hinweg. Doch die Zeit rann ihnen davon. Und sie wussten es nicht. Standen da, hangen an den Lippen eines anderen Mannes und erkannten nicht die Gefahr, die unter ihnen lauerte. Doch wie sollten sie auch…

    Farel a’Rog ni’Orej wollte die Stimme erheben, doch im gleichen Augenblick endeten die Worte des Schwarzhaarigen und die Stimmen der Männer erfüllten die Arena wie das tosende Rauschen eines Meeres. Ihm war es egal, ob es Freudenschreie oder ein Urteil der Vernichtung war. Er hatte den Plan vernommen. Es war der einzige, wenn man es nicht riskieren wollte, sich an den Mauern der Akademie zu zerreiben, der funktionieren konnte. Musste.

    Der Assassine packte einen weißhaarigen Krieger am Arm. Der Blick des Mannes wandte sich ihm zu und Farel erwiderte ihn mit einer ernsten Mine und einem harten Funkeln in den Augen. „Hör genau zu. Schaff die Männer hier raus. Es ist mir egal, wie du es anstellst. Doch sie müssen alle raus. Unter der Arena ist eine große Halle, die nur von Säulen getragen wird. Diese Säulen sind im Begriff einzustürzen. Der Feind probt unsere Vernichtung. Wir müssen hier raus!“, sprach der Mann mit dem stechenden Blick eindringlich und wartete kaum auf das Nicken des Kriegers, ehe er sich erneut zwischen den aufbrechenden Reihen der lauten Männer hindurchzwängte. Immer wieder hielt er an und gab vereinzelt die gleiche Anweisung.

    Dann begann der Boden zu erzittern. Nur leicht. Doch es war ein Anfang...

    Raad

  3. Beiträge anzeigen #323
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    Marvin ist offline
    Die Rede, das war sie also. Marvin wusste nicht so Recht, was er von Raads Aufruf zur Schlacht halten sollte. Natürlich, ihre Worte waren weise und gut gewählt, der Inhalt der Richtige und auch gut rübergebracht. Doch zum Einen schien es Marvin, als würde Raad sich in dieser Position nicht wohl fühlen, die Position des - unglimpflich gesagt - Marktschreiers. Er war von dem überzeugt, was er sagte, doch es schien ihm in Marvins Augen nicht so richtig gefallen zu können, dies als Werbung in die Köpfe seiner Männer bringen zu müssen, wohl wissend, dass er nicht die volle Wahrheit sprach und Dinge verschweigen oder wohlwollend umschreiben musste. Ein edler Charakterzug.

    Die Rede sprach Marvin selbst auffallend wenig an. Raad sprach drei Fehler an, von denen Marvin keinen begangen hatte. Er hatte nie an Rhobar geglaubt, mit der Eroberung Bakareshs hatte nie etwas zu tun, ja nicht einmal viel davon gewusst. Und Ethorn hatte er nie seine Dienste angeboten. Interessant fand Marvin den Aspekt der Freiheit in Raads Rede, dass er behauptete - womit er wahrscheinlich auch Recht hatte -, dass Ethorn eher für das Wohl Argaans Stand, als Rhobar ist in einer solchen Rede obligatorisch. Doch an der Freiheit hängte Marvin sich auf. "Ohne Grenzen" kam ihm da zu Ohren, solange man den König nicht in Frage stellte und dessen Gesetze und Befehle beachtete vielleicht, doch das waren doch ziemlich streng definierte Grenzen. Oder auch "die allen Menschen mit dem gleichen Recht gegenüber tritt", auch hier stört der Aspekt des Königs. Noch kannte Marvin nicht das genaue Staatsystem in dieser Stadt, doch das der Händler am Stand dieselben Rechte, nicht mehr aber bei allen Göttern auch nicht weniger, genoß als der König.

    Die Rede hatte so oder so etwas bewirkt, denn nun kannten Marvin und die anderen Männer endlich die Geschichte, sie wussten nun sicher vom Versuch den König zu stürzen, was für manche sicher noch motivierender wirkte, Und sie kannten nun den Plan, mit dem sie dem Ursurpator entgegen treten würden. Marvin überdachte die einzelnen Punkte, es konnte durchaus funktionieren, jedenfalls soweit er die Topologie der Stadt einschätzen konnte, der Erfolg hing wohl primär vom Ausmaß der zahlenmäßigen Überlegenheit dieses Siegmunds ab. Und natürlich den unendlich vielen sekundären Faktoren, wie Wetter, Moral, das gestrige Abendessen und der Entschlossenheit der Truppe.

    Die Rede war vorbei, hauptsächlich von Jubel begleitet stieg Raad von dem kleinen Bierfaß herab, wahrscheinlich erleichtert, dass diese Pflicht nun erledigt war. Doch Marvin konnte sich nicht darauf konzentrieren, ein Mann riss ihn am Arm und erklärte ihm, er müsse die Leute aus der Arena bringen, kurz bevor der Boden zu zittern begann, was die breite Masse in ihrem Jubel gar nicht mitbekam. Für einen kleinen Moment ergriff Marvin Panik, doch fand er sofort zu der für ihn charakteristischen Ruhe zurück. Es gab für Marvin im Augenblick nur eine wahre Möglichkeit, die Leute hier heraus zu schaffen und das schnell.

    Die Rede ist noch nicht vorbei! dachte er sich, holte tief Luft und rief, ja schrie beinahe in die Runde: »Für Raad! Für die Akademie! Für Ethorn!« ein Teil der Gruppe, vielleicht ein Drittel, vielleicht ein Viertel stimmte sich ein und wiederholte die Worte unisono. Es wird reichen schoss es Marvin durch den Kopf und erhob sofort erneut die Stimme, jetzt ging es ums Ganze: »In den Krieg! Zum Sieg! Stich um Stich, Hieb um Hieb!« nicht der sauberste Reim, aber das war ihm Moment nebensächlich. »Zum Königsplatz! Attacke!«

    Marvin bildete sich ein, spüren zu können wie Raad ihn wahrscheinlich mit einer Mischung aus Ärger und Verwirrung anstarrte, nicht wissend, was der weißhaarige Krieger schon wieder anstellte. Vertrau mir, Du wirst mir noch dafür danken … wenn es funktioniert.

    Es funktionierte.

    Marvin hatte natürlich nicht die gesamte Arena erreicht, schließlich war sie mit jubelnden Männern gefüllt, doch der ihm nächste Teil setzte sich in Bewegung, mit lautem Gebrüll und Kriegsgeschrei und unter den trampelnden Füßen der marschierenden Männern, fiel das nächste Zittern des Bodens kaum auf. Ein paar Minuten noch, mehr nicht... Die ersten begannen der in Marsch gesetzten Gruppe zu folgen, oft genug musste wohl nur jemand beginnen, damit die anderen folgten. Ein paar Minuten...

  4. Beiträge anzeigen #324
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Aufmerksam lauschte Nigel der Rede Raads, sog förmlich die Worte ein und ließ sich mitreißen.
    Diese Rede gab Nigel viele Antworten, die er seit sehr langem suchte. Endlich wusste er, warum er hier war. Was sein Ziel sein musste und wofür er leben sollte. Freiheit. Dafür hatte er schon immer eingestanden, wenn man es genau betrachtete. Am Anfang natürlich mit dem Fehler, zu denken, dass Rhobar und Innos diese Freiheit bedeuten würde. Gerechtigkeit lag im Auge des Betrachters und bedeutete nie zwingend auch Freiheit. Das hatte Nigel gelernt in den Jahren nach dem Tod seines Vaters. Doch dafür hatte er einen hohen Preis bezahlen müssen. Alles hatte nunmal seinen Preis (nur die Wurst hatte zwei, sagte man sich) und Nigel bereute nicht diesen Preis dafür aufzubringen.

    Doch all das, was Raad gesagt hatte - mit Sicherheit, um die Männer ausreichend zu motivieren - gab Nigel die so schmerzlich vermisste Sicherheit zurück, zu wissen, was man tut. Ja, Ethorn stand für die Freiheit Argaans - wenn man Rhobar auf der Gegenseite betrachtete. Ja, dafür lohnte es sich zu kämpfen. Ja, deswegen war Nigel hier...geblieben, ohne es so zu wissen, um es in Worte fassen zu können. Und verdammt, Ja, diese Ratte Siegmund brachte all das in Gefahr durch Gier und Selbstsucht. Damit machte er sich keinen Deut besser als Rhobar und seine Schergen. Und zuletzt, Ja, man musste ihn aufhalten.
    Nigel zu motivieren, gelang Raad ausgezeichnet. Und der Abenteurer war dem Schwarzhaarigen auch dankbar dafür. Allerdings stimmte er nicht mit ein in die Jubelrufe. Das war nicht sein Ding. Er beschäftigte sich stattdessen in seinem Kopf mit dem, was gesagt wurde. Bis plötzlich eine Stimme aus der Masse zum Abmarsch rief. Und die Masse setzte sich in Bewegung. Es war kein einheitliches Heer, welches im Gleichschritt marschierte. Jeder für sich und seinem eigenen Grund, aber trotzdem als Ganzes. Sogar der Boden fing an zu zittern unter den Schritten der Männer.

    Der Mob drückte sich aus der Arena heraus und Nigel neben Mani stand zwischen ihnen. Man wartete, bis alle Männer aus dem Kampfrund herauswaren, doch plötzlich war ein lautes Krachen und Poltern zu hören und unter den Füßen zu spüren.
    Es kam von dort, wo sie bisher gewartet, gestanden und zugehört haben. Unsichere Blicke huschten durch die Nacht. Was war das? Schließlich kam von hinten die Meldung: der Boden sei eingestürzt. Was? Wieso? Und gab es Verletzte? Es schien, als ob eine Panik ausbrechen würde...Das wäre ihr Untergang...

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    Marvin ist offline
    Geschrei, Gerede, Geflüster. Tatsächlich waren auf Marvins geheiß die Massen in Bewegung geraten, hatten begonnen ihre Sachen zusammen zu raffen und folgten den ersten, die bereits den Fuß auf den Boden außerhalb der Arena gesetzt hatten. Voller Vorfreude auf die Schlacht waren sie schnell, doch Marvin hätte es lieber gehabt, sie hätten sich noch ein wenig mehr beeilt, niemand konnte wissen, wie lange.

    Krach.

    Noch bevor die ersten Stimmen sich erhoben, wusste Marvin, was passiert war. Der Boden der Arena hatte tatsächlich nachgegeben, es erhob sich Gemurmel und Hälse wurden gereckt. Marvin schubste den nächsten Soldaten vorwärts: »Weiter!« rief er, die Männer mussten die Arena verlassen, so oder so, wer weiß was noch alles im Untergrund versinken konnte? Marvin eilte nach hinten, um den Schaden zu begutachten, während er immer wieder Männern befahl, weiter vorzurücken, nicht stehen zu bleiben und vor allem nicht zurückzuweichen. Der weißhaarige Krieger hatte keinerlei Befugnis für derlei Befehle, doch solange niemand sie hinterfragte, kümmerte er sich nicht darum. Panik schien sich breit zu machen, der Auszug verlor seinen Schwung.

    »Der Feind kämpft mit dunkler Magie und feigen Tricks, doch damit kann er uns nicht stoppen!« rief er laut aus. Eines von Beiden entspricht wahrscheinlich sogar der Wahrheit. dachte er sich. »Mit frischem Mut vorwärts, kein Zögern, kein Zaudern, vorwärts gegen den Feind!« Endlich kam Marvin an der Einbruchstelle an. Es waren tatsächlich, die meisten rechtzeitig aus dem direkten Zentrum der Katastrophe entkommen, noch - mit Betonung auf noch - war nur ein Teil in der Mitte der Arena eingebrochen, Sand lief in das Loch auf Leichen und Verletzte. Auch die Gegend um das Loch sah wenig vertrauenserweckend aus. Ein paar Soldaten starrten verwirrt in das plötzliche Nichts. »Holt Seile.« befahl er ihnen, dieses Mal ohne zu schreien, die Armee musste weiter marschieren, wenn sie stockte und zurückkehrte wäre der Schwung des Angriffs verloren, die Moral mit einem Male dahin und eventuell würde noch mehr einstürzen.

    Es war ein erschreckender Anblick, mehrere Säulen des Unterbaus schienen einfach in sich zusammengefallen zu sein und hatten den Boden der Arena mit sich gerissen, Schutt und Staub überall, manche der Opfer waren wohl einfach nur hart gefallen, andere wurden von Trümmern begraben. Marvin erblickte einen zertrümmerten Schädel, doch ein paar gaben noch ganz offensichtliche Lebenzeichen von sich.

    »Wer seid Ihr überhaupt?« Verdammt, irgendwann musste es ja kommen. schoss es Marvin durch den Kopf. »Erst die Seile, dann die Fragen. Und am Besten einen Sanitäter oder noch besser einen Heiler ... oder zehn davon!« Das schien dem Soldaten einzuleuchten. Solange man die richtigen Befehle gab, wurden sie auch ohne Autorität befolgt. Marvin suchte und fand eine Stelle, an der er in das Loch hinabsteigen konnte. Wenn es erst einmal Seile gab, musste man wissen, welche der Betroffenen schon tot war und irgendjemand würde sie eventuell auch am Seil befestigen müssen.Hoffentlich bleibt der Rest in Bewegung...

    Mitten in seinem Abstieg brach ein Stein heraus, auf dem er seinen Fuß gestellt hatte und er fiel selbst in das Loch. Der Aufprall sog ihm die Luft aus den Lungen und er verfiel in einem starken Hustanfall, doch war er we it weniger gefallen, als die anderen und dadurch im Großen unverletzt. Sobald er wieder zu Atem gekommen war, raffte er sich auf und begann nach Überlebenden zu suchen. Wenn noch mehr einstürzt, stehe ich mittendrin...

  6. Beiträge anzeigen #326
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Plötzlich wurde es hektisch.

    "Hier kann ich nicht anlegen. Die See ist zu unruhig, wir würden an den Klippen zerschellen."

    Rief der Kapitän, während Viraya etwas in der Dunkelheit auszumachen versuchte. Setarrif. Sie waren in Sicherheit. Das Beiboot wurde heruntergelassen, Redsonja hineingesetzt. Sie wirkte verkrampft und stöhnte von Zeit zu Zeit mit schmerzverzerrtem Gesicht. Es kam der Schwarzmagierin wie eine Ewigkeit vor. Die Paddle tauchten nur langsam ins Wasser ein, die Ruderer keuchten noch nicht vor Anstrengung. Alles viel zu schleppend. Die Diebin atmete tief ein und aus, während Kortis die rothaarige Kriegerin stützte.

    "Du passt auf meine Waffen auf."
    Sprach sie und drückte Viraya ihren Schwertgurt in die Hand.
    "Wirst schon nicht gleich sterben." Entgegnete die Magierin und grinste. "Du hast schon deutlich mehr überlebt, als das."
    "Werde ich schon nicht, aber schau, dass hier bald ein Heiler auf der Matte steht. Ich glaube es geht bald los."

    Dennoch nahm sie die beiden dunklen Klingen an sich. Dann hatten sie endlich den Steg erreicht. Viraya sprang als erste aus dem Boot.

    "Ich hole jemanden."


    Rief die Schwarzmagierin noch, dann rannte sie. Hoch zum Eingang der Stadt, wo sie prompt von den Wachen aufgehalten wurde. Sie schienen nervös. Irgendetwas stimmte nicht. Aber darum konnte sie sich erstmals nicht kümmern. Sie musste hier vorbei und zwar schnell. Eine Heilerin musste her, eine die wusste, wie man ein Kind zur Welt brachte. Und schon wieder bedauerte Viraya, dass sie noch nicht bei Ceron war und das Handwerk der Heilung erlernt hatte. Sie redete also auf die Wache ein, bis sie nach einem Burschen riefen.

    "Zeig der Dame die Heilkammer der Wassermagier, Broggo."


    Wiesen sie ihn an und endlich tat sich etwas. Allerdings erwies es sich als äusserst schwierig den gesuchten Ort zu erreichen. Da war die Hölle los. Vom Regen in die Traufe sozusagen. Von wegen Sicherheit. Broggo wusste zum Glück ein paar Schleichwege, aber Redsonja war ihr etwas schuldig.
    Geändert von Viraya (04.11.2011 um 20:48 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #327
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Zufrieden blickte Aniron auf die grünen Bündel zusammengebundener Kräuter vor sich. Es war erstaunlich, die Samen, die sie damals von dem Händler aus Vengard bekommen hatte, hatten in der Wüste ausgetrieben und waren mit der Hilfe der Sarazenia wunderbar gewachsen und nun wuchsen die Pflanzen auch hier in Setarrif. In der Wüste waren sie der Hitze der Sonne ausgesetzt und hier dem fast schon tropischen Klima des Dschungels.
    "Sehr gut, ich danke dir", sagte die Kräuterzüchterin zu Raniel, Rufus' Schwester. Sie hatte die abgeernteten Pflanzen zum Abtrocknen oder zur direkten Weiterverarbeitung für Aniron gebündelt. Diese wandte sich nun einer Frau mittleren Alters zu.
    "Hier, trinkt diesen Trank. Er hilft Euch, besser zu schlafen, gleichzeitig bringt er Euch zum Schwitzen, damit Ihr das Fieber aussschwitzt. Gegen die Halsschmerzen hilft er auch und wenn Ihr den Dampf ein wenig einatmet, befreit er Eure verstopfte Nase."
    Eine Weberin mit Grippe hatte sich am Nachmittag in die Heilkammer begeben, um die Aniron sich nun kümmerte. Sie deckte die Frau gut zu und nahm den inzwischen schon warmen nassen Leinenlappen von ihrer Stirn.
    "Versucht zu schlafen, ich werde noch einige Zeit hier bleiben."

    Die Frau wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment trat Danee an Aniron heran.
    "Das ist eine Frau, sie behauptet, an der Anlegestelle wäre eine Gebärende die Hilfe benötigt."
    Aniron blickte die blinde Heilerin überrascht an und sah dann eine junge Frau mit extrem blauem Haar im Rahmen der Tür zur Heilkammer stehen.
    "Gut, ich mache mich auf den Weg."
    "Soll ich dich begleiten?"
    "Nein, ich nehme mir Raniel mit, bring du bitte Sinan ins Bett und bleib bei ihm, bis ich da bin."
    Danee nickte.
    Aniron holte ihre Tasche und winkte die Wartende zu sich.
    "Ihr sagt, an der Anlegestelle bringt eine Frau ein Kind zur Welt?"
    Ihr Gegenüber nickte.
    "Wisst Ihr, wie weit die Geburt vorangeschritten ist? Können wir sie noch hier zum Tempel bringen?"
    "Kommt mit, schaut es euch an. Es ist dringend. Ich glaube sie schafft es nicht mehr bis zum Tempel", war die Antwort.
    Aniron überlegte eine Augenblick. Nein, sie würde diesmal sicher gehen. Von der Anlegestelle aus einen Heiler rufen zu müssen, könnte sie wertvolle Augenblicke kosten.
    "Ich habe mich umentschieden. Raniel, du bleibst bitte hier, aber hol doch bitte Tinquilius."
    Die Novizin nickte und schon war sie verschwunden.
    "Ich überprüfe noch schnell meine Sachen, dann brechen wir sofort auf. Gut, dass Ihr mich geholt habt."

    Die Anlegestelle. Aniron überlegte einen Augenblick. Die Gebärende hatte sicher eine anstrengende Reise hinter sich und dies was nicht der beste Platz ein Kind zu bekommen.
    "Hier, nehmt das", sagte sie zu der Unbekannten und drückte ihr zwei Decken und drei Leinentücher in die Hand. Obendrauf legte sie einen kleinen Kessel. Die blauen Haare waren wirklich auffällig.
    Ihre Tasche beinhaltete alles, was sie benötigte, auch die Zange von Ravenne hatte sie dabei. Die Wehmutter reinigte sich noch ihre Hände, da stand auch schon Tinquilius auf der Schwelle.
    "Wir haben wohl eine Geburt am Strand. Eine Frau liegt in den Wehen, ich weiß nicht, was uns erwartet. Aber bitte begleite mich doch."
    Der Priester nickte lächelnd und Aniron deutete der Fremden an, dass sie aufbrachen.
    Geändert von Aniron (04.11.2011 um 20:52 Uhr)

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Ich schaffe das noch bis zur Stadt hoch. Das haben auch schon andere Frauen."

    Beharrte Redsonja, schliesslich hatte sie noch nie einfach so aufgegeben und sie wollte nicht.

    "Vielleicht, aber bei deinem Kind wäre ich mir nicht so sicher. Bleib hier, Viraya ist sicher gleich zurück." Erwiderte Kortis.

    "Mit all den Schaulustigen runherum? Nein danke. Hilfst du mir oder muss ichs alleine machen?"

    Es war eine rhetorische Frage, sie liess Kortis keine Wahl. Sie stemmte sich also hoch, stützte sich auf den Königsbastard und machte sich auf den Weg in Richtung Stadt. Sie kamen langsam voran und hin und wieder wurde sie von Wehen geschüttelt. Zum Glück hatte jene Frau, bei der sie in Khorinis gewohnt hatte, sie auch darüber unterrichtet. Sie glaubte also nicht, wie Viraya vermutet hatte, dass sie bald sterben würde. Es war nur eine mühselige Angelegenheit und tat höllisch weh. Warum die Frauen danach derart seelig lächelten, konnte sie bloss erahnen.

    Schlussendlich erreichten sie allerdings das Tor. Aber statt zu fragen, was sie hier tun würde, meinten die Wachen:
    "Das ist sie!"Dass es der rothaarigen Kriegerin dabei heiss und kalt den Rücken hinunter lief, schien keinem der beiden bewusst zu sein. Aber sie sah auch nicht gerade wie eine gesuchte Verbrecherin aus. Nicht in ihrem momentanen Zustand. "Ihr solltet jetzt nicht in die Stadt hinein es gibt Tumult."
    "Tumult?"Fragte Redsonja.
    "Ja, wir sind angewiesen die Stellung zu halten, egal was passiert. Aber wir sind wohl die einzigen auf ihrem Posten. Drinnen..."
    "Das interessiert sie doch jetzt nicht. Es ist nicht sicher. Das ist alles was zählt. Ihr könnt in die Wachhütte rein. Wir senden die Blauhaarige nach, wenn sie wieder auftaucht."

    Der zweite Wächter war durchaus praxisorientierter und dieses Mal gab sich selbst die rothaarige Kriegerin geschlagen.

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    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Ein Donnern hatte die gesamte Arena in ein stampfendes Inferno aus brüllenden Männern und Staub, der gen Himmel stieg und Zeugnis über die feige Tat einer Ratte ablegte, verwandelt. Noch immer hallte das Dröhnen des einstürzenden Arenabodens dem Aufseher der Akademie in den Ohren, als wollte es dort bleiben und ihn daran erinnern, dass der Feind ihm einen Schritt voraus gewesen war.

    Raad war über den Berg aus Dreck und Schutt gestiegen und hatte immer wieder die weit aufgerissenen Augen über die vereinzelten, seltsam verkrümmten Körper der Männer, die es nicht hinaus geschafft hatten, schweifen lassen. Es wirkte grotesk, so wie sie dort lagen, mit leeren Blicken und einem im Tode vom Schmerz verzerrtem Gesicht, in dem sich die Überraschung auf ewig barg. Der Schwarzhaarige hatte keine Tränen für sie. Sie waren weg, verdunstet wie Wasser im heißen Wüstensand, einer Zeit angedient, da die Schlacht geschlagen war und Siegmund seiner verdienten Strafe entgegen getreten war.

    Das Gesicht des Aufsehers war so leer wie ein Wadi in einer Periode der Dürre. Doch in seinem Inneren dürstete der Zorn nach blutiger Vergeltung. Sein Körper zitterte ob der Anstrengung, bei klarem Gedanken zu bleiben, während er ruhig an der Außenmauer der Arena verharrte. Ein Teil der Männer war zum Königsplatz gezogen, unwissend, was hier geschehen war. Ein anderer Teil war zurückgeblieben und versuchte den Verletzten zu helfen. Und Raad konnte sich nicht entscheiden, wo er sein wollte. Aber er wusste, wo er sein musste. Und doch zögerte er. Noch.

    Den Verletzten wurde geholfen, während der Staub noch in einem kleinen Umkreis um die Arena niederrieselte und die Straßen mit einer feinen Schicht der Erinnerung bedeckte. Ein weiterer Makel. Ein weiteres Symbol Setarrifs, welches Siegmund zerstört hatte.

    Raad löste sich von der Arenawand und stapfte in Richtung Königsplatz. „Es gibt nur einen Ort, wo all jene jetzt sein sollten, die hier nicht mehr gebraucht werden. Auf zum Königsplatz. Siegmund ist skrupellos. Eine Ratte, die jede Gelegenheit nutzt, die sich ihr bietet. Wir müssen ihn aufhalten, ehe der Schaden seines Existenz noch größer wird!“, rief der Aufseher einigen Männer zu, die noch ratlos vor der Arena standen. Sie wandten ihre Blicke ihm zu. „Los. Jetzt oder nie!“ Und tatsächlich setzten sie sich in Bewegung.

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    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik ging über den Königsplatz. An seiner Seite ging Ignaz, der Olrik nicht bei dieser Sache allein lassen wollte (wahrscheinlich hatte Maria ihn auch noch darum gebeten). Sie waren auf dem Weg zur Arena, dort wollte er Raad und Borwen suchen. Olrik trug das Schwert am Gürtel, fest umklammert, Ignaz tat dasselbe mit seiner Leticia. Er wollte heute Nacht wieder vorbeischauen, ob sich was täte bezüglich dem Kampf gegen die Akademiker. Und so wollte Olrik zur Arena. Warum? Als er mit Berek nach Raad suchte, ging dieser erst zur Arena, wo er Raad finden wollte. Daher war dies sein Anhaltspunkt.

    Beide waren kaum hundert Meter von der Arena entfernt, da sahen sie ungewöhnliches: Da waren viele Leute, wirklich viele, die bewaffnet und gerüstet waren. Einige kamen ihnen entgegen und gingen dann in Richtung Palast, einige andere saßen und standen vor der Arena, die...in Trümmern lag! Ja, sie war zum Teil zertrümmert und, je näher sie kamen, desto größere Staubmassen fanden sie vor. "Bei allen Göttern! Was ist denn hier geschehen?" fragte Ignaz und sprang vor Entsetzen in die Luft.

    Nun stürmten die beiden zur Arena. Als man sie entdeckte, zogen einige der Männer ihre Schwerter und nahmen Kampfpositionen ein, doch machten sie verblüffte Grimassen, als sie die blauen Novizenroben entdeckten. Ein paar machten Anstalten die Waffen wegzustecken, ein paar wiederum waren skeptisch. Einer von ihnen kam etwas näher zu den Novizen und fragte: "Was wollt ihr denn? Solche verweichlichten Stiefellecker der Magier können wir hier nicht gebrauchen, schert euch fort!"
    Kaum war der Satz gesprochen, sprang Ignaz in die Höhe, landete auf des Mannes Schultern, die durch leichte Eisenplatten geschützt waren, und sagte, während er ihm das Messer an die Kehle hielt: "Jungchen, vielleicht sind wir Novizen und vielleicht verbringen wir nicht all unsere Zeit mit Waffen, aber wir sind deshalb nicht kampfunfähig! Klar soweit?"
    Der Mann spurte, sichtlich beeindruckt. Also sprang Ignaz ab und landete neben Olrik. Dann packten die anderen Leute ihre Waffen auch wieder ein. Olrik fragte dann: "Können wir euch denn behilflich sein bei etwas?"
    Der angegriffene Kämpfer meinte: "Die Arena ist eingestürzt. Da sind vielleicht noch ein paar Verletzte drin, die müssen raus da. Einer von uns ist da auch schon reingefallen, der kam noch nicht wieder raus. Ihr könnt euch da ja nützlich machen. Seile hängen da, da wollten aber bisher noch keine anderen mehr durch."

    Also verabschiedeten sich die Novizen mit einem Nicken und schritten hinein.

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    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    "Danke."
    Brummte Sarpedon in Richtung Taeris, der ihm noch rechtzeitig, bevor er in die Tiefe stürzen konnte die Hand entgegen gestreckt hatte. Er konnte es unmöglich gesehen haben, wie der Boden unter dem Schurken weggebrochen war. Ein Reflex, doch nicht der eigene. Er hatte allerdings keine Zeit gehabt darüber nachzudenken, denn sie mussten hier raus und zwar pronto.

    "Der König."
    Sprachen sie wie aus einem Mund. Sie stolperten über Staub und Steine, husteten und rannten mit der Masse, denn einen anderen Weg gab es im Moment nicht. Entweder runter zur Bergung oder vom Strom treiben lassen. Sie schwammen mit.

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    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik und Ignaz traten ein in die Überreste der Arena. Dicke Steinreste stapelten sich in einem gewaltigen Chaos. Hier und da lugten Leichen aus den Trümmern. Leichen? Wohl nicht immer, ein paar waren bestimmt am Leben. Also hingen sich die beiden an die Seile und hangelten an den Resten hinab, während ein paar schwerer gepanzerte Krieger, vermutlich Söldner, blieben, um die Geborgenen auch hochziehen zu können. Olrik hielt in der linken eine Fackel, während er vorsichtig über die vielleicht instabilen Steine trat. Ignaz folgte knapp nach ihm. Sie nahmen als erstes einen Mann in Angriff, der zwischen zwei Säulen steckte. Er lag gestreckt mit dem Kopf nach unten.
    "Nein," knurrte Olrik finster, "der ist schon tot, kein Lebenszeichen. Weiter."
    Olrik war erstaunt, dass er bei diesen Leichen so nüchtern blieb. Manch einer hätte sich übergeben oder wäre ohnmächtig geworden, er nicht. Das wäre hier auch sehr unpraktisch.
    Sie hangelten weiter, an einer Säule lang. Da waren noch zwei, die da lagen, einer halb begraben unter Steinen und einer, dem das linke Bein fehlte, war wohl abgerissen worden. Sie prüften ihre Körper. Der unter den Steinen...sie hoben ein paar von ihm, aber nein, der Brustkorb werde zerschmettert. Der andere wirkte nicht direkt tot. Er blutete nur stark am Bein. Olrik horchte an seiner Brust.

    Stille...Stille...BUMMBUMM...
    Ja, der Mann lebte! Er hatte noch einen Herzschlag, also wurde nicht lang gefackelt, sie suchten sich neben ihm feste Plätze, schnürten sich los, hängten den Verletzten an das Seil und riefen hoch: "He, zieht ihn hoch, der Mann lebt noch! Schnell aber, er ist verwundet und verliert viel Blut!"
    Diese Nachricht ließ nicht lange auf ihre Antwort warten, schnell erhob sich der Mann und wurde hochgezogen, während die Novizen ihm nachsahen und darauf warteten, dass das Seil wieder hinabgeworfen wurde. Olrik stütze sich auf einen kleinen Vorsprung an seiner Seite, der fest und stabil wirkte. Ignaz tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Stein, während sie warteten. Olrik wies mit der Fackel über die Klüfte vor ihnen, als er merkte, dass er wohl einen Schritt zuviel getan hatte.

    Er purzelte hinab, fiel durch ein größeres Loch, wobei er glücklicherweise nicht hängen blieb. Seine Fackel fiel etwas weiter neben ihn weg. Er fiel hinab, hinein in Dunkelheit.
    Geändert von Olrik (04.11.2011 um 22:43 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline
    Flammen flackerten in der Nacht und erfüllten den Königsplatz mit dem Glanz eines kommenden Sieges. Die Gesichter der Männer, die das brennende Holz hielten, wirkten versteinert. Dies war kein Tag, der ihre Größe verlangte. Dies war ein Tag, der ihren Gehorsam forderte.

    Siegmund, der wahre Herr dieser Stadt, stand am Eingang des kleinen Hauses, aus dem seine Männer wie ein sich ergießender Strom geflossen waren. Sie harrten am Rande des Königsplatzes. Ihre Körper waren gespannt in der stillen Erwartung ihres Sieges. Ihre Brust war geschwollen von dem Stolz für das Vaterland und einen neuen König eintreten zu dürfen. Ihre Klingen waren geschärft für die gute Sache einer bitteren Wahrheit, dass ihr eigener König sie verraten hatte.

    Der Blick des Sekretärs ruhte noch einen weiteren Augenblick auf den Männern, während ein feines Lächeln seine Lippen zierte. Dann wandte er sich wieder Viliam, Darlen und den anderen Meistern der Akademie zu.

    „Das war eine gute Idee, Viliam.“, lobte Siegmund seinen treusten Diener, der zum Dank eines seines so oft an die Nichtigkeit verschwendeten irren Kicherns offenbarte. In diesem Moment war es doch voller Stolz, wenn auch der Wahnsinn darin kaum zu überhören war.

    „Es ist an der Zeit. Sie sind mit sich selbst beschäftigt. Hoffen wir das Beste.“, erwiderte Darlen. Sein Blick war klarer als der Viliams, doch die fehlende Unterwürfigkeit darin störte Siegmund. Er stand da mit allem Recht, welches er sich verdient hatte. Doch würde er den Kopf ein wenig mehr neigen, er wäre ein umso besserer Mann.

    Siegmund trat an den Reihen der Männer entlang. „Dieser Tag wird den Stolz unserer Nation zurückbringen. Allzu lange ist sie der modernden Dekadenz der Fremden anheimgefallen und wurde von ihren primitivem Gehabe geschliffen. Umso mehr ist dieser Tag ein Tag der Gerechtigkeit, der wahren setarrifer Kultur und ein Tag der Rache an einem König, der in einem Pakt mit Rhobar unsere Frauen verkauft, unsere Männer verschwendetet und unsere Stadt vernichtet hat. Erhebt eure Klingen für das wahre und einzige Königreich, welches in dieser Welt von Bestand sein sollte. Erhebt eure Klingen für Setarrif!“, rief Siegmund den Männern entgegen und reckte seinen Decken in den Himmel.

    Die Männer brüllten ihren Zorn in einem gutturalen Laut der Zustimmung heraus, rissen ihre Schwerter aus den Scheiden und stießen sie in die Luft, als wollten sie das Firmament zu Fall bringen. Tatsächlich brachten sie nur ihren einstigen König, dem sie die Treue geschworen hatten, zum Knien vor dem Mann, dem die Rettung dieser Welt am Herzen lag.

    Viliam tippte Siegmund auf die Schulter und deutete drängend auf den Königsplatz. Ein einzelner Mann balancierte auf dem Rande des Brunnens. Sein schwarzes Haar war von Staub bedeckt und in seinen Augen glänzte ein seltsames Fieber. Siegmund glaubte ihn schon einmal gesehen zu haben.

    „Raad.“, flüsterte Viliam leise. Siegmund zuckte bei dem Klang dieses Namens aus dem Munde Viliams zusammen. Etwas gieriges lag darin.

    Raad

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    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Ein Schrei. Ein Schrei, der wohl nur in dieser unteren Arena zu hören war, aber dennoch laut, gellte durch die Arenatrümmer. Olrik stemmte sich hoch. Es fiel ihm schwer, obwohl er nicht tief gefallen war. Doch hatte dies mit etwas anderem zu tun.
    Bei seinem Fall hatte er doch etwas "gestreift". Ein Steinkamm, der durch den Abbruch scharf geworden war, hatte seinen linken Arm kurz vor dem Auftreffen geschnitten, naja, eher aufgeschlitzt. Ein Schnitt, wohl eher eine große Fleischwunde, die sich von Handrücken bis zum Oberarm zog, blutete stark und ließ Flüsschen von Blut über seinen Arm rinnen.
    Die Fackel war nicht fern, ihr Schein zeigte rote, große Flecken am Boden. Der brennende Schmerz fuhr dem Khorinier durch den Arm, ließ ihn das Gesicht verziehen. Doch er erhob sich. Er setzte sich zumindest hin und griff nach der Fackel. Er legte sie zu sich und besah den Schnitt.
    Übel, sehr übel. Eine richtig tiefe Fleischwunde! Das brennt wie Hund! Ich muss die Blutung stoppen. Warum nur haben Novizenroben auch keine Arme? dachte er, ehe er erkannte, dass Stoffarme hier auch nicht viel geändert hätten.

    Gedacht, getan, er nahm seiner Novizenrobe den blauen Innenteil raus. Diesen riss er in Streifen und band diese notdürftig kräftig um seinen Arm. Es war kein guter Schutz, nichts, was tagelang halten könnte, aber er sorgte zumindest dafür, dass das Blut nicht mehr schwer ausströmte.
    Dann besah er seine Umgebung mit der Fackel. Es war wohl eine kleine unterirdische Arena. Hier musste irgendetwas geschehen sein, was den Sturz der Säulen veranlasste. Olrik konnte hören, dass Ignaz nach ihm rief: "Ooolrik, wo bist du? Gib ein Zeichen!"
    "Hier unten bin ich! Huhu! Hier unten drin, komm herunter!" Den letzten Satz fügte er vorallem bei, weil er hier noch zwei Leute gefunden hatte. Er besah einen Kerl, nein, das musste er gar nicht probieren, der war zweigeteilt. Dann aber machte er sich mit schmerzendem Arm an einen Mann, dessen wallend blondes Haar, vermutlich war er Nordmann, über sein Gesicht hing. Er horchte am Brustkorb, doch dies war eigentlich unnötig, denn der Mann atmete schwer, ein eindeutiges Lebenszeichen. Er war auch nur mäßig verletzt durch Steine. Also half Olrik ihm auf und und wartete auf das Seil, hoffend, dass es bald käme.

    "He, Ignaz, mach schnell, ich hab noch einen!"
    Geändert von Olrik (04.11.2011 um 23:16 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #335
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Als sie an der Schwelle des Tempels standen, hüstelte Viraya verlegen und hob die Arme in nicht vorhandener Unschuld. Hoffentlich liessen sich die beiden Magier davon nicht abhalten. Die Diebin spähte über die Tücher. Sie ging noch etwas weiter nach vorne. Da erkannte sie einen komischen Kerl, der zu ihrer Linken auf einem Brunnen balancierte und hinter der Mauer schien mehr Licht hervor, als in einer Stadt normalerweise nachts brannte. Die andere Seite wirkte im Gegensatz dazu gespenstisch dunkel.

    "Verflucht!" Entfuhr es ihr. "Das sieht noch schlechter aus, als vorhin. Vielleicht schaffen wir es den Mauern entlang. Was meint ihr? Ich kenne mich in der Stadt nicht aus."

    Gab sie zu, obwohl sie sich den Weg, welchen Broggo sie entlang geführt hatte, gut eingeprägt hatte. Durften nur nicht noch weitere Überraschungen warten.
    Geändert von Viraya (04.11.2011 um 23:17 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #336
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    "Der verdammte König..." dachte Taeris bei sich und schob sich mit Sarpedon und Drakk durch die Menge. Soweit Taeris das nun mitbekommen hatte, galt es nun schnellstmöglich zum Königsplatz zu gelangen. Das Schreien, Wehklagen und die Schlachtrufe ergaben einen ohrenbetäubenden Lärm, man konnte seine eigenen Gedanken kaum verstehen. Er versuchte sich zu konzentrieren. Doch nicht alle Stimmen und nicht aller Lärm schien zu der klagenden brüllenden Masse zu gehören. Es waren die anderen Stimmen. Jene, die er seit dem Vorfall im Weißaugengebirge wahrnahm und doch nicht verstand. Er blickte sich um, orientierungslos. Zu Sarpedon, suchte Drakk. Seine Blicke kreuzten sich mit denen des rothaarigen Nordmannes und sie nickten, ehe sie in der Menschenmenge auseinander drifteten, die allmählich am Königsplatz ankam.

    In der Dunkelheit konnte er die wartende Meute erkennen, die sich am gegenüberliegenden Ende des Platzes versammelte.
    Taeris sah wieder zu Sarpedon, der mit einem Nicken zum äußeren Rand des Platzes deutete. Taeris verstand. Glaubte er zumindest. Drakk war in der Menge verschwunden. Er beschloss Sarpedon zu folgen. Je weiter sie sich von der "Front" entfernten, desto leichter konnten sie sich bewegen. Sie mussten zum König. Was, wenn dies eine Ablenkung war? Nur die wenigen Palastwachen sicherten das Gebäude. Verdammt. Sie mussten sich beeilen.

    Hastig stahlen sich die beiden Gestalten durch die Nacht. Drakk blieb bei der Menschenmasse um dort zu helfen. Sie teilten sich auf. Davon ging Taeris zumindest aus. Er und Sarpedon würden sich an der Meute der Putschisten vorbeischleichen und versuchen sich zum Palast durchzuschlagen.

    "Vorsi...."

    zischte Taeris, ehe er seine reflexartig gesprochenen Worte unterdrückte und sah, dass Sarpedon längst auf die drei Gestalten aufmerksam geworden war, die im selben Augenblick an ihnen vorbegehuscht waren, während sich die beiden Schwerter hinter einer steinernen Skulptur duckten. Weiter hasteten sie, durch die Dunkelheit. Es war nicht mehr weit.
    Geändert von Taeris (04.11.2011 um 23:59 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #337
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Nigel war hin und hergerissen.
    Hinter ihm brauchte man ihn. Es gab Verletzte zu bergen und Menschen vor dem Tod zu bewahren.
    Doch Siegmund und seine Klingen griffen wahrscheinlich schon längst an. Auch da wurde jedes Schwert gebraucht.
    Wie sollte Nigel entscheiden. Helfen oder kämpfen?!
    Als er den jungen Eodrian erblickte, wusste der Lehrmeister für Körperbeherrschung es.


    » Hey, Eodrian. In der Arena braucht man dich. Eile! «
    rief Nigel über die Köpfe hinweg.

    Der Angesprochene reagierte auch sofort, und rannte nach einem deutlichen Nicken wieder zurück in die Arena.

    » Los, Mani. Jetzt gibt es Kloppe. « meinte Niegel anschließend zu Mani.

    Dieser nickte grinsend, zog, wie auch Nigel, sein Schwert und rannte vorbei an den noch Unentschlossenen zum Palast.

    Der Worte waren genug gewechselt, nun mussten Taten her.

    » Für die Freiheit! « schrie Nigel aus voller Kehle, als er an den Kriegern vorbeistürmte.

    Er hoffte, sie motivieren zu können. Sie wurden jetzt woanders gebraucht. Es gab genug, die den Verletzten helfen konnten. Jeder, der eine Waffe halten konnte, musste mitkommen...

  18. Beiträge anzeigen #338
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Ein Aufstand. Aniron warf Tinquilius einen fragenden Blick zu, doch der sah ebenso sprachlos drein wie sie. Das würden sie später klären müssen, deutete er an. Aniron nickte. Sie war dankbar, dass der Priester sie dennoch begleitete, obwohl er ein so großes Amt innehatte. Aber sie wusste auch, dass Tinquilius nicht zögerte, zu helfen und um das konnten sich vorerst die anderen Heiler kümmern.

    Aniron deutete auf die Mauer des Hauses der Magier, die im Dunkel der Nacht lag. Scheinbar schien ihr Weg frei. Zu dritt und an die Hausmauer gedrückt schlichen sie sich in die leeren Straßen, vorbei an anderen Häusern, Mauervorsprüngen und Statuen. Die Tumulte aus dem anderen Teil der Stadt waren nicht zu überhören, doch hier waren sie nicht direkt im Geschehen.
    Was man nicht alles für das entstehende Leben tat...
    Ohne eine weitere Störung ließen sie das Haus der Magier hinter sich. Vorerst ließen sie kein Licht ihren Weg erhellen, sie wussten nicht, wem sie begegnen würden.
    Ein Jammern ließ sie aufschrecken. Einen Augenblick brauchten sie, um sich zu orientieren, woher die Laute kamen. Tinquilius ließ sich im Dunkeln nieder, eine winzige Lichtkugel zeigte ihnen, dass es sich um einen verletzten Kämpfer hatte. Er saß angelehnt an einer niedrigen Mauer. Ein Röcheln ließ darauf schließen, dass es ihm nicht ganz so gut ging.
    Mit ein paar wenigen Worten und Griffen hatte der Priester den Mann genauer unter die Lupe genommen.
    "In der Arena.... der, der Boden..." röchelte der Verletzte, "jemand hat den Boden zerstört.... So... so viel Staub."
    Er hustete.
    "Und dann der Stein, der Stein auf meiner Brust..."
    Es schien etwas ernster zu sein, aber sie hatten nicht die Zeit, sich um diesen Mann zu kümmern. Tinquilius blieb schließlich bei ihm und versorgte ihn, während die beiden Frauen der der werdenden Mutter weiter eilten. Der Priester würde ihnen bald nachkommen.

    Das nächste Gebäude, die Brauerei, gab ihnen ebenfalls Schatten und ohne ein weiteres Wort kamen Aniron und ihre Begleiterin schließlich zu den Stiegen, die zu der Anlegestelle hinunter führten. Sie wollten den Weg nach unten antreten, als eine der Wachen rief:
    "Wer da?"
    "Aniron, die Wehmutter und eine Begleiterin. Man sagte mir, dass meine Hilfe hier benötigt wird."
    "So ist es, kommt rein, Wehmutter. Wir haben die Frau mit dem dicken Bauch nicht weiter in die Stadt gelassen, die Situation war zu unsicher."
    "Gut gemacht."
    Aniron trat schließlich in die Wachstube, die spärlich erleuchtet war. Auf einem Stuhl saß eine sichtlich erschöpfte Frau. Ihre Haare klebten an ihrer Stirn und Aniron sah den heftigen Atem. Scheinbar kam sie keinen Wimpernschlag zu früh.

    "Adanos zum Gruße, mein Name ist Aniron, ich bin Wehmutter und werde Euch dabei helfen. Könnt Ihr mir Euren Namen sagen? Und könnt Ihr mir sagen, wie lange Ihr schon die Wehen habt?"
    Doch bevor die Kreisende etwas erwidern konnte, wandte die Magierin sich um.
    "Alle Männer raus hier, das ist nicht der Zeitpunkt für eure Anwesenheit. Ihr-" sie deutete auf die Blauhaarige "-legt bitte den Boden mit den einer Decke aus und legt ein Leinentuch darauf."
    Sie sah nun wieder zu der Frau mit den roten Haaren.
    "Wisst Ihr, ob das Wasser aus Eurem Bauch schon abgeflossen ist?"
    Sie deutete ihr an, sich auf die Decke und das Leinen zu legen. "Bitte schließt die Tür, es darf nicht ziehen, sie darf nicht frieren", sagte Aniron zu der Blauhaarigen. Während die Wehmutter wartete, was die Schwangere zu berichten hatte, fühlte sie ihren mitgebrachten Wasserkessel und hang ihn über eine kleine Ofenstelle.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    „Phu, nochmals gut gegangen.“
    Dachte sich der Schurke. Den Königsplatz kannte er wie seine eigene Hosentasche, allem voran den Blick aus der Taverne. Dieses Mal war es eine andere Perspektive. Sie schlichen sich mehr oder weniger über die freie Fläche, ein gewagter Zug, doch waren sie entschlossen den König zu erreichen, ohne die Position ihrer Verbündeten Preis zu geben.

    Sie bewegten sich also weiter, aufmerksam, denn wo drei Gestalten herkamen, konnten noch mehr verborgen sein und irgendwo da mussten die Verräter stecken. Wider Erwarten erreichten sie allerdings unbehelligt die Mauer, die den Blick vom Tempel auf den Palast verwehrte. Sarpedon nickte Taeris zu. Sie verstanden sich. Wortlos. Taeris deckte ihm den Rücken, späte nach Osten in die Dunkelheit hinein, lange bevor die Sonne dort aufgehen würde. Der Schurke hingegen wandte sich nach Westen, um den Turm herum und erstarrte. Er erkannte nicht nur Raad, der auf dem Brunnen aussah, wie der entlaufene Hofnarr, nein da waren Männer. Umgehend zog er den Kopf zurück und folgte dem Getreuen Lees weiter in den Schatten des Tempels.
    „Sie stehen da hinten. Wir kommen nicht zum König durch. Noch nicht. Aber so lange die anderen keinen Alarm durchgeben, sollten wir vielleicht abwarten?“
    Fügte er grimmig hinzu.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    "Ich habe weder heißen Tee noch Decken zum Drauf setzen dabei, aber ja... warten wir."

    dachte Taeris laut und nahm eine minimal bequemere hockende Position ein. Diese Untätigkeit störte ihn schon jetzt, wenige Augenblicke nachdem sie überhaupt inne gehalten hatten. Erst hatte es ihn Überwindung gekostet anstatt zu Lee und den anderen zu Ethorn zu laufen...und jetzt konnten sie nicht einmal das. Feine Schwerter waren sie.

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