[Djorak]

Djorak probierte die wässrige Suppe. Sie schmeckte nach nichts. Lustlos tunkte er sein Brot ein und biss es ab.
"Nein, leider nicht. Ich habe auch keine Ahnung, wo er sein könnte und habe niemanden gefunden, der es genauer wüsste. Deshalb hatte ich auch keinen Lehrmeister mehr."
Die Wirtin brachte Gwynn sein Fleisch und Djorak bestellte noch ein Stück Brot, mit dem er die Suppe auftunken konnte.
"Aber sonst geht es mir ganz gut", berichtete Djorak. "Ich habe eine Hütte gemietet, als ich zurückgegekommen bin. Aber erzähl mal, was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Und wieso tut dein Bein weh?"

[Gwynnbleidd]

"Ach nichts besonderes. Ich bin jetzt Wächter, habe eine neue Waffe und helfe gerade beim Bau eines Hauses. Außerdem habe ich zusammen mit Narub meinen Vater gefunden. Er lebt jetzt hier. Was mein Bein angeht..." , Gwynnbleidd musste schmunzeln, "Ich habe vor ein paar Tagen zusammen mit hoffi und noch so einem Kerl den ich nicht kannte ein paar Typen verprügelt, direkt vor der Taverne. Hab mir sozusagen ein bisschen was dazu verdient." als die Wirtin Djorak das nächste Stück Brot brachte, konnte Gwynnbleidd es nicht mehr mit ansehen und holte sein Messer hervor. Es blitze kurz im Licht der Sonne, bevor es im Fleisch verschwand. Gwynnbleidd nahm das Stück und gab es Djorak der es nicht wollte. "Nimm's." sagte der Jäger und lachte.

[Djorak]

Wiederwillig nahm er das Stück Fleisch an.
"Dankeschön."
Zuerst betrachtete er es, doch dann biss er herzlich rein. Er war den Geschmack nicht gewöhnt, hatte er die letzten Tage doch nicht viel gegessen. Es schmeckte herrlich, und er kaute nur langsam, damit er mehr davon hatte.
"Du hast deinen Vater gefunden? Das klingt interessant!", meinte Djorak, nachdem er heruntergeschluckt hatte. Er biss noch einmal ins Fleisch und kaute langsam.
"Soll ich mir mal dein Bein anschauen? Vielleicht kann ein Kräuterumschlag ja helfen...", schlug Djorak Gwynn vor.
"Natürlich musst du nichts dafür bezahlen.", verbesserte er sich. Von Freunden verlangte man kein Geld für Hilfe.

[Gwynnbleidd]

Gwynnbleidd nahm an und hoffte das Djorak ein guter Barbier war, und kein Schwindler wie er sie schon getroffen hatte. Ordentlich krempelte er seine Hose hoch und zeigte Djorak die schmerzende Stelle. Der wusch sich die Hände an der Jacke ab und fing an sich die Verletzung anzusehen. Zuerst kribbelte es nur, doch dann musste Gwynnbleidd sich zusammenreißen um nicht aufzuschreien. Er biss sich auf die Lippen und spürte plötzlich wunderbare Erleichterung. "So, ich habe dir deinen Fuß wieder eingerenkt" erklärte Djorak zufrieden und stand auf. Gwynnbleidd bewegte sein Bein und spürte die Veränderung. Es hatte wirklich geholfen. Gwynnbleidd bestellte noch zwei Biere und steckte Djorak ein paar Münzen in die Tasche während der sein eigenes in die Hände nahm...

[Djorak]

"Danke sehr!", meinte Djorak und prostete Gwynn zu.
"Wenn es zu sehr weh tut, kannst du etwas Salbe draufschmieren.", meinte Djorak und reichte Gwynn einen kleinen Lederbeutel.
Der Barbier nahm einen kräftigen Schluck. Das kühle Bier rann seine Kehle herunter. Jetzt fiel ihm auf, dass er auch lange kein Bier mehr getrunken hatte. Er aß den Rest vom Fleisch und das Brot und brachte dann den leeren Teller zu Mama Hooqua.
Als die beiden ausgetrunken hatten, verließen sie die Taverne und gingen einen Steg entlang. Der Wind hatte abgenommen, aber auch die Sonne, deswegen war es etwas kalt.
Djorak dachte an das Fleisch und dachte laut.
"Irgendwie wäre es schon praktisch, wenn man nicht immer für Fleisch soviel Geld ausgeben müsste."
"Man kann ja jagen.", warf Gwynn ein.
"Ich habe noch nie gejagt.", gestand Djorak. "Ist das nicht schwer?"
"Wir könnten doch jetzt auf die Jagd gehen. Wofür leben wir im Wald?", meinte Gwynn und sie machten sich auf, in den Wald zu gehen.

[Gwynnbleidd]

Im Wald war es noch recht warm, wahrscheinlich weil kein Wind wehte. Gwynnbleidd und Djorak gingen über Wurzeln und andere Hindernisse hinweg und suchten sich ein Ziel. Ziemlich schnell verstand Gwynnbleidd das Djorak um einiges nervöser war als er. Er hingegen war sehr ruhig und sicher das ihn nichts weiter schlimmes erwarten würde. Plötzlich krachte es. Sofort zog der Jäger seinen Sax und rannte in die Richtung aus der nun auch eine Stimme kam. "Hilfe!" schrie eine alte, tiefe Stimme. Immer wieder schaute sich Gwynnbleidd nun um und suchte nach jemandem. Niemand war da. Zumindest nicht zu sehen. Auf einmal kam eine Hand unweit von Gwynnbleidd zum Vorschein. Er ging vorsichtig hin und entdeckte einen alten Hirten, der in eine Grube gefallen war. "den Göttern sei gedankt! Könnt Ihr mich hier rausholen?" fragte er. Nun war auch Djorak da. Er sprang in die Grube und schaute sich den Hirten an...

[Djorak]

Der alte Mann war über eine Wurzel gestolpert und hatte sich damit das Bein verstaucht. Djorak half ihm, sein Bein zu verschienen und gab ihm schmerzlindernde Wurzeln.
"Was macht ein Hirte hier und wo ist eure Herde?", frage der Barbier neugierig.
"Mir ist ein Schaf ausgerissen.", erzählte der alte Mann. "Ich wollte es suchen, es ist hier gefährlich für ein einsames Tier. Mein Hund passt auf die Herde auf, er ist zwar schon sehr alt aber auch ziemlich erfahren. Doch dann bin ich gestolpert und hier rein gefallen. Irgendwie habe ich mich in einer Wurzel verfangen und als ich hier lag und versucht habe mich zu befreien, habe ich irgendein Tier gehört, das zur Grube kam. Ich war in Panik, vielleicht war es ein Bär oder ein Wolf! Und da habe ich um Hilfe gerufen. Als ihr kamt, ist es gegangen, vielleicht war es ja bloss mein Schaf..."
Djorak war fertig und Gwynn und er halfen dem Hirten zurück zur Herde zu gelangen. Es war etwas schwer, den Mann zu stützen und sich gleichzeitig durch das Unterholz zu schlagen. Doch irgendwie schafften sie es, mit Anweisungen von dem alten Mann, ihn rasch wieder zurückzubringen.
Dort, auf einer kleinen Lichtung, war eine beschauliche Herde und ihr Hirte ließ sich erst einmal auf einen Stein fallen.
"Sagt, könnt ihr nach dem Schaf schauen? In meinem Zustand finde ich hier nie etwas..."
Djorak nickte.
"Also ich hätte nichts dagegen. Was denkst du, Gwynn?"

[Gwynnbleidd]

Gwynnbleidd nickte nur stumm. Seine Gedanken beschäftigen sich mit etwas anderem. Der Hirte meinte ein Tier hätte sich der Grube genährt. Was es wohl war? Aber, wie Gwynnbleidd nunmal war, entschied er sich ohne nachzudenken dem alten Mann zu helfen. Zusammen mit Djorak durchstreifte er den Wald auf der Suche nach Hinweisen. Vergeblich. Sie suchten, doch sie fanden nichts. Nur einmal zuckte Djorak zusammen, als Carroc auf Gwynnbleidds Schulter landete. Schon hoffnungslos gingen sie nun zurück, als sie plötzlich ein Geräusch hörten. Wieder einmal glänzte Gwynnbleidds Waffe im Licht bevor er sie erleichtert senkte. Es war das Schaf. Wahrscheinlich angsterfüllt ging es nun auf die beiden zu und gab einige Laute von sich. Djorak lachte laut auf und Gwynnbleidd senkte den Kopf. Wahrscheinlich war es im Nachhinein recht witzig das er die Waffe gehoben hatte. Sie nahmen und brachten es zurück zum alten Hirten der sich ausgiebig dafür bedankte...

[Bartimäus]

Feuermagier, Wassermagier und Schwarzmagier. Innos, Adanos und Beliar. Elemente, Menschen und Tote, die bewegt, verändert, beeinflusst, wiederbelebt oder kontrolliert werden konnten und noch endlich viele andere Schlagwörter, die die Magie betrafen, waren in der Bibliothek zu finden und bei jedem einzelnen gab es wahrscheinlich mehr Details zu lesen, als ein Mensch in einer einzigen Lebensspanne erfahren konnte. Bartimäus hatte in der kurzen Zeit, die er lesend im Kastell verbracht hatte, das Wissen regelrecht aufgesogen und hatte sich dadurch einen groben Überblick geschaffen, den er aber bei Gelegenheit nur zu gerne noch weiter vertiefen würde.
Es war ihm nur aufgefallen, dass es keine richtigen Informationen über Druiden gab und man bestenfalls Märchen oder Gedichte finden konnte, in denen man als Eingeweihter vielleicht eben jene Magiebegabte erkennen konnte. Eigentlich freute ihn das aber, es wäre vergebene Liebesmüh eines jeden einzelnen Mitglied des Waldvolkes, wenn sie ein Geheimnis hüten würde, was man einfach in einer Bibliothek nachlesen konnte.

Als sie dann wieder aufgebrochen waren und die letzte Etappe Richtung Sumpf zurückgelegten, waren sie ziemlich schweigsam nebeneinander gewandert. Bartimäus Gedanken waren noch bei den Bücher gewesen, die ihn 'eingemauert' hatten, bis schließlich die Brücke über die Schlucht erreicht war. Im Gegensatz zu seiner letzten Überquerung, gemeinsam mit Ad, bei der sie aufgrund des starken Windes Probleme gehabt hatten, war diesmal alles gut verlaufen und so befanden sie sich jetzt am Stand, den sie entlang gingen, ehe sie endgültig in den Sumpf eintreten und sich all dem Schlamm, den Gerüchen, den Gefahren und nicht zuletzt den Mücken aussetzen würden.
"Was wirst du jetzt tun?", fragte der Neugierige unvermittelt, "in Schwarzwasser halten sie dich ja für tot. Kannst du dann überhaupt dorthin zurück und willst du das überhaupt? Beziehungsweise wo würdest du sonst hingehen?"

[Djorak]

Das Schaf schien darüber auch sehr glücklich zu sein. Es määhte froh und gesellte sich gleich zu seinen Freunden.
Dankbar gab der Hirte den beiden ein paar Münzen. Djorak wollte sie zuerst nicht annehmen, aber der Hirte bestand darauf und der Barbier konnte sie auch gut gebrauchen.
Auf dem Rückweg nach Toshoo fielen Gwynn Pfotenabdrücke von einem Tier auf. Djorak konnte sie nicht einordnen, aber vielleicht war es ja das Tier, das der Hirte beschrieben hatte. Und vielleicht konnte es ja gefährlich für den Hirten oder seine Herde sein.
Der Barbier nickte Gwynn zu, und die beiden folgten den Spuren. Den Spuren nach lief das Tier auf vier Beinen und hatte Krallen, doch dies traf von einer Katze bis zu einem Bär auf alles zu. Sie waren weder sehr groß, noch sehr klein.
Kurze Zeit sah Djorak gar nichts, weil er such durch ein Dornengebüsch schlug, doch dann standen sie auf einmal auf einer kleinen Lichtung, an deren Rand eine Höhle lag, in die die Spuren folgten.
Davor blieb der Barbier stehen.
"Sollen wir sie betreten?", fragte er.

[Gwydion]

„Hmm… weiß ich noch nicht. Vielleicht bleibe ich weiter bei meiner Kostümierung. Oder ich erstehe von den Toten auf, ich glaube bald ist ohnehin Samhain, das wäre die perfekte Gelegenheit.“, Gwydion schmunzelte, „Mit ein paar netten Effekten, Licht und schauriger Musik vielleicht. Das wäre sicher ein Spaß und die Gesichte würde ich gerne sehen.“
Der Barde betrachtete ein Stück Treibholz, an dem sie vorbei gingen. Es war ein seltsamer Ast, schien völlig verwachsen und war mit Seetang dekoriert. Gwydion hob wieder den Kopf.
„Weißt du, eigentlich ist es seltsam. Es ist Tradition der Druiden auf Wanderschaft zu sein, in Silden damals war es nur viel zu bequem, weswegen viele dort blieben. Aber wenn mal einer unter ihnen auf Wanderschaft geht, so wie es sich eigentlich gehört, und ein paar Wochen nicht mehr zu sehen ist, dann ist er gleich tot.“, der Barde schüttelte den Kopf, „Ich verstehe es nicht. Eigentlich müsste sie die Abwesenheit eines Druiden nicht sehr wundern. Oder generell die längere Abwesenheit eines Bruders. Immerhin haben wir nicht alle Pferde und sind eine Weile unterwegs zu Fuß. Und schnellere Transportmittel gibt es ohnehin nicht. Die Leute in der Bruderschaft sind manchmal schon seltsam.“
„Und du? Was hast du eigentlich vor, wenn wir wieder in Schwarzwasser sind?“, fragte Gwydion schließlich nach einer kurzen Pause.

[Gwynnbleidd]

Ohne zu überlegen antwortete Gwynnbleidd ernst: "Nein" Der Barbier schaute ihn verwundert an. "Es kann alles mögliche darin leben, wir wissen nicht einmal ob es nur ein Tier ist, oder vielleicht auch eine ganze Familie." erklärte er. Enttäuscht nickte Djorak. Kurz diskutierten sie noch, dann entschieden sie sich eine Falle zu bauen. Wenn sie etwas fangen würden, schön, ansonsten auch nicht schlimm. Gwynnbleidd griff nach einer Art Liane und durchtrennte sie mit seinem Sax. Das lange Stück verknotete er zu einer Schlinge und wurf sie über den Baum. Dann nahm er einen großen Stein und brachte ihn mit Djorak in Stellung. Er befestigte das andere Ende des Seiles an ihm und legte die Schlinge auf den Boden. In sie selbst legte er ein Stück Fleisch. Die Falle war fertig. Wenn das Tier in die Schlinge treten würde, würde es den Stein vom Baum ziehen und sich somit selbst aufhängen. Gwynnbleidd überprüfte alles nochmal und ging rasch weg. "Wann überprüfen wir sie?" fragte der Barbier gespannt. "Nicht früher als in ein paar Tagen..."

[Djorak]

Sie verließen die Lichtung und bahnten sich wieder einen Weg zurück zum Dorf. Da sie einfach auf dem Weg gehen konnten, auf dem sie gekommen waren, war es nun viel einfacher.
Zurück im Dorf verabschiedete sich Djorak von Gwynn. Er musste noch Wäsche waschen, Werkzeug ausbessern und neue Kräuterbinden herstellen.
Doch er verabredete sich gleich mit ihm, in ein paar Tagen zusammen nach der Falle zu schauen.
Dann machte er sich auf den Weg nach Hause. Er beeilte sich, da es schon wieder nach Regen ausschaute. Oder bildete er sich das nur ein? Mit dem Wetter konnte man in Schwarzwasser nie sicher sein. Aber es war sicherer ein Dach über den Kopf zu haben, falls Unwetter hereinbrach.

[Alon]

Wie vereinbart trafen sich Alon und Curia am nächsten Tag beim Übungsplatz. Alons Schüler bracht seine Waffe mit, das Sax-Messer, von dem der Jäger bei Ryu auch schon andere gesehen hat - das war bei seiner Aufnahmeprüfung als Wächter.
Alon hatte sich den ganzen vorigen Abend überlegt, welche Aufgaben er seinem Schüler als erstes stellen sollte. Er kam schliesslich zum Schluss, dass es erstmal an den Kraftaufbau gehen würde. Deshalb sagt er zu Curia:
"Das brauchst du vorerst noch nicht", und deutete auf das Messer, "Du musst zuerst ein wenig an Stärke zulegen, denn so klein deine Waffe auch sein mag, beim Parieren brauchst du einen starken Arm. Ich müsste nun von dir wissen, was du denn für den Kraftaufbau tust. Schleppst du täglich Kisten? Gehst du laufen?"
Er sah seinen Schüler an und erwartete seine Antwort.

[Bartimäus]

Gwys Antwort irritierte den Neugierigen etwas. Er wurde einfach nur wegen seiner Abwesenheit für tot gehalten? Barti hätte gedacht, dass das einen anderen Grund hatte und vor allem, dass Gwy es beabsichtigt hatte, weil...
Ja, warum eigentlich? Hatte er ihn nie gefragt? Er versuchte sich zurück zu erinnern und suchte nach der Antwort, aber alleine die Tatsche, dass er sich so sehr den Kopf zerbrechen musste war eindeutig genug: Er hatte wirklich verabsäumt seinen Mitreisenden danach zu fragen. Äußerst ungewöhnlich für ihn, aber gut so war es nun mal und jetzt wusste er es ja mehr oder weniger.
"Du wirst wirklich nur für tot gehalten, weil du so lange nicht da warst? Das kann ich mir fast nicht vorstellen! Und warum willst du daran dann nichts ändern?"
Doch auch die Gegenwarte war gar nicht so einfach zu beantworten.
"Direkt etwas vor habe ich noch nicht, aber von meiner Zeit als Waldläufer war ich noch nicht sehr lange in Schwarzwasser und ich denke ich sollte ich sollte auf so einen hohen Rang auch einmal eine Aufgabe übernehmen! Außerdem muss ich wieder jagen gehen und versuchen... 'meine Gefühle' in den Griff zu kriegen. Wenn ich jedes Mal selber die Schmerzen spüre ist das nicht sehr hilfreich und ich habe ohnehin immer schon dafür gesorgt, meine Beute möglichst wenig leiden zu lassen.
Aber auch ohne genaue Pläne wird es sicher etwas zu tun geben. Das ist immer so! Das kann man auch einfach ganz spontan machen."
Während er gesprochen hatte, hatten seine Schritte ihn immer weiter den Strand entlang geführt bis zu einer geschwärzten Stelle zu ihrer Rechten. Verkohlte Teile lagen herum und auch wenn auf manche Berieche bereits Sand geweht worden war, so konnte man trotzdem deutlich erkennen, dass hier einmal etwas gestanden war und scheinbar gebrannt hatte.
"Was war hier denn los?", überlegte der Waldläufer laut, ehe er eine Idee hatte, "ich glaube der Seefahrer Yared hatte hier einmal ein Haus... Das muss schon ein ordentliches Pech sein, wenn das Haus genau zwischen Meer und Sumpf Feuer fängt."

[Curia Dakon]

"Bevor ich Wächter geworden bin, hab ich mich als Händler betätigt und bin mit einem schweren Karren von Umhergereist, und Geschäfte gemacht. Leider kommt man in Drei Tagen nicht in eine andere Stadt und zurück, deshalb hab ich’s bis auf weiteres an den Nagel gehängt. Gestern hab ich nach unserem Treffen alles bis auf den Karren am Schwarzmarkt verscherbelt. Seitdem hab ich mich körperlich nicht sonderlich betätigt, außer der Wächterei natürlich." Der Händler dacht lächelnd an die Zeit zurück als er sich noch sein Handwerk betrieben hatte, vormallem die Tagelange Einsamkeit, Rückenschmerzen und die Blasen an den Händen kamen ihm in Erinnerung.
"Wehe du ladest meinen Karren voll, und schikst mich wo hin, das kannst du schön vergessen, Das mit dem Karren mindestens 10 Tagen nach Setarrif und Zurück dauert, das will ich mir nicht antun."

[Alon]

Alon lächelte.
"Nein, so grausam bin ich auch nicht."
Alon dachte nach. Curia schien an harte Arbeit gewohnt, also konnte er gleich wie beabsichtigt beginnen.
"Nun gut. Wir werden ein bisschen laufen gehen, danach ein paar Kraftübungen - ja, es ist langweilig, aber wichtig. Wenn wir uns nicht sehen kannst du die Übungen auch selbst machen, aber übernimm dich nicht, sonst bist du während der Ausbildung bei mir nicht mehr zu gebrauchen. Also, erstmal machen wir ein paar Runden in Schwarzwasser. Irgendwann halten wir dann an. Los gehts!", sagte Alon und fing an zu laufen, Curia eilte ihm schnell nach.
"Wichtig beim Laufen ist - dass du - immer gleichmässig - atmest", meinte der Jäger nach einer Weile und seine Worte bewahrheiteten sich, als ihn seine Lungen für den Satz mit einem Stechen bestraften - reden war schlecht.

[Gwydion]

„Ja, wirklich, nur deswegen.“, Gwydion zuckte mit den Schultern, „Und dass nicht zum ersten Mal. Damals auf dem Festland war ich auch für eine längere Zeit weg, da hielten sie mich auch für tot dann. Nur, weil ich länger weg war. Und deswegen war ich dann erst einmal beleidigt. Es ist doch wirklich nichts ungewöhnliches, dass einer von uns mal für längere Zeit in die Wälder verschwindet, nein es sollte sogar etwas ganz normales sein! Aber nee… Gwy ist ein paar Wochen weg… ach na gut, dann ist er tot.“
Der Barde schüttelte den Kopf und hielt schließlich inne, um die Ruinen des Hauses zu betrachten.

„Yared… Yared…“, murmelte er vor sich hin, „…ich glaube den kannte ich auch, ja. Was ist aus ihm geworden?“
Ob er mit dem Haus verbrannt war? Gwydion stellte seinen Taschen im Sand ab, jene mit der Harfe und die andere, in der er anderen Kram aufbewahrte und stapfte zu der Ruine. Er stieg über einen verkohlten Balken, der herunter gefallen war und betrachtete die Trümmer genauer. Hier und da stieß er mit der Fußspitze gegen verkohltes Holz, um zu schauen, was sich darunter verbarg.
„Ob das ein normales Feuer war? Was meinst du?“, er drehte sich zu Bartimäus um, „Vielleicht hat es jemand angezündet?“
Oder vielleicht Yared sogar selbst, aber das sagte Gwydion nicht laut. Er hatte den Mann kaum gekannt, aber es gab Situationen, in denen Leute seltsame Dinge taten. Der Barde stapfte noch ein wenig durch die Überbleibsel des Hauses. Vielleicht gab es einen Hinweis darauf, warum es verbrannt war? Oder irgendetwas Brauchbares lag noch hier herum, Yared würde es wahrscheinlich nicht mehr vermissen.

[Curia Dakon]

Curia rannte Alon nach, der ihm über den Stegen durch Schwarzwasser hetzte. Curia musste sich eingestehen, dass laufen nicht zu den erwarteten Trainingsmethoden gehörte, aber egal. Er achtete darauf, das er niemanden über den Haufen lief, während Alon immer wieder schlagartig abbog wobei Curia zweimal fast an der Abzweigung vorbeigerannt war. Nach einer Weile, kam Curia Alon fast nicht mehr hinterher, und war froh, als Alon an einem Steg am Rand Schwarzwassers schließlich langsamer wurde. Während Curia sich ziemlich verausgabt hatte, war Alon noch ziemlich frisch. Der Händler war ziemlich erschrocken, wie seine Kondition in letzter Zeit abgenommen hatte, nur Wächtern und die Restliche Zeit herumsitzen brachte ihn auch nicht weiter, Wahrscheinlich würde ein Dieb ihm einfach so Davonlaufen, eine Ziemliche Blamage für den Wächter.

[Alon]

"So, das sollte als Einwärmung reichen", meinte Alon, "nun dehnen wir uns ein bisschen. Das ist wichtig, vor allem wenn man schon lange nichts mehr gemacht hat."
Der Jäger zeigte seinem immer noch schwer atmenden Schüler einige Dehnübungen mit den Armen, dann mit den Beinen. Währendessen stöberte Alon in seinen Gedanken nach den Kraftübungen, die er zusammen mit Elonhil gemacht hat. Ihm fielen ein paar ein, und als er schliesslich das Programm für die nächsten Minuten zusammengestellt hatte, erhob er sich wieder.
"Gut. nun fangen wir mit was Leichtem an. Das steigern wir täglich, nicht viel, doch am Ende der Ausbildung kommt da schon was zusammen. Beginnen wir mal mit Liegestützen."
Alon nahm die Ausgangsstellung ein und fing an, seinen Körper hochzustemmen, wieder senken, hochstemmen, senken...
Nach zwanzig Stück hörte er auf. Er merkte, dass es Curia noch ein wenig Mühe bereitete. Doch das musste so sein, etwas anderes hatte er nicht erwartet.
Er fuhr mit weiteren Übungen fort, Seitenstützen, Unterarmstützen, Kniebeugen. Vor allem trainierte er mit Curia den Rumpf und die Arme. Als sein Schüler, das Gesicht verzerrt, die Übung zu Ende brachte, erhob sich Alon erneut.
"Du hast dich gut geschlagen. Es war nicht viel heute, aber doch schon etwas. Und keine Angst, es wird schon noch etwas spannender werden. Also, gehen wir zurück", meinte der Jäger und lief wieder voraus.