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  1. Beiträge anzeigen #161
    Lehrling Avatar von Ghar
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    In den Tiefen des Orkwalds
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    Ghar ist offline

    Ein Hof im Stewarker Umland

    Ein Großteil des Stammes hatte Ghar inzwischen akzeptiert, doch um ein vollwertiger Teil des Karrekstammes zu werden musste jeder Orak und jede Oraka ihn willkommen heißen. Um auch jene zu überzeugen die ihn bisher ignoriert oder mit Verachtung gestraft hatten, hatte sich der ehemalige Knochenbrecher dem Raubzug angeschlossen in der Hoffnung sich nützlich zu machen und mal wieder etwas Morrafleisch zu erbeuten.
    Angeführt von den großen Kriegern Tat'ank'Ka und Gorbag stürmten die Orks des Karreks den Hof der Nacktmaden, welche seinen alten Stamm durch ihre schiere Überzahl einst in die Höhlen Argaans getrieben und die Schwächlinge vom Silbersee versklavt hatten.
    Während die anderen Oraks den Hof verwüsteten bahnte sich Ghar einen Weg zu den Scheunen und Stallungen, zerfetzte auf dem Weg dorthin einem Bauern der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen die Kehle und warf sich den toten Morra direkt als Proviant über die Schultern. Neben der Scheune wurde der Orak schließlich fündig, ein großer, stabiler Karren wartet förmlich darauf von Ghar entwendet zu werden. Ein Morra hätte zuerst einen Ochsen vor das Gefährt spannen müssen, aber das war eben der Unterschied zwischen Orks und diesen verweichlichten, rosa Schweinchen. Die Muskeln des ehemaligen Knochenbrecher spannten sich sichtbar, dennoch bewegte sich der Karren ohne Probleme von der Stelle und Ghar zog ihn in einem stetigen Tempo in Richtung der vermeintlichen Schmiede.

  2. Beiträge anzeigen #162
    Abenteurer Avatar von Galrok
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    Galrok ist offline
    Galrok schnappte sich eine der Fackeln und warf diese hinauf auf eines der Strohdächer. Dies würde die Morras später noch genug beschäftigen und sie daran hindern, die Oraks zu verfolgen. Erst dann wandte sich der Wilde wieder den restlichen Morras zu. Ein paar hatten irgendwo her ein paar Schwerter geholt, mit denen sie mehr schlecht als Recht rumfuchtelten. Galrok knurrte sie an, hob seine massige Gestalt und stellte sich in voller Größe vor sie.
    "Kommt und sterbt!" Brüllte Galrok und breitete die Arme aus, die Pranken wie Klauen geformt. Er wusste, Keiner der Morras verstand ihn, denn schließlich sprach er nur die Sprache der Oraks. Doch die Haltung, das drohende Gebrüll, einfach alles am Wilden sorgte dafür, dass diese Morras die Schwerter fallen ließen und rannten. Das war genug, denn sie hatten wichtigeres zu tun, als schwächliche Morras abzuschlachten. Und Galrok sah hier keinen ehrenvollen Kampf. Nein, hier gab es weder Ehre noch Ruhm. Doch Furcht sähen, das konnten sie.
    Der Wilde klaubte noch ein brennendes Stück Holz vom Boden auf und warf es auf ein anderes Dach. Dann wandte er sich den anderen seines Stammes zu. Einer, Ghar, zog einen Karren zur Schmiede. Wortlos spurtete Galrok hinzu und half ihm. Sie beide waren kräftige Oraks, wirkliche Musterbeispiele von Knochenbrechern, und konnten so den Karren schneller zur Schmiede bringen. Dort würden sie die Esse aufladen, die so sehr gebraucht wurde.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Ein Hof im Stewarker Umland

    Mit vereinter Kraft wurde der Amboss auf den Karren gewuchtet. Es war kein großer Amboss, eben mehr was für Morras. Aber er war brauchbar und das zählte. Ebenso auf dem Karren landeten dann alles was man so an brauchbaren Metall oder Werkzeug fand. Das war weniger als gedacht, da es eben zu klein für orkische Pranken war, doch anderes konnte man wiederum doch nutzen.

    Eine Kuh und ihr Kalb würden sie auch mitnehmen, genauso wie Stoffe und Getreidesäcke die sie vorgefunden hatten. Jeder so viel wie er tragen konnte. Würde dies im Orklager ankommen, hätte man für den Winter schon so manches.

    "Was ist mit diesem Tier da? Auf dem die Morras sitzen?", fragte Rasaff.
    "Das lassen wir hier. Ein Hirsch ohne Geweih und so riesig? Das kann nichts Richtiges sein. Nein, lassen wir es besser hier. Es könnte uns krank machen.", entgegnete Tat'ank'Ka und drohte dem Tier mit der Faust, das eigentlich ein Pferd war.
    "Vergesst nicht die Fackeln. Abmarsch!", befahl der Schwarzork und packte einen Korb in dem sich Morraköpfe befanden. Sie würden aufgespießt in der Speerreihe die bösen Geister rund um das Lager vertreiben.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Vor den Toren Thorniaras

    Die Sonne war bereits untergegangen, als Rorik endlich den Wald, der das gesamte Bluttal bedeckte verliess. Ein kalter Wind bliess von der Küste her und der einsame Wanderer roch sofort wieder die salzige Meeresluft. Er näherte sich also bereits wieder dem Küstenstreifen, der zwischen dem Bluttal und der nördlichen Metropole Thorniara lag.

    Die letzten Tage waren nur so an ihm vorbeigezogen. Er fühlte sich, als hätte er sie garnicht wirklich erlebt. Die meiste Zeit war er im Bluttal den beiden Holzfällern, Morl und Sveinn zur Hand gegangen. Zwei wirklich anständige Kerle. Sie dankten Rorik für seine Hilfe, indem sie ihm eine Schlafstätte sowie zwei warme Mahlzeiten pro Tag überließen. Ebenfalls konnte er durch seine beschränkten Heilkünste bei der Einen oder Anderen Verletzung schlimmeres verhindern.

    Ein paar Stunden mussten noch ins Land ziehen, da Rorik nicht gerade der schnellste Läufer war, ehe er die Stadttore Thorniaras erreichte. Vom weiten sah er schon den beleuchteten Durchgang, mit den zwei in rote Wämser gekleideten Torwachen.
    Mit einem Mal fiel ihm wieder etwas ein, dass er die ganzen letzten Tage verdrängt hatte: Das kleine schmierige Leinenpaket, dass sich noch immer in dem Beutel, der über seiner Schulter hing, verbarg.

    Als er sich dem Tor näherte, sah Rorik wie sich bereits mehrere Bauern und Bürger um das Tor sammelten, scheinbar wollten sie alle in die Stadt, ehe die Nacht sich ihrem Höhepunkt zu neigte.

    ,,Vielleicht schaffe ich es mich unbemerkt mit den Anderen in die Stadt zu schleichen.", murmelte er sich leise zu, ehe er sich einer kleinen Gruppe Bauern anschloss und in die Nähe der Torwachen kam.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Stewark

    Mit einem Male durchflutete Licht die kleine Kerkerzelle. Ebenso wie die Dunkelheit zuvor allumfassend war, wurde es nun das Licht und Idun – ehe er sich überhaupt auf die Wache stürzen konnte – wurde geblendet zu Boden geworfen. Vermutlich waren die Zellen extra so angelegt worden, dass bereits das vergleichsweise schale Licht zweier Fackeln ausreichte, um die Gefangenen zu blenden und solche Aktionen, wie er sie vorgehabt hatte im Keim zu ersticken.
    Unsanft wurde Idun hochgehoben und aus der Zelle hinausgeschleift. Bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, kniff er sie fest zusammen, sodass er nicht genau wusste, wohin er gebracht wurde. Eiserne Gitterstäbe und eben so karge und schmutzige Zellen, wie jene aus der er selbst gerade kam, wanderten an seinen Augenwinkeln vorbei. Die Insassen fluchten undeutliche Worte oder spuckten die vorübergehenden Wachen an. Am Ende des Ganges wartete ein buckliger, nur schemenhaft zu erkennender Mann, und lachte ihm ins Gesicht, als würde er sich schadenfreudig darüber lustig machen, wie er zum Galgen getragen wurde. Für einen Moment bekam er es mit der Angst zutun, jedoch zerrten ihn die Wachen zum Glück nicht aus der Kaserne, unter dessen glanzvollem Dach sich dieser Kerker befand, sondern ein Stockwerk höher, in ein prunkvoll ausgestattetes Zimmer. Unsanft ließen sie ihn fallen und verschwanden aus dem Raum. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss.

    Alles tat ihm weh, aber so auf dem Boden herumliegen wollte er nicht. Er folgte seinem inneren Antrieb und wollte sich aufrichten, scheiterte, versuchte es erneut und kam dann schließlich etwas wackelig auf die Beine. Vor ihm befand sich ein Tisch auf dem man anscheinend eine kleine Mahlzeit, nicht mehr als eine Linsensuppe und etwas altes Brot zurecht gelegt hatte.
    >> Bitte, bedient euch! <<
    Nicht lange zögernd, setze er sich an den Tisch und begann zu essen. So hungrig, dass er nicht einmal einen Gedanken daran verschwendete, wer ihm da gegenüber saß oder ob das Essen vergiftet sein könnte. „Wenn sie mich töten wollten, hätten sie es bestimmt schon längst getan.“
    >> Verzeiht meine Unhöflichkeit, ich darf mich doch selbstverständlich vorstellen? Janus, Neffe des ehrenwerten Renwicks, seines Zeichens Baron von Stewark. Ich bin der Hauptmann unserer disziplinierten und schlagkräftigen Stadtwache, der noch nie ein Verbrecher in unserer Stadt entkommen ist. Nebenbei erwähnt herrsche ich auch über diverse kleinere, aber doch bedeutende Grafschaften außerhalb Stewarks, aber das wisst ihr sicher bereits. <<
    Das Essen schmeckte köstlich und es war zudem noch warm. „Ganz schön unvorsichtig von ihm uns hier alleine zu lassen. Er scheint ziemlich von sich überzeugt zu sein.“
    >> Der Grund, warum ich euch holen ließ, ist folgender: Wir haben ein Problem, dass unsere Stadtwache tatsächlich nicht allein lösen kann. Sie braucht dafür einen Außenstehenden, am besten so ein Gesindel wie ihr, der sich in ihre Reihen einmischt und jemanden für uns ausfindig macht. Ich rede natürlich von diesem hinterlistigen Piratenkerl, ihr wisst schon der mit diesem widerlichen, goldenen Ohrring, der ihr Anführer zu sein scheint. <<
    Idun hörte nur halbherzig zu, aber aus dem Augenwinkel entdeckte er, dass man zumindest einen Teil seiner Ausrüstung nach oben geschafft hatte. Scheinbar sollte er losziehen und diesen Piraten töten.
    >> Nun, wie lautet also eure Antwort? <<
    >> Ich denke, das Angebot ist gut. <<
    >> Nun, prima! Wie ihr seht, haben wir etwas von eurem, nun ja... Gerümpel bereitstellen lassen. Ich stelle euch eine zweite Wache zur Verfügung, sie wird euch begleiten und euch bei der Aufgabe helfen. <<
    >> Ja, das ist wirklich nett von euch, mir alles bereitzustellen. <<
    >> Wie meint ihr das? Kommt nicht auf dumme Gedanken, es hat sich noch niemand getraut eine Klinge gegen mich, mich den Neffen des großartigen Barons von Stewark zu richten! Also denkt nicht mal dran, dreckiger Abschaum! <<
    Idun war bereits vom Tisch aufgestanden und hielt den Jagddolch seines Vaters in den Händen. Filigrane Muster und Gravuren überzogen die glänzende Klinge, das letzte Erinnerungsstück, das er von ihm besaß. Er drehte sich zu dem Adligen um, der kaum drei Meter von ihm entfernt an einem mit goldenen Knäufen und Verzierungen versehenen Schrank lehnte.
    >> Ich weiß nicht, was ihr euch dabei gedacht habt... <<
    Plötzlich verließ den Grafen seine überhebliche Stimmung und er wurde zunehmend angespannter, nervöser.
    >> Was soll das heißen? Erklärt euch! <<
    >> Das soll heißen, das euer Angebot leider nicht gut genug ist. <<
    In einer Bewegung hob er den Jagddolch und schleuderte ihn in Richtung des Adligen.
    >> Wach... <<
    Der Dolch verfehlte zwar das eigentliche Ziel und tötete ihn nicht sofort, dennoch verstummte der Graf mit einem Male und taumelte zur Seite, wo er gegen ein dünnes Regal prallte und es zu Boden riss.
    >> Wachen... <<, röchelte er leise vor sich hin, sowohl aus dem Mund, als auch an der Schulter blutend.
    Idun kniete sich über ihn und reichte ihm den Gnadenstoß.

    Während er seine vorhandene Ausrüstung zusammenpackte – glücklicherweise war das Notwendigste vorhanden – fiel ihm ein leicht angerostetes, abgenutzt aussehendes Schwert an der Wand auf. „Was hat so was zwischen all dem Gold und sonstigem Prunk zu suchen?“
    Noch ehe er Gelegenheit hatte, es näher zu betrachten, klopfte es an der Tür. „Verdammt, die hab ich ja ganz vergessen!“ Zwar war es unwahrscheinlich, dass sie von der Auseinandersetzung mitgekriegt hatten, zumindest wenn sie nicht an der Tür lauschten, wo sie doch angeblich so diszipliniert waren, aber die Unterredung dauerte schon auffällig lange.
    Idun nahm das Schwert kurzerhand mit und schaute sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um. Das Zimmer besaß nur eine Tür und die war versperrt, leider war ein Sprung aus dem Fenster auch nicht gerade die rettende Methode, oder etwa doch?
    Direkt unter dem Fenster schienen Stallungen zu sein, zumindest lag dort ein größerer Haufen Stroh, wenn er es also geschickt anstellte, konnte das Stroh seinen Fall so abbremsen, dass er nicht zu Schaden kam. Ohne eine wirkliche Alternative, öffnete er das Fenster, gerade als die Tür geöffnet wurde, zwei verwundert dreinblickende Wachen das Zimmer betraten und ihren toten Hauptmann erblickten.
    >> Alarm! <<

  6. Beiträge anzeigen #166
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Auf dem Kasernenvorplatz war es überraschend hell, heller zumindest als im Rest der Stadt, wo es kaum einem Lichtstrahl gelang, die dicht bebauten Gebäude zu passieren und bis zum gepflasterten Boden durchzudringen. Dort jedoch schien es, als ob sich das gesamte Licht ja fast schon beleidigt gesammelt hätte, als Trotz, dass es den Rest der Stadt nicht durchqueren durfte. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung, wenn man ungesehen bleiben möchte.
    Das Heu war zwar überraschend weich, dennoch beschloss Idun solche Aktionen fürs Nächste bleiben zu lassen. „Falls man mir mal wieder die Wahl überlässt...“
    Die Wachen blieben ungläubig am Fensterrand stehen, unsicher ob sie ihm nachspringen oder besser den ungefährlicheren Weg durchs Treppenhaus nehmen sollten. Solange jene zögerten, hatte Idun die Chance die Beine in die Hand zu nehmen. Hatte er Stewark erst mal verlassen, war es kein großes Problem mehr sich abzusetzen. Leider kam ihm eine Streife in die Quere.
    Wenn die Miliz erst mal Verstärkung bekam, sah es schlecht für ihn aus, also musste er sie möglichst schnell ausschalten. Sein Kurzschwert in die Hand nehmend, versuchte er die einzelne Stadtwache zu umrunden und zu beängstigen, jedoch ließ sie das ziemlich kalt. Hätte er mehr Zeit gehabt, wäre der Kampf einfacher gewesen, allerdings stand Idun unter ziemlichen Zeitdruck, sodass er sie möglichst schnell aus dem Weg räumen musste. Es half nichts, er musste alles auf eine Karte setzen und sofort in die Offensive gehen. Mit einer Kette aus kraftvollen und gezielten Schlägen, brachte er die Wache aus ihrer Verteidigungsstellung und anschließend sogar ins Straucheln, sodass ein einzelner Stoß genügte, um sie zu Fall zu bringen und für eine Weile außer Gefecht setzen zu können. „Ein Toter reicht für heute...“, schoss es ihm durch den Kopf.
    >> Da ist her! Hierher! Haltet ihn! <<
    Die Schlinge wurde enger. Mittlerweile wusste bestimmt schon die halbe Stadt, was passiert war und zu Fuß kam er hier nicht mehr lebend raus. Mit einem Male fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Bei den Stallungen würde er mit Sicherheit ein Pferd finden und wie er es bereits vermutet hatte, befanden sie sich jene direkt bei der Kaserne. Zwar war er noch nie wirklich in seinem Leben geritten und zum Aufsatteln blieb ihm auch keine Zeit mehr, aber mehr schlecht als recht würde man es doch sicher aus der Stadt schaffen.
    >> Wie auch immer, ich hab keine Wahl. Sollen die Gäule mal zeigen, was sie draufhaben! <<
    Eilig durchschnitt er die Riemen mit denen das Pferd an den hölzernen Wänden festgemacht war und stemmte sich mühselig hinauf.
    >> Na los, mach schon! Wir haben nicht ewig Zeit! <<
    Wie zum Teufel brachte man diese Tiere dazu loszureiten? Einer besseren Idee ausbleibend, trat er das Pferd kräftig mit seinen Stiefeln, was zumindest dazu führte, dass es sich erschreckt aufbäumte und losrannte. Die Wachen schienen wohl kein Hindernis darzustellen, zwar stellten sie sich zunächst standfest in den Weg, doch als sie bemerkten, dass das Pferd seine Richtung partout nicht ändern wollte, sprangen sie doch lieber zur Seite. Glücklicherweise lief das Tier instinktiv zum Stadttor, denn lenken konnte Idun, der mächtig Schwierigkeiten hatte sich darauf zu halten, es nicht. Mit beängstigender Geschwindigkeit – das Pferd schien wohl von seinen Fluchtreflexen übermannt worden zu sein und beschleunigte immerfort – näherte sich Idun dem Stadttor und die beiden Milizen hatten keine Wahl, als aus dem Weg zu treten, um nicht überrannt zu werden.
    Bis vor einer Stunde hatte er nicht mehr damit gerechnet diesen Anblick auf der Brücke wiederzusehen, doch jetzt war er nur umso eindrücklicher. Tief unten brandete das Meer gegen die Felsen. Hoffentlich konnte er sich auf dem Pferd halten bis sie die andere Seite erreichten.
    Als es schließlich soweit war, hielt sein Körper es keine Sekunde länger aus und er ließ sich ins hohe Gras fallen. Schmerzhaft meldete sich jedes Gelenk und jeder Knochen wieder zurück, doch um seine Verletzungen zu kurieren blieb jetzt keine Zeit. Nicht weit von hier begann ein kleines Waldstück, dort konnte er seine Verfolger mühelos abhängen. „Hoffentlich schaff ich es bis dahin, schließlich war das nicht das einzige Pferd in den Stallungen gewesen.“ Bald ging die Sonne unter und das war Iduns großer Vorteil, doch bis dahin musste er sich beieilen, wenn er den Soldaten nicht in die Hände fallen wollte.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Irgendwo am östlichen Rand vom Orkwald

    Wieder einmal hatte Rethus sein Reisegepäck zusammengestellt… wieder einmal war es an der Zeit Schwarzwasser und Tooshoo zu verlassen. Dieses Mal jedoch war er nicht aufgebrochen, um einen Auftrag zu erfüllen oder ein Abenteuer zu beginnen. Nein, seine Suche nach Trilo hatte er noch nicht beenden können. Niemand in Schwarzwasser hatte überhaupt irgendetwas über diesen Typen gewusst. Die Leute im Baum vielleicht schon, aber dort gab es für Rethus keine Möglichkeit, entsprechend Kundige zu erreichen. Da blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder den Weg nach Norden einzuschlagen, in der Hoffnung, etwas von Königsvolk aufschnappen zu können. Die östlichen Lande und der Süden waren ihm Fremd. Daher wagte er es nicht, einfach blindlinks irgendwo herum zu suchen. Das brachte ihm gar nichts.

    Eigentlich hatte er keine Lust Thorniara wieder zu sehen. Er hasste den König und seine Speichellecker, zu denen auch er vermeintlich gehört hatte. Cyrith, der Rethus auf diesem Weg gefolgt war, hatte eine ähnliche Abneigung. Aber er bestand darauf auch Trilo finden zu wollen.
    Bevor sie allerdings überhaupt erst einmal Thorniara erreichen konnten, mussten sie am Orkwald vorbei. Wie es sich herausstellte stieg die Zahl der Orks in letzter Zeit rasant an. Wieso konnte sich keiner von beiden wirklich erklären. Nur eines machte Rethus stutzig: Ein paar wenige, die sie gesehen hatten, führten sich anders auf als die üblichen argaanischen Orks. Von Weitem glaubte der Glatzkopf in ihnen gar Festlandorks zu erkennen. Aber wie sollte das möglich sein?
    „Dieser beschissene Umweg hat uns zwei Tage gekostet“, ärgerte sich Rethus gegenüber. Cyrith. „Wären diese neuen Komplikationen nicht, wären wir vielleicht schon weiter im Norden.“

  8. Beiträge anzeigen #168
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Die beiden Kämpfer waren also weitergezogen und Cyrith war froh das er nicht alleine reisen musste. Langsam wurde es wieder Kalt und sicherlich würde bald der erste Schnee fallen, so etwas hasste der Dieb, jedoch war das die Laune der Natur, dagegen musste sogar er zu recht kommen. Gefolgt von seinem treuen Begleiter dem Schakal zogen die drei nun durch die Ländereien um Trilo zu suchen, schon seit Ewigkeiten hatte er diesen Verrückten nicht mehr gesehen und er fragte sich ob er überhaupt noch Lebte.

    Rethus hatte ihn etwas gefragt und der Dieb hatte noch nicht geantwortet, natürlich war es ein Umweg aber was sollten sie schon tun, es war eben so und Cyrith hatte sich damit abgefunden. „Wen wir diesen Kerl endlich haben wird er mir hoffentlich helfen ansonsten trete ich ihm in seinen Arsch!“ rief Cyrith genervt und zog seinen Mantel fester um sich, es wurde kälter und der Wind wehte ihm gerade so um die Ohren.

    „Lass uns bald ein Lager aufschlagen das wird noch bitter Kalt hier“ meinte er zu Rethus.

  9. Beiträge anzeigen #169
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Der Orkwald lag hinter ihnen - und damit auch ein Stück Nervosität und vielleicht auch Angst. Jedenfalls bei Djorak. Er war sehr froh, diesen Teil der Reise nun hinter sich gelassen zu haben. Inzwischen hatte er sich schon ein Bild von seinen Reisegefährten gemacht.
    Andrahir war offensichtlich ein entschlossener Mann, mit langen schwarzen Haaren und einer Wolfszahnkette, die ihn entweder als geschickten Tierausnehmer oder einen geschickten Händler auswiesen. Er redete weniger als Djorak, schien aber deswegen nicht weniger mitzubekommen.
    Keala war eine zierliche Frau mit einem merkwürdigen Vogel, hinter der mehr steckte, als es beim ersten Blick aussah. Beim zweiten Blick sah man dann Messer und einen messerscharfen Blick, der mindestens genauso verletzen konnte.
    Namora war sehr ruhig und anscheinend immer auf der Hut vor Gefahr. Djorak konnte sich nicht einmal erinner, ob sie bisher etwas gesagt hat. Aber ihre aufmerksamen Augen ruhten nie auf einem Fleck, sie huschten immer hin und her, alles aufmerksam musternd.
    Jarvo war eine natürliche Autoritätsperson, dessen Wort alle gehorchten und dem alle folgten. Er würde sie bestimmt sicher zu ihrem Zielort und wieder zurück bringen.
    Im Moment lief dieser wieder an der Spitze, mit einer Fackel in der Hand. Djorak war wieder am Schluss, ein Stück hinter den anderen, weil seine Füße schmerzten. Doch er wollte sich nicht beklagen, da die anderen das ja auch aushielten.
    Sie liefen nicht mehr im Gänsemarsch, sondern mehr als Gruppe, da der enge Wald hinter ihnen war.
    Manchmal waren am Wegesrand Sträucher oder einzelne Bäume, doch das war es. Keine Häuser, keine Menschen, keine Tiere.
    Bis sie schließlich eine große Wiese sahen, auf dem einige Schafe grasten und an deren Rand ein kleines Lagerfeuer war.
    Es dauerte eine Weile, bis sie dort ankamen, denn das Lagerfeuer sah man von relativ weit weg.
    Der Schäfer hatte sie anscheinend entdeckt, da er aufgestanden war und sie auch mit misstrauischem Blick empfing. Djorak fiel auf, dass dort kein Schäferhund war, der zusätzlich auf die Herde aufpasste. Der Hirte war alleine.
    Doch bevor er fragen konnte, platzte der Hirte heraus:
    "Wer seid ihr? Wer seid ihr und was macht ihr hier?"
    Geändert von Djorak (27.10.2011 um 20:36 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #170
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Nordöstlich vom Orkwald

    Cyrith fror. Dem Glatzkopf ging es jedoch nicht anders. Er hatte sich einen neuen Umhang besorgt. Das Ding war zwar nicht mehr das allerneueste, aber es erfüllte seinen Zweck und war zudem noch ziemlich dunkel gefärbt, was in dieser dunklen Jahreszeit von großem Nutzen war. Cyriths Schakal folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Mittlerweile hatte sich der Glatzkopf an den Umstand gewöhnt, dass immer dort, wo sich Cyrith befand, ein Tier umherrannte, das ihnen in freier Wildbahn vielleicht sogar gefährlich geworden wäre. Er erinnerte sich noch an die varanter Schakale, die hungrig auf Wanderer losgingen. Da war dieser hier anders.

    Rethus hörte Cyrith konzentriert zu. Bei dieser Witterung war es nicht gerade angenehm, sich mit jemanden zu unterhalten. Und wie von ihm bereits gesagt, regte er sich sowieso schon über die Orks auf. Hoffentlich wurden sie nicht noch in allerletzter Sekunde bemerkt.
    „Ja, ich weiß“, entgegnete der Schwarzgekleidete schließlich seinem Freund, der ihn zurecht wies, dass sie ein Lager aufschlagen sollten. „Siehst du? Dort vorn ist schon der Silbersee zu erkennen. Das bedeutet, wir haben das gefährliche Gebiet des Orkwaldes überwunden. Das war eigentlich auch mein Ziel. In der Nähe von Orks, vor allem unter diesen Umständen, hätte ich nicht gern ein Lager aufgeschlagen. Vielleicht finden wir eine freundlicher aussende Baumgruppe als den Orkwald in der Nähe des Sees… windstill und nahe am Wasser.“

  11. Beiträge anzeigen #171
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Cyrith stand plötzlich still da und lauschte in die Ferne. Mit eine Handzeichen deutete er auf Rethus der sich Ducken sollte, Cyrith legte sich auch langsam nieder und lauschte einfach kurz, er hatte Stimmen gehört und in der Ferne sah es aus als ob irgendwelche Lichtpunkte da wären. Der Dieb ging kurz und sachlich durch was dort sein konnte, es könnten irgendwelche Geister sein, die nach Rache dursteten, Banditen die dort ihr Lager aufgeschlagen hatten um die Nacht zu überstehen oder einfache Wanderer die, genau wie die beiden nur einen ruhigen Ort zum Schlafen suchten. Oder die letzte Variante, es waren Orks die etwas abseits des Waldes lauerten.

    Er wollte nicht hoffen das es irgendwelche Orks waren und blickte zu Rethus. Dieser nickte ihm zu, anscheinend hatte er es auch bemerkt. Sie knieten kurz um miteinander flüstern zu können. „Ich glaube wir sollten uns an denen vorbei bewegen, ich habe keine Ahnung was oder wer das ist und Ärger will ich jetzt vermeiden. Wir laufen zum See der ist doch gleich in der Nähe oder?“ fragte er Rethus.

    Cyrith blickte nochmals zu den Lichtpunkten und war froh das die Natur hier ziemlich Wild war. Im Gras konnten sie sich gut bewegen und sicherlich jede Sichtung vermeiden, Cyrith pirschte langsam durch das Gras, versuchte sich so langsam zu bewegen wie es nur ging.

  12. Beiträge anzeigen #172
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Nördlich vom Orkwald (Gruppe von Jarvo & Co. in der Nähe)

    Cyriths Vorsicht war nicht unbegründet. Eben noch war Rethus zu sehr damit beschäftigt, sich einfach über alles zu ärgern und die Welt um sich dabei zu vergessen. Deshalb registrierte er auch nicht sofort, was vor ihnen gerade passiert war. Wie es ausschaute, hatte Cyrith einige Meter vor ihnen Lebenszeichen bemerkt. Es waren Lichtpunkte. Anscheindend trugen sie fackeln. Zudem musste dort irgendwo ein Lagerfeuer sein, denn ihre Silhouetten unterbrachen die Lichtstrahlen.
    Rethus nickte also seinem Freund zu, um diesem begreiflich zu machen, dass er die Menschen oder… Orks… auch gesehen hatte. Wer oder was sie auch waren, sie beide hatten hatten jetzt keinen Bock, Streit mit jemandem anzufangen.

    Schließlich erkundigte sich Cyrith noch einmal nach dem See, als sie durch das hohe Gras der Wiese pirschten.
    „Wir müssten einmal quer über die ganze Wiese, dann sind wir am See“, beantwortete der Schwarzgekleidete seine Frage. Auch wenn es ziemlich dunkel war, war seine Orientierung noch nicht getrübt. Er wollte auf jeden Fall noch auf die andere Seite… auch wenn das hieß, dass sie an den Silhouetten dort vorbei mussten.
    Langsam kristallisierten sich markantere Formen aus den Silhouetten heraus.
    „Das sind Menschen“, entgegnete der Glatzkopf. Sein Urteil wurde noch einmal bestärkt als er einige Schafe erspähte. Die Lichter dort mussten aus dem Orkwald gekommen und dann auf einen Hirten gestoßen sein. „Ob das welche aus Schwarzwasser sind? Das könnte durchaus sein. Wären wir durch den Wald gelaufen, wären wir vielleicht gar nicht auf sie gestoßen. Immerhin hat uns das Drumherumlaufen ganz schön viel Zeit gekostet. Ich hab zwar nichts gegen Leute aus Schwarzwasser, aber sicher ist sicher. Wie würden sie über uns denken, wenn wir schon behaupten, dass es Banditen oder Orks sein könnten?“ schloss Rethus seine Theorie mit einer rhetorischen Frage. „Eilen wir zum See.“

  13. Beiträge anzeigen #173
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Der Schäfer umklammerte seinen Hirtenstab und war bereit ihn als Waffe zu benutzen. Sein Misstrauen konnte nicht größer sein, als er die kleine Truppe geschlossen auf sich zukommen sah. Der in die Jahre gekommene Mann setzte einen bösen Blick auf und zog seine Oberlippe hoch.
    „Ruhig bleiben mein Herr“, beschwichtigte ihn Jarvo. „Dürfen ein paar Wanderer ihre Hände an Eurem Feuer erwärmen?“
    Der alte Mann grummelte etwas vor sich hin, während er die Fünf betrachtete. Seine Augen blieben bei den beiden Frauen kurz hängen, dann ließ er seinen Stab sinken und nickte.
    „Ist gut, ist gut. Gefährliche Gegend hier, da weiss man nie was einen erwartet. Noch dazu zu solch später Stunde. Ihr müsste lebensmüde sein, mit einer Fackel durch die Dunkelheit zu marschieren.“
    „Aber gesehen habt Ihr uns nicht, nehme ich an? Der Wald ist hier dichter als man denkt.“
    Wieder murrte der Schäfer und winkte sie zu sich. Das kleine Feuer war an einer abgeschirmten Stelle und spendete ein wenig Licht, während die Schafe in der Nähe blökten und ohne Pause das Gras aus der Erde rupften. Auch sie schienen sich nicht wohl zu fühlen, denn sie rückten mit ihren flauschigen Körpern einander sehr nahe.
    Mühsam ließ sich der Hirte nieder und stützte sich dabei auf seinen Knien ab. Kurz stellte Jarvo die Anwesenden vor, wodurch sie in Erfahrung brachten, dass der Mann sich Pjetro nannte.
    „Ich kann euch nichts zu essen anbieten“, meinte er.
    „Das ist auch nicht nötig, Herr“, entgegnete Jarvo. Eine kleine Unterhaltung begann, wo man sich über die aktuellen Ereignisse und Ärgernisse austauschte. Nichts Weltbewegendes gab es zu berichten, doch hatten es die Landbewohner in dieser Region nie einfach. Die Baronie Stewark war abhängig von den Bauern in der Gegend und forderte einen gewissen Teil ihres erwirtschafteten Gutes. Ob es dafür immer eine Gegenzahlung gab bezweifelte Pjetro stark. Aber er selbst lebte schon seit er jung war von dem Verkauf von Wolle. Dafür dass er so weit außerhalb seinen kleinen Hof hatte, besaß er mehr Freiheiten.
    „Sagt, warum stehen eure Schafe so dicht zusammen? Ist ihnen kalt oder haben sie Angst?“, fragte Djorak den Hirten, nachdem er längere Zeit die Tiere in Augenschein genommen hatte. Der Schäfer seufzte.
    „Eine grässliche Geschichte. Ich habe vor vier Monaten einen jungen Schäferhund auf dem Markt von Stewark erworben. Prächtiges Tier war das. Ziemlich lebhaft war er, bellte, sprang herum als steckte ein Schwarm Hummeln in seinem Hintern.“
    „War? Ist er tot?“, fragte Keala.
    „Ja. Ich fand ihn gestern leblos am Waldesrand liegen. Muss sich einen heftigen Kampf geliefert haben, seine Schnauze war voller Blut. Er war einfach noch zu jung, als dass er sich gut verteidigen konnte. Wer weiss was da aus den Wäldern kam und meine Schafe reisst. Habe die letzten beiden Nächte jeweils eines verloren. Und dabei habe ich jeden Tag den Standort der Herde um einige Meilen verändert. Schrecklich ist das.“

  14. Beiträge anzeigen #174
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Schneller wollte der Dieb nicht, die Gruppe war zwar noch ein Gutes Stück von ihnen entfernt aber keiner wusste ob das nur einfache Männer, die Lust auf ein Abenteuer hatten, oder richtig Ausgebildete Krieger waren. Der Schakal war dicht hinter Rethus und Cyrith war ziemlich beeindruckt wie gut dieser Schleichen konnte.

    Er hatte die Lichtkugeln immer im Blick und erhoffte sich das sie es schaffen konnten, ohne gesichtet zu werden. Der See kam immer mehr in die Nähe, der Wind fegte ihm durchs Haar und seine Kleidung nahm die Nässe des Grases auf. Unzählige Minuten mussten vergangen sein und als er im Schatten eines Baumes war blickte er sich um, die Lichtkugeln waren immer noch in der nähe, hatten die beiden jedoch nicht wahrgenommen.

    Erleichtert lehnte sich Cyrith an den Baum und blickte zu Rethus der wohl kurz die Lage überprüfte.

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    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Der junge Jäger horchte auf bei der Erzählung des Hirten. Was konnte das sein, das sich täglich das Abendbrot bei der Schafherde abholte?
    Die Spuren eines Schattenläufers hätte der Hirte wohl erkannt... eigentlich musste ihm, egal welches Raubtier da wütete, etwas aufgefallen sein.
    "Zeig uns die Stelle." Der Schafshüter schien nicht begeistert von der kühlen Aufforderung. "Pass auf deinen Ton auf, Jungspund. Dort drüben, bei dem großen Busch lag er.. inzwischen habe ich ihn vergraben."
    Andrahir nickte Jarvo zu und ging allein in die bezeichnete Richtung. Als er die Stelle erreichte sah er sofort, was für Tiere hier zugange gewesen waren... diese Spuren sollte ein Hirte allerdings kennen. Wolfsspuren.
    Wobei... irgendwas stimmte nicht. Die Erfahrung des jungen Jägers reichte nicht aus um zu erkennen was daran anders war, aber es war nur ein geringer Unterschied. Vielleicht eine spezielle Gattung.

    Er hob ein Büschel Haare auf, was wohl im Kampf mit dem Schäferhund herausgerissen worden war. Merkwürdig. Es sah aus wie Wolfsfell, war aber weicher und länger.
    Grübelnd drehte er sich um, ging zurück zum Lager und reichte Jarvo das Fundstück. "Was hälst du davon?"

  16. Beiträge anzeigen #176
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    Jarvo ist offline
    Jarvo rieb das Fell zwischen seinen Fingern, roch daran und senkte die Fackel erneut zu Boden, um die Spuren betrachten zu können. Neben der Spur des Schäferhundes und des Wolfes war noch etwas anderes zu sehen.
    „Ein zweiter Hund war hier. Seht… hier. Der Abdruck eines Wolfes hat eine relativ breite Basis und die Krallen sind lang und ziehen vorne dünne Linien. Dort jedoch ist die Basis schmaler und die Abdrücke der Krallen sind viel kürzer und rundlicher. So seltsam es auch scheint, haben wir es hier mit einem gemixten Rudel zu tun.“
    Der Schäfer schüttelte den Kopf. „Mein Hund ist von einem anderen seiner Art getötet worden? Nein, nein, Ihr müsst euch irren. So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht gehört.“
    Er drehte sich weg. „Tss… Hunde und Wölfe machen gemeinsames Geschäft. Das ich nicht lache.“
    Jarvo ließ sich nicht beirren. Der Schäfer mochte glauben was er wollte.
    „Und doch reisst etwas Eure Schafe“, sagte er. „Die Tatsache dass es diese und letzte Nacht passierte ist ungewöhnlich. Ein Wolf kann lange ohne Nahrung auskommen bevor er sich wieder vollfressen muss. Außerdem jagen und leben sie meistens auf sich allein gestellt. Gestern waren zwei hier. Wären sie von einem großen Rudel, wäre eben dieses Rudel hier aufgetaucht und ihr hättet mehr als nur ein Schaf verloren. Doch dass sie heute zurückkehrten um ein zweites zu reißen erschließt sich mir nicht. Sie müssten gesättigt sein. Ich weiss nicht wie wertvoll euch Eure Schafe sind, aber die Gefahr besteht dass die nächste Nacht wieder Opfer bringt.“
    „Wie wichtig? Junger Mann, ich mag Euren Tonfall nicht.“
    „Ich bin auch nicht hier um Gefallen zu schenken. Ich sage was ich sehe. Und nach meiner Erfahrung könnt Ihr morgen so weit ziehen wie ihr wollt, wenn dieser Wolf es auf die Schafe abgesehen hat, dann wird er sich sie holen.“
    „Pffft…“ Pjetro drehte sich um und knetete unruhig seine Hände. Er überlegte. „Könnt… könnt Ihr sie denn beschützen?“

  17. Beiträge anzeigen #177
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    Vryce ist offline

    Silberseeburg

    Der Wind wehte kalt über die Zinnen der Silberseeburg, ließ die vereinzelten Wachposten näher an die Kohlepfannen herantreten, die dort oben standen, um zumindest etwas Wärme zu spenden. Ein einziger Mann stand abseits der Wachposten, hielt sich im Schatten eines Turmes auf, blickte hinab auf den See, der dort nur zu erahnen war. Der Mond schien nicht, hatte mehr und mehr abgenommen und versteckte sich nun hinter dem Vorhang der Dunkelheit, nur um dann bald wieder daraus hervor zu treten, um der Welt wie stets seine Pracht und kühle Erhabenheit zu zeigen.
    Sie waren in der Burg angekommen und – zumindest Trilo – von Lord Gawaan empfangen worden. Natürlich wegen dem Umstand, dass der Herzog eben auch von Adel war, ganz im Gegensatz zu Vryce, dem Spross einer Hure und eines Meuchelmörders. In ihm steckte wahrscheinlich so viel blaues Blut wie in einem Straßenköter von Khorinis. Wenn nicht sogar weniger. Aber das war für ihn kein Problem. War es auch nie gewesen. Lieber der unedelste aller Hunde, dafür aber frei sein, als ein Kind des Adels, gefangen in der Gesellschaft, sagte er sich stets. Das entsprach auch der Wahrheit, das war seine Maxime.
    Der Hexer also schlief nun wahrscheinlich in einem der besten Zimmer dieser Burg, während der Heimatlose in eine der Massenunterkünfte gesteckt wurde. Bei seinem letzten Besuch hier hatte er zumindest so getan, als sei er ein Priester Adanos, ein Diener des Gleichgewichtes, gleichwohl er zu jener Zeit dem Zirkel angehört hatte. Unweigerlich musste der Mann lächeln.
    „He, was macht Ihr hier oben?“, fragte eine herantretende Wache in der Tracht jener vom Silbersee. Der einstige Meisterdieb blickte ihn nur kurz an, wandte die Augen jedoch bald wieder auf den See.
    „Den Silbersee bewundern“, antwortete er ruhig. „Warum fragt Ihr?“
    „Nun … ich … Ich wollt nur sichergehen.“
    „Seid unbesorgt“, sprach Vryce lächelnd, „Ich bin mit einem Vertreter des holden Adels hier“ Ein leises, raues Lachen drang aus der Kehle. „Er denkt wohl, ich bin sein Lakai, sein Bückling … Wisst Ihr, mein Freund, was ich mag? Situationen, in denen Menschen sich selbst überschätzen, auf falschen Annahmen etwas aufbauen und ich dadurch die Chance bekomme, das ganze Gebilde wieder einstürzen zu lassen“
    Der Soldat schluckte, nickte nur. „Gut … ich geh dann wieder.“
    Das nahm der Heimatlose gar nicht mehr wahr. Er würde auf Trilos Belohnung verzichten. Zwar ging das einem seiner wohl eher schlechten Charakterzüge – Gier – zuwider, aber hier war Ehre mit im Spiel. Stolz. Er würde sich nicht wie ein erbärmlicher Söldling von einem arroganten Wahnsinnigen auszahlen lassen.
    Der Mann legte die Hand auf den Griff der Krähenfeder, schmiegte die Haut an das raue, pechschwarze Leder, das die gute Eigenschaft hatte, selbst dann nicht aus der Hand zu gleiten, wenn Schweiß es benetzte. Die Berührung bewirkte, dass Vryce einmal kurz durchatmete und dann etwas munterer in die Ferne schaute.
    „Ich muss hier weg. Weg und hinaus in die Welt. Rückkehr nach Argaan … Zum Teufel mit diesem Kastell und seinen Magiern, deretwegen ich hier bin. Zum Teufel mit allen, wenn’s recht ist“, fluchte der junge Mann leise, „Nein, ich muss in die Ferne. Vielleicht Gorthar? Oder zurück aufs Festland?“
    Die Antwort darauf blieb Vryce dem Wind jedoch schuldig.

  18. Beiträge anzeigen #178
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Nachdem sie den Orkwald verlassen hatten, war ihr deutlich wohler. Zum Einen war der Waldboden nach so langer Zeit barfuß im Sumpf einfach ungewohnt gewesen, zum anderen war die Gefahr wohl geringer, hier über Orks zu stolpern. Natürlich konnten Orks sich hier immer noch hinverirren, aber sie war zumindest der Meinung, außerhalb des Waldes mehr sehen zu können. Die Gruppe war zu einem der Höfe im Stewarker Umland gekommen, wo der Schäfer wohl ein Problem mit Hunden oder Wölfen hatte, womit auch immer. Kea hielt sich eher im Hintergrund, sie war keine Spurenleserin oder Jägerin. Bäuerin, Köchin, Kämpferin, Schlosserin, aber sie kannte sich kein Stück mit Spurenlesen aus. Außerdem war sie mit dem Papageien sicher schon auffällig genug, selbst wenn sie sich wieder darauf besonnen hatte, die mit Sand gefüllten Handschuhe zu tragen.
    Der Schäfer schien Jarvo nicht glauben zu wollen, dass Hunde udn Wölfe gemeinsame Sache machen konnten, dabei war das überhaupt nicht so abwegig. In Montera hatten sie früher hin und wieder Probleme mit Wölfen gehabt, und auch verwilderte Hunde waren nicht immer angenehm gewesen. Hin und wieder hatten sich verwilderte Hunde Wolfsrudeln angeschlossen. Sie selbst hatte einen kleinen Mischlingshund gehabt damals, aber als sich herausgestellt hatte, dass er nicht als Hütehund zu gebrauchen gewesen war, hatte ihr Vater ihn ertränkt. Lang war's her ...
    Die nächste Frage des Schäfers war, ob sie seine Schafherde beschützen konnten. Wie es aussah, waren Jarvo und Kea die einzigen, die mit Waffen umgehen konnten, ob sie Lehrlinge des Druidenzirkels in der Gruppe hatten, wusste Kea nicht. Ihr allerdings behagte die Vorstellung, gegen Wölfe und Hunde zu kämpfen, nicht. Wie sollte sie mit ihrem Säbel gegen Tiere kämpfen? Tiere parierten und blockten nicht, sie konnten einen uzmrempeln, anspringen und beißen und kratzen. An Kampfregeln hielten sich die jedenfalls nicht. Mit Glück konnte sie im Fernkampf bleiben und Messer werfen. Aber deswegen waren sie doch eigentlich nicht hier, sie wollten Wölfe oder Hunde fangen oder abkaufen, um Wachhunde für Schwarzwasser zu haben. Und da der Schäfer gefragt hatte, ob sie seine Schafe beschützen konnten, war eigentlich egal, wie sie das anstellten, solange die Schafe vollzählig blieben.
    »Haben sie die Schafe hier getötet und dann weggezogen? Oder von der Gruppe getrennt, getötet und dann weggezogen? Womöglich sind diese zwei Wolfshunde dann ja eine Art Vorhut ... oder Ernährer des Rudels. Allzu gut kenne ich mich mit Wölfen nicht aus, aber ich glaube, wenn es in einem Rudel Welpen gibt, dann jagt nicht das gesamte Rudel«, mischte sie sich zögerlich ein, versuchte, sich an die Jäger aus Montera zu erinnern, die damals die Wölfe gejagt hatten, und über ihre Feststellungen gesprochen hatten. »Damit die Welpen nicht getötet werden oder weglaufen, wenn das Rudel jagt.«

  19. Beiträge anzeigen #179
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Das ergab Sinn. Wolfshunde mit Welpen... das schien ja fast zu einfach mit der Suche. Wie das mit dem Fangen aussah musste sich noch zeigen.
    Der Schäfer war inzwischen mürrisch zum Lagerfeuer zurückgekehrt und grübelte... schien wohl auf eine Antwort zu warten.
    "Wenn du Recht hast... dann ist das ne gute Gelegenheit. Erstmal wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn jemand rausbekommt ob deine Theorie stimmt... bei Nacht sollte das schwierig sein. Ist es zumindest für mich." sagte er schmunzelnd... wer wusste schon, was irgendjemand unter ihnen für Fähigkeiten hatte... vielleicht verwandelte sich Jarvo ja in der nächsten Minute in eine Fleischwanze und krabbelte zu den Wölfen... amüsante Vorstellung... wenn vielleicht auch etwas gefährlich.
    "Und wenn sich das bestätigt... dann können wir schon bald wieder zur Rückreise aufbrechen... wir müssten nur überlegen wie wir die Jungen von der Gruppe trennen.
    Doch... ein Schritt nach dem anderen... "

  20. Beiträge anzeigen #180
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    Jarvo ist offline
    Welpen im Wald würden das Jagdverhalten erklären. Damit wäre es uns allerdings lächerlich einfach ergangen bei unserer Suche. Aber beschweren sollte man sich nicht, wenn einem Gelegenheiten in die Hände gelegt werden, dachte Jarvo.
    „Diese Nacht werden Keala und ich dafür sorgen, dass die Herde unangetastet bleibt.“
    „Das würdet ihr tun? Ich kann euch nichts bezahlen, ich bin ein armer Mann“, meinte Pjetro.
    „Das macht nichts. Nicht jeder Gefallen muss mit Gold vergütet werden. Wir sollten uns allerdings überlegen wie wir es morgen anpacken.“
    Die sechs liefen zu dem Feuer zurück und setzten sich. Wie herrlich jetzt ein heißer Kräutertee und ein warmes Stück Brot wären. Doch diesen Luxus suchte man dort vergebens.
    „Morgen werden wir die Spuren der Tiere verfolgen und mit ein wenig Glück auf ihr Versteck stoßen. Von da aus werden wir weiterentscheiden. Wenn Welpen da sind befürchte ich, dass wir die Elterntiere umbringen müssen.“
    „Ihr befürchtet?“, fragte Pjetro. „Die haben meinen Hund umgebracht, die haben den Tod verdient!“
    „Kein Leben sollte vorschnell genommen werden, mein Herr. Diese Tiere handeln auch nur aus ihrem Überlebensinstinkt. Allerdings werden sie sich ihre Kinder nicht wegnehmen lassen. Mit ihrer Nase können sie sie über Meilen aufspüren. Sie würden uns wahrscheinlich bis Tooshoo folgen.“
    „Hm…“, machte Djorak.
    „Für´s erste sorgen wir dafür, dass diese Nacht niemand ums Leben kommt. Den Rest sehen wir morgen. Ich übernehme die erste Schicht, Keala, danach du.“

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