[Karad]

Karad suchte jedes Fass auf seiner Seite ab. Immer wieder musste er feststellen, dass das Datum auf den Fässen viel zu neu waren. Irgendwann in bei der Hälfte der vernahm er eine Stimme hinter sich. Erschrocken drehte er sich um und zog seinen Bogen und legte einen Pfeil auf. Auch Deverio bemerkte die Gestalt. Dann aber erkannte aber mit wem sie es zu tun hatten. Es war Lodrick.

,,Bei Innos! Du hast mir aber einen Schrecken eingejagt. Ich dachte schon du wärst ein Novize. Achso und was wir hier machen ist eigentlich schnell beantwortet. Deverio und ich wollten den Wein hier unten testen um sicher zu stellen, dass er auch ja reif ist."

Der Jäger musste bei dieser schlechten Ausrede lachen.

,,Also wir hatten vor ne Weinparty zumachen und du bist jetzt offiziell eingeladen. Zu dritt ist es doch irgendwie geselliger hier unten." Dabei begutachtete er die kalten Wände des Kellers. Dann machte er sich wieder auf der Suche nach einem passenden Weinfass.
Der Stadtsoldat ging die Reihe entlang bis zum Ende. Dort in einer Ecke stand ein schon ziemlich aussehendes altes Holzfass. Er ging auf den Behälter zu und begutachtete das Datum. Er konnte keins erkennen, zwar stand es drauf aber es war zu sehr verwaschen, weswegen es das lesen unmöglich machte. Nun klöpfte er gegen das Holzding um auch sicherzustellen das es befühlt. Puh! Glück gehabt!

,,Hey Leute! Ich glaube ich habe nen passenden Wein gefunden. Kommt mal her!", rief er ihnen zu. Während dessen er versuchte den Verschluss zu öffen. ,,Ach du scheiße", stöhnte er. Der Verschluss war ziemlich fest. ,,Kann mir mal jemand helfen?"

[Deverio]

Deverio erklärte sich für bereit zu helfen. So zog er zusammen mit Karad an den hartnäckigen Verschluss. Der erste Versuch schlug fehl. ,, Ok nochmal". Diesmal versuchte er kräftiger zu ziehen. Das Resultat war das es sich nur wenig Bewegte. Deverio fragte sich wie ein einzelner Verschluss so hartnäckig sein kann. Schließlich sagte er ,, Wenn es diesmal nicht klappt dann geb ich alles auf" dabei rieb er sich die Hände und fasste zusammen mit Karad nochmal den Verschluss un zogen noch kräftiger als zuvor , so das Deverio sogar rot im Gesicht wurde. Dann, endlich, war dieser offen.

[Karad]

Endlich hatten sie den Verschluss aufgekriegt. Nun aber lief der kostbare Wein aus dem Fass aus und auf den Boden. Schnell schnappte sich der Jäger eine Flasche und hielt sie darunter. Als die voll war, nahm er die nächste und als die wieder voll war nahm er wieder die nächste. Solange bis alle Falschen aufgefüllt waren. Dann schnappte er sich den Korken und stopfte ihn in das Loch.
,,Ich hoffe unsere Mühen waren nicht umsonst und der Wein schmeckt."
Dann nahm sich der Mann eine Flasche und nippte vorsichtig. Er tat einen auf Weinkenner, spülte den Wein nochmal durch den Mund und schluckte dann. Zuerst machte er ein nicht sehr erfreudigen Blick. Dann aber lächelte er und meinte:
,,Willkommen auf der Weinparty vom Weingut des Stadt Thorniara."

Er reichte jedem eine Flasche und alle tranken zusammen und als eine Flasche leer ging, nahmen sie den Korken wieder ab und füllten sie wieder auf. Das ging solange, dass Karad irgendwann nicht mehr nachdenken konnte und immer nur noch weiter saufte.

[Karad]

Karad arbeitet den ganzen Tag hart. So hart, das ihm manchmal schwarz um die Augen wurde. Seitdem besaufen der vorletzten Nacht hatte er sich vorgenommen, nie wieder soviel zu trinken. Denn der Kater am nächsten Morgen brachte ihn fast um. Aber er musste trotzdem helfen die reifen Trauben zu pflücken, sonst wäre er aufgefolgen und hätte wahnsinnigen Ärger bekommen.

Denn Meister Macus, der Feuermagier vom Hof, rief am Morgen alle zusammen und wollte wissen, wer denn in der Nacht im Weinkeller ein ganzes Weinfass leer gesoffen hatte. ,,WAS? Ein ganzes Weinfass?", dachte der Jäger erschrocken. Er konnte sich nur daran erinnern, dass Deverio ihm half den Korken zu öffnen und dann der ganze gute Wein rausfloss. Dann hatte er einen Filmriss und konnte sich an rein garnichts erinnern. Außer das er in seinem Bett aufwachte und keinen Plan hatte woher die Kopfschmerzen kamen. Aber zum Glück hatte er Lodrick der ihn erinnerte, dass sie zusammen im Kellergewölbe waren und dort einen köstlichen Wein tranken.

Und ausgerechnet diesen traf er gerade, dabei wie er frische Trauben ins Lager brachte. Die letzte Fuhre wie er vermutete.
Lächelnd und winkend ging der Jäger auf seinen Kammeraden zu. ,,Na? Hast du immer noch das Gefühl, dass sein Kopf brummen würde?"

[Lodrick]

Der Milizsoldat stapfte, den schweren Korb voller Reben auf dem Rücken, gen Lagergebäude.
Es war der letzte Korb des Tages. Allmählich konnte er von sich behaupten, die Qualität der Trauben grob abschätzen zu können.
Verbrachte er doch den ganzen Tag damit. Seine Hände waren längst rötlich gefärbt und sein Rücken schmerzte ein bisschen.
Wie es die Novizen nur aushalten, die das halbe Jahr hier verbrachten? Oder gar Leute die mit den Weinbergen ihren Lebensunterhalt verdienten.

Just traf er auf Karad und musste sich unweigerlich an die ein paar Tage zurückliegende Nacht, die er mit eben jenem und dem Sträfling Deverio im Weinkeller verbracht hatte.
Eigentlich wäre es seine Aufgabe als Ranghöchster gewesen, diesem zugegeben unangemessenen Verhalten einhalt zu gebieten. Doch der Duft des Weines war zu verlockend gewesen.

So endete die vorgesehene Standpauke in einem fröhlichen Besäufnis. Wie nur zu oft in jener Zeit.
"Nicht wirklich Karad." schmunzelte er seinem Gegenüber zu.
"Langsam bin ich es gewohnt aufzustehen und sich zu fühlen als wäre man vom Koch überrollt worden. Ich gerade noch die hier" der Schmied zeigte auf den Korb. "wegschaffen und danach noch etwas essen. Lust mitzukommen?"

[Flarke]

Die Arbeit auf dem Hof und in den Weinbergen war hart - verdammt hart: Den ganzen Tag die Trauben von den Reben zu pflücken, das alles immer in leicht gebeugter Haltung und unter einer erstaunlich wärmenden Sonne - Flarke hätte nie gedacht, dass die Sonne noch eine solche Kraft hatte. In den Straßen Thorniaras war es immer kühler und da man, wenn man patroullierte immer mal in der Sonne war und mal im Schatten und sowieso einfach nur durch die Gegend lief, hatte er das nie so wirklich bemerkt. Hier draußen aber, wo einem die Sonne den ganzen Tag auf den Kopf brannte und man schwer schufften musste, war das gänzlich anders. Kein Wunder, dass all die Novizen hier so braungebrannt waren.
Wobei, ob das wirklich so erstrebenswert war?
Nein, beschloss Flarke für sich, während er zurück in richtung Hof marschierte, in der Hoffnung etwas Ruhe zu finden und um wie in den letzten Tagen ins Bett zu fallen - nach einem eigentlich immer recht wohlschmeckenden Essen.
Während der Milizionär so gen Feierabend trottete, bemerkte er weiter vorne Karad und Lodrick, die sich scheinbar über irgendetwas unterhielten - ja, auch Karad unterhielt sich gelegentlich. Man konnte sogar sagen, er wurde immer gesprächiger, seid sie hier draußen waren und den Wald wieder hinter sich gelassen hatten.
"N'Abend die Herren!", begrüßte Flarke die beiden, die noch, genau wie er selbst, große Körbe mit Wein auf dem Rücken trugen, während er sich von schräg hinten näherte. "Habt ihr den Tag überlebt?"

[Karad]

Der Waffenknecht war erstaunt, dass Lodrick sich schon mehrmals nachdem Dienst voll liefen ließ. So hatte er ihn garnicht eingeschätzt und er sich selbst auch nicht. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass er mal die dreckige Stadt Thorniara hintersich lassen konnte und in der freien Natur arbeiten durfte. Außerdem kam noch die Tatsache dazu, dass sie hier auf einer waren Goldgrube saßen, wenn man den Alkohol meinte.

,,Na klar komme ich mit essen. Aber bitte diesmal ohne Alkohol." Karad blinzelte ihm zu und grinste.

Dann wurden sie von hinten angesprochen und der Jäger drehte sich um. Er erkannte das es sich um Flarke handelte. Mit diesem Milizonär hatte er bis jetzt wenig zu tun gehabt. Er begrüßte sie und fragte ob sie auch den Tag gut überstanden hätten.

,,Geht so", meinte Karad. ,,Seit der Arbeit hier habe ich Rückenschmerzen und so unschöne Striemen auf meiner Schulter. Lodrick und ich wollten etwas essen gehen. Nachdem wir die Trauben weggebracht haben. Willst du vielleicht mitkommen?"

[Flarke]

"Essen klingt nach einer verdammt guten Idee.", pflichtete Flarke den beiden beiden bei und so machten sie sich zu dritt auf den Weg, jeder mit einem großen Korb auf dem Rücken.
"Ich muss mittlerweile irgendwie feststellen, dass ich zu lange Soldat bin und nicht vernüftiges mehr gemacht habe... Dieses ewige Bücken geht so dermaßen ins Kreuz...", stöhnte Flarke, was Karad und Lodrick mit einem wissenden Lächeln kommentierten.
"Aber immerhin bin ich nur von der Arbeit kaputt und nicht von sonstigen Aktivitäten...", meinte er gleich im Anschluss etwas verschwörerisch, "Oder warum saht ihr beiden gestern früh gar so mies aus?"

[Lodrick]

Verdammt. Aber es musste ja auffliegen.

Lodirck hatte gewusst, das es jemandem aufgefallen sein müsste das zufällig an dem Morgen, nachdem ein ganzes Fass leer aufgefunden wurde die drei Männer so verkatert ausgesehn haben.
Doch ebenso wusste der Milizsoldat natürlich, dass Flarke sie niemals entlarven würde. Dafür war die Gemeinschaft innerhalb ihrer Gruppe der Milizsoldaten Thorniaras zu gut.

All die Abende in der Marktschänke hatten die Soldaten fest zusammengeschweißt.
Doch wusste Karad das vermutlich nicht. Und so begann der Waffenschmied dem Jäger einen Streich zu spielen und hoffte, das Flarke mitspielte.
"Ohgott. Du weißt es. Ich bitte dich Flarke. Ich flehe dich an. Lass uns nicht auffliegen!"
Vermutlich eine Spur zu theatralisch. Doch mit etwas Glück, fiel der eigentlich so schweigsame darauf herein.

[Karad]

OH NEIN! War doch klar, dass sie auffliegen würden, nach so einer Aktion! Außerdem warum redete sich Lodrick nicht raus?
Jetzt hatte er sie verraten. Doch momentmal. Lodrick war ein wenig zu sehr panisch als wenn man normalerweise Auffliegt. Das konnte nur heißen, dass der Mann ihn verarschen wollte. Doch das wollte und konnte der Jäger nicht auf sich sitzen lassen und drehte deswegen den Spieß um. Er spielte das Spiel mit und tat so also ob er total verblödet war und Informationen preiß gab, die Flarke garnicht wissen konnte.

,,Also...ähm...Flarke. Das ist jetzt nicht so wie du denkst. Wir waren garnicht im Weinkeller und haben nicht den besten Wein in der verstecktesten Ecke überhaupt leer getrunken. Außerdem ist uns auch garnicht, mindestens die Hälfte des guten Weines ausgelaufen, da man den Korken nicht aufbekam. Also bitte lieber Flarke verpetz uns nicht." Mit diesen Worten kniete er sich hin und küsste die Schuhe von Flarke. Außerdem deutet er auch Lodrick an es ihm gleich zu tun.

[Lodrick]

Das hatte der Waffenschmied nun wirklich nicht erwartet.
Karad fing an noch mehr auf verletzlich zu machen als er es tat.
Doch übertrieb der Jäger maßlos.

Ja. Es kam Lodrick gar vor, als würde ein kleines Kind neben ihm stehen.
Lodrick war natürlich klar, dass Karad ihn ebenso auf den Arm nahm, wie er es soeben mti ihm veruscht hat. Noch hielt er sich zurück und wollte sich das Schauspiel ansehen.
Doch als er dann anfing Flarkes Schuhe zu küssen konnte Lodrick nicht mehr an sich halten.
Er verfiel in einen wahren Anfall des Lachens, der damit endete, dass er mit Tränen in den Augen und nach Luft ringend auf dem Boden lag.

"Karad. Im Ernst. Du machst mich fertig."

[Karad]

Das hatte Karad jetzt nicht erwartet. Lodrick lag lachend auf dem Boden und er küsste alleine die Schuhe. Hier ging doch etwas tatsächtlich schief. Eigenglich wollte er, dass der Milizonär ihm nach machte, damit ER ihn auslachen konnte. Doch leider war das andersherum. Verärgert über den verpatzten Plan stand er auf und blicke fies drein. Doch etwas verstand er nicht. “Wieso mache ich dich fertig? Ich schlage dich doch nicht oder lag es an der Saufparty gestern?” Fragend schaute er zuerst zu Lodrick dann zu Flarke.

[Hiroga]

Der Boden zitterte unter dem Hufschlag der muskulösen Stute. Weit in die Kurve gelegt preschte sie den breiten Weg entlang. Eng an sie gepresst, den Körper weit nach vorn verlagert, hielt ihr Reiter die Zügel in der Hand und trieb sie weiter. Die Kurve nahm ein Ende, der Pfad wurde wieder gerade, beide änderten ihre Haltung ohne zu stocken, in vollem Galopp ging es weiter.
Es war wahrlich ein großartiges Gefühl. Der Wind schlug ihm wild entgegen, alles vibrierte und bebte, der Rausch der Geschwindigkeit sog ihn in sich auf, er verlor sich allzu gern darin. Mehr als ein grüner Streifen waren die Bäume, die den Weg säumten, nicht für ihn. Einzig merkte er wenn die Sonne manches mal durch ihr dichtes Blattwerk hindurchbrach und Reiter und Ross in goldenes Licht tauchte. Er genoss jeden Augenblick des Ritts, liebte einfach wie er erhaben über die Natur durch sie durch raste, fern von allen Einschränkungen, im Kopf frei.

In der Ferne gabelte sich der Weg, mit leichtem Druck bedeutete er Juna mit den Zügeln welchen Pfad sie wählen sollte und presste sich dann wieder etwas näher an ihren Körper heran. Es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis er ankam. Ein paar Stunden vielleicht... zwei... oder drei. Womöglich auch weniger, er war nie wirklich gut darin gewesen die Distanzen einzuschätzen. Zudem hatte er den Ort bisher nur auf der Karte gesehen. Was hätte ihn auch zuvor dorthin treiben sollen? Ein Gehöft wie jedes andere, an sich vollkommen uninteressant für ihn. Nun jedoch, da er einen Knappen hatte, war das etwas anderes. Vor einigen Tagen war Avik zu jenem Hof aufgebrochen, weswegen hatte der Ritter nicht gefragt. Allerdings war das kein Grund dem jungen Soldaten nicht einen Besuch abzustatten. Er wollte ihn beobachten, wollte sehen was er trieb, wenn er sich sicher war des Ritters wachsame Augen nicht auf sich ruhen zu haben. Sicherlich, das Dasein als Herr eines Edelknechts verlangte Vertrauen, doch dieses wollte erst erlangt werden. Zudem konnte es nicht schaden Avik noch einige Dinge zu lehren. Auf dem Hof erfuhr er sicherlich nicht viele Lektionen über Innos und seinen Willen, das würde er ändern. Der junge Mann konnte nicht genug von Innos geleitet werden. So sollte er die Worte durch den Mund seines Herrn erfahren.
Ihm gefiel der Gedanke sichtlich solch einen Einfluss auf den Recken zu haben. Er wollte ihm die Augen öffnen und er war sich inzwischen recht sicher, dass es ihm gelingen würde. Und dann... dann würde Avik nicht der einzige bleiben. Es mangelte an so vielerlei Orten am rechten Glauben, die Messe neulich hatte ihm diese frevelhafte Tatsache wieder in Erinnerung gerufen. Noch ein Grund, warum er Thorniara immer noch nicht leiden konnte. Viel zu wenig Glaube, viel zu wenig Ordnung. Spätestens nach der Belagerung hatten in Vengard wohl alle Menschen an Innos geglaubt... aber hier, auf dieser schäbigen Insel... ein Verrätervolk und eine Stadt des Königs, die nicht an Innos glaubte. Das waren doch keine Zustände! Das würde sich schon alles irgendwann ändern und er würde seinen Teil dazu beisteuern. Aber vorerst, hatte er sich auf Avik zu konzentrieren.

"Lauf Juna, es ist nicht mehr weit!", flüsterte er der Stute ins Ohr und preschte mit ihr über den erdigen Pfad.

[Thorleif]

Sehr viel war immer noch nicht auf dem Hof passiert, außer das vor einpaar Tagen einige Milizen aus Thorniara gekommen waren. Thorleif hatte bis jetzt noch nicht viel mit ihnen zu tun gehabt, sondern kümmerte sich eher um die Feldarbeit. Ab und zu fand der Adlat sogar Zeit den Telekinese-Zauber zu üben und so langsam beherrschte er ihn auch.
Im Moment hatte er nichts zu tun und zog sich deshalb etwas weiter in den Wald zurück.
Dort stellte er drei Kerzen auf einen Baumstumpf und entzündete diese mit dem Feuerpfeil.
Dann griff er die Kerzen mit seiner Magie und ließ sie schweben, zumindest würde es so für einen Beobachter aussehen. Danach ließ der Adlat die Kerzen noch einwenig in der Luft umher tänzeln, bevor er sie zurück auf den Baumstamm sinken ließ und sie erlöschte.
Thorleif packte dann seine Sachen wieder zusammen und ging zurück auf den Hof.
Dort würde er noch ein bisschen helfen. Auf dem Weg zurück spielte er noch etwas mit seiner Magie rum in dem er ein Feuer beschwor und dieses dann wieder erlöschte.

[Deverio]

Seitdem er mit Karad und Lodrick gemeinsam in Weinkeller was getrunken hatte war für Deverio nichts aufregendes passiert. Er arbeite die letzten Tage nur noch bis er erschöpft sich ins Bett legte und nicht mehr ansprechbar war. Schon lange hat er sich gefragt wann er seine Strafe abzahlt hatte und endlich frei war. Dann hatte er sich gesagt würde er in die Miliz eintreten. Diese Möglichkeit war jedenfalls besser als wieder auf die Straße zu gehen und vermutlich wieder dann in eine Zelle zu sitzen. Doch er wusste nicht wann er sein Plan in die tat umsetzen konnte.

[Hiroga]

Zufrieden schwang er sich aus dem Sattel. Der Ausritt hatte gut getan und am Ziel angekommen war er auch noch. Am frühen Abend hatte er noch einmal gerastet, sich ein wenig Proviant zwischen die Zähne geschoben und Juna kurz verschnaufen lassen, um dann die letzten Meilen zurückzulegen.
"Das ist es also?", murmelte er und blickte sich um. In der Dunkelheit waren die Ausmaße des Gehöfts kaum zu erkennen. Den Hauptteil des Hofes sah er auch und auch die Weinberge vermochte er zu erkennen. Langsam führte er Juna an den Zügeln den Weg hinauf, während er sich umblickte. Wo Avik wohl steckte? Sicher es war schon spät, aber hatte er hier nicht zu arbeiten? Dann musste er hier ja irgendwo herumlungern. Tatsächlich machte er unweit eine Gestalt aus und steuerte sie an. Was hatte sein Knappe hier eigentlich zu tun? Sollte dieser Hof bewacht werden? Ein Konvoi der behütet werden sollte? Es wäre wohl doch klug gewesen dem Edelknecht noch einige Antworten abzuverlangen bevor er ihn hatte gehen lassen. Doch was sollte es, nun würde er ja ohnehin alles erfahren. Der Hof machte von außen her einen guten Eindruck. Sicher hatten die Soldaten den Auftrag erhalten ihn ordentlich abzusichern und als Aushängeschild des Königreichs für Reisende zu fungieren, die des Weges kamen. So erwartete er nichts als eine ordentliche Überprüfung seiner Person um dann schließlich ehrfürchtig empfangen zu werden. Wie immer...

Die Zügel noch immer fest in der Hand schritt er auf die Gestalt zu. Es war wirklich ziemlich dunkel, der Mann würde ihn in jedem Fall genausten beschauen. Immerhin war er ein fremder Reiter. Es war schon ein Wunder, dass nicht sofort jemand herbeigeeilt war. Sicher wollte man nicht beunruhigt sondern standhaft wirken.

Nur noch wenige Schritte trennten sein Pferd und ihn von dem Mann.

[Lodrick]

Lodrick war gerade dabei sich ins Haupthaus zu begeben und Avik, Flarke oder irgendeinen von den Anderen eben zu fragen ob sie ein Bier mit ihm trinken wollten.
Dementsprechend hatte der Waffenschmied auch ein paar Flaschen des Gerstensaftes in den Händen.

Erneut lag einer harter Arbeitstag hinter ihm. Langsam aber sicher konnte man die Striemen, die die Ledergurte der schweren Körbe auf seinem Rücken hinterließen, gut erkennen.
Es war eben doch eine recht eintönige Arbeit.
Rebe pflücken. Rebe in Korb legen. Das dutzende male wiederholen und den vollen Korbzu einem der Wägen schaffen, die recht gleichmäßig über die Weinberge verteilt waren. Zurückkehren. Von vorn anfangen.

Doch wirklich beklagen konnte Lodrick sich nicht. Immerhin war Innos auf ihrer Seite und schenkte ihnen Sonnenschein, den er nun, wo es auf den Herbst zuging, in dieser Form gar nicht erwartet hätte.

So bewegte sich der Milizsoldat gen Hauptgebäude, als ihm in einiger Entfernung der Umriss eines Reiters samt Pferdes auffiel.
Prompt blieb der junge Mann stehen und versuchte zu erkennen, wer der Mann (wie er aus der Status schloss) war.
Schließlich besaß keiner der Novizen oder Magier ein Pferd. Auch keiner der Milizen war mit einem Reittier zum Hof gekommen. Und die Zugtiere für die Wägen des Hofes waren Ochsen.

Schnurstracks trabte das Ross auf ihn zu. Immer meht viel der Schein der Fackeln die an den Gebäuden angebracht waren auf den Reiter.
War das? Nein das konnte...
Schließlich fiel das Licht komplett auf das Gesicht des Mannes.
Und tatsächlich war der Besucher Hiroga. Der Meister von Avik. Lodrick kannte ihn selbst nur von einer Messe in der ein Magier seine Weihe erhalten hatte.
Doch auch wenn er ihn nicht weiter kannte, hieß das längst nicht, dass der Ritter ihm nicht gehörig den Kopf waschen konnte.
Rasch versuchte der Schmied das Bier hinter seinem Rücken verschwinden zu lassen, obwohl im durchaus bewusst war, dass es längst zu spät dazu war.

Lodrick verneigte sich leicht.
"Sir Hiroga!"

[Hiroga]

Erstaunt zuckte er, kaum merklich, ein wenig zusammen. Das war in der Tat ein Empfang wie er ihn nicht erwartet hatte. Der Kerl kannte ihn. Aber woher? Natürlich, er war ein Ritter des Königreichs, der Rittmeister sogar und nicht unbekannt, aber dieser Typ schien wirklich genau zu wissen wer er war. Aber... doch... natürlich... er hatte ihn schon einmal irgendwo gesehen, ja, auch ihm war sein Gegenüber nicht vollkommen fremd... irgendwo...

"Sei gegrüßt... Soldat... den ich irgendwo sicherlich schon einmal gesehen habe!", grüßte er etwas unbeholfen zurück. Warum konnte er sich nur nicht genau erinnern? Egal!
"Avik erzählte mir er sei verpflichtet hier Arbeiten zu verrichten und ich dachte ich statte ihm einen kleinen Besuch ab!", erklärte er und musterte den Mann noch einmal genau. Ja, gesehen hatte er ihn schon, vielleicht sogar kurz einige Worte mit ihm gewechselt? War er ein Kamerad von Avik? Sicherlich, er war immerhin auch hier. Hatte er ihn womöglich einmal mit ihm getroffen? Abends in der Schänke?

"Und ich brauche einen Platz für die Nacht, sowohl für mich als auch für mein Pferd. Ich bin gespannt darauf zu sehen wie ihr hier arbeitet, was ihr hier treibt und wie eure Gebetsstunde zu Innos aussieht und werde ihr gerne beiwohnen. Wo sind all die anderen?", sprach er und lächelte leicht, während er Juna über die Flanke strich. Es würde sicher ein angenehmer Aufenthalt werden.

[Avik]

Der junge Einhandlehrmeister hatte sich gestern Nacht etwas eher hingelegt, müde wie er war von der Arbeit, und hatte die ganze Nacht durch tief geschlafen. Am nächsten Morgen war er dann gleich an die Arbeit gegangen, früh noch, hatte sich aus dem Schlafraum geschlichen, hatte Erec geweckt und nahm mit ihm mal wieder das Training auf,etwas zeitiger als sonst. Immer und immer wieder hatte sein junger Schüler seine erste Schlagabfolge, seine erste kleine Kombination wiederholen müssen, dabei achtete Avik wie immer besonders auf die Beinarbeit und auch sonst korrigierte er seinen Schüler hin und wieder. "Versuch ein wenig mehr aus dem Handgelenk zu schlagen, denk einfach daran nicht nur mit dem ganzen Arm auszuholen sondern auch mit dem Armgelenk Schwung zu holen, wir werden aber eh noch eine Übung dazu machen", kommentierte der Milize die Fortschritte seines Schülers, bevor er eine kleine Pause einleitete und sie zusammen Richtung Haupthaus schlenderten, wo sie ihr Mittagessen einnehmen konnten. Hier trafen sie auch einige der anderen Milizen. "Hiroga ist hier, Avik", begrüßte ihn Lodrick sogleich und der junge Edelknecht staunte nicht schlecht, dass sein Ritter ihn auf diesen Hof gefolgt war. Er entschuldigte sich bei den anderen und suchte sogleich seinen Meister auf, bis er ihn endlich, zusammen mit einer schönen Stute auffand.

"Für den König!", er stellte sich etwas stramm vor seinen Meister auf, wünschte sich, er hätte einen Ersatz-Waffenrock parat gehabt, seiner war abgenutzt von der Hofarbeit und von dem Training mit Erec, und sprach weiter: "Ich hätte nicht gedacht, dass du nachkommst, mich hier aufsuchst. Gibt es was bestimmtes?", wollte er nun wissen und kam noch näher an das Pferd und den Ritter heran.

[Hiroga]

"Für Innos. Der König ist nicht hier, Innos schon!", erwiderte er den Gruß des Jünglings und reichte Avik die Hand zum Kriegergruß. "Ich war neugierig was du hier wohl treibst und dachte mir ich nutze die Gelegenheit für einen kleinen Ausritt.", erklärte er sein Auftreten und wandte sich zu Juna. Sie reckte den Kopf ein wenig empor und ließ ihn ihren Hals tätscheln. Sicherlich tat der Ausflug ihr gut, sie kam eh wie zu selten hinaus. Bald würde sich wieder mehr Gelegenheit finden sie auszureiten.
Die Milizen auf dem Hof waren ihm ein wenig suspekt. Sie schienen zu arbeiten, aber zeitgleich über die normalen Verhältnisse ausgelassen, zumindest wenn der Tag sich dem Ende neigte. Ganz wie er selbst, früher.
"Also... wie sieht es aus? Was macht die Arbeit hier? Kommt ihr voran? Ich habe bisher nicht viel von eurer Arbeit gesehen... ich hatte etwas... mehr erwartet.", begann er und musterte seinen Knappen. Sein Gesichtsausdruck war ihm ein Rätsel, die Reaktion auf seine Fragen schwer abzulesen.
"Ach, und wie sind eure Gebetsstunden hier und wann finden sie statt? Ich habe heut Morgen vergeblich danach gesucht, muss wohl verschlafen haben, mein Fehler.", gestand er und lächelte den Edelknecht an. Es war gut Avik unter sich zu haben. An dem Jungen konnte er sich ausprobieren, konnte die Wirkung seiner Worte beobachten und wie sie aufgenommen wurden. Er war formbar, im Besten Sinne wie es sich nur denken ließ. Der Ritter manipulierte nicht, nein er leitete, er führte, im Sinne Innos'. Das war etwas anderes als Manipulation!
"Also? Berichte mir! Ich bin sicher du willst mir viel erzählen. Ach, und wo du so auf das Pferd starrst, ich bin mir nicht sicher ob du schon die Ehre hattest Juna zu treffen.", stellte er die stolze Stute vor, ging einen Schritt zur Seite und zog sie ein wenig vor.