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  1. Beiträge anzeigen #181
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Seit ein paar Tagen nun lagerten sie am Silbersee.
    Cyrith saß an einer kleinen Feuerstelle und wusste nicht so recht wie es nun weiter gehen sollte. Während Rethus Feuerholz besorgte war er für die Zubereitung des Essens eingeteilt worden. Seine blicke gingen immer wieder durch die Landschaft, da er auch keinen Feind die Chance schenken wollte um ihn zu Töten. Sein Schakal ruhte neben ihm, seine Augen waren geschlossen und er schlief anscheinend.

    Der Dieb schnitt ein Stück Fleisch in gerechte Portionen und würzte es ein wenig mit verschiedenen Kräutern. Er legte die Fleischstücke in eine Pfanne und stellte sie auf das befestigte Gitter über dem Feuer. Während er nun aufpasste das ihr Mittagessen nicht vollkommen verbrannte beobachtete er den See kurz und fragte sich wie Kalt dieser wohl gerade ist. Seufzend schaute er auf das Feuer, die wärme strahlte auf seine kalte Haut, es wärmte ihn auf.

    Wo Rethus wohl solange war.

  2. Beiträge anzeigen #182
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    Jarvo ist offline
    Der nächste Tag erwachte und das erste Licht der Sonne brach sich über den Baumwipfeln. Gemütlich das mit Morgentau versehene Gras mampfend, stapften die Schafe über die Wiese und blökten zufrieden vor sich hin. Pjetro hatte seine Fäuste in die Seiten gestützt und grinste ebenfalls voller Zufriedenheit in die Runde. Nur Jarvo und Keala mühten sich ob des Schlafmangels und rieben sich die schmerzenden Augen, als die Herbstsonne sie erreichte und ihre Haut erwärmte. Einzeln hielten sie vorerst Wache, doch zwei aufblitzende Augenpaare im Dickicht des Waldes brachten sie beide auf ihre Füße. Die Schafe spürten die Anwesenheit der Jäger im Wald und waren unruhig noch näher zueinander gerückt, jedes davon bemüht, seine eigenen wolligen Flanken zu schützen.
    Mit Fackel und Schwert bewaffnet zogen Jarvo und Keala ihre Kreise um die Herde, stürmten ab und an gen Wald, worauf die Augen verschwanden, jedoch Minuten später anderen Ortes wieder auftauchten. Dass das kein natürliches Jagdverhalten war, war ihnen allen klar. Etwas trieb dieses ungleiche Paar voran. Der Fakt dass sie die Menschen nicht angriffen zeugte von Vorsicht und schloss aus, dass es ihnen nur um das Töten ging. Die wenigsten Tiere waren blutrünstig, das wusste jeder Waldläufer. Ausnahmen bestätigten die Regel, doch das war hier nicht der Fall.

    „Ha, ihr habt sie verscheucht. Wunderbar! Herrlich! Ja gar großartig!“, freute sich Pjetro und vollführte einen kleinen Tanz, bei dem er seine alten Knochen noch recht elanvoll durch die Gegend schwang. Er zwickte Djorak in die Wange und klopfte Andrahir auf die Schulter.
    „Wir müssen in den Wald und sie finden. Sie werden sicherlich diese Nacht wiederkommen“, meinte Jarvo, während er einen kleinen Tonbecher in der Glutresten des Feuers erwärmte. Er goss etwas Wasser hinein und versetzte die Mischung mit ein paar Kräutern und Gräsern, die er aus seiner Tasche holte.
    „Aber wie finden wir sie?“, fragte Keala.
    „Wir benutzen unsere Augen, Ohren, Nase und unseren Verstand. Jetzt wo es hell ist können wir ihre Spuren finden. Alles weitere um sie zu fangen oder ruhig zu stellen finden wir im Wald. Euch, Herrn Pjetro, würde ich raten mit der Herde weiter zu ziehen. Ich kann Euch nicht versichern, dass wir hierher zurückkommen können, um eine weitere Nacht Wache zu stehen. Bringt etwas mehr Entfernung zwischen euch und diesen Wald. Wölfe haben eine hervorragende Nase, doch suchen sie sich vielleicht stattdessen ein näheres Ziel aus.“
    „Das hört sich vernünftig an. Ich danke euch, euch allen. Ohne euch wäre meine Herde verloren.“
    Er machte die Runde und schüttelte jedem die Hand. Sie alle merkten, dass er gerne mehr gegeben hätte als nur dankende Worte, doch er konnte nicht. Niemand machte ihm einen Vorwurf deswegen.
    Mit seinem Hirtenstock sich abstützend trieb er die Schafe zusammen, packte eines an einer Leine und zog es mit sich. Die anderen folgten gehorsam. In gemächlichem Tempo entfernten sich der Schäfer und seine Herde von ihnen.
    „Auf geht’s. Wir haben den ganzen Tag“, sprach Jarvo.
    Geändert von Jarvo (30.10.2011 um 17:56 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #183
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    Vryce ist offline

    Silberseeburg

    Die Stoppeln knisterten unter der reibenden Bewegung der rechten Hand, die bis vor einigen Monaten noch so nutzlos gewesen ist, wie es eine verkrüppelte Hand nur sein kann. Der Blick der grauen Augen flog ruhig über die Ausrüstung, die auf dem wackeligen Tisch ausgebreitet lagen. Einige Taschen und Beutel, entweder mit Proviant oder Gold gefüllt, eben jenen Dingen, die man als Wanderer brauchte. Besonders war ein recht schön gearbeiteter kleiner Beutel aus königsblauem Stoff. Die Hand, die eben noch die Stoppeln berührt hatte, erfasste den Stoff, spürte die scharfen, harten Konturen der Edelsteine, die aus Setarrif stammen und einen Sachwert besaßen, dass einem Banditen das Wasser im Munde zusammenlief. Das Gold in den Taschen war nur Täuschung, das wahre Vermögen schlummerte gut verschnürt in dem Beutel, den er stets an einem Band um seinen Hals trug wie ein Amulett oder einen Talisman.
    Die grauen Augen wandten sich ab, fixierten die dunkelbraune Scheide, die mit silbernen Eisenbeschlägen verziert war. Die Hände ergriffen Schwertgurt und Waffengriff. Eine schnelle, ruckartige Bewegung und die Rechte hielt die Krähenfeder in ihrer ganzen Pracht. Eine Waffe wie aus der Schmiede eines Meisters, wahrscheinlich war sie das sogar. Ein Meisterwerk. Und den Namen hatte sie verdient. Leicht wie eine Feder, riss sie wohl dennoch Feinden das Fleisch so einfach von den Knochen, wie nur der scharfe Schnabel einer Krähe es vermag.
    „Bist du eine Waffe des Teufels“, murmelte der Mann mit den langen, dunklen Haaren und dem blassen Teint. „oder stehst du für das Gute? Oder du bist wie ich. Grau.“
    Einen Moment bewunderte ihr Besitzer noch die seltsamste Eigenschaft der Waffe. Hinter ihm befand sich in gusseiserner Halterung eine Fackel, die warmes, helles Licht verströmte. Die Krähenfeder jedoch blieb matt, als würde der Feuerschein gar nicht existieren, als wäre er eine Illusion der Lebenden, die nicht das sahen, was Schwerter sahen. Der Mann schluckte kurz, ehe er die Feder wieder in die Scheide schob. Dann ging der Blick eher mürrisch über das spärliche Rüstzeug, das er bei sich trug. Das Lederwams war nicht der Rede wert. Natürlich war es ein Prachtexemplar der Rüstmeister aus den Sümpfen bei Schwarzwasser. Welches Tier dafür sein Leben und seine Haut hatte geben müssen, konnte er nicht genau bestimmen. Vielleicht ein Lurker? Oder ein Waran? Am Ende war es vielleicht sogar nur Ochsenleder, dass jedoch so wunderbar verarbeitet wurde, dass man es schlichtweg für alles hielt. Der Schutz im Kampfe war nicht der Rede wert. Es sah zwar gut aus, besaß wunderschöne Blatt- und Rankenmotive, die zweifelsohne dem Waldvolk zugeschrieben werden konnten, aber dennoch war es besser, wenn ihr Besitzer sich nicht treffen lassen würde.
    „Götter“, seufzte der Dunkelhaarige und schüttelte den Kopf, „Es wird Zeit, dass ich einen fähigen Rüstschmied aufsuche, der mich mit etwas Richtigem versorgt.“
    Einige Momente vergingen noch, in denen er seine Ausrüstung in Augenschein nahm, ehe er alles verstaute. Das Wams wurde angelegt, die Beutel gut verschnürt und versteckt, die Taschen angelegt. Der dunkle, wollene Umhang samt Kapuze wurde umgeschnürt. Die hageren Gesichtszüge verschwanden im Schatten des Identitätsschutzes, waren nur noch zu erahnen. Der Schwertgurt wurde angelegt und festgezogen. Probeweise zog der Mann die Klinge, prüfte nach, wie die Positionierung einen Kampfbeginn beeinflussen würde.
    Dann marschierte er los, verließ den Kellerraum, in dem er seine Habe überprüft hatte. Die Schritte der schweren Lederstiefel hallten im dunklen Gang wider. Er kannte den Weg zu den Gemächern. Die Wachen würden ihn nicht aufhalten. Ihnen wurde gesagt, dass seine Anwesenheit gestattet war. Die in schweres Leder gehüllten Handschuhe klopften mehrmals an die prächtige Eichentür.
    „Herein!“, kam es von innen. Der Hagere trat ein, neigte vor dem Herzog von Braga den Kopf im freundschaftlichen Gruße. Dieser erkannte ihn – trotz Kapuze – sofort, und fragte, was es gebe.
    „Ich verschwinde, Trilo“, kam es unter der Kapuze hervor, während grauen Augen den Adeligen musterten. „Keine Sorge, wir treffen uns wieder. Nur will ich … will etwas von der Welt sehen. Das Kastell bin ich los, eigentlich alle Banden bin ich los … Warum das Glück nicht am Schopfe packen?“
    Der Herzog schwieg, nickte nur langsam. Er versteht, hoffte der abendliche Besucher. Und selbst wenn nicht, was interessiert mich das?
    „Wegen der Belohnung … wenn wir uns wieder begegnen, wird mir was eingefallen sein, alter Herzog vom Trümmerhaufen“, sprach der Dunkelhaarige mit schiefem Lächeln im Gesicht, während er die Hand ausstreckte. „Bis dahin, Trilo“
    Der Herzog nickte, grinste zu seiner Verwunderung auch. Sie verabschiedeten sich mit dem Kriegergruß. Dann verschwand der Besucher wieder in dem Gang, alsbald auf den dunklen Burghof und wenig später marschierte er durch die Nacht gen Süden.

  4. Beiträge anzeigen #184
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Spuren suchen, das war etwas wobei Djorak ja vielleicht helfen konnte. Da die anderen Wache geschoben hatten, fühlte er sich etwas schuldig, da er noch nicht tatkräftig geholfen hatte. Umso mehr bemühte er sich nun.
    Sie gingen zu der Stelle, an der Jarvo und Keala die Augenpaare das letzte Mal gesehen hatten. Doch die Arbeit war schwerer, als erwartet. Buntes Laub bedeckte den Boden, und Sträucher und Bäume verdeckten die Sicht nach wenigen Schritten. Und es war nicht so, als ob der Wald sehr klein war.
    Die kleine Gruppe teilte sich auf, sodass jeder in einiger Entfernung zu den anderen suchte. Djorak schaute sich Umgebung um, betrachtete sie genau und prägte sich das Bild ein. Er wollte sehen, ob irgendetwas ungewöhnlich war. Doch ihm fiel einfach nichts auf.
    Wenn seit gestern Nacht Laub gefallen war, wären die Fußspuren bedeckt. Also müsste man das Laub aus dem Weg schieben.
    Der Barbier kniete sich auf den Boden und schob Laub zur Seite. Nichts zu sehen. Wie ein Hund ein Loch buddelte, so buddelte sich nun Djorak durch das Laub. Er strich mit Händen das Laub weg, bis er auf den feuchten Boden stieß.
    Systematisch arbeitete er sich voran, doch er würde ewig so brauchen, er hatte einfach eine zu kleine Fläche freigearbeitet und die Wahrscheinlickeit, dass so Fußspuren sichtbar wurden, war doch sehr gering.
    Deshalb ging er tiefer in den Wald hinein, nun grober schauend, ob er irgendetwas sehen könnte, ein Loch in Gestrüpp etwas.
    Als er eine nasse Fläche an einem Baum fand ging er näher.
    Sie war beinahe getrocknet, doch stach sie dunkel vom Holz heraus. Der Barbier rief Jarvo zu sich.
    "Könnte das Urin sein?"

  5. Beiträge anzeigen #185
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    Jarvo ist offline
    Lächelnd schaute Jarvo Djorak dabei zu, wie dieser nach Spuren suchte, um einen ersten Anhaltspunkt zu finden. Die feuchte Stelle hat es ihm angetan.
    „Benutze deine Nase, dann hast du deine Antwort“, sagte Jarvo. Djorak nickte, beugte sich herab und schnupperte konzentriert daran. Er verzog sein Gesicht.
    „Es stinkt… was sagt uns das?“
    „Dass irgendetwas hier vor nicht allzu langer Zeit sein Geschäft verrichtet hat. Ob es von einem Wolf stammt vermag ich nicht zu unterscheiden. Es könnte auch ein herumstreunender Molerat, ein Reh, ein Fuchs oder sonst etwas gewesen sein. Aber falls der Wolf wirklich mit einem Hund durch die Gegend zieht, ist die Chance groß, dass hier jemand sein Revier markieren will. Präge dir den Geruch ein, vielleicht finden wir später noch solch eine Stelle.“
    Djorak stand wieder auf und wischte seine Hände an dem feuchten Gras ab. Schritt für Schritt suchten die fünf die nähere Umgebung nach Fährten ab und wurden an einer matschigen Stelle fündig. Den Spuren nach zufolge hatten die zwei Tiere hier abgewartet, hatten sie beobachtet. Anhand der äußeren Abdrücke legten sie eine grobe Richtung fest, in der sie suchen würden. Tiere hinterließen ihre Hinweise, ob es Exkremente, Kratzspuren oder Haare waren. Außerdem machten Jungtiere Krach. Mit einem seitlichen Abstand einem Meter liefen sie tiefer in den Wald, die Augen auf den Boden gerichtet.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Hin und wieder fand irgendjemand etwas, das ihre Richtung ungefähr bestätigte, oder sie die Richtung leicht ändern ließ.
    Einmal schrie Andrahir: "Hier ist ein Fellbüschel!"
    Und einmal Keala, dass sie Pfotenabdrücke gesehen hätte.
    Djorak lief ganz links außen, Jarvo rechts neben ihm. Der Barbier blickte unablässig auf den Boden, in Gedanken vertieft. Gedanken, die er schon vor der Abreise in Schwarzwasser hatte, über die er bei dieser Reise nachgedacht hatte.
    Er wollte sich in die Gemeinschaft in Schwarzwasser integrieren, nicht immer alleine in seiner Hütte sitzen oder Arbeit suchen.
    Aktionen wie diese zeigten ihm, wie aufschlussreich so etwas sein konnte. Man lernte Leute kennen, das Leben und die Insel.
    Hatte Jarvo nicht erzählt, er bekleide einen hohen Rang?
    "Jarvo?", fragte Djorak, um ein Gespräch einzuleiten.
    Der Anführer brummte, um zu zeigen, dass er hörte.
    "Du bist doch in der Gemeinschaft in Schwarzwasser. Anführer der waldläufer, wenn ich mich Recht erinnere? Wie kann man denn aufgenommen werden, an wen könnte ich mich wenden? Ich kenne nur eine Wächterhütte, müsste ich da fragen?"

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    Jarvo ist offline
    Systematisch suchte Jarvo den Boden vor sich ab und hörte dabei kaum, wie Djorak ihn von der Seite ansprach. Erst nach einer zweiten Frage wandte der Waldläuferführer seine Augen vom Grund ab und schaute in das fragende Gesicht des jungen Mannes.
    „Du bist noch überhaupt kein Wächter?“
    Jetzt zog selbst Djorak die Augenbrauen zusammen. „Nein…“
    „Oh, ich dachte Ryu hätte dich schon in die Kreise der Wächter aufgenommen. So wie du dich verhältst habe ich das so angenommen.“
    Er schaute kurz weg und strich mit den Fingern über einen Busch auf Kniehöhe. Ein kurzes, graues Haar tanzte hängend an einem Blatt im Wind. Er nickte und kniff die Augen zusammen, als er die nächsten Meter vor sich studierte.
    „Als Wächter lernst du mit der Waffe umzugehen und dein Einsatzgebiet ist in erster Linie Schwarzwasser“, sprach er leise und ging einige Schritte voran. „Wenn du dich gut machst und der Hauptmann… das ist Ryu Hayabusa, ein gutes Wort für dich einlegt, wirst du zu einem Jäger befördert. Dein erster richtiger Schritt in Richtung eines Waldläufers. Aber bis dahin dauert es noch. In erster Linie wollen wir sehen, ob du überhaupt was für uns taugst… nichts für ungut“, sprach er lächelnd. „In Schwarzwasser werde ich mich darum kümmern, dass Ryu dich unter seine Fittiche nimmt, wenn du das gerne willst.“

  8. Beiträge anzeigen #188
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    "Ich kann schone etwas kämpfen, aber noch nicht viel. Idun hat es mir beigebracht und wenn ich ihn wiedersehe, werde ich auch fragen, ob er mich weiter unterrichten kann.
    Das wäre sehr nett, wenn du mit Ryu reden könntest, vielen Dank."
    Die Gruppe ging weiter und immer fanden sie hin und wieder eine kleine Spur. Alleine wäre das schwierig gewesen, doch da sie zu fünft waren, fanden sie alle paar Minuten etwas. Zu sechst, wenn man den Papageien von Keala dazuzählte.
    Er würde Wächer werden, hoffentlich, falls man fand, dass er etwas taugte. Er würde kämpfen lernen. Idun hatte er ja schon einmal bei der Wächerhütte getroffen, wahrscheinlich gehörte der auch zu den Wächtern. Oder Jägern? Oder vielleicht sogar noch höher, er würde ihn fragen.
    Einen Moment lang schaute der Barbier in den Himmel, um die Uhrzeit abzuschätzen. Die Sonne stand noch nicht so weit oben, es war also noch Vormittag.
    Dann sah er einen Vogel. Er war sehr groß, wie der, den er schon einmal gesehen hatte. War es ein Adler? Vermutlich. Anmutig drehte er seine Kreise und Djorak beobachtete ihn eine Weile, dann stieß er herab, vermutlich ein Ziel vor Augen.
    Er bewunderte den Vogel. Von so einer Entfernung ein Tier sehen können, und dann noch schnell genug sein es zu fangen, das war schon eine Leistung. Und die Geduld, zu warten bis man es sah.
    "Djorak?", fragte Jarvo, und da bemerkte der Barbier, dass er stehen geblieben war.
    Schnell schloss er zu den anderen auf und machte sich weiter auf die Suche nach Spuren.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Vor der Silberseeburg

    Sie hatten dort am See ein paar Tage gerastet. Cyrith konnte sich vielleicht ausmalen, wieso eigentlich. Um ehrlich zu sein, benötigte Rethus einen Plan. Er nutzte jeden Ausmarsch um nachzudenken. Das gelang ihm immer am besten, wenn er in Bewegung war. Doch so oft er Feuerholz sammelte, kam er keinen Schritt weiter. Sie mussten versuchen Schritt für Schritt voran zu kommen… überall fragen, wo es möglich war. Dabei handelte es sich um dieselbe Strategie wie eigentlich die ganze Zeit schon – wenn man das eine Strategie nennen konnte. Es war noch nicht einmal ein richtiger Plan.

    „Rethus“, erhob Cyrith sofort das Wort, als Rethus mit einer weiteren Ladung Feuerholz auftauchte, „nichts für Ungut, aber mit herumsitzen und warten kommen wir nicht weiter. Außerdem habe ich genug von dem See.“
    „Hm“, machte der Glatzkopf und schnaubte. Dann warf er einfach das Feuerholz vor sich hin. „Weißt du was? Ich auch, gehen wir.“
    Damit hatten sich die beiden in Begleitung von dem Schakal ohne weiteren Worte auf den Weg gemacht. Das Feuer ließen sie einfach brennen. Es konnte ihnen eh egal sein. Ihr nächstes Ziel war die Silberseeburg. Vielleicht wusste dort einer zufällig etwas von Trilo.
    „Ich habe beschlossen, wir schauen uns in der Silberseeburg um“, erläuterte Rethus die Idee, auch wenn sie so ziemlich auf der Hand lag. „Glücklicherweise ist es auch nicht mehr so weit.“
    Sie lag schon direkt vor ihnen…

  10. Beiträge anzeigen #190
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Die Burg.
    Cyrith erinnerte sich als er damals in der Burg war, für einen kurzen Moment jedenfalls. Sie erreichten die Burg und er fragte sich, wo sie wohl zuerst anfangen zu suchen sollten. Er blickte die Menschen an und grinste nur. Sicherlich würden sie eh nicht lange hier bleiben und in ein paar Tagen würden sie eh wieder weiterreisen um Trilo zu finden.

    „Wo willst du jetzt suchen?“ fragte der Dieb und blickte auf eine Taverne die sich ihnen anbot. „Ich schätze es ist Zeit für ein kleines Bier oder? Vielleicht finden wir dort heraus was wir wissen müssen und finden vielleicht ein paar Hinweise“ er erhoffte sich das Rethus ihm zustimmen würde.

  11. Beiträge anzeigen #191
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Silberseeburg

    Da waren sie: In der Silberseeburg. Rethus hatte gehört, sie sei von den Königstreuen angegriffen worden. Aber die Argaaner schienen dennoch die Vorherrschaft in dieser ‚Festung‘ zu halten. Deshalb schritt er auch nur misstrauisch auf diesen Ort zu. Er hatte vorhin gar nicht bedacht, dass die Burg unter Rhobar hätte stehen können. Zum Glück war dem nicht so.
    „Zeit für ein Bier?“ wiederholte Rethus seinen Kameraden. Ihm fiel das Etablissement ‚Taverne‘ gar nicht auf den ersten Blick auf. Verständlicherweise, denn was man dort als Taverne sah, war scheinbar nur eine schnell zusammengebaute Bierschänke. Im Grunde genügte das auch. Immerhin handelte es sich bei dieser Burg nur um eine taktische Machtposition.
    „Ja, okay“, meinte Rethus schließlich. „Vielleicht finden wir dort jemanden, der Trilo kennt.“ Auch wenn Rethus das bei dieser winzigen Spelunke massiv bezweifelte.

    Also betraten sie dieses… ‚Gasthaus‘. Es war schlauchförmig gebaut. An der linken Seite gab es vier Tische. Auf der Rechten befand sich bereits die Theke mit ein paar Barhockern davor. Wie Rethus bereits befürchtet hatte, war das Haus nicht besonders gut gefüllt.
    „Okay, versuchen wir’s.“

  12. Beiträge anzeigen #192
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Silberseeburg

    Der Glatzkopf stand da wie zur Salzsäule erstarrt. Obwohl er vom Äußeren her sehr verspannt wirkte, fiel ihm im Inneren ein Stein vom Herzen. Hier war er… hier, in der Silberseeburg. Welch Zufall. Und doch lag ihm das Ziel die ganze Zeit vor der Nase.
    „Du sagst, Lord Gawaan vertraut Trilo so sehr, dass er diesem sogar ein Gemach in der Burg vermacht hat?“ wiederholte Rethus dem Soldaten, der gerade Schichtende hatte.
    „Ja, wenn ich’s doch sage: Der Lord und der Herzog kennen sich sehr gut“, erwiderte die schmächtige Gestalt eines Wachpostens.
    „Vielen Dank“, entgegnete Rethus noch einmal und gab dem Kerl etwas Geld. „Das hast du dir wirklich verdient. Du weißt nicht, wie lange ich schon nach dem Typen suche.“
    So richtig schien der Soldat die ganze Situation nicht zu begreifen. Dennoch marschierte er auf die kleine Schänke zu, die der Schwarzgekleidete und der Schakalhüter am gestrigen Abend besucht hatten.

    „Cyrith“, forderte der Glatzkopf seinen Kameraden auf ihm zu folgen.
    „Was ist?“ registrierte der Kerl ihn mit sehr erwartungsvollem Blick.
    „Wir haben alles“, meinte Rethus nur mit einem Grinsen, während er auf die ‚Residenz‘ Lord Gawaans zuhielt.
    „Alles?“ Cyrith wirkte fast noch erfreuter als der Glatzkopf.
    „Ja, alles. Offenbar haben wir es hier mit einem Herzog zu tun. Ich bin mir dabei zwar nicht sicher, weil ich von dem Titel noch nie etwas gehört habe, aber er nennt sich Trilo, Herzog von Braga.“
    „Ich schon, er nannte sich so bei dem Turnier in Bakaresh.“
    „Halt“, raunte die Wache vor dem Hause Gawaans. „Was wollt ihr? Zu Lord Gawaan kann ich Fremde nicht so ohne Weiteres durchlassen.“
    „Ich muss dich unterbrechen“, wollte Rethus das Routinegespräch schnell beenden, „aber wir wollen nicht zu Lord Gawaan. Wir sind auf der Suche nach Trilo, Herzog von Braga. Er soll sich in diesem Hause aufhalten.“
    „Trilo also.“ Die Wache nickte. „Hm, okay. Aber stellt nichts Blödes an. Und nehmt bitte auch den vorgesehenen Weg zu Trilo… den Gang runter und die Zweite links. Dort werden euch Wachen zu ihm führen.“
    „Alles klar.“ Der Glatzkopf hasste diese Titel. Aber er wusste genauso, dass Herzöge, Barone, Könige… nicht selten ziemlich arrogant waren. Also tat er mal so, als würde er Respekt vor diesem Titel zeigen.
    Wie von der Wache erklärt, nahmen sie den Weg zu Trilo.

    „Also, sein richtiger Name ist Trilo Pyrotas ya Torese und er nennt sich selbst: Herzog von Braga, wie du schon bestätigt hast. Ich hörte seinen Namen zum ersten Mal vor sehr langer Zeit, als er im Zusammenhang mit der Diebesgilde von Myrtana erwähnt wurde. Natürlich ist der Zusammenhang zwischen Diebesgilde und Herzogstitel ziemlich interessant und zugleich etwas beunruhigend, aber wir sollten ihn mehr als einen Herzog behandeln. Ich habe keine Lust von ihm wegen unserem ‚schlechten Benehmen‘ abgewiesen zu werden, nur weil er einer dieser eingebildeten, arroganten Großkotze ist… zumindest kenne ich die meisten betitelten Leute nur so.“
    „Wohin wollt ihr?“ unterbrach ihn eine Wache.
    „Wir sind auf der Suche nach Trilo Pyrotas ya Torese. Wir wurden von der Hauptwache hierher geschickt.“
    „Alles klar. Sein Gemach ist dort vorn. Gleich die Tür da.“
    „Danke.“
    Sie traten heran und Rethus klopfte an die Tür.

  13. Beiträge anzeigen #193
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Die Gruppe lief schon den ganzen Vormittag über und bald würde es nun Mittag sein. Sie hatten bisher immer genug Spuren gefunden und erwarteten nun, bald am Ziel anzukommen, da sich die Wölfe wahrscheinlich nicht zu weit von ihren Jungtieren entfernen würden.
    Die Sonne schien durch die hohen Bäume und erwärmte die Erde. Djorak war sehr warm und das viele Laufen ließ ihn schwitzen. Seine Blasen an den Füßen schmerzten und ein paar waren bestimmt aufgeplatzt.
    Doch die anderen liefen auch weiter, er würde jetzt nicht aufgeben.
    Der Wald wurde steiler und liefen nun einen Hügel hinauf, auf dem ein paar Felsen waren. Zwischen diesen Felsen fanden sie mehr Spuren, einige Büschel und mehrere Pfotenabdrücke.
    "Die kommen von mehr als zwei Wölfen, hier in der Nähe muss das Rudel sein.", stellte Jarvo fest.
    Sie gingen näher zusammen, falls plötzlich Wölfe auftauchten und damit sie weniger aufmerksamkeit erregten.
    Sie kraxelten einen Felsen empor und erreichten so die Spitze des Hügels. Von hier hatten sie eine gute Aussicht auf die umliegende Landschaft und sie konnten den Wald gut sehen, von wo sie gekommen waren.
    Vor ihnen ging der Hügel wieder bergab.
    Sie starrten alle hinab, doch nichts war zu sehen. Fast wollten sie schon weitergehen, doch dann sahen sie einen Wolf nahe eines Felsens liegen. Kurz darauf kam ein anderer und verschwand dann wieder hinter Gestrüpp.
    "Dort sind sie.", meinte Djorak leise, doch die anderen hatten die Tiere auch gesehen.
    "Wie gehen wir nun vor?", fragte Keala.

  14. Beiträge anzeigen #194
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    Jarvo ist offline
    Jarvo kniff die Augen zusammen und starrte auf den Haufen Tiere dort unten. Er erkannte zwei größere und fünf oder sechs Jungtiere, die wild miteinander herumtollten.
    „Erst einmal kundschaften wir die Lage aus. Wobei es auch nicht viel zu erkunden gibt. Unser Problem liegt in erster Linie in der Frage, was wir mit den Elterntieren machen. Sie werden alles daran setzen ihre Jungen zu verteidigen. Weglenken können wir sie auch nicht ohne Gefahr. Sobald sich einer von uns ihrem Lager nähert, werden die Beschützerinstinkte in ihnen wach und sie werden sich wie von der Biene gestochen auf diesen stürzen. In diesem Fall kann man sie nur noch töten um uns selbst zu schützen.
    Sollten wir sie fangen… sind sie auch zum Tode verurteilt, weil niemand sie befreien wird. Die Sache ist schwierig… sollten wir es schaffen sie uns vom Leibe zu halten um an die Welpen zu kommen, werden sie wie der Beliar hinter uns her sein. Die Jungtiere werden sicherlich ihr Bestes geben, um auf sich aufmerksam zu machen.“
    Alle schwiegen für einen Moment und dachten nach. Die Elterntiere zu töten wäre grausam, doch sie ihrer Kinder zu berauben war auch nicht die feine Art. Jemand muss den Kürzeren ziehen.
    „Auch wenn wir mit den Jungen entkommen werden sie unsere Fährte aufspüren. Ihre Nasen sind zu gut, als dass sie den Geruch ihres eigenen Fleisch und Blutes nicht auf Meilen riechen würden“, sagte Jarvo leise und blickte auf sein Schwert, das nun schon seit Wochen unbefleckt geblieben war. Es mit unschuldigem Tierblut zu besudeln, ohne dass sie die toten Tiere verwerten würden, ging ihm gegen den Strich.
    „Wir müssen uns entscheiden“, sagte Djorak. „Denn auch wenn uns die Viecher nach Schwarzwasser folgen, werden sie dort von den Jägern umgebracht, oder nicht?“
    Keala und Namora nickten.
    „Also der Tod ist es?“, fragte Jarvo in die Runde, die Antwort mit trauriger Gewissheit schon ahnend.
    „Mir fällt keine andere Lösung ein.“
    „Mir auch nicht…“
    „Mir auch nicht…“
    Eine Entscheidung getroffen aus Mangel an Möglichkeiten war nicht immer eine Gute. Keiner schien zufrieden, doch wenn sie ihr Ziel weiterhin verfolgen wollten, ergab sich keine andere Lösung.
    „Ich mache es“, sprach Jarvo.

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    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Man sieht sich immer zweimal.
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    Keala ist offline
    Die Nachtwache hatte sie überstanden, hatte nicht gegen Wölfe kämpfen müssen. Nun sah es aber anders aus. Sie überlegte. Würde es wirklich nötig sein, gegen die Elterntiere zu kämpfen? Die Elterntiere ohnmächtig zu schlagen würde ihre Nasen nicht betäuben und ihren Elterninstinkt nicht vertreiben, sie würden die Waldvölkler verfolgen und versuchen, die Jungtiere zurückzuholen. ie konnten nicht die Elterntiere an einen anderen Teil der Insel bringen oder sonstwohin verschiffen, das war zu viel Aufwand, das konnten sie so jetzt nicht veranstalten. So sehr Kea sich auch anstrengte, eine andere Lösung zu finden, lief es doch eigentlich immer auf den Tod der Eltern hinaus, entweder jetzt oder später in Schwarzwasser.
    Ihr war nicht wohl dabei. Ra'mon hatte ihr damals Aufgaben gegeben, sie hatte damals über verschiedene Waffenarten nachgedacht, und die Risiken, die es gebebn konnte, wenn sie gegen Kämpfer mit solchen Waffen kämpfte. Nun überlegte sie, was Wölfe ihr anhaben würden, ihr und dem Papageien. Wölfe hatten Krallen und Fänge, sie waren Hetzjäger, so viel hatte sie mitbekommen, außerdem waren sie Rudeltiere. Der Kea, als Flugtier, hätte zwar seine Vorteile, aber sie konnte ihm bisher keine exakten Anweisungen geben, etwa, den Wölfen die Augen auszupicken oder sonst was zu tun. Außerdem bestand die Gefahr, dass einer der Wölfe den Papageien erwischte, wenn dieser zu tief flüge. Jarvo hatte gesagt, er würde das tun, und schien damit allein zu stehen bisher.
    »Ich könnte helfen«, bot sie zögerlich an. »Ich habe Wurfdolche, damit sollte es gehen, allerdings kann ich nicht einschätzen, wie viel Schwung ich benötige, und ob so ein Wurfdolch tief genug kommt, um einen Wolf möglichst schmerzlos zu töten.«
    Bauernhöfe ... man konnte viel von ihnen lernen, etwa, Ruhe zu bewahren, wenn das Lieblingskaninchen vor einem auf dem Esstisch lag, oder wenn man bei einer Schlachtung assistierte. Ruhig zu bleiben angesichts des Todes eines Tieres. Vielleicht war das ins Wanken geraten nach dem Tod ihres Vaters, vielleicht auch nicht, jetzt kam es eben darauf an. Stets war sie bemüht gewesen, schnell zu töten, und hin und wieder auch möglichst schmerzvoll, aber eigentlich lag ihr Augenmerk auf schnell.
    Sie zog ein paar der Wurfdolche aus ihrem Gürtel und nahm sie in die linke Hand, nahm eins in die rechte. Hoffentlich würden die Wölfe nicht so schnell herbeilaufen, dass sie den Säbel doch benötigen würde und die Dolche fallen lassen musste. Wenn sie so bedachte, was es für ein Hickhack gewesen war, überhaupt an die Dolche ranzukommen, auf Khorinis, wäre das echt dämlich, die zu verlieren.
    »Könnte schwierig werden, wenn sie sich viel bewegen«, murmelte sie und hoffte, der Papagei würde nicht in die Flugbahn der Dolche geraten, falls Jarvo dem Plan zustimmte.

  16. Beiträge anzeigen #196
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Keala und Jarvo würden angreifen, da sie die beiden einzigen waren, die kämpfen konnten. Djorak, Namora und Andrahir würden das Rudel umkreisen und sich jeder von einer anderen Seite nähern. Wenn die beiden angreifen würden, würden die drei losrennen und versuchen, die Jungtiere zu fangen.
    Dafür hatte jeder einen Kartoffelsack dabei. Später würden sie wohl an die Leine genommen werden, vielleich alle hintereinander an ein Seil, damit sie nicht auf so viele unterschiedliche Tiere auf einmal achten mussten. Doch das würden sie später überdenken.
    Zuerst mussten sie die Tiere fangen.
    Jarvo und Keala warteten, währrend die drei anderen den Hügel an der Seite herabstiegen und einen Bogen um die Tiere machten. Sie behielten immer die Hügelspitze im Blick, damit sie sich orientieren konnten, wo sie gerade waren.
    Zuerst ließen sie Namora dort sitzen, wo sie immernoch einen Blick auf die Wölfe haben konnte, aber immernoch weit genug entfernt war.
    Dann ginden Andrahir und Djorak weiter, bis Andrahir entschloss, sich an eine Stelle zu postieren.
    Am Schluss ging Djorak alleine weiter, bis er ein Gestrüpp entdeckte, das genug Sichtschutz bot und auch weit entfernt genug für die feine Nase der Tiere sein dürfte.
    Sie waren alle postiert, der Angriff konnte losgehen.
    Djorak legte die Hände vor den Mund und pfiff, einen Vogel nachmachend.
    Das war das Zeichen für Keala und Jarvo.
    Nun würde es losgehen.

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    Jarvo ist offline
    Langsam fuhr er mit den Fingern über den hölzernen Rand seines Schildes und klopfte in alter Manier dreimal gegen die glatte Fläche. Die bläulich schimmernde Klinge in der Hand sah er hinüber zu Keala, deren Herz ihr bis zu Kehle pochen musste. Sie wirkte nervös und rang sich ein Lächeln ab. Den Wurfdolch in der Hand starrte sie nun auf ihr Ziel und befeuchtete ihre Lippen.
    Jarvo selbst lockerte seinen Hut und setzte ihn auf einen Vorsprung. Er brauchte klare Sicht. Der Vogelruf war das Zeichen.
    Schritt für Schritt näherten sie sich dem ungewöhnlichen Rudel. Es war in der Tat ein Hund, der neben dem Wolf auf der Erde lag und auf einem Stock herumkaute. Nun stellten beide ihre Ohren auf, reckten ihre Nasen in die Höhe und schauten in ihre Richtung. Die Tiere sprangen auf und verwandelten sich von einer Sekunde zur nächsten in reißzähnefletschende Bestien. Sie kreisten um ihre Jungen, die nun auch merkten, dass etwas nicht stimmte. Unruhe kam auf.
    Vergebt mir, dachte Jarvo, als er mit Schwert und Schild im Anschlag auf den Wolf zustürmte. Entschlossen funkelte ihn das graue Tier an und verlagerte sein Gewicht auf die Hinterbeine um zum Sprung anzusetzen. Jarvo hielt an und forderte den Wolf damit geradezu auf, ihn anzugreifen. Dieser stürmte los und überbrückte mit offenem Maul die letzten paar Meter zwischen den beiden, jederzeit bereit zuzubeißen.
    Kurz und schmerzlos holte Jarvo mit dem Schild aus und versetzte dem Tier seitlich gegen den Schädel einen Schlag, der es für eine Sekunde betäubte. Mehr brauchte er nicht. Ein Stich in den Nacken reichte aus, um den Wolf schnell von seinem weltlichen Leben zu erlösen. Es fühlte sich nicht richtig an.
    Schnell sah er zu Keala, von der ein Hilfeschrei kam. Der erste Wurfdolch ging ins Leere und nun stand sie mit dem Degen vor dem Hund, der sie anblaffte und in wölfischer Manier nach ihr schnappte. Zurückweichend hieb sie immer wieder nach ihm und verletzte ihn an seiner Nase, worauf der Hund aufjaulte, jedoch noch mehr angestachelt wurde, den Eindringling zu erledigen.
    Jarvo rannte auf ihn zu, doch der Hund war mit Keala genug beschäftig als dass er sich ablenken lassen würde. Dieser kläffte und wich geschickt ihren weiteren Schlägen aus, die recht unplatziert durch die Luft sausten. Jarvo erreichte ihn und fegte ihn mit einem Tritt gegen den Kopf zu Seite. Jaulend raffte sich der Hund auf, stockte in seiner Bewegung, drehte sich um und flüchtete ins Dickicht hinter ihm.
    „Er entkommt!?“, rief Keala.
    „Lass ihn laufen. Die Mutter der Welpen dort tot auf dem Boden, um sie wird er trauern. Außerdem hast du seine Nase verwundet. Wer weiss ob sie ihm jetzt noch viel nützt.“
    Der Wolf wird begraben… niemand soll ihn anrühren. Die Kinder einer Mutter beraubt nur damit wir Nutzen daraus ziehen können…, dachte er und steckte tief einatmend das Schwert weg.

  18. Beiträge anzeigen #198
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Nachdem Jarvo und Keala losgerannt waren, griffen der Wolf und der Hund auch an. Nun waren die Jungtiere ungeschützt.
    Djorak hetzte durchs Unterholz, seine Arme und Beine wurden durch Äste zerkratzt. Doch in diesem Moment war ihm das ziemlich egal. Vor ihm und rechts von ihm kamen Namora und Andrahir ebenfalls auf die Lichtung. Die kleinen Wolfshunde schauten ängstlich aus, knurrten aber auch.
    Systematisch kreisten sie sie ein, und versuchten sie zu packen zu bekommen.
    Leichter gesagt, als getan.
    Die Jungtiere flitzten umher, zwischen ihre Beine hindurch und rannten im Kreis.
    Einer wollte ins Unterholz fliehen, doch Djorak machte einen Satz und bekam das Tier im Genick zu packen. Er ließ es in den Sack fallen und hielt diesen an der Öffnung zu. Nun war es doppelt schwer, die Tiere zu fangen, da er nur eine Hand frei hatte.
    Er sah wie Namora bereits zwei hatte, während Andrahir ebenfalls seinen ersten in den Sack steckte.
    Dort drinnen zappelte es, das Tier wollte entkommen.
    Die drei umkreisten ein weiteres Jungtier und Andrahir packte es schließlich. Zwei rannten zu ihrer Mutter, die tot am Boden lag. Das Bild schmerzte Djorak.
    Wieso taten sie das eigentlich?
    Leise ging er auf sie zu und die Tiere bemerkten ihn garnicht, als sie um das Tier schlichen und wehrten sich erst, als er sie zu dem anderen in den Sack steckte.
    Namora packte gerade einen, der ins Unterholz verschwinden wollte.
    Djorak blickte sich um.
    Sie schienen fertig zu sein. Andrahir trat aus einem Gebüsch heraus, einen weiteren Welpen in der Hand. Keala und Jarvo hatten die Wölfin getötet und der Hund floh.
    Plötzlich flitzte ein im Unterschied sehr Kleiner hinter einem Fels hervor und verschwand in dem Gebüsch, in dem der Hund verschwunden war.
    Keiner machte Anstalten, ihm hinterherzugehen.
    Ein wenig zufrieden, aber auch traurig blickten sie sich an.
    Dann brachen sie auf und gingen ein Stück des Weges zurück. Nach nicht langer Zeit schlugen sie ein kleines Lager auf, um zu beratschlagen, was sie mit den Jungtieren machen würden. Denn sie im Sack zu lassen, wäre unmenschlich, fand zumindest Djorak.
    "Binden wir sie an eine Leine?", fragte der Barbier schließlich.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Dieses Winseln tat in der Seele weh.
    Die Sache mit der Leine war ja keine verkehrte Idee gewesen, erwies sich aber als schwer ausfürbar. Man konnte die Welpen nicht >führen<. Sie brachen aus, versuchten zu schnappen.

    Gerade erst in dem Alter, in dem sie nicht mehr gesäugt wurden, sondern begannen vorgekautes Fleisch zu fressen, irrten sie orientierungslos, vollkommen überfordert mit den zahlreichen neuen Eindrücken umher, gestört von dem merkwürdigen Band, das sie immer wieder festhielt. Es war wahrlich einfacher sie zu tragen, wenn man dafür sorgte, dass man außer Reichweite, der kleinen, spitzen Zähne kam.

    Diese verstörte Richtungslosigkeit war erst richtig deutlich geworden, als sie die Welpen aus den Fangsäcken geholt hatten und diese hilflos anfingen jaulende Laute auszustoßen... der Flüchtling hatte nicht lang auf sich warten lassen bis er halb zurückgekehrte war und Djorak ihn schließlich hatte ablenken können, damit Andrahir ihn fangen konnte.

    Jarvo hatte es eilig. Zielstrebig schritt die Truppe dem Orkwald entgegen als das Jaulen auch endlich immer mehr verstarb.
    Das Fleisch, das ihnen gegeben worden war, hatten sie kaum angerührt und Andrahir machte sich Gedanken, wie er das ändern konnte. Allerdings hatten sie jetzt erstmal andere Sorgen und es war gut, dass die Jungtiere nun endlich zu schlafen schienen... mit dem Krach durch den Orkwald zu wandern wäre nicht spaßig geworden.

  20. Beiträge anzeigen #200
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Die kleine Gruppe war trotz Erschöpfung die ganze Nacht durchgelaufen, um den Orkwald hinter sich zu bringen. Irgendwann waren auch die Jungtiere eingeschlafen, was Djorak sehr verblüffte. Deshalb hat jeder ein paar von ihnen getragen. Sie waren zwar nicht sehr schwer, aber trotzdem wurde es nach ein paar Stunden anstrengend, doch niemand beklagte sich und fast ohne ein Wort zu sprechen hatten sie kurz nach Tagesanbruch den Rand des Orkwaldes erreicht.
    Daraufhin waren sie noch ein Stück gegangen, bevor sie ein behelfsmäßiges Lager errichteten. Erschöpft waren die meisten sofort eingeschlafen und Djorak hatte trotz Müdigkeit die erste Wache geschoben. Nach zwei bis drei Stunden konnte er jedoch kaum die Augen aufhalten und weckte deshalb Andrahir, der ohne zu Murren die Wache übernahm.
    Der Barbier deckte sich nur mit einer Wolldecke zu, dann war er auch eingeschlafen. Bis kurz nach Mittag schlief er und wurde danns schließlich von Hundegejaule aufgeweckt.
    Andrahir und Namora waren schon wach. Jarvo wachte gerade auch auf, wahrscheinlich aufgeweckt durch das Gejaule.
    "Was ist los?", grummelte Djorak und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    "Sie haben wahrscheinlich Hunger.", meinte Andrahir.
    Nun wachte auch Keala auf und fragte, was denn los sei.
    Djorak nahm etwas Fleisch aus einem Beutel und warf es den Welpen hin, die an einen Baum angebunden waren. Zuerst schauten sie dieses an. Doch schließlich siegte wahrscheinlich der Hunger und sie stürtzen sich doch gierig darauf. Der Barbier begnügte sich mit etwas Brot, obwohl es sogar Rührei gab, das auf einem Stein über dem Feuer gebraten wurde.
    Als alle gegessen hatten, brachen sie wieder auf.
    Lange dürfte es nicht mehr dauern, bis sie Schwarzwasser erreichen würden. Vielleicht heute abend, wenn alles gut ging.

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