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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Aufmerksam hörte Thorwyn zu, um sich möglichst viele der Dinge zu merken, die sie noch sammeln mussten. Es klang auf jeden Fall nach einer Menge Arbeit, so dass die das ganze Zeug wahrscheinlich gar nicht alles auf einmal tragen konnten. Und dann mussten sie teilweise auch noch herausfinden, worum es sich bei dem Gesuchten handelte.
    „Hoffentlich hat der sich die Namen nicht einfach ausgedacht“, meinte der Jäger mit einem Lächeln und schaute noch einmal zurück zu dem Schlangenloch, von dem sie sich rasch entfernten. Auch wenn das Tier friedlich gewesen war, war es doch eine gute Idee, sich von so großen Schlangen fernzuhalten, sicher war sicher. „Am Ende kennst du die ganzen Pflanzen doch … bloß unter anderem Namen. Naja, ich würde sagen, wir erledigen erst mal das, worüber wir sicher Bescheid wissen. Sumpflurkermist zum Beispiel. Und Galle.“
    Thorwyn verzog das Gesicht. Die Jagd war eine blutige Angelegenheit, wenn man Tiere nicht nur schießen, sondern auch ausnehmen wollte, so dass er an so manche Sauerei gewohnt war. Kot und Galle gehörten allerdings üblicherweise nicht zu den Dingen, die er als Jagdtrophäe mit nach Hause nahm; was Osmo wohl damit vorhatte? Stellte er daraus etwa Medizin her? Dann lieber gar nicht erst krank werden. Oder von Leyla magisch heilen lassen …
    Der Jäger schüttelte den Kopf. „Also, suchen wir uns erst mal einen Waran oder einen Sumpflurker? Oder Sumpffinken? Je nachdem, was wir als erstes entdecken, so haben wir den Teil mit den Tieren hoffentlich schon mal hinter uns.“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Sieht so aus, als ob er allein hier ist", flüsterte Leyla, die nun mit dem Geliebten hinter einem toten Baumstumpf hockte und einen Sumpfwaran beobachtete, der jenseits eines Grabens...stand? Was er so wirklich tat, war nicht zu erkennen, vielleicht tat er aber auch gar nichts. Ging den Menschen ja nicht anders, dass sie manchmal ihrer Faulheit freien Lauf ließen und die Ruhe genossen. Sie wollten ihn auch nur kurz stören, danach konnte er weiter faul sein und neue Spucke produzieren.
    Der Waran kam also als zuerst dran, denn das war die heikelste Sache. Sein Speichel dürfte nicht so auffallend riechen, dass er sie später verraten konnte, anders bei dem Zeug vom Lurker, deswegen hatten sie den weiter hinten auf ihrer gedachten Liste eingereiht. Nur der Fink kam noch danach, denn der war am einfachsten, sobald sie erstmal ein Nest gefunden hatten, in dem Eier lagen.
    "Bist du bereit?", fragte sie nun etwas besorgt, denn ihr war klar, dass Thorwyn den deutlich gefährlicheren Part inne hatte. Er musste die Spucke irgendwie aus dem Viech herauskriegen und auffangen, während Leyla nur aus sicherer Entfernung dafür sorgte, dass er sie nicht angriff oder davon lief. "Also, ich werde ihn beruhigen und ihm verdeutlichen, dass wir keine Feinde sind. Kann gut sein, dass ich ihm dazu weismachen muss, dass wir ebenfalls Warane sind und im besten Fall auch noch Weibchen. Also stell dich darauf ein, dass er dir näher kommen will. Aber angreifen sollte er eigentlich nicht."
    Eigentlich. Sie fühlte sich verdammt unwohl bei der Sache, aber wie sollten sie sonst an das Zeug kommen, ohne den Waran zu töten? Das ging nicht. Daher musste Magie herhalten. Und so Adanos wollte, dass der Waran unbeschadet aus dieser Sache herauskam, so würde er den Zauber glücken lassen, ohne dass ein Kampf nötig wurde. Die Ovates wollte jedenfalls alle Konzentration dafür aufbringen, die sie hatte.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Na toll. Thorwyn das Waranweibchen. Wenn das Vieh ihn ansprang, konnte Leyla hinterher aber was erleben. „Also gut“, sagte der Jäger zögerlich und stand langsam auf, in der Hand eins der kleinen Gefäße, die sie auf dem Markt erworben hatten, um all die Dinge aufbewahren zu können, die sie sammeln mussten, das Messer griffbereit am Gürtel. Mit Speer und Bogen würde er auf diese geringe Distanz nichts ausrichten können.
    Dann trat er aus dem Unterholz, blickte noch einmal zu Leyla zurück und machte noch einen Schritt. Der Waran, der an einer recht sonnigen Stelle auf einem Felsen lag, hob den Kopf und meldete sich mit der für diese Tiere typischen Mischung aus Fauchen und Zischen zu Wort. Aber er griff nicht an, zuckte stattdessen mit dem Kopf und schien etwas verwirrt zu sein. Wo war der Mensch hin, den er gerade noch gerochen hatte?
    Also gut, ich bin jetzt ein Waran, sagte sich der Jäger, verzichtete aber darauf, zu zischen und zu knurren. Man musste es ja nicht übertreiben. Er kam noch näher. Warane hatten kein so ausgeprägtes Rudelverhalten wie Snapper oder Wölfe, absolute Einzelgänger waren sie aber trotzdem nicht. Selbst wenn Thorwyn ein männlicher Waran war, bestand also nicht zwingend die Gefahr, dass das Reptil ihn vertrieb, weil es ihn für einen Konkurrenten hielt. Jetzt war er fast da und konnte schon in aller Deutlichkeit die spitzen Zähne im Maul der Echse erkennen.
    Ganz langsam ging der Jäger in die Hocke und schob sich noch etwas näher heran. Komm schon, sabber ein bisschen, ermahnte Thorwyn den Waran und hielt ihm das Gefäß hin. Stattdessen wich der Vierbeiner ein Stück zurück und starrte den Jäger aus seinen dunklen Augen an. Wieder zuckte er in diesem Moment verwirrt mit dem Kopf, dann kam er näher und leckte an Thorwyns Knie. Dann bin ich jetzt wohl ein Weibchen. Los, sabber ein bisschen!
    Schnüffelnd hob der Waran den Kopf, züngelte etwas herum und versuchte, das Gesicht des Jägers zu erreichen, wobei ihm ein Speichelfaden aus dem Maul lief. Vorsichtig fing Thorwyn ihn auf und wich dann langsam zurück. Das muss reichen. Und jetzt bin ich bitte wieder ein Männchen, sonst folgt der uns bis nach Schwarzwasser …

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie wollte gar nicht hinsehen, so gefährlich sah das aus, wie Thorwyn sich dem Waran näherte und die beiden praktisch auf Kuschelkurs gingen. Das durfte nur sie! Aber was tat man nicht alles dem Frieden wegen? Eben doch hinsehen, damit sie bei der Sache blieb, dabei aber nicht von den ängstlichen Gedanken um den Geliebten ablenken lassen, sondern voll und ganz auf die Magie konzentrieren und den Zauber aufrecht erhalten, dass Thorwyn ein Waran war und seinem Artgenossen nichts Böses wollte.
    Es ging gut. Zum Glück. Als der Geliebte sich von dem Waran entfernte, versuchte sie ihm zu verdeutlichen, dass er kein Interesse an einer Liebschaft hatte oder wie auch immer das bei diesen Tieren hieß. Gar nicht so einfach, denn er schien Gefallen an der Sache gefunden zu haben, also an Thorwyn. Wenn sich die beiden nun vor seinen Augen umarmten, wurde er womöglich noch eifersüchtig und tat etwas Dummes, daher entfernten sie sich lieber schnell ein ganzes Stück bis in den Wald, ehe sie sich in die Arme fielen.
    "Du warst klasse!" Den Kuss hatte er sich verdient, mindestens. Später gab es bestimmt noch mehr, wenn sie beide den Geruch des Sumpfes loswaren. Wo und wie auch immer, das hier war alles ziemlich aufdringlich und gewöhnungsbedürftig. "Alles noch dran? Bereit für den Lurker oder willst du erstmal Pause machen? Müssen wir uns aber sicherlich ein höher gelegenes, trockenes Plätzchen suchen, hier ist es überall so feucht."
    Seufzend entledigte er sich seines nervösen Blickes. "Ich würde sagen ... bringen wir es hinter uns. Und suchen irgendeinen Lurker."
    Nickend zustimmend nahm Leyla ihn an der Hand und deutete in irgendeine Richtung. Sie schafften das schon. Nachher noch den Finken und dann konnten sie sich tatsächlich ein lauschiges Plätzchen suchen und dort rasten. Wenn sie nun schon einen Lurker erlegten, konnten sie dessen Fleisch vielleicht auch mal kosten, sie hatte keine Ahnung, wie solch ein Tier schmeckte.
    Geändert von Leyla (30.08.2011 um 18:45 Uhr)

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn atmete auf, als er den Waran hinter sich gelassen hatte, verschloss das Gefäß und eilte mit Leyla noch ein Stück weiter, so dass sie wirklich außer Sicht waren. Auch wenn wegen der starken Magie anscheinend zu keinem Zeitpunkt eine echte Gefahr bestanden hatte, würde der Jäger so etwas ungern wiederholen, wenn es sich vermeiden ließ. Die spitzen Zähne des Reptils standen ihm noch deutlich vor Augen, doch um so lebendiger fühlte sich zumindest der Kuss an, den er und Leyla austauschten.
    Nun mussten sie also einen Sumpflurker auftreiben und erlegen, da man nur so an die Galle des Tiers kam. Verglichen mit dem Sammeln von Speichel eines lebenden Warans war das eine geradezu konservative Aufgabe. Dennoch waren die beiden Jäger eine Weile unterwegs, wichen unterwegs einem Schwarm Blufliegen sowie eine fetten Sumpfratte aus, die sich im Schlamm suhlte, und stießen schließlich auf Lurker.
    „Drei Stück“, sagte Thorwyn skeptisch und betrachtete die drei Amphibien aus der Ferne. „Hm … wenn ich einen schieße, könntest du dann dafür sorgen, dass die anderen fliehen, wenn sie das nicht sowieso tun? Wir brauchen ja nur einen …“
    „Hm … wenn ich den richtigen Zeitpunkt erwische, sollte das klappen. Wenn es schiefgeht, greifen sie uns umso aggressiver an, weil die Magie sie angestachelt hat.“
    Nachdenklich rieb der Jäger sich das Kinn. „Na gut. Hm. Ich glaube nicht, dass andere Lurker in kleineren Gruppen unterwegs sind, von daher … versuchen wir es mal, würde ich sagen. Wenn sie es dann wirklich mit uns versuchen wollen, haben wir ja noch zwei Bögen und einen Speer.“
    Konzentriert legte Thorwyn also einen Pfeil an die Sehne und zielte. Er hatte schon viel mit seinem neuen Bogen geübt, mit dem er wesentlich weiter und genauer schießen konnte als mit dem alten Kurzbogen, und so war er zuversichtlich, einen der Lurker auch auf recht große Entfernung zu erwischen. Und das tat er dann auch.

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    Lehrling Avatar von Falin
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    Falin ist offline
    "Sag mal, du kannst auch mal etwas mehr tun als hier nur rum zu sitzen", meinte Pitankin, der gerade mit einer hochunkomplizierten Arbeit beschäftigt war, die irgendwo zwischen Fegen und dreckig machen lag. "Ich brauche noch etwas aus der Stadt. So ein Obstkerl trolt sich öfters mal auf dem Marktplatz rum. Ziemlich groß, schwarz, hat nur ein Auge. Nicht zu verfehlen. Nun auf jeden Fall verkauft der ganz gutes Zeug und ich habe..nun sagen wir so, bei meinem Weineinkauf habe ich vergessen, dass feste Nahrung auch mal ganz schön ist. Deshalb", Pitankin ging in den Flur und kam mit einem Korb zurück," nimmst du dir jetzt diesen Korb", er zog eine Liste aus der Tasche,"und diese Liste und holst mir was zu Essen. Der Kerl kann glaub ich lesen. Wenn nicht, müsstest du es ja eigentlich können, immerhin habe ich es dir beigebracht, und wenn das auch nicht klapt, sagtst du den Kerl, er soll dich verdreschen, klar?" falin blieb nichts anderes übrig und so stand er nur wenige Sekunden später vor dem Haus und versuchte sich zu erinnern, wo dieser Markt seien sollte. Nach glücklicherweise nicht allzu langem herumirren fand er den Markt und auch den erwähnten Händler, wobei dieser nur grob Pitankins Beschreibung entsprach. Er war gerad mal so groß wie Falin und nicht unbedingt als schwarz zu beschreiben, eher als stark gebräunt. Der Mann sah sich die Liste an und gab nur ein "Hää" von sich. "Glaubt der Kerl etwa ich könnte lesen?", fragte er schließlich.
    Falin zuckte die Achseln. "Ich kann das."Sofort wirkte der Mann verlegen. "Ich natürlich auch", behauptete er und warf irgendetwas in den Korb. falin blickte zwar etwas verdutzt, traute sich aber nicht den Mann zu berichtigen. als er schließlich die Hand ausstreckte und sein Geld verlangte, bezahlte Falin und machte sich auf den Rückweg zu Pitankin, der schon wartete. "das hat aber lange gedauert und auf der Liste stand kein Brot. Ich dachte der kerl wäre Obsthändler. Na gut, der Rest stimmt ja. Damit hast du dir das Brot kaufen gespart."
    Pitankin setzte sich auf einen Stuhl. "Und nun zu etwas anderen. Ich habe dich nun lange genug beherbergt. Auch mir wächst das Geld nicht aus den Ohren, wäre ja auch ziemlich unangenehm. Du kannst dir den Aufenthalt bei mir erarbeiten oder sollte ich sagen erstehlen? Ich erinnere mich noch an so einen Bengel, der dir gegen den Willen deines Onkels dieses Handwerk beibrachte. Du kannst es doch sicher immer noch, oder? Komm schon, für den alten Pitankin stehlst du doch sicher, oder etwa nicht?"
    falin zögerte. Was sollte er nur tun? Für Pitankin stehlen? Er hatte durchaus schon Menschen bestohlen, aber nie in großen Mengen. Waren aber ein paar Opfer soviel weniger als viele? Auf irgendeine Weise schon. "Nein", sagte Falin, eher er es selbst realisiert hatte. Wieso hatte er denn das nun wieder gesagt? Pitankin schnaubte vor Wut. "Dann raus", war alles was er sagte und Falin tat was er sagte. Als er draußen stand, fragte er sich, ob er wohl total den Verstand verloren hatte. Immerhin hatte Pitankin nicht mehr verlangt, als das zu tun, was er ohnehin schon getan hatte und nur, weil er das nicht für Pitankin tun wollte, saß er jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße. Na gut, das stimmte nicht ganz. Erst stand auf der Straße.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ein gewisses Risiko bestand auch bei diesem Vorgehen, denn es war wirklich nicht gesagt, dass die Lurker durch den Tod ihres Artgenossen nicht womöglich aggressiv wurden und dann noch aggressiver auf die Magie reagierten, die Leyla ihnen aufdrängen wollte. Magie, die ihnen verdeutlichte, dass für den Tod ein großes Monster verantwortlich war. Ein Monster, viel größer und stärker als die Lurker, sodass sie keine Chance gegen es hätten, auch wenn sie dann noch zu zweit waren.
    Der Zauber an sich war eigentlich ein recht einfacher, die Technik dazu war eine der ersten, die die Druiden ihren Schülern beibrachten, denn sie halfen zu überleben und sorgten dafür, dass die Lehrlinge sich mit den Tieren beschäftigten, sie studierten und somit wussten, wovor sie Angst hatten. Es war also fast sowas wie ein Geben und Nehmen.
    In dem Augenblick, als Thorwyns Pfeil schließlich den Leib des schlaksigen Tieres durchbohrte, entsandte die Ovates eben jenes Magieecho und beobachtete die Wirkung: Das seltsame, angriffslustige Knurren der zwei verbliebenen Lurker stockte fast umgehend, ging dann erst in ein ängstlich klingendes Quieken über und verstummte letztlich gänzlich, als die zwei Wesen in ihrem abenteuerlichen Bewegungsstil im Unterholz verschwanden. Komische Tiere, denen sie einfach nichts abgewinnen konnte.
    "Du hast es einfach drauf!", lobte Leyla den Geliebten, schenkte ihm noch einen Kuss für den grandiosen Schuss und eilte dann zum Kadaver des erlegten Lurkers. "Nehmen wir ihn mit und später aus? Ich kann mir vorstellen, dass das mit der Galle eine ziemlich eklige Angelegenheit wird, nach der man sich gerne waschen möchte. Den Kot, hier liegt ja offensichtlich genug herum, verpacken wir am besten auch irgendwie luftdicht. Wobei er getrocknet eigentlich nicht mehr so sehr stinkt, glaube ich." Jedenfalls erinnerte sie sich an einen Ausflug in den Bau einiger Minecrawler, vor langer Zeit, wo sie es ebenfalls auf die Exkremente abgesehen hatten. Was auch immer Osmo mit dem Zeug anstellen wollte, er tat es hoffentlich an einem Ort, an dem er niemanden damit verletzen konnte.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Lehrling Avatar von Falin
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    Falin ist offline
    Es dauerte ein bischen, bis Falin wirklich begann zu begreifen, dass er sich jetzt nach eine Bleibe umsehen sollte, aber irgendwie war er sich sicher, dass er keine finden würde. Andererseits hatte er auch nicht viel, was man ihm stehlen könnte und so war eine Nacht auf der Straße vielleicht garnicht mal so schlimm, andererseits hatte Falin auch schon mal von Irren gehört, die Spass daran hatten menschen das Lichtlein auszumachen, wie der Leibwächter seines Onkels das Töten nannte. Bei dem Gedanken daran, dass sich hier vielleicht solche Menschen befanden, erwachte in Falin ein Zustand, der der Angst ziemlich nah, wenn nicht gar gleich kam. Gleich war wohl eher richtig, beschloss er, während er fast schon panisch darüber nachdachte, wo er bleiben könnte. Ohne Geld dürfte es da wohl wenige Möglichkeiten geben. Falin ging noch ein Stückchen weiter und liess sich dann an eine Hauswand fallen. Während er über seine jetzt sehr kleinen Möglichkeiten nachdachte, merkte er nicht, dass sich jemand näherte. Als sich eine hand auf seine Schulter legte, sah er überrascht auf und erkannte sofort wer da vor ihm stand. Was machte denn Felakin hier? Der wieselgesichtige Mann lächelte leicht. "Bist du nicht für gewöhnlich bei Pitankin." Falin nickte. "Er hat mich rausgeworfen."
    Felakin legte die langen Finger aneinander. "Oh. Interessant. Du könntest mich ja...ähm..fragen, ob ich interesse daran habe, mir nicht nur für dich, sondern auch für mich eine Bleibe zu besorgen. Du musst wissen, ich habe meinen, mhm, Partner gewechselt. Ich arbeite jetzt mit einem Kerl namens Schlaknan zusammen. Ziemliche Nervensäge, aber sehr nett und wir wollten hier ein paar Geschäfte tätigen. Komm, ich habe genug Geld, um dich eine Nacht lang irgendwo unterzubringen, aber glaube nicht, dass ich das über längere zeit hinweg tue."

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Guter Schuss!, lobte Thorwyn sich selbst, als der Pfeil die glitschige Haut des Lurkers durchbohrte. Sofort lag ein zweiter Pfeil auf der Sehne, was sich jedoch als überflüssig herausstellte. Denn Leyla hatte gleich doppelt so gute Arbeit geleistet und die anderen beiden Lurker vertrieben, so dass diese watschelnd das Weite gesucht hatten. Die erste Amphibie war indessen unter schnorchelnden Geräuschen gestorben, so dass der Jäger seinen Pfeil zurückbekam – glücklicherweise unbeschädigt; so viele Pfeile für seinen neuen Bogen hatte er gar nicht, er musste vorsichtig damit umgehen.
    „Hm, ja, nehmen wir ihn mit, bevor die anderen wiederkommen“, erwiderte Thorwyn mit einem erleichterten Lächeln. Wenn er sich nicht irrte, war das das letzte gefährliche Tier, von dem Osmo etwas brauchte, jetzt konnte es fast nur noch einfacher werden. „Wir können dann ja auch mal schauen, was so ein Lurker noch alles zu bieten hat, vielleicht schmeckt das Fleisch, oder man kann mit der Haut was machen. Tolle Lurkerkleidung, die sich bei Regen nicht mit Wasser vollsaugt.“
    Der Jäger grinste, erinnerte sich daran, dass sie noch Kot einsammeln mussten, und seufzte. Alchemie konnte ganz schön eklig sein; zum Glück brauchte Osmo von den meisten Dingen nur eine geringe Menge, so dass Thorwyn und Leyla nicht den ganzen Sumpf entvölkern und sich dabei den Geruchssinn ruinieren mussten.
    „So … muss nur noch trocknen, aber etwas Sonne aufzutreiben, dürfte wohl kein Problem sein“, meinte der Jäger schließlich und verstaute das Gefäß mit dem Lurkermist sorgfältig, nachdem er noch einmal den Verschluss geprüft hatte. Auf keinen Fall wollte er, dass sich das Zeug in seinem übrigen Gepäck verteilte. „Und wir können mit unserem glitschigen Freund verschwinden …“

  10. Beiträge anzeigen #150
    Lehrling Avatar von Falin
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    Falin ist offline
    Felakin führte falin zu einem etwa alt, aber glücklicherweise noch nicht baufälllig, aussehendem Haus. Innen sahsen gerade zwei Personen an einem Tisch und spielten Karten. Im Hintergrund brante ein feuer. Der eine der Männer war groß, muskulös und hatte einen blonden Bart, der andere klein und haarlos. Felakin deutete auf den kleinere. "Das ist Schlaknan und das andere sein Vetter Rangantil." "Rangantol", meinte dieser nun.
    "Jaja", meinte Felakin und zeigte nun mit der Hand auf Falin. "Das hier ist Falin. Er wird heute Nacht hier schlafen und morgen sehen wir nach, wo wir ihn unterbringen können. Mir liegt ein wenig an seiner Unterbringung. Ihr wisst ja beide, wie weich mein Herz ist."
    Schlaknan nickte. "Der reinste geistiege Schwächling bist du. Kannst nicht richtig denken, nicht berechnend sein." "Maul halten", donnerte Felakin und Falin merkte, dass er in der Partnerschaft wohl eine andere Rolle einnahm, als in der vorherigen. Früher hatte Londarino Felakin zusammen gefaltet.
    Rangantol zuckte jetzt nur die Achseln. "Besonders versuchtst du immer so poetisch zu sein, Felakin. immer und immer wieder versuchst du ein weiches Herz zu spielen, aber mal im Ernst, deine Kunden sehen das anders."
    Felakin grinste. "Sonst wäre ich ja auch mittlerweile arm. Ein weiches Herz ist toll, aber man muss es härten können."

  11. Beiträge anzeigen #151
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    Die Mondstrahlen leuchteten für einen Herzschlag lang zwischen den Baumwipfeln auf. Faraday hielt einen Moment inne und begutachtete das Gelände. Der Boden war schon etwas trockener, der Gestank von Sumpfkraut lag kaum mehr in der Luft. Sie waren am Rande Schwarzwassers angekommen, im Norden konnte man bereits eine tiefschwarze Landschaft erkennen, den Orkwald. Außer ihm waren die anderen Pilger, Hurley und der Waldläufer Bartimäus zugegen. Der Schwarzmagier vermisste seinen Kameraden olirie und suchte noch nach ihm, Bartimäus hatte sich angeboten, sie sicheren Geleits durch den Orkwald zu führen. Faraday hatte bei Tooshoo noch Ciril aufgesucht und ihm von ihrem Ausflug in den Sumpf berichtet; nicht dass er auf die Idee kam, sie vorzeitig als tot zu vermelden. Dennoch, der Jüngling wollte nicht weiter mitkommen, sondern blieb in Schwarzwasser. Vielleicht hatte er sich an den Ort gewöhnt.

    "Hier schlagen wir ein Lager auf", kam es von dem Waldläufer, es gab keine Widerrede. Die Reise war heute nicht lang gewesen, aber es war wahnsinnig, um diese Uhrzeit in den Orkwald zu marschieren. Es war richtig, hier an der Kreuzung bis zum Morgen zu warten. Doch dass sie damit alle Überraschungen ausschließen konnten, ergab sich natürlich nicht. So war es der vermisste olirie, dem sie hier plötzlich wieder begegneten, Hurley war überglücklich, seinen Freund wieder zu sehen und Faraday teilte seine Freude ausnahmsweise. Denn dann wurde er den nervigen Dickwanst für eine Weile los.

    Andererseits... nun konnten ihn wieder seine Gedanken einholen. Es ging ihm so lange gut, wie er ein Ziel vor sich hatte. Einen Weg finden, ein Feuer machen, das Nachtlager herrichten. Aber wenn das geschafft war, was blieb ihm dann? Ein Gespräch suchen, belanglos oder schlimmer noch: ihn zurück auf seine traurigen Gedanken katapultierend. Dann doch lieber versuchen, einzuschlafen und die Albträume den Rest übernehmen lassend. Doch er war noch nicht müde.

    Mit einem Fingerschnippen entzündete der Magielehrling das Lagerfeuer. Vielleicht konnte er sich ablenken, indem er an seinen magischen Künsten feilte. Es gab allerdings einige Beobachter, was die Fortschritte aufgrund des Vorführeffektes nicht besonders groß erschienen ließen...

  12. Beiträge anzeigen #152
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Die Fortschritte ihrer Schülerin waren klar erkennbar. Sie hatte selbst nicht daran geglaubt, dass ihre Konstruktion einen so guten Erfolg bringen würde, schließlich handelte es sich nur um ein paar Seile, Rollen und Strohscheiben. Aber oft waren es die einfachen Dinge im Leben, die den meisten Spaß brachten. Die Grünhaarige gab einem mittleren Seil einen kräftigen Ruck, sodass die Zielscheibe schlagartig eine andere Richtung einschlug. Eigentlich hatte Myra damit ihre Schülerin aus der Fassung bringen wollen, doch stattdessen ziele diese einfach erneut und schoss. Der Bolzen durchstieß das Stroh und blieb darin hängen. Die junge Schneiderin konnte einen gewissen Stolz nicht abstreiten. Zwar waren es nicht ihre Leistungen, die ihre Schülerin erzielte, aber aufgrund ihrer Trainingsmethoden war die andere junge Frau überhaupt erst dazu in der Lage gewesen. Was in den letzten Monaten mit ihr geschehen war, hatte mehr an ihr geändert, als sie es gedacht hatte. Die Symbiose mit dem Geist der Natur hatte sie geduldiger gemacht. Vorher wäre die Funktion als Lehrmeisterin für sie undenkbar gewesen. Fehlschläge hatten sie früher angewidert und aus der Fassung gebracht. Nun sah sie das menschliche und natürliche in den Fehlern und versuchte diese immer wieder zusammen mit ihrer Schülerin zu verbessern. Ihr wurde das Gefühl gegeben nicht mehr gegen die Welt zu arbeiten, sondern mit dieser zusammen. Irgendwann bekam Myra sicherlich die Chance sich als unlösbarer Teil in dieser Welt zu verankern. Doch bisdahin musste sie sich um ihre Schülerin kümmern, deren Fortschritte rasant von statten gingen. Wahrscheinlich hatte sich die junge Frau schon zu sehr an die Bewegungen der Zielscheiben gewöhnt. Mit einem Grinsen stellte die Grünhaarige fest, dass etwas neues her musste.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Ritter Avatar von Leyla
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    "Warte!", hielt sie Thorwyn zurück und zog sich dabei schon ihr Hemdchen vom Leib. "Nimm mal meine Sachen mit, ich besorge uns in der Zwischenzeit die Eier. Wenn du immer weiter geradeaus gehst, finde ich dich schon wieder."
    Lächelnd drücke sie ihm Gepäck, Hose und Hemd in die freie Hand sowie einen Kuss auf die Lippen, dann sammelte sie, hoffentlich letztmalig für heute, ihre Konzentration. "Bis gleich!", hauchte Leyla noch mit einem Zwinkern, dann schloss sie die Augen und ging in sich, um die Magie auf sich zu richten und die immer enger kreisenden Bahnen kontrolliert zur Gestalt der Krähe zu vereinigen. Es war doch jedesmal wieder ein Erlebnis der ganz besonderen Art.
    Mit einem als Abschiedsgruß gemeinten Krächzen breitete sie die Flügel aus und erhob sich in die Lüfte, um schon bald über den Baumkronen zu kreisen und in der Ferne den riesigen Baum im Zentrum Schwarzwassers zu erblicken. Genau in der anderen Richtung, in die Thorwyn nun ging, lag das Meer. Na wenn sie das nicht perfekt hinbekommen hatten, dort fanden sie garantiert ein lauschiges Plätzchen für die Nacht.
    Nun aber wieder weiter nach unten, um nach Nestern zu suchen. Die Finken in Myrtana bauten ihre Nester oft am Waldrand oder an einer Lichtung soweit sie wusste, das war bei dieser Unterart hier im Sumpf sicherlich nicht anders, sodass sie nach eben solchen Freiflächen Ausschau hielt und sie auch schon bald fand. In großen Kreisen überflog sie die einzelnen Wipfel, wagte hin und wieder einen Vorstoß in geringere Höhen, um einen Blick ins dichtere Ast- und Blattwerk werfen zu können, fand aber leider kein leeres Nest. Hoffentlich waren diese Vögel nicht allzu aggressiv...
    Inzwischen schon recht geübt landete die Krähe auf einem breiteren Ast in der Nähe einer Brutstelle. Das Männchen hatte soeben das Nest verlassen, sicherlich auf der Suche nach Nahrung, das Weibchen hockte mit dem Rücken zu ihr im Nest und brütete dort offensichtlich die Eier aus. Diese Aufgabe war grausam, aber so spielte nun mal die Natur, der Schwächere wird gefressen...
    Mit einem Krächzen machte sie die Finkin auf sich aufmerksam, zugleich stellte sie die Flügel auf, um bedrohlicher zu wirken. Stolz auf ihre schwarze Federpracht stakte die Krähe näher heran, immer wieder um bedrohliche Laute und Gesten bemüht, sie wollte das Weibchen doch nur verscheuchen. Aber das regte sich nicht, hatte vorhin nur einige Laute von sich gegeben und wartete nun offenbar darauf, dass die Krähe sie angriff. Mit einem raschen Schnabelhacken tat sie das dann auch, sodass die Finkin aufsprang, das Nest aber noch nicht verließ. Stattdessen gab sie weitere Laute von sich und erwiderte dann die Schnabelattacke, die Krähe hüpfte daher hektisch zurück und stieß sich dann in die Luft, die Krallen voran, sodass sie gefährlich auf die Finkin herabstürzte und sie aus dem Nest verdrängte. Hastig schnappte sie nun mit dem Schnabel nach zwei Eiern, so viel passte gerade so hinein, dann hüpfte sie auf den Rand des Nestes und stieß sich dort ab. Keinen Augenblick zu früh, denn das Männchen kehrte soeben zurück und zögerte nicht einen Moment, die Krähe zu verfolgen. Na klasse...

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #154
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Stimmt. Eier, wir brauchen Eier!, dachte Thorwyn, der auch nichts dagegen hatte, Leyla sich ausziehen und in eine Krähe verwandeln zu sehen; immer wieder ein interessanter Anblick. Allerdings hieß das auch, dass er nun allein mit dem ganzen Gepäck und dem toten Lurker zu kämpfen hatte, so dass er nicht gerade schnell vorankam. Hoffentlich lockte das tote Tier nicht irgendwelche Aasfresser an, denn auf einen Kampf mit einem Rudel Snapper hatte der Jäger im Moment keine Lust.
    Wäre ja noch schöner, wir machen uns die Mühe, und irgendein Sumpfhai oder ein anderes Vieh hat das Vergnügen …
    „Krr!“
    Krr?
    „Krr!“
    Thorwyn drehte sich um in Richtung des krächzenden Geräuschs, das fast nach einer Krähe klang, und entdeckte eine Krähe. Das musste Leyla sein, und als sie näherkam, entdeckte der Jäger auch den Grund dafür, dass sie nicht so laut und vernehmlich krächzte wie sonst, denn im Schnabel trug sie ein paar Eier. Und der Vogel, der gerade von oben auf sie herabstürzte, war wohl ein bestohlener Sumpffink.
    „Hey! Verschwinde!“, versuchte Thorwyn sofort, den Vogel wütend zu vertreiben, und fuchtelte mit den Armen. Nun stürzte die Krähe auf ihn zu und landete auf seiner Schulter, in der sie sich unsanft festkrallte. Nun nur noch mit einer Hand, um Leyla nicht abzuwerfen, schlug der Jäger nach dem Finken, um ihn zu verscheuchen. Es war natürlich ärgerlich, wenn einem die Eier geklaut wurden, aber Leyla ging vor! Irgendwelche wütend klingenden Geräusche ausstoßend wich der Vogel Thorwyns Schlägen aus und stieg wieder höher, um dort einige Kreise zu drehen. An einen Menschen traute er sich allerdings offenkundig nicht heran, so dass er sich auf einen Ast setzte und abwartete.
    Mit seinem Seufzer wandte der Jäger sich der Krähe zu und nahm ihr die Eier aus dem Schnabel, um sie ebenfalls sicher zu verstauen. Die Finken mussten jetzt wohl neue legen und ausbrüten. „Wäre das auch geschafft …“ Grinsend blickte er Leyla an, die immer noch auf seiner Schulter saß. „Na, sitzt du bequem?“

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Nachdem der Waldläufer mitgehört hatte, dass die Gruppe der Pilger den Orkwald durchqueren wollten und sich auch dessen Gefahren nicht ganz sicher waren, beschloss er sich noch etwas länger als Führer anzubieten. Im Gegensatz zu den Sümpfen, die er noch nie nach einem solchen Heiligtum abgesucht hatte, hatte er schon öfters den düsteren Wald durchquert ohne auf die haarigen Biester zu treffen und so könnte er es auch ein weiteres Mal ohne Probleme schaffen und auf die Hilfe weiterer Waldläufer war er auch nicht angewiesen. Bei ihrem Zwischenstopp in Schwarzwasser hatte er nur sein Pferd mitgenommen, um auf dem Rückweg schneller zu sein und war dann mit Daniel und den anderen wieder aufgebrochen.
    Aufgrund der Tageszeit machten sie noch eine letzte Rast bevor sie den Orkwald betreten und noch am Abend desselben Tages wieder verlassen würden.
    Jetzt hieß es auf jeden Fall erst mal rasten und dem Naturkundigen wurde die Arbeit des Feuermachens durch eine einfache Handbewegung des Magiers erspart. Daniel wirkte etwas in Gedanken und der Waldläufer wollte ihn nicht unbedingt stören, doch war er durchaus beeindruckt und wollte zumindest den Versuch starten ein Gespräch zu beginnen. Vielleicht würde es dem Wissenschaftler ja auch helfen und ihn von den Gedanken -welche auch immer es waren- ablenken.
    "Bewahre! Eine einfache Handbewegung und schon ist ein Feuer da! Es sieht so einfach aus. Ist es das auch?"
    Doch bevor er auf die Antwort wartete, fiel ihm ein, dass man ihn missverstehen könnte und so fügte er noch hinzu.
    "Also ich will damit nicht sagen, dass es so einfach ist, dass es ein Außenstehender machen könnte. Wenn man keine Magie hat, ist das wohl unmöglich, oder? Aber dir scheint es keine Mühe zu bereiten. Und was ich dann da noch so alles gesehen hab. Herumfliegendes Eis. Nebel. Knochen. Noch nie zuvor hatte ich so viel Magie demonstriert bekommen!"

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    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Ruhig war der Tag gewesen. Erst gegen Abend hatte die kleine Gruppe wieder zusammengefunden und versammelte sich nun um den Versuch eines Novizen, ein Feuer zu machen. Die kleine Flamme tanzte auf seiner Fingerspitze und sprang auf das Zunder über. Es entflammte, züngelte leise und ruhig an den dickeren Ästen und versuchte sich daran, auch ihnen durch seine Wärme das Leben zu entziehen, bis nichts mehr als Asche blieb.

    Melaine beobachtete die Versuche Faradays und schritt langsam näher an das Feuer heran. Auch, wenn die Flamme übergesprungen war, es wirkte noch immer so, als vermochte der junge Wissenschaftler nicht wirklich zu kontrollieren, was er da tat. Oder war er einfach nur nervös?

    Einer der Wadläufer erhob die Stimme und bewunderte das Treiben Faradays, als wäre das, was er sah tatsächlich eine hohe Kunst. Er hatte Recht, wenn er dies von seinem Punkt aus so sehen wollte, doch das, was der Novize geleistet hatte, entsprach gerade mal den Fähigkeiten eines Schülers.

    „Magie hat man nicht.“, korrigierte die Zauberin den für sie Namenlosen mit einem leichten Lächeln, „Magie ist. In jedem und allem, was uns umgibt. Sie fließt Wasser gleich durch die Welt und erfüllt diese Sphäre mit Leben. Sie zu nutzen mag als Talent erscheinen, wahrhaftig jedoch ist jeder dazu fähig, wenn er den Willen und die geistige Stärke besitzt.
    Faraday, erzähl uns doch, wie du zum Feuer gekommen bist.“, bat Melaine den Novizen.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Ehrengarde Avatar von Artifex
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    Artifex ist offline
    Wie es aussah war der kleinere Ausflug bereits wieder vorbei, denn Artifex und Jengar fanden sich gerade vor der Sumpflilie wieder, während die Pilgergruppe mit den seltsamen Gestalten bereits in Begleitung von Bartimäus weitergezogen war. Achselzuckend hatte Artifex den Abschied quittiert und sich wieder seinen eigenen Dingen zugewandt, wusste der Eine was Jarvo nun vorhatte, er jedenfalls hatte einen Schüler zu unterrichten und so kam es dass die Beiden den ganzen Tag draussen inmitten der brackigen Gewässer Tooshoos verbracht hatten, wo der Lehrmeister dem Schüler das lautlose Bewegen durch den Morast demonstriert hatte.

    "Also pass auf, wie du sicherlich bei der bisherigen Wanderung durch diese ansehnlichen Gewässer mitbekommen hast, ist der Sumpf sehr zäh und man muss höllisch aufpassen nicht nach unten gezogen zu werden, deswegen gilt es einige Dinge zu beachten. Erstens darfst du dich im Sumpf nie in Panik verlieren, jegliche unnötige Bewegung dergleichen bringt dich deinem zügigen Ableben nur näher. Zweitens sieh zu, dass du immer einen trockenen Flecken in der Nähe hast, denn je weiter du dich zwischen die Schlammwellen bewegst ohne in der Nähe eines Baumes oder eines tiefhängenden Asts, oder einer trockenen Insel zu sein, desto höher ist die Möglichkeit, dass du dich einer der tückischen Stellen des Sumpfes näherst, wo die Saugwirkung des Schlammes dich geradezu unter die Oberfläche zerren kann. Drittens solltest du stets darauf bedacht sein, dein Gleichgewicht zu bewahren, denn es ist mordsschwer sich wieder aufzurichten wenn du einmal in der Brühe vornüber gelandet bist. So, nun aber zum Bewegen, wie ich dir schon mal erzählt habe, musst du darauf achten, dass deine Füsse nie die Oberfläche durchstoßen, sonst kommt es zu einem horrenden Schmatzen, welches dich allen Feinden meldet." - mit diesen Worten demonstrierte Artifex auch gleich was er meinte und das Schmatzen als sich der Fuß aus dem brackigen Wasser löste war deutlich hörbar gewesen.

    "Das war es eigentlich auch schon. Eine weitere Sache noch, du kannst in sumpfigen Gewässern deine Kondition hervorragend trainieren, das funktioniert allerdings nur in wadentiefen Gewässern, wie es zum Beispiel in der Umgebung von Schwarzwasser der Fall ist, wenn du da durchläufst, dann hast du einen ordentlichen Widerstand. Was mich auch schon gleich dazu bringt, ich möchte dass du bei deinen Laufrunden um Tooshoo herum ab jetzt auch direkte Wege zwischen den Stegen durch die Bracke läufst, statt einen Umweg über verschiedene Stegausläufer zu machen. Soweit alles klar?", fragte Artifex noch, ehe er Jengar sich abmühen ließ die Lektion umzusetzen. Den ganzen Tag sah er dabei dem Schüler zu, wie dieser sich abmühte und einigermaßen passable Ergebnisse erzielte, die sich mit viel Übung sicherlich noch verbessern würden. Irgendwann war es dann allerdings auch schon soweit, es war Zeit dem Tag ein Ende zu bereiten, also bedeutete Artifex Jengar Schluss zu machen und lud ihn auf einen Humpen Sumpfbier ein...

  18. Beiträge anzeigen #158
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Was für ein wilder Flug! Unter tief hängenden Ästen hindurch, enge Kurven um einzeln stehende, abgestorbene Bäume, weite Kreise, von denen aus sie spontan die Richtung änderte, und dabei immer noch die Orientierung behalten, um zu Thorwyn zurück zu finden. Mehr als einmal hätte sie der Fink beinahe eingeholt, nur durch scheinbar geschickte Manöver konnte sie seinen Attacken entgehen und sich letztlich sogar noch bemerkbar machen, als der Geliebte unten am Boden auftauchte und voll bepackt mit allen möglichen Dingen, die sie heute bereits gesammelt hatten, dahin lief. Die warf er auch umgehend mehr oder minder kontrolliert zu Boden, ihre Sachen landeten immerhin nicht im Schlamm, sodass er die Hände frei hatte, um den Verfolger zu verjagen und Leyla aufzufangen, die dann mit Mühe auf seiner Schulter landete und hoffte, ihn dabei nicht mit ihren Krallen verletzt zu haben.
    Glimpflich genug, dass er sie erst einmal von den Eiern befreite, war es zumindest und auch für eine gut gelaunte Frage hatte er noch Luft. Die beantwortete sie mit ihrem Schnabel, mit dem sie ihm vorsichtig ins Ohrläppchen biss, ehe sie sich krächzend von ihm abstieß und ein Stück weiter auf dem Boden landete, wo sie sich zurück verwandelte.
    "So gern ich noch eine Weile auf deiner Schulter geblieben wäre, ich will mal nicht so sein und dir nicht noch mehr Gepäck zumuten", meinte die Blonde grinsend, wenngleich ihr schneller Atem den Satz in die Länge zog. Anstrengend war der Flug schon gewesen, für heute reichte es nun wirklich, ein bisschen Ruhe würde ganz gut tun. "Dort hinten ist das Meer, habe ich von oben gesehen. Lass uns dort hingehen, dann ist genug für heute."
    Ein trockenes Lager, ein helles, warmes Feuer, etwas zu essen und die Nähe des Geliebten, viel mehr brauchte sie heute eigentlich auch gar nicht mehr, sodass dieser Plan in ihren Ohren einfach nur perfekt klang. Daher setzten sie ihn auch problemlos in die Tat um.

  19. Beiträge anzeigen #159
    General Avatar von olirie
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Beinahe schon überstürmt begrüßte Hurley olirie. Anscheinend war er äußerst besorgt um seinen Freund gewesen und war sich wohl auch jetzt noch nicht sicher, ob an dem Schwarzmagier alles heil geblieben war. Kurz nach der Begrüßung fing Hurley an, den Kopf oliries nach Verletzungen abzutasten. Er sah ihm in die Augen und den Mund und fühlte ob alle Knochen noch ganz waren. Erst nach wiederholten Beteuerungen, dass alles in Ordnung sei, gab er sich zufrieden und wollte nun natürlich wissen, was in der Zwischenzeit geschehen war und wie olirie es geschafft hatte dem Golem zu entkommen.
    In aller Kürze berichtete olirie von den Geschehnissen und erzählte schlussendlich auch, dass er statt ins Kastell teleportiert zu werden auf der Brücke unweit ihrer derzeitigen Position gelandet war.
    „Anscheinend habe ich damit zufällig einen weiteren Knoten im Geflecht des Teleportknäuels gefunden. Wenn du magst, dann zeig ich ihn dir und wir erproben ihn vielleicht ein wenig. Doch ich denke mal nicht sofort. Wir sollten vorher noch etwas essen. Ich habe in Schwarzwasser nämlich meine Vorräte wieder aufgefüllt und denke damit könnten wir uns wohl ein schmackhaftes Abendessen zaubern.“
    Während des Essens wollte olirie nun auch von Hurley mehr über den Fortgang der Expedition wissen. „Hattet ihr noch weitere Schwierigkeiten unterwegs? Weißt du, wo es als nächsten hin gehen soll?“

  20. Beiträge anzeigen #160
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    "Oh das ist nicht so einfach... zumindest werdet ihr euch denken, dass ich es mir nicht einfach mache."
    Faraday wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ob er vom Feuer kam oder von der Anstrengung, Magie zu wirken, konnte er in diesem Moment nicht sagen.

    "Für mich ist Magie nichts anderes als eine Form von Energie. Wie Wärme ist sie nicht sichtbar, ihre Auswirkungen sind aber durchaus sichtbar, wie ihr wisst. Ich spüre sie wie ihr die Wärme in eurem Körper wahrnehmt, nur beherrsche ich inzwischen, diese beiden Gefühle zu unterscheiden... und faszinierenderweise sind wir dann auch möglich, Kraft unserer Gedanken die Magieströme zu bewegen, zu formen, zu translatieren. Sprichwort Energieerhaltungssatz. Kennt ihr den?"

    Der Wissenschaftler wartete keine Antwort ab. In der Regel verstand man seine Erläuterungen ohnehin nicht.

    "Die Magie als eine Form von Energie kann nicht frei entstehen und nicht verschwinden. Aber sie kann umgewandelt werden. Sozusagen... wenn wir uns erholen, etwas essen, kann es sein, dass unser Körper die magische Energie wieder sättigt. Durch Umwandlung von Energie, die in unserer Umwelt gespeichert ist. Aber wir Magier können die Magie auch in Thermik umwandeln, in Wärme. Und wenn ich die magischen Ströme in hohe Bewegung versetze und bündele... kommt es zu einer Initialzündung. Zu einer Flamme in diesem Fall."

    Er lehnte sich zurück, gegen einen Baumstamm. Den Rest sprach er gerade so laut, dass Melaine und Bartimäus ihn hören konnten.

    "Aber es gibt unterschiedliche Ansichten. Die meisten Magier sind davon überzeugt, dass die Götter selbst uns die Magie zukommen lassen. Ich... distanziere mich etwas von diesem Gedanken, aber ganz ausschließen kann ich es auch nicht."

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