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Hier am Findling teilten sich erneut die Gemüter. Auf der einen Seiten waren die, die überlegten, was nun mit dem Stein geschehen sollte, auf der anderen die, die über die Leichen der Snapper und ihre mögliche Verwertung nachdachten. Oder aber die, die sich nicht sicher waren, was jetzt wichtiger wäre. Dazu gehörte auch Olrik. "War es sinnvoller sich jetzt um die Snapper oder um den Findling zu kümmern?" dachte er. Naja, der Fels würde ja nicht weglaufen, die Kadaver aber könnten verfaulen, daher entschied er sich jetzt auch erstmal um die Snapper zu kümmern.
Die Waldläufer hatten sich nun überlegt die Tiere erst auszunehmen, da das Blut und der Totengeruch der Leichen schon gestern vom Regen weggespült worden waren. So teilte man gerecht auf alle, die gekämpft hatten, die Beute auf. Melaine wurde auch etwas angeboten von der Beute, aber daran hatte sie kein großes Interesse, Faraday wollte man lieber nicht fragen, von solch einem Kampf behält man als Geschädigter lieber kein Andenken. Olrik hatte zwar nicht gekämpft, weshalb ihm eigentlich nichts davon zustand, aber der Waldläufer Jengar hatte für die Krallen und Zähne seiner Beute keine Verwendung, also nahm Olrik ihm diese ab. Sowas konnte man bestimmt noch verwenden. Da jeder seinen Anteil verwertet hatte, konnte man den Rest der Tiere ins Sumpfwasser schmeißen. Das war wohl sicherer für die Gruppe, wenn keine Kadaver an ihrem Standort lagen. Und nun, da dies geklärt war, konnte man sich wieder dem Findling zuwenden.
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Eine etwas drückende Schwüle lag über dem Sumpf, der den großen Baum im Zentrum Schwarzwassers umgab. Drückender, als sie es im Dschungel gewesen war, aber womöglich war das nur eine Empfindung, nachdem sie die relative frische Luft in den Ausläufern des Gebirges geatmet hatten, die die Südspitze Argaans bildeten. Auf dem Weg hinab in das Tal, in dem der Sumpf lag, hatte Leyla den Pfad zur Küste auszuspähen versucht und auch, ob es dort Anzeichen auf Strand gab, aber im dichten Wald war nichts zu erkennen gewesen und irgendwann waren sie dann einfach zu weit vom Meer entfernt gewesen, als dass die Suche noch sinnvoll gewesen wäre. Daher waren sie ohne nennenswerte Geschehnisse oder Überraschungen bis in die Siedlung gelangt, die sie in ihrem schlichten, ungeordneten Baustil so sehr an Silden erinnerte, vom Flair aber viel düsterer wirkte. Aber das war sicherlich nur ein Eindruck Leylas, die sich trotz ihrer Vergangenheit fremd an diesem Ort und unter diesen Menschen fühlte. Sie war einfach zu lange weggewesen, um vom erstbesten Bewohner wiedererkannt zu werden. Und die gezielte Suche nach Ornlu war bisher leider erfolglos gewesen, der einer der wenigen war, die sie von damals noch kannte und von denen sie wusste, dass sie hier waren. Eigentlich war er sogar einer von nur Zweien, denn außer Gwydion hatte sie niemand weiteren getroffen. Diese Lina vom letzten Besuch hier kannte sie nicht vom Festland und der Flug über die Versammlung im Baum war zu schnell gewesen, um wirklich jemanden wiedererkennen zu können. An Aufgeben dachten die beiden Jäger deswegen aber noch längst nicht.
"Sag bitte nicht 'bei euch'. Das einzige Uns, das es hier gibt, sind du und ich. Du stehst nicht außen vor und ich fühle mich nicht so, als wäre dies hier meine Heimat. Oder all die Menschen hier Freunde von früher. Ich bin hier fast genauso fremd, wie du." Sie seufzte und schaute zwei Männern nach, die soeben an ihnen vorbeigegangen waren, ohne dass sie einen Blick auf das Paar geworfen hatten. Fremde. "Ich denke, du wirst beweisen müssen, dass du auf der richtigen Seite stehst. Mauern wie in Thorniara oder Vengard, an denen jeder Neuankömmling geprüft wird, gibt es hier ja wie du siehst nicht. Wenn noch alles so wie in Silden damals geregelt ist, dann gibt es zum Beispiel irgendjemanden, der sowas wie die Aufsicht über die Jäger hat und der ein wenig koordiniert, wer wann und wo was jagen gehen darf oder soll. Sodass immer genug für alle da ist, der Wildbestand aber auch nicht gefährdet wird." Nochmals schaute sie sich um, schüttelte aber erneut den Kopf. "Ob es hier noch richtige Waldläufer gibt, habe ich noch nicht so richtig erkannt. Im Prinzip sind das aber auch nur Jäger, die gut mit irgendeiner Nahkampfwaffe umgehen können. So wie du mit deinem Speer. Die Waldläufer waren sowas wie die Paladine, nur eben viel leichter gerüstet. Und mehr aus dem Verborgenen kämpfend. Du verstehst?"
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Der Tag entbehrte jedweder Sonne. Einzig was blieb war die Schwüle der Luft, die stickig auf den Lungen der Wanderer lastete und den Schweiß aus den Poren trieb, den Körper zu kühlen und den Geist sich seinen Leib ertragen zu lassen.
Die Magierin des Wassers schritt in Gedanken versunken durch die zarten Sprossen des Grases. Sie waren auf dem Weg zurück. Zurück zu dem Schlachtfeld, auf welchem noch die Leichen der Bestien in der Schwüle verwesten, zurück zu dem Monolithen, dem Denkmal einer alten Kultur, für welches sie gekommen waren, es zu restaurieren. Ob es nützlich war, dies zu tun, besonders angesichts der Tatsache, dass sich nie ein unbedarfter Mensch in dieses Gebiet wagen sollte, wollte er nicht das Opfer einer Horde Snapper werden, war fraglich. Und dieses Gebiet vollends zu säubern, erschien schier unmöglich, wenn selbst die Menschen, die in der Nähe lebten, sich diese Mühe nicht machten.
Was vielleicht blieb, war ein Symbol zu schaffen, dass die Menschen es noch immer vermochten, die Natur zu dominieren, auch wenn an diesem Ort nur mit einer Grabstätte längst verstorbener und vergessener Menschen.
Eine Stimme weckte die junge Zauberin aus ihren Gedanken und ließ Melaine den Kopf in Richtung des Sprechers wenden. Daniel stand ganz in ihrer Nähe und sein Blick wies ihr die Richtung zu dem großen, gefallenen Stein.
„Er wird immer Stein bleiben, Daniel. Stein vergeht genauso wie alles andere. Ich kann ihn wieder zu dem machen, was er einst war, aber es hat ihn nicht davor geschützt, umzufallen und die Gewalten der Natur vermag ich nicht abzuschätzen. Ich hoffe, dass reicht dir.“, sprach die Rothaarige mit einem sanften Lächeln, „Aber ich wäre froh, es nicht alleine machen zu müssen.“
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Die Nacht war lange gewesen, doch hatte Bartimäus die Zeit genützt um über die Ereignisse davor nachzudenken. Es war ein Kampf gegen Snapper gewesen, eigentlich nicht unbedingt etwas besonderes, doch der Verlauf der Dinge war dann doch anderes gewesen. Nach den ersten Kopfschmerzen, bei denen er glaubte sein Kopf würde explodieren, waren dann noch andere Schmerzen am ganzen Körper aufgetreten. Einige waren nur ziemlich kurz, andere dauerten länger an, doch sie alle hatten etwas gemeinsam: Sie waren heftig und am Ende des Kampfes verschwunden. Die Schmerzen, die sich anfühlten als wäre er zerstückelt worden und als hätte er mehrere Tode durchlebt, wären normalerweise lähmend gewesen und sein Zustand war auch tatsächlich alles andere als gut gewesen, aber trotzdem war er noch entschlossen gewesen die Feinde zu töten und hatte es sogar noch geschafft den einen oder anderen Schuss abzufeuern.
Gleichzeitig hatte er auch aus dem Augenwinkel die Magier in Aktion gesehen. Eislanzen, die Snapper trafen, Dunkelheit, die die Gruppe vor den Biestern schütze und sogar ein Käfig aus Knochen in dem eines der Exemplare kurzzeitig gefangen war.
Als der Kampf dann zu Ende war kehrte langsam wieder Ruhe ein. Der Waldläufer sah dass die Snapper es geschafft hatten Schaden anzurichten, dass die Wunden aber bereits versorgt wurden und er erkannte, dass er selbst unverletzt war, obwohl er sich trotzdem geschwächt setzen musste.
Schließlich konnte er sich aber wieder fangen und mit den anderen zum Lager zurückkehren und dort weiter über die Geschehnisse grübeln, auch wenn er zu keiner zufriedenstellenden Erklärung kam. Wenn er zurück in Schwarzwasser war, würde er mit jemandem darüber reden, aber nicht jetzt und hier vor den Fremden.
Mehr oder eher weniger ausgeruht schaffte sich Bartimäus am nächsten Morgen noch einmal einen Überblick über die Lage. Keiner der Reisenden war lebensgefährlich verletzt worden und das teilweise Versagen des Waldläufers hatte keine schlimmeren Folgen mit sich gezogen und war auch noch nicht zur Sprache gekommen. Vielleicht war es ja in der Hitze des Gefechts nicht einmal ausgefallen. Dann kehrte die Gruppe aber zum Ort des Geschehens zurück und während der Wissenschaftler den Monolithen betrachtete, begutachteten Jengar und Bartimäus die Kadaver der Snapper. Zwei von ihnen waren über Nacht von Sumpfratten zerfressen und von Insekten befallen worden. Auch die anderen hatten wahrscheinlich Bekanntschaft mit Insekten geschlossen, was jedoch weniger offensichtlich war und zumindest Leder, Krallen und Zähne konnte man gut erbeuten und so machten sich die beiden sofort an die Arbeit.
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Xarih hatte mitbekommen um was es gegangen war. Natürlich hatte sie das, es war ja schließlich auch kein Geheimnis, sie hätte es kaum überhören können, selbst wenn die hohe Magierin weg gehört hätte.
Die Idee hatte was für sich, das musste Xarih zugeben und wenn sie dabei helfen konnte würde sie das auch tun.
Die Idee finde ich faszinierend. Noch bin ich zwar keine Priesterin, habe aber doch das eine oder andere zu bieten was Magie angeht. Wenn ich also helfen kann würde ich meine Magie gerne zu Verfügung stellen.
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Wieder zurück bei dem Stein - es war nun keine einfacher Stein mehr, sondern ein Monolith, was unfassbarerweise ‚einzelner Stein’ bedeutete – machten die Waldvölkler sich Gedanken über das weitere Vorgehen. Auch die Magier und Gelehrten taten das. Doch beide Gruppen hatten ihre eigenen Probleme: Während die einen sich überlegten, den Stein wieder so aufzustellen, wie er ursprünglich gestanden hatte, hatten die anderen profanere Dinge im Kopf. Es wurde kurz darüber diskutiert, ob man die Snapper nicht der Sicherheit halber sofort ins Brackwasser schmeißen sollte, sodass sich keine weiteren Raubtiere eingeladen fühlten, hier ihr Mahl zu nehmen, oder aber zuerst die Körper ausnehmen sollte, um wenigstens etwas vom Tod der Tiere zu haben. Snapperfleisch war leider ungenießbar. Da Jengar nicht glaubte, dass es giftig war, ging er davon aus, dass es einfach nur beschissen schmeckte. Das Fleisch würde also so oder so am Ende im Sumpf versenkt.
Nachdem Bartimäus und er sich durchgesetzt hatten, gingen die beiden Jäger so schnell wie möglich an die Arbeit. Sie packten ihre Werkzeuge und aus und legten los.
Schon kurze Zeit später betrachteten sie den Lohn ihrer Arbeit: Ein Haufen aus sicher fast einhundert Zähnen, dazu eine Hand voll Krallen, die eine echte Herausforderung gewesen waren. Fast die Hälfte der Krallen war beim Ziehen gebrochen, was immer wieder zu Flüchen von Bartimäus und Jengar geführt hatte, die einfach keine Zangen in der passenden Größe dabei hatten. Die Snapperhaut hatte den Wächter besonders fasziniert. Sie war unglaublich fest und geschmeidig, obwohl sie nicht dick war. Durch das wenige Fettgewebe der Snapper ließ sie sich auch sehr schnell abziehen, sogar noch besser als bei Rehen.
Die Beute wurde schnell unter den Anwesenden aufgeteilt, wobei Bartimäus und Jengar die Reptilienhäute beanspruchten. Beim Rest hielt der Blonde sich heraus.
Danach richtete sich schließlich auch die Aufmerksamkeit der weniger gelehrten wieder auf den Stein.
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„Mh“, erwiderte Thorwyn nachdenklich und ließ seinen Blick ziellos umherschweifen. Mauern gab es hier in der Tat keine, schon allein weil das Gelände eher ungeeignet für solche Bauwerke war, aber sie waren sicher auch nicht nötig. Beim Konflikt zwischen Thorniara und Setarrif war Schwarzwasser bestimmt viel zu unbedeutend, als dass die Gefahr einer Eroberung bestand; wahrscheinlich war man irgendwie mehr oder weniger neutral, und so konnte jeder den Ort betreten oder verlassen, wie es ihm passte.
Und wie zeigte man dann, dass man der Richtige war, wenn man sich den Leuten hier anschließen wollte? Vermutlich, indem man sich an die Regeln hielt – das war sowieso überall eine Selbstverständlichkeit, wenn man nicht unangenehm auffallen wollte – und sich irgendwie nützlich machte.
Sollte ich eigentlich hinkriegen, dachte Thorwyn und trommelte mit den Fingern ein wenig auf dem Griff seines Messers herum. Ich kann jagen, Jäger können die bestimmt immer gebrauchen. Haben ja offensichtlich keine riesigen Bauernhöfe. Und ich klaue nicht und bringe niemanden um. Er nickte, wie um sich selbst zu bestätigen, und warf Leyla einen Seitenblick zu. Wenn sie inzwischen auch so fremd hier war, wollten die Leute vielleicht auch wissen, was sie konnte, aber darüber brauchte man sich wohl keine Sorgen zu machen. Heiler gab es nicht viele, und sie waren wegen ihrer Fähigkeiten eigentlich überall willkommen.
„Dann zeige ich wohl irgendwie, dass ich jagen kann“, beendete Thorwyn vorerst seine Gedankengänge. „Und dann … wird sich das schon ergeben. Und Heiler will ja sowieso jeder haben. Wir brauchen bloß den richtigen Ansprechpartner …“
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»So.«
Kea betrachtete den Knoten, den sie gemacht hatte. Einer der Wächter hatte ihn ihr beigebracht, als offensichtlich geworden war, dass er Kea mittlerweile den Trick raushatte, wie man eine Schleife öffnete. Den Beutel würde sie, wie üblich, in eine Ecke in der Nähe legen, und sich dann ihren eigenen Belangen widmen, solange der Vogel seine Beschäftigung hatte. Mittlerweile schien er das sumpfige Umfeld der Wächterin besser zu kennen und hielt sich mehr an sie, wenn er etwas zum Untersuchen haben wollte. Der Wächterin war das sehr recht, immerhin ließ der Vogel nun die Sachen der anderen Wächter und die Marktstände eher in Ruhe.
Leicht strich sie über das Gefieder des Vogels, der sich auf ihre Schulter gesetzt hatte, dann stand sie auf und verließ die Wächterunterkunft. Seit dem letzten Gespräch mit Ryu war sie eifrig am Planen, was sie für ihre Werkstatt brauchen würde. Häufig half sie nun auch nach ihren Schichten noch am Bau der Schmiede aus, immerhin wollte sie die mitbenutzen später, und konnte so sehen, wie man im Sumpf baute, um es auf ihre Werkstatt zu übertragen. Vielleicht fand sich gar jemand, der sich mit sowas auskannte.
Auch heute war der Bauherr am Bauplatz der Schmiede und beaufsichtigte das Geschehen, dafür war der Morgoff-Spinner weg. Kea trat zum Hauptmann, das letzte Mal war etwas dazwischengekommen, und sie hatte letztlich doch nicht zeigen können, welche Fortschritte sie gemacht hatte.
»Bewahret, Hauptmann«, grüßte sie. »Vielleicht können wir heute fortfahren? Wenn ich wieder mit Bram übe, würde ich gern wissen, worauf ich alles achten muss.«
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Über ihre eigene Rolle hatte sie in der Tat noch gar nicht so recht nachgedacht. Sie war davon ausgegangen, dass Ornlu schon irgendwas für sie haben würde, so wie er auch früher immer gute Ideen gehabt hatte und sie sich nie wirklich Sorgen machen hatte müssen. Andererseits konnte sie jagen und die Heilerfähigkeiten waren in der Tat etwas, womit sie sicherlich gern gesehen war. Sofern zumindest das meiste hier noch so lief, wie früher in Silden...
"Ich denke, dass alles gut wird. Bisher haben wir doch so ziemlich alles erreicht, was wir wollten. Ich schätze die Leute hier nicht als so abweisend ein, dass sie uns nicht nehmen würden. Auch wenn sie sich nicht an mich erinnern können oder wollen...hey, warte mal!" Sie zog Thorwyn am Ärmel, um ihn zum Stehen zu bringen. Nachdenklich betrachtete sie das Gesicht eines kräftig gebauten Mannes, der ein Stück entfernt auf einer Art Baustelle stand und ich mit einer schwarzhaarigen Frau unterhielt. Irgendwann nickte sie und deutete für den Geliebten verständlich auf den Mann. "Bereit? Meine Erinnerung sagt mir, dass ich ihn aus Silden kenne. Ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern, aber allzu viele Männer dieses Kalibers habe ich dort nicht näher kennen gelernt. Und die meisten von ihnen waren irgendwas Wichtiges."
Mit leichtem Nachdruck schob sie Thorwyn voraus, schloss aber schnell wieder an seine Seite auf, als er selbstständig weiterging. Kurz betastete sie noch ihre Haare, die durch die beiden Zöpfe inzwischen etwas anders waren, als damals in Silden. Aber das würde sicherlich nichts ausmachen, denn allzu viele blonde junge Frauen hatte es dort nicht gegeben.
"Grüße", begann sie etwas zögerlich und musste sich dann noch mal etwas lauter wiederholen, weil er nicht reagierte: "Grüße! Erinnerst du dich noch an mich?"
Ein leicht verlegenes Lächeln aufgrund der wenig überzeugenden Rede schaffte es noch auf ihre Lippen, ehe der Mann und auch die Frau zu ihr blickten. Nun von Nahen glaubte sie ganz fest daran, das Gesicht wirklich zu kennen. Fehlte nur noch der Name...
Geändert von Leyla (28.08.2011 um 19:06 Uhr)
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Und da war Onyx auch schon wieder. Irgendwie tat er ihr nach der gestrigen Prügeleinheit mit dem Nudelholz ja mehr als leid. Aber wer eben nicht hören wollte musste nunmal fühlen. Eigentlich wusste sie nicht so recht was sie dem großen Klotz antworten sollte, zuckte nur mit den Schultern und ging zum Tresen hin. "Ja, gut... Äh hallo erstmal! Entschuldige das mit gestern. Ihr beiden habt einfach keine Ruhe gegeben und bevor ihr mir die Werkstatt zertrümmert hättet, musste ich eben eingreifen."
Mit jedem Wort gestikulierte sie dabei etwas wirr herum, ehe sie sich auf den Tresen lehnte und den großen Typen wieder anschaute. "Also, ein großer Bogen soll es sein, mit dem du Leute und Orks erschießen kannst und der nicht gleich zu Bruch geht wenn du ihn anfasst, richtig? Och, ich denke das ginge... Möchtest du denn irgendetwas darauf stehen haben? Irgendwelche Verzierungen? Oder wirklich nur der einfache Bogen?"
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"Hmm...Bogen wo erschießen Menschen und Orks und Tiere. Nicht nur Menschen und Orks. Wichtiger Unterschied! Bogen wie Waldläufers, nur besser nicht so gut, sonst Onyx ausgelacht und nicht respektiert. Bogen stark tragen nur, wenn man Bester ist, heh?! - Dann noch Pfeile und was man brauchen. Frau sicher weiß was zu Onyx passt, wenn so gute Bogen bauen, wie behaupten? Boss Ryu gesagt er bezahlen gut und du Onyx besser nicht auf Ohr hauen! Onyx schlauer, als Menschen denken, wenn sprechen hören.", meinte Onyx und steckte die Gobbokeule erst mal ein.
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Es lief! Und lief! Hach, der Bau würde sicher bis spätestens zum Ende der nächsten Woche beendet sein und dann könnte Ryu sich endlich wieder in die Schmiede verpissen, wo er seine Ruhe hatte! Vielleicht würde er dann einfach eine Strohpuppe seiner selbst auf seinen Stuhl setzen und diese dem Gerede der Leute aussetzen. Gute Idee! Doch ehe er seine Gedankengänge weiter stricken konnte, kam auch schon Keala und fragte nach dem Training.
"Ich denke, du solltest als nächstes damit anfangen, Gegenschläge anzubringen. Sagen wir, du hast pariert und den Gegner aus der Haltung gebracht - Der perfekte Moment, einen Gegenangriff zu setzen. Das tust du am besten, wenn du... Oh... Erwachet!" Ryu wurde in seinen Ausführungen jeh unterbrochen, als eine hübsche, blonde junge Dame mit irgend so einem Kerl an ihn herantrat und fragte, ob er sie noch kannte. Ein unangenehmer Moment. Schließlich war sie nicht die erste Frau, die ihn so etwas gefragt hatte. Sich etwas unsicher am Kopf kratzend musterte er sie. Kannte er sie vom letzten Scheunenfest in Vengard? Nein, er war noch nie auf einem Scheunenfest gewesen... Aus Silden vielleicht? "Ährm, Erwache, schöne Frau! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Euer Gesicht zwar kenne, es aber nicht genau einordnen kann... Wollt ihr dem Gedächtnis eines Kriegers nicht auf die Sprünge helfen und mir Euren Namen nennen? Achja, meine Manieren! Ryu Hayabusa, Hauptmann von Schwarzwasser!" sprach er mit einer theatralisch-typischen Ryu-ist-vornehm-zu-den-Frauen-Verbeugung. Danach wandte er sich an seine Schülerin und nickte ihr zu.
"Versuch am besten mal herauszufinden, was ich meine. Ich werde dann später zu dir und Bram kommen und alles näher erklären, einverstanden? Tut mir leid, dass es nicht sofort geht..."
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Der Name traf sie so ähnlich wie ein Schlag, auf jeden Fall fiel ihr nach dessen Nennung einiges wieder ein, was damals so geschehen war. Erinnerungen, die sie kurze Zeit ins Träumen und Schwelgen versetzten, Gedanken, die sie Thorwyn irgendwann mal mitteilen musste, und natürlich, dass sie hier wohl den Mann vor sich hatten, der sie oder zumindest Thorwyn sicherlich viel weiter bringen konnte, als Ornlu es vermocht hätte. Wobei sie nicht unbedingt scharf darauf war, dass Thorwyn sich den einen oder anderen Spruch dieser Männer aneignete. Er hatte schon ausreichend eigene Gemeinheiten im Gepäck, dass es keiner zusätzlichen Inspiration bedurfte.
"Ryu wie ich ihn kenne. Schön, dass du dich nicht verändert hast." Und genauso deswegen wusste er auch ihren Namen nicht mehr, er hausierte einfach mit zu vielen Frauen. Dass das auf Dauer gut ging...sie musste darüber grinsen. "Leyla heiße ich. Es ist ewig her...damals stand Silden noch. Das gute alte, friedliche Silden..." Schwelgen...ein kurzer Blick ging zu ihrem Liebsten, der bisher schweigend zugehört hatte und sicherlich etwas verwirrt über das Auftreten Ryus war. Was auch irgendwie verständlich war. Sie würde es ihm sicherlich später mal genauer erklären. "Und darf ich dir Thorwyn vorstellen? Er ist Jäger."
Leyla ließ Ryu einen Augenblick Zeit, um den Mann an ihrer Seite zu mustern und mögliche Schlüsse daraus zu ziehen, wie sie mit Thorwyn umging. Das sollte er ruhig sofort wissen.
"Wie ich höre, bist du noch immer ein wichtiger Mann in dieser Gemeinschaft. Du kannst uns nicht zufällig einen Gefallen erweisen?"
Sie ging es lieber etwas vorsichtiger an und rückte nicht gleich mit allem heraus, was die beiden Jäger sich für ihre Zukunft vorgestellt hatten.
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"Leyla... Leyla... Leyla..." murmelte der Templer kaum hörbar vor sich hin, während er ihren Begleiter begutachtete. Also wäre das ihr neuer Gefährte, so musste er doch sagen, dass er selbst mehr Stil hatte! Aber nunja, wo die Liebe eben hinfiel. Manche Frauen fanden ja auch Ornlu intressant mit seinen komischen Tättowierungen im Gesicht. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! LEYLA! Das damalige Liebchen von Ornlu war es, welches hier vor ihm stand! Beim Schläfer, dass es die noch gab! Dennoch weckte sie auch ein paar Erinnerungen an Silden.
"Silden ist nich' mehr... Erst die Pest. Dann ein Drache. Dann eine Riesenspinne... Die Zeit hat es nicht gut mit dem Dorf gemeint und soviel davon ist nun auch nicht mehr übrig..." der Templer schwieg einen Moment lang und ließ die Bilder vor seinem geistigen Auge wieder verschwinden, auf denen er damals im See mit den hübschen Badenixxen unterwegs gewesen war, oder Katzen vom Dach seiner Werkstatt geprügelt hatte. Aber das war alles mal gewesen. Auf den Baum rauf trauten sich ja keine Katzen mehr und wenn, dann standen die entweder unter druidischem Naturschutz oder verfingen sich in den Ästen... Jaja, die guten, alten Zeiten. Aber so war das eben. Und nun wollte die ewig Verschollene auch noch einen Gefallen des Templers? Hm, anhören konnte ja nichts schaden.
"Zu sagen habe ich hier schon so einiges, ja... Ist nicht immer ein Zuckerschlecken, aber es ist machbar. Um was für einen Gefallen handelt es sich denn? Vorweg: Ich verspreche nichts. Die Zeiten sind hart und die Gefallen tut man sich nicht mehr so einfach, wie damals in Silden."
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Und wenn man an die schönen Zeiten dachte, dann gehörten natürlich auch die Gegensätze dazu, in diesem Fall das tragische Ende Sildens und dabei in Ryus Worten ein Teil der Geschichte, den sie noch nicht kannte. Aber eigentlich wollte sie davon jetzt nichts hören, darüber konnte man später noch in Ruhe sprechen, wenn alles andere geklärt war. Falls es sich ergab.
"Ja, wir haben schon mitbekommen, dass sich hier einiges verändert hat und kaum was an Silden erinnert. Aber gerade wenn ihr Hilfe braucht, ist dieser Gefallen vielleicht genau das richtige und gar nicht so schwer umzusetzen." Leyla lächelte aufmunternd und legte den Arm um Thorwyn. "Wir zwei würden in Zukunft gern hier bleiben, um wieder eine Heimat zu haben. Ich war lang genug von euch getrennt und Thorwyn hat eigentlich auch kein richtiges zu Hause mehr. Wir sind in letzter Zeit auf eigene Faust durch die Gegend gereist und haben so fast die gesamte Insel kennen gelernt. Als Jäger war man hier früher ja immer recht gut aufgehoben und für ein bisschen mehr reicht es bei uns sicherlich auch. Also ich würde mich auch erstmal aufs Jagen beschränken und in Ruhe mit Ornlu bereden, inwieweit er oder vielmehr Schwarzwasser meine Fähigkeiten gebrauchen kann." Dass sie Heilerin in Silden gewesen war, sollte Ryu ja zumindest wissen, was den Bezug zu den Druiden anging, da war sie sich nicht so sicher, sie wollte es hier aber auch nicht allzu umfangreich thematisieren, da es ja vorrangig um Thorwyn ging. "Also wenn du uns irgendwie helfen könntest, dass wir Teil dieser Gemeinschaft werden können, dann wäre das echt klasse. Auch wenn es sehr lange her ist, ich will dir gern versprechen, dass ich nach wie vor auf eurer Seite stehe und Thorwyn tut es genauso. Falls dir mein Wort als Sicherheit ausreicht..." Und wenn nicht, dann sollte er ihnen am besten irgendeine Aufgabe oder etwas in der Art als Vertrauensbeweis geben.
Geändert von Leyla (28.08.2011 um 21:19 Uhr)
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28.08.2011 20:35
#96
Nachdem sie heute Nacht Vareesas Bognerei verlassen hatte und ihr versprach nicht mehr zu so später Stunde dort aufzukreuzen, ging sie erstmal schlafen. Sie wusste zwar immernoch nicht genau, was mit ihr los war, aber sie würde dann wohl bald Suzuran auf suchen.
Den Tag über hatte sie Dienst, als ihr plötzlich ein Händler über den Weg lief, der die Karawane damals wegen Hectors Machenschaften verlassen hatte und in Schwarzwasser sein Glück versuchte. Er erzählte Manon, dass er vor ein paar Tagen Victor in Setarrif gesehen hätte, zumindest glaubte er das. Manon musste wissen, ob er dort war - doch dafür musste sie erstmal Schwarzwasser verlassen dürfen und dazu brauchte sie die Erlaubnis vom Hauptmann. "Verflucht, wo konnte Ryu jetzt nur sein? Auf der Baustelle....?" schoss es der jungen Wächterin durch den Kopf und machte sich auf den Weg dorthin. Als sie dort ankam, entdeckte sie den Hauptmann mit zwei weiteren Personen. Mit einem freundlichen "Hallo" grüsste sie in die Runde und wandte sich dann dem Hauptmann zu: "Entschuldige, dass ich störe. Aber es ist verdammt wichtig. Ich muss wegen dringenden Angelegenheiten nach Setarrif! Können wir uns ganz kurz unterhalten?"....
Geändert von Manon (28.08.2011 um 21:12 Uhr)
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Während sich die anderen um den Uniklotz kümmerten, standen Hurley und olirie etwas abseits und kümmerten sich um ihre ganz eigene Magie. Nachdem ihnen die Chance entgangen war, eine von den Snapperleichen in die Finger zu bekommen (sie hätten sie freilich beschwören können, aber das hätte ihre Begleiter mehr als verstört), waren die beiden Schwarzmagier auf die Idee gekommen, sich ein anderes Bild der Situation zu machen. Sie würden den dreidimensionalen Raum hinter sich lassen und ein paar Jahre in der Zeit zurück reisen. In die Zeit, von der die Toten zu berichten wussten.
Sie liefen ein paar Schritt an dem gewaltigen Stein entlang, stoppten, drehten sich nach links und marschierten weiter. Beide die Köpfe gesenkt und in Gedanken bei der Magie, gefesselt davon, die Stimmen zu vernehmen. Sie schrieen ihnen zu, doch klang es, als würden sie unter Wasser sprechen. Entweder ihr steinerner Sarg dämmte das Echo oder auch Geister wurden alt und ihre SStimmkräfte nahmen ab.
"Hörst du etwas?"
"Ja, aber..."
"Wie eine kreschende Menge", kam Hurley seinem Kameraden zuvor, "Sie reden wirr, durcheinander. Ich kann keinen herausfiltern."
"Ich denke, das ist nicht wirr. Sie wiederholen einen Satz... immer und immer wieder."
"Ach wirklich?"
Hurley neigte sich mit dem Kopf herab, legte ein Ohr an den Boden, als ob er die Toten dadurch besser hören konnte.
"Tatsächlich vernahm er einen Befehl. Er durchdrang ihn wie ein Dämonenschrei."
"Verschwindet! Verschwindet! Verschwindet!"
"Wir sollen..."
"... verschwinden", unterbrach olirie ihn.
"Aber warum?"
"Schau!"
Die Magierinnen hatten begonnen, ihre Magie zu sammeln und auf den Monolithen zu lenken. Und das spürten die Toten.
"Wir wollen euch den Grabstein wieder aufrichten", versuchte Hurley die Geister zu beruhigen, doch ihre Schreie wurden immer lauter.
"Wächter! Wächter! Wächter!"
Daraufhin vibrierte der Boden unter seinem Kopf und Hurley richtete sich auf. Die Stimmen wurden nicht leiser. Immerzu riefen sie.
"Wächter! Wächter! Wächter!"
Und dann.
"Töte sie!"
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Ein leicht schmerzendes Nasenbein erinnerte den jungen Mann noch immer an den Abend zuvor, an die Begegnung mit diesem äußerst seltsamen Mann, der seinerseits wohl das selbe von ihm dachte. Einen Dämon sah man eben nicht alle Tage. Die Erinnerung an diesen Wertan verblasste von Minute zu Minute weiter und stärker wurde der Drang, die eigentliche Aufgabe zu erfüllen, wegen der er den Abend zuvor in den Wald gegangen war. Bedauernswerter Weise jedoch hatte dieser Typ in unterbrochen, gerade als er dachte, einen Fortschritt gemacht zu haben. Und so blieb ihm nichts anderes übrig als erneut zur Lichtung zurück zu kehren und dem Leben zu lauschen, welches sich dort abspielte. Dies gestaltete sich jedoch unerwartet schwierig, denn immer wieder glitten seine Gedanken auf einer Spur zurück zu dem Holzfäller und das nicht nur wegen seines Nasenbeines. Es war, als hätte irgendeine riesige eklige und schlabbrige Schnecke eine Schleimspur in seinem Kopf gezogen, die von den gestrigen Ereignissen zu seiner aktuellen Position verlief und auf der Daryn immer wieder ausrutschte, um mit den ganzen Körper in den Glibber zu stürzen. Und genau der Moment des Aufpralls war es, als ein kurzer Schmerzmoment von seiner Nase aus in den Kopf schoss. Verdammte Schnecken..
Je länger er aber saß, je öfter er fiel, desto besser gewöhnte er sich an den ungewöhnlichen Glitsch unter seinen Schuhen und umso weniger stürzte er. Sogar der Schmerz in seiner Nase schien nachzulassen, doch dummerweise kroch die Schnecke nicht in den Wald, sondern immer wieder im Kreis, weswegen seine Gedanken auch nicht weiter kamen. Schlussendlich ermahnte er sich dazu, nicht weiter so einen Unsinn zu denken und sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Ob das funktionieren würde? Einen Versuch war es immerhin wert.
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Die Worte, welche den Mund des jungen Wissenschaftlers verließen, waren so rar wie all jene derer, welche die beiden Magierinnen und den Novizen umstellt hatten. Ein Schutz, dem man dankbar sein konnte, eine Zumutung, wenn man seine Ruhe haben wollte und lästig, wenn man sich konzertieren wollte.
Dass Xarih helfen wollte, war gut. Dass sie noch keine Priesterin war, spielte dabei nur eine geringe Rolle. Alles, was Melaine nicht selbst machen musste, reduzierte den Aufwand, der ihre Kraft kostete.
„Versuch, das Podest und das untere Ende des Monolithen zu glätten, dass eine ebene Fläche entsteht. Wir nehmen dem Stein damit zwar etwas, aber das dürfte nicht schlimm sein.“, bat die Magierin des Wassers und begann damit, ihre Magie zu sammeln.
Doch wer glaubte, dass etwas nach Plan verlaufen konnte, wenn dieser scheinbar aus dem Nichts entstanden war, täuschte sich. Die Erde begann leicht zu vibrieren und störte die Konzentration der Zauberin. Sie riss ihre Augen auf und fragte sich bereits, ob Xarih sie missverstanden hatte, da viel ihr Blick auf einen riesigen Golem, der sich mit gewaltigen Schritten der Gruppe näherte.
„Adanos. Steh und bei.“, seufzte die Zauberin und trat mit dem linken Fuß auf den Boden. Ein Spalt zog sich von ihren Zehenspitzen ausgehend dem Golem entgegen und ließ die Erde zu seinen Füßen beben.
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Da wollte der Templer gerade antworten, kam auch schon die nächste Blondine angerannt und wollte irgendetwas! Fing das schon wieder an wie mit den fabelhaften Fünf in Silden!? Wie sie ihn damals bis zum äußersten über drei Tage und Nächte hin genötigt hatten, ihre Bedürfnisse zu befriedigen!? Der Zeitpunkt zu gehen war gekommen! Eindeutig! Verdammtes Weibsvolk! Bis auf Myra wollten sie alle nur immer etwas von einem, jawoll ja! Phaaa! Der Templer schüttelte den Kopf und atmete tief durch.
"Entschuldigt mich kurz..." meinte er zu den beiden und wandte sich dann Manon zu, welche ihm gerade eifrig vortrug, nach Setarrif zu wollen. Setarrif!? ALLEINE!? Na da konnte er seine Wächter doch gleich einsumpfen, wenn die mal einfach so ohne Ausbildung an einer Waffe einsumpfen lassen. Hätte wohl denselben Effekt! Zumal ihr Grund "etwas Wichtiges" dort erledigen zu müssen, bei ihm nicht wirklich zog. Wenn es wirklich so wichtig war, hätte sie es ihm auch erzählen können. "Ich will einen schriftlichen Grund. Wenn ich nachher in die Kommandantur komme und keinen finde, werd ich dich höchstpersönlich von Setarrif wieder hier runter prügeln, verstanden? Gut! Wäre noch schöner, wenn mir jeder wegen etwas wichtigem seinen Dienst schwänzt. Und wenn du schon dort bist, bring mir ein Buch über die Schwertkunst der hiesigen Meister von dort mit. Pass auf dich auf. Achso und wenn du zu schreibfaul bist, komm später einfach nochmal selbst in die Kommandantur..."
Genervt von den ständigen Unterbrechungen und mit kalter Wut im Bauch darüber, dass er nichtmal in Ruhe zu Ende sprechen konnte, wandte er sich dann wieder Leyla und Thorwyn zu. Die beiden wollten also hier in Schwarzwasser bleiben und auf die Jagd gehen. Soso. Dabei hatten sich die Zeiten doch mittlerweile geändert.
"Hör mal, Leyla. Ich selbst habe nichts dagegen, wenn ihr hierbleibt, aber nachdem das Waldvolk nach Argaan übergesegelt ist und hier teils andere Sitten herrschen, werdet ihr euch erst einmal einen Namen machen müssen. Die Leute, die dich kannten sind mit Silden vergangen und die Garantie, dass du und dein Gefährte hier bleiben ist auch nicht gegeben. Immerhin waren das, wenn ich mich recht entsinne... Drei Jahre, in denen du verschwunden warst. Und Ornlu ist seit einiger Zeit in die Sümpfe aufgebrochen... Den zu suchen wäre fürs erste Irrsinn. Zumal sich die Leute mittlerweile eher an den Hauptmann wenden, wenn es darum geht, hier zu bleiben... Ornlu hat da nur noch wenig mit zu schaffen. Mein Vorschlag wäre: Wendet euch an die Hooqua! Die hat oftmals ein paar Gerüchte in petto, dass der ein oder andere hier Hilfe benötigt. Solltest du deine Fähigkeiten als Heilerin anwenden wollen, du warst doch Heilerin, oder? Naja, egal... Wir haben hier auch so eine Art Lazarett oder Heilerstube eingerichtet, wo du dich nützlich machen kannst... Der Rest wird sich dann wohl zeigen. Tut mir leid, dass ich im Moment nicht mehr für euch tun kann... Ansonsten: Wilkommen im Sumpf, ihr beiden."
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